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Hiermit führen wir die Mini-Plots ein!

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Diese News berichtet über einen frei gewordenen Ultrabesuch-Posten und hauptsächlich QoL Änderungen.

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Sayuri ist nun spontan auch noch mit dabei! Näheres dazu hier.

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Es ist so weit, BoW wird schon 4 Jahre alt! Um das gebührend zu feiern, gibt es hier ein Geburtstagsevent. Lasst es krachen!

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Es gibt nun eine Übersicht, in der alle aktuellen Quests gelistet sind. Zudem wurde das Thema "Informationen zu Quests" erweitert.

✗ 11.07.2015 | Reservationsliste
Beim Erstellen eines Steckbriefes wird nun oberhalb des Editors eine Textbox mit Links zu den Reservationen angezeigt.

✗ 02.07.2015 | Eröffnung
Das Forum hat nun offiziell eröffnet! Ihr könnt euch anmelden und eure Steckbriefe beginnen. Sobald eure Steckbriefe angenommen sind, könnt ihr auch schon loslegen!

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Antiquitätenladen "Old Times" Empty Antiquitätenladen "Old Times"

Beitrag von GastSo März 20, 2016 1:01 pm

Antiquitätenladen "Old Times"
Wenn man den Laden betritt, wird man sofort von einem Geruch erfüllt, der an alte Möbel und Dokumente erinnert. Auf vielen Tischen und in vielen Vitrinen, die nicht nur an den Wänden, sondern auch mitten im Raum aufgestellt wurden, stehen die verschiedensten Antiquitäten. Darunter alte Lampen, antike Stühle oder Statuen und vieles mehr. Das Angebot wechselt von Tag zu Tag und es kommen immer mal wieder neue Dinge hinzu, die die Inhaberin - Ella genannt - gefunden oder ersteigert hat.
Der Laden ist nicht Tag für Tag geöffnet, da Ella nicht immer anwesend ist, doch mit Hilfe ihres Mitarbeiters, der die Kunden stets fröhlich begrüßt und ihnen gern zur Seite steht, schafft sie es, den Laden so zu leiten, dass er fortbestehen kann.
Ist Ella einmal anwesend, sitzt sie meist hinter dem Tresen, an dem sich auch die Kasse befindet. Man kann ihr jederzeit Fragen stellen, denn auch sie ist jedem Kunden gegenüber offen und aufgeschlossen, denn sie will dem Antiquitätenladen ihrer Mutter alle Ehre bereiten und ihn auch nach ihrem Tod fortführen.

Inhaberin: Henriella Elara Marques
Öffnungszeiten:
Montag, Mittwoch, Freitag - 08:00-14:00 Uhr; 16:00-18:00 Uhr
Dienstag, Donnerstag - 10:00-15:00 Uhr
Samstag - 11:00-14:00 Uhr
Die Inhaberin ist nicht zu jeder Zeit anwesend! Oft trifft man auf ihren freundlichen, männlichen Mitarbeiter, der jedoch genauso arrangiert ist wie Ella selbst.
Gast
Anonymous
Gast

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Antiquitätenladen "Old Times" Empty Re: Antiquitätenladen "Old Times"

Beitrag von GastSo März 20, 2016 1:34 pm


Post #022
Goes With Fiyero
cf: Hafen in Stratos City
Ein neuer Tag brach an und Ella war bereits in den frühen Morgenstunden her gekommen, um den Laden zu eröffnen. Ihr Ditto lief auf dem Boden des Ladens herum und schlich um Tisch- und Stühlbeine, nur um dann unter Schränke zu kriechen und wieder heraus zu kommen. Es erfreute Ella, dass Morph scheinbar immer wieder Freude daran hatte, sich die alten Antiquitäten anzusehen - sowohl von unten als auch von oben. Und da sie wusste, dass Morph niemals etwas zerstören würde, ließ sie es auch gewähren. Rayo hingegen beließ sie lieber noch in seinem Ball, da sie nicht wusste, wie er auf die alten Schätze reagieren würde und sie wollte definitiv nicht, dass irgendetwas kaputt ging - immerhin hatte sie schon geöffnet. Sie saß hinter dem Tresen, wie üblich in ihrem Rollstuhl, den man jedoch nicht erkennen konnte, wenn man den Laden betrat oder sich vor den Tresen stellte. Auf diese Weise konnte sich Ella sicher sein, dass die Aufmerksamkeit der Gäste nicht sofort auf sie selbst sondern auf die Antiquitäten fiel, die sie hier verkaufte. Zur Zeit standen einige Lampen aus, sowie alte Schatullen und Kommoden, doch auch kleinere Gegenstände, die sie erst vor Kurzem gefunden hatte. Ihr Mitarbeiter war zur Zeit nicht hier, da sie ihm für heute frei gegeben hatte. Deshalb war sie nun hier und nicht im Hauptquartier der Nachtklingen. Irgendwann musste sie schließlich auch diesem Laden ihre Aufmerksamkeit widmen, denn sie wollte ihn weiterführen, so gut wie ihre Mutter es gekonnt hatte. Der Gedanke an sie versetzte Ella einen Stich und ohne dass sie es wollte oder merkte, rollten ihr einige Tränen über die Wange, woraufhin Morph zu ihr geflitzt kam und auf den Tresen sprang. Da sah Ella auf und versuchte sich an einem Lächeln, das jedoch nicht so ausging, wie sie es gewollt hatte. Erst an Morphs Gesichtsausdruck erkannte sie, dass sie weinte - mal wieder. Das "Old Times" erinnerte sie immer wieder an die Zeit, in der sie hier mit ihrer Mutter gearbeitet hatte, Seite an Seite, fast wie eine glückliche Familie. Das würde sie wohl nie abschütteln können, doch bisher hatte sie es meist geschafft, ihre Trauer in den Hintergrund zu rücken. Und auch jetzt wischte sie ihre Tränen bei Seite und streichelte Morph über seinen Kopf. »Mal schauen wie viele Kunden wir heute begrüßen dürfen.« sagte sie, wobei ihr gleichzeitig der Gedanke durch den Kopf schoss, dass Antiquitäten lange nicht so beliebt waren, wie sie es sich gern gewünscht hätte. Daran konnte man jedoch leider nichts ändern und Ella war froh um jeden Kunden, der sie besuchen kam.
Da Ella sich nun ihrem Laptop widmete, den sie mitgebracht hatte, sprang Morph wieder auf den Boden und schlich durch den Laden, auf der Suche nach etwas, das Ella nicht bestimmen konnte. Sie konnte sich allerdings sicher sein, dass Morph Alarm schlagen würde, sollte er etwas entdecken, dass die Antiquitäten beschädigte oder ihren Wert schmälerte. Das war mit ein Grund, wieso sie Morph hier immer frei herum laufen ließ. So konnte sie sich sicher sein, dass Schäden auch entdeckt wurden und sie fair handeln konnte - und die Kunden auch über Macken in Kenntnis setzte, damit diese später keine böse Überraschung erlebten und sie die Ware eben nicht zurück nehmen konnte. Da Morph nun allerdings einmal komplett durch den Laden geflitzt war, machte es sich das Ditto unter einem Schrank bequem, von wo aus es die Eingangstür gut im Blick hatte, von Kunden jedoch nicht gesehen werden konnte. Und so warteten die beiden - darauf, dass irgendjemand vorbei kam oder dass die Zeit vorüber ging, bis sie den Laden wieder schließen konnten.
Gast
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Gast

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Antiquitätenladen "Old Times" Empty Re: Antiquitätenladen "Old Times"

Beitrag von TallulahMi März 30, 2016 6:14 pm

-First Post-


Tallulah sah sich gespannt um, jetzt, wo sie die erste Stadt in Einall betreten hatte. Stratos City hieß diese und sie war auch nicht klein geraten. Die Straßen waren voll von Menschen, einige hasteten, wie überall, durch ihr Leben, andere schlenderten. Und wieder andere saßen auf Bänken und spielten mit ihren Pokémon – oder verschnauften auch nur, weil auch sie eigentlich zur hastigen Sorte gehörten.
Natürlich waren die Pokémon, die sie erblickte, überwiegend heimisch in eben dieser Region, folglich hatte sie einige davon selten oder gar noch nie gesehen. Hin und wieder zückte sie daher ihren Pokédex, um sich zu informieren. Beispielsweise über ein Ottaro, ein Wasserpokémon das recht niedlich war und mit einer Muschel spielte, welche es bei sich trug., oder über ein Toxiped vom Typ Käfer beziehungsweise Gift. Natürlich sah sie noch viele weitere, doch sie achtete nicht nur auf die Pokémon und die Menschen die ihr entgegen kamen oder an ihr vorbei rannten, sondern auch auf die Stadt selbst. Sie war verwinkelt und weitläufig, schloss auf einer Seite an eine Route, auf der anderen an eine riesige Brücke an, die „Himmelsbrücke“ genannt wurde und von der sie auch in Kalos bereits gehört hatte.
Sie selbst war aber über den Hafen gekommen – mit einem Schiff hatte sie Kalos verlassen und Einall betreten. Und auf dem Weg hatte sie einige markante Gebäude und Plätze entdeckt, darunter die Arena, ein Atelier, Cafés und Eisläden und sogar den Zugang zur Kanalisation hatte sie bereits ausfindig gemacht.
Oder was hieß hier sie – eigentlich war es Ceidith gewesen, das Gengar, dass neben ihr schwebte und alles ebenso beobachtete, wie sie es tat. Nur mit dem unterschied, dass das Gengar nach passenden Opfern ihrer Streiche Ausschau hielt, während es leise keckerte.
„Hey, wir sind gerade erst angekommen – benimm dich, ja?“, wisperte die Schwarzhaarige. Sie entging einem Zusammenstoß mit einem anderen Trainer knapp, sah diesem kurz nach und drehte sich dann wieder um.
„Hm?“, merkte sie dann auf. Hier stand wirklich ein Gebäude, das sie irgendwie nicht erwartet hätte. Ein Antiquitätenladen. Sehr hübsch anzusehen, der Stil ungemein einprägsam – und dadurch irgendwie verloren in dieser Stadt. Sie musterte alles genauer und wollte dann aber weitergehen – hätte Ceidith da nicht andere Pläne gehabt, denn das Gengar schwebte geradewegs durch die Tür des Ladens hindurch, ohne, dass diese überhaupt offen stand.
„Ceidith!“, rief sie noch, bevor sie ihr nachsetzte. Vorsichtig öffnete sie die Tür, nachdem sie die Straßenseite gewechselt hatte – ein Glöckchen kündete leise von ihrem Eintreten. Zuerst streckte sie den Kopf hinein – ihr fielen die vielen Vitrinen natürlich sofort auf, allerdings hielt sie eher Ausschau nach dem Geistpokémon, was sie jedoch nicht entdeckte und nun doch richtig eintrat. Die Tür fiel zurück ins Schloss, wieder sang das Glöckchen. Sie ließ den Blick wandern – wie schön dieser Laden doch eingerichtet war. Und ihr fiel auch auf, dass alles so arrangiert war, dass man sich den ausgestellten Stücken zuwenden musste. Sie brauchte eine Weile, ehe sie ihren Blick lösen konnte. Aber Ceidith war dennoch nicht zu sehen. Sie ging ein wenig durch den Laden, bis sie das Pokémon vor einem Schrank auftauchen sah – es keckerte vergnügt.
„Ceidith.“, sprach sie ruhig – das reichte, damit das Geistpokémon sich zu ihr umwandte, erneut keckerte und wieder verschwand. Nun entdeckte sie auch einen Menschen im Laden – eine junge Frau, vielleicht gerade Anfang zwanzig, also nicht deutlich älter als sie selbst. Auf ihrer Nase saß eine Brille, die schwarzen Haare waren gepflegt. Sie meinte, graue Augen hinter den Gläsern zu erkennen, aber deutlich sehen konnte sie es nicht, denn dazu war es zu verhangen – oder eher athmosphärisch. Sie setzte ein höfliches Lächeln auf, ehe sie einen Schritt näher trat. Ihr fiel auf, dass die junge Frau ungewöhnlich tief hinter dem Tresen saß, aber das Warum schob sie hinten an.
„Guten Tag – entschuldigen Sie die Störung. Ceidith, mein Pokémon, hat Sie doch nicht erschreckt?“, fragte sie dann mit einer leichten Verneigung. Da tauchte das Gengar neben ihr auf und fasst kurz nach ihrer Hand, ehe es wieder zum Schrank deutete und keckerte. Sie musterte das gute Stück, konnte aber gerade nichts erstaunliches entdecken und wandte sich daher der jungen Frau zu. Natürlich wusste sie, dass Ceidith etwas entdeckt haben musste – allerdings wäre es wohl mehr als unhöflich jetzt den Schrank in Augenschein zu nehmen und bestenfalls noch darunter zu schauen. „Ihre Stücke sind von einnehmender Natur – der ganze Laden erscheint mir liebevoll hergerichtet. Sie müssen eine Meisterin ihres Handwerks sein.“, meinte sie dann. Sie war sich recht sicher, dass der jungen Frau der Laden gehörte – sie passte hier einfach gut hinein und sie saugte sich auch an nichts fest. Das musste ja zumindest bedeuten, dass sie hier viel Zeit verbrachte.
Tallulah
Tallulah
Nebeltänzerin
Trainer

Pokémon-Team :
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Antiquitätenladen "Old Times" Pok%C3%A9mon-Icon_225Antiquitätenladen "Old Times" Pok%C3%A9mon-Icon_452Antiquitätenladen "Old Times" Pok%C3%A9mon-Icon_088Antiquitätenladen "Old Times" Pok%C3%A9mon-Icon_690Antiquitätenladen "Old Times" Pok%C3%A9mon-Icon_546Antiquitätenladen "Old Times" Pok%C3%A9mon-Icon_092


unterwegs:

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Sorei

Osterevent:

Punkte : 1025
Punkte : 50
Multiaccounts : Val, Larina, Nanna, Ashé, Fionn, Anuj, Charlotte, Dan, Zeena, Ivry

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Beitrag von GastDo März 31, 2016 11:19 am


Post #023
Goes With Tallulah
Ort: Antiquitätenladen "Old Times" in Stratos City
Da Ella auch weiterhin mit ihrem Laptop beschäftigt war, fiel es ihr gar nicht auf, dass ein Pokémon den Laden betrat - das Glöckchen ertönte schließlich nicht, da die Tür nicht geöffnet worden war. Morph allerdings übersah das Gengar nicht, das durch die Wand direkt in den Laden geschwebt war. Ohne sich vorher anzukündigen oder sonst wie auf sich aufmerksam zu machen. Dementsprechend misstrauisch war das blaue Ditto auch, als das Gengar durch die Gänge huschte und letztlich direkt vor dem Schrank stehen blieb, unter dem sich Morph versteckt hielt. Hatte es das Pokémon entdeckt? Morph war sich dem nicht sicher, doch es beobachtete es weiter aus seinem Versteck heraus, bereit, notfalls einzugreifen, sich zu verwandeln und dann gegen das Geist-Pokémon zu kämpfen. Konnte ja nicht angehen, dass ein Geist im Laden sein Unwesen trieb. Das verschreckte doch nur die Gäste! Und Morph wusste, dass Ella fürchterlich schreckhaft war. Sollte das Gengar also irgendetwas vorhaben, würde Morph handeln, darauf konnte man sich verlassen!

Und dann öffnete sich die Eingangstür des Ladens und das Glöckchen ertönte. Erst da sah Ella auf, um den kommenden Kunden erkennen zu können. Was ihr jedoch zuerst in ihr Blickfeld kam, war das Gengar, das sich mitten im Laden befand - und sie, wie ihr Ditto befürchtet hatte, im ersten Moment erschreckte. Sie zuckte zusammen und dachte sofort an die Albträume, die immer wieder kehrten. Sie konnte nur hoffen, dass das Gengar nicht tat, wofür es berüchtigt war - nämlich Albträume zu erschaffen. Das konnte sie wirklich nicht öfter gebrauchen als es ohnehin schon vorkam. Doch es schien, als gehöre das Pokémon der jungen Frau, die gerade herein gekommen war. Ella erkannte, dass sie tiefschwarze Haare hatte, wobei sie sich bei der Augenfarbe doch recht unsicher war. Sie waren dunkel, aber nicht dunkel genug, um als schwarz durchzugehen. Ella vermutete einen dunklen Blauton. Ihre Haut wirkte durch die schwarzen Haare viel blasser, als sie vielleicht war, doch allgemein würde Ella sie durchaus als hübsch bezeichnen. Trotzdem war sie sich fast sicher, dass sie jünger sein musste als sie selbst. Sie sah nicht oft junge Menschen in den Laden kommen und freute sich umso mehr, wenn sie ein junges Gesicht sah. Es war einfach schön zu wissen, dass sich auch Jüngere für Antiquitäten interessierten. Hier allerdings war sich Ella ziemlich sicher, dass das Mädchen nur ihres Pokémon wegen zu ihr in den Laden gekommen war. Zumindest hatte sie nach dem Gengar gerufen, das sich nun irgendwo zwischen ihren Antiquitäten befand. Hoffentlich zerstörte es hier nichts! Das Mädchen mochte zwar jung sein, doch wenn ihr Pokémon irgendetwas zerstörte, würde sie sich dafür verantworten müssen. Das hatte ihre Mutter ihr beigebracht. Wenn etwas zu Bruch ging, musste es vom Verursacher bezahlt werden, ganz gleich, wie alt er war. Andernfalls würde man viel zu hohe Verluste fahren. »Nein nein, alles gut. Sie sollten nur darauf aufpassen, dass es nichts kaputt macht.« erwiderte sie mit einem eher aufgesetzten Lächeln zu der anderen Schwarzhaarigen, die zumindest die Freundlichkeit besaß, sich bei ihr zu entschuldigen. Das war immer ein gutes Zeichen, vor allem bei jüngeren Menschen, da diese doch oft die Höflichkeit verlernt hatten, die man anderen gegenüber eigentlich an den Tag legen sollte.
Ella beobachtete das Gengar eingehend, als dieses hinter dem Schrank hervor kam und seiner Trainerin offensichtlich etwas zeigen wollte. War vielleicht mit dem Schrank etwas nicht in Ordnung? Ella war sich sicher, dass Morph sie darüber in Kenntnis gesetzt hätte. Vielleicht hatte das Gengar auch einfach etwas entdeckt, das es für spannend und interessant hielt. Morph aber wusste es besser - wahrscheinlich hatte das Gengar Morph entdeckt, denn es hatte nur wenig gebracht, sich unter dem Schrank versteckt zu halten. Gengar konnten eben durch Wände gehen. Also war es sinnlos, weiterhin unter dem Schrank zu bleiben, auch wenn es das perfekte Versteck war, um hereinkommende Kunden zu begutachten. Das blaue Ditto kam nun also unter dem Schrank hervor und flitzte auf seine Trainerin zu, um diese notfalls vor dem Gengar zu beschützen. Fast wie ein kleiner, blauer Blitz raste es an der Fremden vorbei, in der Hoffnung, nicht gesehen zu werden. Erst hinter dem Tresen wollte es sich gänzlich zeigen und sprang so zunächst auf den Schoß von Ella, ehe es dann auf den Tresen sprang und ein Auge auf das Geist-Pokémon warf. Dass es ihr ja keinen Unfug anstellte!
Ella hörte währenddessen der Fremden zu, die nun ihre Arbeit und ihre Stücke lobte. Etwas, was sie sonst nur von alten Damen zu hören bekam. Es war erfrischend, dass auch Frauen ihren Alters Gefallen an dem fanden, was sie tat - auch wenn sie vielleicht eher ungewollt hier herein gekommen war. »Vielen Dank. Meine Mutter hat mit vieles beigebracht.« Sie fühlte sich geschmeichelt, ein solch großes Kompliment zu bekommen, konnte aber im Grunde nicht wirklich damit umgehen. Der Antiquitätenladen war das einzige, was sie noch von ihrer Mutter hatte, was eigentlich überaus schmerzhaft war. Trotzdem war es schön, Komplimente zu bekommen - es baute auf und sagte ihr, dass sie zumindest etwas richtig machte. »Sie können sich ruhig umsehen, wenn Sie mögen.« sagte sie mit höflicher Anrede, da sie fand, dass auch Menschen, die noch nicht volljährig waren, den nötigen Respekt erhalten sollten. Und vielleicht irrte sie sich ja auch? Vielleicht war das Mädchen doch nicht so jung, wie sie im Augenblick glaubte. Manche Menschen sahen immerhin einfach jünger aus als sie tatsächlich waren.
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Beitrag von TallulahDo März 31, 2016 5:44 pm

Die junge Frau schien sich durchaus erschreckt zu haben, ließ sich anschließend nun aber doch nichts davon anmerken. Sie meinte allerdings, dass sie, Tallulah, lieber aufpassen sollte – nicht, dass ihr Pokémon etwas zu Schaden kommen ließ. Sie nickte gewissenhaft.
„Natürlich. Ich bitte abermals um Verzeihung. Ceidith wird sich zusammenreißen – richtig?“, sie wandte den Blick zu dem Pokémon herüber – das daraufhin verunsichert keckerte, ehe es sich ebenfalls kurz in die Richtung der jungen Frau verneigte. Tallulah war dessen zufrieden – Ceidith war kein Raufbold und wusste sich durchaus zu benehmen, wenn man sie ab und zu darauf hinwies.
Da kam mit einem Mal etwas blaues unter dem Schrank hervor, den Ceidith so in Augenschein genommen hatte – was genau es war, nämlich ein Pokémon, erkannte sie erst, als es auf den Tresen sprang. Sie musterte es kurz – sie kannte das Pokémon aus Büchern, hatte aber nie eines gesehen. Sie schüttelte unmerklich den Kopf.
„Solltet Ihr dennoch Mängel bemerken, die vorher nicht vorhanden waren, kontaktieren Sie mich bitte sofort – ich werde selbstverständlich für alles aufkommen.“, fügte die Schwarzhaarige dann an, ehe sie der jungen Frau die Nummer ihres Holo-Logs aufschrieb und ihr eben diesen Zettel gab. Als sie direkt vor dem Tresen stand und sich etwas vorbeugte, um ihr den Zettel zu geben, erhaschte sie den Blick auf einen Rollstuhl – nichts, worauf sie eingehen würde. Und auch nichts, was sie dazu veranlasste, die Höflichkeit ziehen zu lassen – derartiges anzustarren war nichts, was ihr beliebte und nichts, womit sie andere verunsichern oder verärgern wollte. „Meine Name ist Tallulah Noach – der Visocaster, der hier in Einall üblich ist, sollte sich problemlos mit dem Holo-Log aus Kalos verbinden können.“, meinte sie dann noch, bevor sie wieder zurück trat. Nun zückte sie kurzerhand ihren Pokédex, als Ceidith zu ihr trat – sie lächelte kurz höflich, bevor sie sich genauer ansah, welches Pokémon dort vor ihr saß und ihr Gengar so beobachtete.
„Ditto – das Formwandler-Pokémon. Es kann seine eigene Zellstruktur frei zusammensetzen und sich in jede andere Lebensform verwandeln.“, erklang es da leise aus dem Gerät. Schnelle Blicke reichten, um zu erkennen, dass das Ditto der jungen Frau offenbar eines dieser schillernden Pokémon war. Sie steckte den Pokédex wieder ein, lächelte wieder, während Ceidith zufrieden keckerte.
„Euer Pokémon scheint euch sehr gern gewonnen zu haben – das Vertrauen muss groß sein. Es sucht, Sie zu beschützen – einen Zug, den ich gerne sehe. Leider sind nicht alle Trainer so vertraut mit ihren Pokémon.“, meinte sie dann. Nachdem Tallulah sie – und den Laden – gelobt hatte, dankte die junge Frau ihr – ihre Mutter hatte ihr all das also beigebracht. Tallulah lächelte nur still. Wenn sie wollte, konnte sie sich umsehen – sie nickte darauf.
„Vielen Dank – sehr gern.“, erwiderte sie, ehe sie begann, sich näher umzusehen. Auch Ceidith nahm es als Stichwort, sich wieder von Tallulahs Seite zu bewegen und begann damit, wieder durch die Gänge zu geistern. Sie sah sich um, musterte vermutlich alles und suchte nach Verstecken von weiteren Pokémon, die sie vielleicht beobachten konnten.
Tallulah hingegen nahm alle Ausstellungsstücke interessiert in Augenschein. Es gab einige alte Lampen, Kommoden, sogar Spieluhren. Tallulah mochte alles – sie liebte es, in der Vergangenheit zu kramen und was erzählte schon mehr über vergessene Zeiten, als gut erhaltene Stücke wie diese? Viele Gegenstände hatten noch sehr aufwändige Gravuren und Verzierungen, einige Ornamente waren sogar in echtes Silber gefasst, wie es ihr schien. Natürlich konnte sie das nicht mit Sicherheit sagen, aber zumindest glänzte es nicht so verräterisch übertrieben, wie die ganzen künstlich gestalteten Silberstücke, die man auf jedem Markt fand.
Hängen blieb ihr Blick aber letztlich an einer Schatulle – sie war klein, beinahe schon als zierlich zu bezeichnen. Sie war aus dunklem Holz und roch angenehm nostalgisch. Sie war simpel gehalten – und auf diese Art sehr schön anzusehen. Die Verzierungen bestanden fast ausschließlich aus ins Holz geschnitzten Mustern. Der Verschluss selbst schimmerte matt.
„Dieses Stück ist sehr schön.“, gab sie von sich. Ob sie wohl auch zum Verkauf stand? Tallulah hatte das Gefühl, sich nur schwer von ihr trennen zu können. Daher wandte sie sich zu der jungen Frau hinter dem Tresen um. „Sagt, was wollt Ihr dafür haben? Ich würde es begrüßen, könnte ich es an mich bringen.“, sprach sie dann. In der Hoffnung, dass es nichts war, worauf die Besitzerin besonderen Wert legte – nicht, dass es nur eine Ausstellung alter, familiärer Erinnerungsstücke war. Denn dann lief die Schwarzhaarige Gefahr, mit jeder Frage Wunde punkte zu treffen.
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Beitrag von GastSa Apr 09, 2016 12:06 pm


Post #024
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Erneut ließ die junge Frau eine Entschuldigung anklingen, woraufhin Ella jedoch lediglich nickte, da sie immerhin bereits etwas dazu gesagt hatte. Dass sich das Gengar angeblich benehmen sollte, musste sie einfach so hinnehmen, auch wenn sie eigentlich nicht daran glaubte, dass diese Art von Pokémon das überhaupt konnte. Aber es war nur ein Vorurteil ihrerseits und vielleicht konnte das Ceidith genannte Gengar ja doch auf seine Trainerin hören und sich benehmen, wie man sich eben zu benehmen hatte. »Gut.« sagte Ella nur noch und sah dann zu ihrem Ditto, das die Fremden genau musterte. Würden sie auch nur einen falschen Schritt tun, wäre Morph zur Stelle, darauf konnte sich Ella verlassen, doch vor allem bei dem Mädchen glaubte sie nicht, dass es Unfug anstellen würde. Im Gegenteil, Ella glaubte, dass ihr Gegenüber doch sehr reif war. Freundlich und höflich und durchaus bereit, Schäden zu bezahlen, die ihr Pokémon vielleicht hinterlassen hatte. »Ich denke, dass mein Pokémon mir längst von neuen Mängeln berichtet hätte. Aber es ist schön, dass Sie dafür aufkommen würden.« antwortete sie dem jungen Mädchen, das ihr trotzdem noch ihre Holo-Log-Nummer gab. Als sie sich vorbeugte, bemerkte Ella, dass ihr Blick kurz zu ihrem Rollstuhl glitt und obwohl sie weder lange darauf starrte noch irgendetwas dazu sagte, fühlte sie sich doch gleich wesentlich unbehaglicher. Wie sie dieses Ding doch hasste! Am liebsten würde sie ihn gegen die nächste Wand fahren oder anderweitig zerstören. Wenn sie doch nur ohne laufen könnte! »Vielen Dank. Sollte ich doch noch Schäden entdecken, werde ich mich melden.« Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Sie würde es sich dann in dem Moment überlegen, in dem die Schäden auffielen. Bei freundlichen Kunden drückte sie gerne mal ein Auge zu, auch wenn das eigentlich nur Verluste verursachte.
Sie legte den Zettel mit der Nummer neben ihren Laptop und sah weiterhin freundlich zu der jungen Frau auf, wobei sie ihre Gefühle so gut es eben ging verbarg. Was in ihr vorging, ging nun wirklich niemanden an. So war sie auch ganz froh, dass Tallulah - wie sie sich ihr vorgestellt hatte - ihren Pokédex hervor holte, um ein paar Informationen zu ihrem Ditto zu erhalten. Es ertönte eine leise Stimme, ehe Tallulah den Pokédex wieder wegsteckte und nun über ihren Eindruck von Morph erzählte. »Morph und ich gehören auch schon eine Weile zusammen. Wir haben viel zusammen erlebt. Nicht alle Trainer können das von sich behaupten.« sagte sie, bemüht, nicht an das zu denken, was sie eben zusammen durchgemacht hatten. Wäre ihr Ditto nicht gewesen, würde Ella jetzt vielleicht nicht einmal mehr im Rollstuhl sitzen. Hätte ihre Mutter ihr Morph damals nicht geschenkt, wäre sie vielleicht gänzlich untergegangen. Doch ihr schillerndes Ditto hatte ihr immer wieder aufgeholfen und das hatte sie miteinander verbunden. Noch konnte man das nicht von ihrem Rotom sagen, doch sie würde daran arbeiten, dass auch sie ein eingespieltes Team werden würden. An Ditto würde allerdings nie jemand heran kommen können.

Nachdem Ella der jungen Frau gesagt hatte, dass sie sich ruhig umsehen konnte, nahm diese das Angebot auch gern an und ging zusammen mit ihrem Pokémon durch den Laden. Während Morph jeden Schritt der Kunden genau beobachtete, widmete sich Ella wieder ihrem Laptop. Sie checkte ihre E-Mails, um zu schauen, ob es einen neuen Auftrag gab, doch der Posteingang war leer. Es gab nichts Neues und so surfte sie ein wenig im Internet. Tatsächlich tat sie zur Zeit nichts Illegales. Sie hackte keine Datenbank, keine Website und auch sonst nichts, sondern las einfach nur ein paar Nachrichten. Wie würde das Wetter eigentlich morgen werden? Sie klickte sich durch die Wetterberichte, einfach weil ihr total langweilig war und sie nichts zu tun hatte. Dann aber schloss sie das Internet und öffnete eine leere Seite auf einem von ihr entwickelten Programm, das sie dazu nutzte, diverse Skripte und Codes zu schreiben. In diesem Moment allerdings hörte sie die Stimme der Schwarzhaarigen im Raum und sie sah von ihrem Laptop auf. Tallulah war an einem Tisch nicht weit vom Tresen stehen geblieben, sodass Ella in etwa erkennen konnte, was es dort zu verkaufen gab. »Die Schatulle?« fragte sie, da sie sich nicht zu hundert Prozent sicher war, doch da sie im Grunde wusste, was sie wo im Laden ausgestellt hatte, glaubte sie, das richtige Stück im Kopf zu haben. Eigentlich war die Schatulle nur simpel gehalten, mit einigen Verzierungen darin. Sie bestand komplett aus Holz und war schon recht alt. Den Preis, den sie dafür nehmen wollte, kannte sie sogar, ohne extra in ihrem Laptop nachsehen zu müssen, in dem sie sonst alle Preise verzeichnet hatte. »Sie würde 4500 Pokédollar* kosten.« verkündete Ella schließlich, nun darauf wartend, dass Tallulah entweder sagte, sie würde sie kaufen, oder aber, dass es ihr zu teuer war. Viel am Preis zu rütteln gab es Ellas Ansicht nach jedoch nicht mehr. Die Schatulle war zwar klein, aber gut erhalten. Ella erinnerte sich daran, wie sie sie bei einem Händler erstattet hatte, der sie vollkommen unter Wert verkauft - und sie obendrein nicht einmal richtig gepflegt - hatte. Ella mochte es nicht, wenn antike Stücke falsch behandelt wurden, da sie so doch nur allzu leicht kaputt gehen konnten.

* 100 Pokédollar = 100 Yen = ca. 80 Cent
4500 Pokédollar = ca. 36 Euro
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Beitrag von TallulahSa Apr 09, 2016 2:23 pm

Sie nickte, als die junge Frau meinte, ihr Pokèmon hätte ihr bereits von Mängeln berichtet. Das Ditto - sie nannte es Morph - musste wahrlich aufmerksam sein. Dennoch, Tallulah bestand darauf, ihr ihre Nummer zu hinterlassen.
"Das ist selbstverständlich - als Trainerin bin ich für das verantwortlich, was meine Pokémon anstellen.", erklärte sie sich dann. Und die junge Schwarzhaarige erzählte, dass sie und ihr Ditto schon viel erlebt hatten. Das verstand Tallulah gut - man konnte sehr schnell zusammenwachsen, wenn man gewisse Situationen durchlebte. Tallulah selbst wusste das nur allzu gut - und entschied sich, nicht näher nachzufragen, zumal sie dazu ohnehin kein Recht gehabt hätte.
Während sie sich schließlich im Laden umsah, schien sich die junge Frau mit ihrem Laptop zu beschäftigen - und Morph behielt sie und Ceidith nach wie vor im Auge. Als Tallulah dann nach der Schatulle gefragt hatte und die Händlerin kurz überlegte - sie schien ihren Laden wohl in- und auswendig zu kennen -, erschien auch das Gengar wieder an ihrer Seite, um sich den Fund Tallulahs anzusehen. Ceidith keckerte vergnügt.
"Hübsch, nicht wahr?", wisperte Tallulah und Ceidith nickte zustimmend. Ja, das Gengar wusste um den Geschmack der 15jährigen wohl am besten Bescheid. Da antwortete die Besitzerin auch bereits auf ihre Frage, wie viel dieses Stück wohl kosten würde.
"4500 Pokédollar?", wiederholte sie, ehe sie nun ihrerseits kurz grübelte. Sie nahm die Schatulle abermals in Augenschein. Sie fand dieses Stück wirklich wahrlich hübsch - sie liebte dergleichen sehr. Die Entscheidung fiel schnell. "Ein angemessener Preis - obwohl ich wohl mehr erwartet hätte.", sprach sie, als sie sich wieder der Besitzerin zuwandte, deren Namen sie noch immer nicht kannte. Sie trat zum Tresen hinüber, während Ceidith die Schatulle weiterhin anstarrte. Sie heckte vermutlich irgendetwas aus, womit sie Tallulah später erschrecken konnte - die 15jährige ließ sich davon aber nicht beeindrucken. Bei der Besitzerin angekommen, zückte sie ihren Geldbeutel. Ihre Eltern hatten darauf bestanden, ihr einiges mitzugeben - dadurch konnte sie sich die Schatulle durchaus leisten. Sie übergab der jungen Frau das Geld passend. "Ich nehme sie - habt vielen Dank.", sagte sie dann lächelnd. Dabei lächelte sie auch Morph, das Ditto, an, um zu zeigen, dass es sich keine Sorgen zu machen brauchte.
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Beitrag von GastMo Apr 11, 2016 7:01 pm


Post #025
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Die junge Frau schien wahrlich begeistert von dem Gegenstand zu sein, der auch Ella sehr gefallen hatte, als sie ihn aufgespürt hatte. Trotzdem hatte sie ihn zum Verkauf freigegeben, einfach weil ihr Laden davon lebte, Geschäfte zu machen. Zu ihrer Freude schien Tallulah die Schatulle auch tatsächlich kaufen zu wollen, zumindest machte es den Anschein, als sie verlauten ließ, dass ihr Preis ein angemessener war. Dass sie mehr erwartet hätte, wunderte Ella ein wenig, aber sie war niemand, der aufgrund solcher Bemerkungen den Preis doch noch steigen ließ. Ihr Preis stand fest, schon von dem Augenblick an, in dem sie das Stück ausgestellt hatte und daran würde sich auch nicht viel ändern. »Das freut mich wirklich sehr.« sagte sie dann, kurz bevor Tallulah zu ihr an den Tresen kam und in ihrer Tasche kramte, wohl um ihren Geldbeutel hervor zu holen. Noch immer wunderte es Ella, dass ein solch junges Mädchen Interesse an solch alten Gegenständen hegte, aber sie war auch früher schon oft hier gewesen. Der Antiquitätenladen war so etwas wie ihr zweites Zuhause - sie kannte ihn in und auswendig. Sie wusste um jeden Winkel genauso wie sie wusste, wie man die Möbelstücke am Besten stellen konnte, damit sie perfekt zur Geltung kamen. Ihre Mutter hatte sie einfach oft genug daran teilhaben lassen. Bevor sie sie endgültig verlassen hatte. Schnell schüttelte sie diesen Gedanken ab und schenkte Tallulah ein freundliches - wenn auch nicht ganz ehrliches - Lächeln.
Schließlich nahm Ella das Geld entgegen und zählte zur Sicherheit nach - es war nicht so, dass sie Talullah nicht traute, doch sie zählte generell nach, damit ihre Kasse stimmte. Nichts war lästiger als ein Kassenfehler - auch wenn sie ihr Geschäft allein führte. »Ich habe zu danken.« sagte sie dann. »Soll ich Ihnen die Schatulle noch einpacken?« fragte sie letztlich noch, da es bestimmt angenehmer war, die Schatulle in sicherer Folie und einer Tasche zu wissen. Andererseits hatte das Mädchen selbst eine Tasche dabei - es lag also ganz bei ihr. »Mein Name ist übrigens Ella - ich bitte um Entschuldigung, dass ich mich nicht schon eher vorgestellt habe.« Ja, es war ihr wirklich überaus früh eingefallen, dass Tallulah ihren Namen noch gar nicht kannte. Wie unhöflich! Hoffentlich verzieh ihr das Mädchen dieses kleine Detail, das zwar nicht unbedingt von Bedeutung war, in einem eigenen Laden aber durchaus wichtig sein konnte. Schließlich lebte er davon, dass Kritiken gegeben und an andere weiter gereicht wurden, damit immer mehr Leute von ihrem Laden erfuhren - der zwar schon eine Weile existierte, neue Kundschaft aber immer gebrauchen konnte. Ihre Mutter hatte sich immer, soweit Ella sich erinnern konnte, ihren Kunden vorgestellt, war stets freundlich gewesen und hatte nichts von ihren wahren Gefühlen verlauten lassen. Sie war in dem Geschäft aufgegangen und Ella war bemüht, ihrem Erbe alle Ehre zu machen. Manchmal aber vergaß sie einfach, ihren Namen zu nennen, da er für ein gutes Geschäft eigentlich auch nicht von Bedeutung war. Trotzdem war es immer schön zu wissen, welchen Namen der Verkäufer trug, der einen gerade bediente. Dass sie nur ihren Vornamen nannte, sollte dabei helfen, ihr näher sein zu können, als wenn man sie nur mit ihrem Nachnamen ansprechen konnte. Es war einfach unpersönlich.
Um all das machte sich Morph allerdings keine Gedanken, als er weiterhin das Geist-Pokémon beobachtete und es nicht aus den Augen ließ. Noch war es nicht aus dem Geschäft verschwunden und konnte nach wie vor Blödsinn anstellen. Es war also von äußerster Wichtigkeit, ihn nicht aus den Augen zu lassen! Zumindest Morphs Meinung nach.
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Beitrag von TallulahDi Apr 12, 2016 11:25 am

Die junge Frau, die sich im Verlauf des Gesprächs als „Ella“ vorstellte, dankte ihr für die Worte und dafür, dass sie, die 15jährige Tallulah, die Schatulle kaufen wollte. Die junge Schwarzhaarige lächelte leicht.
„Eine … Win-Win-Situation, nicht wahr?“, erwiderte sie dann etwas leiser. Ceidith kam gerade zu ihr, als die Inhaberin hinterfragte, ob sie die Schatulle einpacken sollte. Tallulah aber schüttelte den Kopf.
„Habt Dank, aber das wird nicht von Nöten sein. Sie sollte gut in meine Tasche passen. Ich verspreche auch, pfleglich mit diesem hübschen Stück umzugehen.“, entgegnete sie. „Und macht Euch keine Gedanken – es wäre nicht unhöflich gewesen, Euren Namen nicht zu erfahren. Ich nehme an, es soll das Gefühl von Vertrautheit wecken? Wenn man sich wohl fühlt, kann man ausgelassener die Ausstellungsstücke betrachten – und kommt vielleicht wieder.“
Sie sah sich kurz um – wieder einmal. Der Laden war von vorn herein sehr gemütlich, behaglich. Eben sehr angenehm, wenn man sich in der Gesellschaft alter Stücke wohl fühlte. Sie war sich sicher, dass man hier auch so gerne seine Zeit verbrachte. Aber wenn Ella sich vorzustellen gedachte, konnte dies letztlich nur die positive Wirkung unterstreichen.
„Wenn es Euch genehm ist, werde ich die Schatulle selbst an mich nehmen – Ihr müsst euch keine Umstände machen.“, sagte sie dann. Sie war sich nicht sicher, ob Ella es gutheißen würde, sollte Tallulah die Vitrine öffnen, ohne vorher darauf hinzuweisen. Davon abgesehen war auch Morph noch nicht ganz von der Angelegenheit überzeugt, wie ihr schien, auch wenn sich diese Skepsis wohl vor allem auf das Gengar beschränkte, das friedlich neben der 15jährigen stand und Löcher in die Luft starrte. Tallulah sah kurz zu Ceidith herüber – das Geistpokémon reagierte sofort darauf und sah zu ihr zurück. Tallulah senkte einmal kurz den Blick, sah wieder auf. Und Ceidith verstand sofort, auch wenn es ihr nicht gefiel, was sie tun sollte. Das Gengar drehte sich um und schwebte durch den Laden – und anschließend zur Tür hinaus. Es würde draußen warten.
"Ich denke, das wird Morph wohl etwas entlasten. Ceidith mag ihren Pokéball nicht – sonst hätte ich sie längst zurück gerufen. Verzeiht, dass ich nicht früher darauf eingegangen bin. Auch bei dir, Morph, will ich mich für meine Unachtsamkeit entschuldigen.“, sprach sie dann, ehe sie wieder zu der Vitrine herüber trat. Sie musterte die Schatulle abermals – sie wusste schon, was sie darin aufbewahren würde. Sie würde auf ihrer Reise sicher einige Andenken sammeln – und sollten diese nicht zu groß werden, war diese Schatulle perfekt geeignet, um sie sicher aufzubewahren. So würde alles beisammen sein – und später, zurück in ihrer Heimat, auch innerhalb der Schatulle gut zum Rest der Einrichtung passen.
„Ich nehme sie heraus, ja?“, meinte sie dann noch einmal an Ella gewandt. Noch konnte sie ja einschreiten – sie wollte die junge Inhaberin nicht verärgern, falls diese lieber selbst zur Tat schreiten wollte. Immerhin hatte sie bereits genug Unruhe gestiftet.
Da fiel Tallulah auch noch etwas ein – sie machte diese Reise ja nicht umsonst.
„Oh, sagt, Ella, könnt Ihr mir vielleicht etwas über ungewöhnliche Wettererscheinungen sagen? Plötzliche, starke Winde von eisiger Kälte? Seen, die mit einem Schlag sauber und klar waren, wie nie zuvor?“, fragte sie dann. Immerhin musste sie ja Anhaltspunkte sammeln.
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Beitrag von GastSa Apr 16, 2016 2:28 pm


Post #026
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Ihre Kundin entschied sich dafür, die Schatulle nicht einpacken zu lassen, was natürlich völlig in Ordnung war. Ella hoffte nur, dass Tallulah die Schatulle auch ordentlich behandeln würde und sie nicht kaputt machen würde. Zumindest versichterte sie ihr, dass sie sie pfleglich behandeln würde, was schon einmal gut war. Im Endeffekt hatte Ella nun allerdings sowieso keinen Einfluss mehr darauf, was mit dem Stück geschah, das sie eben verkauft hatte. Aber das war immer so, weshalb sie sich mittlerweile auch daran gewöhnt hatte. »Ich habe es immer lieber, wenn meine Kunden meinen Namen kennen - nicht nur, damit sie wieder kommen, was ich natürlich nur hoffen kann. Aber sie sollen auch wissen, dass ich nichts zu verbergen habe.« erwiderte sie auf die Worte des jungen Mädchens hin, auch wenn Morph sie daraufhin leicht schief ansah. Ella konnte nur hoffen, dass Tallulah - oder ihr Gengar - den Blick ihres Pokémon nicht gesehen hatten. Morph wusste, dass Ella sehr wohl etwas zu verbergen hatte. Insofern sollten die Kunden vielmehr den Eindruck bekommen, dass es nicht so war, während sie in Wahrheit illegal Seiten hackte, wenn auch zu einem guten Zweck. Im Sinne der Justiz würde das aber kaum eine große Rolle spielen.

Schließlich musste Ella die Schatulle noch aus der Vitrine nehmen, um sie Tallulah zu geben. Diese schlug jedoch vor, sie sich einfach selbst zu nehmen, was Ella eigentlich nicht unbedingt mochte, da immer irgendetwas passieren konnte. Es war nicht so, dass sie Tallulah nicht traute, doch im Allgemeinen ließ sie niemanden an die Vitrinen heran. Ein Blick zu Morph und dann zu der Vitrine hin machte ihrem Ditto deutlich, dass dieses Mal er dafür verantwortlich war, dass nichts gestohlen oder beschädigt werden konnte - Ella hatte beschlossen, Tallulah zu erlauben, die Schatulle selbst an sich zu nehmen, da es ihr doch einen Weg ersparrte - und dabei auch die Peinlichkeit, hinter dem schützenden Tresen hervor zu kommen und ihre Schwäche zu offenbaren. Sie hasste es, vor ihren Kunden im Rollstuhl umher fahren zu müssen, leider ging daran einfach kein Weg vorbei. Nun aber konnte sie es umgehen, indem sich Tallulah das Gekaufte einfach selbst nahm - unter strenger Beobachtung von Morph, der diese Aufgabe sehr ernst nahm. Trotzdem ließ es das Gengar nicht aus den Augen. Aus einem ihr unbekannten Grund schien Morph irgendetwas an dem Pokémon auszusetzen zu haben, obwohl dieses ihm gar nichts getan hatte. Vielleicht wollte es Ella einfach vor Albträumen bewahren. Ganz geheuer war Ella das Geist-Pokémon immerhin auch nicht. Da kam es ihr ganz gelegen, dass es letztlich doch endlich verschwand - auf Befehl seiner Trainerin hin, wie Ella erkannte. Gern hätte sie gesagt, dass es nicht nötig gewesen wäre, allerdings merkte sie, dass sowohl sie selbst als auch ihr Ditto sich nun deutlich besser fühlten. »Das ist überhaupt kein Problem - ich kann und will den Pokémon derer, die meinen Laden betreten, nicht den Eintritt verwehren.« sagte sie zur Beruhigung. Das war auch der Einzige Grund dafür gewesen, dass sie nicht längst etwas gegen das Pokémon gesagt hatte. Es gehörte einer Kundin, zu denen Ella stets freundlich und respektvoll sein wollte. Das schloss deren Pokémon eben einfach mit ein. »Ja, nehmen Sie sie ruhig.« bestätigte Ella, während Morph gleichzeitig wie der Blitz zu der Vitrine lief und Tallulah genau im Blick behielt. Hoffentlich würde diese das nicht auf Ella zurück führen - und dann als unhöflich abstempeln. Allerdings war sich die Schwarzhaarige ziemlich sicher, dass Tallulah den Blick, den Ella ihrem Pokémon zugeworfen hatte, unmöglich hatte sehen können.

War das erledigt, dachte Ella eigentlich, dass Tallulah das Geschäft wieder verlassen würde, stattdessen wandte sie sich erneut an sie mit einer Frage, die Ella nun ganz gewiss nicht erwartet hätte. Wettererscheinungen? Fragend zog Ella eine Augenbraue hoch, sagte allerdings nichts zu der Frage an sich, sondern dachte kurz über eine Antwort nach. Hatte es etwas dergleichen in letzter Zeit gegeben? Ella kam nicht besonders oft aus der Stadt raus, von daher hatte sie selbst nichts dergleichen erlebt. Doch sie erinnerte sich an einen Bericht, den sie gelesen hatte. Sie hatte ihn, dank ihrem fotografischen Gedächtnis, doch genauestens vor Augen und konnte sich an jedes noch so kleine Detail erinnern. »Ich habe vor Kurzem noch einen Bericht gelesen, in dem es hieß, dass in Marea City und deren Umgebung plötzliche, starke Winde aufgetaucht sind, die sich niemand erklären konnte. Eine Frau hat berichtet, dass sie beinahe von der Marea-Zugbrücke gestürzt sei. Sie habe nicht gewusst, dass es solch starke Winde überhaupt geben kann. Angeblich soll er eisig kalt gewesen sein - aber wie gesagt, niemand konnte sich erklären, warum oder wie das möglich war. Ich glaube ehrlich gesagt auch, dass die Frau ein wenig übertrieben hat - wahrscheinlich ist sie einfach gestolpert und deshalb fast von der Brücke gestürzt, wollte das aber nicht zugeben.« Das war jedenfalls der erste Gedanke gewesen, der Ella durch den Kopf geschossen war, zumal solche Winde in Einall auch noch nie gesichtet worden waren. Bisher jedenfalls. »Als man eintraf, war alles ganz normal - es ist, als wäre nie starker Wind dort gewesen. Und die Frau ist auch die Einzige, die ihn mitbekommen haben will.« berichtete Ella, was noch ein Grund dafür war, dass sie dem Bericht kaum Glauben schenkte. Eine Frage allerdings blieb doch bestehen: wieso interessierte sich Tallulah dafür? Und wieso gerade jetzt, da etwas derartiges berichtet worden war? War Tallulah vielleicht eine Forscherin? »Wieso fragen Sie?« wollte Ella nun doch noch wissen, da es sie nun ihrerseits interessierte. War an dem Bericht etwa doch mehr dran, als Ella zunächst dachte? Auch Morph sah Tallulah nun gespannt an und wollte wissen, was es damit auf sich hatte. Das Ditto hatte inzwischen seinen Platz am Tresen wieder eingenommen, von wo aus es den ganzen Laden überblicken und gleichzeitig Tallulah beobachten konnte. Man konnte schließlich nie wissen! Auch wenn Ella sich sicher war, dass Morph der jungen Frau kein Misstrauen entgegen brachte - das hatte immerhin nur dem Gengar gegolten, das den Laden inzwischen längst verlassen hatte. »Glauben Sie, dass das irgendetwas zu bedeuten hat?« Konnte ja sein, dass sich Ella total geirrt hatte - und dann würde sie sich selbst dafür interessieren, was es mit dem angeblichen Wind auf sich hatte. Dann konnte es doch nur etwas ganz Besonderes sein, oder?
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Beitrag von TallulahSa Apr 16, 2016 5:30 pm

Ihr fiel auf, dass Ella wohl auch jetzt am liebsten noch Acht auf das Stück geben würde – und es schien ihr etwas wohler zu werden, als Tallulah aussprach, dass sie die Schatulle pfleglich behandeln würde. Die 15jährige schätzte es sehr, dass Ella so an den Stücken hing, die sie hier verkaufte – es zeigte ja nur, dass sie sich wirklich auskannte und stets liebevoll um alles kümmerte. Tallulah lächelte – schon etwas offener als zuvor. Sie war erstaunt, dass sie so … frei heraus mit Ella reden konnte, es ihr zumindest leicht viel, eine Konversation mit der Inhaberin dieses Ladens zu führen. Es gehörte in der Regel nicht zu ihren Särken.
Da erklärte die Schwarzhaarige auch noch einmal, weshalb sie ihren Namen nannte. Tallulah nickte um zu zeigen, dass sie verstanden hatte.
„Es ist schwer, Vertrauen zu fassen – das verstehe ich gut.“, war alles, was sie dazu sagen konnte. Sie selbst war auch darin nicht besonders gut. Ihre Auffassungsgabe half ihr glücklicherweise dabei, sich halbwegs zurechtzufinden. Aber nach diesem Vorfall vor so vielen Jahren … Sie hatte Angst, dass dergleichen erneut geschehen würde.
Sie schüttelte sachte den Kopf, um die dunklen Erinnerungen zu vertreiben – es war besser, nicht darüber nachzudenken. Stattdessen machte sie Ellas Blick aus. Die Schwarzhaarige ließ sie die Vitrine selbst öffnen – Tallulah sah in ihren Augen dabei eine Mischung aus Unwohlsein und Erleichterung. Die 15jährige konnte sich denken, woher beides rührte – die Schwarzhaarige wollte einen Blick auf alles haben, aber es würde Überwindung kosten, jedes Mal hinter dem Tresen hervorzukommen. Zumal die meisten, anders als Tallulah, dann doch überrascht gewesen wären vom Rollstuhl. Die 15jährige nickte dankend – und schon saß Morph bei ihr. Sie kicherte leise, legte den Kopf schief.
„Du bist ein wahrlich aufmerksames Pokémon, Morph – du hilfst Ella wohl in jeder Lebenslage, nicht wahr?“, sprach sie. Morph schien seine Achtsamkeit nicht fallen zu lassen, sich aber deutlich wohler zu fühlen, jetzt, da Ceidith nicht mehr in der Nähe war. Oder zumindest nicht mehr im Sichtfeld.
Tallulah öffnete vorsichtig die Vitrine – darauf bedacht, nichts kaputt zu machen. Es war nicht so, dass sie dafür eine Affinität aufwies – aber man konnte ja nie sicher genug gehen. Dann nahm sie behutsam die Schatulle heraus, wog sie in den Händen. Sie war schwerer, als sie gedacht hatte – aber die Gravuren, Ornamente, das Schloss, die Scharniere – alles fasste sich so wohl an. Sie stellte sie vorsichtig oben auf der Vitrine ab, schloss die Türen, schob den Riegel davor – und zwinkerte Morph noch einmal zu. „In Ordnung so, Morph?“, fragte sie dann. Sie packte dann langsam die Schatulle in ihre Tasche – ihr leises Lächeln wurde dabei etwas wärmer. Es fühlte sich gut an, diese Schatulle bei sich zu haben.
Als sie merkte, dass Ella über ihre Frage nachdachte, trat sie einen Schritt näher. Dann erklärte sie ihr, dass es in Marea City zu plötzlichen Winden gekommen sein soll – eine Frau hatte gesagt, dieser wäre eisig gewesen und hätte sie beinahe von der Brücke geschoben. Tallulah nickte. Ella gab da aber auch zu bedenken, dass diese Frau vielleicht nur gestolpert war und nur eine Ausrede suchte – immerhin war sie auch die einzige, die diesen Wind auf der Zugbrücke wahrgenommen hatte. Tallulah legte einen Finger an die Lippen, dachte nach.
Sie hatte bereits von der Marea-Zugbrücke gehört – sie sollte gewaltig sein. Und es sollten stets viele Leute darauf unterwegs sein. War es möglich, dass nur eine Person die Winde bemerkte, auf denen es ritt? Dass nach kurzer Zeit alles normal gewesen sein sollte, war ja alles andere als untypisch – immerhin verblieb es nie lange an einem Ort. Konnte Tallulah diesen Bericht als erstes Indiz sehen?
Ella hinterfragte Tallulahs Wissensdrang in dieser Richtung – und die 15jährige verstand dies gut, denn es waren sicher nicht die gewöhnlichsten Fragen, die man gestellt bekam. Sie ließ die Hand sinken.
„Ich suche nach jemanden – solche Wettererscheinungen könnten mir bei meiner Suche helfen.“, erklärte sie dann. „Ich denke, dass es nicht ungewöhnlich wäre, sollte besagte Dame sich derlei Ereignisse ausgedacht haben. Die Marea-Zugbrücke soll stets voll von Menschen sein – eine einzige Person, die dergleichen beobachtet haben will, klingt alles andere als plausibel.“, gab sie schließlich zurück, wobei sie sich langsam umdrehte. „Dennoch – vielleicht ist es genau das, was mir weiterhelfen wird. Vielleicht hat es genau die Bedeutung, die vonnöten ist, um meine Suche zu beenden. Ihr müsst wissen, Ella – ich suche nach diesem Jemand bereits seit einigen Jahren. In meiner Heimat, Kalos, bin ich nur deshalb auf die Reise gegangen. Ich muss … ihm danken. Dieser Jemand – er hat mir gutes getan. Damals, als Ceidith und ich getrennt wurden.“, fügte sie dann hinzu. Sie trat zur Tür, legte die Hand auf den Griff – sah aber doch noch einmal zurück zu Ella, die hinter dem Tresen saß. Sie lächelte ganz offen, sogar ihre Augen strahlten.
„Ich will mich endlich für die Hilfe bedanken, die mir zuteil wurde. Habt Dank, Ella, dass ihr mir weiterhelfen konntet!“
Sie öffnete die Tür – die Luft, die ihr entgegen strömte, genoss sie für einen Moment.
„Gehabt Euch wohl – ich denke, ich werde wieder hierher zurückkehren. Eure Gesellschaft ist mir sehr angenehm. Und du, Morph – pass gut auf deine Trainerin auf! Das nächste mal wird Ceidith dir zeigen, was für eine gute Seele sie ist!“
Sie hob die Hand zum Gruß und trat hinaus auf die Straße. Die Tür fiel hinter ihr ins Schloss, wobei das Glöckchen leise klingeln musste. Wind kam auf – und Ceidith tauchte neben ihr auf und fasste nach ihrer Hand. Sie konnte am Blick des Pokémons erkennen, dass es sofort verstand, was Tallulah erfahren hatte.
„Ceidith – wir werden bald unser Ziel erreichen!“, sagte sie leise – und das Gengar nickte zufrieden. Dann machten sich beide auf den Weg – sie sollten sich einen Plan zurechtlegen – außerdem sollte Tallulah sich noch eine Karte von Einall besorgen. Die würde es sicher in einem Pokémoncenter geben.

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Antiquitätenladen "Old Times" Empty Re: Antiquitätenladen "Old Times"

Beitrag von GastSo Apr 17, 2016 7:46 pm

~ Einstieg ~


The Einall Post

Täglich mit den wichtigesten News | Sport | Wirtschaft | Politik |  Ausgabe #01

AUSSTELLUNG VOLL FÄLSCHUNGEN?

Ayumis Tagesplan hatte sich vollkommen verschoben. Viel zu lange hatte sie in der Redaktion gesessen und auf einen Anruf gewartet. Dieser hatte sich allerdings gelohnt, denn sie hat Informationen über einen Diebstahl erhalten, von dem angeblich bisher nur der involvierte Konzern, die RPV und der Dieb selbst wussten. Dementsprechend heiß war sie darauf gewesen, die Informationen entgegenzunehmen, damit sie den Bericht dazu noch fertig bekam und die Einall Post ihn für die morgige Zeitung druckbereit hatte. Geklappt hatte das schon, doch hatte Ayumi dabei so viel Zeit verloren, dass sie sich nun sputen musste, um bei dem anderen Bericht noch Fortschritte zu machen. Zu diesem Zweck machte sie sich sofort auf den Weg zu dem Antiquitätenladen, dessen Adresse sie sich zuvor extra herausgesucht hatte. Glücklicherweise befand er sich ebenfalls innerhalb Stratos Citys, wie auch ihr Arbeitsplatz und ihre Wohnung. Das bedeutete, dass sie relativ schnell dort und nicht allzu spät zuhause sein konnte. Beeilen musste sich die Journalistin dennoch, denn bis Ladenschluss war es nicht mehr lang hin.
Außer Atem kam die Rothaarige bei dem Laden, dessen Name, „Old Times“, das Gebäude zierte, an. Sie blickte zufrieden auf ihre Armbanduhr, da ihr noch ein paar Minuten blieben, bis der Laden geschlossen wurde. Den Atem wieder unter Kontrolle gebracht und einmal fachmännisch mit der Hand durchs Haar gefahren, um es zu richten, trat Ayumi dann ein. Um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen, ließ sie ihren Blick durch den Raum schweifen. Dabei erblickte die Rothaarige einen Antiquitätenladen, wie man ihn sich vorstellte. Überall standen, was sollte man auch anderes erwarten, alte Gegenständer herum. Antiquitäten halt. Als Ayumi eine Person hinter dem Tresen erspähte, allem Anschein nach eine Verkäuferin, plusterte sie ihre Wangen auf und stieß die Luft danach direkt wieder aus. Ob der Tipp, den sie bekommen hatte, ihr tatsächlich eine Story brachte? Das galt es nun herauszufinden. >>Hallo!<<, so die Begrüßung Ayumis, die sie bereits aus der Ferne an die Frau richtete. Sogleich machte sie sich dann auf den Weg zum Tresen. Unterwegs kramte die Journalistin in ihrer Tasche, um dann ein kleines Objekt hervorzubringen, das in ein braunes Tuch gewickelt war. Ayumi kam sofort zum Punkt und sprach ihr Anliegen einfach frei heraus. >>Ähm, ich bin nicht hier um etwas zu kaufen, ich hätte aber eine Frage.<< Sie wickelte das Tuch ab und legte es auf den Tresen, um dann das Objekt, bei dem es sich um eine Tonscherbe handelte, darauf zu platzieren. Das Stück Ton war etwa handflächengroß und mit mehreren Farben bemalt, die jedoch alle nur noch spurenweise und sehr blass zu erkennen waren. Aufgrund der Wölbung in der Scherbe, wäre Ayumi davon ausgegangen, dass es sich um ein Stück einer Vase handelte, doch sie hatte ja wenig Ahnung was das betraf. >>Würden sie sich die hier mal ansehen und mir vielleicht etwas darüber erzählen?<< Begleitet wurde die Bitte von einem warmen Lächeln, welches die Lippen der Rothaarigen zierte. Nun kam der Moment der Wahrheit. Gespannt erwartete sie die Reaktion der Schwarzhaarigen. Wenn der Tipp stimmen sollte und das Stück eine Fälschung war, hätte die Journalistin wieder eine heiße Story zu schreiben. Wenn sie jedoch echt war, musste sie das Ding irgendwie wieder dahin bringen, wo es herkam. Am besten natürlich unbemerkt.
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Beitrag von GastDi Apr 19, 2016 5:19 pm


Post #027
Goes With Ayumi
Ort: Antiquitätenladen "Old Times" in Stratos City
Man konnte erkennen, dass Ella der jungen Dame einen sehr großen Gefallen getan hatte und bald schon sollte sie auch erfahren warum. Tallulah erzählte ihr, dass sie auf der Suche nach jemandem war, den sie schon seit einigen Jahren nicht hatte finden können. Eine eigentlich traurige Geschichte, wenn man sich das genau überlegte, allerdings war für Ella die meiste Zeit des Lebens einfach alles nur traurig und sinnlos. Tallulah schien dabei gänzlich anders zu sein, denn obwohl sie denjenigen, den sie suchte, noch immer nicht gefunden hatte, gab sie doch nicht auf, sondern machte weiter, suchte und durchquerte ganze Regionen, um ihr Ziel erreichen zu können. Das war durchaus bewundernswert. Ella hoffte, dass die Geschichte der Hinweis war, den die junge Frau benötigte, um wieder einen Schritt weiter zu kommen. Leider war sie so unglaubwürdig, dass Ella nicht an die Richtigkeit der Geschichte glaubte. Tallulah schien auch Bedenken zu haben, wollte dem Hinweis aber trotzdem nachgehen. “Ich hoffe, Sie finden wonach Sie suchen.“ sagte sie aufrichtig und hoffte wirklich, dass sie ihr irgendwie hatte weiterhelfen können. Tallulah jedenfalls erzählte noch, dass sie sich endlich bei demjenigen bedanken wollte, ehe sie den Dank dann zunächst an Ella richtete, die das Mädchen mit einem Lächeln bedachte. “Ich würde mich freuen, Sie einmal wiedersehen zu können.“ sagte Ella, ehe Tallulah endgültig aus ihrem Laden verschwunden war. Morph sah ihr nach, offensichtlich beeindruckt von dem Mädchen und auch Ella bewunderte ihre Entschlossenheit, die sie selbst nicht an den Tag legen konnte. Stattdessen fiel nach Verlassen des Ladens seitens Tallulah eine unsichtbare Mauer von Ella ab, die das Lächeln auf ihren Lippen augenblicklich verstummen ließ. Sie wünschte sich eine ebensolche Entschlossenheit, schaffte es aber nicht einmal, ihre Trauer über den Tod ihrer Mutter, die Wut ihres Vaters gegenüber oder die Depressionen zu überwinden, die sie seit kurzer Zeit – teilweise seit längerem – plagten. Obwohl sie für sich einen Weg gefunden hatte, den Menschen zu helfen – wenn auch illegal – war sie doch nicht glücklich mit sich und der Welt. Sie stand kurz davor, Tränen zu vergießen, als Morph auf ihren Schoß sprang und sich an sie schmiegte. Morph war das einzige Lebewesen, durch das Ella noch wirklich ehrlich lachen konnte. Und so schaffte es ihr Ditto auch nun wieder, ihr ein kleines Lächeln zu entlocken, ehe sie sich wieder ihrem Laptop zuwandte.
***
Mehrere Stunden waren vergangen, in denen kein einziger Kunde auftauchte. Ella erkannte vor ihrem Laden mehrere Menschen, die wohl auch durch ihre Fenster sahen, doch kein einziger trat noch durch die Tür. Also beschloss Ella, Rayo aus seinem Pokéball zu lassen, damit er den Laden erkunden konnte. So war das Rotor – an dessen Aussehen sich Ella immer noch gewöhnen musste – durch den Laden gerast, um sich die neue Umgebung anzusehen. Nun aber saß er zusammen mit Morph unter einem Schrank und spähte Richtung Eingang, während Ella noch einmal durch den Laden fuhr, um alle Gegenstände zu kontrollieren. Als sie festgestellt hatte, dass jeder Gegenstand in dem selben Zustand war, wie sie sie gekauft hatte, war sie hinter den Tresen zurück gekehrt, um sich dort wieder ihrem Laptop zu widmen. Sie checkte ihre E-Mails, da sie wissen wollte, ob sie irgendeinen Auftrag bekommen hatte, doch als auch dort nichts zu finden war, öffnete sie das von ihr programmierte Programm, um sich an irgendwelchen Codes zu versuchen. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie ihren Laden schon bald schließen konnte – bald hatte sie Feierabend und konnte tun, was auch immer sie wollte. Sie rechnete nicht mehr mit Kundschaft, sodass sie nebenbei schon einige Zettel sortierte – während sie gleichzeitig einen Kirschsaft trank. »In ein paar Minuten schließe ich, ihr könnt euch überlegen, ob ihr dann noch irgendetwas machen wollt.« sagte sie zu ihren Pokemon, von denen sie wusste, dass sie nach wie vor unter dem Schrank warteten. Diese sahen sich dann an und steckten die Köpfe zusammen, als würden sie miteinander diskutieren, was Ella ein Lächeln entlockte.

In zwei Minuten war Ladenschluss, weshalb Ella ihren Laptop ausschaltete und sicher verstaute. Gerade wollte sie hinter dem Tresen hervor treten, als sie überraschenderweise die Türglocke vernehmen konnte, die ihr verriet, dass jemand das Geschäft betreten hatte. Verwundert sah sie auf und erblickte eine junge Frau, die ungefähr in ihrem Alter war. Rote Haare zierten ihren Kopf und auch ihre Augen hatten denselben Farbton. Ella vermochte nicht zu sagen, wie viel großer die junge Frau war als sie selbst oder ob es überhaupt einen Größenunterschied gab, da sie selbst im Rollstuhl saß, während ihre Kundin das eben nicht tat. Generell sah Ella nur wenige Menschen, die so an einen Stuhl gefesselt waren wie sie selbst. Ella musterte ihre Kundin eine Weile, wobei ihr durch den Kopf schoss, dass sie sie durchaus hübsch fand. Solche Gedanken aber wollte sie sich gar nicht erst erlauben, weshalb sie freundlich zu ihr empor sah. Nach wie vor befand sie sich hinter dem Tresen, sodass man nicht sehen konnte, dass sie nicht auf einem normalen Stuhl, sondern einem Rollstuhl saß. Außerdem war Morph angeflitzt gekommen, um die Fremde besser im Auge behalten zu können. Immerhin konnte sie auch etwas Böses wollen und dann musste das Ditto sie schließlich beschützen! Mehr Sorgen aber machte sich Ella um Rayo, der nun seinen ersten Kunden vor sich hatte. Geübt hatte sie den Umfang mit diesen mit ihrem Neuzugang noch nicht und so hoffte sie einfach, dass er sich an Morph orientieren würde. Tatsächlich kam auch das Schneid-Rotom angesaust, blieb allerdings neben dem Tresen stehen, statt nach oben zu springen. Ella fragte sich, ob er dazu überhaupt in der Lage war.
Ohne Umschwenken kam ihr Gast schließlich auch auf das zu sprechen, was immer sie hier wollte. Dass sie nichts kaufen wollte war zwar schade, kam aber nicht sehr selten vor, obwohl die meisten Kunden sich die Ware vorher doch einmal ansahen. Die junge Frau aber legte ein Stück eines Gegenstandes auf den Tresen und wollte nun von Ella, dass sie sich den Gegenstand einmal ansah. Auf den ersten Blick vermutete sie eine Scherbe aus Porzellan – vielleicht gehörte sie zu einer Vase, dafür aber musste sie sich das Stückchen näher ansehen. »Guten Tag. Geben Sie mir einen Moment.« sagte Ella noch, ehe sie die Scherbe in die Hand nahm und genauer betrachtete. Sie bestand komplett aus Ton und besaß Verzierungen, die Ella bekannt vorkamen, allerdings konnte sie nicht sagen, woher. Sie Strich vorsichtig mit ihrem Finger darüber, konnte aber zunächst nichts Auffälliges entdecken – die Oberfläche fühlte sich lediglich rauer an, als es vielleicht üblich war. Sicher war sie sich allerdings auch dabei nicht. »Ich muss schnell etwas überprüfen. Wenn Sie möchten, können Sie sich so lange hier umsehen.« schlug Ella vor, während sie ihr Tablet hervor holte und einschaltete. Morph bedachte die Fremde währenddessen mit Argusaugen und ließ sie nicht aus dem Blick – sie konnte ja immer noch anderes im Kopf haben. Und auch Rayo ließ die Frau nicht aus den Augen. Es orientierte sich an dem schillernden Ditto, um seine Trainerin stolz zu machen.

Einige Minuten später hatte sie auf ihrem Tablet einem Bericht geöffnet, der mit Bildern geschmückt war. Darauf erkannte man die verschiedensten Gegenstände, die allesamt aus Ton bestanden: Vasen, Schalen, Teller, Töpfe und sogar Besteck. Sie alle hatten die selben Verzierungen und kennzeichnen so, dass sie zu einer Sammlung gehörten. Angeblich hatte man die Gegenstände erst vor Kurzem gefunden – was auch der Grund dafür war, dass Ella die Scherbe wiedererkannt hatte. Hatte jemand sie zerbrochen? Ella verglich die Scherbe mit der Vase auf dem Bild – sie war sich sicher, dass dieses Stück der Vase entspringen musste. Die Rundung dessen passte einfach perfekt. »Diese Scherbe gehört zu der kürzlich gefundenen Sammlung aus dem 16. Jahrhundert. Hier, sehen Sie.« sagte sie und zeigte auf das Bild, das die Vase zeigte. »Ich bin mir sicher, dass sie einmal eine Vase gewesen sein muss. Die Verzierungen stimmen auch soweit überein. Wenn ich es richtig erkenne, müsste die Scherbe aus diesem Teil der Vase stammen.« erklärte Ella weiter und zeigte auf einen Abschnitt des Bildes, der die Verzierungen zeigte. Damit war nun eigentlich alles gesagt – mit Ausnahme eines kleinen Details. »Allerdings glaube ich, dass es sich um eine Fälschung handelt.« verkündete sie dann mit ernster Stimme, fast so als wäre es ein Verbrechen, solch seltene Stücke zu fälschen. Andererseits konnte sie die Menschheit doch nie wirklich verstehen. Fälschungen waren immerhin auch keine Seltenheit. Blieb nur die Frage, woran sie das erkannt hatte! Morph stellte sich die Frage mittlerweile auch und war nah an die Tonscherbe heran gegangen, die es nun mit einem prüfenden Blick bedachte. Als es wieder aufsah, schien es, als würde es nicken, so als wäre es das Selbstverständlichste von der Welt – zumindest wäre es ein Nicken gewesen, wenn es einen richtigen Kopf gehabt hätte. »Ich bin zwar keine Kunsthändlerin, allerdings weiß ich, wie alte Farbe aussieht - auch wenn die Farbe der Verzierungen schon sehr verblasst zu sein scheint, ist sie doch noch zu frisch. Davon einmal abgesehen fühlt sich der Ton anders an, als er es sollte, wenn diese Scherbe tatsächlich aus der Sammlung stammen würde, aus der sie angeblich kommen soll.« erklärte Ella schließlich und beendete damit ihren Bericht - wenn die junge Dame noch genaueres über die Sammlung wissen wollte, würde auch Ella erst einmal recherchieren müssen - alles wusste sie schließlich auch nicht und da sie wusste, dass sie diese Sammlung ganz bestimmt nicht in die Finger bekommen würde, hatte sie auch nicht allzu großes Interesse an dem Bericht gehegt, den es darüber gab. »Woher haben Sie die Tonscherbe, wenn ich fragen darf?« Es interessierte Ella, wie diese Frau an etwas dergleichen kam, ganz gleich, ob es sich um eine Fälschung handelte oder nicht. Vielleicht hatte ja auch sie selbst das Stück angefertigt? Man wusste nie, welche Art von Mensch gerade vor einem stand. Die Rothaarige konnte noch so nett erscheinen, sie konnte deswegen trotzdem eine Fälscherin sein.
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Beitrag von GastFr Apr 22, 2016 3:58 pm



The Einall Post

Täglich mit den wichtigesten News | Sport | Wirtschaft | Politik |  Ausgabe #02

EXPERTENAUSSAGE

Ayumi konnte von Glück sagen, dass sie es noch rechtzeitig geschafft hatte. Es waren nicht einmal mehr fünf Minuten bis Ladenschluss. Die Rothaarige hätte es auch gut verstanden, wenn die Verkäuferin sich nicht mehr um ihr Anliegen hätte kümmern wollen, und sie auf einen anderen Tag vertröstet hätte, doch so kam es nicht. Die junge Frau begrüßte die Journalistin und erbat sich einen Moment, um das gute Stück zu betrachten. Professionell begutachtete sie die Scherbe, fühlte das Material, aus dem sie gemacht war. Eine vorschnelle Antwort gab sie allerdings nicht. Die Verkäuferin erbat sich noch mehr Zeit. Sie sagte, sie müsse etwas überprüfen und bot Ayumi an, in der Zeit durch ihren Laden zu wandern und sich etwas umzusehen. >>Öhm… ist gut.<<, antwortete diese. Ihr Zögern war dabei deutlich zu vernehmen. Eigentlich war sie ja nicht dort, um sich etwas zu kaufen, doch nun hatte sie etwas Zeit, in der sie ohnehin nichts Sinnvolles anstellen konnte, darum konnte sie sich ja auch umsehen. Vielleicht fand sie ja sogar etwas, das ihr Interesse weckte. Erst, als sich Ayumi grade umdrehen wollte, um durch den Laden zu spazieren, fielen ihr die Pokemon auf, die offensichtlich der Verkäuferin gehörten. Ein Ditto saß… oder stand auf dem Tresen, beäugte sie eindringlich. Dazu befand sich noch ein Rotom auf dem Boden, direkt vor dem Tresen. Auch dieses richtete seinen Blick auf die Kundin. Sie schienen gut aufzupassen. Besser hätte ihr Fukano die Rolle des Wachhundes wohl kaum spielen können. >>Sind das die zwei Ladendetektive?<<, scherzte Ayumi noch nebenbei, ehe sie sich dann wirklich von ihnen abwendete und sich etwas umschaute. Mit lockeren, leichtfüßigen Schritten ging sie durch die Reihen an Tischen und Regalen. Der Laden bot wirklich die verschiedensten Objekte, die allesamt nur eines gemeinsam hatten. Sie waren alt. Wenn die Journalistin an Antiquitäten dachte, so vielen ihr zuerst nur Vasen und Schränke ein, doch „Old Times“ hatte wesentlich mehr zu bieten. Dort wurden die verschiedensten Möbel verkauft, sogar Statuen standen verteilt im Raum. Besonders diese erweckten Ayumis Aufmerksamkeit. Zu diesen trat sie nahe heran, um sie genauer begutachten zu können. Sie fand, dass man beim Anblick dieser Ton-, Marmor- und Steinstatuen am ehesten ein Gefühl für die Geschichte hinter ihnen bekam.

Als die freundliche Verkäuferin damit begann, ihre Recherche zusammenzufassen, schreckte die Rothaarige aufmerksam hoch und setzte sich sofort in Bewegung, um sich ihr wieder direkt gegenüberzustellen. Was die Antiquitätenhändlerin zuerst erzählte, war nichts Neues für Ayumi. Es handelte sich um eine Scherbe aus einer Sammlung, die auf das 16. Jahrhundert datiert wurde. Darum ging es ihr ja, aber das war ja auch nicht alles, was die Schwarzhaarige zu erzählen hatte. Sie zeigte ihr sogar, dass die Scherbe offensichtlich aus einem bestimmten Teil einer der Vasen stammen musste. Enttäuschung machte sich in der Journalistin breit. >>Oh, okay.<< Eigentlich hatte sie ja gehofft, dass dem nicht so war, damit sie einen spannenden Bericht über Kunstfälscher schreiben konnte. Sie überlegte bereits, wie sie ihrem Informanden gegenübertreten wollte, da dieser sie zu enttäuschen schien.
Doch dann kam die überraschende Wende. Die nette Dame war noch nicht fertig. Unerwarteter Weise fügte sie doch noch die Worte hinzu, die das Herz der Sensationsjägerin höher schlugen ließen. Sie ging davon aus, dass es sich um eine Fälschung handelte. >>Wirklich?<< Die Überraschung in ihrer Stimme war so echt, wie die Freude die mitschwang. Dabei dachte Ayumi gar nicht daran, was es für einen Eindruck hinterlassen könnte, wenn man sich so offensichtlich über die Tatsache freut, dass das Stück Kunst, welches man grade hat begutachten lassen, eine Fälschung sein soll.
Erst als sie die Euphorie in ihrer eigenen Stimme bemerkte, versuchte sie die Sache etwas herunterzuspielen.>>Und da sind sie sich sicher, ja?<< Diesmal versuchte sie nicht ganz so emotional zu klingen, auch wenn es für den ersten Eindruck ohnehin zu spät gewesen sein dürfte.
Wie die Frau dann weiter erklärte, war die Farbe scheinbar künstlich auf alt gemacht worden. Außerdem stimme die Beschaffenheit des Tons nicht ganz. Sie relativierte ihre Aussagen zwar, indem sie hinzufügte, dass sie keine Kunsthändlerin sei, aber über genug Wissen verfüge sie dennoch.
Wenn sie Recht behalten sollte, wäre Ayumi an etwas großem dran.
Dann müsste sie das nur noch irgendwie mit der Polizei einfädeln und schon war sie die erste, die von den Kunstfälschern berichtet. >>Vielen Dank! Sie haben mir sehr geholfen!<< Aus ihrer Sicht war dann alles geklärt. Allerdings hatte die Verkäuferin noch eine Frage, die es ganz schön in sich hatte. Eigentlich war sie ganz simpel gestaltet, doch musste sich Ayumi gut überlegen, was sie antwortete. Es könnte sie in ein falsches Licht rücken und ihr obendrein noch ordentlich Ärger einbringen. >>Uh… Nun ja, ich habe sie… geliehen bekommen?<< Das war wohl der Nachteil daran, dass sie das Stück einer professionellen Expertin übergeben hatte. Sie wusste darüber Bescheid, dass sich die Scherbe eigentlich nicht ohne weiteres in Ayumis Obhut befinden sollte. Darum musste die Rothaarige ein Stück Wahrheit preisgeben, wenn sie keine falschen Vermutungen aufkommen lassen wollte. >>Also gut, können Sie ein Geheimnis für sich behalten? Nur für ein paar Tage?<< Sie zückte ihr Portmonee aus der Tasche, klappte es aus und zog eine schlicht gehaltene Visitenkarte heraus, um sie der jungen Frau zu überreichen. >>Ich arbeite für die Einall Post. Ich bin Journalistin und an einer Sache dran.<< Sie verstaute ihre Geldbörse wieder und pausierte für die Zeit, bis sie dann weitersprach. >>Wie Sie mir bestätigt haben, sollte diese Scherbe aus der besagten Sammlung stammen, aber sie ist gefälscht. Das wollte ich nur bestätigt haben.<< Der Rest sollte auf der Hand liegen. Was sie als Journalistin tat, war ja offensichtlich, weswegen es sich erübrigte, die Händlerin darüber aufzuklären. >>Es wäre schön, wenn sie kein Wort darüber verlieren, damit es nicht zu früh an die Öffentlichkeit gelangt. Das würde es sowohl mir, als auch der Polizei erschweren.<< Sicher, was die Rothaarige bisher von sich gab, konnte genauso gut frei erfunden sein, doch zur Not konnte sie ja bei der Einall Post anrufen und sich zumindest über Ayumi informieren. Der Blick der Journalistin wanderte zwischen der noch immer sitzenden Verkäuferin und ihren Pokemon hin und her. Sie versprühte Sicherheit und wirkte keineswegs nervös in dem was sie sagte.
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Beitrag von GastSo Mai 01, 2016 2:11 pm


Post #028
Goes With Ayumi
Ort: Antiquitätenladen "Old Times" in Stratos City
Eher misstrauisch, obwohl das keinesfalls böse gemeint war, bedachten Ellas Pokémon die Fremde, die sie als "Ladendetektive" bezeichnete, was Ella ein Schmunzeln entlockte, mit dem sie selbst nicht gerechnet hätte. Eigentlich war ihr gar nicht nach Spaßen zumute, trotzdem hatte die Fremde es geschafft, ihr ein ehrliches Lächeln zu entlocken. »Sie haben gerne alles im Blick - aber sie werden Sie nicht belästigen.« versprach Ella der Rothaarigen und sah daraufhin warnend zu ihrem Ditto, das sich damit auch zufrieden gab. Solange Ella keine Gefahr in der Person sah, musste Morph das ebenso nicht. Trotzdem sprang er vom Tresen und verfolgte die Fremde, während diese sich den Laden ansah und Ella Informationen über die Tonscherbe einholte.

Schon kurze Zeit später teilte Ella ihrer Kundin mit, worum es sich bei der Tonscherbe handelte, wo sie herkam und aus welchem Teil der Vase sie vermutlich stammte. Es war nur ein kurzer Moment, doch Ella glaubte Enttäuschung zu hören, was sie doch sehr verwirrte. Hatte die junge Frau es etwa doch nicht wissen wollen? Was an ihren Informationen war so schlecht, dass man enttäuscht darüber sein könnte? Ella wusste es nicht und eigentlich war es ihr auch recht egal. Sie machte lediglich ihre Arbeit und führte ihre Erklärungen letztlich noch weiter aus. Dann kam sie dazu, dass sie glaubte, eine Fälschung vorliegen zu haben und genau in diesem Moment wurde aus der Enttäuschung ihres Gegenübers echte Freude - etwas, was Ella wieder einmal nicht nachvollziehen konnte. Hatte die Rothaarige begriffen, was Ella ihr gerade mitgeteilt hatte? Skeptisch musterte Ella die junge Frau, da sie absolut nicht verstehen konnte, was an einer Fälschung so toll sein sollte. Kunstfälscher waren doch wirklich das letzte - neben Kinderschändern und anderen, gewalttätigen Menschen natürlich, die Ella stets versuchte dingfest zu machen. Was sie auch nach Ladenschluss weiter versucht hätte, allerdings bediente sie nun zunächst die junge Frau, die erst kurz vor Ladenschluss herein gekommen war und wegen der Ella demnach nun Überstunden machte - was sie allerdings nicht störte. Hier war sie wenigstens in ihrem Element und fühlte sich heimisch. Solange die Fremde nicht bemerkte, dass sie im Rollstuhl saß, war auch noch alles gut - danach würde es schlichtweg nur unangenehm werden, wie jedes Mal, wenn irgendjemand sie in dem Ding sah. Vielleicht war es aber auch einfach nur ihre Einbildung - was die Sache auch nicht besser machte. »Ja, ich bin mir ziemlich sicher.« beantwortete sie noch die Frage der Rothaarigen, die jedoch nicht verdecken konnte, wie sie sich über die neu gewonnene Information gefreut hatte.

Nachdem sie nun ihre Ausführungen beendet hatte, bedankte sich ihre Kundin auch sogleich und schien bereit, den laden wieder zu verlassen, allerdings interessierte es Ella, woher ihr Gegenüber die Tonscherbe eigentlich hatte. Fälschungen fand man sicher nicht einfach so und man trug sie schon gar nicht mit sich herum - außer natürlich, man war selbst der Fälscher. Allerdings konnte sich Ella das kaum vorstellen, da die Reaktion ihres Gegenübers dann sicher eher schockiert gewesen wäre. Und sie natürlich gar nicht erst hergekommen wäre. Die Antwort der Rothaarigen fiel allerdings nicht gerade so aus, als könne Ella ihr das glauben, weshalb die Skepsis, die sie bereits zuvor empfunden hatte, noch verstärkt wurde. Ella ging stark davon aus, dass ihr Gegenüber die Tonscherbe vielmehr gestohlen hatte, was sie zu einer Diebin machte, die hinter Gitter gehörte. Ellas Augen verengten sich und auch Morph wurde hellhörig. Offenbar gefiel ihm die Wendung nicht sonderlich, doch gerade als Ella etwas dazu sagen wollte, schwenkte die junge Frau um und fügte ihrer Antwort etwas hinzu. Ella sollte ein Geheimnis für sich behalten? An sich war das wirklich kein Problem, da sie aber nicht wusste, um was es ging, würde sie bestimmt keine Versprechungen machen. Fragend sah sie die Fremde also an, als diese ihr Portemonaire zückte und daraus eine Karte hervor holte, die sie Ella sogleich übergab. Ein Blick darauf verriet der Schwarzhaarigen den Namen ihres Gegenübers, genauso wie ihren Beruf, weshalb Ella sich - hoffentlich ohne dass Ayumi es bemerkte - anspannte. Als auch Morph erfuhr, dass die Rothaarige Journalistin war, wurde er noch wesentlich aufmerksamer und wachsamer. Was seine Trainerin tat war nun einmal nicht ganz legal, auch wenn es einem guten Zweck diente. Sie konnten es nicht gebrauchen, dass irgendein dahergelaufener Journalist sie entlarvte oder ihnen auf der Spur war. Glücklicherweise war sie wegen etwas gänzlich anderem in ihren Laden gekommen, weshalb Ella inständig hoffte, dass die Skepsis, die Morph nun an den Tag legte, die Frau nicht alarmieren würde. Das konnte sie nun wirklich nicht gebrauchen. Also zwang sie sich dazu, sich zu entspannen oder es zumindest so aussehen zu lassen, auch wenn die Sorge in ihr stieg, dass Ayumi mehr von ihr wusste als gut für sie war. Dafür gab es zwar keinerlei Beweise, aber vielleicht diente alles, was Ayumi seit ihrem Betreten getan und gesagt hatte nur dem Zweck, Ella zu entlarven. »Nun, ich denke das könnte ich tun. Sorgen Sie nur dafür, dass sie Fälscher auch geschnappt werden.« sagte Ella schließlich, während sie Ayumi direkt in die Augen sah, um nicht den Eindruck zu hinterlassen, irgendetwas zu verbergen. Was sie natürlich tat. Und leider benahm sich Morph Ayumi gegenüber auch gänzlich anders als zuvor - er wirkte weniger freundlich, sondern vielmehr misstrauisch und bedachte die Fremde mit einem eher bösartigen Blick. Innerlich seufzte Ella, während sie sich äußerlich zu einem Lächeln zwang. Vielleicht hätte sie irgendetwas als Gegenleistung für ihr Schweigen verlangen können, allerdings war sie wirklich nicht in der Position, um etwas dergleichen anzusprechen. In der Hoffnung, dass Ayumi den Blick und die Gefühlsveränderung ihres Ditto noch nicht bemerkt hatte, nahm Ella das kleine Pokémon in beide Hände und ließ es auf ihrem Schoß und somit unter dem Tresen verschwinden. Sie konnte wirklich nicht gebrauchen, dass Ayumi Verdacht schöpfte. Leider hatte sie nicht mit Rayo, ihrem Schneidrotom, gerechnet, das sich momentan in einer Phase befand, in der es sich alles von Morph abschaute. Natürlich war auch ihm die Änderung von Morph nicht entgangen, weshalb er Ayumi nun auch mit einem feindseeligen Blick bedachte. Gleichzeitig machte es Geräusche, die eindeutig sagten, dass Ayumi verschwinden sollte. Leider gab es für dieses Verhalten keinen ersichtlichen Grund für Ayumi, weshalb es alles noch auffälliger werden ließ. »Entschuldigen Sie das Verhalten meines Pokémon - ich weiß nicht, was plötzlich in ihn gefahren ist.« log Ella, die den Grund natürlich genau kannte. Sie konnte nur hoffen, dass Ayumi die Lüge nicht bemerkte. Da Ella keine Möglichkeit hatte, schnell zu Rayo zu kommen, griff sie sogleich zu seinem Pokéball und holte ihn wieder dorthinein zurück, damit er keinen weiteren Ärger machen konnte. Dann schenkte sie Ayumi wieder ihr aufgesetztes Lächeln. »Ich hoffe, Sie haben Erfolg mit ihrer Story.« sagte sie schließlich noch, während sie Ayumi gut beobachtete, um abschätzen zu können, ob sie Verdacht geschöpft hatte oder nicht.
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Beitrag von GastFr Mai 13, 2016 8:35 pm

Out: Uuuuh, schon 12 Tage. Sorry, habe viel zu lange aufgeschoben ^^"


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Täglich mit den wichtigesten News | Sport | Wirtschaft | Politik |  Ausgabe #03

PLAGIAT!

Natürlich war es nur ein kleiner Spaß der Journalistin, die beiden Pokemon als Ladendetektive zu bezeichnen. Es war weder ernst, noch beleidigend gemeint. Auch störte es sie nicht einmal. Selbst wenn sie mit der Aufgabe betraut waren, den Antiquitätenladen zu bewachen und den Kunden etwas auf die Finger zu schauen, dann war es eben so. In der Welt, in der sie lebten, konnte man eben nicht jedem blind vertrauen. Wer sollte das besser wissen, als die Rothaarige, die regelmäßig über die Geschichten hinter kriminellen Aktivitäten schrieb? Ayumi nickte den Kommentar der Ladenbesitzerin lächelnd ab. Es störte sie nicht, beobachtet zu werden. Sie hatte ja nichts zu verheimlichen, zumindest nicht bezogen auf den Laden. Sie bemerkte, wie das Ditto ihr folgte und sie gut im Blick behielt. So, wie es wahrscheinlich ihr extra ausgebildetes Polizeifukano nicht besser hinbekommen hätte.
Jedenfalls vertrieb sich Ayumi die Zeit. Solange, bis die junge Frau hinter dem Tresen genug Informationen über das Objekt zusammengekramt hat, welches sie ihr überreicht hatte. Zunächst sollte es so aussehen, als hätte ihr Informand sich oder sie getäuscht, doch die Information, dass es sich bei der Scherbe aller Voraussicht nach um eine Fälschung handelte, kam einfach nur später, als die Journalistin erwartet hatte. Sie konnte nicht anders, als noch einmal nachzuhaken, ob sich die Fachfrau wirklich sicher war. Auf halbe Sachen konnte sie sich nicht verlassen. Wenn die kommenden Tage ein Kunstfälscher auffliegen sollte, dann brauchte sie Beweise. Am liebsten hätte es die Rothaarige ja dabei belassen, hätte sich einfach bedankt und wäre gegangen, doch ganz so einfach war das leider nicht. Die Verkäuferin wurde skeptisch, was bei Ayumis geheimtuerischem Verhalten ja auch kein Wunder war. Sie wurde also vor die Wahl gestellt, ob sie eine Ausrede erfinden oder die Wahrheit riskieren sollte. Beides hatte seine Vor- und Nachteile. Sie konnte entweder ein schlechtes Bild hinterlassen und riskieren, dass sie bei der Polizei gemeldet wurde, dafür aber ihre Informationen geheim halten, oder alles lüften und darauf hoffen, dass die gute Frau nichts ausplaudern würde. Sie entschied sich für letzteres. Es war eine Entscheidung aus dem Bauch heraus. Die Journalistin war es eigentlich gewohnt, am Rande des legalen zu wandern und die Grenzen hin und wieder mal zu überschreiten, doch diesmal sollte es die Wahrheit sein. Als sie also ihre Karte übergab und sich den kritischen Blicken der Frau und ihrer Pokemon stellte, kam eine eigenartige Atmosphäre auf. Es wirkte fast so, als sei sie nicht wirklich erwünscht gewesen, was Ayumi allerdings damit verband, dass sie bereits einen schlechten Eindruck damit hinterlassen hatte, dass sie mit einer Fälschung im Gepäck ankam und sich über die Unechtheit des Stückes sogar noch gefreut hatte. Immerhin wünschte die Frau ihr dann mehr oder weniger viel Erfolg, beziehungsweise stellte die Forderung, dass der eigentliche Fälscher gestellt und geschnappt werden sollte. >>Das werde ich.<<, antwortete sie breit grinsend und nach einem eifrigen Nicken. Plötzlich drangen Geräusche in ihr Ohr, die sie aufhorchen ließen. Ayumi schaute zum Rotom der Ladenbesitzerin, welches sie eindringlich begutachtete und Drohlaute ausstieß. Jedenfalls klangen seine Laute für sie nach solchen. Die Verkäuferin reagierte und nahm ihren kleinen Aufpasser zurück, woraufhin sie sich auch gleich für sein Verhalten entschuldigte. >>Ähm, ist schon okay. Es meint es ja nur gut.<<, vermutete die Rothaarige. >>Ich denke, wir hatten einfach einen schlechten Start.<<, fügte sie dann peinlich berührt an. Die Frau wünschte ihr alles Gute und Ayumi war drauf und dran zu gehen, doch wollte sie noch etwas loswerden. >>Wie kann ich mich denn für ihre Hilfe erkenntlich zeigen? Soll ich ihren Laden erwähnen? Soll ich vielleicht sogar einen Bericht über ihn schreiben? Sie zum Essen einladen? Es wäre mir eine Freude!<< Der Journalisten lag es sehr am Herzen, ihr Bild wieder in ein vernünftiges Licht zu rücken und irgendwie schuldete sie der Frau auch etwas. Schließlich hatte sie ihre Zeit gestohlen und das sogar bis über die eigentlichen Arbeitszeiten hinaus, ohne dafür überhaupt etwas gezahlt zu haben!

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Beitrag von GastSo Mai 15, 2016 11:32 am

[out: Kein Problem, alles gut ;)]

Post #029
Henriella & Ayumi
Antiquitätenladen "Old Times" :: Stratos City
Glücklicherweise schien Ayumi das Verhalten ihres Rotom nicht auf den eigentlichen Grund zurück zu führen. Im Grunde konnte sie ihn auch gar nicht kennen, doch Ella war mit ihren Vermutungen immer vorsichtig. Es konnte durchaus sein, dass die Reporterin aus einem ganz anderen Grund hier war, als die Tonscherbe, die sie ihr vorgelegt hatte. Vielleicht sollte das auch nur als Ablenkung gelten und sie wartete nur auf den passenden Moment, um Ella auffliegen zu lassen. Natürlich wusste Ella das nicht genau, allerdings ging sie lieber vom Schlimmsten aus, als hinterher überrascht zu werden. Bisher ließ sich nichts feststellen und die Rothaarige schien das Verhalten ihrer Pokémon auch auf den schlechten Start zurückzuführen, den sie gehabt hatten. Eigentlich war Ella nicht der Meinung, dass dem so gewesen war, doch daran erkannte man, wie die Meinungen auseinander gingen. Natürlich war vieles an Ayumi seltsam gewesen, doch letztlich hatte sich alles aufgeklärt. Sie hatte die gefälschte Tonscherbe entwendet, um einer heißen Spur für eine ihrer Storys zu folgen - denn sie war Reporterin, die sich daher auch freute, dass die Tonscherbe tatsächlich eine Fälschung war. So hatte sie immerhin das, wonach sie gesucht hatte und konnte groß raus kommen. Insofern hatte sich alles zusammen gefügt. Das Dumme war nur, dass Ella Reportern schlichtweg nicht ganz vertraute und ihnen mit äußerster Vorsicht entgegen trat. Auch Morph wusste, wie gefährlich Reporter für Ella werden konnten, doch wenn er sein Verhalten ihr gegenüber nicht geändert hätte, hätte auch das Rotom nicht zu knurren begonnen. Es wäre einfach nicht aufgefallen, da Ella es verstand, ihre wahren Gedanken und Gefühle zu verbergen. Jedenfalls in solchen Momenten. »Gut möglich.« pflichtete Ella letztlich nur bei, um nicht noch mehr Verdacht zu schöpfen und wünschte Ayumi sogleich einen schönen restlichen Tag und natürlich viel Erfolg für alles Weitere, wobei sie tunlichst darauf achtete, ihr freundliches Lächeln beizubehalten. Gerade als sie dachte, die junge Frau ihr gegenüber würde ihren Laden wieder verlassen - Ella hätte dann zumindest aufatmen können - fiel dieser ein, dass sie sich doch irgendwie erkenntlich zeigen wollte, immerhin hatte Ella ihr geholfen und das auch nach ihren eigentlichen Geschäftszeiten. Das war für die Schwarzhaarige eigentlich kein Problem, da sie sich gern um ihre Kunden kümmerte, hier war es mittlerweile allerdings ein wenig anders. Sie brachte Ayumi mittlerweile Misstrauen entgegen und war unsicher, was sie in Bezug auf sie denken sollte. Sie durfte schlichtweg nicht riskieren, aufzufliegen. Ella hörte sich die Vorschläge der jungen Frau an, obwohl sie längst beschlossen hatte, keinen Dank entgegen zu nehmen. Beim letzten Vorschlag allerdings errötete sie kurzzeitig, hoffte aber, sich schnell wieder im Griff zu haben. Mit Frauen essen zu gehen war für Ella immer anders, als es für die meisten Frauen war, auch wenn sie in diesem Fall natürlich wusste, dass es eine Einladung aus Dank war, nichts anderes. »Ich helfe gerne, dafür müssen Sie sich nicht bedanken. Ich erwarte keine Gegenleistung.« gab Ella der jungen Frau schließlich als Antwort, dachte aber gleichzeitig darüber nach, ob es nicht vielleicht doch sinnvoll war, einem Interview zuzustimmen. Natürlich bestand das Risiko, dass das, was sie tat, entdeckt werden würde, allerdings schadete es nicht, ein wenig Werbung für den Laden in die Welt zu setzen, um mehr Kunden zu bekommen. Ihre Mutter hätte sich die Chance sicherlich nicht entgehen lassen...sie hatte allerdings auch nichts Illegales als Nebenjob ausgeführt. Andererseits war Ella aber auch ein vorsichtiger Mensch - wenn sie ihre Pokémon heraus hielt, würde Ayumi vermutlich gar keinen Verdacht schöpfen. »Aber wenn Sie sich unbedingt erkenntlich zeigen möchten, würde ich mich über eine Erwähnung meines Ladens natürlich freuen.« fügte sie ihrer Antwort nach einigen Sekunden hinzu, wodurch sie einen fragenden Blick ihres Ditto erntete, das noch immer auf ihrem Schoß unter dem Tresen saß. Es war eben wichtig, ihren Laden anzupreisen, um Kunden zu bekommen, damit der Laden weiter geführt werden konnte. Manchmal musste man ein paar Risiken nun einmal eingehen - und wenn Ayumi den Laden schlichtweg erwähnte, konnte Ella im Grunde auch nichts passieren.
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Beitrag von GastFr Mai 20, 2016 1:35 am


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Eine Hand wäscht die andere

Ayumi wäre sicher sehr stolz auf sich selbst gewesen, hätte sie einen solchen Plan gehabt, wie ihre Gesprächspartnerin ihn in Gedanken befürchtete. Allerdings hätte sie dazu erst einmal Wind von den geheimen Machenschaften der Rollstuhlfahrerin haben müssen, was nicht der Fall war. Sicher könnte man nun monieren, dass sie uninformiert war, was sie als Reporterin alles andere als gut dastehen lassen würde, doch selbst sie, mit ihrer guten Spürnase für solche Angelegenheiten, erwartete nicht immer das Unerwartete. Sie bemerkte ja nicht einmal, dass die gute Frau an einen Rollstuhl gefesselt war, wobei man Ayumi ja zugutehalten konnte, dass sie sich, seit die Rothaarige den Laden betrat, permanent hinter dem Tresen befand, welcher ihr durchgängig und aus jedem Blickwinkel die Sicht auf diese Tatsache versperrt hatte. Da sie dies also nicht wusste, von dem für dieses Szenario irrelevanten Fakt der körperlichen Beeinträchtigung einmal abgesehen, konnte sie die Reaktion der Pokemon auch gar nicht richtig einschätzen. Gut, vielleicht hätte sie dadurch dann stutzig werden können, doch Ayumi war viel zu sehr davon abgelenkt, dass sie diesen seltsamen Eindruck hinterlassen hatte, weswegen sie keinen Kopf dafür hatte. Dass sich die Reporterin für die geleistete Hilfe, in Form der fachmännischen Beurteilung der Sachlage, irgendwie erkenntlich zeigen würde, war für sie selbstverständlich. Die Form, in der das geschehen sollte, lag allerdings noch nicht fest. Ayumi hatte verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl, die sie dann auch aufzählte. Sie legte die Entscheidungsgewalt in die Hände der Verkäuferin, deren Name sie leider noch nicht kannte. Dafür hatte sie sich zu grob vorbereitet. Marques lautete der Nachname. Wenn sich die Rothaarige richtig entsann, dann war es Miss H. Marques. Für den Moment spielte das allerdings ohnehin keine allzu große Rolle. Bei Gelegenheit würde Ayumi ihre Recherche einfach nachholen. Wenn sie sich beispielsweise für einen Artikel über die Geschichte des Antiquitätenladens erkundigte. Das spontane Erröten der jungen Dame bemerkte die Kundin zwar, doch dachte sie sich nichts dabei. Unerwarteter Weise wählte sich die Helferin keine der Optionen aus. >>Oh…<<, stieß Ayumi mit einer Mischung aus Überraschung und Enttäuschung aus. Grade wollte sie hinzufügen, dass ihr Angebot stehen würde, falls sie sich noch anders entscheiden sollte, doch dies geschah dann schneller, als Ayumi antworten konnte. Frau Marques nahm ihr indirektes Nein zurück und meinte, dass es sie freuen würde, wenn sie, beziehungsweise ihr Laden irgendwie erwähnt werden würde. Die Überraschung verschwand aus dem Gesicht der Schreiberin und ein breites und freundliches Grinsen nahm ihren Platz ein. >>Natürlich doch, das ist das Mindeste!<<, antwortete sie. Was gleichzeitig so etwas wie abschließende Worte sein sollten. >>Also… auf dann. Einen schönen Feierabend wünsche ich.<<, sprach sie noch, stellte sicher, dass sie die Scherbe nicht vergessen würde und hob zum Abschied noch die Hand, um dann ein Winken anzudeuten, ehe sie sich umdrehte und in Richtung Ausgang bewegte. Die Ladentüre ein weiteres Mal hinter sich gelassen, blickte Ayumi reflexartig auf ihr Handy, woraufhin sie die Nachricht ihrer besten Freundin bemerkte. Ein Blick auf die Uhrzeit verriet ihr, dass diese Nachricht schon eine ganze Weile auf ihre Beantwortung wartete, die nun auch endlich fällig wurde.

tbc: ???

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Beitrag von GastMo Mai 23, 2016 12:02 am


Post #030
Henriella & Ayumi
Antiquitätenladen "Old Times" :: Stratos City
Bisher hatte Ella nichts Auffälliges an der jungen Frau finden können, von daher zwang sie sich dazu, nicht vom Schlimmsten auszugehen. Wahrscheinlich ging es Ayumi wirklich nur darum, eine Exklusivstory zu bekommen und dass ihr Laden dort namentlich erwähnt werden würde, konnte immerhin nicht schaden. Obwohl Ella nach wie vor sehr vorsichtig war und Morph der Frau auch irgendwie nicht richtig zu vertrauen schien, zwang sie sich dazu, weiterhin freundlich zu bleiben, in der Hoffnung, dass Ayumi Yamamoto nichts Verdächtiges auffallen würde. Die Kriminelle konnte es nämlich nicht gebrauchen, entlarvt zu werden. Aus diesem Grund war sie eigentlich auch froh darüber, dass die Reporterin aus ihrem Laden verschwinden würde und sich daran machte, ihre Story über die Fälschungen zu verfassen. Wenigstens schien sie mit Ellas späterer Antwort auch zufrieden und glücklich zu sein und meinte, dass es das Mindestens war, was sie für Ella tun konnte. Eigentlich war es gar nicht der Rede wert – immerhin verbarg Ella ihrerseits auch ein Geheimnis, das sie schon einige Zeit lang verschwieg. Da würde sie es auch schaffen, den Mund über die Fälschungen zu halten. Und Ayumi behilflich zu sein war im Grunde ihr Beruf. Dafür hatte sie den Laden – jedenfalls zum Teil. Natürlich standen ihre Antiquitäten an erster Stelle, aber wenn sie noch anderweitig helfen konnte, erfreute sie das zusätzlich. »Ich wünsche Ihnen auch einen schönen Abend.« verabschiedete Ella die junge Frau mit den roten Haaren noch, ehe diese ihre Scherbe nahm, zum Abschied winkte und dann aus der Tür verschwand, wobei sie die Glocke ertönen ließ, die Ella immer mitteilte, wenn jemand den Laden betrat. Nun war sie wieder allein mit ihrem Pokémon, das nun von seinem Versteck unter dem Tresen hervor kam und auf den Tresen sprang, um Ella direkt anzuschauen. Fragend und verwirrt, wie die Antiquitätenhändlerin feststellte. »Nur weil sie Reporterin ist, heißt das nicht, dass sie darauf aus ist, uns zu entlarven. Außerdem ist es viel auffälliger, wenn du dein Verhalten ganz plötzlich änderst. Verhalte dich einfach ganz normal und die Wahrscheinlichkeit, dass wir entdeckt werden, ist wesentlich geringer.« erklärte sie ihrem Ditto mehr oder weniger geduldig, auch wenn sie sein Verhalten eigentlich nicht besonders toll gefunden hatte. Sie konnte von Glück sagen, dass die Reporterin nichts bemerkt hatte – oder es sich schlicht und ergreifend nicht zusammenreimen konnte.
Nun jedenfalls hatte Ella für den heutigen Tag endgültig Schluss und sie konnte die Tür abschließen- dieses Mal auch wirklich. Noch einen Kunden würde sie jedenfalls nicht hinein lassen, zumal sie noch einige erledigen musste. Sie würde die nächste Zeit damit verbringen, den Zustand der ausgestellten Stücke zu kontrollieren, aufzuschreiben, was sie verkauft hatte und anschließend schlafen gehen, da es dann mit Sicherheit schon spät genug war. Erst einmal aber rollte sie zur Eingangstür, schloss diese ab und drehte das Schild davor auf „Closed“, damit jeder wusste, dass ihr Laden geschlossen hatte. Danach kehrte sie zum Tresen zurück, erledigte letzte Aufgaben und ließ den Tag dann ausklingen.

***
3 Tage später

Wieder einmal saß Ella hinter dem Tresen des Ladens. Die Mittagssonne schien gerade über dem Himmel und tauchte alles in helles Licht. Vor ein paar Minuten hatte ein Kunde den Laden wieder verlassen und sogar etwas gekauft. Ein antiker Stuhl war in den Besitz eines netten Mannes übergegangen, der sich wirklich darüber gefreut hatte. Obwohl Ella den Großteil über eher schlecht gelaunt war, hatte sie das doch so erfreut, dass sie nun guter Laune war. Sie sortierte einige Dokumente und Rechnungen, schrieb einige Dinge auf, die sie noch erledigen musste und schenkte ihrem Ditto ein Lächeln. Dieses hockte auf dem Tresen und beobachtete Ella bei ihrer Arbeit – Rayo hingegen schlief in seinem Pokéball, da am heutigen Tag einfach zu viele Kunden vorbei gekommen waren. Daher war es ein eigentlich recht erfolgreicher Tag und Ella hoffte, dass es auch so weiter gehen würde. Viele Kunden waren immerhin etwas Schönes – und etwas genauso Seltenes. Nicht viele Menschen interessierten sich für Antiquitäten. Daran war Ella zwar gewohnt, doch es machte sie traurig. Sie erinnerte sich daran, wie sie früher oft mit ihrer Mutter hier gewesen war und ihr geholfen hatte – nicht nur deshalb, weil es ihr Freude bereitete, sondern auch, um ihrem Vater zu entkommen. Letztlich war er tot – genau wie ihre Mutter auch. Ein Stich im Herzen drohte Ella die Luft zum Atmen zu rauben- warum dachte sie auch immer wieder daran zurück? Sie schluckte und hielt in ihrer Arbeit inne. Sie durfte es sich jetzt nicht leisten, einem Zusammenbruch zu durchleiden. Sie musste noch einige Stunden aushalten, ehe sie in ihrem Kummer versinken konnte.  Besorgt blickte Morph seine Trainerin an und rückte näher zu ihr, um ihre Hand zu streicheln und sie damit zu beruhigen. Ein schwaches Lächeln erschien auf den Lippen der Schwarzhaarigen. »Es geht schon wieder.« sagte sie zu ihrem Pokémon, das immer für sie da gewesen war. Morph war ihr einziger  Lichtpunkt in einer sonst eher düsteren Vergangenheit. Und vor allem die einzige Konstante, die noch existierte und sie nicht allein lassen würde. Und dafür würde sie dem Ditto ewig dankbar sein.
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Beitrag von GastMi Mai 25, 2016 3:42 pm


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Razzia bei Kunstausstellung!

[Zeitsprung: 3 Tage] Es hätte durchaus besser, aber auch wesentlich schlechter laufen können. Die anfänglichen Schwierigkeiten zwischen Ayumi und der Verkäuferin, die, wie die Reporterin in Erfahrung brachte, Henriella Marques hieß, waren relativ schnell überbrückt. Jedenfalls war es aus ihrer Sicht so. Die Rothaarige war an ihre Informationen gekommen. Sie war tatsächlich in den Besitz einer gefälschten Scherbe gekommen, die höchstwahrscheinlich Teil einer größeren Ansammlung an Fälschungen war. Sie schaltete am nächsten Tag die Polizei ein, gab ihr anonyme Hinweise und verwies auf die fachmännische Beurteilung einer renommierten Antiquitätenhändlerin der Stadt. Lange dauerte es nicht, bis die Männer und Frauen in Blau aktiv wurden. Aufgrund von akuter Fluchtgefahr, mussten sie die Übeltäter möglichst schnell festsetzen. Dessen war sich Ayumi natürlich auch bewusst. Ihr Artikel war für die nächste Tagesausgabe angesetzt und wurde bis dahin dann auch geschrieben und gedruckt. Auf dem Titelblatt. Inhalt des besagten Artikels, war unter anderem auch ein Verweis auf „Old Times“, den Antiquitätenladen, dessen Besitzerin tatkräftig zu der Verhaftung der Übeltäter beigetragen hatte. Darüber hinaus hatte es sich die Rothaarige nicht nehmen lassen, einen weiteren, kleineren Artikel zu verfassen, auf der Titelseite hingewiesen wurde. Ein paar Seiten weiter, im Kulturteil, beschrieb sie den Laden dann noch näher, verfasste ein Lob über die Ladenleitung und regte dazu an, einmal einen Blick auf die ständig wechselnden Angebote zu werfen. Es würde sich lohnen. Ein weiterer Tag verging und Ayumi hatte viel zu erledigen. Allerdings hatte sie es sich vorgenommen, Frau Marques noch einen Besuch abzustatten. Dies geschah dann also am Folgetag, dem dritten nach dem Gespräch der zwei Frauen. Guter Dinge betrat sie den Antiquitätenladen. Sie schob die Tür auf und die Klingel gab ihren üblichen Laut ab. Unterm Arm geklemmt, brachte sie die besagte Zeitung mit. Sie konnte schließlich nicht wissen, ob Henriella eine Leserin der Zeitung ihres Arbeitgebers war und wollte ihr demnach den Artikel zeigen können, sollte es nicht der Fall gewesen sein. Die Reporterin strahlte fröhlich. Ihre Arbeit hatte sich ausgezahlt und die Schlagzeile war ein voller Erfolg gewesen. Dafür war sie der Verkäuferin wirklich sehr dankbar. >>Einen wunderschönen guten Tag wünsche ich!<<, sprach sie laut, sang es schon fast in den Laden hinein. Ayumis Augen fanden die Ladenbesitzerin recht schnell und ohne lange zu zögern, überwand sie den Weg hin zu ihr. Im Nu stand sie also erneut am Tresen. Mit der einen Hand griff sie unter ihren anderen Arm, griff nach dem Papier, zog es und legte es auf die Theke. Da die Zeitung in der Mitte geknickt war, faltete sie sie auseinander. Dazu drehte Ayumi sie noch, sodass sie so lag, dass ihre Gegenüber in der Lage war zu lesen. >>Schon gesehen?<<, fragte sie, während sie sich über den Tresen beugte und noch zweimal mit Mittel- und Zeigefinger drauf tippte. >>Wenn nicht, dann sollten sie das dringend nachholen!<< Die Rothaarige machte sich wieder grade und verschränkte breit strahlend und zufrieden die Arme vor der Brust, um die Reaktion der Antiquitätenhändlerin abzuwarten. Natürlich hoffte sie, dass sie damit ebenso zufrieden war, wie Ayumi selbst, doch ob es wirklich so kommen würde, war abzuwarten.


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Beitrag von GastDo Jun 02, 2016 1:28 pm


Post #031
Henriella & Ayumi
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Wäre ihre Mutter noch am Leben, wäre sie sicherlich stolz auf ihre Tochter. Das musste sich Ella immer wieder aufs Neue ins Gedächtnis rufen, um sich daran zu erinnern, dass sie ihr Leben schon irgendwie meistern würde. Eigentlich blieb ihr doch auch gar nichts anderes übrig, als durchzuhalten, den Laden ihrer Mutter weiter zu führen und ihm alle Ehre zu machen! Sie wollte es so und würde sich selbst nur viel mehr hassen, wenn sie das nicht schaffte.
Gut war immerhin, dass der Laden heute zumindest sehr gut besucht war und immer neue Kunden eintragen, um sich zumindest umzuschauen. Selbst wenn sie nichts kauften, waren sie doch trotzdem da und boten eine willkommene Abwechslung. Auch Morph horchte immer wieder auf, wenn die Türglocke ertönte, da er natürlich wissen wollte, ob der eintretende Mensch auch vertrauenswürdig war. Selbiges tat das schillernde Ditto nun, denn die Tür öffnete sich und ließ das kleine Glöckchen läuten, das die Inhaberin auf einen weiteren Kunden aufmerksam machte. Als sie jedoch zur Tür blickte, erkannte sie ein ihr bekanntes Gesicht, das sie bereits bei ihrem ersten Besuch hübsch gefunden hatte. Allerdings erinnerte sie sich allzu gut daran, welchen Beruf die junge Frau ausübte, die vor drei Tagen das erste mal bei ihr gewesen war. Ella hatte geglaubt, sie losgeworden zu sein, nun aber lief sie schnurstracks auf den Tresen zu, unter den Argusaugen ihres Ditto, das Ayumi nicht aus den Augen ließ.  Natürlich mal wieder mit einem misstrauischen Blick, weshalb Ella ihre Hand auf das Ditto legte, um es davon abzuhalten, Ayumi auch noch anzufauchen- tatsächlich wäre das zwar süß gewesen, leider aber auch sehr verdächtig. Denn Ella war in den Augen der Polizisten eine Kriminelle – und Ayumi war Reporterin, die vor drei Tagen mit einer gefälschten Tonscherbe in Ellas Laden gekommen war. So hatten sie sich kennen gelernt, doch nachdem Ayumi die nötigen Informationen hatte, war sie verschwunden – mit der Zusicherung, Ellas Laden zumindest zu erwähnen. »Guten Tag!« begrüßte schließlich auch Ella ihr Gegenüber und drückte ihr Morph leicht auf den Tisch hinab – es machte ihm nicht viel aus, da er eben keine Knochen besaß, dennoch wollte er Ayumi unbedingt im Auge behalten – man konnte ja nie wissen! Ella allerdings hielt es für unnötig, Ayumi auf irgendetwas aufmerksam zu machen, von dem sie gar nichts wusste, weshalb sie sie nun auch wie jede andere Kundin behandeln wollte – natürlich mit Vorsicht, doch andere Menschen mussten ja nicht alles wissen. Als Ayumi nun am Tresen stand, legte sie eine Zeitung auf den Tisch und drehte sie zu Ella um, damit diese das Titelblatt lesen konnte. Die erste Frage war, ob Ella es bereits gesehen hatte, dann fügte die Rothaarige hinzu, dass sie es dringend nachholen musste, sollte dem nicht so sein. Fragend sah Ella erst Ayumi an, dann wanderte ihr Blick auf die Zeitung, in der sie die ersten Zeilen las. Der Artikel handelte von den Kunstfälschungen, die Ayumi aufgedeckt hatte. Geduldig las Ella den ganzen Artikel und als sie an der Stelle angekommen war, in der auf ihren Laden verwiesen wurde, wurde das Lächeln noch stärker. Ayumi hatte sie tatsächlich erwähnt. Natürlich war es so eine Sache, die Polizei auf sie und ihren Laden aufmerksam zu machen, doch es würde ihr bestimmt einige neue Kunden einbringen. Vielleicht war es ja auch deshalb so voll am heutigen Tag? Als sie den Verweis im ersten Artikel las, blätterte sie die Zeitung um und las auch den Artikel, der nur von ihrem Laden handelte. Ayumi hatte tatsächlich einen eigenen Artikel über den Antiquitätenladen „Old Times“ verfasst! Ella fühlte sich wirklich geehrt und auch Ditto sah neugierig auf den Artikel. Blöd nur, dass es nicht lesen konnte…»Das ist…wunderbar. Danke!« Mehr konnte Ella darauf einfach nicht sagen, doch als sie wieder zu Ayumi aufsah, sollte diese durchaus erkennen können, dass sich Ella darüber freute. Die Trauer über den Tod ihrer Mutter war für den Augenblick in den Hintergrund gerückt und auch Morph spürte die Veränderung bei seiner Trainerin, was ihn dazu veranlasste, Ayumi mit anderen Augen zu sehen. Immerhin musste es jeden Menschen gutheißen, der seiner Trainerin ein Lächeln auf das Gesicht zauberte! »Es ist natürlich auch schön, dass die Fälschungen aufgedeckt wurden und die Übeltäter sogar schon geschnappt worden sind! Es freut mich wirklich, dass ich helfen konnte.« fügte sie noch an, dann drehte sie die Zeitung wieder zu Ayumi hin. Sie war immer bemüht, Verbrecher zu schnappen, auch wenn sie deshalb selbst als Kriminell galt – es war es alle mal wert. Nun aber hatte sie ganz legal bei einer Sache helfen können. Besser konnte es doch gar nicht kommen! Morph schlich über den Tresen direkt auf Ayumi zu und blieb am Rand des Tresens hocken, von wo aus es zu Ayumi hinauf sah. Ella glaubte zunächst, dass es der Reporterin nach wie vor misstraute und sie dadurch verscheuchen wollte, stattdessen sah es mit einem Lächeln zu ihr auf- zumindest sollte es das wohl darstellen, auch wenn es nicht ganz einfach zu erkennen war. Erwartungsvoll blickte es nach oben, offenbar in der Hoffnung, dass Ayumi irgendetwas tat, allerdings wusste auch Ella nicht, was genau ihr Pokemon eigentlich wollte. Vielleicht würde sie es ja noch herausfinden.
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Beitrag von GastFr Jun 17, 2016 1:33 pm

Sorry für die Wartezeit >,< und danke für die Geduld


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Gute ausgegangen

Ayumi hatte sich voller Vorfreude erneut zu dem Antiquitätenladen aufgemacht. Sie freute sich darauf, die Reaktion der Verkäuferin zu sehen, wenn diese von dem Artikel erfuhr, sollte sie ihn nicht bereits kannte. Als die Rothaarige dann im Old Times aufschlug, reichte sie der Frau die Zeitung über den Tresen und beobachtete mit einem breiten Grinsen, wie sie das Papier an sich nahm und las. Kurz wanderte der Blick der Reporterin zum Dito, welches sie, wie schon das letzte Mal, äußerst kritisch beäugte. Das schmälerte ihre Laune allerdings nicht im Geringsten. Geduldig wartete sie ab, bis Henriella fertig gelesen hatte. Ihre Reaktion war dann verhaltener, als Ayumi erwartet hatte, was das ihr Grinsen kurz verstummen und sie ihre Brauen hochziehen ließ, doch jeder Mensch freute sich eben auf seine Weise. Manche trugen ihre Freude offen nach außen hinaus, andere behielten sie hauptsächlich für sich. Miss Marques schien zu letzteren zu gehören. Ihre positive Ausstrahlung und ihr Lächeln waren dennoch nicht unbeobachtet geblieben und auch Ayumis Lächeln kehrte schnell zurück. »Ach, nichts zu danken. Das war das Mindeste!« Sie winkte gleich ab. »Außerdem war es sehr interessant sich mal näher mit Kunststücken vergangener Tage auseinanderzusetzen.« Allgemein stieß die Reporterin bei ihrer Arbeit ständig auf Themen, mit denen sie zuvor nichts zu tun hatte, die sich dann aber als sehr interessant herausstellten. Ein Aspekt, den die Frau an ihrem Beruf liebte. »Ja, die Typen wussten gar nicht wie ihnen geschah.« Ayumi lachte auf. »Ohne ihre hübschen, scharfen Augen wäre das nicht möglich gewesen.« Nachdem die Verkäuferin also fertig gelesen hatte, nahm sie die Zeitung wieder an sich, faltete sie und klemmte sie unter ihren Arm. Sie ging nicht davon aus, dass Henriella sie behalten wollte, sonst hätte sie sie natürlich dagelassen. Dabei fiel ihr auch auf, dass das Dito der Frau, welches ihr zuvor nicht sonderlich angetan zu sein schien, plötzlich ein paar Schritte auf sie zumachte und sie erwartungsvoll anblickte. Überrascht legte Ayu die Hand auf den Kopf des Pokemons, streichelte es und tätschelte es zweimal Sanft. »Nanu, akzeptiert es mich jetzt? Habe ich jetzt seine Erlaubnis hier zu sein?«, fragte sie scherzhaft. Es war ein schönes Gefühl die Zweifel des Ladendetektives bei Seite geräumt zu haben. Sie hatte von Anfang an nichts Böses im Sinn, was das Dito nun anscheinend verstanden hatte. Das war jedenfalls Ayumis Auffassung der Dinge. Was dem Pokemon tatsächlich durch den Kopf ging, konnte sie schließlich nicht wissen. Dann war da noch etwas, was sie ansprechen wollte. Ein weiterer Gefallen, wenn man es so nennen wollte. »Übrigens, darf ich sie etwas fragen?«, schob Ayumi gleich nach. Natürlich eine rhetorische Frage, denn sie würde es ohnehin tun. Eine richtige, eine auf die sie wirklich eine Antwort erwartete, sollte sogleich folgen. »Kann ich Sie in meinen Kontakten aufnehmen? Für den Fall, dass ich es wiedermal mit Kunst zu tun habe und Ihre Meinung gebrauchen könnte?« Von diesen Personen hatte die Reporterin eine gute Hand voll. Fachmänner und –Frauen in verschiedensten Gebieten. Für ihren Beruf war es schließlich von Vorteil, wenn man wusste worüber man schrieb. Darum machte es sich gut, wenn sie Personen hatte, bei denen sie sich jederzeit informieren konnte. Man konnte schließlich nicht alles wissen und verstehen.


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