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In dieser News führen wir einige Lockerungen ein, allen voran bei unserer Shiny-Regelung und haben eine RPV-Abteilung überarbeitet.

✗ 1.12.2019 | Weihnachten im BoW
Es weihnachtet im BoW. Sei es unser Adventskalender oder auch eine Runde wichteln!

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Hiermit führen wir die Mini-Plots ein!

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Diese News berichtet über einen frei gewordenen Ultrabesuch-Posten und hauptsächlich QoL Änderungen.

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Versuch dein Glück doch mal bei unserem Glücksziehen, eventuell ziehst du ja das ganz grosse Los...?

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Wie ihr aus diesem Thread entnehmen könnt, wird das Team von nun an von Shawn unterstützt.

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✗ 11.07.2015 | Reservationsliste
Beim Erstellen eines Steckbriefes wird nun oberhalb des Editors eine Textbox mit Links zu den Reservationen angezeigt.

✗ 02.07.2015 | Eröffnung
Das Forum hat nun offiziell eröffnet! Ihr könnt euch anmelden und eure Steckbriefe beginnen. Sobald eure Steckbriefe angenommen sind, könnt ihr auch schon loslegen!

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Beitrag von GastSa Okt 29, 2016 2:42 pm

Büro von Dan Chapell

Im ersten Stockwerk gelegen findet sich in einer der hinteren Ecken des Gebäudes das Büro des Teamleiters Dan Chapell. Diese mittelgroße Räumlichkeit mit lediglich zwei Fenstern in eine unschön anzusehende Gasse hat lediglich einen großen, aufgeräumten Schreibtisch, zwei Aktenschränke und ein Sideboard zu bieten, auf welchem ein großes, seidenes Kissen und eine ebenso weich wirkende Fleecedecke liegen. Abgesehen vom Bürostuhl hinter dem Tisch finden sich hier noch zwei weitere, schlicht gehaltene Stühle für jene, die zu einer Unterredung mit dem Teamleiter kommen. Auf einem der Aktenschränke steht eine Dose gefüllt mit Kaffeebohnen. In der Ecke hinter der Tür findet sich außerdem ein kleines Sofa, auf welchem der Teamleiter nächtigt, wenn er wieder zu lange an diversen Berichten sitzt.

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Beitrag von GastSa Okt 29, 2016 3:20 pm

Dan Chapell


#002 // Oceana Finnley[/url]


Cf: Hafenmeile

Der Rückweg nach Stratos City war alles andere als kurz gewesen, Dan aber war auch wieder zu sehr interessiert daran, alles schnell hinter sich zu bringen, weshalb er und seine Pokémon keine Pausen eingelegt hatten. Als er Stratos City über Route 4 endlich betreten hatte, brach bereits der Mittag an – oder besser gesagt, die Mittagszeit war fast vorbei. Sogar sein Magen hing bereits in den Kniekehlen, weshalb er einen Abstecher zu seiner Wohnung gemacht hatte, um einen Happen zu sich zu nehmen. Und um neue Zigaretten einzupacken, denn seine Schachtel war längst leer. Er hatte ohnehin keine volle dabei gehabt – und eigentlich hatte er sich auch vorgenommen, dass das heute ausreichen würde. Aber er hatte da ja auch noch nichts von diesem Fall in Marea City gewusst, bei dem alles draufgehen würde, damit er nicht ungeduldig die Stände der Hafenmeile abklapperte. Das hätte zu viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen – da war rauchen die bessere Alternative gewesen.
Jetzt jedenfalls betrat er endlich die Zentrale. Im Eingangsbereich wurde er von ein paar Kollegen begrüßt, denen er aber nichts weiter als diverse Handbewegungen und kurze Blicke entgegen brachte. Er stiefelte hinauf in den ersten Stock und dort in die Küche. Er sah sich um – es waren noch fast alle Tassen da, der Kaffee-Vollautomat stand an seinem Platz, seine Kaffeedose stand hier auch nirgends herum … war Ferris außer Haus? Dann hatte er ja heute seine Ruhe. Wie ausgesprochen praktisch nach diesen Strapazen – der Ranger war nämlich dazu aufgelegt, hin und wieder seinen Kaffee zu stibitzen. Er nutzte es also, um sich eine Tasse Kaffee einzufüllen, ehe er das volle Behältnis nahm und nach weiteren Begrüßungen weiterer Kollegen in seinem Büro in hintersten Eckchen dieses Stockwerkes verschwand. Hier stellte er die Tasse ab, hängte die Tasse über die Garderobe an der Tür und setzte sich schließlich in seinen Stuhl. Er streckte sich, während Shane es sich auf dem Kissen gemütlich machte und Yakira die Fleecedecke vom Sideboard zog, um sich dann darin einzuwühlen. Valor hingegen gähnte nur leise, ehe er sich unter den Schreibtisch verzog. Dan seufzte, nahm die Tasse und trank sie in einem Zug leer. Na, da hatte er ja viel von gehabt.
Er schob sie beiseite und griff dann zu dem Aktenstapel, der mal wieder wie durch Zauberhand auf seinem Schreibtisch gelandet war. Es war ja immer einfach, dem die Arbeit zuzuschieben, der nicht da war und demnach nicht widersprechen konnte, hm? Die erste Akte nahm er sich direkt, doch bevor er sie aufschlug, fand er eine Notiz daran. Eine Personalakte? Er erinnerte sich dunkel daran, dass man ihm ein neues Mitglied zuweisen wollte – eine andere junge Frau hatte er nämlich kürzlich vergrault, weil er zu streng mit ihr war. Zumindest hatte man es ihm so gesagt, er selbst war sich keiner Schuld bewusst. Fakt war doch, dass er seine Leute nicht mit Samthandschuhen anfassen sollte, sonst würde hier nie etwas laufen. Die Akte, die er nun in Händen hielt, gehörte also wohl der Person, die ihm ab heute unterstellt wurde. Er las auf der Inschrift den Namen, der zu dieser Person gehörte - „Oceana Finnley“. Also wieder eine Frau. Er würde sicher bald wieder hören, dass er sie zugrunde gerichtet hatte – er hoffte also, dass sie etwas zäher war, als ihre Vorgängerin. Er öffnete also die Akte und überflog, was darin stand. Die junge Frau war also gerade 21 Jahre alt und hatte vor zwei Jahren ihre Ausbildung abgeschlossen. Die hatte sie allerdings nicht in Einall absolviert, sondern in Kanto. Als Dan das las, musste er die Akte kurz schließen. Er rieb sich den Nasenrücken, fuhr sich durch die Haare. Kanto – er war schon eine Weile nicht mehr dort gewesen. Und so würde es auch noch eine Zeit lang bleiben. Er schüttelte den Kopf, lehnte sich zurück und schlug die Akte abermals auf. Oceana Finnley hatte die Ausbildung mit Bestnoten abgeschlossen und in der Zeit auch bereits bei dem einen oder anderen Fall mitgewirkt, ehe sie nach der Ausbildung nach Einall zurückkehrte. Dass sie zur RPV gehörte war ganz frisch – tatsächlich war sie wohl erst vor kurzem eingestellt worden. Also tatsächlich ein Frischling hier. Er blätterte weiter – er war durchaus verwundert, dass die Akte dieser jungen Frau so dick war, obwohl sie erst seit kurzer Zeit hier war. Er fand aber bald heraus, warum – ihr Vater gehörte wohl zu den größeren Fischen, die in den letzten Jahren von der RPV gefasst worden waren. Er sah auf – wenn er sich nicht irrte, war das etwa ein Jahr, nachdem er nach Einall gezogen war. Er war an dem Fall nicht beteiligt gewesen, aber jene, die ihn gelöst hatten, hatten sogar eine Auszeichnung bekommen.
„Der, der die Serienmorde an Menschen und Pokémon beging, hm?“, murmelte er nachdenklich – und schloss die Akte, er legte sie in eines der Schubfächer seines Schreibtisches. „War sicher nicht einfach, den Schritt zur Polizistin zu wagen.“, fügte er dann zu sich selbst hin an, während er ein Stück vom Schreibtisch weg rollte. Er beugte sich etwas vor, um dem Fukano entgegen zusehen, denn Valor hatte den Kopf gehoben. Als er „Kanto“ gelesen hatte und inne hielt, musste das Feuerpokémon das wohl bemerkt haben. Er kraulte es. „Wir sollten mal Zuhause anrufen.“, meinte er dann, woraufhin das Fukano ein zustimmendes Bellen von sich gab. Dan nickte, richtete sich auf, rollte wieder heran und nahm sich die nächste Akte. Nach kurzem Durchblättern wusste er, dass es sich wieder um Diebstähle drehte – hierbei wurden allerdings einige Leute verletzt. Eine Betroffene wurde sogar so stark zugerichtet, dass sie jetzt im Krankenhaus lag. Er schloss sie, schob sie weg und griff nach der nächsten. So ging es anschließend noch einmal weiter, ehe er sich aufrichtete, seine Tasse schnappte und wieder in die Küche lief, um sich Kaffee nachzufüllen. Er würde eine Weile brauchen, um alle Akten durchzuarbeiten – und da war Kaffee unabdingbar. Mit der frisch gefüllten Tasse kehrte er also zurück und setzte sich wieder, nippte an dem heißen Gebräu und schlug die nächste Akte auf.

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Beitrag von GastSa Okt 29, 2016 10:24 pm

Post #009 xx cf: Route 5; nahe Marea City xx Dan


Als sie den Anruf erhalten hatte, war sie gerade auf Route 5 gewesen, zwar näher an Marea City als an Stratos City, trotzdem sehr in der Nähe der Großstadt, in die sie nun zurück kehrte. Man hatte ihr mitgeteilt, dass sie endlich einem Team zugeteilt worden war - sozusagen in fester Anstellung. Bisher war ihr nichts sicher gewesen und so freute sie sich gewisser Weise, dass sie nun einem Teamchef unterstand, der ihr hoffentlich auch dabei helfen konnte, besser in der RPV arbeiten zu können. Lange war sie dort schließlich noch nicht - weshalb sie auch kaum jemanden kannte. Als sie zusammen mit Nyssa an ihrer Seite das Hauptgebäude der RPV betrat und durch den Flur zum Treppenhaus ging, erntete sie allerdings viele ganz verschiedene Blicke - sie glaubte tatsächlich, Mitleid in den Augen der anderen zu erkennen. Nur warum? Hatte sie irgendetwas verbrochen? Verunsichert lief sie mit Nyssa zusammen die Treppen in den ersten Stock hinauf. Sie konnte sich doch freuen, endlich einem Team zugeteilt zu sein! Seltsamerweise hatte sie zunehmend das Gefühl, sich auf dem Weg zum Galgen zu befinden. Die Kollegen jedenfalls sahen sie genau so an. Im Flur des ersten Stocks angekommen - zum Büro von Dan Chapell war es nicht mehr weit - kam schließlich ein junger Mann auf sie zu und klopfte ihr mitfühlend auf die Schulter. »Mein Beileid. Viel Glük von meiner Seite aus.« sagte er, woraufhin Oceana ihn verständnislos ansah. »Was ist denn los?« wollte sie daher wissen und auch Nyssa sah argwöhnisch zu den Kollegen auf. Was wussten sie, das Oceana nicht wusste? »Glauben Sie mir, Sie erfahren es früh genug.« Oceana hatte das Gefühl, dass etwas nicht ganz gut lief für sie, aber sie wusste noch immer nicht, was es war und so nahm sie es einfach hin, schaute ihre Kollegen aber verständnislos an, die ihr alle irgendwie Glück wünschten. Einer sagte ihr sogar, dass er hoffte, sie würde länger durchhalten. Als Oceana daraufhin fragte, was genau er damit meinte, erhielt sie nur einen vielsagenden Blick. Und letztlich war sie am richtigen Büro angekommen. Sie kannte denjenigen nicht, der sich dahinter verbarg, sie wusste nur, dass sie in Zukunft unter seinem Kommando arbeiten würde.
Sie tauschte noch einen letzten Blick mit Nyssa aus, nickte kurz unmerklich und klopfte dann an die Tür an, die mit dem Namen Dan Chapell graviert war. Ein eigenes Büro musste sicher toll sein. Vielleicht würde sie irgendwann in der Zukunft auch ein Team leiten können. Dafür musste sie es aber erst einmal schaffen, in ihrem Ansehen zu steigen.
Schließlich trat Oceana in das schlicht gehaltene Büro ein. Nur kurz ließ sie den Blick schweifen und konnte ein Snobilikat und ein Magnayen erkennen - Nyssa erblickte auch das Fukano, das Oceana jedoch noch nicht aufgefallen war. »Guten Tag - mein Name ist Oceana Finley. Sie wollten mich sprechen?« Nervös war sie doch, hoffentlich würde alles gut werden. Und hoffentlich würde er ihr das Leben nicht zur Hölle machen, weil ihr Vater ein Serienkiller war...sie wusste nicht, was Dan Chapell davon hielt oder ob er es überhaupt wusste. Sie ging allerdings stark davon aus. Und wenn sie ehrlich war, sah er nicht aus wie der netteste Kerl, im Gegenteil. Er war gepierct, seine Haare fielen ihm in die Augen und er trug schwarze Handschuhe, die seine Nägel jedoch nicht verdeckten. War das Nagellack? Oceana bemühte sich, nicht zu sehr darauf zu starren und wandte ihren Blick lieber wieder in das Gesicht ihres neuen Teamleiters. Vermutlich wollte er sie nur kennen lernen. Hoffentlich war er freundlicher, als es den ersten Eindruck machte. War es vielleicht das, was ihre Kollegen ihr hatten mitteilen wollen?


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Beitrag von GastSa Okt 29, 2016 11:41 pm

Dan Chapell


#003 // Oceana Finnley


Er hatte gerade die fünfte Akte aufgeschlagen und die ersten Blätter überflogen, als es an seine Tür klopfte. Es folgte nichts weiter. Er lauschte kurz – das war sie wohl. Dan blätterte weiter, ohne eine Antwort zu geben – stattdessen nippte er abermals an der fast leeren Tasse. Als schließlich nach einigen Minuten der Stille dir Tür geöffnet wurde, sah er nicht auf. Die Schritte der jungen Frau waren behutsam, Dan konnte sie kaum hören. Sie öffnete auch die Tür eher ruhig, statt schwungvoll und schien sich einen Augenblick umzusehen, denn sie sagte nicht sofort etwas. Eine bedachte Person – guter Anfang. Dann aber begann sie zu sprechen – schon bei den ersten Worten konnte er Nervosität hören. Sie grüßte, dann wollte sie offenbar mit ihrem Namen fortfahren. Doch bevor sie aussprach hob Dan eine Hand und winkte ab.
„Ja ja, Oceana Finnley, schon klar.“, unterbrach er sie direkt, ehe er auf die Couch deutete, ohne auch nur den Blick zu heben. „Setzen.“, fügte er dann an. Er blätterte eine Seite weiter, las sie aufmerksam, dann die nächste – und zwei weitere. Er griff nach der Tasse, trank sie leer und stellte sie ab, ehe er abermals weiter blätterte.
„Dass du mir nun unterstellt bist, scheint dir ja klar zu sein – also überspringen wir die Formalitäten. Mein Name steht draußen an der Tür, den wirst du dir sicher gemerkt haben. Kommen wir also direkt zu den Dingen, die hier wirklich von Belang sind.“, sprach er schließlich nach einigen langen Minuten. Er schlug die Akte zu, sah ihr aber noch nicht entgegen, stattdessen zog er eine Zigarette aus der Schachtel und nahm sie zwischen die Lippen. Er zog das oberste Schubfach links auf, um ein Feuerzeug heraus zu holen. Erst, als er die Zigarette entzündet hatte, aufgestanden war und das eine Fenster öffnete, drehte er sich zu ihr um und sah ihr direkt entgegen. Sein Blick war ernst – und dunkel, wie stets. „Wenn du mich jemals siezen solltest, bist du tot.“, begann er. „Wenn du dich jemals in meinen Stuhl setzt, bist du tot. Und auch, wenn du meinen Kaffee anrührst, kenne ich keine Skrupel. Sollte ich einmal hierher kommen und mein Schreibtisch sieht nicht tadellos aus und ich finde heraus, dass du irgendwie dran warst, dann bist du tot. Auf dem Sideboard dort werden weder das Kissen, noch die Decke irgendwie neu arrangiert. Deine Jacke hängt zukünftig am Haken hinter der Tür ganz rechts und verdreckte Schuhe kannst du direkt davor noch ausziehen. Im Notfall musst du dir eben Wechselschuhe mitbringen. Die obersten beiden Schubfächer links in meinem Schreibtisch sind absolut tabu, du wirst deinen eigenen Schreibkram mitbringen und wenn du Hunger hast, wirst du nicht in diesem Zimmer essen.“, sprach er kühl, wobei er die Arme verschränkte. Er ließ alles einen Augenblick wirken, ehe er den Kopf leicht schief legte. „Noch Fragen? Nein? Gut.“, fuhr er dann fort, bevor er nach der Akte griff, die er gerade gelesen hatte. Er trat hinter dem Schreibtisch hervor und warf sie der jungen Blauhaarigen in den Schoß. „Hier – lies sie unterwegs. Wir müssen zum Tatort.“, sagte er, griff nach seiner Jacke und warf dem Psiaugon, das bei der Blaauhaarigen stand, einen kurzen Blick zu. Er verließ das Büro, während er den Flur herunter ging rief er ihr aber noch was zu. „Ich bin übrigens sehr ungeduldig – wenn du trödelst, werfe ich dich raus.“
Sobald er das geäußert hatte, regten sich Shane und Yakira. Das Magnayen wühlte sich aus der Decke hervor und lief zielstrebig zu seinem Trainer, während das Snobilikat sich erst einmal genüsslich streckte. Es sprang vom Sideboard und stapfte gemütlich zu der jungen Frau, die ab heute also öfter hier zu sehen sein würde. Shane strich ihr kurz um die Beine und begrüßte auch das Psiaugon mit dieser Geste, ehe es ebenfalls das Büro verließ. Als letztes tauchte dann das Fukano auf, das unter dem Tisch gelegen hatte. Es lief zu Oceana hinüber und blieb bei ihr stehen. Valors freundliche Augen waren direkt auf das Gesicht der Blauhaarigen gerichtet, er bellte einmal freundlich und lief zur Tür, wo er noch einmal auf sie wartete. Das Fukano würde schon dafür sorgen, dass sie den Anschluss nicht verlor – das war ja schließlich das mindeste, was es tun sollte!
Dan sah das alles natürlich nicht. Aber er kannte seine Pokémon – und da Valor nicht sofort bei ihm war, hieß das nichts anderes, als dass das Fukano sich bereits in den Kopf gesetzt hatte, Oceana ein wenig zu behüten. Dan warf einen kurzen Blick über die Schulter, als er am Ende des Flures angelangte. Wenn Valor sich bereits für Oceana interessierte, dann konnte das vielleicht doch ganz gut werden. Er musste jetzt nur erst einmal sehen, wie sie sich in der Praxis schlug. Und wie sie wirklich war, das konnte er am besten sehen, wenn er ihr gar nicht erst eine Aufwärmphase gönnte. Also richtete er den Blick wieder nach vorn und lief weiter – der Fall löste sich ja nicht von selbst.

Tbc: Wohngebiet (Stratos City)

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Beitrag von GastSo Okt 30, 2016 10:13 am

Post #010 xx Büro von Dan Chapell xx Stratos City xx Dan


Er hatte sie nicht einmal aussprechen lassen. Gerade einmal "Gutan Tag" hatte sie geschafft zu sagen, danach war sie jäh unterbrochen worden. Sie schluckte. Der Befehl, dass sie sich setzen sollte, folgte auf dem Fuß und ließ keine Widerrede zu. Ihr erster Gedanke war, dass dieser Mann überaus streng war und wahrscheinlich sogar keine andere Meinungen gelten ließ. Zwar konnte sie das nicht beweisen, vielleicht irrte sie sich auch, aber wenn er auch weiterhin so war wie in diesem Augenblick, wusste sie, was ihre Kollegen gemeint hatten. Ohne ein weiteres Wort und zügig setzte sie sich also hin und faltete die Hände in ihrem Schoß. Nyssa stand neben ihr und hatte eine Braue in die Höhe gezogen, offensichtlich skeptisch dem Mann gegenüber, der fortan der Chef von ihrer Trainerin sein sollte. Das Pokémon verschränkte die Arme vor der Brust und ließ Dan Chapell nicht aus den Augen - die anderen Pokémon im Raum interessierten das Psiaugon kaum. Oceana ihrerseits wartete darauf, dass ihr neuer Teamleiter irgendetwas sagen würde, da sie bei bestem Willen keine Ahnung hatte, was sie selbst hätte sagen können. Und sie bezweifelte auch, dass er wollte, dass sie sprach. Die Sekunden verstrichen, in denen Dan Chapell in der Akte blätterte und seinen Kaffee trank, während Oceana stumm auf der Couch hockte, auf die sie sich hatte setzen sollen. Je mehr Zeit verstrich, desto nervöser wurde sie. Wollte er sie vielleicht gar nicht in seinem Team haben? Sie verspürte den Drang, mit ihren Fingern auf ihre Beine zu klopfen, unterdrückte diesen aber und umklammerte ihre Hände stattdessen fester. Und dann endlich, fing Dan Chapell an, zu sprechen. Er stellte weder Fragen, noch gab er zur Zeit Befehle, dass er streng war, war jedoch unmissverständlich. Widerreden ließ er vermutlich nicht zu. Er wollte die Formalitäten überspringen und direkt zu den wichtigen Dingen übergehen. Eigentlich sprach das durchaus für ihn, da er direkt zum Punkt kam und nicht lange um den heißen Brei herum redete. Trotzdem sorgte das bei Oceana für Unbehagen. »In Ordnung.« ließ sie verlauten, auch wenn sie nicht wusste, ob er irgendetwas von ihr hatte hören wollen. Die Stille war jedoch fast nicht zu ertragen. Sie war angespannt, was sich in den nächsten Minuten nochmal verschlimmerte. Denn statt nun direkt fortzufahren, zündete er sich zunächst eine Zigarette an, stand auf und öffnete das Fenster im Raum. Bisher hatte er sie nicht ein einziges Mal angesehen, was Oceana als schlechtes Zeichen deutete. Sie befürchtete, dass ihre kommende Zeit bei der RPV schwerer werden würde, als sie gedacht hatte. Und jene Befürchtung wurde mit den kommenden Worten immer mehr bestätigt. Als er sie endlich ansah, war sein Blick ernst und dunkel, was auf Oceana einen einschüchternden Effekt hatte. Seine folgenden Worte bekräftigten dies noch einmal, denn er zählte ihr auf, was sie zu tun oder vielmehr nicht zu tun hatte. Und das auf eine nicht gerade sanfte Weise. Nicht siezen, nicht auf seinen Stuhl setzen, seinen Kaffee nicht anrühren und das Sideboard in keiner Weise verändern. Als er dann von seinem Schreibtisch zu sprechen begann, fügte Oceana in Gedanken »Bist du tot.« hinzu, bevor er es überhaupt ausgesprochen hatte. Ihre Jacke sollte sie am Haken neben der Tür aufhängen, ihre verdreckten Schuhe mussten draußen bleiben und sie durfte in diesem Büro nichts essen. Schreibkram musste sie auch stets selbst mitbringen. Klare Regeln zwar, allerdings viele auf einmal und mit einer solchen Kühle gesprochen, dass sie ihm sogar abkaufte, dass er sie töten würde, wenn sie gegen irgendetwas davon verstieß. »Das wird sicher nicht einfach..« dachte sie bei sich, schluckte erneut und traute sich nicht, irgendetwas zu sagen. Hin und wieder hatte sie genickt als Zeichen dafür, dass sie ihm auch wirklich zugehört hatte, nun aber wusste sie nicht, wie sie sich verhalten sollte. Sie war etwas verunsichert und sorgte sich darum, ob sie es mit ihm tatsächlich aushalten würde. Aber sie wollte auf keinen Fall aufgeben. Sie war nicht hier her gekommen, um sich dann von Dan Chapell einschüchtern zu lassen. Auch wenn er durchaus diese Wirkung auf sie hatte. Als er schließlich fragte, ob sie noch Fragen hatte, wartete er nicht einmal eine Antwort ab, was Nyssa ein leises Schnauben entlockte. Oceana hoffte sehr, dass Dan Chapell es nicht gehört hatte - und wenn doch, dass er es nicht an ihr ausließ. Oceana wollte wirklich Fuß fassen, auch wenn ihr der Start eindeutig nicht leicht gemacht wurde. Vielleicht war es auch eine Art Test, ob sie wirklich bereit war, hier zu arbeiten. Und ob sie wirklich anders als ihr Vater war...jedenfalls warf ihr neuer Teamleiter ihr nun eine Akte zu, die sie auffing, ohne irgendetwas dazu zu sagen. Dan sprach schließlich und Oceana wusste bei bestem Willen nicht, was sie hätte sagen können. Er hatte sie sprachlos gemacht, wenn man das so sagen wollte - hoffentlich glaubte er nicht, sie habe ihre Stimme verloren...wobei es in gewisser Weise so war. »O-okay.« sagte sie etwas überrumpelt, als er ihr mitteilte, dass es direkt zum Tatort ging und sie die Akte unterwegs zu lesen hatte. Viel Zeit ließ er ihr ja nicht gerade. Jetzt verstand sie zumindest, warum ihre Kollegen sie angesehen hatten, als würde sie zum Galgen geführt...ein bisschen kam sie sich nun doch so vor und die Hoffnung, dass er ihr das Leben nicht zur Hölle machen würde, schwand dahin. Er hatte sich bereits seine Jacke geschnappt und war gegangen, während Oceana etwas überrumpelt auf der Couch hocken blieb. »Versuche dich zu benehmen, ja? Wird bestimmt nicht einfach..« sprach sie zu ihrem Pokémon, als sie vom Flur aus hören konnte, wie er ihr zurief, dass er nicht sehr geduldig war und sie rauswerfen würde, wenn sie trödelte. »Ganz und gar nicht leicht.« murmelte sie noch, sprang im selben Moment allerdings auf. Und auch die Pokémon ihres neuen Teamleiters setzten sich in Bewegung. Das Snobilikat strich kurz um ihre Beine herum und tat es mit Nyssa gleich, die von dem Normal-Pokémon jedoch überragt wurde. Dann tauchte sogar noch ein Fukano unter dem Tisch auf, das zu ihr kam und sie kurz anbellte. Oceana deutete das als eine freundliche Begrüßung, was ihr doch ein Lächeln entlockte. Lange hatte sie allerdings nicht Zeit, sich um seine Pokémon zu kümmern. Ihr fiel wieder ein, dass Dan irgendwo auf sie wartete und sie sich zu beeilen hatte, wenn sie ihren Job behalten wollte. Das Fukano wartete sogar auf sie in der Tür, was sie wohl süß gefunden hätte, wenn sie mit den Gedanken nicht woanders war. Sie legte einen kleinen Sprint bis zur Tür hin und schloss diese rasch hinter sich, kurz bevor sie sich stark beeilte, zu Dan aufzuholen. Die Kollegen, die sich noch auf dem Flur befanden, warfen ihr mitleidige Blicke zu. Wirklich wunderbar - jeder schien Dan Chapell zu erkennen und jeder schien zu wissen, dass er Neulinge nicht besonders sanft behandelte. Vielleicht behandelte er auch jeden so? Oceana jedenfalls war gewillt, dem standzuhalten, egal was sie dafür auch tun musste. Als sie zu Dan aufgeholt hatte, schlug sie erstmals die Akte auf, um sich die nötigen Informationen zu besorgen, während sie weiter zum Tatort liefen - nicht unbedingt leicht, während des Laufens zu lesen, aber sie würde es schon schaffen! Irgendwie..auch Nyssa lief schnellen Schrittes neben ihnen her, um ihre Trainerin nicht mit diesem Kerl allein zu lassen. Geheuer schien er ihr jedenfalls nicht zu sein.


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Beitrag von GastSo Nov 06, 2016 5:08 pm

Dan Chapell


#008 // Oceana Finnley


Cf: Wohngebiet (Stratos City

Nachdem er Oceana oben auf der Terrasse erblickt und ihr ein Handzeichen gegeben hatte, bestätigte sie ihm mit der gleichen Geste, dass alles in Ordnung war. Gut – somit musste er sich wenigstens keine Sorgen um sie machen. So konnten sie sich die dreiviertel Stunde später beruhigt auf den Rückweg machen. Er hatte noch mitbekommen, wie Oceana der Studentin alles Gute wünschte – was nicht schlecht war, denn auf das Mädchen würde einiges zu kommen. Neben der Anklageerhebung würden da sicher noch das eine oder andere psychologische Gutachten auf sie warten
Aber das war nicht mehr sein Belang – solange er nicht auch vor Gericht geladen wurde, war für ihn alles erledigt. Nun waren sie also wieder auf den Straßen unterwegs – jetzt, wo sie nicht hetzen mussten, war der ganze Weg auch wesentlich entspannter. Klar, es waren noch immer viele Leute unterwegs und ja, man kam nur schwer voran, aber dennoch konnte man im Vergleich sagen, dass sie ihre Ruhe hatten. Dan ging auf dem Weg seine Nachrichten durch – er hatte noch am Streifenwagen nach einer bestimmten Akte verlangt und prüfte nun, ob man ihm bereits geantwortet hatte. Doch statt einer dienstlichen Nachricht erwarteten ihn drei von seiner Schwester. Die ersten beiden hatten – wie stets – den gleichen Inhalt. Sie fragte, wie es ihm und seinen Pokémon ging und ob sie sich bald melden würden. Mutter vermisste es wohl auch, mal wieder mit ihm zu reden. Einen Seufzer zu unterdrücken war an der Stelle nicht leicht, aber alles, was privat war, gehörte hier auch nicht herein, also musste er das wohl oder übel lassen. Also überflog er schnell noch die dritte Nachricht – anscheinend wollte seine Schwester ihm bei etwas um Rat fragen. Er zog die Augenbraue hoch, während er die Nachricht schloss, den Visocaster abschaltete und ihn wegsteckte – was wollte Calina nur? Schien für sie wichtig zu sein – nach der Arbeit würde er wohl mal anrufen.
Jetzt aber kamen sie gerade in der Innenstadt vorbei – sie befanden sich nicht auf direktem Weg zur RPV, weil Dan hier noch etwas erledigen wollte. Bei einem Geschäft deutete er an, dass Oceana draußen warten sollte – und er ging mit Valor hinein. Es war nur ein kleiner Laden – mit viel Ramsch, den man gar nicht brauchte. Aber er kannte die Inhaberin nun schon eine Weile und das, was er wollte, holte er dementsprechend hier.
„Oh, Dan! Schön, dass Sie mal wieder reinschauen!“, wurde er direkt von der alten Dame begrüßt. Er nickte zur Antwort. „So still wie eh und je! Und, was kann ich heute für Sie tun?“, fragte sie dann. Dan sah sich nur kurz um.
„Ich brauche 'ne Tasse.“, sagte er dann schlicht. Die alte Frau nickte.
„Ist Ihre wieder kaputt gegangen?“
Er schüttelte den Kopf.
„Soll … 'ne Art Begrüßung sein. Hab 'ne neue Kollegin.“, erklärte er dann knapp. Die Alte bekam darauf glänzende Augen – und begann, durch ihren Laden zu wuseln. Kurze Zeit später kam sie mit einer Handvoll Tassen zu ihm zurück, während er sich an den Tresen lehnte. Als sie ihm die Tassen zeigte, grummelte hinter ihm bereits jemand. Er wollte wohl mehr sagen, aber Valor ließ es sich nicht nehmen, den anderen Kunden einmal bissig anzubellen, bevor er sich wieder an Dans Beine schmiegte. Er sah sich die Tassen also an – und entschied sich für eine mit einem blauen Muster, das durchaus an Wellen erinnerte. Bei ihrem Namen vielleicht nicht unpassend – oder doch zu … aufdringlich? Er hatte keine Ahnung von so etwas – war lange her, seit er jemandem Geschenke gegeben hatte. Egal – jetzt würde er sie nehmen. Er bezahlte also die Alte, während diese die Tasse einpackte. Er ließ sie dann in seiner Jackentasche verschwinden, ehe er sich mit einem kurzen Fingerzeig verabschiedete und den Laden wieder verließ.
Draußen wartete natürlich die Blauhaarige noch immer auf ihn – sie konnten also weitergehen.
Den nächsten Stopp tätigten sie dann auch tatsächlich an der RPV. Dan ließ die Kollegen im Eingang außer acht und lief, zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppen in den ersten Stock hinauf. Zielstrebig lief er zu seinem Büro, wo er sich seiner dreckigen Schuhe entledigte und seine Jacke aufhing. Er ging zu seiner Tasche herüber, die neben dem Schreibtisch stand und holte da zwei Näpfe und eine große Dose heraus, ehe er auch die Tasse wieder aus seiner Jackentasche holte. Dann schlüpfte er baren Fußes wieder aus dem Büro heraus und lief in die kleine Küche dieses Stockwerkes. Dabei machte er Oceana allerdings verständlich, dass sie mitkommen sollte. Er hatte ja schließlich nicht vor, ihr alles ins Büro zu tragen.
Zuerst stellte er alles ab. Da er beim eintreten gesehen hatte, dass die Wassernäpfe, die hier regulär standen, leer waren, füllte er sie auf, sobald er sie einmal abgespült hatte. Dass die anderen aber auch nie darauf achteten … Dann nahm er die beiden Näpfe, die er mitgebracht hatte und spülte sie ebenfalls einmal aus. Das Trocknen ging schnell, sodass er sie mit dem Futter füllen konnte, was sich in der Dose befand. Er holte außerdem eine kleine Tasse aus dem Schrank, die er ebenfalls mit seinem selbstgemachten Futter füllte. Die gab er kurzerhand dem Psiaugon seiner blauhaarigen Kollegin, bevor er die anderen beiden Näpfe auf den Boden stellte. Dann erst ließ er Shane und Yakira aus ihren Bällen, die sich sofort über das Futter hermachten. Valor war natürlich nirgends zu sehen – das Fukano hatte sich sicher längst unter dem Schreibtisch verkrochen.
Jetzt aber packte er erst einmal die Tasse aus und spülte diese ebenfalls ordentlich ab, trocknete sie – und warf sie schließlich Oceana zu.
„Hier. Gute Arbeit heute.“, sagte er dann ruhig, öffnete das Fenster und steckte sich eine Zigarette an. Er musste ohnehin warten, bis die Pokémon aufgefressen hatten – vorher ging es nicht zurück ins Büro. Er sah aber gerade jemanden an der Küchentür vorbeilaufen. „Hey!“, rief er – und derjenige blieb stehen. Genau nach ihm hatte er Ausschau gehalten! „Hast du meine Nachricht bekommen?“, fragte er also. Derjenige nickte und hielt kurz eine Akte in die Höhe.
„Wollte sie dir gerade ins Büro legen.“
Dan nickte nun seinerseits.
„Danke.“, sagte er dann schließlich und sah, wie sein Kollege wieder aus der Küche verschwand. Dann sah er zu seinem beiden Pokémon herunter. Er musste zusehen, dass Valor nachher die Portion auffraß, die er ihm hinstellen würde – das Fukano war dahingehend sehr … eigen. Es fraß nur, wenn es mit Dan allein war – und leider auch nicht viel. Daran hatte sich in den letzten Jahren leider nie etwas geändert. „Ab morgen bearbeiten wir den Fall, an dem du zuvor beteiligt warst. Erzähl mir später, was vorgefallen ist.“, sagte er dann schließlich zur Blauhaarigen und drückte den Zigarettenstummel im Aschenbecher aus.

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Beitrag von GastMi Nov 16, 2016 7:19 pm

Post #015 xx cf: Wohngebiet von Stratos City xx Dan


Der Rückweg war weniger gehetzt und wesentlich entspannter, nicht nur, weil sie keine Sorge mehr haben mussten, dass sich jemand in den Tod stürzte, sondern auch, weil die Straßen zumindest teilweise leerer waren. Immer noch nicht so leer wie Oceana es vielleicht gern gehabt hätte, aber man konnte wesentlich besser voran kommen als zuvor. Den Fall hatten sie also abgeschlossen, der jungen Frau ging es zumindest soweit gut, als dass sie lebte und so konnten Dan und Oceana zurück zum Hauptquartier gehen. Sie wählten allerdings nicht den direkten Weg, da Dan noch etwas in der Innenstadt erledigen wollte und Oceana es mehr als unhöflich gefunden hätte, ihn allein gehen zu lassen, während sie bereits auf dem Weg zur RPV war. Sie waren gemeinsam gegangen, also konnten sie auch gemeinsam wieder kommen. So musste Oceana dann schließlich jedoch vor einem Geschäft warten, in dem Dan verschwand. Nur deshalb waren sie überhaupt durch die Innenstadt gelaufen. Von außen sah es aus wie ein Krims-Krams-Laden mit vielen Dingen, die man im Grunde gar nicht benötigte, aber doch kaufte. Solche Läden luden einfach dazu ein, zu stöbern und sein Geld für Dinge da zu lassen, die absolut unnötig waren. Aber man erfreute sich eine Weile an ihnen und manchmal fand man dort auch ganz gute Geschenke. Was Dan allerdings hier wollte, war Oceana schleierhaft. Zusammen mit Psiaugon wartete sie artig vor dem Laden, während sie darüber nachdachte, wie ihre Zukunft bei der RPV nun aussehen würde. Dan war streng, ja, aber das musste ja nicht unbedingt etwas Schlechtes sein. Vielleicht würde sie ganz gut mit ihm auskommen. Bisher jedenfalls schien es nichts zu geben, was einer guten Zusammenarbeit im Wege stand. Sie würde sich schlichtweg etwas anstrengen müssen, aber daran war eigentlich nichts falsch. Vielleicht würde sie auf diese Weise ja sogar mehr Fälle lösen, als sie sich bisher vorstellen konnte!

Es dauerte nicht lange, da kam Dan auch schon wieder aus dem Geschäft heraus, Valor an seiner Seite und die beiden Polizisten samt ihrer Pokémon setzten ihren Weg zum Hauptgebäude der RPV fort. Dort angekommen spürte Oceana erneut die Blicke ihrer Kollegen auf sich, dieses Mal aber wusste sie, was sie zu bedeuten hatten. Allerdings war sie der Meinung, dass Dan gar nicht so schlimm war, wie es am Anfang erschienen war. Er hatte klare Regeln, an die sie sich zu halten hatte. Auf dem Weg in den ersten Stock ging sie diese noch einmal schnell im Kopf durch, während sie versuchte, mit Dan Schritt zu halten und die mitleidigen Blicke ihrer Kollegen zu ignorieren. Dreckige Schuhe ausziehen, nichts an der Couch verändern und Jacke aufhängen. Hatte sie irgendetwas vergessen? Sie hätte es sich notieren sollen! Allerdings war dazu keine Zeit gewesen und auch jetzt blieb ihr keine Zeit, um großartig nachzudenken. Als Dan ins Büro schlüpfte, tat Oceana es ihm gleich, zog aber auch sofort ihre Schuhe aus, um sich an die Vorgaben zu halten. Sie fand es zwar ein wenig seltsam, dass sie ihre Schuhe nicht anbehalten durfte, aber solange sie das Büro nicht verlassen musste, würde das schon keine allzu großen Umstände machen.
Leider war es ihr nicht vergönnt, im Büro bleiben zu dürfen, denn Dan verschwand genauso schnell wieder, wie er gekommen war, nachdem er zwei Näpfe und eine Dose daraus hervor geholt hatte. Etwas perplex sah Oceana ihm ein paar Sekunden hinterher, ehe sie sich daran erinnerte, dass er kein geduldiger Mensch war. Ohne noch länger zu warten, lief nun auch sie auf Socken durch das Bürogebäude in die Küche - ein wenig peinlich war das durchaus und so zwang sie sich, die Blicke ihrer Kollegen einfach zu ignorieren. Nyssa, die wegen ihrer geringen Größe schon bei den Treppen zurückgefallen war, schloss jetzt erst zu ihnen auf und lehnte sich die Arme verschränkend vor einen Schrank. Ihr Gesichtsausdruck zeigte eindeutig, dass sie genervt war. Das Ganze Gerenne - für sie war es wahrscheinlich eine Art Dauersprint gewesen - gefiel ihr eindeutig nicht, aber sie wollte auch nie in ihren Ball, also musste sie wohl oder übel damit leben. Nun, da Oceana in der Küche stand, wusste sie nicht recht etwas mit sich anzufangen - warum hatte sie denn überhaupt mitkommen sollen? Sie sah Dan dabei zu, wie er Näpfe spülte und schließlich wieder befüllte und war wirklich überrascht, als er Nyssa einfach so eine Tasse mit seinem Pokémon-Futter gab. Auch Nyssas Miene hellte sich auf und sie nahm die Tasse mit einem kurzen, dankbaren Kopfnicken entgegen, ehe sie den Inhalt erst einmal studierte. Aus einem solchen Napf, wie sie auf dem Boden standen, würde das Psiaugon niemals essen, aus der Tasse aber war es etwas ganz anderes. Und das Futter sah auch essbar aus! Vorsichtig probierte sie also ein wenig davon und kam schnell zu dem Schluss, dass es tatsächlich auch sehr gut schmeckte. Auch Yakira und Shane wurden aus ihren Bällen gelassen und so aßen die drei Pokémon schließlich zusammen.
Oceana fragte sich währenddessen, wo das Fukano abgeblieben war und dachte gleichzeitig an Chenoa. Sie musste auch Hunger haben, allerdings traute sich Oceana nicht wirklich, sie schon jetzt aus ihrem Ball zu lassen. Es waren zu viele neue Leute im Raum, auch wenn es sich dabei zum Teil um Pokémon handelte. Oceana wusste immer noch nicht, ob ein Pokémon an dem Fall beteiligt gewesen war, was zum Teil auch daran gelegen hatte, dass sie den Raum hatte verlassen müssen. Dan würde sicher nicht gerade begeistert darüber sein, wenn er das erfahren würde. Aber vermutlich würde er es nicht erfahren, immerhin arbeitete sie nicht mehr an diesem einen Fall, der ihr doch sehr unter die Haut gegangen war. Schade nur, dass sie ihn nicht zu einem Abschluss hatte bringen können. Dafür würde sie aber bestimmt noch andere Fälle lösen! Mit Dan als ihrem Teamleiter. Sie konnte ihn immer noch nicht so recht einschätzen und wusste auch nach wie vor nicht, was sie sagen sollte. Sie beobachtete die Pokémon dabei, wie sie aßen, dann sah sie zu Dan herüber, der gerade irgendeine Tasse spülte. Erneut fragte sie sich, warum sie eigentlich in der Küche stand, bis Dan ihr plötzlich eben jene Tasse zuwarf, die er eben noch gespült hatte. Nur knapp konnte Oceana diese auch auffangen, sodass sie eben nicht auf dem Boden landete und in tausende Stücke zerbrach. Er hätte sie ja durchaus vorwarnen können! Oder war das eine Art Test gewesen? Fragend sah sie Dan an, der ihr gleich darauf auch mitteilte, dass sie gute Arbeit geleistet hatte. Ein wenig Anspannung fiel von ihr ab. Einen allzu schlechten Eindruck hatte sie wohl nicht gemacht. Sie lächelte leicht und betrachtete die Tasse, die mit blauen Linien versehen war. Simpel, aber gerade ihre Einfachheit machte sie irgendwie besonders. »Danke.« sagte sie ehrlich, auch wenn eine Tasse als Geschenk nicht unbedingt das war, was man erwarten würde. Allerdings hatte sie überhaupt nicht mit einem Geschenk gerechnet und sie war sich auch nicht sicher, warum er ihr eines machte. Dankbar konnte man aber trotzdem sein!

Leider wusste sie immer noch nicht wirklich, was sie sonst noch hätte sagen können und so war sie mehr als froh, als Dan, nachdem er sich am Fenster eine Zigarette angezündet hatte, mit einem jungen Kollegen sprach, der gerade an der Küche vorbei gelaufen war. Er fragte ihn, ob er seine Nachricht bekommen habe, woraufhin ihr Kollege eine Akte in die Höhe hielt und verkündete, dass er sie in sein Büro bringen wollte. Um was für eine Akte es sich wohl handelte? Oceana wollte nicht nachfragen, da es vielleicht auch Privatsache war und es sie gar nichts anging, neugierig war sie allerdings trotzdem. Als der junge Polizistin schließlich wieder verschwunden war, ertönte Dans Stimme aufs Neue, dieses Mal aber sprach er mit Oceana, die ihn nach seinen Worten überrascht und sprachlos ansah. Sie bearbeiteten den Fall, der sich für sie ins Gedächtnis eingebrannt hatte, weil sie etwas derart Brutales noch nie gesehen hatte! Und es auch nicht sehen wollte. Einerseits war sie wirklich froh darüber, die Chance zu bekommen, ihn zu bearbeiten und vielleicht sogar zu lösen, damit sie dem Wablu endlich das zu Hause bieten konnte, das es brauchte. Andererseits kam ihr sofort in den Sinn, wie sie aus dem Zimmer hinaus in den Garten gelaufen war, weil sie sich beinahe hatte übergeben müssen. So würde Dan es wahrscheinlich doch erfahren. »O-okay.« antwortete sie, noch nicht ganz sicher, was sie dabei fühlen sollte, doch sie musste zugeben, dass sie froh darüber war, den Fall doch noch einmal angehen zu können. Vor allem im Interesse von Chenoa war es ihr ein großes Anliegen, den oder die Täter zu finden und hinter Gitter bringen. »Ich dachte, man hätte die Akte mangels Beweisen als Nicht-Gelöst abgelegt.« Obwohl überall in den Räumen das Blut verteilt gewesen war, hatte man doch nicht einen Fingerabdruck des Täters oder gar sein Blut finden können. Sie wusste nicht, was genau vorgefallen war, doch diese Familie war brutal ermordet worden. Das allein war schon erschütternd, doch noch schlimmer fand Oceana es, dass man den Fall so schnell aufgegeben hatte.
Besorgt sah Nyssa, die ihre Tasse Futter mittlerweile aufgegessen hatte, zu Oceana hoch, dann deutete sie auf Oceanas Tasche und machte mit ihren Armen eine kleine Kreisbewegung. Oceana vermutete sie, dass sie das Wablu meinte, dass aus ihrem Ball kommen sollte, doch Oceana schüttelte kaum merklich den Kopf. Eigentlich wollte sie gar nicht, dass Dan von dem Wablu erfuhr, aber früher oder später würde er ohnehin davon in Kenntnis gesetzt werden. Nur konnte das eben auch bis morgen warten. »Gibt es denn noch etwas, das jetzt noch zu tun ist?« Der vorherige Fall war gelöst, der Tag war verstrichen und eigentlich würde sie nun nach Hause gehen können. Außer natürlich, sie hatte noch irgendetwas übersehen, das noch erledigt werden musste. Oder vielleicht wollte Dan ja auch noch irgendetwas von ihr?


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Beitrag von GastFr Nov 18, 2016 5:12 pm

Dan Chapell


#009 // Oceana Finnley


Oceana war ihm stumm in die Innenstadt gefolgt und hatte auch nicht gesprochen, als er den Laden betreten und wieder verlassen hatte. Generell äußerte sie sich eine ganze Weile nicht – selbst das Hauptgebäude der RPB betraten beide in ihre eigenen Gedanken versunken.
Wie ihre Kollegen die junge Blauhaarige ansahen entging ihm mitnichten – er wusste es aber zu ignorieren. Er kannte die Meinung, die man über ihn hatte – natürlich kamen die meisten gut mit ihm aus, aber in einem Team wollte man mit ihm nicht sein. Manche waren der Meinung, dass ihn das verletzte, aber tatsächlich juckte es ihn kaum. Es war nicht wichtig, was andere dachten – wichtig war nur, dass man für seine Ideale einstand und mit aller Kraft seine Ziele zu erreichen suchte. Das versuchte er stets auch seinem Team beizubringen – er selbst hatte schließlich auch nicht stets die Möglichkeit, ihnen unter die Arme zu greifen. Vielleicht würde zumindest Oceana das irgendwann verstehen …
Er bemerkte zumindest freudig, dass Oceana sich an die Regel mit den dreckigen Schuhen erinnerte, brachte es aber natürlich nicht zur Sprache. Stattdessen schnappte er sich nur die Sache, die er wollte und stapfte barfüßig in die Küche. Oceana folgte ihm auf Socken und schwieg weiter, während er die Näpfe auffüllte und auch dem Psiaugon vom Futter abgab. Ihm fiel auf, dass es erst misstrauisch war, aber sich dann letztlich schnell von der Qualität des Futters überzeugen ließ. Schließlich aber warf er ihr die Tasse zu – und ihr überraschter Blick verriet ihm, dass er neben der Irritation dessen, dass er ihr unvermittelt etwas zugeworfen hatte, auch, dass sie wohl nicht damit gerechnet hatte, dass er ihr etwas … schenken würde. Es war nichts großes, daher war er sich ohnehin unschlüssig ob das als reguläres Geschenk durchgehen würde.
Und als er dann ihren Fall erwähnte, fiel ihre Reaktion anders aus, als er erwartet hätte. Er selbst hätte sich über dergleichen gefreut, schlichtweg, weil er es hasste, etwas nicht zuende zu bringen, aber Oceana schien dem ganzen mit gemischten gefühlen gegenüber zu stehen. Sie äußerte sogar, dass sie erwartet hatte, dass man den Fall fallengelassen hatte. Er schüttelte leicht den Kopf und musterte sie dann eindringlich.
„Ich bin kein Freund davon, einen Fall aufzugeben. Gerade wenn ich daran denke, was mir bisher über diesen zu Ohren kam. Ich könnte jedenfalls nicht ruhig schlafen wenn ich wüsste, dass ich einen Gewalttäter dieser Kategorie einfach davonkommen lassen würde.“, erwiderte er also schließlich, bevor er das Fenster wieder schloss. Auch seine beiden Pokémon waren fertig, weshalb er ihnen die Näpfe und dem Psiaugon schließlich auch die leere Tasse abnahm, um sie wieder abzuspülen. Yakira, das Magnayen, gähnte herzhaft und entschied schließlich, es sich im Büro gemütlich zu machen – jedenfalls stapfte sie in diese Richtung davon. Shane indes schmiegte sich an Oceanas Beine, hatte aber offensichtlich mehr Interesse daran, sich mit dem Psiaugon auseinander zu setzen. Oceana schließlich fragte, ob es noch etwas zu tun gab. Er schüttelte nach kurzer Überlegung das Haupt.
„Nein. Den Bericht werde ich schreiben – du kannst Feierabend machen.“, sagte er dann letztlich auch, während er bereits abtrocknete. Der Fall heute war aufrührend gewesen – Oceana war gewiss erschöpft. Und da es heute sogar sein zweiter gewesen war, konnte auch er eine gewisse Ermüdung nicht abstreiten. Allerdings würde sich der Papierkram nicht allein erledigen.

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Beitrag von GastFr Nov 18, 2016 6:30 pm

Post #016 xx Büro von Dan Chapell xx Stratos City xx Dan


Natürlich mochte sie es auch nicht, angefangene Fälle einfach abzubrechen oder nicht weiter zu verfolgen, manchmal gab es nur leider keine andere Möglichkeit, als genau das zu tun, auch wenn es Oceana doch sehr gegen den Strich ging. Lieber beendete sie ihre Arbeit ordentlich, als einen Mörder frei herum laufen zu lassen - besonders dann, wenn er eine ganze Familie samt Kind kaltblütig umbrachte. Demnach freute sie sich einerseits sehr, dass sie den Fall nun weiter würde bearbeiten dürfen, andererseits aber hatte sie Sorge, ob sie das tatsächlich schaffen würde. Sie wollte auf jeden Fall ihr Bestes geben, aber sie hatte sich schon beim ersten Mal nicht das Szenario ansehen können, dass sich ihr geboten hatte. Nun waren die Leichen glücklicherweise nicht mehr am Tatort, ob das es allerdings leichter machen würde, wagte Oceana noch zu bezweifeln. Und dann war da natürlich noch Chenoa. Das kleine Wablu, das seine Trainerin verloren und seitdem kaum etwas gegessen hatte. Hoffentlich würde es gleich etwas zu sich nehmen, sobald sie wieder zu Hause waren. Dan von dem Pokémon zu berichten, würde sicher nicht leicht für sie werden...»Ich auch nicht. Solche Menschen gehören einfach weg gesperrt.« sagte sie und Bitterkeit lag in ihrer Stimme. Wie konnte ein Mensch das anderen nur antun? Und dann auch noch Kindern...Allein wenn sie daran dachte wurde ihr erneut schlecht. Leicht würde der Fall sicher nicht werden, aber wenn sie ihn tatsächlich lösen sollten, würde sich Oceana mit Sicherheit gut fühlen. Blieb nur zu hoffen, dass sie wegen dem Wablu keine allzu großen Schwierigkeiten bekam...

Nun aber hatten sie zunächst den heutigen Fall geklärt, sodass Oceana nun fragte, ob es noch etwas zu erledigen gab. Berichte musste man ja bekanntlich auch immer verfassen, die Frage war nur, ob es Oceanas Aufgabe in diesem Fall war oder nicht. Zu ihrer großen Freude eröffnete Dan ihr, dass er sich um die Berichte kümmern würde, worüber Oceana wirklich froh war. Es war ein anstrengender Tag gewesen und sie musste sich dringend noch um Chenoa kümmern - und würde sich gleichzeitig wahrscheinlich Gedanken darum machen, wie sie Dan am besten von dem Fall berichtete. Doch alles zu seiner Zeit! »Danke.« sagte sie schließlich und lächelte leicht, bevor sie zu dem Snobilikat hinab sah, das soeben um ihre Beine strich. Sie bemerkte aber auch, dass es mehr an Nyssa interessiert war als an Oceana. Vielleicht, weil es das Psiaugon die Treppe hoch getragen hatte? Jedenfalls sah auch Nyssa zu dem größeren Pokémon und schien dann tatsächlich ein kurzes Gespräch zu beginnen. Worüber sich die beiden wohl unterhielten? Ein wenig Zeit ließ sie den beiden noch, dann aber entschied sie, dass es langsam wirklich Zeit wurde, zu gehen und sich noch etwas auszuruhen. »Nyssa, wir sollten langsam gehen. Wir sehen uns dann morgen.« wandte sie sich noch an Dan, nickte diesem kurz zu und wandte sich dann zum Gehen. »Bis morgen und...gute Nacht später.« sagte sie noch etwas unbeholfen, da sie es noch seltsam fand, mit dem Teamleiter so zu sprechen, aber im Grunde war es doch etwas ganz Normales, eine gute Nacht zu wünschen! Schnell huschte sie noch ins Büro von Dan, um Schuhe und Jacken zu holen und dann verschwand sie eifrig aus dem Gebäude, um den Weg nach Hause einzuschlagen.
***

Am nächsten Morgen war Oceana bereits früh auf den Beinen. Nachdem sie zu Hause angekommen war, hatte sie versucht, das Wablu zu füttern, doch es hatte sich nur unter einem Schrank versteckt und war nicht heraus gekommen. Oceana hatte dann auf ihrer Couch geschlafen und am nächsten Morgen erfreut festgestellt, dass sich Chenoa tatsächlich auf ihrem Bauch zusammen gerollt hatte. Das war der erste Vertrauensbeweis, den ihr das Pokémon entgegen brachte, doch sobald es wieder aufgewacht war, war es erneut unter den Schrank geflüchtet. Mit Hilfe von Nyssa hatten sie es dann doch noch geschafft, dass das Wablu zumindest ein wenig frühstückte und nachdem sich Oceana soweit fertig gemacht hatte, war sie auch früh auf dem Weg ins RPV-Gebäude. Sie hoffte, dass ihr bis dahin noch irgendwie einfallen konnte, wie sie Dan erklärte, dass sie Chenoa bei sich hatte, ohne dass jemand von diesem wusste. Sie dachte sogar darüber nach, es einfach gar nicht zu erwähnen, gerade weil niemand von dem Pokémon in Kenntnis gesetzt worden war. Doch sie kam immer wieder zu dem Schluss, dass sie es ihm sagen musste. Nur was, wenn sie dadurch ihren Job verlor? Wenn sie deswegen nicht an dem Fall arbeiten und ihn aufklären durfte? Für Chenoa musste sie den Mörder einfach fassen, sie durfte nicht davon abgezogen werden, jetzt wo sie erneut die Möglichkeit bekam, an ihm zu arbeiten. Und dann war da natürlich noch die Tatsache, dass sie einfach aus dem Haus gestürmt war, um den Tatort nicht mit Erbrochenem zu verunreinigen...auf diese Erzählung freute sie sich wirklich ganz besonders! Nicht...vielleicht konnte sie diesen kleinen Teil ja auslassen?

Über all das machte sie sich Gedanken, bis sie das Gebäude schließlich wieder betrat und die Treppen nach oben lief. Nyssa war wieder einmal an ihrer Seite, kam dieses Mal aber besser mit, da Oceana ihr Tempo drosselte. Sie hatte es nicht eilig, in Dans Büro zu kommen, obwohl sie gleichzeitig erpicht darauf war, weiter an dem Fall zu arbeiten. Das Wablu war wie üblich in seinem Ball - neue Umgebungen konnte es einfach nicht gut verkraften. Und viele fremde Menschen erst recht nicht. Im ersten Stock angekommen erntete sie wieder ein paar mitleidiger Blicke, die Oceana allerdings gekonnt ignorierte. Bisher war es nicht so schlimm, mit Dan zusammenzuarbeiten. Allerdings konnte sich das nun durchaus ändern. Sie atmete noch einmal tief durch, als sie vor seinem Büro angekommen war und Nyssa legte ermutigend ihre Hand auf ihr Bein. Nun würde es losgehen! Oceana klopfte, wartete ein paar Sekunden und trat dann schließlich ein. Zu ihrer Überraschung war Dan tatsächlich schon dort - eigentlich hatte sie gehofft, noch etwas Zeit für sich zu haben. So würde es nun allerdings direkt losgehen. »Guten Morgen.« sagte sie freundlich und zog sich auch sogleich ihre Schuhe aus - das konnte durchaus noch lästig werden, zumal sie sie mit Sicherheit bald wieder anziehen musste. Ein kurzer Blick durch den Raum verriet ihr, dass weder das SNobilikat noch das Magnayen anwesend waren und auch das Fukano konnte Oceana nicht entdecken. Sie setzte sich schließlich auf einen der Stühle, nervös und ein wenig aufgeregt. Nyssa stand gelassen neben ihr und nickte dem Teamleiter zur Begrüßung kurz zu - ihr war, im Gegensatz zu Oceana, durchaus aufgefallen, dass sich Valor durchaus im Raum befand. Sowohl Nyssa als auch Oceana warteten nun darauf, dass Dan den Startschuss geben würde - immerhin wollte Oceana ihn bei nichts unterbrechen.


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Beitrag von GastFr Nov 18, 2016 7:26 pm

Dan Chapell


#010 // Oceana Finnley


Nachdem er seinen Standpunkt vorgetragen hatte, stimmte Oceana ihm zu, wobei ihre Stimme weit weniger gefestigt war, als die seine. All das aber war nicht verwunderlich – sie hatte wohl nicht einmal annähernd das erlebt, was Dan verzeichnen konnte.
Als er sie schließlich entließ, dankte sie ihm kurz, ehe sie wneig später Abschied nahm. Da bekam er auch den Namen ihres Pokémon mit – Nyssa –, und außerdem, dass Shane sich mit dem Psychopokémon wohl anfreunden wollte. Auf jeden Fall sah das Snobilikat den beiden länger nach, als gewöhnlich, ehe es sich wieder seinem Trainer zuwandte. Dan hatte indes alles erledigt – auf Oceanas Worte hin, dass sie ihm eine gute Nacht wünschte, war er nicht eingegangen. Ohnehin war sie dafür zu schnell aus dem Raum verschwunden.
Letztlich lief er zusammen mit dem Snobilikat wieder zurück in sein Büro, wo er sich, nachdem er die Tür geschlossen hatte, in seinem Stuhl setzte und begann, den Bericht für diesen Fall zu verfassen. Seine erkaltenden Füße vergrub er dabei im aufgeheizten Fell seines Fukanos – eine Angewohnheit über die letzten Jahre hinweg, die Valor aber selbst so gewollt hatte, weil er damit angefangen hatte, indem er sich unter dem Schreibtisch versteckte.

Als er zusammen mit seinen Pokémon den Heimweg antrat, war bereits die Nacht hereingebrochen – der Bericht war umfangreiche geworden, als er es gewollt hatte und anschließend hatte er noch diese Akte des neuen Falles überflogen, während er Notizen für die anderen drei machte, die noch auf seinem Schreibtisch ruhten. Dementsprechend kamen sie auch zu Unzeiten in Dan's Wohnung an, wobei Shane und Yakira sofort nach Futter verlangten. Der Polizist aber entledigte sich erst seiner Jacke und seiner Schuhe und sah im Kühlschrank nach, was er selbst essen konnte – dabei fiel ihm allerdings auf, dass er den Kühlschrank vielleicht am Tag noch einmal hätte füllen sollen. Also seufzte er ergeben und füllte die Näpfe seiner beiden Vierbeiner auf, ehe er einen kleineren, sehr alten Napf aus dem Schrank nahm und in diesen eine kleinere Menge Futter gab. Er lief zu seinem Sofa herüber und ging daneben in die Hocke, ehe er sich gänzlich auf den Boden setzte. Er stellte den Napf vor seinen Füße ab – und Valor trat zu ihm, schleckte an seiner Hand und begann, zu fressen. Er seufzte abermals, lehnte sich an und sah hinauf, während seine linke Hand wie automatisch den Nacken des Feuerpokémons kraulte. Wie lange saßen sie nun schon jeden Morgen, jeden Abend hier, nur damit Valor überhaupt etwas Futter zu sich nahm? Unwillkürlich tauchten die Bilder dieses Überfalls wieder vor seinen Augen auf, die er doch tagtäglich so dringlich zu vergessen suchte. Und immer wieder kam die gleiche Frage auf – was würde passieren, wenn er bei einem Einsatz starb? Würde Valor dann verhungern, weil er bei niemanden sonst fraß? Er sah zu seinem Freund herunter, denn der hörte bereits auf, zu fressen – wieder war der Napf noch halb gefüllt. Er kraulte das Pokémon.
„Du musst wirklich mehr fressen, Kleiner.“, murmelte er, doch Valor reagierte nicht darauf. Natürlich nicht – den Satz hörte er schließlich jeden Tag. Als richtete der Polizist sich auf und brachte den Napf in die Küche, wo er das restliche Futter an Shane und Yakira verteilte, ehe er abwusch und schließlich unter die Dusche sprang.

Am nächsten Morgen folgte die gleiche Routine – erst Shane und Yakira, dann er zusammen mit Valor. Dann gingen er und das Feuerpokémon im Schutz der Nacht laufen, denn auch wenn sie erst vor ein paar Stunden heimgekommen waren, aus ihrem Zeitplan ließen sie sich nicht herausbringen. Anschließend ging Dan abermals duschen, ehe er die anderen beiden in ihre Bälle rief und zur RPV aufmachte.
Als er das Gebäude erreichte, musste er sogar aufsperren, weil er wie gewohnt als erstes dort eintraf. Daher machte es auch nichts aus, dass er beim Eintreten herzhaft gähnte, bevor er mit langsamen, müden Bewegungen die Treppe in den ersten Stock erklomm. Als aller erstes schaltete er natürlich die Kaffeemaschine an, trank auch die erste Tasse noch in der Küche, ehe er mit der zweiten erst ins Büro lief. Auch das musste er natürlich aufschließen und kaum hatte er das getan, verschwand Valor an seinen üblichen Platz. Dan stellte die Tasse auf dem Schreibtisch ab, zog die Jalousie hoch, riss das Fenster auf und hängte schließlich seine Jacke auf. Da er sich heute saubere Schuhe angezogen hatte, ließ er sie an. Draußen ging gerade die Sonne auf – in etwa einer halben Stunde sollten die meisten seiner Kollegen hier eintreffen. Mit einem Blick in den Papierkorb stellte er fest, dass dieser weitestgehend geleert war – er musste sich also keine Sorgen machen, dass er Ferris' Arktip im Ernstfall aus gefrorenen Papierfetzen heraus kramen musste, sollten die beiden sich hier blicken lassen. Er konnte sich also vorerst entspannt in den Stuhl setzen, sich zurücklehnen und für ein paar Sekunden die Augen schließen, um noch einmal den Vortag Revue passieren zu lassen.
Schließlich aber hatte er wieder die Akten aufgeschlagen. Inzwischen stand die dritte Tasse Kaffee unberührt vor ihm, Fukano schnaufte ab und zu leise im Schlaf und weil ihn der Lärm von der Straße gestört hatte, war auch das Fenster wieder geschlossen. Bald schon ertönte auch ein Klopfen an der Tür und kurz darauf traten Oceana und ihr Pokémon Nyssa ein. Oceana grüßte ihn, setzte sich und im Augenwinkel bekam er mit, dass sogar Nyssa ihm kurz zunickte. Also hob er den Blick.
„Morgen.“, antwortete er schlicht. Auch Fukano regierte, indem er kurz den Kopf hob – er schien wohl zu schnuppern. Letztlich aber machte es sich Valor wieder gemütlich und schlummerte weiter. Dan deutete kurz auf die Akte. „Hast du 'ne Ahnung, wer die Berichte verfasst hat? Die sind grauenvoll.“, äußerte er dann – er hatte wirklich selten einen solchen Kauderwelch gelesen. Eine Hälfte war wirklich wissenschaftlich abgefasst, das war aber vor allem den Gerichtsmedizinern, den Rangern und einigen geschulten Kollegen zu verdanken, aber irgendein Hornochse hatte die andere Hälfte mit Lückenhaften Darstellungen, Gedankenfetzen und zusammengewürfelten Szenarien gefüllt, die zu großem Teil einfach unbrauchbar waren. Vielleicht konnte ihm Oceana ja mehr sagen, als dass da eine ganze Familie ermordet wurde – denn mehr als das ging nicht aus dieser Akte hervor. Nicht einmal Tatortfotos lagen bei, was ihm in seiner Müdigkeit am Vorabend kaum aufgefallen war. Er lehnte sich zurück, rieb sich den Nasenrücken. Wenn er so darüber nachdachte, musste er seine Brille zuhause liegen gelassen haben – er trug für gewöhnlich Kontaktlinsen und nur die wenigsten wussten davon, dass er überhaupt eine Brille hatte, aber nachdem er keine drei Stunden geschlafen hatte, war dieser Bericht wirklich zu anstrengend für seine Augen.
„Am besten, du erzählst mir einfach, was passiert ist.“, stellte er schließlich fest und wartete darauf, dass Oceana zu berichten begann.

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Beitrag von GastSa Nov 19, 2016 12:25 pm

Post #017 xx Büro von Dan Chapell xx Stratos City xx Dan


Noch immer dachte sie darüber nach, was sie Dan wie erklären sollte, obwohl sie sehr wohl wusste, dass die Wahrheit immer am besten war. Dennoch war sie sich in diesem Fall nicht unbedingt sicher, dass die Wahrheit am Besten für sie war. Nur sollte sie das wohl kaum davon abhalten, Dan alles zu erzählen. Immerhin war es im Sinne der getöteten Familie, dass Dan über alles in Kenntnis gesetzt wurde. Und vielleicht konnte das Wablu ja auch irgendwie helfen? Vielleicht hätte es helfen können, bevor Oceana es einfach mitgenommen hatte...Nachdem sie sich auf einen der Stühle in Dans Büro gesetzt hatte und auch eine kurze Begrüßung von ihm erhielt, wurde sie auch direkt gefragt, wer denn diesen Bericht verfasst hatte. Angeblich war er nämlich grauenvoll und Oceana fragte sich, was das nun genau bedeutete. Hieß das nun, dass Dan überhaupt nichts über den Fall wusste, obwohl er die Akte doch gelesen hatte? Wie konnte man mit so etwas nur derart schlampig umgehen? Gute Aktenführung war ein Weg zum Erfolg. Wenn man es nicht einmal schaffte, gute oder zumindest verständliche Berichte zu schreiben, gehörte man ihrer Meinung nach nicht hier her. Andererseits wusste sie nicht, wie die Akte nun genau aussah, weshalb sie darüber auch nicht urteilen konnte. »Nein, das weiß ich leider nicht. Jedenfalls nicht genau.« Es musste jemand gewesen sein, der an dem Fall auch beteiligt gewesen war, allerdings kannte Oceana die Namen ihrer Kollegen noch nicht allzu gut und es waren eben doch ein paar am Tatort gewesen, die die Akte nun auch hätten verfassen können. Oceana war es jedenfalls nicht gewesen - sie war schließlich auch mit dem Wablu beschäftigt gewesen.
Da die Akte also scheinbar nur wenig Informationen bot, entschied Dan, dass es wohl das Beste war, dass Oceana einfach erzählte, was passiert war. Befürchtet hatte sie es ja, aber sie würde den Fall schon noch Revue passieren lassen können. So lange war er schließlich noch nicht her und selbst wenn er bereits Monate zurück liegen würde, würden ihr die Bilder doch nicht aus dem Kopf gehen. Oceana nickte also und überlegte, wie sie am Besten anfangen konnte, kam dann aber zu dem Schluss, dass der Anfang wohl immer einen guten Beginn darstellte - logisch eigentlich, denn wenn man einen Fall bearbeitete, musste man immer von vorn beginnen. »Wir bekamen einen Anruf von einer Pizzalieferantin. Soweit ich mich erinnere, hieß sie Annabell Mayfield. Durch sie haben wir erfahren, dass in einem Haus am Stadtrand mehrere Morde verübt wurden. Als sie an der Haustür angekommen war, stand diese angeblich offen und als nach mehrmaligem Rufen niemand geantwortet hat, ist sie rein gegangen, um die Pizza abzustellen. Da hat sie Blutspuren gefunden und die Frau, die dort mit ihrer Familie gewohnt hat.« Warum die Frau einfach in das Haus gegangen oder nach dem Fund der Blutspuren noch weiter hinein gegangen war, war für Oceana nicht ganz nachvollziehbar. Es hätte schließlich auch sein können, dass der Mörder noch im Haus war. Glücklicherweise war dem nicht so gewesen - ein Schock musste es für die Frau aber trotzdem gewesen sein. »Als wir dort eingetroffen sind, haben wir...die ganze Familie tot aufgefunden. David und Juliett Rayne und...ihre siebenjährige Tochter Tessa.« Es fiel ihr nicht leicht, darüber zu sprechen und sie versuchte, das Bild aus ihrem Kopf zu bekommen - schaffte es aber nicht. »Der Vater lag im Wohnzimmer, sein Schädel war...zertrümmert und die Mutter fanden wir im Flur vor - wir vermuten, dass sie ihre Tochter schützen wollte. Diese fanden wir dann in der Nähe der Tür, die zum Garten führte. Ich vermute, dass sie fliehen und sich verstecken wollte, aber...« Ihre Stimme brach, es war wirklich grausam gewesen. »Überall war Blut, aber die Mordwaffe ist nicht gefunden worden.« Den Teil, in dem sie hatte in den Garten laufen müssen, weil sie den Anblick nicht ertragen hatte, ließ sie zunächst aus, wodurch auch das Wablu noch nicht zur Sprache kam. Eins nach dem anderen, Ärger konnte sie sich auch gleich noch einhandeln.


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Beitrag von GastSa Nov 19, 2016 5:31 pm

Dan Chapell


#011 // Oceana Finnley


Er fragte Oceana nach jenen, die die Berichte verfasst hatten, jedoch äußerte sie, dass sie es nicht wusste oder sie sich dessen zumindest nicht sicher sei. Wenn er genauer darüber nachdachte, würde sie wohl schlicht die ganzen Namen noch nicht kennen, immerhin war sie noch gar nicht allzu lange im Geschäft und hatte außerdem schon bald nichts mehr mit dem Fall zu tun gehabt. Dennoch war es sehr bedauerlich, da er gerne denjenigen einmal auf seine miserable Arbeit hingewiesen hätte. Zudem hätte er dann auch direkt nach Tatortfotos fragen können – es war ohnehin eine Sauerei, dass diese nicht beilagen. Wenn es richtig schlecht gelaufen war, hatte man sogar vergessen, welche anzufertigen.
Seine Hoffnung beruhte also tatsächlich vorerst auf den Erinnerungen seiner jungen Kollegin. Die überlegte kurz, wie sie anfangen sollte – das konnte der Polizist an ihren Augen ablesen. Und da war noch irgendetwas, das ihr Sorgen bereitete – jedoch konnte dies auch von privater Natur sein und somit würde es Dan nichts angehen. Schließlich aber begann die Blauhaarige zu erzählen. Sie berichtete, dass eine Lieferantin den Notruf getätigt hatte, weil die Haustür offen gestanden und sich niemand auf Rufe und hin Klingeln gemeldet hätte. Sie wollte offenbar Pizzen abliefern und stellte sie im Inneren des Hauses ab, wobei sie Blutspuren entdeckte.
Die Polizei, so auch Oceana, hatte später die Herrin des Hauses entdeckt, die im Hausflur lag. Oceana sagte, dass sie vermutet hatten, dass sie ihrer Tochter helfen wollte. Jene lag in der Nähe der Tür, die zum Garten heraus führte. Der Hausherr hingegen fand sich im Wohnzimmer, mit zertrümmertem Schädel – Oceana erwähnte eine große Menge Blut, was ihren Schilderungen nach nicht unerwartet kam. Es schien sie mitzunehmen, auch nur darüber zu reden – es schien wohl einen unangenehmen Eindruck hinterlassen zu haben, diesen Tatort zu begehen. Er nickte also erst einmal schlicht, ehe er einen Notizblock aus dem Schubfach nahm und kurz alles aufschrieb, was Oceana ihr gerade gesagt hatte. Er setzte außerdem Marker, weil er die Informationen durch die Gerichtsmedizin mit einband. Die Tatwaffe musste ein stumpfer Gegenstand gewesen sein, dies ließen sowohl die Wunden schließen als auch der zertrümmerte Schädel des Familienvaters, welchen man auch nur anhand einer Knochendeformation im Kniebereich hatte identifizieren können. Auf ihn wurde auch besonders brutal eingeschlagen, während bei der Frau ein einziger Hieb gereicht haben musste, da die zwei weiteren Wunden erst nach Eintritt des Todes eingetreten waren. Bei der Tochter aber wurde er aus dem Befund nicht unbedingt schlau – zwar hatte auch sie Schlagverletzungen, doch waren die augenscheinlich nicht allzu groß gewesen. Dennoch war sie rasch verblutet. Er grübelte, während er mit der Mine des Kugelschreibers hin und wieder auf das Blatt tippte. Dann lehnte er sich wieder zurück.
„Das Kind wollte in den Garten, ja?“, wiederholte er. Wenn sie aber dort war, warum befand sie die Frau dann im Hausflur und nicht ebenfalls im Wohnzimmer? Hatte sie den Täter vielleicht abgelenkt, um ihrer Tochter die Möglichkeit zur Flucht zu geben? Oder hatte sie gar vermutet, dass das Kind sich gar nicht im gleichen Raum befand – hatte Tessa sich also beim Eintreffen des Täters bereits versteckt, weil sie von vornherein Angst vor diesem hatte?
Er begann, mit seinem Zungenpiercing zu spielen – das half ihm tatsächlich beim Nachdenken. Monotone Bewegungen vereinfachten den Gedankenfluss und stärkten die Konzentration, so hatte er mal gelesen.
„Diese großen Blutmengen, von denen du sprachst – waren die nur in der Nähe der Leiche des Vaters zu finden oder war auch der Rest des Hauses darin getränkt?“, fragte er dann schließlich. Vielleicht hatte es vorher einen Kampf gegeben, der die gesamte Familie durch den Großteil des Hauses geführt hatte. Wieder einmal verfluchte er, dass es keine Tatortfotos gab. „Gab es sonst noch Auffälligkeiten – verrückte Möbel, unzusammenhängende Stücke im Teppich, Ein Sideboard das bis auf eine einzige Stelle völlig verstaubt schien, ein Schrank, der nur halb gefüllt war?“, fragte er dann weiter. „Oder Pokémon?“, fügte er dann an – es gab ja heute kaum noch Familien, in denen es keinerlei Pokémon gab. Vor allem nicht bei solch wohlhabenden Familien wie dieser. Und dann blieb ja noch die Frage, ob irgendwelche Bekannten der Familie bereits vernommen wurden. Es gab viel zu tun, um überhaupt die grundsätzlichen Fakten dieses Falls zusammen zu bekommen.

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Beitrag von GastSa Nov 19, 2016 6:40 pm

Post #018 xx Büro von Dan Chapell xx Stratos City xx Dan


Dan schrieb alles, was sie ihm mitteilte, auf einem Notizblock mit, wohl um nichts Wichtiges zu vergessen und vielleicht auch, um später noch einmal nachlesen zu können. Im eigentlichen Bericht schien wirklich nicht viel zu stehen und so hoffte Oceana, dass sie alles möglichst gut wiedergeben konnte. Auch wenn sie nicht das Gefühl hatte und im Grunde auch nicht die ganze Geschichte erzählen wollte. Hauptsache aber war, dass sie den Mörder fassen würden, ganz egal wie und dafür erinnerte sie sich gern an die Toten und das ganze Blut. Es diente zumindest einem guten Zweck. Nachdem sie geendet hatte, schien Dan über das Gesagte nachzudenken und tippte mehrmals auf das Blatt Papier, ehe er dann doch weiter sprach. »Ja, es sah jedenfalls so aus.« bestätigte sie noch einmal die Frage, ob das Kind in den Garten wollte. Es hatte zumindest so ausgesehen, dass sich das Mädchen dort hatte verstecken wollen und logisch war es vermutlich auch, immerhin hatte Oceana dort das Wablu vorgefunden, das blutverschmiert in einer Ecke gekauert hatte. Sie war davon ausgegangen, dass es das Blut des Mädchens war, erst später war ihr durch den Kopf gegangen, dass es vielleicht auch Blut des Täters hätte sein können, wenn dieser sich denn verletzt hätte - was sie ebenfalls nicht wusste. Herausfinden würden sie es nun aber auch nicht mehr können.
Oceana fragte sich, ob dem Bericht eigentlich Tatortfotos beigelegen hatten, immerhin konnte sie sich daran erinnern, dass welche geschossen wurden. Nur warum sollte Dan sie dann solche Kleinigkeiten fragen, die eigentlich auf den Tatortfotos hätten sichtbar sein sollen? Blut hatte es überall gegeben und sie glaubte sich zu erinnern, dass tatsächlich jemand mit einer Kamera herum gelaufen war. Die Frage war nur, ob diese Fotos je entwickelt wurden. »Beim Vater waren sie am stärksten, aber wir haben auch Spuren im Flur und Eingangsbereich gefunden.« antwortete Oceana also wahrheitsgemäßig und versuchte, sich den Tatort noch einmal bildlich vorzustellen. Hatte nicht auch eine Spur nach oben geführt? Sie war sich nicht mehr wirklich sicher, zumal sie in den oberen Räumen auch gar nicht mehr gewesen war. Dort hatten sich andere Kollegen umgesehen, während Oceana letztlich im Garten gewesen war. Als Dan schließlich nach anderen Auffälligkeiten fragte, überlegte Oceana zunächst und stellte sich noch einmal das Haus vor - bis Dan die Pokémon erwähnte und ihr Herz ein wenig schneller schlug. Jetzt war wohl die Zeit gekommen, in der sie es ihm sagen musste. Wenn er schon explizit danach fragte, konnte sie es schlecht verneinen. Dennoch entschied sie sich erst über die anderen Auffälligkeiten zu sprechen, damit das einmal abgeklärt war, bevor Dan sich auf ihre Fehlentscheidung konzentrieren musste. »Die Couch war verschoben und eine Vase zerbrochen. Im Flur lagen einige Bilderrahmen auf dem Fußboden.« Ansonsten konnte sie sich jedoch an nichts weiter erinnern - sie hatte sich an dem Tag allerdings auch nicht mehr wirklich konzentrieren können. »Und...es gab ein Pokémon..« Jene Worte sprach sie leiser als zuvor, denn jetzt kam der unangenehme Teil, bei dem sie noch immer nicht wusste, wie sie es überhaupt erklären sollte. »Niemand weiß von dem Pokémon.« fuhr sie fort und sah kurz auf ihre Hände, ehe sie innerlich einatmete und den Teamleiter dann direkt ansah. Es brachte nichts, um den heißen Brei herum zu reden oder nervös mit irgendetwas zu spielen. Es musste einfach raus! »Ich habe ein Wablu im Garten gefunden, es aber niemandem gesagt. Es war so..verängstigt und...es hatte überall Blut auf seinem Körper.« Sie legte eine nur kurze Pause ein, da sie es für sinnvoller hielt, direkt weiter zu sprechen und Dan keine Möglichkeit zu geben, zunächst etwas dazu zu sagen. »Ich weiß, dass ich es nicht hätte tun dürfen und im Nachheinein weiß ich nicht mal, warum ich es getan habe, aber ich habe es mitgenommen und abgewaschen und...es ist immer noch bei mir.« Sie hatte schnell gesprochen und sah jetzt hinab zu Nyssa, die ihr leicht zunickte. Es sollte eine Art Aufmunterung sein und auch ein Kompliment, dass sie es endlich jemandem gesagt hatte. Das Problem dabei war eben nur, dass sie Beweise vernichtet hatte, ohne jemanden davon in Kenntnis zu setzen. Sie hatte nicht einmal jemandem gesagt, dass sie das Pokémon des Opfers mitgenommen hatte. Sie hatte falsch gehandelt und konnte überaus gut verstehen, jetzt dafür bestraft zu werden.


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Beitrag von GastSa Nov 19, 2016 7:46 pm

Dan Chapell


#012 // Oceana Finnley


Oceana bestätigte noch einmal die Sache mit dem jungen Mädchen und erklärte dann letztlich auch, dass man das meiste Blut beim Vater, aber auch weiteres im Flur und im Eingangsbereich gefunden hatte. Als es um Auffälligkeiten ging, überlegte Oceana schließlich länger. Wurde sie … nervös? Dan sah auf und musterte sie kurz. Sie sprach erst die Möbel an – das Sofa schien verschoben, eine Vase war zerbrochen und einige Bilder lagen auf dem Boden. Kampfspuren, dessen war sich der Polizist direkt sicher. Oceana aber wurde daraufhin leise – sie erwähnte ein Pokémon. Er musterte sie abermals – sie sah auf ihre Hände herab. Als sie dann aufsah, versuchte sie aber, ihren Blick fest wirken zu lassen. Sie sagte, dass niemand von dem Pokémon wusste. Er zog eine Augenbrauen hoch – er hatte da so eine Ahnung, dass das, was jetzt folgte, ihm missfallen würde. Aber er unterbrach sie nicht – sollte sie ruhig von sich aus alles ausplaudern. Während sie dann aber davon sprach, dass sie ein Wablu gefunden hatte, welches verängstigt und voller Blut war, hörte er auf, mit dem Zungenpiercing zu spielen oder mit dem Stift auf den Blick zu tippen. Generell stellte sich jede Bewegung an ihm ein, abgesehen von dem Auf und Ab seines Brustkorbes. Aus der Blauhaarigen brach ein Teil Verzweiflung heraus – Schuldgefühle. Und das berechtigt, denn sie hatte dieses Pokémon, ohne jemanden davon in Kenntnis zu setzen, mit zu sich nach Hause genommen und es abgewaschen. Oder, um es präziser auszudrücken – sie hatte Beweise vernichtet. Vermutlich die einzig brauchbaren Spuren, da das Pokémon offensichtlich in die Tat verwickelt war. Es hätte Blut vom Täter sein können – generell hätte es zur Aufklärung beitragen können, man hätte den Hergang vielleicht besser rekonstruieren können.
Dan musterte Oceana abermals, die nun zu Nyssa, ihrem Psiaugon hinter sah. Er fühlte, wie Valor wieder den Kopf hob – das Fukano bekam natürlich sofort mit, wenn sich der Gemütszustand seines Trainers veränderte. Und das war definitiv der Fall – Dan schwankte gerade zwischen Zorn über die Dummheit der Blauhaarigen und Mitleid, weil ihr das Szenario offenbar doch stärker zugesetzt hatte, als er anfangs vermutet hatte. Andernfalls hätte sie dieses vermutlich nun herrenlose Pokémon wohl nicht einfach mitgenommen. Er schwieg – eine lange Zeit. In der sich seine Gedanken überschlugen. Theoretisch müsste er sie melden. Er musste die nächst höhere Instanz von dem Fehlverhalten seiner Kollegin in Kenntnis setzen, in diesem Fall also dem Vorstand. Davon abgesehen müsste er sie suspendieren und generell vom Fall abziehen, wenn er nicht sogar gleich ihm entrissen wurde, weil Oceana nun einmal ihm persönlich unterstand. Er müsste sich das Pokémon aushändigen lassen, um es den Kollegen der Spurensicherung zu übergeben oder einem Ranger, der sich für's erste darum kümmern sollte. Damit würde Oceanas Karriere im besten Fall hier bei der RPV enden, im schlechtesten Fall würde sie generell als Polizistin in Sachen Mord ausgeschlossen und wohl für immer an den Schreibtisch verbannt werden.
Er lehnte sich zurück, sah über Oceanas Kopf hinweg an die Decke, wobei er den Stift beiseite legte und die Hände kurzzeitig über seinem Bauch faltete. Er wusste, was zu tun war – aber auch wenn er hier als skrupellos galt, er verstand die Reaktion der jungen Polizistin. Er schloss die Augen, fasste sich mit der linken an die Stirn – und ließ ein lautes Seufzen hören. Verdammt – wo war die Blauhaarige da nur rein geraten? Oder besser – wo war er da nur hinein geraten? Er strich sich die Haare aus dem Gesicht, die natürlich sofort wieder in ihre ursprüngliche Position zurückfielen. Dann erst öffnete er die Augen wieder, wobei er die linke Hand nun herunterhängen ließ. Das Zeichen, auf das Valor gewartet hatte, denn das Fukano kroch unter dm Schreibtisch hervor und schmiegte sich an die Handfläche seines Trainers.
„Ich hoffe dir ist klar, dass ich dich dafür suspendieren müsste.“, sprach er dann – er hatte sich dafür entschieden, nicht laut zu werden. Diese Angelegenheit wollte überlegt angegangen werden und er würde keinen kühlen Kopf bewahren, wenn er jetzt seiner Wut freien Lauf ließ. Er sah noch nicht zu ihr zurück. Er dachte noch nach. Sie hatte gesagt, sie hatte das Pokémon bei sich, richtig? „Zeig es mir.“, verlangte er dann schlicht. Er setzte sich wieder auf, hörte aber nicht auf, das Fukano zu kraulen. Das half ihm – es beruhigte ihn. Und das war gut für Oceana. Sein Blick war eine Spur dunkler – das lag aber eher daran, dass er an die Konsequenzen dachte, die das einbringen konnte. Die Angelegenheit musste er erst einmal schlucken – und dafür würde er ganz sicher mehr Kaffee brauchen.

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Beitrag von GastSa Nov 19, 2016 11:01 pm

Post #019 xx Büro von Dan Chapell xx Stratos City xx Dan


Menschen machten Fehler, manche Fehler aber waren unverzeihlich und erst recht nicht rückgängig zu machen. Dieser Fehler war beides. Oceana wusste das sehr gut, was auch der Grund dafür war, wieso sie es eigentlich niemandem erzählt hatte. Was auch der Grund für ihre zwiespältige Reaktion am Vortag gewesen war, als sie erfahren hatte, dass sie den Fall erneut bearbeiten durfte. Nun hatte sie es laut ausgesprochen und ihrem Teamleiter gesagt. Dieser hatte aufgehört, mit dem Stift auf den Block zu klopfen und regte sich auch sonst nicht mehr. Lediglich sein sich hebender Brustkorb ließ darauf schließen, dass er überhaupt noch atmete. Es war gänzlich still geworden in dem Raum, wodurch Oceanas Nervosität stieg. Sie war angespannt und wusste nicht, was sie noch hätte sagen können. Im Grunde gab es nichts mehr zu sagen, auch eine Entschuldigung war unnötig, da eine Entschuldigung ihren Fehler auch nicht besser machen würde. Oder ungeschehen. Innerlich machte sich Oceana bereit dafür, in den nächsten Minuten Ärger zu bekommen, angeschrien oder direkt rausgeworfen zu werden. Viel zu lange sagte Dan nichts, Zeit, in der sich Oceana immer wieder fragte, was nun passieren würde. Dann regte sich Dan erstmals wieder, lehnte sich zurück und sah über Oceana hinweg, statt sie direkt anzusehen. Was hatte das nur zu bedeuten? Unsicher sah Oceana zu dem Teamleiter, während Nyssa stumm daneben stand und Dan nicht aus den Augen ließ. Letztlich, nachdem er sich mit einer Hand an die Stirn gefasst hatte, seufzte er erst einmal nur laut. Etwas, das so gar nicht wirklich zu ihm zu passen schien. Oceana schluckte - es hieß mit Sicherheit nichts Gutes und sie machte sich auf das Schlimmste gefasst. Was, wenn sie nun ihren Job verlor? Wenn sie nicht mehr an dem Fall arbeiten und den Mord aufklären konnte?
Es dauerte noch ein paar Sekunden mehr, ehe Dan dann doch endlich wieder zu ihr sprach - Worte, die sie befürchtet hatte, aber natürlich nicht wirklich hören wollte. Aber so war es nun einmal, es war durchaus gerechtfertigt, dass sie suspendiert wurde. Dennoch schluckte sie erneut, nickte aber leicht und ergeben. »Ja, das...weiß ich.« sagte sie leise, wobei sie sich gleichzeitig fragte, wie es nun für sie weiter gehen würde. Wenn jemand hiervon erfahren würde, wäre sie wahrscheinlich nicht nur den Job bei der RPV wieder los, sondern würde auch nie wieder hinterm Schreibtisch hervor kommen dürfen. Wenn sie denn überhaupt noch bei der Polizei würde arbeiten können. Ihren Blick hatte sie gesenkt, sie konnte ihn nicht mehr ansehen. Außerdem schien Dan auch über die weiteren Schritte nachzudenken und ihn dabei zu stören lag nicht in ihrem Interesse. Wahrscheinlich dachte er darüber nach, wie er sie am Besten loswerden konnte.

Zu ihrer großen Überraschung wollte er dann allerdings nicht von ihr, dass sie ihm ihre Dienstmarke überreichte und nach Hause ging, stattdessen wollte er das Pokémon sehen, das sie vom Tatort mitgenommen hatte. Überrascht sah sie wieder zu ihm auf. Sie hielt es nicht für schlau, das Pokémon hier frei zu lassen, da es weder Dan noch Valor kannte und auch so schon genug Panik hatte, sobald es seinen Ball verließ. Trotzdem würde sie seine Anweisung nicht in Frage stellen - dazu hatte sie einfach kein Recht. Sie griff also in ihre Tasche und holte den einen Pokéball daraus hervor. »Es hat vor jedem Fremden Angst.« meinte sie noch, als eine Art Vorwarnung, ehe sie das Wablu aus seinem Ball entließ. Jenes sah sich augenblicklich völlig verängstigt und verunsichert um, zog die wolkigen Flügel ein und verschwand schnellstmöglich unter der Couch, die ihm wohl am meisten Schutz zu bieten schien. Allzu lange hatte man es so nicht sehen können, denn nun hockte es zusammengekauert unter dem Möbelstück und würde so schnell auch nicht wieder heraus kommen.
»Wirst du...wirst du es tun? Mich suspendieren?« fragte sie sehr vorsichtig, da sie sich nicht sicher war, ob sie die Frage wirklich stellen sollte oder nicht. Aber sie musste es wissen, denn dann würde sie auch gleich jetzt gehen können. Und sie musste sich darauf einstellen. Wenn er sie also suspendieren und melden wollte, sollte er es sagen. Dann hätte Oceana zumindest Gewissheit.


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Beitrag von GastSo Nov 20, 2016 5:47 pm

Dan Chapell


#013 // Oceana Finnley


Das war keine geringe Angelegenheit, mit der Dan gerade konfrontiert worden war – er war sich tatsächlich unschlüssig, wie er vorgehen sollte. Deshalb erinnerte er die blauhaarige Polizisten daran, dass er sie suspendieren müsste – das wusste sie natürlich. Also verlangte er nun, dieses Pokémon zu Gesicht zu bekommen. Sie schien einen Augenblick zu zögern, bevor sie den Pokéball hervor holte. Sie erwähnte noch, dass das Wablu Fremde fürchtete – Dan bedeutete ihr, es dennoch herauszulassen. Kaum hatte Oceana das vernommen, entließ sie das Pokémon auch bereits aus seinem Pokéball. Was Wablu, das daraufhin auf dem Tisch erschien, sah sich augenblicklich mit großen Augen um, denen der Schrecken abzulesen war. Es zog sogar die Flügel fest an den Körper – ehe es vom Tisch sauste, durch den Raum hindurch bis unter das Sofa. Natürlich – war ja auch das einzige Möbelstück hier, unter das es drunter kriechen konnte.
Dan seufzte abermals und rieb sich den Nasenrücken, während er wieder die Augen schloss. Es war extrem eingeschüchtert – das, was es gesehen hatte, war wohl tatsächlich ziemlich entsetzlich. Hinzu kam, dass es noch recht jung wirkte. Bevor er aber näher darüber nachdenken konnte, sprach Oceana ihn schon wieder vorsichtig an. Sie fragte, ob er sie nun suspendieren würde. Er sah auf und traf sie mit einem giftigen Blick.
„Du hast keine Ahnung, wie gerne ich das tun würde.“, antwortete er zuerst, bevor er sich etwas vorbeugte. Seine Zeigefinger war drohend auf Oceana gerichtet. „Der Kodex würde es mir auch gebieten, Oceana. Und mit dieser Dummheit wirst du ganz sicher nicht ungeschoren davon kommen.“, knurrte er schon fast, ehe er sich schon wieder zurücklehnte. „Aber niemand weiß von diesem Pokémon, das hast du zumindest behauptet. Also werde ich dir eine Chance geben, diesen Mist wieder auszubaden.“, fuhr er schließlich fort. Er hörte auf, Valor zu kraulen und warf ihm stattdessen einen vielsagenden Blick zu. Sofort lief das Feuerpokémon zum Sofa herüber, schnüffelte kurz und legte sich dann davor, bevor es sich auf den Rücken drehte und das Wablu mit freundlichen Augen ansah. Dan musterte das Szenario allerdings nicht, er vertraute darauf, dass sein Pokémon das schon irgendwie hinbekommen würde. Immerhin hatte Valor selbst ja auch seine Trainerin verloren … Er musterte Oceana ernst. Er hatte seine Entscheidung getroffen. „Diese Akte ist der letzte Dreck – anscheinend war auch das Team, mit dem du dort warst, nicht gerade das beste für den Fall. Aber egal, wie viele Spuren dadurch hinten runter gefallen sind und wie wenig dann bleibt, um den Täter zu fassen, du wirst dich reinhängen und diesen Fall lösen. Wenn du es schaffst, genug Material zusammen zu bekommen, um den Täter ohne dieses Wablu zu fassen, dann bleibt das hier zwischen uns beiden. Wenn sich herausstellt, dass das nicht funktioniert, werde ich dich melden. Haben wir uns verstanden?“, sprach er dann dunkel. Er ließ seine Worte wirken, bevor er noch einmal zu dem Sofa hinüber sah. „Du hast dieses Pokémon mitgenommen, weil du das Gefühl hattest, es beschützen zu müssen.“, fuhr er dann fort. „Sieh also zu, dass es nicht wie irgendein Gegenstand an einen Fremden weitergereicht wird, nur weil du nicht überlegt gehandelt hast. Das bist du dem Kleinen jetzt schließlich schuldig.“
Bei diesen Worten sah Valor auf, zu ihm herüber. Der Blick des Pokémons war wissend – sie teilten schließlich ähnliche Erinnerungen. Er wollte Oceana tatsächlich nicht an den Pranger stellen – sie hatte einen Fehler gemacht, ja, also sollte sie nun auch die Chance haben, den wieder gerade zu biegen. Das Wablu hatte offensichtlich zu große Angst vor der Welt – aber es hatte sich von Oceana mitnehmen lassen. Sie hatte sich zu seiner Bezugsperson gemacht, also sollte sie jetzt auch dafür sorgen, dass es dem Pokémon zukünftig gut ging. Er seufzte abermals – hoffentlich würde das alles gut gehen.

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Beitrag von GastSo Nov 20, 2016 6:29 pm

Post #020 xx Büro von Dan Chapell xx Stratos City xx Dan


Chenoa, wie Oceana das Wablu nannte, hatte sich überaus schnell unter der Couch versteckt, möglichst weit weg von Dan und allem Unbekannten. Auch bei Oceana zu Hause verkroch sich das Wablu meist unter ihrem Schrank, erst letzte Nacht hatte sie den Erfolg erleben dürfen, dass es sich tatsächlich auf ihren Bauch gelegt hatte, um dort zu schlafen. Würde sie das Wablu nun verlieren? Würde es sich wieder an neue Personen gewöhnen müssen? Würde es überhaupt je wieder Vertrauen zu jemandem aufbauen können? Wenn Oceana nur daran dachte, würde sie am liebsten losweinen, was sie natürlich nicht tat. Sie würde dafür grade stehen, aber sie musste dafür sorgen, dass es dem kleinen Pokémon gut gehen würde. Und dafür musste sie wissen, ob sie suspendiert wurde oder nicht. Es wäre durchaus gerechtfertigt, doch obwohl Oceana irgendwie genau damit rechnete, war es nur logisch, dass sie es nicht hören wollte. Insofern hatte sie auch ein wenig Angst vor der Antwort. Trotzdem hatte sie ihn gefragt - und da sah er sie das erste Mal wieder richtig an. Allein sein giftiger Blick, der ihr nur allzu deutlich zu verstehen gab, dass sie absoluten Mist fabriziert hatte und er mehr als nur wütend auf sie war, ließ sie innerlich zusammenzucken. Äußerlich zwang sie sich zur Ruhe, doch es fiel ihr überaus schwer, ihm weiterhin in die Augen zu sehen. Wenn sie früher Unfug angestellt oder sich ihrem Vater widersetzt hatte, hatte dieser sie beinahe genauso angesehen. Dan eröffnete ihr, dass er sie liebend gern suspendieren würde, doch Oceana konnte nichts weiter tun, als stumm dazusitzen und seine Worte über sich ergehen zu lassen. Auch als er sich nach vorn beugte, den Zeigefinger drohend auf sie gerichtet und ihr mitteilte, dass sie damit nicht ungeschoren davon kommen würde, war Oceana nicht dazu in der Lage, irgendetwas zu sagen. Sie konnte von Glück reden, dass er sie nicht allzu laut anschrie und all die Kollegen, die momentan auf den Fluren standen, hiervon etwas mitbekamen. Sie schluckte abermals und biss die Zähne zusammen. Sie hatte es verdient, keine Frage. Und würde er sie nicht bestrafen und es würde heraus kommen, würde Dan wahrscheinlich seinen Job verlieren. Wie würde sie denn an seiner Stelle reagieren? Sie hatte Beweise vernichtet, die vielleicht zur Aufklärung des Mordes hätten beitragen können. Und nun gab es nichts, denn auch die Akte war unbrauchbar. Schon in der ersten Woche hatte sie solchen Mist gebaut - kein wirklich guter Anfang, zumal Dan sie auch erst seit nicht einmal einem Tag kannte.
Dieser beugte sich schließlich wieder zurück und fuhr mit seinen Worten fort - doch dieses Mal überraschten sie Oceana sehr. Abermals war sie sprachlos und - obwohl sie doch eingeschüchtert war - erleichtert. Er wollte ihr noch eine Chance geben? Tatsächlich hatte sie damit nicht mehr gerechnet. Doch sie fragte sich auch, was das nun für sie bedeutete. Würde er sie in Zukunft härter anfassen? Würde er ihr vertrauen oder davon ausgehen, dass sie auch weiterhin solche dummen Fehler machte? Würde er es ihr ewig nachsagen? Und vor allem: würde er es doch irgendwann jemandem erzählen? Er gab ihr noch eine Chance, doch Oceana fragte sich, wie die aussah. »Danke.« brachte sie zunächst nur ehrlich hervor, Erleichterung sprach in ihrer Stimme mit, doch sie wusste, dass das lange nicht ausreichen würde. Ihr Blick folgte kurz dem Fukano, das sie bisher noch gar nicht bemerkt hatte, sodass sie sah, wie es sich vor das Sofa legte und auf den Rücken drehte. Chenoa verkroch sich zunächst noch tiefer unter dem Sofa und zog die Flügel noch enger an den Körper, falls das denn überhaupt noch möglich war. So verharrte sie einige lange Minuten, irgendwann aber machte sie vorsichtig einen Schritt nach vorn. Es war nicht viel, aber mehr konnte das Wablu momentan nicht anbieten.

Währenddessen setzte Dan seine Ansprache, oder wie auch immer man es nennen sollte, fort. Er teilte ihr mit, dass die Akte der letzte Dreck war und auch das Team - ebenso wie sie, sie sah es als kleinen Seitenhieb, den sie zwar verdient hatte, der sie aber trotzdem verletzte - nicht gut für den Fall gewesen war. Trotzdem sollte sie sich reinhängen und trotz viel zu wenig Spuren den Täter fassen. Sie sollte Material zusammen sammeln, um den Mörder hinter Gitter zu bringen. Erst dann würde ihr Fehltritt nicht nach außen getragen werden. »Ja..« antwortete sie ihm nicht gerade selbstsicher und fast viel zu leise, nicht sicher, ob er überhaupt eine Antwort erwartet hatte. War es denn überhaupt möglich, den Täter noch zu fassen, wenn es so wenige Beweise gab? Im Grunde stellte er sie vor eine fast unmögliche Aufgabe. Eine Aufgabe, die über ihre Karriere entschied. Sie würde den Fall also wohl oder übel lösen müssen, auch wenn sie noch nicht wusste, wie sie das anstellen sollte. Aber er gab ihr eine Chance. Er meldete sie nicht direkt bei der höheren Instanz, sondern ließ ihr die Möglichkeit, die Sache wieder hinzubiegen. Er erwähnte abschließend noch das Wablu, dem sie es nun schuldig war, den Fall zu lösen, damit es nicht von einer Hand zur nächsten weiter gereicht wurde. Oceana nickte zunächst nur und sah dann zu Valor und Chenoa. Diese war noch ein Stückchen näher an das Fukano heran gekommen, befand sich aber nach wie vor zusammengekauert unter dem Sofa. Sie musste den Fall lösen, ganz egal, wie sie es anstellen würde. Und wenn sie dafür auch die Nächte durcharbeiten musste, sie würde es wieder gutmachen! Falls das denn überhaupt möglich war. »Ich werde alles dafür tun, den Fall zu lösen. Ich verspreche es.« sagte sie, nun etwas entschlossener und sah wieder zu Dan, von dem sie ganz genau wusste, dass er zornig war. Und sie konnte es ihm nicht verübeln. Obwohl sie keine Ahnung hatte, wie sie den Fall lösen sollte, würde sie schon irgendwie einen Weg finden. »Danke, dass...es noch unter uns bleibt.« Sie war sich nicht sicher, ob ihre Worte überhaupt wirkungsvoll oder gar sinnvoll waren, immerhin lag viel Arbeit vor ihr. Und auch Dan hatte sie damit in eine Sache hinein gezogen, die er sich so sicher nicht vorgestellt hatte. Er war zwar streng, aber er verriet sie nicht. So schlimm, wie ihre Kollegen glaubten, konnte er also kaum sein. Und sie würde alles dafür tun, dass er sie respektierte und über ihren Fehler hinweg sah - sofern das denn möglich war. Sie wusste, dass er damit seinen Job riskierte - und das rechnete sie ihm hoch an. Sie war ihm also mehr als nur dankbar, obwohl sie nicht behaupten konnte, nicht ein wenig von ihm eingeschüchtert zu sein. Sie nahm sich aber vor, dass sie das von nichts abhalten würde.

Im nächsten Augenblick stellte sich Oceana die Frage, ob er sie nun eigentlich ganz allein zum Tatort gehen lassen würde. Immerhin hatte er klar gestellt, dass sie dafür verantwortlich war, dass dieser Fall gelöst wurde. Würde er sie nun alles allein machen lassen? Es lag wahrlich viel Arbeit vor ihr..die sie sich vielleicht hätte sparen können, wenn sie ihren Verstand eingeschaltet und das Wablu erwähnt hätte. Wie sollte sie nun weiter vorgehen? »Also..gehen wir zum Tatort?« Sie stellte die Frage bewusst auf sie und Dan bezogen, um direkt zu erfahren, ob er sie in der Sache nun weiter allein lassen oder sie doch begleiten würde. Sie war sich nicht einmal sicher, was ihr lieber wäre, denn mit Dan im Nacken würde sie sich mit Sicherheit unter Druck gesetzt fühlen. Andererseits sollte sie sich selbst unter Druck setzen, denn wenn sie diesen Fall nicht lösen würde, hätte sie keinen Job mehr und würde auch zukünftig aufkommende Fälle nicht mehr lösen können. Die nächsten Tage würden daher überaus anstrengend werden.


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Beitrag von GastDi Nov 22, 2016 8:08 pm

Dan Chapell


#014 // Oceana Finnley


Die Reaktion des kleinen, blauen Pokémon hatte ihn nur wenig überrascht, dennoch war das alles andere als positiv zu bewerten, immerhin wollte er sich das Pokémon ja eigentlich näher ansehen. Aber gut, wenn es sich so vor ihm fürchtete, dann würde eben Valor die Situation entschärfen müssen. Deshalb hatte sich das Feuerpokémon auch aufgeschlossen und freundlich vor die Couch gelegt, um dem Wablu zu zeigen, dass alles in Ordnung war.
Dan indes beschäftigte sich weiterhin mit Oceana. Die konnte seinem erst giftigen Blick kaum standhalten, gab aber ihr bestes, nicht im Stuhl zusammenzusinken. Es war gut, dass sie sich ihrer Schuld bewusst war – immerhin riskierte Dan mit seiner Entscheidung auch seine eigene Position hier in der RPV. Für ihn stand aber fest, dass, wenn er Oceanas Dummheit weitergeben müsste, sie vorher wenigstens ihre Chance gehabt haben sollte. Er hatte ja selbst schon genug Mist gebaut und das auch während seiner Arbeit als Polizist. Der vorbildlichste Gesetzeshüter war er also definitiv nicht. In jedem Fall hoffte er, dass Oceana diese Chance nutzen würde. Er kannte sie zwar erst einen knappen Tag – eigentlich ja nicht einmal das –, aber er schätzte sie zumindest diszipliniert genug ein, um es zu schätzen zu wissen, dass er sie nicht gleich verpfiff. Zumindest bedankte sie sich, nachdem sie ihn überrascht angesehen hatte.
Valor indes beobachtete, wie das Wablu langsam näher kam – und schenkte ihm weiterhin freundliche Blicke. Das Feuerpokémon blieb stumm – das war nicht die Zeit, um zu reden. Wenn man jemandem vertrauen konnte, dann spürte man das meist auch so und Pokémon wie er und das Wablu waren ohnehin viel sensibler, als die Menschen. Und Wablu war ja ohnehin ganz verschreckt und verängstigt – Valor kannte das nur zu gut. Er wusste, wie es war, den Boden unter den Füßen zu verlieren – so hatte es sein Trainer zumindest einmal ausgedrückt. Also wartete das Feuerpokémon lieber geduldig ab, als sich dem Flugpokémon aufzudrängen. Er würde einfach hier liegen bleiben, bis sie entweder gehen mussten oder bis das Wablu von allein zu ihm gekommen war.
Dan hatte Oceana unterdessen erklärt, was sie zu tun hatte – und sie schien zu wissen, dass das eine schwere Aufgabe werden würde. Aber da war auch Ehrgeiz in ihrem Blick – und sie versprach, alles zu tun, um diesen Fall gelöst zu den Akten legen zu können. Dan nickte knapp. Schließlich dankte sie ihm abermals. Er seufzte erneut.
„Lass es mich nicht bereuen.“, erwiderte er dann schon ruhiger, ehe er nach seinem Kaffee griff und die Tasse in einem Zug leerte. Er stellte sie wieder ab. Oceana schien zu grübeln – ob sie wohl darüber nachdachte, ob sie nun auf sich allein gestellt war? Seine Frage wurde bestätigt, als sie zögerlich fragte, ob sie nun beide zusammen zum Tatort gehen würden. Er musterte sie abermals. Dann sah er zu seinem Fukano herüber, das noch immer vor dem Sofa lag. Er wollte die beiden ungern unterbrechen. Letztlich aber nickte er und stand auf. Er lief an Valor vorbei zur Tür und nahm dort die Jacke herunter, ehe er sie sich anzog. In den Taschen befanden sich, wie gewohnt, seine Zigaretten.
„Komm. Auf dem Weg kann ich auch noch einmal bei der Verwaltung anrufen und in Erfahrung bringen, welcher Idiot vergessen hat, die Tataortfotos beizulegen.“, sagte er dann, ehe er neben Valor einmal in die Hocke ging. Er kraulte das Feuerpokémon kurz, um ihm zu zeigen, dass er gehen würde. „Lass das Wablu hier bei Valor – er passt auf es auf.“, fügte er dann hinzu.
Sobald Oceana aus der Tür geschlüpft war, schloss er dann letztlich noch sein Büro ab – es würde wohl nicht so gut sein, wenn irgendjemand das fremde Pokémon entdeckte. Oder noch mehr verschreckte … Ihre Tatortbesichtigung sollte jedenfalls nicht allzu lange dauern, weshalb die zwei es wohl im Büro aushalten würden. Wenn das Wablu denn überhaupt unter dem Sofa hervorkommen würde. Jetzt aber war ohnehin der Fall im Vordergrund, weshalb er sich besser schnell mit seinem neuen Schützling auf den Weg machte. Auf dem Weg zum Ausgang zückte er gleich noch das Handy, um bei der Verwaltung nach den Deppen zu fragen, die für diese grässliche Akte verantwortlich waren.

Tbc: Wohnegbiet (Rayono City)

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Beitrag von GastMo Apr 17, 2017 4:56 pm

Dan Chapell


#022 // Oceana Finnley


Cf: Wohngebiet Rayono City

Sie hatten das Haus der alten Dame verlassen, die hinter ihnen die Tür schloss – das nahm er zumindest an, denn da er früher gegangen war und nicht darauf achtete, bekam er es natürlich nicht mit. Er orderte eine Überwachung der Straße – so, wie es geklungen hatte, hatte die alte Frau tatsächlich enorme Angst und wenn er die Lage richtig einschätzte, dann war das nicht unberechtigt. Und so konnte er zumindest einen Gedanken weniger für die Leute hier aufwenden.
Mit diesen beschäftigten sie sich in den nächsten Stunden auch weiterhin, sie statteten den anderen Nachbarn einen Besuch ab, von denen einige nicht da waren. Der Rest hatte natürlich mehr oder minder wertvolle Informationen parat, Verschwörungstheorien gab es umsonst dazu. Da dies Oceanas Fall war, hielt Dan sich zurück und machte eher im Hintergrund seine Beobachtungen, warf nur hier und da eine Frage ein, die ihm wichtig erschien. Letztlich ließ sich aber festhalten, dass der von Mrs. Dio beschriebene Mann zwei Tage später vermutlich erneut da gewesen war – vielleicht, weil er nach dem Mord bei seiner Suche unterbrochen worden war? Allerdings musste der Tatort da ja bereits abgeriegelt gewesen sein. Fest stand, dass sie diesen Mann, „Matt“, finden mussten – und das waren auch Oceanas Worte. Er nickte stumm – er hatte ebenfalls das Gefühl, dass er sich zu ihrem Hauptverdächtigen mausern würde. Oder vielleicht kam auch alles ganz anders, wer wusste das schon …
„Gehen wir zurück.“, sagte er selbst schließlich, als die das letzte Haus für diesen Tag verließen. Der Weg war lang nach Stratos City – wenn sie sich nicht beeilten, würde es schon bald wieder dämmern. So lange wollte er die beiden Pokémon eigentlich nicht im Büro eingeschlossen lassen, zumal er so von der Ferne auch nicht beurteilen konnte, wie gut oder schlecht es dem involvierten Wablu damit ging.
In jedem Fall war Dan auf dem Weg gewohnt ungesprächig – er grübelte. Über die Erkenntnisse, die sie gewonnen hatten, die Leute, den Fall allgemein. Und über viele Dinge, die eigentlich nicht hierhin gehören sollten …

So erreichten sie aber irgendwann nicht nur Stratos City, sondern auch die RPV, sodass Dan und Oceana direkt auf das Büro zusteuern konnten. Er trat vor die Tür und sah erst einmal über die Schulter, um festzustellen, das da niemand ungewolltes war, ehe er den Schlüssel zuckte. Dann schloss er auf und öffnete vorsichtig die Tür, wobei er einen Schatten unter das Sofa huschen sah. Er blinzelte kurz, zog die sandigen Schuhe aus und trat ein. Das Fukano hatte neben dem Tisch gesessen und kam nun zu ihm – auch wenn das kleine blaue Pokémon gerade wieder die Flucht ergriffen hatte, so war es zumindest als Erfolg zu verzeichnen, dass das Feuerwesen es überhaupt hatte hervor locken können. Dan streichelte Valor, kraulte ihn hinter den Ohren – er wusste, dass er sich in solchen Angelegenheiten immer auf das Fukano verlassen konnte. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es Zeit für Futter war – um das Wablu aber nicht zu sehr zu erschrecken, würde er das heute etwas anders angehen. Er hatte ja immer etwas parat für solche Fälle – oder ähnliche, wie man es nun wollte –, und füllte deshalb eine Kleinigkeit in eine Tasse, die er wieder für das Psiaugon hinstellte. Es war sicher am einfachsten, wenn das Psychopokémon etwas für das Wablu abgab, falls dieses denn etwas wollte … Für seine zwei anderen Pokémon stellte er gewohnheitsgemäß Näpfe hin, ehe er sie aus den Bällen ließ. Wasser hatte er in einer Flasche parat – daran sollte es auch nicht mangeln. Als das erledigt war … ließ er sich in seinen Stuhl fallen. Er begann, diesen Tag noch ein bisschen weniger leiden zu können. Er hatte schlecht angefangen und war genauso mies verlaufen. Naja, es nützte alles nichts. Er nahm sich einen Block aus seinem Schreibtisch und begann, alles noch einmal zu notieren, was sie heute erfahren hatten. Gleiches trug er auch Oceana noch einmal auf – vielleicht hatte er etwas nicht mitbekommen, was Oceana nicht übersehen hatte.
„Wir müssen die Akte ohnehin überarbeiten – da können wir direkt anfangen.“, sprach er knapp, wobei er ihr einen zweiten Block samt Stift hinlegte. Währed er seine Notizen machte, grübelte er weiter. Der Fall war .. merkwürdig. Er hatte das Gefühl, dass sie etwas übersehen hatten – oder kam dieses Unbehagen aus seinem Unterbewusstsein? Er konnte es nicht mit Bestimmtheit sagen. Letztlich lehnte er sich zurück und ließ den Stift zwischen den Fingern seiner linken Hand wippen, während Valor wieder unter den Schreibtisch kroch. Er drehte den Stuhl etwas, damit er aus dem Fenster sehen konnte. Ihm gingen die Fotos durch den Kopf, die er im Wohnzimmer der ermordeten Familie gesehen hatte – da waren so viele Leute drauf gewesen. Groß, klein, dick, dünn, männlich, weiblich. Mit Tattoos und ohne. Aber … niemand, der auf die Beschreibung von Mrs. Dio passte.
„Wir haben überhaupt kein Gesicht zu ihm.“, murmelte er, wobei sein Blick etwas verbissener wurde. Er drehte sich wieder dem Schriebtisch zu, blickte auf den Block, dann zu Oceana, grübelte weiter. „Sie sagte, er sei häufig dort gewesen – er wurde sogar vorgestellt. Wie ein enger Familienfreund. Aber da waren keine Bilder, die auf die Beschreibung passen.“, sagte er nun etwas lauter, wobei er irgendeinen Punkt hinter Oceana fixierte. Es gab nur zwei Gründe, warum das so sein konnte – entweder, die Beziehung zwischen der Familie und diesem Fremden war nicht freundschaftlich, sondern bestenfalls geschäftlich oder die Beschreibung war einfach nur erdacht. Die Reaktionen von Mrs. Dio und die Tatsache, dass ihre Aussage von zwei weiteren Nachbarn gestützt wurde, ließ die zweite Möglichkeit deutlich unwahrscheinlich wirken. Was, wenn es schlicht keine gewöhnliche Freundschaft war – sondern tatsächlich eine Art Geschäft, das man so nicht einfach öffentlich machte? „Zeig mir noch einmal diesen Megastein.“, verlangte er da von der Blauhaarigen. Woher bekam man diese Steine? Sicher konnte man sie nicht einfach in irgendeinem beliebigen Laden kaufen. Woher also hatte ihn der ermordete Vater? Und die nächste Frage die sich stellte – hatte er ihn unabhängig vom Wablu bekommen? Denn wenn nicht, konnte es gut möglich sein, dass dahinter vielleicht doch mehr steckte, als sie noch vermuteten …

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Beitrag von GastDi Apr 18, 2017 4:49 pm

Post #029 xx cf: Wohngebiet in Rayono City xx Dan


Es war spät, als sie in Stratos City ankamen, doch der Tag war für die beiden noch nicht vorüber. Sie mussten schauen, wie es dem Wablu ging, vielleicht Revue passieren lassen, was sie am heutigen Tag alles erfahren hatten. Der Fall war irgendwie nicht gerade einfach, aber damit hatte Oceana auch nicht gerechnet. Sie hatte ein wenig Angst, dass sie ihn nicht lösen können würden. Und sie fragte sich noch immer, ob sie noch irgendeine Strafe zu erwarten hatte für ihr Fehlverhalten. Vielleicht hätte das Blut am Wablu ihnen etwas mitteilen können. Doch es war fort, wegen ihrer Dummheit. Und das Wablu hatte sie genau genommen auch gestohlen. Es gehörte ihr eigentlich nicht, aber niemand hatte an diesem Tag auf Oceana geachtet. Als die beiden die Stufen hinauf in das richtige Stockwerk gegangen waren und nun vor Dans Bürotür standen, fragte sich Oceana, wie es dem kleinen blauen Pokémon wohl gegangen war. Hatte es sich mit dem Fukano angefreundet? Oder sich zumindest mit ihm unterhalten? Als Dan die Tür öffnete und die beiden eintraten, konnte Oceana gerade noch erkennen, wie ein kleines blaues Wesen wieder unter dem Sofa verschwand. Es hatte immer noch Angst, aber es war ein gutes Zeichen, dass es überhaupt hervor gekommen war. Vielleicht hatte es ja angefangen, sich Valor anzuvertrauen? Nachdem Oceana die Tür hinter sich geschlossen hatte, zog sie sich Schuhe und Jacke aus - immerhin war das doch eine von Dans Regeln gewesen, nicht wahr? - und setzte sich auf einen der Stühle vor Dans Schreibtisch. Nicht auf das Sofa, denn das war ja tabu für sie. Nyssa stellte sich neben den Stuhl und verschränkte die kleinen Arme vor der Brust, während sie Dan musterte. Dieser hatte wohl soeben beschlossen, Futter für seine Pokémon fertig zu machen und hatte tatsächlich auch wieder etwas für Nyssa parat. Das musste er nicht tun und Oceana würde ihm dafür auch noch danken. Nyssa nickte ihm dankend zu und ergriff die Tasse, aß selbst etwas daraus und sah dann zu dem Sofa, unter dem sich das Wablu versteckte. Sie dachte nur kurz nach und ging dann auf das Sofa zu. Davor setzte sie sich hin und fischte etwas von dem Futter aus der Tasse, um es Chenoa hinzuhalten. Diese lugte skeptisch aus ihrem Versteck hervor, traute sich aber noch nicht, sich Nyssa mehr zu nähern, um an das Futter heran zu kommen.
Oceana hatte das so lange beobachtet, bis Dan ihr einen Block samt Stift vor die Nase gelegt hatte und von ihr verlangte, alle am heutigen Tag gewonnenen Informationen niederzuschreiben. Eine sinnvolle Sache, denn noch war es frisch und vielleicht vergaßen sie auf diese Weise weniger von dem, was sie erfahren hatten. Oceana fing also an, alles aufzuschreiben, was ihr noch im Gedächtnis war. Wie Dan sagte, der Bericht musste ohnehin neu geschrieben werden, da konnten sie auch jetzt damit anfangen. Immer wieder glitt ihr Blick dabei zu Nyssa und Chenoa. Das Wablu hatte tatsächlich etwas von dem Futter angenommen und sogar gegessen, was definitiv ein sehr großer Fortschritt war. Oceana wünschte sich sehr, dass das Wablu bei ihr bleiben konnte, aber leider konnte sie nicht davon ausgehen. Es hatte dem kleinen Mädchen gehört. Vielleicht kam es zu Verwandten, nachdem der Fall geklärt war? Dans Worte holten sie aus ihren Gedanken - sie hatte längst nicht alles aufgeschrieben, was sie noch im Kopf hatte, denn sie war abgelenkt gewesen, aber nun lauschte sie Dan. Sie hatten kein Bild von dem Mörder, keine Ahnung, wie er aussah. Aber war das nicht eigentlich ganz natürlich? Wüssten sie wer er war, müsste sie ja nicht mehr nach ihm suchen. Dann jedoch erwähnte Dan die Bilder an der Wand der Raynes, die alle enge Freunde gezeigt hatten. Der Mann, den Mrs. Dio beschrieben hatte, war jedoch nicht dabei gewesen. Und das, obwohl er oft da gewesen und als enger Freund vorgestellt worden war. Das war wirklich überaus seltsam. Woran konnte das liegen? Während Oceana darüber grübelte, tippte sie sich mehrfach mit dem Stift ans Kinn, ohne es wirklich zu realisieren. Ein Freund, der auf keinen Bildern zu sehen war, auf denen aber viele andere Freunde waren. Vielleicht war er ja doch kein Freund und nur als solcher vorgestellt worden? Aber welche Gründe konnte es dafür geben? Vielleicht hatten die Raynes ja Probleme mit dem Mann, konnten und wollten das aber nicht öffentlich machen und hatten ihn daher als Freund getarnt? Vielleicht hatte er ja irgendetwas gegen die Raynes in der Hand? Oder war das vielleicht doch schon viel zu weit gedacht? Wieder einmal riss Dan sie aus ihren Gedanken, als er von ihr verlangte, ihm den Megastein zu geben. Eilig legte sie den Block samt Stift bei Seite und kramte in ihrer Tasche herum, aus der sie dann den funkelnden Stein fischte. Sie hatte so etwas noch nie zuvor gesehen und fragte sich, woher man solche Steine eigentlich bekam. Sie waren doch mit Sicherheit selten. »Hier.« sagte sie und reichte Dan den Megastein. »Glaubst du, der Mord hat etwas damit zu tun?« wollte sie dann noch wissen. Ein Freund, der kein wirklicher Freund war und ein seltener Megastein, passend zum Wablu. Es konnte doch gut möglich sein, dass das irgendwie zusammenhing? Vielleicht hatte der Vater den Stein ja von dem beschriebenen Mann gekauft und schuldete ihm noch Geld? Oder der Mann wollte den Megastein für sich selbst beanspruchen! Das würde erklären, warum die Wohnung verwüstet war und auch, warum er noch einmal zum Tatort zurückgekehrt war. »Vielleicht hat "Matt" ja nach genau diesem Stein gesucht. Vielleicht...vielleicht hatten sie irgendein Geschäft am Laufen?« Oceana wusste es nicht, aber sie wollte es herausfinden. Sie wollte wissen, warum jemand diese Familie ermordet hatte, wollte wissen, warum jemand ein kleines Kind einfach kaltblütig umgebracht hatte. Welche Gründe konnte es dafür nur geben?
Als Oceana den Megastein aus ihrer Tasche geholt hatte, war das Wablu noch ein wenig mehr aus seinem Versteck gekommen. Es hatte beobachtet, wie Oceana Dan den Stein gegeben hatte und hatte Oceana dann zugehört. Nun kroch es langsam aus seinem Versteck heraus, visierte den Megastein an und flog dann direkt darauf zu, schneller, als Oceana es diesem Wablu überhaupt zugetraut hätte. Es wollte den Megastein mit seinem Schnabel packen und dann so schnell es ging wieder unter dem Sofa verschwinden. So war sein Plan. Immerhin gehörte der Megastein dem Wablu! Oder vielmehr seiner Trainerin. Ihr Vater hatte ihn ihr schenken wollen und Chenoa fand, dass er niemandem sonst außer ihr selbst gehören sollte.


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Beitrag von GastSo Mai 07, 2017 3:33 pm

Dan Chapell


#023 // Oceana Finnley


Sobald sie zurück waren, hatte Dan Futter vorbereitet. Ihm war zwar bewusst, dass er eigentlich keine Sorge für die Pokémon anderer tragen musste, aber da er ja insgeheim auch das Futter für einen Großteil der RPV herstellte, würde er Oceana von dessen Gebrauch nicht ausschließen. Natürlich würde er dennoch niemandem auf die Nase binden, dass das Futter im Küchenschrank von ihm war – diese Aufmerksamkeit wollte er wirklich nicht haben …
Dann aber setzte er sich auch bereits hinter den Schreibtisch und legte für beide Seiten einen Block und einen Stift bereit. Den Tag nochmal gedanklich abzuspielen, war keinesfalls eine schlechte Idee und auch Oceana hatte offenbar nichts einzuwenden. Nicht, dass ihn das sonderlich gestört hätte … Also folgte nun das Kratzen von Stiften, während sonst in diesem Raum Stille vorherrschte. Bald aber stieß er sich etwas vom Tisch ab und drehte den Stuhl letztlich zum Fenster, starrte hinaus in das Dunkel, das sich dort an die Scheiben heftete. Was hatten sie übersehen? Inzwischen war es für ihn außer Frage, dass da irgendeine Ungereimtheit war. Und dann … fiel ihm auch ein, was das war. Die Bilder – die Beschreibung dieses Fremden. Jener, der wie ein teuflisches Abbild seiner selbst sein sollte, denn andernfalls hätte die alte Dame nicht solch eine Angst vor ihm gehabt. Es stimmte nichts überein, aber Mrs. Dio hatte sie gewiss nicht angelogen, dazu war sie zu aufgewühlt gewesen. Er sah Oceana an und tat seine Gedanken kund, ehe er einen Punkt an der Wand fixierte. Es war so offensichtlich, dass genau an dieser Stelle ein Fehler verborgen lag – und Dan kam nicht umhin, genau das mit dieser Tat in Verbindung zu bringen. Dieser Fremde, der Gesichtslose – er hatte mit Sicherheit etwas mit diesem Fall zu tun. Und wenn nicht, dann wusste er etwas, was ihnen nützlich war.
Deshalb kam er auch direkt noch einmal auf den Megastein zu sprechen – Oceana händigte ihn aus. Er nahm ihn entgegen, musterte ihn. Er nickte erst stumm, als sie fragte, ob er glaubte, dass er mit dem Mord zu tun hatte. Schließlich tat sie auch ihre eigenen Gedanken kund – denen Dan sogar zustimmte. Allerdings musste er jetzt erst einmal auf etwas anderes reagieren. Denn während er den Stein musterte, fühlte er, wie sich Valor unter dem Tisch rührte – bevor das Wablu unter dem Sofar hervorgeschossen kam und direkt auf ihn zuhielt! Er merkte sofort, dass es an den Megastein wollte – und zog die entsprechende Hand just in dem Moment weg, als das Wablu ihn fast erreichte. SO landete es quasi direkt vor ihm und richtete eine ziemliche Verwüstung auf dem Tisch an. Dan ließ den Megastein los, der so auf dem Schreibtisch landete und fasste dann direkt nach dem Wablu, damit es ihm gar nicht erst entwischte. Er musterte er, sah es direkt an.
„Ich habe mir schon gedacht, dass dich der Megastein reizen würde.“, sagte er knapp. „Er gehört dir, nicht wahr? Du willst ihn gerne zurück haben. Bist du deshalb nicht geflohen, als du die Chance dazu hattest?“, fragte er – auch wenn er gewiss keine Antwort bekommen würde. Natürlich, das Wablu war verletzt – aber es war panisch gewesen und hatte das Grundstück nach jener Tat dennoch nicht verlassen, sondern sich lediglich versteckt. Vielleicht war Chenoa schon damals der Gedanke an den Megastein gekommen? Dan hielt das kleine Flugpokémon noch kurz fest, wobei Valor unter dem Tisch hervor kam und sich dann am Schreibtisch neben Dan hoch stemmte. Sofort gab das Fukano einige Geräusche von sich, mit denen es dem Wablu gegenüber äußerte, dass Dan ihm nichts tun würde. Zumindest sollte Chenoa sich nicht so sehr wehren, sonst tat sie sich nur weh – und das war gewiss nicht in Dan's Absicht.
Der musterte das kleine Wesen noch kurz – ehe er es schlichtweg losließ. Was es nun tat war nicht mehr seine Sache. Aber er nahm noch ienmal den Megastein, er zeigte diesen sogar direkt dem Wablu.
„Ich weiß, du willst nicht, dass er bei mir ist – aber wir brauchen ihn noch eine Weile. Vielleicht hilft er uns, deiner Trainerin Ruhe zu schenken.“, erklärte er dem Wablu simpel, aber deutlich weniger kühl, als er beispielsweise mit den Menschen in seinem Umfeld sprach. „Wenn alles vorbei ist, kannst du ihn haben – aber jetzt ist die Zeit dafür noch nicht gekommen.“, sagte er entschlossen – und gab den Stein Oceana zurück, damit diese ihn direkt wieder einsteckte. Dann wandte er sich ihr auch mit Worten wieder zu. „Ich sehe das ähnlich. Was auch immer passiert sein mag, der Täter wollten diesen Stein. Den kann man gewiss nicht an jeder Ecke erstehen und das bedeutet, dass er ziemlich teuer ist. Zwischen diesem Matt und der Familie bestand ein Verhältnis, das nicht offengelegt werden sollte – weshalb er als Freund vorgestellt wurde. Es ging also gewiss nicht mit rechten Dingen zu. Vielleicht hatte die Familie Schulden, von denen man so nichts wusste – das Haus spricht ja auch nicht gerade dafür. Und dieser Matt war vielleicht da, um seinen Teil eben jenes Geldes zurückzuverlangen.“, sprach er also ernst. „Wir werden die Konten offen legen und herausfinden, woher die Familie noch so Geld bekam, abseits dessen, was die beiden Eltern verdient haben. Falls da nicht längst nichts mehr war. Und morgen schicken wir einen der Phantomzeichner zu der alten Frau, damit ein Bild angefertigt wird.“, fuhr er fort, wobei er die letzten Notizen auf seinem Block tätigte. „Ich werde vor dem Heimweg an den entsprechenden Stellen Bescheid geben. Wenn du da fertig bist, kannst du gehen – mehr lässt sich heute ohnehin nicht mehr ausrichten.“, sagte er also mit Deut auf Oceanas Block, bevor er sich kurz zurück lehnte, um mithilfe seines Visocasters einen Nachricht an die anderen drei seines Teams zu schicken. Trisha sollte für ihn mehr über die Megasteine herausfinden – er wollte wissen, über welche Wege man sie genau bekam. Callum – sein Vizeteamleiter, der gewiss immer noch über seinem Tisch hing und stumm irgendwelche Ordner quer las – sollte ihm außerdem mehr Hintergrundinformationen zu den Nachbarn zukommen lassen. Er wusste, dass der Rotschopf in solchen Angelegenheiten schnell alle nötigen Informationen zusammen bekam, selbst wenn er nebenbei an einem anderen Fall saß. Und zu guter Letzt Robert – dieser Zahlennerd sollte ihm nämlich die Kontobewegungen der Familie offen legen. Sobald alle Nachrichten verschickt waren, griff er nach der Tasse Kaffee, die, natürlich, leer war und deshalb unverrichteter Dinge wieder abgestellt wurde. Stattdessen begann er, Valor zu kraulen und hinter Oceana die doch recht kahle Wand zu mustern.

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Beitrag von GastSa Jun 24, 2017 4:56 pm

Post #030 xx Büro von Dan Chapell in Stratos City xx Dan


Es hatte Oceana überrascht, dass Chenoa einfach unter dem Sofa hervorgeflogen gekommen war, nur um mit einer riesigen Geschwindigkeit auf Dan oder vielmehr den Megastein zuzuhalten. Dieser zog den Megastein genau im richtigen Moment weg, sodass das Wablu nur auf dem Tisch landete und eine kleine Verwüstung anrichtete. Als Dan den Megastein losließ und das Wablu packte, wehrte es sich augenblicklich. Es schlug mit den weichen Flügeln und wand sich, um sich zu befreien - ohne Erfolg. Dass es sich dabei verletzen konnte, schien dem Wablu keine Angst zu machen, vielmehr hatte es Angst vor Dan, der dem Pokémon den Megastein gestohlen hatte. So wie es auch dieser fiese Typ gewollt hatte, der beinahe so aussah wie Dan. Der Dan, der sie nun festhielt und nicht mehr losließ. Ihre Angst war durchaus begründet und Oceana tat das Pokémon wirklich leid. Doch sie würde sich hüten, Dan zu sagen, dass er das Pokémon loslassen sollte, auch wenn genau das ihr auf der Zunge lag. Ihr Recht, ihn irgendwie zu kritisieren, hatte sie verspielt in dem Moment, als sie das Wablu mitgenommen hatte. Falls sie ihn als Teamchef denn überhaupt jemals hätte kritisieren dürfen. Als Valor seine Laute von sich gab, versuchte sich Chenoa ein wenig zu beruhigen und Dan zuzuhören, war jedoch immer noch in Panik. Es reagierte nicht groß auf Dans Worte, lediglich auf die letzte Frage gab es einen lauten Ruf von sich, bei dem Oceana wirklich hoffte, dass niemand ihn gehört hatte. Wie würde sie die Anwesenheit des Pokémon erklären? Sie wusste nicht, was Chenoa geantwortet hatte, Nyssa aber hatte verstanden, dass es tatsächlich nicht geflohen war, eben weil es den Stein haben wollte. Mehr ließ das Wablu allerdings nicht verlauten und nachdem Dan es wieder losgelassen hatte, versuchte es doch tatsächlich, nach ihm zu picken! Ob es ihn traf war zwar eine andere Sache, dennoch hatte Oceana ein wenig Sorge, dass Dan irgendetwas tun würde, was dem Wablu nicht gefallen würde - und Oceana selbst auch nicht. Es gefiel ihr schon nicht, dass er das verängstigte Pokémon einfach gepackt hatte, doch sie behielt die Gedanken für sich und hoffte, dass man es nicht an ihrem Gesicht ablesen können würde.
Schließlich hob Dan erneut den Megastein auf und erklärte dem Wablu in einem deutlich weniger kühlen Ton, der Oceana durchaus überraschte, dass Chenoa den Megastein jetzt noch nicht haben konnte, dass er aber vielleicht dabei half, seiner Trainerin Ruhe zu schenken. Das ließ das Wablu nachdenklich den Stein mustern. Wenn er helfen konnte, seiner Trainerin Gerechtigkeit zukommen zu lassen, würde es warten. Aber es würde auf jeden Fall danach verlangen, wenn der Stein ganz sicher nicht mehr gebracht wurde. Das Wablu senkte seinen Kopf, ehe es beobachtete, wie Oceana den Stein wieder in ihre Tasche gleiten ließ. Wenn sie ihn hatte, würde das Wablu ihr folgen, bis der Stein wieder ihm gehörte. Jetzt erst schien das Pokémon zu realisieren, wo es sich eigentlich gerade befand und hüpfte möglichst schnell von dem Schreibtisch herunter, zurück unter das Sofa, wo es sicher war und Oceana genau im Blick behielt. Dort war der Megastein. Hoffentlich würde er bei der Aufklärung des Falles helfen! Als Dan sein Wort an Oceana richtete, gab Chenoa plötzlich einen Zustimmenden Laut von sich, als Dan von dem Verhältnis zwischen Matt und der Familie sprach, das nicht offen gelegt werden sollte und ein weiteres Mal, als er von den Schulden sprach. Oceana sah rüber zu dem Flug-Pokémon, dann wandte sie sich wieder an Dan. »Vielleicht kann Chenoa mehr helfen, als wir bisher vermuten.« überlegte Oceana laut. Vielleicht hatte das Pokémon mehr gesehen, als sie bisher geglaubt hatte. Bisher war sie davon ausgegangen, dass es nur gesehen haben konnte, wie seine Trainerin ermordet worden war, aber vielleicht wusste es ja mehr über diesen Matt und die Geschäfte, die zwischen ihm und den Eltern des Mädchens abgelaufen waren. Die Frage war nur, wie sie diese Informationen verständlich gemacht bekommen würde. Sobald sie wieder zu Hause war, würde sie versuchen, ein wenig mit dem Wablu zu kommunizieren. Seiner Trainerin zu helfen, schien ihm auf jeden Fall ein wichtiges Anliegen zu sein, andernfalls hätte es wohl kaum Ruhe mit dem Megastein gegeben. »In Ordnung.« meinte Oceana schließlich und schrieb ihre restlichen Gedanken auf den Block. Nachdem sie ihre Notizen noch einmal überflogen hatte, beschloss sie, sich auf den Heimweg zu machen. Wie Dan schon sagte, vielmehr war nicht mehr zu tun und vielleicht würde sie Erfolg dabei haben, mit dem Wablu zu sprechen. Es schien zumindest ein Stückchen offener geworden zu sein, wenn auch nicht besonders viel.
»Gute Nacht. Und...danke.« sagte sie an Dan gewandt, als sie sich auf den Weg machte, das Büro zu verlassen. Sie war wirklich dankbar darüber, dass Dan niemandem verriet, dass sie dieses Wablu mitgenommen hatte. Sie wusste nicht, ob sie dafür noch irgendeine Strafe zu erledigen hatte, doch für den ersten Tag mit Dan war es gar nicht so schlimm gewesen, wie ihre Kollegen ihr hatten Glauben machen lassen wollen. Er mochte gewöhnungsbedürftig sein aber Oceana würde ihr Bestes geben, mit ihm auszukommen. So leicht gab sie jedenfalls nicht auf - und das betraf auch diesen Fall.
***

Am nächsten Morgen kam Oceana recht früh im Hauptquartier der RPV an, doch als sie die Treppe hinauf in den entsprechenden Stock ging und dort über den Flur lief, erkannte sie bereits das Magnayen ihres Teamchefs. Was es genau machte, wusste Oceana nicht, doch sie fragte sich, wie lange Dan wohl schon hier war. Nyssa begleitete sie wie immer auf dem Fuß, Chenoa aber hatte sie in ihrem Ball gelassen, damit niemand sie zu Gesicht bekommen würde. Beim Büro angekommen klopfte sie kurz an, ehe sie die Tür öffnete, eintrat und sich sogleich Schuhe und Jacke auszog - ein wenig nervig war das schon, aber sie wollte Dan wirklich nicht widersprechen! »Guten Morgen - bist du schon lange hier?« wollte sie wissen, einfach um ein Gespräch anzufangen, auch wenn sie gar nicht wusste, ob Dan überhaupt in ein Gespräch verwickelt werden wollte. Und es gab ja auch weitaus Wichtigeres zu klären! Als sie wieder auf den Stuhl zuging, auf dem sie auch am vergangenen Tag bereits gesessen hatte, erkannte sie das Snobilikat auf der Fensterbank, das Fukano aber war für sie wieder nicht zu sehen. Sie ging davon aus, dass es wieder unter dem Schreibtisch lag. »Ich habe gestern noch mit Chenoa gesprochen. Oder es zumindest versucht.« fing sie auch sogleich an, nachdem sie sich gesetzt hatte. Tatsächlich war es nicht nur bei einem Versuch geblieben! »Sie weiß, wie dieser Matt aussieht und würde ihn wiedererkennen. Als ich gefragt habe, ob er ihr Freund gewesen war, hat sie den Kopf geschüttelt. Mr. Raynes hatte ein Geschäft mit ihm laufen, konnte ihn aber nicht bezahlen, weshalb er den Megastein haben wollte. Aber Mr. Raynes hat ihm den Stein nicht gegeben. Mrs. Raynes und das Mädchen...sie hatten damit nichts zu tun.« Oceana hatte wirklich lange gebraucht, bis sie diese Informationen zusammen hatte, da sie nur mit Ja-Nein-Fragen hatte vorgehen können, um das Wablu überhaupt zu verstehen. Aber sie hatte wirklich das Gefühl, dass sie sich ein wenig angenähert hatten. »Und...« fing sie an, kramte den Pokéball aus ihrer Tasche und befreite das Wablu, das nicht sofort unter dem Sofa verschwand, sondern sich stattdessen hinter dem Stuhl versteckte, auf dem Oceana saß. Es lugt argwöhnisch hinter dem Stuhl hervor und betrachtete Dan. Sie hatte immer noch Angst vor ihm, doch Oceana hatte es geschafft sie davon zu überzeugen, dass Dan nicht der Mörder ihrer Familie war. »Ich glaube, das Wablu vertraut mir nun ein wenig.« Was ein enormer Fortschritt war! Oceana mochte sich nicht vorstellen, was mit dem Wablu geschehen würde, sobald dieser Fall beendet war. Musste sie das Wesen dann an irgendjemanden abgeben? So ungern wollte sie es irgendjemand anderem in die Hände geben oder es gar frei lassen! Lieber dachte sie nicht darüber nach.


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