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Ab dieser News könnt ihr euch auch Pokémon aus Galar schnappen!

✗ 3.12.2019 | Allerlei News
In dieser News führen wir einige Lockerungen ein, allen voran bei unserer Shiny-Regelung und haben eine RPV-Abteilung überarbeitet.

✗ 1.12.2019 | Weihnachten im BoW
Es weihnachtet im BoW. Sei es unser Adventskalender oder auch eine Runde wichteln!

✗ 20.11.2019 | Mix-News
Hiermit führen wir die Mini-Plots ein!

✗ 10.11.2019 | News vor Galar
Diese News berichtet über einen frei gewordenen Ultrabesuch-Posten und hauptsächlich QoL Änderungen.

✗ 14.10.2019 | Gemischte News
Diverse News zu unserer aufs Eis legen Farbe, Pokékleinanzeigen und der Reisen-Mechanik. Hier könnt ihr mehr darüber erfahren.

✗ 02.09.2019 | Noch mehr Teamzuwachs
Sayuri ist nun spontan auch noch mit dabei! Näheres dazu hier.

✗ 01.09.2019 | Teamzuwachs
Amelia und Jim Helcon unterstützen nun neu das Team! Hier gibt's Näheres dazu.

✗ 22.08.2019 | Diverses
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✗ 11.08.2019 | Teamänderung
Es gab eine Veränderung des Forenteams. Odile ist aus dem Team ausgetreten, weiteres dazu gibt es hier!

✗ 02.07.2019 | 4. Geburtstag!
Es ist so weit, BoW wird schon 4 Jahre alt! Um das gebührend zu feiern, gibt es hier ein Geburtstagsevent. Lasst es krachen!

✗ 26.05.2019 | Umfrage zum Umzug
Nach der Ankündigung von letzter Woche findet ihr hier nun die offizielle Abstimmung bezüglich eines Umzugs!

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Derzeit gibt es bezüglich des Forums wichtige Dinge zu besprechen, die ihr hier nachlesen könnt. Aber keine Sorge, es ist nichts Schlimmes!

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✗ 29.03.2016 | Teamänderungen
Avery hat das Team verlassen, wird aber als Nanaki weiterhin im Forum aufzufinden sein. Shawn wurde daher nun zum Admin ernannt und BoW hat mit Trafalgar, Qiuyi und Saari auch noch drei neue Moderatoren erhalten! Näheres hierzu findet ihr hier.

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✗ 03.03.2016 | Yoshi nur noch im Hintergrund
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Versuch dein Glück doch mal bei unserem Glücksziehen, eventuell ziehst du ja das ganz grosse Los...?

✗ 30.11.2015 | Adventskalender
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✗ 23.09.2015 | Das Oktoberevent
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Wie ihr aus diesem Thread entnehmen könnt, wird das Team von nun an von Shawn unterstützt.

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Die Megaentwicklungs-Umfrage geht in die zweite Runde! Dieses Mal könnt ihr bis zum 30.08.2015 voten, wie die Megaentwicklungen in Zukunft gehändelt werden sollen. Hier könnt ihr abstimmen.

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Entscheidet bis zum 20.08.2015 mit, wie Megaentwicklungen zukünftig gehandhabt werden sollen. Hier geht's zur Umfrage!

✗ 12.08.2015 | Wettbewerbshallen-Abstimmung
Bis zum 20.08.2015 könnt ihr nun für die Hallen abstimmen, die ihr im RPG sehen wollt! Die Abstimmung findet ihr hier.

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✗ 16.07.2015 | Quests
Es gibt nun eine Übersicht, in der alle aktuellen Quests gelistet sind. Zudem wurde das Thema "Informationen zu Quests" erweitert.

✗ 11.07.2015 | Reservationsliste
Beim Erstellen eines Steckbriefes wird nun oberhalb des Editors eine Textbox mit Links zu den Reservationen angezeigt.

✗ 02.07.2015 | Eröffnung
Das Forum hat nun offiziell eröffnet! Ihr könnt euch anmelden und eure Steckbriefe beginnen. Sobald eure Steckbriefe angenommen sind, könnt ihr auch schon loslegen!

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Das Forum befindet sich weiterhin im Aufbau. Es fehlen noch einige Threads und Unterforen, ehe wir loslegen können!

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Psychiatrische Pokémonklinik Empty Psychiatrische Pokémonklinik

Beitrag von GastSo Jun 19, 2016 5:54 am

Psychiatrische Pokémonklinik

Auch Pokémon werden Opfer grausamer Verbrechen und haben mit den Folgen zu kämpfen. Damit sie keine Gefahr für Menschen und andere Pokémon darstellen, werden sie in dieser Einrichtung; im Norden von Stratos City; untergebracht. Diese Klinik entscheidet sich jedoch grundlegend von von einer psychiatrischen Klinik für Menschen und ähnelt eher einem Gefängnis. Die Pokémon leben hier einsam innerhalb einzelner Räume in größeren Zellen, um ihre Versorgung, sowie die Sicherheit der Mitarbeiter, zu gewährleisten. Futter wird zumeist unter den Zellentüren her geschoben und die meisten Pokémon der Klinik reagieren äußerst aggressiv auf Menschen.

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Beitrag von GastSo Jun 19, 2016 6:57 am


Ferris & Odile
--- Psychiatrische Pokémonklinik - Stratos City
№ 7

# cf: Zentrale der RPV; Stratos City

Kaum hatte Ferris die Klinik erreicht, fehlte von dem herbeordertem Collin auch schon jede Spur. Ein Umstand, der dem Ranger nicht zu gefallen wusste. Mit Odile rechnete er noch nicht. Vermutlich hatte man zunächst in aller Ruhe seinen Kaffee ausgetrunken, bevor man ihr Bescheid gegen hatte. Nichts, was den Abteilungsleiter der Ranger-Abteilung gestört hätte, hätte er wenigstens Collin und sein Noctuh angetroffen, um den Verlauf zu besprechen. Von beiden fehlte jede Spur, obwohl sie schon vor einer ganzen Weile losgezogen waren. Hatte sie etwas aufgehalten? Etwas, was er zutiefst bezweifelte. Zumindest sein Noctuh hätte Collin mit Sicherheit vorausgeschickt, um wenigstens den Hauch einer "Nachricht" zu hinterlassen. Doch weder Noctuh noch der dazugehörige Ranger waren in der näheren Umgebung aufzufinden. Vielleicht, so dachte Ferris, hatte er es vorgezogen, innerhalb der Klinik zu warten, weshalb er schließlich auch mit Priscilla an der Seite eintrat, um sich innen umzusehen. Um Odile machte er sich dabei keine Sorgen. Notfalls gab man ihr am Empfang sicherlich Auskunft. Ein seltener Gast war Ferris nun wirklich nicht. Letztendlich führte die Arbeit ihn ja doch häufiger hierher.
Auch innerhalb des Eingangsbereiches der Klinik ließ sich der kurzer Hand vermisste Ranger nicht aufspüren und fast hätte Ferris zu seinem Viso-Caster gegriffen, wäre nicht plötzlich ein gellender Schrei ertönt, der die gesamte Belegschaft in Angst und Schrecken versetzte. Ohne Umschweife stürmte Ferris voran und ließ die zunächst in Panik ausgebrochene Priscilla zurück, die so schnell gar nicht hinterher kam, obwohl der Schrei aus einem der ersten Räume ertönte. Die Tür wurde achtlos aufgerissen und die Quelle des Schreis wurde als Collin erkannt, der sich sprichwörtlich in die Höhle des Löwen gewagt hatte und im Inbegriff war, den Preis dafür zu zahlen. Das treue Noctuh, dessen rechter Flügel bereits in Mitleidenschaft gezogen worden war, baute sich nichtsdestotrotz tapfer vor seinem Partner auf, während das wutentbrannte und aggressive Kleoparda mit dem lautesten Knurren, das Ferris jemals vernommen hatte, die klauenbesetzte Pfote hob und zum Schlag ausholte.
Ohne Priscilla, die noch nicht gänzlich hinterhergekommen war, preschte Ferris vor, seinen Mantel; der meist ohnehin nur locker um seine Schultern hing; ergriffen, um ihn dem Kleoparda über den Kopf zu werfen. Schleunigst schob er sich zwischen Noctuh und der wilden Großkatze, warf dem Unlichtpokémon erfolgreich den Mantel über den Kopf, schaffte es aber nicht der Klaue des Pokémon präzise auszuweichen, sodass sie ihn am rechten Arm streifte. Bloß dem Adrenalinschub hatte Ferris es zu verdanken, dass er davon noch nicht allzu viel spürte. Während das Noctuh mit verletztem Flügel aus der Zelle huschte, half der Abteilungsleiter seinem Mitarbeiter, der am Bein schlimm verletzt worden war, eiligst auf und schob ihn; stützend; schleunigst aus der Zelle, um die zuvor offene Zellentür wieder zu schließen und das Kleoparda, das sich an seinem Mantel zu schaffen machte, wieder einzusperren. Ausnahmsweise war er froh, den Stoff reißen zu hören.

Während die beiden Männer den Raum verließen, tanzte einer der Mitarbeiter bereits mit einem Hocker an, auf den der Verletzte sich setzen konnte. Kaum saß er und kaum war die Tür zum Raum des Kleopardas geschlossen, konnte Collin sich auf einiges gefasst machen. Manche Mitarbeiter der Klinik nahmen vorsorglich etwas Abstand und Priscilla machte es sich tröstend neben dem verletzten Noctuh bequem, das wohl eine Weile nicht mehr fliegen würde. "HAST DU EIGENTLICH DEN VERSTAND VERLOREN?!" Sämtliche Sorge, die er zuvor für seinen Kollegen empfunden hatte, wich nun der schieren Wut. Brennender, unbändigender Wut, wegen dem, was Collin vielleicht zu Nichte gemacht hatte, allen voran aber wegen dem, was wegen seiner Unachtsamkeit hätte passieren können. Unter dem plötzlichen, lauten Gebrüll zuckte der RPV-Ranger zusammen, ebenso wie einige Mitarbeiter der Klinik, die trotz dessen, dass sie damit gerechnet hatten, von der Lautstärke überrumpelt wurden. Wahrscheinlich hatte man es wohl bis nach draußen gehört.
"VERDAMMT NOCHMAL, COLLIN!" Und der zweite, fluchende Ausruf, der dem Ärger wohl Luft verschaffen sollte, es aber leider nicht tat. Um seine Wut irgendwie abzubauen, lief der Abteilungsleiter einige Schritte auf und ab, aber auch das brachte nicht besonders viel. Beschämt saß Collin auf dem Hocker und gab nicht einen einzigen Ton von sich. "Ich hatte gesagt, du sollst auf mich warten!", rief er seinem Mitarbeiter ins Gewissen und atmete vor lauter Wut lautstark aus, ehe er seine Nasenwurzel rieb. Doch auch das verschaffte nicht wirklich Besserung. Im Gegenteil. Je mehr Ferris darüber nachdachte, was wohl passiert wäre, wenn er nur einen Augenblick zu spät gekommen wäre, desto wütender wurde er. Seine Standpauke war ohnehin noch nicht zuende. "Keine Alleingänge, verdammt nochmal!" Goldene Regel Nummer 1, wenn man mit Ferris zusammenarbeitete. Obwohl der Abteilungsleiter sich selbst auch nicht immer daran hielt. Je nach Fall konnte das variieren. Bei solch einem Fall war es aber wirklich die Goldene Regel, der unbedingt Folge zu leisten war.
Am Liebsten hätte Ferris so viele Flüche geschrien, dass er sich den Mund anschließend mit Seife hätte auswaschen müssen. Er hielt sich zurück; zumindest was Flüche anbelangte. Ehe der Abteilungsleiter aber mit seiner Meckertour fortfahren konnte, ertönte ein leises "War der Mantel teuer...?" von seinem Mitarbeiter. Abrupt blieb Ferris, der bisher weiter auf und ab gelaufen war stehen und blickte Collin verdutzt, aber nach wie vor verärgert an. Der Mantel? Das konnte doch nicht sein ernst sein. Wen interessierte schon ein Mantel. "Bitte was?!", entgegnete er dem RPV-Ranger nach wie vor wütend. "Vergiss den beschissenen Mantel, das Kleoparda hätte dich auseinandernehmen können, verdammt!" Die schlimmste der Option und darüber ließ sich nicht diskutieren. Immerhin ließ sich ein dämlicher Mantel nachkaufen, nicht aber das Leben eines Menschen. Eines Vollidoten. Eines ganz waghalsigen, ungehorsamen Vollidioten. Der Vollidiot, der Ferris nun, eingeschüchtert, aber felsenfest, anstarrte und eine ehrliche Antwort erwartete. Wegen eines beschissenen Mantels.
"Ja.", bestätigte der Ranger dann knapp, aber nun eher genervt, als wütend. "Ja, der beschissene Mantel war teuer." Collin wollte eine ehrliche Antwort? Er bekam eine ehrliche Antwort, der Ferris auch noch unbedingt einen draufsetzen musste. Doch jetzt, wo Collin ihn an den Mantel erinnert hatte, fiel dem Top-Ranger leider ein, dass sich noch sein Portmonee in der Manteltasche befunden hatte. "Das Schlimme daran ist nur, dass dieses Kleoparda gerade wahrscheinlich auf Familienfotos herumkaut." Jetzt sah der andere Ranger verdutzt drein. Verdutzt und schuldig. Blieb nur zu hoffen, dass diese Großkatze keinen Geschmack an Ausweisen fand. Den ganzen Kram neu beantragen zu müssen, schien eher lästig zu werden. Nun, besser das Kätzchen kaute auf einem Geldbeutel herum, als auf einem Mitarbeiter. Ohne Frage.
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Beitrag von GastSo Jun 19, 2016 11:49 am

Odile & Ferris
„anger ends in cruelity.“
- 8 -
cf. Zentrale der RPV, Stratos City

Odile hatte sich, nachdem sie sich von Ferris verabschiedet hatte und doch tatsächlich in aller Manier die Tür aufgehalten bekommen hatte, direkt in ihr eigenes Büro begeben. Amelia war ihr schweigend gefolgt und hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt, während sie hier und dort durch die offenen Türen linste, an denen sie vorbei ging. Man wollte ja sicher stellen, dass alle schön arbeiteten! … Selbst wenn sie es nicht getan hätten, wäre es Amelia aber tatsächlich egal gewesen. Vielleicht war es auch einfach interessanter hier und dort ein paar Menschen zu sehen als den ewig langen Flur entlang zu laufen, bis man endlich an Odiles Büro angekommen war. Schnell war es aufgeschlossen und schließlich hatte man sich an den Schreibtisch gesetzt um die Akte des Falls des Kleopardas durchzugehen – die anderen würden eben warten müssen. Das Lucario hatte sich derweil in den durchaus gemütlichen Ohrensessel gesetzt, den Odile sich in ihr Büro hatte stellen müssen, weil er einfach derart gemütlich war! Ihr Büro war sowieso irgendwie sehr interessant eingerichtet und durchaus als gemütlich zu empfinden. Es kam viel Licht herein, der Boden wurde von einem großen Teppich geziert und hier und dort waren die Regale von Büchern, Akten oder Krimskrams gefüllt. Es machte durchaus einen sehr warmen Eindruck und Odile konnte nicht behaupten, dass sie nicht gerne in ihrem Büro war. Vor allem weil ihr Schreibtischstuhl super gemütlich war und sie sich auf jenem gerne hin und her drehte anstatt zu arbeiten. Aber psst.

Es dauerte seine Zeit, bis Odile Bescheid bekam, dass Ferris zur Klinik aufgebrochen war. Sie hatte gerade genug Zeit gehabt um sich die Akte und Tatortbilder anzusehen und zu verinnerlichen, damit sie wusste, worauf sie zu ging. Etwas Unwohlsein machte sich trotzdem in der Polizistin breit, während sie ihren Mantel vom Haken nahm und die Tür des Büros hinter Amelia abschloss. Pokemon, oder allgemein Lebewesen, leiden zu sehen war immer so eine Sache auf die Odile lieber verzichtete, doch was sein musste, musste eben sein. Sie verließ die Zentrale der Ranger- und Polizistenvereinigung, gab der netten Empfangsdame aber noch Bescheid, wohin sie sich begab und dass sie über ihren Viso-Caster erreichbar sein würde.
Tatsächlich hetzte Odile sich in keinster Weise ab, denn sie erwartete nicht, dass Ferris auf sie wartete. Vermutlich war es ihm nur recht, wenn Odile nicht als Zuschauerin dabei war, während er sich dem Kleoparda das erste Mal näherte und Odile wollte zudem auch nicht vollkommen außer Atem an der Klinik ankommen… das machte keinen guten Eindruck. „Egal was gleich passieren sollte, du greifst bitte auch nicht ein.“, murmelte sie zu ihrem Lucario, als sie beinahe am Gebäude angekommen waren, woraufhin das Pokemon knapp nickte. Odile fragte sich, ob es für ein Lucario wohl besonders schwer war mit solchen Pokemon umzugehen – zusätzlich zu den sowieso schon offensichtlichen Gefühlen hatten sie ja auch noch die Aura, die sie wahrnahmen. Vielleicht war Amelia auch genau deswegen derart abgestumpft und kalt, wenn es um derartiges ging. Gemeinsam haben sie schließlich schon viele schreckliche Dinge sehen müssen, das zog wohl auch an einem Pokemon nicht einfach vorbei.

Odile betrat das Gebäude gerade rechtzeitig, um Ferris wütende Rufe zu vernehmen. Sie hob eine Augenbraue, ließ sich davon aber nicht beirren und trat stattdessen zur Anmeldung, um ihren Namen zu hinterlassen und ihr Anliegen zu nennen. Die freundliche Dame hinter dem Tresen deutete ihr, einfach dem Gang zu folgen, dann würde sie früher oder später auf Ferris treffen. Die Polizistin bedankte sich, legte ihren Mantel ab und ging anschließend weiter, bis ihr Kollege in Sichtweite kam und sie zudem den in sich zusammen gesackten Ranger erkennen konnte, der gerade eine Standpauke von seinem Chef bekam. Ihre Aufmerksamkeit ging sogleich zu dem Blut, welches vom Bein des Rangers auf den Boden tropfte und damit konnte sie sich bereits denken, was vorgefallen sein könnte. Sie hielt sich trotzdem im Hintergrund und machte, wie versprochen, nicht die Anstalten sich einzumischen oder etwas zu sagen. Es war Ferris‘ Job, also begab sich Odile erst einmal zu einer nahegelegenen Wand und lehnte sich an jene, während Amelia weiterhin das Bein des Rangers musterte. Nachdenklich ging ihr Blick zu ihrem eigenen Mantel, als Ferris beteuerte, sein eigener wäre sehr teuer gewesen. Eins und Eins ergibt zwei, also war Ferris‘ Mantel wohl in Mitleidenschaft gezogen worden, vermutete sie. Die Polizistin verzog kurz den Mund und wartete weiter, wenngleich sie die Wut ihres Kollegen durchaus nachvollziehen konnte. Sein Temperament war ja auch nicht unbekannt und Odile wusste, dass er gerne Standpauken von sich gab… ihrer Meinung aber, nach den Dingen zu urteilen von denen sie wusste, stets berechtigt.
Ferris hatte geendet und schien sich nun um seine Wertpapiere Sorgen zu machen, da stieß Odile sich von der Wand ab und überbrückte die paar Schritte, die sie von Ferris trennte. Sie blieb neben dem Ranger stehen, musterte ihn aber kurz selbst nach Verletzungen, ehe ihre Aufmerksamkeit wieder dem sitzenden Ranger galt. „Das Bein sollte sich angesehen werden.“, erklärte sie, war sich aber sicher, dass die Klinik irgendwo Verbandszeug haben würde. Es wäre zumindest sehr verwunderlich, wenn es nicht so wäre. Odile wandte sich anschließend Ferris zu und grüßte ihn, wie Amelia, mit einem Nicken, dann verschränkte sie die Arme hinter dem Rücken. Das Noctuh, welches Odile als Partner des Rangers ausmachte, schien ebenfalls verletzt zu sein, so dass sie kurz den Mund verzog. Offenbar war man hier Hals über Kopf selbst in die Sache hinein gesprungen, ohne die Konsequenzen zu überdenken. Doch es war nicht Odiles Aufgabe, dafür eine Strafe zu verhängen und vielleicht hatte der arme Kerl ja Glück und die Verletzung, der Schock und die Standpauke wären seine Bestrafung bereits gewesen, doch in der Hinsicht konnte sie Ferris nicht wirklich einschätzen.
„Was hast du nun vor?“, fragte sie dann an Ferris gewandt und schenkte ihm ein leichtes Lächeln. Ranger-Arbeit war etwas, was sie von Grund auf faszinierte, da war es nicht verwunderlich, dass sie sich für Ferris‘ nächste Schritte interessierte – rein der Interesse wegen. Sie trat zurück und erhielt so wieder Abstand von Ferris, so dass dieser ungehindert seiner Arbeit nachgehen konnte – wo genau das Kleoparda sich nun aufhielt wusste Odile schließlich auch nicht; sie würde Ferris also wie ein Piccolente-Küken folgen, soweit sie konnte.



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Beitrag von GastSo Jun 19, 2016 1:17 pm


Ferris & Odile
--- Psychiatrische Pokémonklinik - Stratos City
№ 8

Bei all dem Trubel hatte Ferris schon gar nicht mehr mitbekommen, dass Odile mittlerweile auch eingetroffen war. Aber war das verwerflich? Er hätte seinem Kollegen wohl noch eine deutlich größere Standpauke halten können und wollen, wenn es der richtige Ort dafür gewesen wäre. Gegessen war die Sache durchaus noch nicht. Nicht im Geringsten. Auch, wenn Ferris mit Sicherheit froh darüber war, dass nichts Schlimmeres zustande kam, hatte Collin möglicherweise doch einiges kaputt gemacht - und leichtfertig sein Leben und das seines Partners aufs Spiel gesetzt, was von alledem noch am meisten wog. Ein toter Ranger nutzte niemandem was und Ferris wollte auch schlicht und ergreifend nicht derjenige sein, der der armen Familie mitteilen musste, dass jemand sein Leben hatte lassen müssen, weil er nicht aufgepasst, weil er voreilig gehandelt und weil er die Gefahr unterschätzt hatte. Dinge, die nicht passieren durften. Ob man das nun einsah oder nicht. Collin mochte zwar nicht erst gestern in der Ranger- und Polizisten Vereinigung angefangen haben, aber er war nichtsdestotrotz jung. Nur als Grün hinter den Ohren hätte Ferris ihn bis zum heutigen Tage wirklich nicht bezeichnet. Wie schnell sich eine Meinung doch ändern konnte.
"Dem pflichte ich bei.", gab der Ranger von sich, als Odile sagte, dass man sich das Bein ansehen sollte. Collins Unterstützung war mit diesem Unfall ohnehin gestorben. Er hatte nicht vor, Gebrauch von einem verletzten Pokémon zu machen. Auch im Notfall nicht. Wichtig war es erst einmal, dass die Wunden sowohl von Mensch, als auch von Pokémon, versorgt wurden. Andere Belange waren nun erst einmal zweitrangig und konnten getrost hintenangestellt werden. "Wir sind alllerdings noch nicht fertig.", warnte er seinen Kollegen, dass das Thema noch nicht beendet war. Allerdings konnte man auch in "aller Ruhe" im Büro darüber sprechen, wenn sich herausgestellt hatte, dass alles in Ordnung war. Ruhig würde es wohl nicht verlaufen. Natürlich nicht. Sobald die Bürotür geschlossen war, war Ferris sich sicher, würde die Wut erneut hochquellen. Und Collin, der seine waghalsige Aktion jetzt schon zutiefst bereute, würde es wohl noch umso mehr bereuen. Ferris seufzte, völlig entnervt, während der arme RPV-Ranger beschämt zu Boden blickte und auch nicht weiter wagte, auch nur ein Wort von sich zu geben. Zumindest, bis Ferris kurzer Hand eine Mitarbeiterin der Klinik abfing. "Könnten Sie bitte einen Arzt rufen?", bat er. Zwar war die Antwort lediglich ein Nicken, aber große Belobigungen, dass sie es sofort erledigen und alles stehen und liegenlassen würde, brauchte er auch einfach nicht.

Während die Mitarbeiterin lossauste, um einen Arzt zu rufen, fiel auch endlich die restliche Anspannung von Ferris ab. Bis Collin es mit einem "Aber-" doch noch wagte, das Wort zu ergreifen. "Nichts aber.", schnitt Ferris ihm das Wort jäh ab und beherrschte sich, seinem Mitarbeiter keinen Vogel zu zeigen. Widerworte waren jetzt jedenfalls nicht angebracht. Nicht im Geringsten. "Du wirst dich untersuchen lassen, dich um deinen Partner kümmern und eine dicke Entschuldigung sollte auch drin sein." Immerhin hatte dieses Noctuh alles riskiert, um seinen Partner zu schützen. Da war ein großes Dankeschön oder aber eine dicke Entschuldigung - am besten einfach beides - wohl das Minimum. Als wollte das Noctuh allen mitteilen, dass es ihm gut ging, stieß es einen Artentypischen Laut aus, der seine Wirkung allerdings wohl viel eher verfehlte. Es klang fast schon gequält, was im Anbetracht des verletzten Flügels, nur logisch erschien. Wenn selbst das Partnerpokémon jedoch den Starken markierte, dann hatten sich wohl zwei gefunden, die gut zusammen passten. Auch, wenn es wohl nicht unbedingt die beste Kombination abgeben würde. Wenn einer in der Lage war, rationale Entscheidungen zu treffen, konnte man sich vieles sparen.
"Eine sehr dicke Entschuldigung.", korrigierte Ferris sich. Denn auch, wenn das Noctuh nun den Starken markierte, änderte es nichts daran, dass es einiges riskiert hatte. Erst jetzt fiel Ferris' Blick auf die eigene Verletzung am Arm, die sich allmählich bemerkbar machte. Zum Glück stellte sich die Wunde als sehr oberflächlich heraus. Kaum der Rede wert, auch wenn sie leicht blutete. Scharf waren die Klauen auf alle Fälle. Das konnte er nun aus erster Hand sagen. Nichts jedoch, was ihn großartig behindern würde oder was nun größerer Aufmerksamkeit bedurfte. Nach einer Weile traf schließlich auch der gerufene Arzt ein und besah sich Collins Wunde, die er doch lieber im Krankenhaus richtig versorgen wollte. Widerworte gab der Ranger dieses Mal nicht. Kaum waren Arzt und Ranger, samt Noctuh, verschwunden, stellte sich die Frage, was nun am Besten zu tun war.
Was Ferris nun vor hatte? "Am liebsten eine rauchen.", gab er von sich, obwohl er weder Zigaretten, noch ein Feuerzeug bei sich trug. Eigentlich hatte er das Rauchen schon vor langer Zeit aufgegeben, doch in manchen Augenblicken, wünschte man sich doch, dass man niemals damit aufgehört hätte. Da Odile mit Sicherheit nicht rauchte, brauchte er aber wohl nicht zu befürchten, wirklich rückfällig zu werden. Jedenfalls wäre es durchaus eine Überraschung, wenn sich doch herausstellen sollte, dass sie rauchte. Zugetraut hätte er es ihr jedenfalls nicht. "Erst einmal... abwarten.", folgte schließlich die ernsthafte Antwort, auf die Odile es wahrscheinlicher abgesehen hatte. So blöd "abwarten" auch klang, doch es nutzte nichts, einem noch stärker aufgebrachtem Pokémon auf die Pelle zu rücken. "Nach diesem Trubel muss sich das Kleoparda erstmal beruhigen, sonst bringt es nichts." Wenn es überhaupt noch irgendetwas brachte. Die Option, dass sein werter Kollege so eben jede Hoffnung zerstört hatte, bestand schließlich immer noch. Auch, wenn es nichts daran ändern würde, dass Ferris es eisern versuchen würde. Wenn es sein musste, bis in die frühen Morgenstunden hinein. Einfach aufgeben war keine Option. Ganz und gar nicht. Auch, wenn es nun wahrscheinlich gefährlicher wurde, wo sich sein Kollege selbst außer Gefecht gesetzt hatte. Für einen Moment überlegte Ferris, ob er nicht doch lieber Ersatz rief, doch bis der eintraf... Würde er eben umso vorsichtiger vorgehen müssen und sich Priscilla eben mehr als Mauer behaupten. Nichts, was das Eispokémon wirklich störte, solange sie sich danach nur beruhigt in einem Eisfach verschanzen konnte. Oder in einem Kühlschrank. Allgemein an einem schön kühlen Ort. "Dein erster Eindruck von diesem Ort?", fragte der Ranger schließlich. Auch, wenn es vielleicht nicht der beste Start war, direkt mit einer eher schlechten Situation konfrontiert zu werden.
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Beitrag von GastMi Jun 22, 2016 1:11 pm

Odile & Ferris
„anger ends in cruelity.“
- 9 -

Ferris pflichtete Odile bezüglich des Beins des Rangers zu und Odile musterte die Wunde erneut. Inwiefern sie zu behandeln war, konnte Odile zwar nicht sagen, allerdings würde er keine größere Hilfe in Ferris‘ Vorhaben sein, da war sich die Abteilungsleiterin sicher. Für irgendetwas war dieser Ranger schließlich hier gewesen und nicht einfach nur durch Zufall. Sie verzog kurz den Mund und seufzte still, ehe sie den Blick vom Bein wieder abwandte und einen Seitenblick zu Amelia warf. Nun wäre es vermutlich schwerer, sich mit dem Kleoparda auseinander zu setzen, aber Odile blieb bei ihrem Wort, sich nicht einzumischen. Ohnehin konnte sie wohl sowieso nicht mehr, als nur im Weg rumstehen. Ihre Pokemon beherrschten schließlich keine Attacken, die das Kleoparda irgendwie beruhigen könnten, wenn es verlangt worden wäre. Freud sollte zwar bald Hypnose erlernen, aber können tat das Sonnfel es noch nicht… also keine große Hilfe.
Odile verschränkte die Arme hinter dem Rücken und trat einen Schritt von den beiden zurück, um sich umzusehen. Besonders herzlich oder fröhlich wirkte der Laden nicht auf sie, allerdings hatte sie auch nichts anderes erwartet. Weshalb derartige Anstalten, ob für Pokemon oder Menschen, immer derart kalt eingerichtet waren hatte Odile noch nie nachvollziehen können. Gerade diese Menschen und Pokemon brauchten doch eine Umgebung in der sie sich wohl fühlen konnten. Definitiv hatten solche Gebäude einen leichten Hauch von Gefängnis an sich, was Odile schade fand. Natürlich musste man für die Sicherheit der Besucher sorgen, aber auf Kosten der Patienten? Vielleicht ging es auch einfach nicht anders; Odile leitete keine Klinik und würde es auch nie tun. Aber wenn, dann würde sie sich doch zumindest darum kümmern, dass es so weit freundlich aussah, wie es eben machbar war…

Odile war also wieder in den Hintergrund getreten, nun wo Ferris wusste, dass sie da war, und hatte ihr Augenmerk wieder auf den Ranger und Ferris gelegt. Jener schien tatsächlich noch nicht mit dem armen Kerl fertig zu sein, riss sich aber insofern zusammen, ihn nicht vor versammelter Mannschaft zunichte zu machen. Dass sich der Ranger daraufhin aber tatsächlich auch noch gegen die Behandlung wehren wollte, wie auch sein Noctuh, ließ Odile wieder innerlich seufzen. Man sollte wissen, wann man sich geschlagen geben sollte, vor allem, wenn ein Ferris vor einem wütete… Aber das würde der Kerl wohl früher oder später noch herausfinden. Odile hielt sich aus dem Gespräch raus und beobachtete kurz die Mitarbeiter, die den Arzt holen sollte und anschließend den Arzt persönlich, der sich die Wunde besah.
„Würde dir mehr schaden als helfen.“, entgegnete sie ruhig und ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Sie selbst rauchte nicht und würde damit wohl auch nie anfangen, allerdings ließ sie es sich nie nehmen, jemandem die negativen Seiten (falls es überhaupt im Gegenzug positive gab) aufzuzeigen, wenn es dazu kommen sollte. Letztlich war aber wohl jeder selbst dafür verantwortlich, was er sich und seinem Körper antat. Sie zuckte daher nur kurz mit den Schultern und lockerte die Arme hinter ihrem Rücken wieder, ehe Ferris ihr eine ernsthaftere Antwort gab, auf welche sie nickte. „Macht Sinn.“, entgegnete sie und blickte kurz zur Decke. Wie lange dauerte es wohl, bis sich so ein Pokemon wieder beruhigt hatte? Der Gemütszustand des Kleopardas war schließlich bereits sehr erhitzt, dann noch mit einem unprofessionellen Ranger zurecht kommen zu müssen… Odile konnte sich gut vorstellen, dass das arme Ding fuchsteufelswild war. Es war also besser, wenn Ferris noch wartete, bis er sich dem Pokemon stellte.

Odile sah von der Decke wieder zu ihrem Kollegen, als jener ihre Meinung hören wollte. Zwar nicht zum Fall, aber zur Unterbringung. Leicht legte sie den Kopf zur Seite, ehe sie seufzte. „Es ist sehr kalt.“, erwiderte sie und meinte damit nicht die Innentemperatur. „Ich glaube solche Orte etwas freundlicher zu gestalten, würde vor allen den Patienten helfen.“, sprach sie ihren Gedanken vor vorhin dann aus und zuckte mit den Schultern. „Wie sehen denn die Unterbringungen der Pokemon aus?“, fragte Odile dann direkt an ihn gerichtete und neigte den Kopf leicht zur Seite. In einer Klinik für Pokemon war Odile schließlich noch nicht gewesen, allerdings stellte sie sich auch hier die „Zimmer“ nicht sehr gemütlich oder einladend vor. Das war wohl einfach ein Problem in jeder Anstalt…





Zuletzt von Odile am Do Jun 23, 2016 10:50 am bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Beitrag von GastMi Jun 22, 2016 11:54 pm


Ferris & Odile
--- Psychiatrische Pokémonklinik - Stratos City
№ 9

Mehr Schaden, als helfen. In der Tat. Obwohl sich sicherlich darüber diskutieren ließ. Beruhigen konnte man sich dann wiederum doch auch auf anderem Wege. Auf Wegen, die Ferris nur leider gerade nicht zur Verfügung standen. Zumindest erschien ein Glas Wein ihm verwerflicher zu sein, als eine Zigarette. Zusätzlich war es wohl auch noch um einiges unwahrscheinlicher, dass jemand eine Flasche Wein im Gepäck trug. Zigaretten? Ja, die waren für viele Leute doch nur alltäglich. Schließlich gab es doch eine ganze Menge Menschen, die rauchten. Aber wer trug schon einfach so eine Flasche Wein spazieren? Außer Alkoholiker vielleicht, aber die teilten mit Sicherheit nicht. Nicht, dass Ferris es je versucht hätte. Davon abgesehen hatte der Ranger es aber auch noch nie für nötig erachtet, bei jemandem zu schnorren. Allgemein war er nicht der Typ Mensch, der sich gerne etwas von anderen lieh oder spendiert bekam. Gewiss wehrte er sich nicht mit Händen und Füßen dagegen, aber man konnte sich jedenfalls sicher sein, dass Ferris sich irgendwann dafür erkenntlich zeigen würde. Das war aber auch das mindeste!
Jedenfalls schien Odile zu verstehen, dass es keine besonders gute Idee war nun dem Kleoparda zu begegnen. Nicht, wenn es aufgewühlt war. Obwohl Ferris sich durchaus wunderte, warum sein Kollege nicht auf ihn gehört hatte. Es sah Collin nicht ähnlich auf eigene Faust zu handeln, weshalb der Ranger plötzlich gedankenversunken die Arme verschränkte. Er hatte ihn doch sicher nicht falsch verstanden? Dann wiederum stellte sich die Frage, was an der Aussage, man solle warten, falsch zu verstehen war. Vielleicht hatte ihm auch jemand das Gegenteil eingeredet? Wenn sich herausstellte, dass es eine Form Mutprobe war, würden definitiv Köpfe rollen. So viel war jedenfalls sicher, obwohl dem Ranger dann wiederum nicht einfiel, wer einen solchen Unsinn verzapfte. So oder so würde das noch ein langes Gespräch geben, das vielleicht doch Aufschluss darüber gab. Eines, auf das Collin sich aber ganz gewiss nicht freuen würde. Hoffentlich war die Verletzung wirklich nicht zu schlimm. Wenn sie es war, würde auch wohl Ferris kein schlechtes Gewissen abstellen können. Immerhin hatte er seinen Kollegen gebeten, herzukommen. Zwar nicht, sich lebensmüde in die Zelle des Kleopardas zu werfen und sich und seinen Partner in Gefahr zu bringen, aber gebeten, herzukommen. Besser er hatte eine ausgesprochen gute Erklärung für dieses Missgeschick.

Als Odile schließlich ihre Meinung zu der Einrichtung äußerte, musste Ferris unweigerlich lächeln. "Nicht wahr?" Schön ging jedenfalls anders. Angenehm war es wirklich nicht. Es war sehr kalt, ganz wie Odile es gesagt hatte. Tatsächlich hatte Ferris es als ziemlich deprimierend empfunden, als er das erste Mal eine solche Einrichtung betreten hatte. Damals, als er blutiger Anfänger war und die Arbeit ihn noch überforderte. Einen großen Teil dazu hatte eben diese Einrichtung beigetragen. Hätte er nicht einen Teamleiter mit einnehmendem Wesen gehabt, hätte Ferris den Job wohl schleunigst wieder an den Nagel gehangen. Ein Glück war es nicht dazu gekommen. "Als ich das erste Mal einen Fuß hier rein gesetzt habe, war es unfassbar deprimierend.", erzählte er. So hatte er sich seine Arbeit damals jedenfalls nicht vorgestellt. Er hatte durchaus gewusst, dass sie nicht einfach war, doch das erste Mal mit Pokémon konfrontiert zu werden, denen man angeblich nicht mehr helfen konnte, hatte durchaus Zweifel aufkommen lassen. Von seinem damaligen Teamleiter war es vielleicht ein Versuch gewesen, die Spreu vom Weizen zu trennen. Letztendlich hatte er es ihm gegenüber nie wirklich begründet. Doch welchen Grund hatte man sonst, einen blutigen Anfänger, der den Job noch nicht lange machte, in eine solche Einrichtung mitzunehmen? Ferris bezweifelte jedenfalls, dass er sein Plan gewesen war, Stellen abzubauen, weil Leute damit nicht klar kamen. So perfide war er dann doch nicht.
"Die Unterbringungen sehen keinesfalls besser aus.", antwortete Ferris schließlich auf Odiles Frage und lächelte bitter. In Zellen gehalten wie Verbrecher. Natürlich verstand Ferris, dass es dabei allen voran um die Sicherheit der Mitarbeiter ging. Fakt war nun einmal, dass viele Pokémon die Mittel besaßen, einen Menschen zu töten, wenn sie es darauf anlegten. Scharfe Zähne und Klauen? Da begab man sich lieber nicht ungeschützt zu jenem Pokémon, wenn es unberechenbar war. Und ein Gitter zwischen sich und einer reißenden Bestie zu wissen, war wohl deutlich angenehmer, als alles andere. "Im Gegenteil. Sie sind furchtbar.", ergänzte er seufzend. Ja, schön war definitiv anders. Angenehm erst recht. Obwohl er durchaus verstand, dass man sich bestmöglichst schützen wollte. Es war nie einfach und mit Sicherheit hätten einige Mitarbeiter auch nichts dagegen in einer wärmeren Atmosphäre zu arbeiten. Sie würden es wohl sogar begrüßen.
"Tatsächlich finde ich es aber sehr motivierend.", warf Ferris dann aber ein. Es war nicht einmal eine Lüge. Dieser kalte, deprimierende Ort war tatsächlich eine Art Motivation. Auch, wenn man zunächst sicherlich nichts motivierendes daran zu finden vermochte. Dass es anfangs deprimierend war, war verständlich. Irgendwann hatte Ferris es aber tatsächlich geschafft, den Spieß einfach umzubringen. "Motivation, nicht aufzugeben, auch wenn es mal schwerer wird.", begann er dann zu erklären. Ohne Erklärung mochte die Aussage doch vielleicht etwas kaltherzig daherkommen. "Wenn es bedrückend und kalt ist, dann will man alles daran setzen, diese Pokémon hier wieder rauszuholen." Deshalb würde er auch alles daran setzen, dieses Kleoparda hier herauszuholen. So furchtbar die Realität auch sein mochte, hatte der Ranger nicht vor, gleich aufzugeben, weil es sich mal etwas schwerer gestaltete. Es gab Fälle, die waren hoffnungslos und das war die kalte, bittere Realität. Doch sofern es auch nur ein Fünkchen Hoffnung gab, würde er es zumindest versuchen. Nicht einfach nur versuchen, sondern sein Bestes dabei geben. Selbstverständlich.
Ob das Kleoparda zu retten war, würde sich herausstellen. Doch wenn es auch nur das allerkleinste Fünkchen Hoffnung dafür gab, würde er sich daran festhalten. Zumindest eines hatten Ferris und das Kleoparda gemeinsam. Sie waren beide Elternteile und vielleicht war die Tatsache, dass er den Schmerz des Kleopardas nur allzu gut verstand, eine Tatsache, die dabei helfen würde, an das Pokémon heranzukommen. Mit Hilfe des FangKoms natürlich. Ein überaus praktisches Gerät, das die Arbeit doch um einiges erleichterte, aber eben auch kein Wundergerät war. Es brachte schließlich nichts, wenn die übermittelten Gefühle nicht auch auf Verständnis stießen.
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Beitrag von GastDo Jun 23, 2016 11:27 am

Odile & Ferris
„anger ends in cruelity.“
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Odile kam, in Anbetracht der Situation, nicht darum herum, darüber nachzudenken wie sie wohl reagieren würde, wenn einer ihrer Untergebenen derart auf eigene Faust handeln würde. Man nehme an, er würde ohne die Zustimmung und ohne Team einfach mitten in eine Geiselnahme hereinplatzen – das würde nicht nur ihn gefährden, sondern auch die Geisel und letztlich auch das Ende des Falles. Glücklich wäre Odile darüber sicher nicht und vermutlich würde sie ebenso reagieren wie Ferris es tat. Sie konnte daher gut nachvollziehen, weshalb er derart aufgewühlt wegen dieser Hals über Kopf-Aktion war und war deswegen auch nicht dazu bereit, in irgendeiner Weise Stellung für den armen Ranger zu beziehen. Sie konnte den jungen Mann nur mit einem stillen Seufzen ansehen und konzentrierte sich anschließend auf andere Dinge, weil sie nicht weiter darüber nachdenken wollte, dass solche kopflosen Entscheidungen vielen Menschen (oder Pokémon) das Leben kosten konnten. Vermutlich lernte man so etwas mit der Zeit einfach dazu, schließlich wurde man erfahrener und auch reifer, doch war es nicht der gesunde Menschenverstand, der einen daran hinderte, solche Sachen zu machen? Verstehe einer mal das komplexe Bild des Menschen, der derart blind durchs Leben lief.
Die Polizistin verschränkte die Arme hinter dem Rücken und sah sich im Raum um. Freud hätte vermutlich seinen Spaß daran, sich hier umzusehen. Das Sonnfel war ziemlich neugierig und interessiert an allem, was es noch nicht kannte, allerdings hielt Odile es für keine gute (oder professionelle) Idee, hier nun ihre Pokemon frei zu lassen, damit sie sich umsehen konnten. Eventuell würde sie später irgendwann nochmals wieder kommen und dann Freud im Schlepptau haben… Mal sehen. Odile selbst hatte nur wenig Freude an diesem Ort, was wohl nicht weiter verwunderlich war. Viele der Pokemon hier waren nicht mehr dazu fähig, „zivilisiert“ außerhalb der Klinik leben zu können und waren dazu verdammt, auf ewig hier zu bleiben. Dieser Gedanke schien förmlich in der Luft hier zu liegen und zog Odile einfach irgendwie herunter. Es war immer traurig zu sehen, wie sich Dinge auf Lebewesen auswirken konnten, seien es nun Krankheiten oder Unfälle, wie es bei dem Kleoparda der Fall war.

Ferris stimmte Odile in ihrem Eindruck über die Klinik schließlich zu. Die Schwarzhaarige wandte den Blick zurück zu ihrem Kollegen und nickte langsam. „Das kann ich gut nachvollziehen.“, entgegnete sie, schließlich war sie gerade in dem Moment auch nicht die Freude in Person. Vermutlich hinderte sie lediglich die Tatsache, dass sie schon öfter in solchen Unterbringungen gewesen war, daran, tatsächlich derart runtergezogen zu werden, wie Ferris es beschrieb. Doch trotzdem konnte man nie dafür gewappnet sein, wie die Atmosphäre sich auf einen auswirken würde – kein Wunder also, dass Odile sich gerade wo anders wohler in ihrer Haut gefühlt hätte als hier. Nichtsdestotrotz gehörte es zu ihrem Job, also hieß es Distanz zu wahren und sich auf das zu konzentrieren, weshalb man hier war.
Odile hatte lediglich genickt als Ferris ihr sagte, die Unterbringungen der Pokemon wären nicht besser. Sie hatte sich so etwas bereits gedacht, auch wenn sie gerne das Gegenteil gehört hätte. Was er darauf sagte wunderte sie allerdings doch, vermutlich genau so wie ihre Aussage zuvor ihn, als sie meinte, der Kopf eines Serienmörders wäre interessant. Sie antwortete daher nicht direkt darauf, weil sie erst einmal darüber nachdachte, was genau er meinte – doch Ferris beglückte sie sogleich mit einer weiterführenden Erklärung, woraufhin Odile mit einem „Ah!“ reagierte. „Mhm. Das glaube ich dir.“, meinte sie und lächelte kurz. Die Polizistin lockerte ihre Arme wieder und verschränkte sie stattdessen vor ihrer Brust, ehe sie kurz amüsiert die Mundwinkel hob und wieder zu Ferris sah. „Ist es nicht ironisch, dass du deinem Klientel die Freiheit schenken willst, während ich meines hinter Gitter bringe?“, erklärte sie ihr kurzes Lächeln und schüttelte dann den Kopf. Und trotzdem arbeiteten sie beide auf das selbe Ziel hin, nämlich das Beschützen derer, die sich nicht selbst schützen konnten.
Die Abteilungsleiterin wollte von den herunterziehenden Gedanken allerdings weg kommen, schließlich würden die beiden gleich noch genug zu tun haben, als dass sie sich von derartigen Sachen ablenken lassen sollten! Odile schmunzelte dann also wieder und sah sich kurz um. „Wo ist Priscilla eigentlich?“, fragte sie und endete mit ihrem Rundum-Blick schließlich wieder bei Ferris. Nachdenklich musterte sie ihn kurz. „Wie habt ihr beiden euch eigentlich kennen gelernt?“ Odile fand das Aufeinandertreffen von Ranger und Partnerpokemon aus irgendeinem Grund immer sehr interessant; vielleicht, weil derart große Gefühle bei solchen Dingen mitspielten. Man ging nicht ins hohe Gras und fing sich ein Pokemon mit einem Pokeball. Bei ihren drei Pokemon war es zwar auch nicht ganz so gewesen, aber die Bindung von Ranger und Partner war doch immer etwas tiefgründiger als ein einfacher Fang. „Sofern dir die Frage nicht zu persönlich ist.“, fügte sie noch an und sah ihren Kollegen entschuldigend an. Sie wollte Ferris auf keinen Fall in ein Gespräch verwickeln, das er überhaupt nicht führen wollte. Ranger lernten ihre Pokemon ja auf die verschiedensten Arten kennen, wer wusste da schon, ob es bei Ferris nicht etwas war, worüber er nicht sprechen wollte? Bei dem Thema lenkte Amelia ihre Aufmerksamkeit schließlich auch vom Arzt und dem verletzten Bein zurück zu ihrer Partnerin und ihrem Kollegen. Ob Amelia das kleine Arktip leiden konnte, konnte Odile nicht sagen, allerdings schien das Lucario zumindest nicht vollkommen abgeneigt zu sein, was den Kontakt anbelangte. Das vermutete Odile zumindest, schließlich hatte Amelia in Ferris Büro oft zu Priscilla geschaut und sie beobachtet, doch ob da mehr dahinter war als reine Neugier über das Verhalten des Partnerpokemons konnte Odile nicht sagen. Das Lucario trat jedenfalls vom verletzten Ranger samt Arzt zurück und gesellte sich wieder zu den anderen beiden Menschen, während sie Ferris nachdenklich betrachtete. Hin und wieder fragte Odile sich, worüber Amelia wohl so nachdachte und ob ihr Verhalten einen tieferen Sinn hatte, denn wirklich offenherzig war das Lucario ja nun schließlich nicht gerade. Dass sie nun aber zumindest Interesse am Gespräch zwischen Odile und Ferris zeigte freute die Polizistin schon irgendwie, nicht zuletzt auch, weil es einfach eine Frage der Höflichkeit war, ob man sich an einem Gespräch beteiligte oder eben nicht. Ein kurzer Seitenblick ging daher zu ihrem Lucario, ehe sie wieder zu Ferris sah. Erst jetzt fiel ihr auch die Wunde auf die er trug und sie stutzte kurz. „Sollte man sich das nicht auch ansehen? Oder geht es?“ Odile war sich durchaus sicher, dass Ferris selbst dazu in der Lage war, seine Verletzung einzuschätzen, aber auf Nummer sicher zu gehen schadete ja nie. Außerdem hatten sie ja gerade noch Zeit.



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Beitrag von GastSa Jun 25, 2016 1:36 am


Ferris & Odile
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№ 10

Die Aussage, dass diese Einrichtung durchaus motivierend war, schien anfänglich wohl nicht besonders auf Anklang zu stoßen. Erst, als Ferris erklärt hatte, was genau er damit gemeint hatte. Verständlicherweise. Wer mochte schon Motivation zum Arbeiten an einem kalten, einsamen Ort finden? Selbst, wenn unzählige Pokémon hier untergebracht waren, waren sie allen voran wohl nichtsdestotrotz einsam. Mal Futter gebracht bekommen stellte schließlich keine große Interaktion dar. Sie zu anderen Pokémon lassen? Das konnte doch mächtig in die Augen gehen. Zumal Unterbesetzung durchaus auch ein Thema war, mit dem die Klinik zu kämpfen hatte. Ohnehin war das doch in vielen Einrichtungen ein großes Thema. Wirklich verübeln konnte Ferris es aber niemandem. Nicht jeder war scharf darauf mit gefährlichen Pokémon zu arbeiten. Auch das war verständlich. Man konnte schließlich nicht von jedem erwarten, dass er einen gefährlichen Job machte und Tag auf Tag sein Leben riskierte. Die Ironie daran war aber, dass es durchaus andere erwarteten. Immerzu schrien einfache Bürger nach Sicherheit oder moserten über die angebliche Unfähigkeit der Polizei und Ranger, die sich alle Mühe gaben, ihren Aufgaben nachzukommen. Sein Leben zu riskieren war manchen Individuen einfach nicht gut genug. So absurd es auch war, war es tatsächlich einer der Gründe, weshalb Ferris sich so sehr darum kümmerte, was man als einfacher Bürger von ihm dachte. Sympathie war nun einmal mächtig und Vertrauen wog mehr, als laute Stimmen irgendwelcher Miesmacher.
Die Ironie, die Odile dann ansprach, war kaum zu verkennen. Zumindest auf dem ersten Blick. Allzu ironisch fand Ferris es nämlich tatsächlich nicht. Es waren schlicht und ergreifend zwei Seiten einer Medaille. "Nun, letztendlich geht es darum, die Welt sicherer zu machen.", sprach er, auch wenn "Welt" vielleicht ein wenig hochgestochen klang. Letztendlich agierten sie ja auch nur in Einall, obwohl der Ranger sich sicher war, dass die Leute in anderen Regionen alle ihr bestes taten, um Frieden zu erhalten. Wer wollte auch schon Kriminelle auf freiem Fuß wissen? Abgesehen von den Kriminellen selbst, natürlich. Die freuten sich mit Sicherheit nicht darüber, wenn man ihnen ihre Freiheit nahm. Für den Bürger aber machte es die Welt doch ein Stückchen sicherer, wenn solche Menschen eine lange Zeit hinter Gittern verbrachten. "Ein Interesse, Unschuldige wegzusperren hast du nicht. Ebenso wenig wie ich." Das war es im Grunde. Die "Bösen" wegsperren, den "Guten" Frieden ermöglichen. Niemand wollte Unschuldige hinter Gittern sehen. Außer vielleicht einige, korrupte Exemplare, die lieber eine tolle Fallstatistik wünschten.
Fakt war, dass es leider immer Fälle gab, die zu keinem Ergebnis kamen. Fakt war auch, dass nicht alles perfekt war und auch hin und wieder Unschuldige hinter Gittern landen mochten. Niemand, der sich ernsthaft mit seinem Job befasste, wünschte das. Niemand konnte aber auch ruhigen Gewissens behaupten, dass es nicht hin und wieder geschah. Als bloßes "Wegsperren" fasste Ferris es daher nicht auf. Ermitteln und den richtigen treffen, beinhaltete doch so viel mehr, als mit dem Finger auf jemanden zu zeigen und diesen dann wegzusperren.

Als die Polizistin nach Priscilla fragte, sah Ferris sich kurz um. Schon folgte die Frage, wie sie sich kennengelernt hatten; wenn es nicht zu persönlich war. Für einen kurzen Moment schwelgte der Ranger dann lieber in Erinnerung, als darauf zu antworten. Es war wirklich keine allzu spannende Geschichte. "Wahrscheinlich begleitet sie den Arzt und Collin hinaus."*, antwortete er dann. Schließlich war das Arktip, so berechnend es manchmal wirkte, kein herzloses Monster. Es war durchaus mitfühlend, wenn es sah, dass ein anderes Pokémon verletzt war. In diesem Sinne begleitete sie wohl viel eher das verletzte Noctuh mit hinaus. Ferris zweifelte jedoch keinen Augenblick daran, dass sie bald zurückkehren würde. Eben, wenn sie wusste, dass Ranger und Partner in guten Händen waren. Nun gut, immerhin galt es nun, die Frage aufzuklären, wie Priscilla und Ferris sich begegnet waren!
"Oho!", tönte Ferris schließlich, was im Anbetracht dessen, dass er zunächst in Erinnerung geschwelgt hatte, wohl deutlich zu spät kam. Er ließ sich davon jedoch keinesfalls beirren. Es war ein kleines, dummes Detail, dem er keine Beachtung schenken würde. Selbst, wenn eine Stunde verstrichen wäre, statt nur weniger Minuten. "Dann lehn dich zurück!" Ein Grinsen machte sich auf seinen Lippen breit, das wohl eine lange, glorreiche Geschichte ankündigte. "Du weißt sicherlich, dass es viele Ranger gibt, die ihren Partner erst nach Abschluss ihrer Ausbildung kennenlernen?" Ironisch genug, wie Ferris fand. In seiner Klasse hatte es zugegeben nicht einen einzigen Ranger gegeben, der noch kein potenzielles Partnerpokémon besessen hatte. "In waghalsigen, gefährlichen Situationen!", fuhr er vor und klang doch ziemlich reißerisch dabei. Das hielt ihn aber nicht davon ab, genau so weiterzumachen. "Die so auswegslos erscheinen, dass man innerlich bereits sein Testament verfasst hat." Zusätzlich nahm er auch noch seinen Hut ab, sah leicht zur Decke, als würde er einem Verstorbenen Respekt zollen und fuhr dann fort: "Stell dir eine solche Situation vor!", forderte er sie sogleich auf, nur, um dann wieder fluchs seinen Hut aufzusetzen und Odile unter diesem hervor, anzulächeln. "Und vergiss sie gleich wieder." Und das war es auch schon. Das glorreiche Ende dieser glorreichen Geschichte eines glorreichen Rangers, der glorreich seinem Partner begegnet war.
"Priscilla war ein Geschenk meiner Tante.", klärte er sie dann auf. Auch, wenn es wohl unfassbar unspektakulär war. Eine faszinierende Geschichte, wie er auf Priscilla getroffen war, konnte er nun wirklich nicht erzählen. Tatsächlich war Ferris sogar müde von derlei Geschichten. Waghalsige Situationen, blahblah, aus irgendeinem Grund von irgendeinem Pokémon gerettet, das dann das Partnerpokémon wurde, blahblah, ach so lebensbedrohliche Situation, blahblah. Bekäme Ferris jedes Mal einen Pokédollar, wenn er eine solche Geschichte von einem Rangerkollegen hörte, so wäre er nun wohl steinreich und könnte seinen Job bis ans Ende seiner Tage, an den Nagel hängen. "Aber sie ist ein Grund, wieso ich die Ausbildung nicht an den Nagel gehangen habe." Immerhin, so fand er, war es doch das wichtigste, dass man Halt und Sicherheit von seinem Partner bekam. Etwas, was Priscilla wirklich geschafft hatte. Auch, wenn andere Ranger ihn gerne wegen des Arktips belächelt hatten, hatte sich Ferris mit Priscilla nie unsicher gefühlt.

Als das Eispokémon schließlich zurückkehrte, hockte Ferris sich kurzer Hand hin, nahm seinen Hut vom Kopf und setzte ihn dem kleinen Eispokémon auf, das sich davon nicht groß zu stören schien. Nicht im geringsten. Allgemein war Priscilla doch ziemlich ruhig und besonnen, wenn man davon absah, dass sie ständig in Kühlschränke und Gefriertruhen kletterte und fast schon katzenartig die seltsamsten Plätze bevorzugte. "Ich hatte nicht gerade die schönste Zeit meines Lebens in der Rangerschule." Warum nicht, konnte Odile sich vielleicht denken - oder von selbst erschließen. Mit Sicherheit würde sie es doch kennen, dass es nun einmal Menschen gab, die die Schwächen anderer ausnutzten. Selten war das schließlich nicht gerade. "Um mir Mut zu machen, schenkte meine Tante mir dann Priscilla. Ein kleines, ziemlich unterschätztes Pokémon." Damals hatte Ferris ja selbst nicht geglaubt, dass ein Arktip der optimale Partner wäre. Überraschung! Seine Tante hatte doch tatsächlich recht behalten. Heute würde er sie um nichts in der Welt wieder hergeben.
"Ziemlich unspektakulär also.", schloss er und warf einen kurzen Blick auf Amelia, ehe er sich wieder aufrichtete. "War eure erste Begegnung wenigstens spektakulärer?", fragte er sogleich und warf schließlich, nachdem Odile danach fragte, noch einmal einen prüfenden Blick auf seine Wunde. "Keine Sorge.", sagte er dann. "Ist wirklich nur oberflächlich." Zumal es wohl durchaus noch in etwas Schlimmeres ausarten könnte - sobald die Arbeit rief.


(Out: *die schon im vorletzten Post abgehauen waren, btw *cough* :'D)
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Beitrag von GastSo Jun 26, 2016 10:51 am

Odile & Ferris
„anger ends in cruelity.“
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Odile nickte auf Ferris‘ Aussage. „So weit es möglich ist.“, entgegnete sie dann und runzelte nachdenklich die Stirn. Die Welt sicherer zu machen war wahrlich ein utopisches Ziel, auch wenn Odile anzweifelte, dass Ferris das tatsächlich meinte wie er es sagte, schließlich war der Ranger ein sehr kluger und wohl auch realistischer Mensch. Es war ein ewiger, undurchdringlicher Kreis. Man sperrte einen Verbrecher ein, irgendwo anders tauchte ein neuer auf und so ging es immer weiter. Man würde nie alle Bösen schnappen können und das Gute so Überhand gewinnen lassen; wobei es wohl auch eine philosophische Frage war, ob das Gute bestehen konnte, wenn es kein Böses gab. Doch darum musste sich Odile keine Gedanken machen. Ihre Aufgabe war Einall und sie würde dieser Aufgabe gewissenhaft nachgehen und zumindest in dieser Region so viel wie möglich tun, um sie für die Menschen, die sich nicht schützen konnten, sicherer zu machen. Dass die Taten der Polizei (oder auch Ranger) im gemeinen Volk gerne heruntergespielt wurden und die Arbeit von ihnen als unzureichend abgestempelt wurden war Odile durchaus bewusst, aber konnte man letztlich nicht viel daran ändern. Vieles, was vor allem die Ranger- und Polizistenvereinigung tat, blieb denjenigen die nicht dort arbeiteten einfach verborgen. Und dass auch die Polizisten nur Menschen waren und sich nicht von hier nach da teleportieren konnten, vergaßen die meisten auch einfach. Odile schob so etwas meistens einfach auf die Angst, die in den Menschen schlummerte und nahm so etwas nur selten persönlich.
„Ich hoffe, dass das arme Kleoparda sich erholen kann.“, entgegnete die Polizistin auf Ferris‘ folgenden Satz und seufzte innerlich. Das Pokemon war nun tatsächlich ein Unschuldiger, ein Opfer, das hinter Gittern saß und das wegen eines Täters, der selbst noch frei herum lief. Odile spürte Wut in ihr aufkochen – wie konnte es sein, dass dieser Kerl jetzt gerade in diesem Moment irgendwo saß und sich darüber erfreute, was er getan hatte? Doch Odile würde alles daran setzen, ihn zu fassen, selbst wenn es sie noch so viel kosten würde. Fürs Erste würde sie allerdings nur vom Büro aus arbeiten können und die praktischen Sachen ihrem Team überlassen müssen. Sie konnte nicht leugnen, dass das an ihr nagte, aber vielleicht ging die Zeit in der sie keine richtigen Außeneinsätze machen durfte ja schneller rum, als sie erwartete…

„Oh, stimmt.“, schmunzelte Odile und sah den Gang entlang, der zur Eingangstür führte. Dass der Arzt und der Ranger bereits gegangen waren hatte Odile irgendwie gar nicht mitbekommen, jetzt wo sie darüber nachdachte… Sie sah ein paar Sekunden den Gang entlang, dann wieder zu Ferris und fragte ihn danach, wie er und Priscilla sich kennengelernt hatten.
Die Frage stieß auf Anklang und die Polizistin konnte ein amüsiertes Lächeln doch tatsächlich nicht unterdrücken, als sie ihren Kollegen so dabei musterte, wie sich ein breites Grinsen auf seinen Lippen zeigte. „Oho~“, gab sie zurück und hätte sich wohl tatsächlich zurück gelehnt, wenn sie denn nicht gestanden hätte! Stattdessen verschränkte sie die Arme hinter dem Rücken und funkelte Ferris neugierig an, ehe sie auf seine Frage hin nickte, auch wenn diese vermutlich gar keine Bestätigung benötigte. Es war tatsächlich verwunderlich, wie viele Ranger ihre Partner in lebensgefährlichen Situationen kennen lernten… Irgendwie hatte fast jeder, den Odile darauf ansprach, irgendeine heroische Geschichte über sich und seinen Partner und war stolz wie Oskar, sie erzählen zu können. Ob das wohl einfach so ein Ding zwischen Ranger und Partner war? Fanden sich die beiden nur, wenn einer von ihnen in Gefahr war? Odile zweifelte das an, aber bei den vielen Rangern, die ihre Partner so kennen gelernt hatten…
Das Grinsen wurde breiter, als Ferris seinen Hut abnahm und doch tatsächlich zur Decke sah, als würde er jemandem den Respekt erweisen wollen. Der Kopf neigte sich leicht zu Seite und selbst Amelias Mundwinkel zuckten kurz (was aber hoffentlich niemand bemerkt hatte!), als Ferris weiter sprach. Ein amüsiertes, kurzes Lachen ließ sich dann aber auch nicht mehr unterdrücken, als sich herausstellte, dass die komplette heroische Einleitung nur Unsinn gewesen war und Ferris tatsächlich zu den Rangern gehörte, die ihre Partner nicht gefunden hatten, weil sie gerade von einem Relaxo gefressen wurden, oder so etwas in der Art. „Ein Geschenk?“, wiederholte Odile also mit einem noch immer amüsierten Tonfall und zuckte dann mit den Schultern, als Ferris weiter sprach. „Dann war sie wohl ein sehr gutes Geschenk.“ Das Grinsen hatte sich zurück in ein Lächeln verwandelt und sie dachte kurz daran zurück, wie sie selbst an ihr erstes Pokemon gekommen war. Priscilla kam allerdings zurück gelaufen und Odile begrüßte das kleine Pokemon mit einem kurzen Kopfnicken, ehe Ferris bereits weiter erzählte. Dass ihr Kollege eine schwere Schulzeit gehabt hatte, hatte Odile nicht gewusst – woher auch? Sie verzog daher kurz den Mund und seufzte. Sie selbst hatte keine großen Probleme in der Schulzeit, und auch nicht während ihrer Ausbildung gehabt, aber ihr war durchaus bewusst wie unfair und grausam Kinder sein konnten. „Ich glaube, Amelia mag sie auch.“, meinte Odile mit einem Schulterzucken und ihr Lucario warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu. Uups.

„Oh, auch gar nicht so spektakulär.“, entgegnete Odile mit einer abwedelnden Handbewegung. Das Treffen mit ihrem Golgantes Charles war da um einiges interessanter gewesen. Trotzdem sah sie zu Amelia und grinste schief, ehe sie zurück zu ihrem Kollegen blickte. „Ich habe Amelias Ei auf dem Weg von der Schule zurück nach Hause gefunden.“, erklärte sie und legte kurz die Stirn in Falten. „Ich habe ein paar Tage beobachtet, ob irgendein Pokemon zu dem Ei kam um sich darum zu kümmern, aber es kam keines, also habe ich es mit nach Hause genommen.“ Eigentlich hätte man sich schon denken können, dass ein einzelnes Pokemon-Ei, das am Straßenland und nicht einmal wirklich versteckt lag, nicht von irgendeinem Pokemon gepflegt wurde. Odile hatte trotzdem gewartet, weil sie ja niemandem etwas wegnehmen wollte… „Meine Eltern sind total ausgerastet, weil sie für mich und Chloé keine Pokemon haben wollten, weil wir zu jung wären. Ich sollte das Ei zurück dahin bringen, wo es herkam, aber ich hab es unter meinem Bett versteckt und mich so darum gekümmert. Irgendwann ist dann ein Riolu daraus geschlüpft, meine Eltern waren natürlich unglaublich sauer, aber ich durfte sie behalten.“ Dass Amelia weiblich war hatte Odile auch erst später heraus gefunden, schließlich waren weibliche Lucario gar nicht so üblich, doch letztlich war es ihr auch egal gewesen. Dass Chloé unglaublich eifersüchtig auf Odile gewesen war, weil sie vor ihr ein Pokemon hatte haben dürfen, ließ Odile aus der Geschichte einfach mal heraus. „Also… auch gar nicht so spektakulär. Auch wenn es ziemlich schwer war im Bett zu schlafen, ohne sich auf das Ei zu legen.“ Odile hob die Augenbrauen, zuckte dann mit den Schultern und grinste. Was sie ohne Amelia tun sollte konnte Odile wahrhaftig nicht sagen – vermutlich wäre sie keine so gute Polizistin, wie sie es jetzt ist.


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Beitrag von GastMi Jun 29, 2016 3:55 pm


Ferris & Odile
--- Psychiatrische Pokémonklinik - Stratos City
№ 11

Möglichkeiten - wer sprach schon gerne davon? Wenn man ein Traum oder ein Ziel hatte, dann musste man alles daran setzen, es in die Tat umzusetzen. Was machte es schon, wenn es ein hochgestochenes Ziel war, wenn man sein bestes daran tat, es zu ermöglichen? Sicherlich waren manche Vorstellungen wirklich utopisch und kamen nicht einmal im Traum vor. War das aber ein Grund, gleich aufzugeben? Wer aufgab hatte bereits verloren, weshalb Ferris - so utopisch es sein mochte - durchaus daran festhielt, die Welt zu einem besseren Ort machen zu wollen. Sicher gab es Gegenstimmen; Verbrecher und Skeptiker; hätte er die Flinte jedoch gleich ins Korn werfen wollen, stünde er nun wohl nicht, wo er nun einmal stand. Utopie durfte nicht abschrecken. Sie musste ein unumstößliches Ziel werden, das wahrscheinlich niemals erreicht wurde, jederzeit aber im Blickfeld lag. Ansporn und Wunsch zugleich. Schade, dass es unmöglich zu erreichen war. Das behinderte jedoch nicht den Versuch.
Die Hoffnung, dass das Kleoparda sich erholte war wahrscheinlich durchaus angebracht. Was für ein Weg lag wohl vor dem Pokémon? Ein steiniger, so viel war sicher. Vorausgesetzt das Kleoparda spielte entsprechend mit und glaubte nicht, dass man ihm schaden würde. "Fleißiges Daumen drücken ist angesagt.", meinte der Ranger und seufzte anschließend. Jetzt war mit Sicherheit nicht der richtige Zeitpunkt, um sich mit "Was wäre wenn"-Gedanken zu befassen. Gedanken, die einfach im Dunkeln bleiben sollten. Im hintersten Winkel der Gedankenwelt, wo sie verstaubten und hoffentlich nie wieder ans Tageslicht kamen. Das war wünschenswert. Das war das Ziel. Und er wäre verdammt, wenn er nicht alle Hebel in Bewegung setzen würde, um das gesetzte Ziel zu erreichen. Das Kleoparda beruhigen und ihm mit Hilfe des FangKoms zu verstehen geben, dass es sicher war; dass keine Gefahr ausging.

Die möchtegern heldenhafte Einleitung hatte ihre Wirkung offensichtlich nicht verfehlt, was Ferris durchaus ein zufriedenes, entspanntes Lächeln ins Gesicht zauberte. Eine lockere Atmosphäre war durchaus angenehm, bevor man sich in die Höhle des Löwen wagte und es entspannte ungemein. "Ja, das war sie in der Tat.", stimmte Ferris zu. Neben der Geburt seiner Tochter das beste Geschenk, was man ihm je gemacht hatte. Auch, wenn der Gedanke, dass seine Partnerin und Freundin ursprünglich ein Geschenk seiner Tante war, durchaus komisch klang. So lief es nun einmal. Viele junge Trainer bekamen ihr erstes Pokémon geschenkt, damit sie weitere Pokémon fangen und Trainer, Koordinatoren, Forscher und was es nicht sonst alles noch gab, werden konnten. Wenn Ferris so recht darüber nachdachte, war es doch höchst eigenartig derlei Geschöpfe, mit denen man Abenteuer erlebte und die einem als Freunde und Begleiter zur Seite standen, in kleine Bälle zu sperren. Dann wiederum... war es nicht auf ironische Art und Weise doch irgendwie natürlich?
Amelia war schon ein eigenartiges Pokémon. Zumindest war sie ein großes Rätsel, das nicht viel über sich verriet. Nichtsdestotrotz schien sie eine gute Gefährtin für Odile zu sein. Das war es, was zählte. Ob dieses Lucario nun Gefallen an Priscilla gefunden hatte oder nicht, war für den Ranger ohnehin nicht relevant, solange dieses Pokémon nicht ohne Vorwarnung angriff. Etwas, was Ferris ihm nicht zutraute, obwohl dieses Pokémon ein großes Rätsel aufgab. Letztendlich waren dieses Lucario und Priscilla sich wohl gar nicht so unähnlich. Beiden sah man nicht wirklich an, was sie dachten oder fühlten. Aber das war in Ordnung. Letztendlich war Amelia für Odile mit Sicherheit kein so riesiges Rätsel, wie für Ferris. Sollte man aber auch erwarten. Ins Besondere, als Odile von dem Kennenlernen erzählte. Ein verlassenes Ei. Tatsächlich war das doch eine deutlich spektakulärere Begegnung.
"Auf jeden Fall deutlich spektakulärer.", meinte der Ranger dazu. Immerhin fand man nicht alle Tage ein vereinsamtes Ei, um das man sich kümmern konnte. Das war auch eigentlich gut so. Besser war es, wenn sich die Eltern um ihren Nachwuchs kümmerten. Wer wusste aber schon, was denen vielleicht zugestoßen war. Letztendlich konnte man von Odile wohl als Ersatzmutter sprechen. Eigenartige Vorstellung. Wie sie es geschafft hatte, das Ei in ihrem Bett zu verstecken, blieb Ferris allerdings schleierhaft. Er selbst hätte vermutlich viel zu sehr gefürchtet, dass er es im Schlaf kaputt machte. Verständlicherweise. Die Vorstellung, ein Pokémon-Ei versehentlich zu zerstören war auch keine allzu angenehme, weshalb er letztendlich lieber die Pfoten von Eiern hielt. Ein Missgeschick konnte genügen. Nein, das wollte er nun wirklich nicht.
"Eltern, hm?", griff der Ranger schließlich auf. "Trauen einem viel zu wenig zu." Ein kurzes Lachen. Nun, er konnte nicht leugnen, dass er die Sorge nicht verstand. Als Kind waren einem die eigenen Eltern doch häufig wie Spaßverderber vorgekommen. Als würden sie einem nichts gönnen wollen. Es hatte bloß weitaus mehr Hintergedanken und Sinn. Trotzdem neigten manche Kinder doch dazu, sie vom Gegenteil zu überzeugen. Das war aber auch gut so. Meistens, jedenfalls. "Meine Eltern wollten mich anfangs nicht auf die Rangerschule lassen. Es hätte keine Zukunft." Rückblickend betrachtet doch ziemlich falsch. Das hatten sie auch einsehen müssen, obwohl sie tatsächlich bis heute nicht allzu glücklich darüber waren, dass ihr Sohn als Ranger arbeitete. Ferris tat es jedoch als einfache Sorge ab. Wer wollte auch schon sehen, dass sich sein eigen Fleisch und Blut in Gefahr stürzte?

Gefahr war wohl das richtige Stichwort. Schließlich atmete der Ranger laut aus. Lockere Plauderei in angenehmer Atmosphäre war zwar schön, nicht aber der Grund des Hierseins. Leider. Wenn sich das Problem mit einem munteren Gespräch lösen ließ, wäre es wohl deutlich entspannter und sicherer. Wünschenswert, aber leider ebenso utopisch wie eine perfekte Welt. "Ich schätze, es wird Zeit.", meinte der Ranger dann und schritt zur Tür hinüber. Weit abseits des Raums des Kleopardas hatten sie sich ohnehin nicht aufgehalten. Treu dackelte das Arktip hinterher, das noch immer den Hut seines Partners trug. Letztlich blickte der Ranger noch einmal zu Odile. "Bereit?", fragte er. Auch, wenn die Arbeit nicht an ihr klebte, war es ihm einfach wichtig zu wissen, dass Odile sich - zumindest mental - darauf vorbereitet hatte. Und ihr Versprechen hielt. Beides war wohl gleich wichtig. Nun, letztendlich hatte Ferris schon nicht vor, sich bereitwillig fressen zu lassen, weswegen sich letzteres hoffentlich erübrigte. Noch konnte Odile einen Rückzieher machen, wenn sie gewollt hätte.
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Beitrag von GastDo Jun 30, 2016 3:58 pm

Odile & Ferris
„anger ends in cruelity.“
- 12 -

Dass sie an ihrem ersten Arbeitstag bereits wieder derart in Fälle eingespannt sein würde hätte Odile natürlich nicht erwartet. Ohne Frage begrüßte sie es, schließlich war das das, was für sie den "Spaß" ausmachte, allerdings vermutete sie, dass ihr Arzt darüber nicht sehr erfreut sein würde. Aber was er nicht weiß, macht ihn nicht... wütend. Ja. Was wäre ihr denn auch anderes übrig geblieben als mitzukommen? Wenn dieser grausame Fall gelöst werden sollte würde Odile sich mit allen Einzelheiten befassen müssen, dementsprechend auch mit dem traumatisierten Pokemon. Und welche Chance bkt sich dazu besser an als Ferris, der ohnehin dorthin gehen wollte? Vielleicht würde es ja tatsächlich etwas bringen, oder einen wichtigen Hinweis geben durch den der Täter dann gefasst werden konnte. So würden sie die Welt immerhin ein kleines, winzig kleines, Stückchen besser machen - sowohl für Mensch als auch Pokemon. Odile war keineswegs auf das erpicht, was gleich folgen würde, aber bestanden ihr doch diesbezüglich noch viele andere unangenehme Dinge bevor. Allein schon die Gespräche mit den Eltern. Eltern, deren Kinder brutal ermordet und zur Schau gestellt wurden. Gerade wenn es um Kinder ging wären Angehörige immer besonders aufgewühlt und gereizt, was für Odile vollkommen verständlich war. Da brachten auch die nett gemeintesten Worte nicht, oft hörte man dann nur "Haben Sie selbst Kinder?!". Aber auch das musste man über sich ergehen lassen.

Ein wenig Zeit blieb ihr aber noch, bis sie sich in die Höhle des Löwen wagen musste, wenn auch nur als Begleitung von Ferris. So unterhielten sich die beiden gerade über ihre Partner und auch wenn Ferris der Ansicht war, dass der Erhalt von Priscilla unspektakulär gewesen wäre, konnte Odile dem doch ganz und gar nicht zustimmen. Zumindest für jemanden der lange Zeit keine Pokemon hatte besitzen dürfen war ein geschenktes Pokemon doch ziemlich interessant. Was sie nun wohl für ein Pokemon gehabt hätte, wenn sie von Anfang an eines hätte haben dürfen? Vermutlich einen der Starter aus Kalos. Ihr favorisierter war da schon immer Froxy gewesen, also hätte sie wohl heute ein Quajutsu. Hm. Gut, dass es anders gekommen war! Eigentlich konnte sie ihren Eltern also dankbar für ihr verbot sein, Sonst hätte sie Amelia ja nie gefunden. Ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen, dann konzentrierte sie sich wieder auf Ferris.
"Mhm, du sagst es.", meinte sie und seufzte kurz. Wenn man bedachte, dass viele junge Trainer schon allein durch die Welt zogen und lediglich ein Pokemon zu ihrem Schutz hatten war das Verhalten ihrer Eltern doch ziemlich unnachvollziehbar... aber sie werden wohl ihre Gründe gehabt haben. "Aber letztlich bin ich dadurch an Amelia gekommen, also war definitiv nicht alles schlecht daran." Sie schmunzelte kurz und sah zu ihrem Lucario, Welches allerdings kein Lächeln erwiderte. Ja ja, Miesepeter. Ferris hatte also selbst auch schon solche Erfahrungen gemacht und Odile verzog leicht den Mund. "Aber sie haben ihre Meinung doch jetzt sicher geändert, oder? Du hast dich schließlich ziemlich gemacht." Abteilungsleiter der RPV war schließlich kein Zuckerschlecken, wie man am momentanen Ereignis sehen konnte.

Schließlich sollte es so weit sein, dass sie das Kleoparda besuchten. Einen perfekten Zeitpunkt gab es dafür vermutlich auch einfach nicht, also hieß es Augen zu und durch. Odile nickte ihrem Kollegen zu und warf einen Seitenblick zu Amelia, die ihr schließlich folgte als sie sich in Bewegung setzte um Ferris zu folgen. Einen Rückzieher gab es nicht und letzten Endes würde sie an dieser Erfahrung wohl auch wachsen...


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Beitrag von GastMo Jul 18, 2016 2:50 am


Ferris & Odile
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№ 12

Sich gemacht, hm? Ja, das hatte Ferris wohl wirklich. Das Problem war bloß, dass seine Eltern das nicht unbedingt so sahen. So gerne er auch einfach nur zugestimmt hätte, lächelte er bitter und schüttelte den Kopf. Letztendlich glaubte der Ranger nicht einmal daran, dass sie je ihre Meinung ändern würden. Zumindest nicht komplett. "Sie haben zwar eingesehen, dass der Job Zukunft hat", begann er und seufzte anschließend. Zumindest etwas hatten sie wohl eingesehen, nicht? "Aber sie sind nach wie vor der Meinung, dass ich dieser Arbeit nicht nachgehen sollte... oder ungeeignet bin; hart ausgedrückt." Eine Aussage, der Ferris doch entschieden widersprach. Anscheinend nicht nur er! Wäre er so ungeeignet, dann würde er diese Abteilung definitiv nicht leiten. War das nicht Beweis genug, dass er sehr wohl geeignet war? Letztendlich glaubte Ferris, dass seine Eltern sich schlicht und ergreifend Sorgen machten. Ganz ungefährlich war dieser Job schließlich nicht. Das wusste er und das wussten sie genauso gut. Es würde wohl ein ewiges Thema bleiben über das diskutiert wurde, man aber nie auf einen gemeinsamen Nenner fand. Das war manchmal ohnehin schwierig genug.

Die Stunde der Wahrheit schlug nun jedenfalls. Einen Rückzieher schien Odile auch nicht machen zu wollen. Nun, zumindest zog sie auch knallhart durch, was sie sich vorgenommen hatte. Blieb bloß zu hoffen, dass sie keine allzu große Ablenkung darstellte. Kaum war Ferris jedoch eingetreten, musste er feststellen, dass das Kleoparda seinen Mantel nach allen Regeln der Kunst zerfetzt hatte. Fast, als wollte es von vornherein demonstrieren, was für scharfe Klauen es hatte. Nichts jedoch, was den Ranger wirklich abschreckte. Behutsam öffnete er die Zellentür und ließ Priscilla hineinhüpfen, nachdem er ihr seinen Hut genommen und zur Seite geworfen hatte. Na, der sollte schließlich nicht auch noch ins Gras beißen, wenn sein Mantel schon das Zeitliche hatte segnen müssen. Ebenso vorsichtig schloss der Ranger die Zellentür auch wieder hinter sich, damit das Kleoparda nicht abhauen würde. Immerhin gab es diese Zelle nicht umsonst. Sie war zwar nicht sonderlich groß, bot aber wenigstens noch etwas Bewegungsfreiheit, die Ferris im Augenblick wirklich zu schätzen wusste. Er atmete tief ein, während das aufmerksame Kleoparda seine Augen nicht von ihm nahm. Jenes Pokémon nahm eine offensichtliche Angriffsstellung ein, während es in der Ecke verkrochen, die Zähne zeigte und schließlich fauchte.
Blinde Agressivität, so wusste Ferris nun, war es jedenfalls nicht. Viel mehr sprach die Angst und die Forderung, ihr bloß nicht zu nahe zu kommen, ganz andere Bände. Etwas, was Ferris wohl leider nicht einhalten können würde. Doch zunächst... hieß es abwarten. Vorsichtig hockte der Ranger sich nahe an der Zellentür auf den Boden und beobachtete stumm das verängstigte Kleoparda, das sich nun keinen Millimeter von seinem Fleck bewegte, aber unerlässlich fauchte. Zumindest stürmte es nicht vor. Ein gutes Zeichen. Vielleicht war doch noch nichts verloren. Einfach würde es wohl dennoch nicht werden. Nach einer Weile, nachdem das Kleoparda sich zumindest im Ansatz an die Anwesenheit des Rangers gewöhnt hatte, nahm er unter streng beobachtenden Augen das Fanggerät seines FangKoms ab. Die Augen des Katzenpokémons durchbohrten ihn förmlich und erneut machte es eine deutlich angriffsbereite Geste. Kurzer Hand legte Ferris das Fanggerät auf den Boden, schob es sachte dem Kleoparda entgegen, das das Ganze skeptisch beobachtete. Schließlich war es an Priscilla dem Kleoparda den FangKom näher zu bringen, sodass das mutige Arktip den Kreisel näher an das verängstigte Pokémon heranschob.
Das Unlichtpokémon reagierte blitzschnell; schoss aus seiner Ecke hervor und verpasste dem Eispokémon einen saftigen Nachthieb, weil es gewagt hatte, ihm zu nahe zu kommen. Glücklicherweise hatte Priscilla sich rechtzeitig mit Schutzschild geschützt, sodass der Angriff abprallte und das Kleoparda kurz zurückwich. Auch Priscilla trat jedoch den Rückzug an und bewegte sich langsam aber stetig von dem Kleoparda weg, das nun den Kreisel des FangKoms fixierte. Diese Geräte hatte es doch nun schon zur Genüge gesehen, bevor man es mehr oder minder gewaltsam hierher geschleift hatte. Kurzum wurde der zum Glück robuste Kreisel ebenfalls angegriffen, während es zwischendurch hin und wieder mal zu Ferris schaute, um sich zu vergewissern, dass er sich nicht einen Millimeter vom Fleck rührte.

Immer wieder schlug das Kleoparda sachte mit seiner Pfote nach dem Gerät, doch zu dessen Verwunderung reagierte es nicht. Den vorsichtigen Pfotenhieben wichen alsbald spielerisch neugieriges hin und her schieben. Schließlich schnupperte es auch vorsichtig an dem Gerät. Noch immer bewegte es sich nicht. Zumindest aber verlor das Unlichtpokémon, auch wenn es vorsichtig blieb, nach und nach seine Angst vor dem kleinen Gerät. Problematisch blieb nichtsdestotrotz der Fakt, dass der Fangversuch es durchaus ruinieren konnte. Ein einfaches Unterfangen war es ohnehin nicht. Kaum schlug das Kleoparda den Kreisel jedoch ein wenig weg, setzte der Ranger ihn mit Hilfe seines FangKoms auch schon in Bewegung. Vorsichtig. Das Kleoparda jedoch war augenblicklich alarmiert, stürmte ohne Vorwarnung voran und versuchte mit einem erneuten Nachthieb dieses Mal Ferris zu erwischen. Es blieb bei einem Versuch, denn kaum war es vor gestürmt, sprang Priscilla in den Weg und fing den Angriff ab. Heftig knallte das kleine Eispokémon zu Boden. Das Eis, auf ihrem Rücken wurde deutlich brüchig. Die Zeit hatte Ferris jedoch genutzt, um mit seinem FangKom das angreifende Kleoparda zu umkreisen, das es sich jedoch auch nicht nehmen ließ, sich erneut dem Ranger zuzuwenden.
Während der Kreisel seine Runden schloss und mit einem plötzlichen Aufleuchten symbolisierte, dass der Fangversuch geglückt war, wehrte Ferris den drohenden Biss mit seinem Arm ab. Eine denkbar schlechte Idee. Für einen Aufschrei blieb dem Ranger jedoch keine Zeit, als das Kleoparda sich auf seine Hinterpfoten gestellt hatte und die Vorderpfoten zusätzlich nutzte, um den Ranger ans Gitter zu drängen. Auch, wenn ein Kleoparda nicht unbedingt schwer war, war die plötzliche Wucht des Angriffs genug, um Ferris mit dem Rücken gegen das Gitter knallen zu lassen. Noch bevor Priscilla zum Gegenangriff ansetzen konnte, deutete Ferris ihr mit der freien Hand, dass sie warten sollte. Warten. Ebenfalls eine denkbar schlechte Idee zum jetzigen Zeitpunkt, wo ein wildgewordenes Katzenpokémon die Zähne in seinen Unterarm geschlagen hatte. Das bis vor wenigen Augenblicken jedoch laute knurren wurde leiser, verstummte schließlich. Nichtsdestotrotz verharrte das Unlichtpokémon noch einen Augenblick in jener Position und Ferris konnte nicht anders, als in Schmerz sein Gesicht zu verziehen, bis das Kleoparda schließlich abrupt von ihm abließ, ihn freigab und wenige Schritte zurück machte. Sofort rutschte der Ranger, der vergebens nach Halt am Gitter gesucht hatte, zu Boden.
Es hätte besser laufen können, durchaus, doch zumindest das Kleoparda hatte sich glücklicherweise beruhigt und setzte nicht weiter zum Angriff an, auch wenn es den Ranger zunächst noch skeptisch musterte. Priscilla hielt noch immer inne, beobachtete das Kleoparda, das sich erneut ihrem Partner näherte, jedoch misstrauisch. Auch, wenn sich das Unlichtpokémon fürs Erste beruhigt hatte, konnte man wohl nicht sagen, dass es auch so bleiben würde. Doch tatsächlich war alles, was das Kleoparda tat, neugierig zu schnuppern und Ferris hütete sich, auch nur eine Bewegung zu machen, die es auf irgendeine Art und Weise hätte verschrecken können. Nachdem das Kleoparda sich satt geschnuppert hatte, setzte es sich, betrachtete Ferris stumm, aber unnachgiebig, als hätte es große Erwartungen. "Wir kriegen den Bastard.", meinte der Ranger leise. Es war wohl nicht nur ein Versprechen dem Kleoparda gegenüber. Viel eher verspürte er selbst; mehr noch als zuvor; den Wunsch, diesen Kerl hinter Gittern zu sehen.

"Aber du musst wieder auf die Beine kommen.", meinte er schließlich und blickte das Kleoparda an, das ihn noch immer anstarrte. Fast so, als wäre Odile gar nicht anwesend. Vielleicht hatte er diesen Fakt sogar tatsächlich vergessen, als er so sorgenlos mit dem Pokémon zu reden begann. Zumindest schien die Tatsache, dass sie beide Elternteile waren, geholfen zu haben. Ferris konnte den Schmerz des Kleopards nur allzu gut verstehen; das Kleoparda hingegen die Tatsache, dass Ferris ehrliches Interesse hatte, zu helfen. Entspannt atmete der Ranger erleichtert aus. Das Unlichtpokémon machte wirklich keinerlei Anstalten mehr, angreifen zu wollen, nahm seine Augen aber dennoch nicht von dem Ranger, der zu seinem verletzten Arm griff. Hätte diese Katze nicht sanfter zubeißen können? "Ich verzeih dir übrigens nicht, wenn dieser Kerl davonkommt.", meinte der Ranger plötzlich und wandte sich, so gut es eben ging, zu Odile. Das klappte zwar nicht besonders gut, aber Hauptsache, der Standpunkt war klar. Jetzt musste er nur noch irgendwie wieder hochkommen, was in Anbetracht seines schmerzenden Arms - und Rücken - gar nicht so einfach war. Wann war es jemals einfach?
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Beitrag von GastMo Jul 18, 2016 1:00 pm

Odile & Ferris
„anger ends in cruelity.“
- 13 -

Es war nie schön zu sehen, wenn Eltern ihre Kinder nicht unterstützten. Bei Odile war es komplett anders, schließlich waren ihre Eltern ebenfalls Polizisten und unheimlich stolz auf sie, weil sie mit ihrer Karriere derart voran gekommen ist. Genau so stolz waren sie auf ihre Schwester Chloé, und auch wenn Odile das keinesfalls zugeben wollte, objektiv betrachtet hatte sich auch Chloé gemacht. Sie hatten die Unterstützung ihrer Eltern stets gehabt und konnten sich an sie wenden, wenn es Fragen oder Probleme gab – aber das war wohl nicht bei jedem so. Es tat Odile irgendwie leid, dass Ferris diese Erfahrung nicht auch hatte machen können. Sie wollte auch nicht recht verstehen, weshalb seine Eltern derart gegen seine Berufswahl standen. Ein Ranger zu sein war schließlich in gewisser Art und Weise eine Ehre, und Ferris war zusätzlich auch noch ein Top-Ranger. Er hatte definitiv einiges im Leben erreicht, allerdings schien es seinen Eltern nicht zu reichen. Da fehlte das Verständnis definitiv und Odile entschloss sich dazu, das Thema ruhen zu lassen. Sie hatte nicht vor nun auch noch in Wunden zu stochern, die Ferris vielleicht gar nicht zum Vorschein hatte bringen wollen. Sie schenkte ihrem Kollegen daher nur ein aufmunterndes Lächeln und neigte den Kopf leicht zur Seite. „Dann schätzen sie ihren Sohn aber sehr falsch ein.“, entgegnete sie und ließ das Thema damit schließlich fallen. Ihrer Meinung nach war Ferris keinesfalls ungeeignet; das merkte man allein schon an den Dingen die er sagte und wie er an sie heran ging. Die Situation in der sie sich jetzt gerade befanden war das Paradebeispiel dafür.

Mit verschränkten Armen folgte Amelia den beiden Menschen in den Raum, in dem sich das Kleoparda befand. Odile hielt sich an der Wand auf, Amelia dicht bei ihr. Sie wollte keinesfalls den Eindruck erwecken, das Kleoparda (zusätzlich zu Ferris) in die Enge drängen zu wollen, selbst wenn sie selbst nicht im Käfig war. Die Mimik des Lucarios verfinsterte sich für einen kurzen Augenblick, während die Aufmerksamkeit auf das Pokemon gerichtet war. Odile sah kurz zu ihrem Pokemon und konnte sich gut vorstellen, dass die Aura des Kleopardas alles andere als angenehm war, dann lenkte sie den Blick zurück zu ihrem Kollegen. Die restlichen Fetzen des Mantels von dem Ferris vorhin noch mit seiner Begleitung gesprochen hatte lagen auf dem Boden und Odile verzog kurz leicht das Gesicht – besser der Mantel als der Ranger selbst. Sie schwieg während sie das Kleoparda beobachtete. Die Zähne gefletscht, das Fell aufgestellt. Eine eindeutig offensive Haltung, doch Ferris schien sich davon nicht abschrecken zu lassen. Wie schaffte er es nur, in einer solchen Situation derart ruhig zu bleiben? Vermutlich war es für ihn nicht anders als für Odile, wenn sie vor einem Täter stand und die Gefahr bestand, verletzt oder gar getötet zu werden. In solchen Situationen konnte sie durchaus die Ruhe bewahren und hatte einen kühlen Kopf, doch wenn es um Pokemon ging war bei ihr sowieso alles anders. Odile schloss einen Moment die Augen und öffnete sie wieder, als Priscilla sich dem Keloparda näherte um das Fanggerät näher zu schieben. Von einer auf die anderen Sekunde war das Unlichtpokemon hervor geprescht und hatte das kleine Arktip angreifen wollen, weil es sich wohl zu nah an es heran getraut hatte. Ebenso schnell reagierte jedoch Priscilla und wehrte den Angriff mit einem Schutzschild ab ehe sie den Rückzug antrat und den Kreisel des FangKoms zurück ließ. Odile verengte die Augen leicht und sah von dem kleinen Gerät zum Kleoparda und zurück, während das Pokemon sich ihm langsam näherte und anfing, es genauer unter die Lupe zu nehmen und letztlich auch damit zu spielen. Ein gutes Zeichen? Odile sah zu Ferris um die Lage genauer einschätzen zu können, welcher geduldig wartete bis das Pokemon sich an den Kreisel gewöhnt hatte.
Es ging recht schnell, als der Fangversuch beginnen sollte und das Kleoparda plötzlich alarmiert auf Ferris zusprang, um diesmal den Ranger anzugreifen. Amelia hatte derartiges wohl bereits erahnt und die linke Pfote auf Odiles Brustbein gesetzt um sie daran zu hindern, sich zu bewegen. Die Polizistin verengte die Augen, blieb allerdings stehen wo sie war, auch wenn ihre Hände zu Fäuste geballt waren. Die hatte Ferris versichert nicht einzugreifen, also würde sie es auch nicht tun – ein Glück nur, dass Amelia hier war und die Situation schneller hatte einschätzen können als Odile. Es war definitiv nicht leicht für sie sich zurück zu halten, doch atmete sie tief durch und sah zu ihrem Pokemon, welches die Pfote allerdings noch nicht wieder zurück zog. Ihr Blick ging zu Priscilla, deren Rücken durch den Schlag auf den Boden recht brüchig geworden war, und ihr Kiefer spannte sich leicht an. Doch immerhin hatte der Fangversuch nun beginnen können und soweit Odile das beurteilen konnte schien er auch geglückt zu sein. Das Kleoparda griff ihn trotzdem erneut an und schaffte es diesmal, Ferris‘ Arm mit ihren Zähnen zu erwischen. Amelia drückte Odile weiterhin zurück an die Wand, schien jedoch selbst ein wenig verwirrt zu sein. Weshalb konnte die Polizistin nicht sagen, allerdings könnte es wohl etwas mit der veränderten Aura nach dem Fangversuch zu tun haben, denn das Pokemon entfernte sich eine kurze Zeit nach dem Angriff wieder von Ferris und zog sich zurück.

Immerhin schien das Kleoparda nun halbwegs beruhigt zu sein – zumindest setzte es zu keinem weiteren Angriff an, was wohl halbwegs beruhigend sein konnte. Amelia ließ den Arm sinken und starrte einen Moment Priscilla an, ehe ihre Aufmerksamkeit wieder dem Kleoparda galt. Was dann passierte überraschte und faszinierte Odile zugleich, denn das Unlichtpokemon näherte sich dem Ranger erneut, schnupperte jedoch nur an ihm und setzte sich anschließend hin, während es ihn anstarrte. Es war wirklich ein Wunder, was Fangversuche für eine Wirkung auf Pokemon hatten. Genau dies war der Grund, weshalb Odile den Rangern so großen Respekt zollte, denn kein Polizist wäre dazu in der Lage, eine solche Situation derart zu meistern. Es war interessant zu beobachten, wie Ferris und das Pokemon sich nun „unterhielten“ und sich offenbar gegenseitig auch verstanden – ein wahres Wunder. Odile schüttelte leicht fasziniert den Kopf und atmete die Anspannung aus, ehe sie Amelia dankend zunickte.
„Ich mir auch nicht.“, entgegnete sie kühl auf Ferris‘ Worte, als jenem wohl wieder eingefallen war, dass Odile auch da war. Seine Sorge diesbezüglich konnte Odile sehr gut verstehen und sie hatte auch nicht vor, den Täter laufen zu lassen. Die Polizistin sah vom Ranger zum Kleoparda, denn letztlich war es auch ein Versprechen an das Pokemon, den Täter zu finden. Näher kommen tat Odile trotzdem nicht, auch wenn Ferris vermutlich Hilfe dabei gebrauchen könnte, sich wieder aufzurichten.


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Beitrag von GastSo Aug 07, 2016 6:46 pm


Ferris & Odile
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№ 13

Es schien immer eine passende Aussage zu sein, dass man sich für etwas selbst nicht verzeihen können würde. Durchaus war es aber eine Aussage seitens der Polizistin, die Ferris zu schätzen wusste. Sprach das nicht dafür, dass man sich mit Leib und Seele dem Job verschrieb? Ob man das nun als positiv oder negativ sehen wollte. Für Ferris jedenfalls war es nur positiv, wenn man seinen Job ernst genug nahm. Schließlich war das auch eine Voraussetzung für diese Arbeit. Weniger positv war jedoch die derzeitige Lage. Dass Odile fern blieb, war genau richtig so. Immerhin, dessen war Ferris sich sicher, würde es nicht allzu positiv darauf reagieren, wenn sich nun Odile hierher begab, um ihm aufzuhelfen. Mit Sicherheit würde das Kleoparda gestresst reagieren, denn auch, wenn der Fangversuch geklappt und er es geschafft hatte, das Kleoparda zu erreichen, war die Arbeit damit noch lange nicht getan. Jetzt hieß es, Geduld beweisen und daran arbeiten, das Kleoparda wieder auf den rechten Pfad zu bringen.
Kaum ergriff der Ranger jedoch das Gitter, war es fast schon, als schreckte das Unlichtpokémon wieder auf. Arbeit. Das war durchaus das richtige Wort und während Ferris sich mühsam an dem Gitter hoch zog, beobachtete das Katzenpokémon ihn genaustens dabei. Nicht, dass dieser Kerl doch noch anderes im Schilde führte. Die Folge war jedoch bloß, dass der Abteilungsleiter seinen verletzten Arm festhielt, der vor Schmerz und Anstrengung zitterte. Jetzt konnte er wohl wirklich die Hilfe eines Arztes gebrauchen. Schlimmer war aktuell jedoch bloß die Gewissheit, dass er dieses Pokémon hierlassen musste. Doch wegen einem Fangerfolg konnte man schlicht kein Risiko eingehen, weshalb er sich beruhigend an das Kleoparda wandte. "Ich komme wieder und dann arbeiten wir daran, dich hier rauszuholen.", versicherte er dem Pokémon, ehe er sich vorsichtig Richtung Tür bewegte. Priscilla trottete jedoch gemütlich hinterher, während das Kleoparda sie keinesfalls aus den Augen ließ, aber auch keinerlei Anstalten machte, sich vom Fleck zu bewegen. Die Zelle zu verlassen stellte sich als vollkommen unproblematisch heraus.

Erst, als sie die Zelle verlassen hatten, wandte Ferris sich mit einem "Gut gemacht." an seine Partnerin, die mit einem fröhlichen Laut antwortete. Jetzt musste sie nur noch die nächstbeste Eistruhe finden, um die Risse in ihem Eis versorgen zu können. Das war jedenfalls einfacher, als ein Eisgebiet aufsuchen zu müssen. Beinahe wortlos verließ er danach den Raum, so unhöflich es auch war, Odile darin zurückzulassen. Nicht zuletzt war er sich aber sicher, dass sie ihm ohnehin folgen und nicht untätig im Raum verharren würde. Innerlich ohrfeigte Ferris sich dafür jedoch, ehe er sich auf dem Flur an die Wand lehnte und vor Schmerz stöhnte. Scharfe Zähne waren nun einmal nie eine gute Bekanntschaft. Im Grunde genommen wollte er aber nur nicht, dass das Kleoparda mit ansehen musste, wie ordentlich es eigentlich zugebissen hatte... obwohl es das mit Sicherheit nur allzu gut wusste. Letztlich musste man es ihm wohl nicht ins Gesicht reiben. Priscilla jedoch starrte besorgt - wenn man ihren monotonen Gesichtsausdruck jedenfalls so deuten wollte - zu ihrem Partner auf. "Das...", begann er leise. "... wird mich bei der Papierarbeit ordentlich zurückwerfen.", scherzte er, obwohl man seine Tonlage durchaus auch als den puren Ernst auffassen konnte. Vielleicht war es auch einfach eine Mischung aus beidem. Mit verletztem Arm würde es aber wohl wirklich eine Qual werden, mit allem hinterher zu kommen. Nicht zu vergessen, dass dort nun ein Kleoparda darauf wartete, dass man mit ihm arbeitete.
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Beitrag von GastMo Aug 08, 2016 12:28 am

Odile & Ferris
„anger ends in cruelity.“
- 14 -

Es gefiel Odile nicht im Geringsten, dass sie Ferris in der Zelle liegen lassen musste und dabei zusehen sollte, wie er sich trotz seiner Verletzung wieder auf die Beine ziehen musste. Es war einfach nicht ihre Art einfach dabei zu stehen, während andere Schmerzen hatten. Das wusste auch Amelia, die ihre Trainerin wohlweißlich davon abhielt einzuschreiten. Odile hatte es schließlich versprochen und sie konnte dieses Versprechen nicht einfach brechen, nur weil sie sich selbst nicht unter Kontrolle hatte. Contenance behalten hieß es hier und darin würde Odile sich, gerade in solchen Situationen, wohl auch noch üben müssen. Allerdings musste man auch zugeben, dass sie herzlich selten in Situationen war, in denen der Verletzte keine Hilfe wollte. Übel nehmen konnte man es ihr daher keinesfalls, dass es ihr derartig gegen den Strich ging, nichts zu tun. Trotzdem ließ Amelia nicht ab und Odile war ihrem Pokemon für dieses Verhalten auch dankbar, notierte sich allerdings sogleich auch geistig, dass sie diese Schwäche ausbügeln musste.
Mit eher gemischten Gefühlen sah Odile daher dabei zu, wie Ferris sich schwermütig wieder aufrichtete. Die Polizistin atmete kurz tief durch und wandte den Blick von ihrem Kollegen zurück zum gefangenen Pokemon, welches die Bewegung von Ferris allerdings keinesfalls gutzuheißen schien. Hätte das Kleoparda Ferris nun erneut angegriffen wäre Odile wohl vollkommen verrückt geworden, doch das violette Pokemon schien sich im Griff zu haben und aufgrund des vorigen, erfolgreichen Fangversuchs nicht erneut zum Angriff anzusetzen, was ein seltsames Gefühl der Beruhigung in ihr auslöste, woraufhin Amelia schließlich auch die Pfote sinken ließ und Odile nicht mehr zurück an die Wand drückte. Es war schon wundersam, was für eine Wirkung die paar Kreise hatten, die man um ein Pokemon zog. Die Technologie dahinter musste wirklich atemberaubend sein, zumindest konnte Odile sich nichts anderes vorstellen. Solche Dinge zu erschaffen musste wirklich einiges an Wissen und Können voraussetzen.

Amelia nahm wieder ihre übliche Haltung mit den verschränkten Armen ein, während Odile dabei zusah wie Ferris die Tür der Zelle ansteuerte und Priscilla schließlich gut gelaunt heraustapste – zumindest wirkte sie auf Odile gut gelaunt. Ferris folgte und versprach dem Kleoparda zurück zu kommen, ehe die Zellentür geschlossen wurde. Abwartend sah Odile Ferris an, welcher sogleich den Raum verlassen wollte, so dass Odile ihm schließlich folgte. Odile wartete noch einen Moment und betrachtete das aufgebrachte Pokemon kurz, welches die Augen nun auf sie fixiert hatte. „Dir wird es bald besser gehen, keine Sorge.“, murmelte sie und Amelia nickte bedächtig. Natürlich kam keine Reaktion von dem Pokemon und Odile war sich auch nicht sicher, ob es sie überhaupt verstanden hatte, aber die Polizistin wandte sich schließlich trotzdem ab und verließ den Raum kurz nach Ferris.
Wieder im Flur angekommen sah sie sich kurz um und schloss zu ihrem Kollegen auf, während sie die Wunde an seinem Arm musterte. Ferris lehnte an einer Wand und schien sich über seinen Arm zu ärgern, was wohl durchaus logisch war. Sie verzog kurz den Mund und wandte den Blick zu Priscilla, ehe sie in Gedanken die Attacken ihrer Pokemon durchging – leider keine Eis-Attacken, mit denen sie dem kleinen Pokemon hätte helfen können. Charles beherrschte zwar Eishieb, allerdings würde Priscilla nach einem Eishieb eines Golgantes vermutlich nur noch Pulverschnee sein und das wollte man schließlich auch nicht. Mit einem leichten Lächeln, das allerdings nicht ihre Augen erreichte, sah sie zurück zu Ferris als jener sprach und schürzte leicht die Lippen. „Allerdings.“, stimmte sie zu und sah sich schließlich um. „Schaffst du es noch bis zur Eingangshalle? Sonst hole ich dir einen Arzt her.“ Mit einer Spur von Unsicherheit musterte Odile erst seinen Arm, dann wieder sein Gesicht. Sie wollte keinesfalls, dass Ferris mehr Schmerzen hatte als es eigentlich von Nöten war. „Ansonsten kann ich dir den Arm auch abbinden.“ Sie deutete kurz auf ihre Krawatte, die durchaus dazu degradiert werden konnte eine Blutzufuhr zu stoppen. Andererseits waren Ärzte in dieser Klinik ja auch gegeben und es sollte wohl recht schnell einer aufzutreiben sein. Odile sah sich nachdenklich um und seufzte dann leicht, ehe aus einem anderen Raum eine Schwester gelaufen kam. „Entschuldigung.“, meinte sie als die Frau gerade an ihr vorbei lief und schließlich stehen blieb. „Wir brauchen hier dringend einen Arzt.“ Die Frau musterte einen Moment den Arm von Ferris, dann nickte sie hastig und eilte davon – nette Frau.

Odile sah ihr kurz nach. Lange würde es nicht dauern bis ein Arzt kommen würde. „Danke dafür, dass du mich mitgenommen hast.“, meinte sie schließlich und verschränkte die Arme hinter dem Rücken. „Es war keine schöne Erfahrung, aber… aufschlussreich.“ Die Schwarzhaarige schüttelte kurz den Kopf und seufzte kurz leise. Sie würde es sich niemals verzeihen, wenn sie den Mörder dieses Falls nicht ausfindig machen konnte und hinter Gitter brachte. Amelia nickte auf ihre Aussage hin einmal angebunden und wandte den Blick zu Priscilla, die Risse an ihrem Körper musternd. „Ich werde mich zurück in der Zentrale mit den Kollegen zusammensetzen, die den Tatort gesichert haben und mich anschließend mit Preecha kurzschließen.“ Sie kannte den Gerichtsmediziner nur flüchtig, allerdings duzte sie Kollegen prinzipiell immer, wenn sie nichts dagegen hatten. Ein erneutes Seufzen folgte und sie schüttelte leicht den Kopf, ehe sie Schritte heraneilen hörte. Ein jung aussehender Mann kam auf sie zugeeilt und blieb schließlich vor Ferris stehen. „Was ist passiert?“, fragte er mit einem prüfenden Blick auf Ferris‘ Arm. Odile und Amelia traten ein paar Schritte zurück um nicht im Weg zu stehen und schwiegen erst einmal, während Ferris und der Arzt die Einzelheiten klärten. An sich gab es für sie ja jetzt gerade auch nichts mehr zu tun, als besorgt seinen Arm zu mustern, während Amelias Blick noch immer auf Priscilla lag.
Auf das Gespräch mit Preecha freute sich Odile gerade am wenigstens, denn wer unterhielt sich schon gerne über Kinderleichen? Das war wohl die Schattenseite ihres Berufs und sie musste ehrlich zugeben, dass sie froh darüber war, sich mit den Leichen nicht so intensiv beschäftigen zu müssen wie es ein Mediziner tat. Wie auch für die Ranger zollte Odile ihnen hohen Respekt für die Arbeit, auch wenn die Mediziner der Ranger- und Polizistenvereinigung viel zu wenig Anerkennung bekamen. Was wären sie ohne sie?


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Beitrag von GastSo Aug 28, 2016 9:13 pm


Ferris & Odile
--- Psychiatrische Pokémonklinik - Stratos City
№ 14

Wie bereits gedacht, war Odile ihm hinaus gefolgt. Glücklicherweise. Sie alleine mit dem Kleoparda zu lassen, wäre wohl für beide Seiten nicht angenehm gewesen. Etwas, das Odile mit Sicherheit nur allzu gut selbst wusste. "Entschuldige, dass ich so schnell raus bin.", meinte er dann schließlich. Immerhin war es durchaus eine Unhöflichkeit, die er nicht unkommentiert im Raum stehen lassen wollte. Auch, wenn Odile wahrscheinlich kein Problem damit gehabt hatte. Die Situation war wohl verständlich genug. Und trotzdem hätte Ferris es doch nicht einfach unkommentiert stehen lassen können. Das mochte man nun sehen wie man wollte. Damit war die Sache aber nun wenigstens vom Tisch.
Offenbar zeigte Odile sich aber nun recht besorgt. Verständlicherweise. Niemand sah schließlich gerne dabei zu, wenn ein Kollege verletzt wurde. Das Angebot, die Wunde abzubinden, war dann aber vielleicht doch etwas zu viel. "Abbinden ist wirklich nicht nötig.", teilte er ihr also mit, bevor die Polizistin auch schon eine Mitarbeiterin dieser Einrichtung dazu anhielt, einen Arzt zu rufen. Damit hatte sich die Frage, ob er es bis zur Eingangshalle schaffte, wohl auch schon geklärt. Ohnehin würde Ferris als nächstes wohl erst einmal das nächstgelegene Krankenhaus aufsuchen. Bisswunden waren schließlich keine Wunden, die man nur nebenbei versorgte und abwartete. Sicher war schließlich sicher. Die Ranger-Abteilung würde doch sicherlich auch ein Weilchen ohne ihn auskommen. Sehr wahrscheinlich sogar. Stellte sich bloß die Frage, wie effektiv dann gearbeitet wurde.
Als Odile sich schließlich dafür bedankte, dass sie hatte mitkommen dürfen, nickte Ferris ihr zu. "Das ist gut.", stimmte er dahingehend ein, dass es aufschlussreich war. Schön? Nein, wirklich nicht. Wenn es ihr aber in irgendeiner Weise weitergeholfen hatte, dann war das Ziel doch auch schon erreicht. Von dem anfänglichen Erfolg mal ganz abgesehen. Ob es ein Erfolg auf ganzer Linie wurde, musste sich wohl erst noch herausstellen. Löblich war jedoch, dass Odile nun vollkommen im Arbeitsmodus zu sein schien. Einen solchen Fall wollte aber wahrscheinlich jeder schnellstmöglich aufgeklärt wissen. Zwar konnte Ferris nicht viel mit dem Namen Preecha anfangen - hatte ihn höchstens schon einmal irgendwie gehört -, aber letztlich war es ihm auch vollkommen egal, mit wem Odile sich in Verbindund setzte, um den Fall zu klären. Solange es legal war, eben. Mit den Gereichtsmedizinern der Organisation hatte er jedenfalls eher weniger zu tun.
"Könntest du mir den Gefallen tun und meiner Abteilung Bescheid geben, wenn du zur Zentrale zurückkehrst?", bat er sie schließlich. Erfahren würden sie es zwar so oder so, aber letztlich hatte Ferris kein Interesse daran, dass irgendjemand glaubte, er würde es langsam angehen und bummeln, wenn er sich doch eigentlich ärztlich versorgen ließ. "Wer weiß schließlich wie lange das im Krankenhaus dauert." Wenn es wichtigere Fälle gab, konnte es wahrscheinlich ein wenig länger dauern. Leider. Aber was konnte man schon dagegen tun? Ohnehin hatte er nichts gegen warten, wenn in der Zeit andere Leben gerettet wurden. Da war eine Bissverletzung, auch wenn sie ein paar Untersuchungen benötigte, noch das geringere Übel.
Als der Arzt schließlich kam und fragte, was passiert sei, erklärte Ferris ihm kurzer Hand die Situation. Dann verabschiedete er sich höflich von Odile, ehe er sich; in Begleitung des Arztes; auf den Weg zum nächsten Krankenhaus machte.

# tbc: ???
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Beitrag von GastDi Aug 30, 2016 12:17 am

Odile & Ferris
„anger ends in cruelity.“
- 15 -

Odile reagierte auf Ferris Worte mit einer kurzen abwehrenden Geste der Hand. Für sie war das kein großes Problem gewesen, schließlich war sie kein kleines Kind, das Anleitung brauchte um aus einem Raum zu gehen. Die Polizistin glaubte natürlich auch nicht, dass Ferris sie für so etwas hielt und sie wusste, dass ihr Kollege lediglich viel Wert auf derlei Höflichkeitsfloskeln legte. Sie nickte im daher mit einem leichten Lächeln zu um ihm anzudeuten, dass es für sie kein Problem dargestellt hatte und holte letzten Endes zu ihm auf, um vor ihm stehen zu bleiben. „Alles in Ordnung.“, murmelte sie der Vollständigkeit halber und sah kurz zu Amelia, die noch immer besorgt herunter zum kleineren Eis-Pokémon schaute. Die Risse auf Priscillas Rücken sahen wirklich nicht schön aus, aber aufgrund des Verhaltens des Pokemons schloss Odile, dass es vielleicht einfach schlimmer wirkte als es tatsächlich war. Trotzdem sollte sich das definitiv jemand ansehen, genau so wie die Wunde an Ferris‘ Arm. Odile verzog leicht nachdenklich das Gesicht und verschränkte die Arme vor der Brust, wie sie es immer tat, wenn sie nachdachte. Nun wo sie den Zustand des Kleopardas aus nächster Nähe hatte sehen können konnte sie sich an die restlichen Informationen wagen, die in der Zentrale auf sie warteten. Vielleicht war es ganz gut gewesen, dass ihr Arzt ihr Außeneinsätze erst einmal verboten hatte; so konnte sie ihre Aufmerksamkeit nun voll und ganz diesem Fall zuwenden, der definitiv mit jeder Sekunde an Wichtigkeit zunahm. Der Täter lief schließlich immer noch frei herum und konnte jederzeit wieder zuschlagen. Nach Odiles Erfahrung lag zwischen den verschiedenen Triebeinsätzen nur wenig Zeit, ein gewisser Druck diesbezüglich bestand also ebenfalls. Sie und ihr Team würden in Hochtouren arbeiten müssen, definitiv.
Ferris verneinte das Angebot den Arm abzubinden und Odile nickte darauf kurz. Wenn bald eine Arztuntersuchung in Sicht war, wäre das Abbinden vielleicht tatsächlich etwas zu viel, aber Odile ging immer lieber auf Nummer sicher. Das Wohl ihrer Kollegen, oder allgemein der Menschen um sie herum, war ihr schließlich sehr wichtig, weshalb sie schließlich auch gar nicht weiter auf eine Antwort von Ferris antwortete sondern stattdessen eine der Schwestern losschickte um einen Arzt zu holen, der sich den Arm erst einmal ansah. Dass der Ranger ins Krankenhaus gehen müsste war wohl klar, aber bis dorthin sollte die Wunde wohl immerhin provisorisch behandelt worden sein. Sie sah der jungen Dame daher hinterher als jene den Gang entlang lief und wandte den Blick nur langsam zurück zu Ferris um ihm zuzunicken. Definitiv würde sie jetzt nicht in die Zentrale gehen und sich um irgendetwas anderes kümmern. Das war schlichtweg undenkbar für sie, gerade nach diesem Erlebnis vorhin.

„Natürlich, kein Problem.“, entgegnete sie mit einem höflichen Lächeln und ließ die Arme wieder locker. Nun verhakte sie die Finger hinter ihrem Rücken und sah wieder den Gang entlang, auf welchem nun ein Arzt herbei eilte. Sie nickte Ferris auf seine Worte hin zu und konnte ihm wohl ein Liedchen von Krankenhausaufenthalten singen, unterließ es aber besser doch. Der Arzt kam angestiefelt und Ferris erklärte ihm die Situation, ehe Odile den beiden noch folgte – der Ausgang war schließlich nur in eine Richtung. Odile wünschte ihrem Kollegen noch eine schnelle Genesung, ehe ihr Viso Caster klingelte und sie mit gehobenen Brauen die kurze Nachricht der Zentrale las. Besuch für sie in ihrem Büro, ah.
*** tbc. Büro von Odile Beauvais, Zentrale der RPV



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Beitrag von GastSa Dez 08, 2018 8:02 pm




- First Post -

Heute sollte ein recht interessanter Tag werden. So etwas wie heute, hatte er noch nie zuvor gemacht. Und es war durchaus riskant. Aber das Risiko würde er eingehen. Denn wenn der Plan, den er für heute vorbereitet hatte, aufgehen würde, dann würde er in den nächsten Tagen eine ganze Stange Geld verdienen. Und Geld war nun mal äußerst wichtig. Vor ein paar Tagen war er aus reiner Neugierde heraus mal in diese psychiatrische Einrichtung für Pokemon gekommen. Aus Sicht der Pokemon war das Leben in dieser Einrichtung sicher kein Spaß. Aber das war ein Problem, welches ihn nicht groß interessierte, da er damit nichts am Hut hatte. Eris hatte all den Luxus, den er ihr bieten konnte und nur das zählte. Was interessierten ihn Pokemon, deren Psyche eh im Eimer war? Tja, wie er festgestellt hatte waren sie für ihn von mehr Interesse, als er zunächst angenommen hatte. Normal machte er sich wenig Gedanken um solche Dinge, die ihm kein Geld einbrachten und die er als langweilig abgestempelt hatte. Doch in dieser Klinik gab es ein paar sehr wertvolle Schmuckstücke von Pokemon. Und wenn er an die herankam, würde er für die ein kleines Vermögen auf dem Schwarzmarkt bekommen. Er musste gegenüber seinen Käufern ja nicht erwähnen, dass sie eine kaputte Psyche hatten…
Hinterhältig wie er war, war das für ihn eine gute Basis für einen Plan, mit dem er nun an die besagten Pokemon herankommen wollte. Natürlich hatte er sich ein paar Tage zuvor schon seine drei Opfer ausgesucht. Allesamt seltene, schillernde Exemplare ihrer Art. Die Frage war nur, wie er es schaffte drei Pokemon zu stehlen, aus einer Klinik, die einem Gefängnis glich, und die auch noch eine kaputte Psyche hatten und Menschen nicht sonderlich freundlich gesinnt waren. Aber er wäre nicht er, wenn sein Gehirn keinen genialen Plan hervorgebracht hätte. Der Plan für heute war eigentlich recht simpel, aber gerade deshalb die beste Lösung gewesen.

So stand er nun vor der Klinik, sein Absol neben sich, und lächelte dieses wissend an. Eris war etwas Besonderes. Würde er sie verkaufen, würde er vermutlich auch eine Menge Geld dafür bekommen. Aber das stand außer Frage. Eris gehörte zu ihm. Und gerade weil sie so besonders war, würde er sie niemals abgeben. “Bereit, Eris?“ Und kaum hatte er es gedacht, kam ihre Antwort zurück. “Natürlich.“ Wenn sie etwas anderes gesagt hätte, hätte er sich auch gewundert. Sein Blick richtete sich nun nach vorn, auf die Tür der Klinik. Ohne weitere Umschweife trat er einfach ein, als wäre er ein ganz normaler Besucher. Alle anderen sollten natürlich denken, er sei nur ein normaler Besucher. Und genau so verhielt er sich zunächst auch. Eris neben sich, ging er an ein paar Zellen vorbei und beobachtete die verschiedenen Pokemon. Von welchen all die Besucher, die neugierig oder mutig genug waren, diese Klinik zu betreten, recht feindselig betrachtet wurden. Jetzt wurde es interessant. Er musste sie befreien. Alle Pokemon, die in den Zellen auf diesem Flur festsaßen. Glücklicherweise waren alle drei Pokemon auf diesem einen Flur untergebracht. Und genau darin bestand das Risiko. Das befreien würde schnell gehen, dafür waren Alarmsysteme in solchen Gebäuden doch sehr praktisch. Und dann musste er in dem Tumult, das losbrechen würde seine drei ausgespähten Exemplare finden, einfangen und sich aus dem Staub machen ohne erwischt zu werden und möglichst ohne dabei draufzugehen.

Eine Sache, die seinen Plan so simpel hielt, war die Tatsache, dass der Auslöser des Feueralarms genau im toten Winkel einer Überwachungskamera war. Zumindest müsste das laut seinen Berechnungen der Fall sein. Und er irrte sich nie bei sowas. Generell irrte er sich nur sehr selten.  Er wartete bis noch zwei andere Besucher im toten Winkel waren, dann ging es los. “Jetzt.“ Und auf sein stummes Kommando hin ging Eris unauffällig neben den anderen Besuchern her und streife wie zufällig im Vorbeigehen den manuellen Auslöser des Feueralarms. In diesem Moment ging eine schrille Sirene los und alle Zellentüren des Flurs sprangen gleichzeitig auf. Artemis musste sich sehr zusammenreißen nicht sein hinterhältiges Vampir-Lächeln zu lächeln. Jetzt ging es los. Sie hatten gerade das Tor zur Hölle aufgestoßen. Die Pokemon brauchten nicht lange um zu realisieren, dass sie frei waren. Unzählige aggressive Pokemon stürmten aus ihren Zellen und lösten einen riesen Tumult aus. Es lief also nach Plan. Eris hatte sich schützend vor ihren Trainer gestellt, bereit zum Angriff beziehungsweise zur Verteidigung.
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Beitrag von YamunaDo Dez 27, 2018 2:15 pm

Psychiatr. Pokéklinik
Post #018, mit: Artemis
cf: Städtische Bank [FSK]; Stratos City Ihr letzter großer Einsatz war gerade mal ein paar Tage her. Nachdem Fionn sie verlassen hatte und sie ins Krankenhaus gebracht worden war, hatte man natürlich versucht, sie zu beurlauben, aber sie wusste, dass sie damit nicht klarkommen würde. Die Arbeit war das, was sie ablenkte und sie konnte sich freie Zeit schlichtweg nicht leisten. Ihr Arm war natürlich noch lange nicht verheilt und in einem dicken Verband verpackt, aber das würde sie bestimmt nicht davon abhalten, ihre Arbeit zu tun. Und glücklicherweise gab es heute auch einen Fall, bei dem dringend ihre Hilfe benötigt wurde, unabhängig davon, dass sie eigentlich nur Schreibtischdienst erledigen sollte. Sie konnte zwar nicht von Glück sprechen, dass irgendjemand Feuer in der psychiatrischen Pokémonklinik gelegt oder verursacht und so alle dort lebenden Pokémon befreit hatte, aber für sie war es durchaus ein glücklicher Zufall. Denn so hatte sie sich sofort auf den Weg machen können, als die Nachricht die RPV erreicht hatte. Cassiopeia machte sich zwar Sorgen um Yamuna, vor allem auch, weil ihr Arm zur Zeit kaum brauchbar war, doch das würde sie nicht davon abhalten, sich direkt in die Gefahr zu stürzen. »Und los gehts!« sagte sie noch, bevor sie die Tür zur Klinik vorsichtig öffnete. Sie wäre wohl einfach rein geplatzt, wenn sie dadurch nicht Gefahr laufen würde, einige der Pokémon in die Freiheit zu entlassen, die nicht entlassen werden durften. Und tatsächlich war es das reinste Chaos, als Yamuna die Klinik schließlich betrat. Ehe sie es sich versah, musste sie zur Seite ausweichen, um nicht von einem aggressiven Kleoparda angefallen zu werden. Von Kratzern hatte Yamuna wirklich genug, wie ihr noch immer pochender Arm sie erinnerte. Glücklicherweise hatte das Kleoparda gar nicht vor gehabt, sie anzugreifen und war wieder verschwunden, bevor Yamuna es hätte aufhalten können. Und auch viele andere Pokémon liefen wild umher, griffen teilweise andere Pokémon oder aber einige der Pfleger an. Generell war es ein ziemliches Chaos, auch wenn bereits einige der RPV-Mitglieder hier angekommen waren. Es galt nun also, Ordnung in das Chaos zu bringen, die Pokémon zu beruhigen und dafür zu sorgen, dass die hier arbeitenden Menschen nicht noch stärker verletzt wurden. Und natürlich mussten auch die Besucher in Sicherheit gebracht werden. Yamuna fragte sich immer noch, warum hier überhaupt Besucher erlaubt waren - es war doch viel zu gefährlich, sie mit den aggressiven und verstörten Pokémon zusammen zu bringen. Wieso gab es überhaupt Menschen, die sich das anschauen wollten? Es war ihr ein Rätsel, doch darüber nachzudenken oder zu urteilen stand ihr nicht zu. Sie war hier um zu helfen und nicht, um sich über die Umstände Gedanken zu machen. »Cass, da vorn!« rief sie und deutete mit ihrer rechten Hand auf eine Szene vor ihnen, bei der einer der Pfleger von einem Impergator in die Ecke gedrängt und bedroht wurde. Ohne zu Zögern feuerte Cassiopeia einen Drachenpuls auf das Impergator ab, das daraufhin laut knurrend von dem Mann abließ und seine Aufmerksamkeit ganz dem Altaria widmete. Natürlich waren nun sie in Gefahr, aber sie konnten sich zumindest besser verteidigen. Gleichzeitig fiel ihr Blick jedoch auch auf einen jungen Mann, der von einem Absol begleitet wurde, das sich schützend vor ihn gestellt hatte. Das Impergator befand sich nicht weit von ihm und Yamuna war fast sicher, dass auch er sich hierbei nicht ganz außer Gefahr befand. Trotz des Anzuges wirkte er noch recht jung und Yamuna hatte nicht vor, dass ihm hier irgendetwas passierte. »Geh' lieber in Deckung!« rief sie ihm zu, während Cassiopeia das Impergator nicht aus den Augen ließ. Na hoffentlich würden sie die Situation wieder entschärfen können.



Yamuna
Yamuna
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Punkte : 290
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Beitrag von GastSo Dez 30, 2018 9:08 pm


Sofort als die Zelltüren der eingesperrten Pokemon aufgingen, brach das große Chaos los. Artemis stand hinter Eris in einer Ecke und sah seelenruhig zu, wie aggressive und verrückte Pokemon ihre Zellen verließen. Und das taten die meisten nicht gerade langsam und vorsichtig. Nein, die meisten stürmten wie wild los. Er sah ein Kleoparda an sich vorbei huschen, doch es verschwand schnell aus seinem Blickfeld. Nur wenige Minuten später sah er, dass jemand zur Tür herein kam. Kurz flammte doch ein Lächeln auf seinem Gesicht auf. “Das ging aber schnell.“ Eris hatte dem anscheinend nichts hinzuzufügen. Um sich nicht zu verraten verschwand das Lächeln so schnell wie es gekommen war und machte einer gespielten angsterfüllten Miene Platz. Fest stand, dass die RPV sich selbst übertroffen hatte. Die waren wirklich schnell damit gewesen, jemanden herzuschicken. Eine junge Frau war es, die zur Tür herein gekommen war. Dass sie zur RPV gehörte, sah er ihr an. Diese Leute erkannte man auf den ersten Blick.

Er sah ihr dabei zu, wie sie sofort ihrer Pflicht als Polizistin nachging und einen Mann vor einem der ungestümen Pokemon beschützte. Erst da fiel ihm auf, dass sie verletzt war. Der eine Arm steckte in einem Verband. Interessant. Seit wann schickte die RPV Leute los, die offensichtlich nicht einsatzfähig waren? Entweder sie hatten zu wenig Leute, für zu viel Arbeit, oder die Herrschaften Polizisten hatten zu großes Vertrauen in ihre Pokemon. Nicht, dass es schlecht war großes Vertrauen zu haben, aber mit nur einem einzigen Altaria und einer Verletzung war das hier ein denkbar schlechter Einsatz für die Polizistin. Aber was ihr ein Nachteil war, war ihm ein Vorteil. Womöglich hatten sie heute das Glück auf ihrer Seite. Aber was dachte er denn da? So etwas wie Glück gab es nicht. Es war höchstens ein praktischer Zufall. Seine Augen schweiften durch das Chaos, auf der Suche nach seiner Beute. Währenddessen waren sie noch von direkten Angriffen verschont geblieben. Sobald es dazu kommen sollte, war Eris bereit. Es hatte schon einen Grund, dass Artemis ihr großes Vertrauen schenkte.

Schließlich sahen sie zu, wie das Altaria auf das Impergator feuerte, welches von dem Mann abließ und sich dem Altaria zuwandte. Die Polizistin rief Artemis zu er solle in Deckung gehen und er widerstand der Versuchung zu antworten, dass er gut auf sich selbst auf passen könnte. “Sie hat recht, geh in Deckung. Ich kümmere mich um den, falls nötig.“ Obwohl er den vorherigen Gedanken nicht an sie gesandt hatte, kam das nun von ihr. Nach all den Jahren kannte sie ihren Trainer wohl schon zu gut. Aber Eris ging davon aus, dass das Altaria mit dem Impergator durchaus alleine klarkam. Zumindest hoffte sie das. Sie selbst konzentrierte sich lieber auf das Quabbel, welches gerade vor ihr auftauchte. Solange es nicht angriff, würde sie auch nicht angreifen. Jedenfalls nicht von allein, aber Artemis war anderer Meinung. “Schutzschild, sofort!“ Seine schnelle Reaktion stellte sich als gute Entscheidung heraus. Die Psychokinese des Quabbels hätte das Absol voll getroffen, da sie nicht zur Seite weichen wollte. Artemis war noch immer hinter ihr, auch wenn er sich geduckt hielt. “Finsteraura.“ Auf seinen stummen Befehl setzte Eris mit Finsteraura zum Gegenschlag an. Die Attacke reichte dem nun geschwächten Quabbel und es floh.

Für einen Moment hatten sie also wieder Ruhe und Artemis ärgerte sich ein wenig, weil er seine Beute komplett aus den Augen verloren hatte. Ein Blick über die Schulter zu der Polizistin verriet, dass neben dem Impergator nun auch ein wildgewordenes Alola-Sandamer auf das sie zustürmte. Allerdings kam es von hinten. Ob es sie auch angreifen, oder nur umrennen oder daran vorbei stürmen wollte, war ungewiss. Und weil sie es ja vorhin auch nur gut gemeint hatte, rang er sich sogar ein Wort der Warnung ab. “Achtung! Hinter Ihnen!“ Im Grunde tat er es vor allem, um möglichst unverdächtig zu wirken. Denn es war eigentlich eine taktisch unkluge Entscheidung, dem Feind zu helfen. Aber hätte er es nicht getan, hätte er sich möglicherweise verdächtig gemacht, oder würde nachher noch wegen etwas so Banalem wie Unterlassener Hilfeleitung drangekriegt werden.
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Beitrag von YamunaMi Jan 02, 2019 4:55 pm

Psychiatr. Pokéklinik
Post #019, mit: Artemis
Trotz ihrer Warnung ging der Junge nicht in Deckung. Er verließ sich wohl ganz auf sein Absol, das sich schützend vor ihm platziert hatte. Da Yamuna aber auch mit dem Impergator zu tun hatte, hatte sie nicht viel Zeit, sich um den Jungen zu kümmern. Aus den Augenwinkeln konnte sie das Quabbel erkennen, das vor ihm und seinem Pokémon aufgetaucht war, doch glücklicherweise schützte sich sein Pokémon mit Schutzschild, ohne dass der Junge etwas in dieser Richtung sagen musste. So fiel es Yamuna leichter, sich auf das Impergator zu konzentrieren, das sich nun mit einem Brüllen in dichtes Wasser hüllte und so auf Cassiopeia und sie zugestürmt kam. Wasserdüse, wie Yamuna vermutete. Leider war ein Ausweichen auf den engen Raum kaum möglich, weshalb Yamuna auf eine andere Möglichkeit zugreifen wollte. Die leider auch nicht gerade schmerzfrei für Cassiopeia ablaufen würde. »Watteschild, anschließend Mondgewalt.« entschied sie schließlich, sodass das Altaria rasch viele Baumwollkugeln um sich erschuf, die seine Verteidigung erhöhten und den Ansturm des Impergators ein wenig verlangsamten. Dann machte sich Cassiopeia für den Aufprall bereit, der glücklicherweise nicht so schlimm war, wie er hätte werden können. Mit Mondgewalt beförderte sie das Impergator rasch wieder auf Abstand, wenngleich dieser nicht sehr groß war. Gerade wollte Yamuna dazu übergehen, das Impergator mit Gesang zum Einschlafen zu bringen, als sie die Stimme des Jungen vernahm, der sie vor einer Gefahr von hinten warnte. Schnell drehte sie sich um und erblickte so das Alola-Sandamer, das mit Metallklaue auf sie zugestürmt kam. Im letzten Moment warf sich Yamuna zur Seite, landete auf dem Boden und rollte sich darauf ab. Ein stechender Schmerz schoss ihr durch den verletzten Arm und sie verzog das Gesicht, doch sie rappelte sich schnell wieder auf, um keine unnötigen Sekunden zu verlieren. Wenigstens hatte sie nicht die nächsten Pokémonklauen irgendwo an ihrem Körper spüren müssen und das hatte sie dem Jungen zu verdanken. Sie würde ihm auf jeden Fall noch dafür danken, doch nicht sofort. Cassiopeia war über den Angriff von hinten auch überhaupt nicht erfreut und noch weniger über die Tatsache, dass sämtliche ihrer Attacken nicht effektiv gegen dieses Sandamer sein würden. Dennoch feuerte sie erneut einen Drachenpuls auf das Sandamer ab, das davon erfasst wurde. Nicht zum ersten Mal kam Yamuna der Gedanke, dass ein weiterer Partner an ihrer Seite durchaus nützlich sein konnte, vor allem in Einsätzen wie diesen, auch wenn sie mit ihrer langjährigen Partnerin natürlich mehr als zufrieden war. Normalerweise würde sie nun zu Gesang greifen, doch ihr viel noch rechtzeitig ein, dass das wahrscheinlich keine gute Idee war. Die Attacke würde nämlich nicht nur die Pokémon erreichen, die schlafen sollten, sondern auch andere, helfende Pokémon oder sogar Polizisten und Pfleger und das konnte fatal enden. Sie hatte nun also ein Impergator und ein Sandamer gegen sich, während sie irgendwie dafür sorgen musste, dass dem Jungen nichts passierte. Und sie nach Möglichkeit nicht noch öfter an ihrem Arm erfasst wurde. Noch bevor sie den nächsten Schritt hatte planen können, feuerte das Alola-Sandamer einen dicken Eisklumpen auf Cassiopeia, die davon nach Möglichkeit nicht getroffen werden sollte. Eis-Attacken und Drachen-Pokémon waren einfach keine gute Kombination. Und da half es auch nicht, dass durch den Watteschild der Schaden der Frostbeule verringert werden würde. »Warten und ausweichen.« Das war jedenfalls der Plan, auch wenn es hier in der Klinik nicht viel Platz zum Ausweichen gab. Noch war die Frostbeule allerdings sehr klein, weshalb Cassiopeia es schaffte, zur Seite zu entkommen - mehr zum Impergator hin, das seinerseits allerdings die Aufmerksamkeit auf etwas anderes gelenkt hatte.
Denn hinter ihm war ein Kapoera aufgetaucht, das in seiner Hast gegen das Impergator gestoßen war und nun nach hinten auswich, auf das Absol und den Jungen zu. Die Situation war nicht wirklich positiv und Yamuna fragte sich, wie sie am Besten vorgehen konnte, um alles wieder in Ordnung zu bringen. Leider war sie bisher noch zu keinem Ergebnis gekommen und sie hoffte, dass niemandem etwas passierte. Vor allem jetzt, als das Impergator mit Aquaknarre das Kapoera angriff und dieses auszuweichen versuchte. Ob sich der Junge noch rechtzeitig davor schützen konnte?



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Beitrag von GastSo Jan 06, 2019 8:56 pm


So langsam sollte er sich beeilen seine Beute zu finden und damit verschwinden, denn die herumlaufenden Pokémon, von denen viele viel zu angriffslustig waren, schienen immer mehr zu werden und drängten sowohl ihn selbst, als auch die Polizistin in die Enge. Und bevor die Situation komplett eskalierte, sollte er die Klinik mit seinem Absol verlassen haben. Denn andernfalls würde es brenzlig werden. Dass es ein riskantes und gefährliches Unterfangen war, das wusste er. Und genau deshalb sollte es möglichst schnell gehen, damit er sich und seine Partnerin nicht in noch größere Gefahr brachte, als sie ohnehin schon steckten. Er sah zu wie die Polizistin von gleich zwei Pokémon attackiert wurde. Gut, die war erst einmal beschäftigt, während Eris und er das Quabbel schnell wieder losgeworden waren. Er ließ seinen Blick erneut schweifen und betrachtete Aufmerksam jedes kleine Detail um sie herum, um die Umgebung möglichst zu seinem Vorteil nutzen zu können. “Da vorn, Nordwesten von unserer jetzigen Position, wenn wir schnell sind und schnell Ausweichen können, können wir zum nächsten Korridor gelangen, ohne verletzt zu werden. Die Zielobjekte müssen irgendwo anders hingerannt sein, hier sehe ich keines von ihnen.“ Es war nur eine kleine Schneise in all dem Chaos, aber wenn sie diese kleine Schneise geschickt nutzten, konnten sie es schaffen, die Beute wiederzufinden. Und die Beute hatte natürlich oberste Priorität, nach der Sache mit dem Überleben. “Verstanden.“

In diesem Moment stürzte sich Eris nach vorn und rannte los. Artemis war bereit neben ihr her zu rennen, aber wirklich bereit für sportliche Leistungen war er eigentlich nie. Er hasste Sport. Das gehörte nicht zu seinen Stärken. Und damit er nicht zurückfallen würde, hielt er sich in Eris Fell am Rücken fest, damit er keine Wahl hatte, als so schnell zu rennen, wie es ging. Zu seiner Erleichterung kamen sie allerdings nur zwei Schritte weit, da drohte ein Kapoera sie zu rammen. Es kam einfach auf sie zu, anscheinend lief es vor dem Impergator weg. Vermutlich würde es das Team vor seiner Nase angreifen und das war sehr schlecht. Gegen Kampf konnte Eris nicht viel Ausrichten. Das Kapoera konnte aber umso mehr Schaden bei Eris verursachen. Was tun? Das konnte Artemis schon eher. Denken war seine Stärke. Noch bevor das Kapoera realisierte, dass es dabei war ein Absol samt Trainer umzurennen, gab er Eris eine Anweisung. “Aero-Ass!“ Die schnelle Reaktion zahlte sich aus. Das Kampf-Pokémon bekam die einzige effektive Attacke, die das Absol besaß voll ab und strauchelte zur Seite, bevor es sie rammte. Und jetzt hoffte Artemis auf Schnelligkeit, dass sie ganz schnell außer Reichweite kamen. “Lauf!“ Es kam selten vor, dass er solch eine primitive Anweisung gab, aber das hier war auch eine absolute Ausnahme Situation. Leider waren seine Hoffnungen aber vergebens. Sie schafften es an dem Viech vorbei, aber drei Meter weiter stolperte er über seine eigenen Füße und konnte von Glück reden, dass er Eris nicht ebenfalls von den Füßen gerissen hatte. Das Kapoera war wohl wütend auf sie und richtete nun seine volle Aufmerksamkeit auf die beiden.
Während Artemis sich noch aufrappelte, schaffte Eris es nicht, sich rechtzeitig umzudrehen um der kommenden Attacke auszuweichen. Dieses Mal hatten sie allerdings noch großes Glück, denn das Kapoera griff unerwarteter Weise mit Verfolgung an. Davon wurde Eris zwar getroffen, erlitt aber kaum Schaden. Nun schaffte sie es auch ohne die Anweisung ihres Trainers sofort noch ein weiteres Mal mit Aero-Ass anzugreifen. Das war dem Kapoera anscheinend genug und es wandte sich lieber einem Kleoparda zu, das vorbei lief und Ausnahmsweise nicht vollkommen aggressiv aussah.
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Beitrag von YamunaMo Jan 07, 2019 4:43 pm

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Post #020, mit: Artemis
Es war, als würden immer mehr Pokémon in den Gang strömen und ihnen immer mehr Platz zum Handeln nehmen. Yamuna fragte sich, wie viele Pokémon es hier eigentlich genau gab, denn es kam ihr definitiv mehr vor, als sie ursprünglich angenommen hatte. Vielleicht lag es aber nur daran, dass die meisten davon angriffslustig waren und sie in Gefahr schwebten. Was es auch war, irgendwie mussten sie die Pokémon wieder beruhigen und das würde sicherlich nicht mit Kämpfen funktionieren. Das machte sie nämlich erst recht wütend und Yamuna fragte sich, ob Gesang nicht vielleicht doch eine gute Wahl wäre. Sie könnte die Menschen durchaus davor warnen, nur würde sie dann natürlich auch alle Pokémon vorwarnen. Und das wäre nicht wirklich Sinn der ganzen Sache. Sie konnte beobachten, wie der Junge mit seinem Absol davon rennen wollte, dann aber von dem Kapoera aufgehalten wurde. Auch das Impergator hatte sich ihm zu gewandt, sodass Yamuna zunächst freie Bahn gegen das Alola-Sandamer hatte. Zwar machte sie sich Sorgen um das Wohlergehen des Jungen, konnte aber durchaus die Zeit gebrauchen, die das Kapoera ihnen gewährt hatte. Der Junge hatte bisher immer Glück damit gehabt, dass die ihn angreifenden Pokémon schnell von ihm abgelassen haben, bei dem Sandamer sah das leider anders aus. »Okay, Gesang...aber die Stimme bitte dämpfen.« entschied sie sich, in der Hoffnung, damit dann nicht alle Pokémon und Menschen zu erfassen. Sie wusste, dass Cassiopeia auch leise singen konnte und sie hoffte einfach, dass das ausreichen würde. Dem Jungen versuchte sie aber trotzdem mit Handzeichen zu verstehen zu geben, dass er sich die Ohren zuhalten sollte. Und seinem Pokémon am besten auch irgendwie. Sie hatte keine Ahnung, ob er sie sah, immerhin war er auch selbst noch beschäftigt, aber sie wollte es zumindest versucht haben. So fing Cassiopeia leise an, ihre Stimme zu erheben, schaffte es aber tatsächlich, es in kleinem Rahmen zu halten. Das Sandamer jedenfalls wurde davon getroffen und ins Reich der Träume befördert, was ihnen zumindest einen schwierigen Gegner vom Leib halten würde. Auch das Impergator hörte den leisen Gesang, immerhin hatte sich das Altaria nicht weit von ihm befunden.
Nun konnte Yamuna ihre Aufmerksamkeit wieder dem Jungen und seinem Pokémon widmen, sodass ihr nicht entging, wie er wieder wegzurennen versuchte, aber stolperte und sich wieder aufrappelte. Yamuna konnte durchaus verstehen, dass er entkommen wollte, nur war es ihr ein Rätsel, warum er genau in einen der Korridore rennen wollte, die weiter in die Anstalt hinein führte. Wäre es nicht logischer gewesen, wenn er versucht hätte, den Ausgang zu erreichen? Auf der anderen Seite brachte es ihr nichts, darüber nachzudenken, denn in Gefahrensituationen machte man die verrücktesten Dinge. Für Yamuna stand nun aber fest, zu dem Jungen aufzuschließen und nach seinem Wohlbefinden zu fragen. Und dann würde sie ihn vielleicht nach draußen begleiten - falls ihnen bis dahin nicht noch mehr aggressive Pokémon über den Weg liefen. Was hier leider nicht ganz unwahrscheinlich war. Das Kapoera schien von den Attacken des Absol nun auch genug zu haben und wandte sich lieber an ein Kleoparda. Yamuna hoffte sehr, dass es nicht das vom Anfang war. Außerdem hatte sie seit Kurzem auch eine Abneigungen gegen alles, was Krallen hatte...obwohl sie Absol immer noch bildhübsch fand. Vor allem auch die Megaentwicklung! Sie musste sich daran erinnern, dass es gerade wichtigere Dinge gab. Das Kleoparda behielt sie trotzdem genauestens im Auge, skeptisch, weshalb sie auch einen größeren Bogen als nötig darum machte, als sie zu dem Jungen lief. »Ist alles in Ordnung?« fragte sie besorgt, wobei ihr auch die Frage, warum er hier war, auf der Zunge lag. Wichtiger war aber, ob er irgendwie verletzt war, alles Weitere war im Grunde gar nicht wichtig.



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Beitrag von GastFr Jan 25, 2019 1:04 pm


Viel zu lange waren sie mit dem Kapoera beschäftigt gewesen, viel zu lange waren sie generell schon hier zu Gange, mussten kämpfen oder Pokémon aus dem Weg gehen und waren mit dem Plan noch kein Stück weiter gekommen. Es sah nicht gut aus, wenn das so weiter ging, würden sie es wohl nicht schaffen den Plan vollständig auszuführen. Und dann wären all die Mühen, die sie hier gerade aufbringen mussten umsonst gewesen. Doch so schnell gab der Junge nicht auf. In solchen Situationen hatte er sich bisher immer auf sein Gehirn verlassen können. Auch mit der lästigen Polizisten würden sie schon fertig werden. Immerhin war es nur eine und keine ganze Armada von Polizisten. Als Eris dem Kapoera endlich den Rest gab, sah Artemis gerade noch im richtigen Moment zu der Polizistin hin und sah, dass sie Zeichen in seine Richtung gab. Wenn er sie richtig gedeutet hatte, wollte sie dass er sich die Ohren zu hielt. Wollte sie eine Attacke wie Gesang einsetzen?
Das war für ihn die wahrscheinlichste Erklärung. Das bedeutete, dass sein Absol das lieber auch nicht hören sollte, denn dieses war ihm wichtig und machte einen entscheidenden Teil seines Plans aus. Alleine wäre dieser für ihn wohl unmöglich umsetzbar.  Allerdings war es nicht einfach mit zwei Händen vier Ohren zuzuhalten. Wie machte er das jetzt schnell? Die beste Lösung bestand darin sich über das große Pokémon zu beugen, sich selbst die Ohren zuzuhalten und die Ellenbogen seitlich gegen Eris Kopf zu drücken, ungefähr dort, wo sich ihre Ohren befinden müssten. “Vorsicht, ich vermute das Altaria wird Gesang einsetzen.“  In einem solchen Moment war er doppelt froh über die telepathische Kommunikation, sonst würde Eris ihn womöglich für verrückt halten und nicht so brav stillhalten. Es sah vermutlich vollkommen lächerlich aus und er hatte auch nicht die geringste Ahnung, ob das so wirklich reichen würde, damit sein Absol nicht einschlief. Aber es musste reichen, ein schlafendes Pokémon konnte er nun überhaupt nicht gebrauchen. Kaum hatte er den Gedanken an Eris gesandt, konnte er auch schon zu sehen, wie einige Pokémon um sie herum einschliefen. Also hatte er mit seiner Vermutung richtig gelegen.

Und jetzt, wo die Gefahr durch missgelaunte Pokémon in ihrer unmittelbaren Nähe gebannt war, hatte er schon wieder ein Problem. Der Weg war frei geworden, es wäre die perfekte Möglichkeit um weiter in die Anstalt hinein zu laufen und den Plan zu vollenden. Doch leider musste er feststellen, dass die Polizistin mit dem Altaria nun in seine Richtung kam. Als hätte sie in so einem Chaos nichts Besseres zu tun. Gab es keine anderen Leute, die von Pokémon bedroht wurden und ihre Hilfe dringender brauchten als er? Immerhin hatte sie doch gesehen, dass er sich gut selbst verteidigen konnte. Naja gut, sein Absol konnte das, aber das reichte ja wohl. Skeptisch betrachtete sie ein Kleoparda, machte einen unnötig großen Bogen darum und ging dann gerade Wegs auf Artemis zu. Natürlich fragte sie auch noch, ob alles in Ordnung sei. “Ja, alles in Ordnung, danke der Nachfrage. Ich hoffe bei Ihnen ebenso?“, entgegnete er höflich, als sie vor ihm stand. Auch wenn er verbergen musste, dass er eigentlich etwas genervt davon war, wie die Dinge gerade liefen. Sie liefen für ihn nämlich nicht besonders gut. Je mehr Zeit verstrich, desto schwieriger gestaltete sich das Ganze für ihn.
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Beitrag von YamunaSa März 02, 2019 1:54 pm

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Post #021, mit: Artemis
Nun, da einige der Pokèmon schliefen, konnte Yamuna mehr oder weniger gefahrlos zu dem jungen Mann und seinem Absol aufschließen, der glücklicherweise verstanden hatte, was sie mit ihrem Altaria vor gehabt hatte. So war sowohl er als auch sein Pokemon von einem plötzlichen Schlaf verschont geblieben, dennoch hatte sie das Gefühl, dass er mit irgendetwas nicht zufrieden war. Das konnte aber auch reine Einbildung sein – oder einfach darin begründet liegen, dass er sich hier unter psychisch labilen Pokèmon befand. Noch immer fragte sie sich, warum er überhaupt hier war, doch das war erst die zweite Frage, denn sein Wohlbefinden war da wichtiger. Nach kurzer Frage erfuhr sie aber, dass es ihm gut ging, wobei er sie das selbe fragte. Wenn man einmal von ihrem Arm absah, der allerdings nichts hiermit zu tun hatte, ging es ihr gut. Noch jedenfalls, denn sie war nicht bekannt dafür, vor Gefahren davon zu laufen. Noch weniger, seit die Ultrabestien nach Einall gekommen waren. Sie nickte also und wollte gerade wieder ihre Stimme erheben, als ein ohrenbetäubender Knall aus einem anderen Gang zu ihnen drang und Yamuna zusammenzucken ließ. Cassiopeia sah sich augenblicklich um, konnte aber nichts entdecken. Fest stand nur, dass fortan Lärm zu ihnen drang, den Yamuna nicht einordnen konnte – bis ein Schrei ertönte. Er war eindeutig menschlich und zeugte von Schmerzen. Sie blickte zu dem Jungen hinab und überlegte nur ganz kurz, was sie tun sollte. Sie konnte ihn schlecht mit dorthin nehmen und hier war er zumindest mehr oder weniger in Sicherheit. Jedenfalls schliefen hier die Meisten der gefährlicheren Pokèmon. Er musste nur noch zum Ausgang gehen und wäre in Sicherheit. »Ich muss da hin. Geh zum Ausgang, da bist du sicher. Meine Kollegen werden sicher auch bald eintreffen.« wies sie den Jungen also an, in der Hoffnung, dass sie sich tatsächlich richtig entschied. Und recht damit hatte, dass ihre Kollegen bald auftauchen würden – sie hatte zwar keine Angst, hier allein weiter zu machen, bezweifelte aber, dass sie das dauerhaft schaffte. Mit einem Nicken wandte sie sich schließlich ab und machte sich auf den Weg in den nächstgelegenen Gang, aus dem die Geräusche zu ihnen drangen – ohne zu wissen, dass sie dem jungen Mann damit genau das gab, was er wollte. Woher hätte sie auch wissen sollen, dass er für dieses Chaos verantwortlich war?

Als sie den nächstgelegenen Gang betrat, kam ihr ein fast noch größeres Chaos entgegen, als im Hauptgang zuvor. Viele der hier lebenden Pokémon rannten wild durcheinander oder griffen sich gegenseitig an. Doch auch die hiesigen Mitarbeiter waren mitten in diesem Chaos verhaftet. Yamuna versuchte, die Quelle der Schmerzensschreie ausfindig zu machen und entdeckte eine Frau, die umringt war von einem Luxio und einem Hunduster, die die Frau zähnefletschend in eine Ecke drängten. Blut schien aus mehreren Wunden zu tropfen und es schien ihr wirklich schlecht zu gehen. Ein kurzer Blick durch den Rest des Ganges verriet ihr, dass die anderen Mitarbeiter, die sich hier befanden, zumindest bisher gut allein klar kamen. Sie hatten alle eigene Pokémon an ihrer Seite, die sie beschützten, während sie versuchten, die wilden Pokémon irgendwie zu beruhigen. Bisher leider mit nur geringem Erfolg. Yamuna hatte bisher keine Erfahrung mit psychisch kranken Pokémon und sie wollte sich auch gar nicht vorstellen, was diese Wesen durchlitten haben mussten, aber sie hoffte, dass es nicht viel anders werden würde als bei Kriminellen, die eigentlich gar nichts Böses wollten und nur aus den unterschiedlichsten Gründen dazu getrieben worden waren. Dann bestand zumindest die Möglichkeit, sie irgendwie davon zu überzeugen, niemandem mehr Schaden zuzufügen. Ihr Ziel war es nun aber zunächst, zu der verletzten Frau zu gelangen und ihr zu helfen. Doch sie machte gerade mal einen weiteren Schritt in den Gang hinein, als sie von der Seite von etwas - oder jemandem - hart gerammt wurde. Ehe sie es sich versah, prallte sie mit der rechten Seite gegen die Wand, während ihr ein brennender Schmerz den linken Arm hochschoss. Der Schmerz in ihrer rechten Seite war dagegen gar nichts. Bemüht, ihn zu unterdrücken, keuchte sie auf und blickte hoch. Ein Ursaring gab einen ohrenbetäubenden Laut von sich, der im Lärm der anderen Pokémon aber fast unterging. Fast, denn das Pokémon hatte Yamuna direkt fixiert. Cassiopeia war augenblicklich dazwischengegangen, um ihre Trainerin zu schützen, doch das hielt das Ursaring sicher nicht davon ab, sie weiterhin angreifen zu wollen. Yamuna stieß sich vorsichtig von der Wand ab, wobei sie ihren linken Arm möglichst wenig bewegte. Das Ursaring hatte sie dummerweise genau an der Stelle getroffen, an der sie das Snobilikat in der Bank verletzt hatte. Sie hoffte nur, dass die Wunde nicht wieder aufgerissen war. Als das Ursaring mit einem Kampfschrei seine Klauen erhob und offensichtlich Kratzer einsetzen wollte, schritt Cassiopeia von sich aus zur Tat und setzte Watteschild ein, sodass viele bauschige Flocken um das Altaria herum erschienen, die den Kratzer auffingen, sodass er kaum Schaden anrichten konnte. »Wir wollen dir nichts tun.« versuchte es Yamuna mit Worten, doch davon ließ sich das Ursaring nicht beirren. Stattdessen wollte es nun mit Schlitzer angreifen und obwohl Yamuna es nicht für sinnvoll hielt, die hiesigen Pokémon anzugreifen, machte Cassiopeia nun genau das. Mit Drachenpuls sorgte sie dafür, dass das Ursaring selbst zurückgeschleudert wurde und gegen die Wand prallte, wo es, sehr zu Yamunas Überraschung, bereits besiegt zu Boden sank. Sie vermutete, dass vor ihr bereits jemand gegen das Normal-Pokémon gekämpft hatte, was ihr natürlich sehr gelegen kam. »Wir sollten versuchen, keine Kämpfe zu bestreiten. Vielleicht schaffen wir es, sie zu beruhigen.« erklärte sie ihrer Freundin, die Yamuna jedoch nur besorgt ansah. Vermutlich konnte man ihrem Gesicht ansehen, dass sie durchaus Schmerzen hatte, aber das musste warten. Immerhin gab es gerade Wichtigeres, als sich wegen einer solch kleinen Verletzung zurückzuziehen. Casisopeia sah das zwar anders, aber sie wusste auch, dass sich Yamuna da nicht reinreden ließ.

Also richtete Yamuna ihren Blick wieder auf die Frau, zu der sie eigentlich längst hatte aufschließen wollen. Während das Hunduster die Frau bisher lediglich anknurrte, fing das Luxio gerade an, Funken zu sprühen. Es sah aus, als würde es jeden Moment eine Elektro-Attacke auf die Frau abfeuern. Auch wenn Yamuna es für sinnvoller hielt, eben nicht selbst anzugreifen, war sie sich sicher, dass es alles andere als gut wäre, wenn die Attacke, welche es auch immer sein mochte, die ohnehin schon angeschlagene Frau traf. »Drachenpuls.« sagte Yamuna, wobei man ihr anhören konnte, dass es ihr eigentlich nicht gefiel. Aber die Sicherheit der Frau war einfacher wichtiger. So schoss die Attacke auf das Luxio zu, das daraufhin seine Attacke abbrechen musste - und seine Aufmerksamkeit nun ganz auf Yamuna und ihr Altaria richtete. Sie versuchte, sich einen Weg zu der Frau zu bahnen, um sie schützen zu können und musste dabei mehrfach anderen wilden Pokémon ausweichen, die aber glücklicherweise von einigen anderen Mitarbeitern beschäftigt wurden. Sie war sich allerdings nicht sicher, wie lange sie das noch hinbekommen würden. Doch darum musste sie sich später kümmern. Sie war noch nicht ganz bei der Frau angekommen, als das Luxio sich mit blauen Funken umgab und auf Yamuna zugesprintet kam. Bevor sie reagieren konnte, warf sich Cassiopeia abermals dazwischen und fing die Attacke ab, griff aber selbst nicht wieder an. Stattdessen versuchte sie, das Luxio mit Worten zu beruhigen, womit sie Yamuna auch die Möglichkeit gab, zu der Frau aufzuschließen - denn das Hunduster schien sich noch immer nicht sicher zu sein, ob es angreifen oder die Flucht ergreifen sollte. Vorsichtig schob sich Yamuna an ihm vorbei, ohne das Pokémon dabei aus den Augen zu lassen. Es knurrte sie an, wirkte aber eher so, als hätte es Angst. Vielleicht glaubte es, dass die Frau ihm Schaden zufügen wollte? Bei genauerem Hinsehen konnte Yamuna einige Narben am Körper erkennen, doch zunächst wollte sie sich um die verletzte Frau kümmern. Mehrere Verletzungen an Armen und Bauch sorgten dafür, dass sie bereits einiges an Blut verloren hatte und entsprechend geschwächt war. »Es wird alles wieder gut.« versuchte sie sie zu beruhigen. Die Frau blickte verängstigt zu ihr, deutete dann aber mit zitterndem Arm auf ein Pokémon, das neben ihr lag. Es handelte sich dabei um ein Serpiroyal, das besiegt am Boden lag. Zunächst dachte Yamuna, dass das Pokémon die Frau ebenfalls angegriffen hatte, doch mit leiser Stimme fragte sie nach, ob mit ihm alles in Ordnung war. Es hatte sie beschützt, war dann aber besiegt worden, da es der Menge der wilden Pokémon nicht standhalten konnte. »Wir kümmern uns um ihn.« versicherte sie der Frau, musste aber zuerst dafür sorgen, dass sich die Pokémon irgendwie beruhigten. Die Verletzungen der Frau schienen schlimm zu sein und sie musste schnellstmöglich ins Krankenhaus. Yamuna war sich nicht sicher, wie lange sie noch durchhalten würde.

Cassiopeia hatte es mittlerweile auch aufgegeben, mit dem Luxio zu sprechen, da es sich einfach nicht dazu überreden ließ, niemanden mehr anzugreifen. Sie hatte es wenigstens versucht, das konnte Yamuna ihr nicht vorwerfen. Doch das Luxio hatte sich mittlerweile auch wieder zur Frau und der Polizistin umgedreht und Cassiopeia hatte nicht vor, dass Yamuna von ihm verletzt werden würde. Also setzte sie Säuselstimme ein, um die Aufmerksamkeit des Luxio wieder auf sich zu lenken. Leider schien das dem Luxio überhaupt nichts auszumachen. Stattdessen sprang es nun vor, öffnete sein Maul und wollte die ohnehin geschwächte Frau mit Biss angreifen. Das Altaria wusste bereits in dem Moment, dass sie nicht schnell genug sein würde, um das Elektro-Pokémon davon abzuhalten und gleichzeitig auch, dass Yamuna nicht zulassen würde, dass es die Frau noch weiter verletzte. So schützte die Braunhaarige die Frau mit ihrem Körper, indem sie sich vor sie warf - und so die Biss-Attacke direkt abbekam. Das Luxio grub sich in den bereits verletzten, linken Arm, sodass es nun an Yamuna war, einen Schmerzensschrei verlauten zu lassen, den sie nicht hatte unterdrücken können. Dieser Laut schien das Hunduster so zu erschrecken, das es nun ebenfalls eine Attacke vorbereitete. Panisch und wütend blieb Cassiopeia nichts weiter übrig, als sich im Bruchteil einer Sekunde für eines der wilden Pokémon zu entscheiden und überbrückte so die wenigen Meter zu dem Hunduster, um es zu rammen und so den Spukball zu verhindern, den es vorbereitet hatte. Yamuna versuchte in der Zeit, auf das Luxio einzureden, jedoch nur mit geringem Erfolg. So versuchte es Cassiopeia nun mit Gesang, da sie glaubte, dass es in dieser Situation einfach die beste Attacke war - sie erhob ihre Stimme, kam aber nicht gegen den Lärm der hier wütenden Pokémon an. Und letztlich wurde sie auch von dem Hunduster mittels Nitroladung unterbrochen, sodass ihre Aktion komplett daneben gegangen war. Folgend versuchte sie, Mondgewalt gegen das Luxio einzusetzen, die Attacke dabei aber möglichst klein zu halten, um Yamuna nicht noch weiter zu verletzen. Der eher schwache Treffer genügte aber, damit das Luxio von ihrem Arm abließ, von dem nun das Blut auf den Boden tropfte. Yamuna konnte diesen Arm nun gewiss nicht mehr verwenden und sie war bemüht, den Schmerz zu ignorieren. In letzter Zeit hatte sie es wirklich nicht gerade mit den Pokémon. Vor allem, wenn sie Krallen und spitze Zähne hatten. »Bitte, wir wollen euch nur helfen. Ihr habt nichts zu befürchten.« versuchte sie es aus zusammengebissenen Zähnen noch einmal, doch wieder traf sie bei dem Luxio auf taube Ohren. Lediglich das Hunduster griff nicht abermals an, sondern knurrte stattdessen wieder bedrohlich mit angelegten Ohren. Abermals versuchte es Cassiopeia nun mit Gesang, doch auch dieses Mal ging die Attacke daneben - und machte weitere Pokémon auf sie aufmerksam. Eine ganze Horde wilder, hier behandelnder Pokémon kam nun auf die kleine Gruppe zu und umzingelte Yamuna, Cassiopeia und die Frau, die zu schützen sie sich vorgenommen hatte. Auch wenn die ihr längst gesagt hatte, dass sie sie einfach hier liegen lassen sollte. Aber das würde sie bestimmt nicht machen. »Mondgewalt.« entschied sich Yamuna, in der Hoffnung, dass die Attacke groß genug werden würde, um einige der wilden Pokémon zu erfassen und zurückzudrängen. Oder zumindest zu blenden, denn vielleicht konnte sie dann die Frau hochheben und irgendwie den Rückzug antreten. Auch wenn das mit ihrem verletzten Arm bestimmt nicht einfach werden würde. Mittlerweile hatte sie aber aufgegeben, auf die Pokémon einzureden, denn es hatte ohnehin keinen Sinn. Als die Mondgewalt schließlich abgefeuert wurde, wurden tatsächlich einige der Pokémon getroffen, jedoch hatte es nicht den Effekt, den Yamuna gehofft hatte. Die Situation schien zunehmend ausweglos zu sein und sie hatte keine Ahnung, wie sie hier wieder herauskommen sollte. Sie konnte nur noch hoffen, dass ihre Kollegen doch endlich auftauchen würden, aber bis dahin musste sie einfach durchhalten.

Cassiopeia gab auch ihr Bestes, die wilden Pokémon zurückzuhalten, doch je länger die Situation andauerte, desto geschwächter wurde auch das Altaria. Das Hunduster war das einzige der Pokémon, das sich mittlerweile ein wenig zurückgezogen hatte - dicht neben dem besiegten Serpiroyal der Frau. Beinahe so, als hätte es Angst vor großen Massen. Oder vor irgendetwas anderem, es war Yamuna in dem Moment recht egal. Doch als ein Dartiri mit wilden, grellen Lauten auf Yamuna zugestürmt kam, schoss das Hunduster vor und verbrannte dem Vogel die Federn. Daraufhin wurde es jedoch auch von den umstehenden Pokémon ins Visier genommen und angegriffen, was Yamuna unglaublich leid tat. Es hatte sie überrascht, dass es sie überhaupt beschützt hatte, doch nun stand es auch auf der Abschussliste. Sie würde es nicht beschützen können, das war ihr klar, weshalb sie fieberhaft nach einer Alternative suchte - als die Tür zum Gang mit einem lauten Knall aufschwang und zu ihrer großen Erleichterung Polizisten in den Gang gestürmt kamen. Erleichtert atmete Yamuna aus, die ihren Arm mittlerweile kaum mehr spüren konnte. Ihre vorherige Verletzung war nämlich auch wieder aufgerissen, sodass sich der Schmerz über den ganzen Arm verteilt hatte - bis er letztlich taub geworden war. Oder sie sich an die Schmerzen gewöhnt hatte, da war sie sich noch nicht ganz sicher. Ebenso konnte sie nicht sehen, wie viele ihrer Kollegen gerade gekommen waren, doch gemeinsam schafften sie es, die Pokémon zum Rückzug zu bringen. Knapp zwei Stunden später saßen die meisten der Pokémon wieder in ihren Zellen und die Verletzten befanden sich außerhalb des Gebäudes in Krankenwagen oder waren bereits ins Krankenhaus gebracht worden - darunter auch die Frau und Yamuna selbst. Yamunas Arm musste abermals komplett neu versorgt werden und da man darauf bestanden hatte, dass auch sie ins Krankenhaus musste, war sie letztlich dort gelandet. Um Cassiopeia war sich noch am Ort des Ereignisses gekümmert worden, denn ohne dem hätte Yamuna niemals zugestimmt, die Klinik zu verlassen. Nachdem ihr Arm nun behandelt worden war, erkundigte sie sich noch nach der Frau, die sie beschützt hatte. Sie würde wieder gesund werden, doch es würde einige Zeit dauern. Ähnlich wie mit ihrem Arm, den sie in nächster Zeit eher nicht zu sehr belasten sollte. Das und das Erlebnis, das Yamuna gehabt hatte, veranlassten die RPV jedoch dazu, ihr Zwangsurlaub einzuräumen. Wirklich ganz wunderbar. Yamuna hatte noch versucht, zumindest wieder im Büro arbeiten zu dürfen, doch das war ihr dieses Mal verwehrt geblieben. Sie sollte mit ihrer Psychologin über das Erlebte sprechen und sich ausruhen. Als wenn sie sich zu Hause wirklich entspannen konnte. Dort war es viel zu leise und leer.
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