Optionale Aussehensbeschreibung.

Größe



Auffälligkeiten

Eigentlich hat Linus immer ein pflichtbewusster und fleißiger Vertreter des Gesetzes sein wollen. Damit ist es leider nicht viel geworden. Zwar besitzt er einen tiefen Sinn für Gerechtigkeit (geerbt und erlernt von seinem Vater), und hat sich auch soweit es ihm möglich war immer für Schwache und Hilflose eingesetzt- dabei bewies er aber nie ein wirkliches Gespür für Fleiß, sondern eher einen untrüglichen Sinn dafür, sich vor Arbeit zu drücken. Am Liebsten verbringt er eigentlich seine Zeit beim Entspannen am Strand, an seiner Seite seinen kleinen Faulpelz, vor sich eine Angel (auch wenn er noch nie etwas gefangen hat... und wohl auch den Sinn des Angelns falsch verstanden hat, eher dazu neigt, dem Schwimmer im Takt der Wellen zu beobachten).
In der Zeit, die er nicht mit Entspannen und Dösen verbringt, kocht und backt er gerne- sowohl für sich selbst als auch für Flegmon, oder fährt in dem kleinen Städtchen Patrouille, Flegmon im Beiwagen, den Wind in den kurzen Haaren. Alles in Allem passt der Spitzname Faulpelz zu ihm ebenso gut wie das tiefenentspannte Flegmon. Ihn wegen seiner Faulheit für Unzuverlässig zu halten wäre allerdings ein Fehler. Auch wenn er keinen Handschlag zu viel macht, so kann man sich dennoch auf ihn verlassen. Eine Aufgabe, der er sich angenommen hat, wird er mit verbisserner Entschlossenheit so schnell wie möglich zuende bringen- um sich wieder den schönen Seiten des Lebens zu widmen.
Zudem neigt er nicht dazu, sich schnell aufzuregen. Was andere für Mut und Courage halten, ist in Wirklichkeit das Bewusstsein, das Panik und Wut ihn nicht vorran bringen- die Lebenseinstellung, dass man mit ruhiger Betrachtung und Analyse der Situation deutlich stressfreier ans Ziel kommt als mit heißblütigen Spontanaktionen. Dieser Gegensatz aus Verantwortungsbewusstsein, Seelenruhe und tief empfundener Ablehnung gegen Arbeit spiegelt sich auch in seiner Arbeit wieder- wo andere Polizisten manchmal dazu neigen, der erstbesten Spur bis in eine Sackgasse hinterherzujagen, verifiziert Linus erst einmal, ob es sich lohnt, in diese Spur weitere Energie zu stecken, prüft jede Eventualität, ehe er auch nur vom Schreibtisch aufsteht.
Neben dem "Angeln" und der Kunst des Mittagsschläfchen machen gehört auch das Lesen zu seinem Hobbies- denn Wissen ist für ihn der wichtigste Schlüssel zu einem einfachen Leben, so dass er sich inzwischen in entspannten Stunden ein nicht unerhebliches Maß an Bildung und fundierter Ahnung anlesen konnte- vor Allem die Eigenschaften und die Gewohnheiten verschiedener Pokemon gehören zu seinen Steckenpferden, aber auch immer neue Methoden, gegen den Sumpf des Verbrechens vorzugehen vermögen ihn lange zu fesseln- und nicht zuletzt gibt es nichts besseres um den Apetit anzuregen als ein Kochbuch voller schmackhafter Leckereien.

Stärken



Schwächen



Vorlieben



Abneigungen

Eigentlich begann das Leben von Linus Dormant verdammt unspektakulär. Er wurde geboren. Vor gut dreiundzwanzig Jahren brachte Kajsa Dormant einen gesunden, schon damals ziemlich schweren Jungen auf der Welt. Entschloss sich (gegen den Willen des in sonst so vielen Dingen so strengen Björn Dormant) dazu, ihn Linus zu nennen- ignorierte die langen Gespräche, die sie mit ihrem Mann geführt hatten, in denen sie stundenlang diskutiert hatten, wie sie ihren Sohn nennen würden- und setzte sich einfach durch. Sie war schon immer eine starke Frau gewesen.
Als eine der Wenigen in der Lage, den örtlichen Leiter des Polizeireviers von Tessera zu bändigen- und ihn sogar dazu zu bringen, sie zu heiraten. An diesem Tag wirkte sie zwar ebenso ermattet wie ihr Mann (der seit Tagen nicht gewagt hatte zu schlafen, aus Angst, die Geburt seines Ersteborenen zu verpassen- Linus hatte sich schon damals Zeit gelassen)- aber ebenso wirkten sie beide unglaublich stolz, als sie auf das leise vor sich hindösende Bündel sahen. Eine glückliche, zufriedene Familie- wie sie es auch die nächsten zehn Jahre bleiben sollten. Linus wuchs auf, spielte im Wald, jagte mit seinen Freunden Raupys- tat all das, was ein normaler Junge tat. Wenn er nichts zu tun hatte, versuchte er spannende Geschichten auf dem Polizeirevier zu erlauschen (meistens ohne Erfolg). Erst nach seinem zehnten Geburtstag sollte sich das ändern... sich sein Leben einschneidend umkrempeln. Er hatte auf diesen Tag lange hingefiebert. Endlich sollte er sein erstes eigenes Pokemon bekommen! Endlich würde auch er einen treuen, eigenen Freund bekommen! Nach dem Frühstück verabschiedete er sich noch einmal von Hunduster- das bisher das Familienpokemon gewesen war.
Fragte sich, ob sein neuer Freund sich auch mit seinen alten Freunden verstehen würde- mit Hunduster ebenso wie mit dem Arkani seines Vaters, dass diesen wohl gerade auf seinem Streifendienst begleitete. In Gedanken versunken, setzte er sich noch einmal an seinen Lieblingsplatz am Strand. Lehnte sich an einen Baum und schloss kurz die Augen, träumte von verschiedensten Pokemon, die ihn begleiten würden- und als er die Augen wieder aufschlug, war die Sonne lange am Firmament untergegangen. Er hastete weiter. Hoffte, noch ein Pokemon zu ergattern- aber als er am Labor ankam, war alles dunkel und leer. Enttäuscht drehte er wieder um. Wahrscheinlich war er sowieso zu spät- waren wie jedes Jahr alle Pokemon so schnell weg gewesen dass er sowieso keines mehr bekommen hätte. Frustriert trat er ein rundes Objekt weg, dass er für einen Stein gehalten hatte. Als er genauer hinsah, erkannte er jedoch dass das mitnichten ein Stein war. Was dort vor ihm im Gras schimmerte war ein rot- weiß geteilter Ball. Ein Pokeball. Aufgeregt nahm er ihn auf, überprüfte ihn. Stellte enttäuscht fest, dass er absolut leer war. Trotzdem steckte er ihn ein. Immerhin hatte er so die Chance, sich doch noch ein Pokemon zu sichern, oder? Frustriert machte er sich auf den Rückweg. Achtete kaum auf die Umgebung. Schob trübsinnig Frustration.
Und wäre fast auf die Nase gefallen, als sich vor seinen Füßen etwas dickes, langes, Rosanes bewegte! Ein Pokemon? Atemlos hielt Linus kurz inne. Wilde Pokemon konnten gefährlich sein- viele waren aggressiv. Und er hatte kein Pokemon bei sich, dass für ihn kämpfen würde... angespannt starrte er auf die Rute, die ihn beinahe zu Fall gebracht hatte. Fast eine Minute geschah nichts... Dann zuckte sie. Linus entspannte sich. Ein Flegmon. Vermutlich das verwirrteste Pokemon der ganzen Region. Er wollte schon weitergehen, stellten Flegmon doch nur sehr selten eine Gefahr da (und wenn, dann meist aus Versehen). Aber Flegmon hatten noch eine weitere Eigenschaft. Sie waren langsam. Und galten als leicht zu fangen. Wie von selbst schlossen sich seine Finger um den Pokeball an seinem Gürtel. Zielten seine Augen schon beim Ziehen des Balls auf den Rücken des rosafarbenen Taschenmonsters. Und mit einer flüssigen Bewegung, wie er sie aus dem Fernsehen kannte, schleuderte er den Ball. Traf das Flegmon. Sah dabei zu, wie es in einem hellen Licht in den Pokeball gezogen wurde. Biss sich auf die Zunge vor Nervosität. Der Pokeball ruckte zunächst nicht- ganz anders als im Fernsehen, wo das Monster sich gegen den Fang wehrte. Und schließlich erlosch das rote Licht am Verschluss des Balls. Triumphierend nahm er den Ball auf, sah auf seinen ersten Fang- sein erstes eigenes Pokemon. Ließ es prüfend einmal aus dem Ball, um es noch einmal zu begutachten. Und musste ein Grinsen unterdrücken, als das Flegmon jetzt, nachdem es vor Minuten gefangen worden war, Anstalten machte sich gegen den Ball zu wehren. Ihn schließlich anblickte, aus stumpfen, leeren Augen, den Kopf schief legte, und ein langgezogenes "Fleeeeg?" von sich gab.
Kurz überlegte Linus, es wieder in den Ball zu holen. Entschloss sich schließlich dagegen. Blickte es stattdessen an. "Komm, kleiner Faulpelz." Und sich zum Gehen wandte. Er war schon einige Schritte gekommen, als er sich noch einmal umdrehte, die Stirn runzelte, als sich das Pokemon noch nicht bewegt hatte. Hatte er es doch nicht unter Kontrolle? Würde er es doch in einem Pokeball transportierne müssen? Er griff bereits nach dem Behälter... als Flegmon ein halb- gegähntes "Mooon." ausstieß und anfing, hinter ihm herzutrotten.

Zunächst erntete Linus mit seinem Flegmon primär Spott und Höhne. Allerdings stellte er recht schnell auch fest, dass ihn dieser Spott wenig interessierte. Er war stolz auf seinen kleinen Faulpelz. Verbrachte ganze Tage damit, neben ihm am Strand zu liegen, die Angel neben sich, vor sich hindösend und nur gelegentlich die Augen zu öffnen um sich einen Snack zwischen die Kiemen zu schieben. Er konnte sich kein besseres Pokemon vorstellen- vor Allem, da er von Kämpfen bislang auch nicht viel gehalten hatte. Viel zu hektisch. Die Jahre zogen ins Land. Während andere Jungs und Mädchen auf ihre große Reise gezogen waren, um weitere Pokemon zu fangen, zu trainieren und um die größten Trainer aller Zeiten zu werden, hatte Linus vor in die Fußsspuren seines Vaters zu treten. Lange fieberte er seiner Aufnahme bei der Polizei entgegen. Und schließlich war es so weit. Stolz reihte er sich in die Reihen der neuen Anwärter an- zwar nur knapp am Aufnahmetest vorbei gekommen (mit einem großen Schuss Vitamin B, wochenlanger scheißtreibender Vorbereitung und dank seines hohen Intellekts)- aber er wurde aufgenommen, und das zählte. In körperlichen Fragen weit hinter seinen Mitanwärtern, bestach er durch Kombinationsgabe und Sachverstand, sowie durch unermüdlichen Einsatzwillen.
Er würde seinen Vater stolz machen- und zeigen, dass Flegmon ein genauso gut zum Polizeidienst geeignetes Pokemon war wie ein Fiffyen oder ein Fukano! Nun ja. Im zweiten Punkt scheiterte er ein Wenig. Flegmon erwies sich als ziemlich ungeeignet für Verfolgunsjagten oder zum Verfolgen von Spuren. Aber der stolze Blick seines Vaters ruhte trotzdem auf ihnen beiden. Und schließlich hatte er es geschafft. Durfte die Uniform der Polizei von Tessera tragen- so wie er es sich immer vorgestellt hatte. Naja. Fast so. Denn kaum war er zwei Wochen bei der Polizei, hatte sich gerade richtig eingelebt- da kam sein Vater von einem Einsatz nicht zurück. Keiner wusste so ganz, an was der alte Herr dran gewesen war- nur dass er offenbar etwas Großem auf der Spur war, das war allen klar. Und dann war er weg. Von ihm ebenso wie von Arkani keine Spur zu finden- auch nicht, nachdem jedes einzelne Polizeipokemon drei Nächte in Folge mit seinen Trainern versucht hatte, Spuren zu finden, nicht nachdem sie sich eine halbe Woche ununterbrochen um die Ohren geschlagen hatten, am Ende ihrer Kräfte waren. Sie hätten auch noch weiter jeden Stein umgedreht. Aber da war nichts. Keine Spur. Nicht einmal ein abgerissenes Stück Stoff an einem vorstehenden Draht. Beinahe hätte Linus zu Heulen angefangen wie ein kleines Kind. Aber dann gab er sich einen Ruck. Er hatte noch nicht aufgegeben. Immer noch jagte er jedem Fitzel hinterher, der ihm unter die Finger kam- ließ Flegmon Spuren verfolgen, die schon lange kalt waren (mit verständlicherweise sehr mäßigem Erfolg).
Er schlief wenn, dann nur wengie Stunden. Nichts hatte einen Zweck. Und schließlich gab auch er auf, mit dicken Ringen unter den Augen und mühsam abgewischten, feuchten Spuren auf den Wangen. Aber er würde seinem Vater Ehre machen. Wo andere der beste Trainer werden wollten- so würde er der beste Polizist der Welt werden. Leider neigte er schon damals nicht gerade dazu, der fleissigste Gesetzeshüter zu sein. Oder der Schnellste. Schon nach wenigen Wochen ließ der Strom des Aktionsdrangs nach. Schlich sich wieder die phlegmatische Ruhe in sein Leben ein- und erstaunlicherweise wurde dadurch seine Arbeit eher noch besser als schlechter. Mit einem Mal fiel es ihm leichter, Spuren und Hinweise auszuwerten- ging er mit einer stoischen, analytischen Seelenruhe an die Arbeit, die ihn selbst feinste Ungereimtheiten entdecken ließ. Im Feldeinsatz fast unbrauchbar, erwies er sich in der Analytik als kleines Genie. Und wurde er bislang verlacht, als Streber und als unsportlichen Tölpel, so wurde nun seine wahre Begabung gelobt und gefördert: Nicht länger waren Verfolgungen und Hetzjagten sein Hauptaugenmerk, sondern Kombinieren und Analysieren. Auf andere Art als er gedacht hatte wurde sein Traum wahr: Ein wirklich guter Polizist zu werden. Und so ist er inzwischen seit fast sieben Jahren bei der Polizei des kleinen, verschalfenen Nestes an der Route 13, und auch wenn sein Alltag manchmal an Abwechslung mangeln lässt (schon ein einzelner Fremder sorgt für einen kleinen Volksauflauf), und auch wenn er seinen Vater seitdem nicht wieder gesehen hat, so ist er doch zufrieden mit seinem Leben. Allerdings würde er bald mehr Aufregung bekommen als ihm lieb ist...

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