Joseph gehört eher zu den drahtigen Männern; unter seiner Kleidung befindet sich durchaus ein muskulöser Körper nur tut sich Joseph prinzipiell schwer damit an Gewicht zu gewinnen. Das mag einerseits an seiner eher unregelmäßigen Ernährung, anderseits an dem konstanten Stress den er sich bewusst selbst aussetzt. Aus dem Grund kann man es niemanden übel nehmen wenn er ihn eher als jemanden erlebt der nur selten das Haus verlässt – was weiter dadurch unterstrichen wird, dass Josephs Haut scheinbar nicht an bräune dazu gewinnen möchte. Seine Pigmente kennen scheinbar nicht den Mittelweg zwischen bleich wie Schnee und rot wie ein Hummer. Der Grund für diese unnatürliche Blässe liegt teilweise auch an dem konstanten Stress unter dem er sich stellt um zu funktionieren. Außerdem leidet er darunter unter einem niedrigen Blutdruck, der ebenfalls dabei eine Rolle spielt und ihm gelegentlich schwächeln lässt. Seine Depressionen mit denen er alltäglich zu kämpfen hat bessert da nicht unbedingt seinen körperlichen Zustand und sorgt dafür, dass er unter Schlafstörungen leidet, die sich in Form von Augenringen bemerkbar macht. Aber er weiß glücklicherweise sein schwächliches Aussehen gut genug zu nutzen. Sein schwarzes, zirka kinnlanges Haar trägt er meist nach links gekämmt, wobei es je nach Situation und Rolle die er zu spielen hat, unterschiedlich gestylt werden kann.
Was seine Kleidung betrifft, so ist zu sagen, dass er zwei völlig unterschiedliche Stile erfolgreich zusammenbringt; zum einen ist er fast ausschließlich förmlich gekleidet. Darunter sind Hemden, Westen, Anzüge und ähnliches zu verstehen. Vor allem in seiner zivilen “Verkleidung” ist das gut zu beobachten, da er sich dann meist für monotone Farben entscheidet die nicht allzu sehr aus der Masse hervorstechen. Der andere Aspekt wird deutlich ersichtlicher, wenn er in seiner Rolle als Pierrot tätig ist; sein gesamtes äußeres hat zwar immer noch den eleganten Look, doch plötzlich erinnert er mehr an einen Zirkusdirektor, denn seine gesamte Garderobe neigt dazu in auffallenden Farben gehalten zu sein. Wie gesagt, der Großteil der Kleidung verbleibt trotz der bunten Farben trotzdem noch unter der Kategorie Abendgarderobe, wobei er auch einige “extravagantere” Stücke für besondere Situationen parat hat – ein ärmelloser Tuxedo wäre nur ein Beispiel hierfür. Dazu trägt er als Pierrot immer eine Clownmaske.
Während eines Jobs passt er sich allerdings seiner Rolle an und ist auch in weniger auffälligen Klamotten unterwegs.


Größe



Auffälligkeiten
Bei Joseph gibt es zwei Sachen, die man zu seinem äußeren noch erwähnen sollte. Zum einen befindet sich unter seinem rechten Auge ein Schönheitsfleck, der wohl sein markantestes Merkmal darstellt – nicht, dass es relativ groß wäre und sofort ins Auge sticht, aber die doch deutlich sichtbare Position brennt sich unterbewusst dann doch den meisten Menschen als erstes in den Verstand. Trotzdem relativ hohen Risiko dadurch wiedererkannt zu werden, hat sich Joseph jedoch vor langer Zeit bereits dagegen entschieden es mit Schminke zu vertuschen. Der zweite Punkt ist seine Gestik während eines Gesprächs. Jeder kennt diese Leute die beim Reden damit anfangen mit den Händen nach einer unsichtbaren Fliege zu schlagen – so oder so ähnlich kommt es einem zumindest vor. Während eines Jobs verzichtet zwar darauf und als Joseph hält es sich noch in Grenzen, doch insbesondere als der ohnehin schon theatralische Pierrot sind seine Gestiken fast schon markanter als der Schönheitsfleck … wobei, da er als Pierrot ohnehin seine Maske aufhat, kann man sagen es ist das Äquivalent zu seinem Schönheitsfleck, sein visuelles Markenzeichen als der “Clown”, wenn sonst keine äußerlichen Besonderheiten festzustellen sind. Viele haben ihm sogar schon beschuldigt das extra zu machen.

Joseph ist ein sehr interessanter Charakter, den er hat mehr Facetten als man es ihm auf den ersten Blick zutraut. Je nach Rolle, Laune und Gegenüber kann er sich völlig anders verhalten. Und natürlich darf man nicht seine Jobs vergessen in denen er quasi dafür bezahlt wird jemanden zu verkörpern, der er überhaupt nicht ist – nicht selten in einem derartigen Ausmaß, dass man sich schon fragen muss, ob er das jetzt wirklich gespielt hat oder er in Wahrheit diese Seite von sich nur versteckt gehalten hat. Um dieses Thema jedoch nicht noch mehr in die Länge zu ziehen, wird an dieser Stelle nur so viel zu seinen schauspielerischen Tätigkeiten gesagt: Es ist genau das. Ein Schauspiel. Er mag äußerst überzeugend sein, sogar so überzeugend, dass er Leute hereinlegen kann die ihn seit Jahren kennen, aber letzten Endes ist er in solchen Situationen doch nur ein Schauspieler der ein imaginäres Skript runter leiert – dass er so überzeugend ist liegt wohl eher daran, dass er sich wohler fühlt nicht sich selbst zu spielen sondern in andere Rollen, aber das ist ein Punkt der gleich noch Erwähnung finden wird.

Stattdessen kommen wir erst einmal zu seinem Verhalten in der Öffentlichkeit, abseits seiner Arbeit. Hier wird bereits ersichtlich wie vielfältig Joseph eigentlich ist; im starken Kontrast zu seiner Pierrot Persona, ist Joseph Balsamo ein ruhiger, etwas zurückhaltender Mann. Man könnte ihm fast schon eine gewisse Schüchternheit zuschreiben. Er gibt sich äußerst höflich und nicht selten entschuldigt er sich sogar bei Leuten für etwas, für das er gar nicht verantwortlich ist. Menschen die sein Geheimnis nicht kennen, nehmen ihn als äußerst hilfsbereit war, trotzdem er dann letztlich selten eine große Hilfe ist. Joseph mag es zwar gut meinen, aber zu häufig endet der Versuch seinen Mitmenschen behilflich zu sein, in fast schon mehr Chaos als vorher schon – er ist einfach etwas tollpatschiger. Des Weiteren ist er ein großer Kaffee Aficionado der sogar selbst einmal ein paar Barista Kurse genommen hat und es stellt eines der wenigen Felder dar, in denen er ausnahmsweise keine Sauerei veranstaltet. Er liebt die Literatur, was als Autor jedoch selbstverständlich sein sollte, und nicht selten kann er Stunden damit verbringen in einem seiner Lieblingscafés zu sitzen und mit einer immerzu frischen Tasse Kaffee einen neuen Roman zu lesen oder aber mit anderen über verschiedene Werke zu lesen. All diese Charaktereigenschaften sind natürlich nur begrenzt als richtige Charakterzüge von Joseph zu betrachten. Während einige der angesprochenen Punkte durchaus auf sein richtiges Wesen zutreffen, sind andere erneut nur Eigenschaften der Rolle die er spielen will – in diesem Fall möchte er kein Aufsehen erregen. Leute die nichts über seine andere Identität wissen, sollen ihn als so harmlos wie möglich wahrnehmen, damit er unbemerkt in die Menge tauchen kann. Das ist einer der Gründe warum der große Autor Cagliostro bis heute noch nicht persönlich in Erscheinung getreten ist – würde die Publik erfahren, dass er der Autor ist, könnte er nur schlecht auf die Straße gehen ohne von anderen belästigt zu werden und in die Masse unterzutauchen wäre dann nicht möglich.

Ähnlich verhält es sich auch als Pierrot – weil einige der gleich folgenden Merkmale dieser “Figur” durchaus reale Eigenschaften verstanden werden können, ist ein nicht gerade kleiner Teil bloß eine weitere Rolle die er spielt; es mag die Rolle seines Lebens sein, eine Art Magnum Opus, aber nichtsdestotrotz ein fiktiver Charakter den er selbst ins Leben gerufen hat. Als Pierrot gibt sich Joseph nicht mehr die Mühe als harmlos, vielleicht sogar etwas langweilig, zu gelten, stattdessen setzt er sehr viel auf Dramatik und Theatralik. Selten kann er einen Raum betreten ohne das Bedürfnis zu haben sich überproportional darzustellen. Aber gleichzeitig tut er das nicht nur – wenn auch das einer der Gründe ist – um Aufmerksamkeit zu bekommen, sondern es dient auch dazu einen gewissen Ruf aufrecht zu erhalten. Weil viele heutzutage sein Talent bewundern, ist er wegen seiner sehr überzogenen Art nicht unbedingt als intelligent bekannt. Diesen Ruf nutzt er zu gerne aus um andere zu überraschen. Joseph hat jedoch das Problem, dass er manchmal die Grenzen nicht richtig abschätzen kann und das sind die Momente, in denen er nicht nur einen höchst komplizierten Plan einem viel leichteren aber genauso effektiven Plan vorzieht und damit eine gesamte Operation potenziell gefährdet, sondern auch bereitwillig sein Leben und seine Existenzgrundlage aufs Spiel setzt um etwas Spaß zu haben. Generell kann man zu ihm sagen, dass er vieles aus der Laune heraus tut und er scheint sehr großen Spaß aus diesem Leben zu ziehen, denn theoretisch hätte er es heutzutage nicht mehr nötig kriminellen Aktivitäten nachzugehen.

Und hier kommen wir zu dem wahren Kern des ganzen; Joseph ist eigentlich ein sehr kaputtes Individuum. Er leidet geradezu chronisch an Depressionen, besonders wenn er für längere Zeit keine spannenden Jobangebote hat kann es passieren, dass er sich stark zurückzieht und selbstzerstörerische Verhaltensweisen an den Tag legt – zum Beispiel indem er viel trinkt. Der Ursprung dieser Depressionen ist schlicht und einfach, dass er eine sehr verwirrende Gefühlswelt besitzt, gepaart mit einem geringen Selbstwertgefühl. Anders als normale Menschen ist es für ihn äußerst schwer richtige, positive Gefühle zu entwickeln – ein normaler Alltag ist quasi wie ein Gericht ohne Geschmack, man kann es zu sich nehmen um nicht zu verhungern aber man vermisst etwas wichtiges. Und gerade hier treten seine Aktivitäten innerhalb der Unterwelt auf den Plan; nicht nur war es ein langjähriger Bestandteil seines Lebens bevor er seinen ersten Roman veröffentlichte, der Nervenkitzel und die immerwährende Gefahr die mit einem solchen Lebensstil verbunden ist, haben quasi eine Art Abhängigkeit geschaffen. Um diese völlige Monotonie in seinem Leben aufzulockern, ist er quasi gezwungen sich immer wieder vom neuen in Gefahr zu bringen und seine Theatralik als Pierrot ist nur eine Art Verarbeitung von seinem sonstigen, langweiligen Alltag. Er selbst ist sich dessen bewusst, wenn man Menschen auf so hohen Niveau betrügen will muss man extrem versiert in menschlicher Psychologie sein, was ihn gelegentlich extrem bitter und zynisch macht – auch wenn er diese Seite so gut es geht zu verstecken sucht. Aber bricht man das alles runter, dann ist Joseph in Wahrheit nicht nur unzufrieden mit sich selbst, sondern auch gelangweilt und angewidert von der Gesellschaft prinzipiell – alles Motive die sich interessanterweise in seinen verschiedenen Werken wiederfinden, die meist auch einen tragischen Verbrecher als Protagonisten hat.


Stärken



Schwächen



Vorlieben



Abneigungen

Josephs Geschichte beginnt in der Kalos Region – genauer zu sein in der idyllischen, wenn nicht sogar leicht mystischen Stadt Fluxia City. Bereits in frühester Kindheit faszinierte ihn die Sonnenuhr die am Rande der Stadt in Richtung Wasser gen Höhe ragte. Wie viele andere Kinder auch träumte er davon eines Tages in Erfahrung zu bringen was es mit diesem mysteriösen Stück Gestein auf sich hatte – es versteht sich von selbst, dass er das nicht erreicht hatte und dieser Kindheitstraum ist heutzutage kaum mehr als eine ferne Erinnerung. Doch damals spielten er und die anderen Kinder oft ausgedachte Szenarien nach, in deren Mittelpunkt diese Sonnenuhr stand und daneben ein Held mit einer geheimnisvollen Verbindung zu ihr. Das könnte man als den zweiten Kindheitstraum seinerseits bezeichnen: Ein Held. Damals hatte dieser Begriff keine greifbare Form, vielleicht stellte er sich einen Polizisten vor, vielleicht ein Vigilant der selbständig nach Gerechtigkeit strebt. Auch dieser Wunsch sollte sich nicht erfüllen. Doch allgemein kann man sagen, dass Joseph eine fröhliche, geradezu normale Kindheit hatte.
Das änderte sich als er sich seinem achten Lebensjahr näherte. Sein Vater war ein Forscher der ein besonderes Interesse an den legendären Pokemon verschiedener Regionen hegte. Es war sein Vater der ihm sein erstes Pokemon, ein Robball fing und ihm zu seinem siebten Geburtstag schenkte. Und es war auch sein Vater, der ein besonderes Interesse an einem Legendären Pokemon, dem Alptraumpokemon Darkrei, weckte.  Auch das ist heutzutage nicht mehr als eine Randnotiz per se, doch einen Fakt hat er sich sogar heute noch verinnerlicht: Laut seinem Vater war das Pokemon selbst nicht zwingend bösartig, trotz vieler tödlicher Unfälle – es konnte lediglich seine Kräfte nicht im Zaum halten und sein Vater hatte den Gedanken, dass das Äußere dieses Pokemon deswegen so düster und bösartig wirkt, damit sich die Menschen von selbst fernhalten. Das war das erste Mal, dass ihm klar wurde, welche Wirkung das eigene Äußere auf andere haben kann und einige Jahre später würde er dieses Wissen noch nützlich finden.
Wie gesagt war sein Vater also ein Forscher mit großem Interesse an legendären Pokemon und als Joseph acht wurde, fingen er und seine Kollegen damit an eine Expedition in der Einall Region zu planen; das Team um seinen Vater wollte mehr über das Pokemon Kyurem erfahren, von dem man behauptet es sei ein Pokemon extraterrestrischen Ursprungs. Informationen über die wahre Herkunft dieses Pokemon bot das Potenzial auf die Antwort ob fremdes Leben außerhalb der Erde existierte und es würde auch Antworten darauf liefern wie und ob weitere Pokemon außerhalb unseres Planeten lebten und welche Unterschiede es zwischen den Arten auf der Erde und denen aus dem All geben könnte. Mit dem Vorhaben all diese Antworten aufzutreiben, verließen sie also die Kalos Regin in Richtung Einall. Und das war in Ordnung. Fürs erste …

Das familiäre Leben zwischen Joseph und seiner Mutter unterschied sich zunächst nicht. Mehrwöchige Geschäftsreisen waren schon seit seiner Geburt ein Bestandteil. Das sich das allmählich änderte deutete sich bereits ein halbes Jahr später an, wenn seine Mutter von einem Tag zum nächsten launischer wurde und Joseph strenger behandelte. Der kleine Junge tat das jedoch als Stress in der Arbeit ab und das funktionierte. Seine Mutter schwankte zwar immer noch zwischen der liebevollen Frau die er kannte und der Furie die er noch richtig kennenlernen sollte, aber es war erträglich. Als jedoch ein Jahr verging ohne, dass einer der Beiden etwas über Josephs Vater hörten – nicht mal ein Brief oder dergleichen – wurde der Zustand seiner Mutter immer schlimmer. Sie fing an im Haus zu rauchen und das Glas Wein am Abend wurde stattdessen zu einer Flasche die am späten Nachmittag geöffnet und bis zum Abend hin geleert war – zunächst einmalig in der Woche, doch je mehr Zeit verging, desto häufiger war dieses “Spektakel” mitanzusehen und desto billiger wurde der Wein. Doch auch damit konnte Joseph umgehen. Zu seinem Geburtstag riss sich seine Mutter sogar zusammen und für einen kurzen, letzten Moment lebte das familiäre Gefühl für ihn noch einmal auf, auch wenn sein Vater an diesem Geburtstag nicht anwesend war.
Nur zwei Monate später eskalierten die Dinge wirklich. Das war der Moment den Joseph später als den Moment bezeichnen würde, an dem er seine Familie verlor; es war eine Kleinigkeit. Joseph hatte ein Glas verschüttet und wollte die Pfütze sogar aufwischen. Doch bevor er dazu kam, war seine Mutter bereits explodiert, aus welchen Gründen auch immer. Zum ersten Mal in seinem Leben wurde er geschlagen – und es war nicht die angenehme Art. Auch wenn seine Mutter sich zunächst dafür entschuldigte und tatsächlich so aussah als würde sie es aufrichtig bereuen, wiederholten sich solche Szenen. Bei kleinen Fehlern die sich Joseph leistete wurde er geschlagen und kurze Zeit später würde seine Mutter als um Verzeihung bettelndes Wrack zusammen zu brechen.
Sein Privatleben brach ab diesem Punkt auch völlig zusammen; nicht nur distanzierte er sich zusehends, auch die Kinder fingen an von sich aus über ihn zu lästern. Das Verhalten seiner Mutter war natürlich nicht unbemerkt geblieben, vor allem ihre alkoholischen Tendenzen und hinter ihrem Rücken redeten die Einwohner der Stadt über sie – etwas was deren Kinder natürlich aufschnappten und als Freischein benutzten Joseph zunächst zu isolieren und später sogar direkt anzugreifen. Vermutlich war es dieser Druck von außen, der seine Mutter dazu brachte sich nicht mehr zu entschuldigen wenn ihr die Hand ausrutschte. Jahre später fragte sich Joseph oft warum so viele Menschen über seine Mutter und was sie tat redeten, keiner jedoch handelte um ihn zu helfen und die Antwort zu der er selbst kommt ist, dass letztlich keiner aus seiner Komfortzone ausbrechen und sich die Hände schmutzig machen möchte. Es war eine bittere Lektion die ihn ebenfalls prägen sollte.
Mit zehn ereignete sich ein weiteres Ereignis das noch wichtig werden sollte: Er begegnete einem Mimigma, dass genauso einsam wirkte wie er sich fühlte. Das Pokemon war misshandelt worden, dass war deutlich an dem sehr zerschlissenen Gewand welches es trug und was kaum noch dem Pikachu glich welches es kopieren wollte. Es reagierte auch entsprechend abweisend auf Joseph. Doch im Laufe der Zeit, als Joseph ihm Futter brachte, fing es an sich ihm zu öffnen. Schließlich schenkte er dem Pokemon eine neue, selbstgemachte Verkleidung – bis heute trägt es dasselbe Laken das er damals von ihm bekommen hat und er weigert sich einen neuen überzustreifen – und dadurch ließ es sich schließlich von ihm fangen. Mit Mimigma und Robball verbesserte sich sein Stand innerhalb der Klasse deutlich. Er wurde zwar immer noch ausgegrenzt, aber seine beiden Pokemon waren jetzt in der Lage zu zweit ihn wenigstens vor Mobbing zu beschützen und er wurde schließlich in Ruhe gelassen.
Es verging ein weiteres Jahr und Joseph hatte fast schon die Hoffnung, dass er irgendwie schon klar kommen würde mit seinen beiden Partnern. Doch sein elfter Geburtstag belehrte ihn eines besseren. Bereits der letzte Geburtstag verging ohne, dass seine Mutter großes Interesse daran zeigte. Nachdem drei Jahre ins Land gezogen waren ohne ein Lebenszeichen seines Vaters, schien es unwahrscheinlich, dass er noch mal zurückkommen würde, was auch immer vorgefallen war. Die Probleme mit seiner Mutter hatten sich ironischerweise dadurch verbessert, denn sie hatte begonnen sich mit anderen Männern zu treffen – keine Personen die nobel genug waren einen Vater darzustellen und vermutlich verheimlichte sie ihren Sohn sogar vor diesen Männern, aber damit war sie die meisten Abenden wenigstens nicht mehr zuhause und hatte weniger Gelegenheiten sich an ihm zu vergreifen. Das war an diesem Tag anders. Genau an seinem Geburtstag hatte sie es sich mit ihrem neuen Liebhaber zuhause gemütlich gemacht und Joseph verzog sich in sein Zimmer. Als der Kerl jedoch damit anfing nach ihm zu rufen und ihm aufzutragen ihm etwas zu trinken und zu essen zu machen, protestierte Joseph zum ersten Mal in seinem Leben – es war eine Sache wenn seine Mutter handgreiflich wurde, aber ein völlig Fremder der den Platz seines Vaters ersetzte und nun auch noch von ihm bedient werden wollte ging zu weit. Das sah seine Mutter jedoch anders. Sie wurde wütend doch bevor sie auch nur die Gelegenheit hatte zu handeln, hatte der Mann ihm bereits eine Ohrfeige verpasst. Danach überschlugen sich die Ereignisse …
Seine Pokemon kannten die Grenze zwischen ihm und seiner Mutter; sie sahen es nicht gerne aber tolerierten ihr Verhalten ihm gegenüber weil sie wussten, dass er nicht mitansehen wollten, wie seine Pokemon seine Mutter verletzten. Das war bei diesem Kerl jedoch etwas anderes. Bevor er auch nur seinen Arm zurückziehen konnte, hatte ihn Mimigma bereits durchs Zimmer geschleudert und das Mampfaxo von ihm wurde von Robball mit einer Aquaknarre von den Füßen gerissen. Doch nach allem was sich gerade ereignet hatte, gab seine Mutter trotzdem ihm die Schuld und bezeichnete ihren Sohn als den größten Fehler den sie je gemacht hatte. Was genau Joseph danach durch den Kopf ging kann sogar er nicht mehr sagen, aber er rannte mit seinen beiden Freunden weg …

Die nächsten paar Wochen verbrachte er damit, auf der Straße zu leben und irgendwie an Geld und Nahrung zu kommen. Die erste Zeit über schenkte ihn kaum einer Aufmerksamkeit und erst relativ spät stieß er auf Plakate die explizit nach Informationen über ihn baten – scheinbar hatte seine Mutter nach einiger Zeit doch plötzlich ein Gewissen entwickelt. Doch für ihn war es zu spät. Es war nicht einmal trotz, es war schlicht und ergreifend eine bittere Enttäuschung und ein tiefes Misstrauen, dass ihn zu seinem nächsten Schritt brachte. Die Polizei so gut es ging vermeidend, schmuggelte er sich auf einen Frachter nach Einall. Er hatte das kindische Ziel seinen Vater doch noch zu finden, selbst wenn keiner zu glauben schien, dass er noch lebte oder, dass er an seiner Familie interessiert sei. Den Großteil der Zeit verbrachten er und seine Pokemon damit in eine kleine Nische gekauert der Besatzung verborgen zu bleiben und den nagenden Hunger zu unterdrücken. Nach einer alles anderen als angenehmen Reise, erreichten sie jedoch schließlich ihr Ziel: Die Einall Region.
Leider erwies sich sein Ziel als relativ hoch gesteckt, denn nicht nur hatte natürlich keiner etwas von einem obskuren Forscher von der Kalos Region gehört und keiner schenkte ihm etwas. Er hatte keine Familie, keine Freunde und keinerlei Ahnung von der Region und musste trotzdem irgendwie über die Runden kommen. Das erste Jahr in dieser neuen Umgebung war hart und mehr als einmal wurde er von anderen betrogen und hatte noch weniger als Vorher. Doch danach entwickelte er langsam ein Gefühl für seine Umwelt. Er war zwar erst zwölf, aber durch Observierung verschiedener Menschen lernte er anhand praktischer Beispiele, viele wichtige Lektionen über die menschliche Psyche. Er fing auch langsam damit an, statt sich von anderen betrügen zu lassen, derjenige zu sein der andere betrügt. Es waren kleine Maschen die auch selten mehr einbrachten als was sich im Geldbeutel befand, aber es ermöglichte ein deutlich angenehmeres Leben für ihn und seine Pokemon – und auch die Beiden fingen an auszuhelfen. Während Joseph und Robball eine Vorführung hielten, nutzte Mimigma die Gelegenheit um verschiedene Brieftaschen zu stehlen – das ist nur eine der Tricks welche er mit seinen Pokemon einübte.
Er lernte auch die Bedeutung von Informationen kennen; je mehr er über andere wusste, desto eher konnte er dieses Wissen gegen seine Mitmenschen nutzen. Unter den Jugendgangs war es zum Beispiel sozialer Suizid wenn man nicht männlich erschien, ergo war es äußerst nützlich zu wissen wer von ihnen ein peinliches Hobby hat, wer im Besitz eines völlig unpassenden Pokemons war und ähnliches. Natürlich waren das fast schon banale Dinge, aber wie viele andere Sachen auch, lernte er durch solche Dinge wichtige Sachen für seine Zukunft.

Sein Leben änderte sich zum ersten Mal auf eine positive Art und Weise, als er mit vierzehn damit begann in seiner Freizeit zu schreiben. Es war ein einfaches Hobby, aber wie sich zeigte hatte er Talent. Mit fünfzehn war aus dem bisschen was er aufs Papier gebracht hatte nicht nur ein Roman geworden, tatsächlich wurde das Buch sogar veröffentlicht. Auch wenn sein Einkommen zunächst begrenzt war, ermöglichte es ihm endlich von der Straße wegzukommen und sich eine Basis für die Zukunft aufzubauen.
Statt großartig auf billige Taschenspielertricks zurückzugreifen um Geld zu verdienen, fing er an Coups im ganz großen Stile zu planen. Für solche Unternehmen rekrutierte er fünf andere Personen denen er vertraute. Er lernte sie während seiner Zeit auf der Straße kennen und im Gegensatz zu einigen anderen Bekannten aus dieser Zeit, hatten sie ihn nie verraten, genauso wenig wie er sie – was optimale Voraussetzungen für zukünftige Zusammenarbeit war. Tatsächlich feierten sie einige Erfolge. Mit Joseph als Kopf und Koordinator der Gruppe, gelangten sie nicht nur zusehends zu Jobs die sich gut bezahlten, sein Robball entwickelte sich sogar weiter und er eignete sich mit einem Iscalar einen neuen Partner an.
Die Gruppe um Joseph bestand aus verschiedenen Persönlichkeiten mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten, was eine Bandbreite an Jobangeboten ermöglichte: Von Diebstählen, zur Beschaffung wichtiger Informationen oder aber Infiltration und Sabotage … sie waren und sind bis heute nicht wählerisch was sie tun sollen. Dadurch konnte sich Joseph auch mit seiner erfundenen Rolle als “Pierrot”, die während dieser Zeit als Codename entstand, in der Unterwelt Einalls etablieren. Als sie das erste Mal größeres Aufsehen erregten war er gerade einmal sechzehn, mit siebzehn hatte er es geschafft den Namen "Pierrot" zu einer Marke zu machen. Innerhalb der letzten Jahren erlaubte ihm der enge Kontakt zu einigen Größen der kriminellen Welt auch das erlangen an sehr heiklen Informationen, mit denen er heutzutage am Liebsten tauscht. Auch seine literarische Karriere verlief wunderbar … fast schon zu gut für seinen Geschmack, denn sein Pseudonym Cagliostro wurde schnell zu einer nationalen Berühmtheit da der Großteil seiner Werke mit Lob überschüttet wurden. Als er mit fünfzehn seinen ersten Roman veröffentlicht hatte, verkaufte sich dieser bereits äußerst gut aber wurde mehr als ein "One-Hit-Wonder" geahndet. Doch mit zwei Büchern im Jahr die unter seinem Namen raus kamen war er drei Jahre später, mit achtzehn, einer der bekanntesten Autoren Einalls. Das veranlasste ihn dazu, sich nicht öffentlich zu zeigen und nur wenige wissen wer hinter dem erfolgreichen Autoren steckt.
Während er damit beschäftigt war sich einen Ruf aufzubauen, entwickelte sich sein ehemaliges Robball schließlich zu seiner letzten Stufe: Primarene. Auch sein Iscalar entwickelte sich zu Calamanero - aufgrund der merkwürdigen Voraussetzung zur Entwicklung jedoch mehr zufällig. Obwohl er jetzt nicht nur über begabte Pokemon verfügte, sondern auch eine legale Karriere – eine Tatsache die seine Teammitglieder schon angesprochen hatten – konnte er jedoch nicht mehr zurückziehen. Einerseits war er bereits zu abhängig von diesem Nervenkitzel, anderseits hatte er nicht das Gefühl, dass er bereits seinen Zenit erreicht hat. Sein ursprüngliches Ziel hat er dabei bereits aus den Augen verloren – ehrlich gesagt verschwendet er heutzutage nicht mal mehr einen Gedanken an seine Eltern.
Das heißt jedoch nicht, dass ihn die Erfahrungen die er dank seiner Familie gemacht hat, nicht stark beeinflusst; er war bereits ein misstrauischer Mensch durch den Verrat seiner Mutter und den Tricks die andere Straßenkinder mit ihm gespielt hatten. Aber die ersten siebzehn Jahre seines Lebens hatte er wenigstens entweder in frieden gelebt oder war zu beschäftigt mit Überleben. Bevor er seinem Mimigma begegnete war bereits die Depression die ihm im späteren Leben noch Probleme bereiten sollte zu beobachten aber mit seinem damaligen neuen Pokemon besserte sich sein Zustand. Doch als er mit achtzehn plötzlich mehrere Möglichkeiten hatte und nicht mehr davon abhängig war von Tag zu Tag zu leben, machte sich eine neue Episode bemerkbar.
Rückblickend könnte man sagen, dass sein nahezu lebensmüde Verhalten in gewissen Situationen und die gefährlichen Pläne die er schmiedete um an Geld zu kommen, alles bereits ein Mechanismus war um diese innere Melancholie zu bekämpfen indem man gar keine Zeit hatte darüber nachzudenken. Vielleicht ist das sogar seine Hauptmotivation solch waghalsige Coups vorzubereiten und sich trotzdem er es nicht nötig hat, immer wieder ins Geschehen wirft - was aber auch besser so ist. Auch wenn man dieses Verlangen nach Gefahr als ein selbstzerstörerisches Verhalten verstehen kann, es ist um einiges besser als ihn dabei zu beobachten wie er sich in irgendeine Bar besinnungslos trinkt um wenigstens nicht mitzubekommen, dass er einfach nichts fühlt.

Vor zwei Jahren, er war zwanzig, überlegte er trotzdem kurz ob er aufhören sollte, doch als er nach einem Zeichen Ausschau hielt, stieß er auf ein wildes Felilou, das versuchte ihn mit seinem süßen Äußeren aufs Ohr zu hauen. Amüsiert von dem Pokemon fing er es nicht nur ein, sondern entschied sich dafür, dass er für den “Ruhestand” noch nicht bereit war. Seitdem hat er nie wieder daran gezweifelt.
Heutzutage ist seine kleine “Caper Crew” nicht mehr so häufig aktiv wie früher, trotzdem schafft Joseph immer noch neue Aufträge für sie, auch wenn die anderen Mitglieder ebenfalls in verschiedenen Bereichen erfolgreich sind – aber genau wie er einfach nicht damit aufhören können. Joseph Ziele fürs erste ist das beenden seines zwölften Buchs und sich unumstritten in der oberen Riege der Unterwelt zu etablieren.

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