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In dieser News führen wir einige Lockerungen ein, allen voran bei unserer Shiny-Regelung und haben eine RPV-Abteilung überarbeitet.

✗ 1.12.2019 | Weihnachten im BoW
Es weihnachtet im BoW. Sei es unser Adventskalender oder auch eine Runde wichteln!

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Hiermit führen wir die Mini-Plots ein!

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✗ 03.03.2016 | Yoshi nur noch im Hintergrund
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Versuch dein Glück doch mal bei unserem Glücksziehen, eventuell ziehst du ja das ganz grosse Los...?

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Wie ihr aus diesem Thread entnehmen könnt, wird das Team von nun an von Shawn unterstützt.

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Es gibt nun eine Übersicht, in der alle aktuellen Quests gelistet sind. Zudem wurde das Thema "Informationen zu Quests" erweitert.

✗ 11.07.2015 | Reservationsliste
Beim Erstellen eines Steckbriefes wird nun oberhalb des Editors eine Textbox mit Links zu den Reservationen angezeigt.

✗ 02.07.2015 | Eröffnung
Das Forum hat nun offiziell eröffnet! Ihr könnt euch anmelden und eure Steckbriefe beginnen. Sobald eure Steckbriefe angenommen sind, könnt ihr auch schon loslegen!

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Beitrag von GastSa Aug 01, 2015 2:38 pm

Stadtrand

Der Stadtrand von Ferrula, spektakulär mit Laubbäumen bestückt. Es verirren sich selten Menschen hierher, denn hier ist es eigentlich nur zweierlei: Gnadenlos langweilig und Natur pur.
Im Hintergrund hört man tagsüber noch das Treiben in Ferrula selbst, den Bahnhof, es ist aber dennoch recht abgeschieden.

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Beitrag von GastSa Aug 01, 2015 5:59 pm



coming from ... Friedhof, Gavina


Wieder arbeitete der Bestatter gemächlich vor sich hin, hob die Erde aus, betete immer wieder seine Gebete gen Himmel und bettete die drei Urnen aus dem Familiengrab der Reiningen in die feuchte Erde. Lissa lehnte die ganze Zeit neben der Ausgrabung an einem Baum, ein Baum wie jeder andere. Nur, dass heute, vor seinem Wurzelwerk, ein kleines, improvisiertes und absolut unscheinbares Grab für ihre Familie. Sie hatte es schon länger geplant, hatte schon länger im Sinn gehabt, die Ruhe ihrer Familie zu stören. Chandelier war noch nie hier gewesen, das kleine Lichtel sah sich neugierig um- besonders viel zu entdecken gab es per se aber auch nicht. Bisher hatte es immer nur am Familiengrab der Reiningen gehaust, vor einigen Jahren war es sein angestammter Platz gewesen, ehe Lissa ihn von dort abgeholt hatte, und noch immer war er gerne dort. Nur würde sich dieser Platz jetzt wohl ändern.

Es dauerte nicht mehr lange, da lagen, halb verdeckt vom darauf geschüttetem Laub, ein kleines Holzkreuz - eher kryptisch beschrieben als wirklich lesbar -, welches nun die Stelle kennzeichnete, an der die drei Urnen von Elisabeth Reiningen, Ernst Reiningen und Estelle Reiningen nun vergraben waren.
Der Bestatter, welcher Yoru hieß, verabschiedete sich still und heimlich von seiner Auftragsgeberin und verschwand so still wie er sich verabschiedet hatte. Der Wind fuhr durch die Bäume, es war ein einsames Treiben der Blätter und sie lauschte diesem. Chandelier hatte wieder damit begonnen, sich wie eine Kerze zu benehmen - stocksteif, kerzengerade und absolut unbeweglich stand es neben ihr, während sie immer noch neben dem Möchtegern-Grab ihre Stellunge bezog. Sie lehnte ihren Kopf an den Baum, schloss ihre Augen, für einen ganz kurzen Augenblick, ehe sie sie wieder öffnete und stur geradeaus sah. Was hatte sie nun davon? Irgendwie erschien ihr das Ganze, nun, wo es vollendet war, ein wenig dubios - aber als wäre alles, was sie tat, nicht schon dubios genug ... Es musste ja immer weiter gesponnen werden. Es war eine Spirale der Unendlichkeit, sie könnte nie damit aufhören - wo sie doch einmal schon die Erfahrung gemacht hatte.
Sie schielte zu ihrem begleitendem Pokémon hinunter und seufzte einmal tief. Nun war es ihr doch passiert. Dabei wollte sie eigentlich nicht seufzen.

Die Stunden vergingen und sie weilte immer noch am Grab, am Nich-Grab. Ihre Gedanken verstand sie schon lange nicht mehr, aber sie wollte bleiben, bis der Morgen anbrach. Irgendwie musste man sich auch an das ein oder andere zeremonielle Ritual hielten? Sie wusste nicht, inwiefern es noch eine Totenwache gab, aber sie fand das Wort wirklich schön. Und sie wollte ihrer Familie, nach all den eher weniger erfreulichen Ereignissen, wenigstens hier in Ruhe die letzte Ehre erweisen. Sie hatte die Beerdigung ihrer Familie nicht mitbekommen, war sie doch da schon auf und davon. Auf und davon auf einem Dragoran, das ihr friedliches Leben mitnichten zerstört hatte. Eine seltsame Begebenheit, wie sie fand, aber ... Sie schloss wieder die Augen, hörte dem Wind bei seinem Treiben zu. Hier, wo sie niemand sah, konnte sie in aller Ruhe sie selbst sein.
Hier, wo keiner war.
"Hm?", sprach sie, den Blick fragend zu ihrem kleinen Lichtel gewandt, ehe sie ein kleines Lächeln zeigte. Die Nähe der ruhigen Pseudo-Kerze war doch wirklich ... "... Beruhigend." Sie sah in den nachtschwarzen Himmel. Scheinbar hattte sie gar nicht so viel Zeit vergeudet.



»... the feelings I've felt before.«#002 × Lissa × Yoru (NPC)
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Beitrag von GastMo Aug 24, 2015 7:51 pm

#007 ❀ mit Lissa
Des Nachts, des Tags
CF ❀ Eventura City, Aussichtsplattform
Es gab Dinge im Leben einer Lady, über die man sich würde immer aufregen können. Dinge, die man dennoch mit Ruhe und Gelassenheit sehen sollte. So zählte auch der heutige Fall zu einer der Fälle, denen man nicht überhitzt gegenüberstehen durfte. So erschien sie - mit reichlicher Verspätung, da der Weg ihr einfach nicht geläufig war - irgendwann am späten Abend in Ferrula, in irgendeinem Hotel, wo sie in irgendeinem Raum mit ihrem Manager und anderen Sponsoren ein Treffen hatte. Ein recht langweiliges Unterfangen, dem sie jedoch wie immer mit einem Lächeln begegnete. Irgendwann wäre auch diese Strapaze vorbei, dessen war sie sich sicher! Zumal es irgendwo auch einen verkannten Unterhaltungswert hatte, sich mit alten, teilweise senil anmutenden Männern zu unterhalten~ Orlean eingeschlossen, so wie der sich manchmal aufführte.
Nachdem aber auch diese geschäftlichen Formalitäten geklärt worden waren, entließ ihr Manager sie in ein Hotelzimmer, das sie für die Nacht beziehen sollte - warum auch immer. Aber er hatte immerhin die Güte besessen, ihr noch Zeichenmaterial zu geben. De facto hieß das in etwa, dass sie nun einen Bruchteil ihres Zeichenrepetoires an sich hatte: Die Standardpalette mit 12 Farben (Halbe Näpfchen), 3 Pinsel Rund, 3 Pinsel Eckig, 3 Pinsel Rund Weich. Zudem natürlich noch das ganze Zeug, was mit Wasserbehälter und so weiter gegeben war, aber auch eine überschaubare Anzahl an Buntstiften - oder eher Pastellbuntstifte? - und noch ein paar zusätzliche Bleistifte wie neues Papier in der Art Rau und 340 g/m. Damit war auch der letzte Rest von Wut oder anderen Ärgernissen verraucht, als sie, eine glückliche Malerin, sich in ihr Quartier für die Nacht begab.
Das blieb jedoch nicht lange so, denn augenblicklich erfasste sie eine Unruhe, nachdem sie die letzte Skizze des Tages ordnungsgemäß auf Papier gebannt hatte. Es waren zumeist zusammenhangslose Bildreihen, Bilder, denen sie keinen bestimmten Wert zuordnete und denen sie nichts zuordnete. Leere Bilder, wenn man so will, und doch auf ihre eigene Art und Weise ziemlich gefüllt. Sie fragte sich, wohin diese Bilder sie wohl brachten, während sie, auf dem Boden liegend und sich auf einen Arm stützend, das Chaos um sie herum betrachtete. Die Skizzen wurden achtlos hierhin und dahin geworfen, bildeten einen Kreis um ihre Erschafferin, die sich auf dem Boden trollte. Sie streckte sich, müde, einen Bleistift in der Hand, und vergrub ihr Gesicht im Teppichboden. "Hampwh...", war als Laut identifizierbar, als sie sich dann auch wieder auf den Rücken rollte. Der Blick war zur Decke gerichtet.
Ihr. War. Langweilig.
Klar und deutlich war dieser Satz in ihrem Kopf, die weiße Decke anstarrend. Sie musste raus. Am besten jetzt gleich. Die Müdigkeit, die wohl im Zuge der Langeweile Besitz von ihr ergriffen hatte, verschwand im Nu. Sie schwang sich im Zuge neuer Energie wieder auf die Beine, schnappte sich ihren Skizzenblock mitsamt Bleistift, für den sie wohl bald Ersatz brauchen würde, und trat hinaus in die angenehme Kühle der Nacht. Was wohl heute passieren würde?
Sie war gespannt auf den Morgen danach, doch sie wollte auch wissen, wie die letzten Stunden der Dunkelheit wohl noch werden würden. Der Fußmarsch zum Stadtrand - den sie eher unabsichtlich begann - erschien ihr dann wie ein Licht am Ende des Tunnels. Aber da war doch auch eins, oder? "Nanu? Lissa, Darling!", rief sie dann freudig aus, als sie die Gestalt beim Licht erkannte. Was für eine Überraschung~
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Beitrag von GastDi Aug 25, 2015 6:23 pm




»Don't you fear the night?«#003 × Lissa × Nadeshiko

Eigentlich hatte die junge Dame erwartet, dass sie ihre pseudohafte "Nachtwache" alleine halten würde, doch da hatte sie sich getäuscht, als ein Stimmchen in ihr Ohr drang - von weiter weg, sodass sie es kaum hörte, aber sie dennoch aus ihrer halben Trance riss. Sie sah sich ruhig um, wenn auch im Geiste etwas verwirrt, was sie denn hier machte - es gab zwar einige Menschen, wenn nicht sogar alle, die sie einfach nur Lissa nannten, aber es gab bei Weitem nicht SO viele Menschen, die sie exakt auf diese Weise ansprechen würden (das würden sie nicht wagen ... oder?). Ein kleines Lächeln umspielte ihre Züge, jedoch bewegte sich kaum ein Muskelglied von ihr, um eine alte Freundin zu begrüßen. "Vayuraine?", gab sie in einem vertrauten Ton von sich, leicht fragend - sobald das Objekt in ungefährer Hörweite war -, der davon herrührte, dass sie nun wirklich so etwas wie Freundinnen waren - wenn es auch manchmal seltsam zum Ausdruck kam.
Anders als Lissa, die immer noch an ihren Baum gelehnt saß, so, als würde sie ganz und gar an diesem kleben und kleben bleiben, bewegte sich Chandelier aus seiner starren Haltung heraus und hoppelte fröhlich zu der bunten Figur in der dunklen Nacht. Sein Licht auf dem Kopf erhellte die Szenerie etwas, sodass jeder von dem anderem etwas sehen konnte - abgesehen von Chandelier, dessen brennender Docht vermeintlich alles, nur nicht wirklich sein eigenes Gesicht beschien. Mit seinen knapp dreißig Zentimetern war das Lichtel nun wirklich nicht groß, aber dennoch (oder gerade deswegen?) sah es staunend, etwa einen Meter vor der Neuankommenden, hoch. Sie war wirklich groß - eigentlich so groß wie immer. Aufgeregt wackelte das Lichtel hin und her, recht unüblich für das eigentlich sonst eher faule und starre Pokémon. Vielleicht war ihm die Ödnis heute viel zu öde geworden?
"Was führt dich hierher?", fragte die junge Dame ihre Freundin nun, als sie nahe genug war, um nicht wiederholt die Frage wiederholen zu müssen - für den Fall, sie würde es nicht verstehen, denn darauf hatte Lissa, so entspannt sie auch gerade aussehen mochte, überhaupt keine Lust.
Ihr Blick schweifte nach links, nach rechts, zu dem Grab, welches nur an den aus dem Laub hervorguckenden Holzkreuz zu erkennen war - eigentlich nicht wirklich der Rede wert, sie würde das Kreuz wahrscheinlich, sobald der Tag anbrach, noch mit einer Extraschicht Laub überhaufen, damit es niemand entdeckte - oder so. Ganz legal war es immer noch nicht ... Aber prompt fiel der Blick der Blauhaarigen auf das Zeichenmaterial ihrer Freundin Nadeshikos. "Wieder am zeichnen?", meinte sie matt lächelnd, sie mochte die Bilder von ihr ... aber sie konnte nicht beschreiben, was genau sie an den Bildern eigentlich mochte. War es die Nacht, die sie gelegentlich zeichnete, oder war es doch etwas gänzlich anderes? Nein, wirklich etwas in ihrem Kopf schwebte nicht, von dem sie wirklich sagen könnte, dass sie es wirklich und jedes Mal von vorne mochte. Neugierig wurde ihr Blick, obgleich Zeichenmaterial bei ihr alltägliche Ausstattung war - in die wilde Ferne ging man doch jetzt nicht wirklich mit Zeichensachen, oder? ... Wenn doch, dann waren ihr Künstler noch suspekter und seltsamer als bislang angenommen.

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Beitrag von GastFr Aug 28, 2015 3:41 pm

#008 ❀ mit Lissa
Niemals zu spät für eine Nachricht!
Glücklich lächelnd über diese Begegnung mitten in den Armen der Nacht gesellte sich die strahlende Dame zu der kleinen Frau am Baum, wie ihr gerade auffiel. Sie schien sie ebenfalls bemerkt zu haben, begrüßte sie sie ja mehr oder minder! Beim Klang eines schon beinahe vergessenen Namens schwelgte sie für einen Moment in unnatürlich scheinender Nostalgie - "Wie lange ich diesen Namen nicht mehr gehört habe." Es war ein Glück, dass Lissa nicht zu denjenigen zählte, die die Reine in diesem Namen sahen, sondern die Königin. Ein flüchtiges Bild, in Kombination mit einem Klang tauchte in ihrem Gedächtnis auf, doch es war nur flüchtig und schnell vergangen.
Jedenfalls schien das Lichtel sie auch zu bemerken, mit unglaublicher Niedlichkeit näherte es sich der Dame in Pink und Lila. "Na, Kleines?" Ein wirklich drolliges Ding, dieses hin und her wippende Lichtel. "Geht's dir auch gut?" Sie knuffte das kleine Ding in die eine Wange, als sie sich zu diesem herunterbeugte, ein freundliches Lächeln zierte ihr Gesicht - wie schon so viele Tage, Monate, Jahre. So lange, dass sie vergessen hatte, wann der Beginn denn nun wirklich war. Es schien jedenfalls sehr aufgeregt heute zu sein! Wie lange sie wohl schon hier saßen?
Es war eine recht warme Nacht, die einen leicht kühlen Wind aufweisen konnte. Nadeshiko ließ sich mit einem leisen Rascheln neben ihrer Freundin nieder, die sie schon nun doch eine Weile lang nicht gesehen hatte. "Tja~ Ich glaube, der Wind war's." Eine ziemlich nichts sagende Antwort, bei der sie nach wie vor lächelte, ehe sie sich doch zu einer Konkretisierung der Fragestellung aufschwang. "Beziehungsweise verlegte Orli" - wie sie ihn außerhalb seiner Hörweite nannte - "einen geschäftlichen Termin nach Ferrula und nun darf ich mich noch in meinem Zimmer langweilen~ Eigentlich." Zum Glück war sie ja auf jemanden getroffen! Und dann auch noch eine Bekannte, sie hatte wohl echtes Glück oder so. Sie bemerkte ebenfalls gerade ein Kreuz, welches in einem Laubhaufen steckte. "Ah. Wer war's?", fragte sie ohne weitere Umschweife.
Auf die Bemerkung ihres Zeichenmaterials hin nickte sie nur. "Jo, mehr oder minder. Künstler haben eine echte Berufskrankheit!", lachte sie dann, als ihr eine Superidee einfiel! "Darf ich dich zeichnen?" Beim näheren Hinblick fand sie die Szenerie sehr schön, ein fahles Mondlicht ließ zwar nur Schemen erkennen, aber es hatte wirklich etwas sehr ~ Schönes an sich!
Und dann biepte es auch, laut und vernehmlich, inmitten der Stille der Nacht. "Ohje." Sie lächelte mit einem Hauch von Entschuldigung, auch wenn Lissa die Gewohnheiten von Orli kennen sollte - nie am Schlafen (so kam es ihr jedenfalls vor) und auch nie gehemmt, mal um 1 Uhr nachts eine Nachricht zu schreiben! "Orli ist's wieder." Hmm. Gab es eigentlich eine Blume mit O? Orchidee!
01:32Abender: Orlean Risen
Empfänger: Nadeshiko "Nelke" Diane Fleurise

Betreff: Atelier & Galerie
Hallo! Ich wollte mich dann endlich mal um ein Atelier kümmern. Hast du irgendwelche Wünsche bezüglich der Lage oder Ähnlichem? Stell dir am besten ab morgen frei, wenn du kannst, um ein paar Immobilien anzusehen. Treffen mit Sponsoren stehen auch noch an, beziehungsweise gibt es noch diverse Interessenten für verschiedene Bilder. Melde dich bald möglichst!
O.R.
"Scheint, als bekäme ich endlich ein richtiges Atelier und meine eigene Galerie", meinte Nadeshiko dann erfreut, nachdem sie die Nachricht gelesen hatte. "Werde wohl dann beschäftigt sein, zu beschäftigt. Hmm. AH! Magst du mir nicht beim Umziehen helfen?" Sie wandte ihren Kopf in Richtung ihrer kleinen Freundin, während ihre Finger zielsicher einen x-beliebigen Kontakt der Taijitu-Elite rauswählte, um eine Nachricht tippseln zu können - was die Uhrzeiten anbelangte, so war sie des Öfteren genauso skrupellos wie ihr Manager.
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Beitrag von GastSa Aug 29, 2015 2:15 pm




»Don't you fear the night?«#004 × Lissa × Nadeshiko

Ein kleines Schmunzeln geriet auf das Gesicht der Älteren, als sie die Bemerkung hörte, diesen Namen, denn sie nannte, lange nicht mehr gehört zu haben. "Stimmt ja, du nennst dich heutzutage ja Nadeshiko, nicht?", meinte sie nachdenklich, den Blick in den klaren, sternenbehangenen Himmel gerichtet. Hier und da verdeckten Wolken die Sicht, doch sie waren so vereinzelt, dass man sie kaum wahrnahm in der Weite des Universums, der sich über einem eröffnete. Manchmal, wenn sie so in den Himmel blickte, erschien ihr eigenes Leben ihr so unbedeutend, so wirkungslos und nichtig. Sie richtete den Blick wieder auf ihre Freundin, die wohl der Zufall hierher geführt hatte - jemandem Bescheid gesagt, dass sie hier war, das hatte sie nun wirklich nicht. Das Lichtel erfüllte seine kleine Begrüßungsaufgabe, die ihm keiner aufgetragen hatte, wirklich ausgezeichnet - zumindest sah es Nadeshiko mit einem wohl fröhlich anmutendem Grinsen an, als diese sich nach dem Wohlbefinden des männlichen Lichtels erkundigte. Danach hockte es sich zu den Füßen der beiden Damen hin, denn Nadeshiko hatte neben Lissa Platz genommen - wenn sie so nebeneinander saßen, war der Unterschied in ihrer Größe, der wirklich, wirklich, wirklich betrachtliche Unterschied darin eigentlich gar nicht mal soooo groß ... eigentlich.
Eine nichtssagende, aber wohl formulierte Antwort erreichte Lissas Ohr auf ihre Frage hin. Wieder ein schwach anmutendes und dennoch sichtbares Lächeln. "Der Wind flüstert so einiges in die Ohren, huh?", gab sie wiederum selbst von sich, ehe sie die schlicht korrigierte Version ihrer Freundin lauschte. Ach ja. "Orli". Ihr Manager, von dem sie schon so einiges gehört hatte - engagiert, schlaflos und nacht- wie tagaktiv. Sie erwiderte darauf nichts und lauschte selbst dem Wind, dachte nach, als Nadeshiko auch schon treffend eine Frage zu dem Grab stellte. "Meine Eltern und meine kleine Schwester", erklärte sie in einem ruhigen, beinahe sogar feierlichem Ton, "Ich habe sie umgegraben ... umgraben lassen." Da sie wusste, wie pingelig ihre Freundin auf eine Lüge reagierte, hatte sie sich sicherheitshalber noch einmal korrigiert.
Vielleicht sollte sie sich später auch nochmal um die Bar kümmern, später, irgendwann einmal, fuhr es ihr durch den Kopf, einfach so. Aber ... für morgen hatte sie ohnehin Inventur angekündigt. Oder war es sogar schon heute?
Sie stieß ein amüsiertes, leises Lachen aus, als Nadeshiko es eine "Berufskrankheit" nannte. "Scheint mir ganz danach auszusehen", kommentierte sie, als ihre alte Freundin sie auch schon danach fragte, ob sie sie denn zeichnen dürfte. Lissa überlegte zwar nicht lange, aber es war eher eine lapidare Entscheidung. Mit einem wirklich amüsiert wirkendem Lächeln sprach sie: "Ich weiß zwar nicht, wieso, aber wenn du Freude daran hast ~" Aber ein nachdenkliches Gesicht ersetzte das bis hierhin vorherrschende, als Nadeshiko sich um eine eingehende Nachricht von ihrem Manager kümmerte. Ob sie selbst eine Nachricht erhalten hatte? Sie hatte ihr Funkgerät aka Viso-Caster ja nicht dabei ... Halt. War er überhaupt funktionstüchtig? ...
Kurz und bündig fasste Nadeshiko den Inhalt für Lissa zusammen und sie nickte. "Glückwunsch?", meinte sie leicht fragend - man konnte ja nie wissen, über was sich Individuuen so freuten, aber wenn man so bedachte, dass sie "endlich" sagte ... - und dachte ein wenig nach. "Ich würde gerne helfen", meinte sie schließlich, nicht an ihre Angestellten denkend, die dann eben ... ein wenig mehr arbeiten müssen. Oder auch nicht, so viel trug sie beim Betreiben der Bar auch nicht bei!

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Beitrag von GastSa Aug 29, 2015 8:24 pm

#009 ❀ mit Lissa
Auf Umwegen
Nachdem sie sich hingesetzt hatte, schwang sie sich zu einer Antwort auf, das kleine Lichtel mit Freude betrachtend. Noch war es so klein! Ob es sich irgendwann auch entwickeln würde? Dann wäre es sicher auch sehr groß. Doch ob nun ein kleines oder ein großes Pokémon in dem Besitz ihrer Freundin war - sie fand es dort in sicheren Händen. Immerhin war diese ja auch älter als sie! Und nicht irgendsoein Jungspund, der nicht damit umzugehen wusste. Hachja... Sie fragte sich unwillkürlich, während der Blick nach oben gerichtet war, wieso die Welt so grausam sein konnte und gleichzeitig so schön. "Ah, genau." Sie erinnerte sich wieder an das Gespräch, welches eine kurze Unterbrechung erfahren hatte. "Genau, genau~", antwortete sie dann mit säuselnder Manier, ihrem üblichen Tonfall zu den meisten Zeiten. "Der Name ist schon lange nicht mehr aktuell für mich. Aber irgendwo ist es auch schön zu wissen, dass du ihn noch kennst~" Natürlich, sie hegte eine Abneigung gegen diesen Namen, aber gleichzeitig verband sie diesen auch mit einer wichtigen Zeit in ihrem Leben, Zeiten, die sie manchmal schon fast zu vergessen schien, während sie hierhin und dorthin reiste, im Auftrag der Taijitu.

"Ich frage mich, welche Geheimnisse man ihm wohl entlocken kann." Den Wind zu zeichnen war ein Unterfangen, welches sie schon mehrmals angestrebt hatte - mal mehr und mal weniger von Erfolg gekrönt, zumindest in ihren Augen. Diese Kritiker, die irgendwie nicht kritisierten waren ihr unangenehm, doch sie würden damit nicht aufhören - ebenso wie die Kriminellen, die ein doppeltes Leben führten. Nadeshiko war froh, dass sie sich nicht verstecken musste, den Namen der Organisation nicht verleugnen musste. Zumindest noch nicht.
Sie hockte nun also tatsächlich neben einem Grab und lächelte wie immer fröhlich und unbeschwert. Es machte ihr nichts aus, bei den Toten zu sein, denn diese hatten sicherlich auch irgendwo ihre Freuden. Mit Freude bemerkte sie die Korrektur, sprachliche und inhaltliche Präzision sollte immer gegeben sein! (Zumal bei ihr meistens der Filter für Unwahres angestellt war.) "Achso! Totenwache also, huh? Dann lass ich meinen Kerberus mal das Feld lieber räumen lassen!", ergänzte sie dann noch. Keine Ahnung, ob hier des Nachts irgendwelche Pokémon herustreiften, aber sicher war sicher. Also kramte sie aus den Tiefen ihres Rockes den Pokéball ihres Höllenhundes heraus, um ihn hervorzurufen. Und dann stand dieser da auch, in all seiner Pracht, nur knapp größer als sie selbst, würde sie stehen. "Wärst du so lieb und patrouillierst ein wenig?", fragte sie ihn lächelnd, und er nickte. Dann ging er auch schon los, der Schemen verschwand in der Dunkelheit. Ein schönes Bild... Vielleicht würde sie auch das die nächsten Minuten auf Papier bannen.
Ehe sie in leise unterdrückte Freudenschreie über die Zusage ihrer Freundin ausbrechen konnte, empfing sie die Nachricht von Orchidee, wie sie nun ihren Manager auch nannte. Manche Menschen konnte einfach nicht genug Spitznamen besitzen! So zumindest ihre Meinung. "Ich tippe noch schnell zwei Nachrichten, okay?", fragte sie dann mit schief gelegten Kopf, immerhin wollte sie hier keine Toten beleidigen. "Dauert wohl auch nicht lang." Und dann hatten ihre Finger auch ihr Opfer einen passablen Kontakt gefunden, der gute Siavash sollte die Nachricht überbringen! ... Ob es überhaupt legitim war, wenn sie eine Auszeit nehmen wollte? Ach, passte schon!
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Beitrag von GastSo Aug 30, 2015 2:55 pm




»Don't you fear the night?«#005 × Lissa × Nadeshiko

"Dennoch ein schöner Name", kommentierte sie die Erwiderung ihrer alten Freundin auf ihren Namen hin. Auch Vergangenes erhielt manchmal einen so schönen Klang, das sah man ja auch nur allzu gut an der alten, manchmal schon langen nicht mehr aktuellen, manchmal aber dennoch so greifbaren Literatur, die schon mehrere Jahrhunderte oder Jahrzehnte alt war. Altes war lange nicht etwas Schlechtes - zumindest, wenn man das nicht von dem Standpunkt der Technik betrachtete. "So schlecht ist mein Gedächtnis auch nicht!", widersprach sie protestierend gegen die Aussage Nadeshikos, dass es schön sei, dass sie diesen Namen noch kannte. Manchmal gruben sich einige Sachen eben mehr, eben weniger in das Gedächtnis eines Menschen ein, nicht?
Gerade eben rauschte eine leichte, flüsternde Brise an den redenden jungen Damen vorbei, gerade so, als hätte man ihn gerufen und er wäre auch gekommen. "Ich denke, es gibt so einiges, was man ihm entlocken kann", witzelte Lissa halb im Scherz, halb wirklich darüber nachdenkend, "Man muss nur hin hören und verstehen können." Nur war das der Blauhaarigen höchstwahrscheinlich vergönnt, denn sie verstand die Sprache des Windes nicht, sie verstand kaum eine andere Sprache, als die, in der sie sich gerade noch so festhalten konnte, in der sie sich noch gerade so noch atmend fort bewegen konnte. Manchmal gab es Momente, in denen es ihr durchaus schwer fiel, passende Worte zu finden und daraus Sätze zu formulieren.
Ein etwas seltsamer Vorschlag, der ihr unterbreitet wurde, aber ehe Lissa etwas gegen einen Knackrack-Wächter sagen konnte, war das Kerberus betitelte Pokémon auch schon aus seinem Ball draußen und ging seiner Wege, um die illegale Einheit zu bewachen und vor zu neugierigen Augen zu schützen. Sie selbst hatte ihr Dragoran, mit dem sie immer noch nicht wirklich ganz klar kam, zu Hause gelassen, nur noch Yurei befand sich kaum merklich in ihrem Ball - manchmal hielten es die Menschen auch für einen ganz normalen, gekauften Pokéball, ohne ein Pokémon darin zu vermuten, welches sich vielleicht schon darin befand.
Nadeshiko schien wirklich erfreut über die Zusage der Blauhaarigen zu sein, so nahm sie ihr natürlich nicht die Freude und lächelte im Stillen vor sich hin, während ihr Blick nach außen hin wieder nachdenklicher wurde. "Natürlich nicht, mach ruhig", erwiderte sie die Frage ihrer Freundin, ob sie denn kurz zwei Nachrichten tippen dürfte. Es war ja nicht so, dass man es immer gänzlich abstellen konnte - oder so. Sie wusste ja, dass Nadeshiko eine vielbeschäftigte Person war, da war es sicherlich nicht gerade gut, wenn sie mal für mehrere Stunden oder gar Tage ohne Kontaktmöglichkeit blieb. "Scheint ein stressiges Leben zu sein", gab sie ihren Senf zu der Situation ihrer Freundin zu. Aber vielleicht war ihr eigenes Leben ja ebenfalls stressig? Sie wusste es nicht einzuordnen.
Ihr Lichtel, Chandelier, saß aber wieder ruhig zu ihren Füßen und spielte das, was er sein Lieblingsspiel nannte: Kerze spielen. Anders als "Toter Mann" war er eben nicht wirklich tot, sondern sein Flämmchen verriet noch die Regung einer ganz normalen, ganz gewöhnlichen Kerze im Wind. Nur wusste keiner von den beiden anwesenden Damen, noch das andere, durch die Bäume streifende Pokémon davon, dass er sich insgeheim sehr für etwas anstrengte.

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Beitrag von GastSo Aug 30, 2015 7:47 pm

#010 ❀ mit Lissa
Nachrichten im Wind
Hmm. Sie hatte ihren Namen eigentlich nie als besonders schön empfunden (allein, weil die Namensgeber schrecklich waren), aber durch manche Personen hatte sie ihn doch ein wenig mögen gelernt - auch wenn sie ihn lieber vergraben lassen ließ. Sie verband Personen mit diesem Namen, an die sie manchmal nicht mehr erinnert werden wollte. "Nadeshiko ist mir immer noch lieber", stellte sie dann schlussendlich fest. "Und ich weiß, ich weiß~ Aber der Name ist eben etwas, woran ich mich nicht mehr erinnern würde." Ob sich überhaupt noch irgendwelche an diesen Namen erinnerten? Wie es wohl dem Professor ging, den sie belagert hatte? Hachje, ein Name und so viele Erinnerungen... Ja, so war das wohl, wenn ein Name zur Vergangenheit wurde.
Auf dem Gesicht der Malerin erschien ein fröhlich stilles Lächeln, als ihre Freundin diese Bemerkung von sich gab. Das klang sehr schön. Sie stellte die Hände hinter ihren Ohren auf, als würde sie die Töne des Windes einfangen wollen. Die Vergänglichkeit einfangen zu wollen, die diese kleinen Laute, durch Blätter und Hindernisse erzeugt, in sich einschließen wollen, was natürlich Unsinn war. "Ich weiß leider auch nicht, was der Wind uns sagen will." Ihre Augen waren geschlossen, sie schien für wenige Augenblicke in den Melodien aufzugehen, die ihre Ohren erreichten, selbst wenn sie vergebens waren. Vielleicht wurde ja doch etwas erreicht, irgendwo in dieser ruhigen, stillen Nacht.
Dann öffnete sie ihre Augen wieder, und rief ihr Knakrack, nachdem sie erfahren hatte, um was es sich hier handelte - Totenwache. Ihr Knakrack zog von dannen und sie widmete sich ihrem Viso-Caster, der brummte. Sie konzentrierte sich nun halb auf das Gespräch, halb auf dieses elektronisch technische Ding in ihren Händen - ständig am Arm trug sie es meistens nicht. Ob sie sich ein Smartphone besorgen sollte? Zwischen all den Gedanken wurde der Kontakt innerhalb der Taijitu ausgewählt und sie tippte, ihrer Freundin noch lauschend, die Nachricht erst einmal für Siavash in den Viso-Caster ein. "Hihi, ja, manchmal ist es durchaus nicht gerade ruhig, das ist schon richtig." Sie klang wie immer vergnügt, als wäre das Leben eine Freude - die es auch war. Zumindest für sie, auch wenn es Momente gab, in denen sie nur noch fallen konnte. "Aber man arrangiert sich bekanntlich mit allem." Auch wenn es Dinge gab, die sie nie, nie, nie würde akzeptieren können - oder vollends tolerieren. Die Wurzeln dafür waren zu tief in ihrem Bewusstsein verankert, zu weit reichte der Hass und zu lange wurde dieser genährt.
Diese Gedanken verwerfend tippte sie schließlich die für ihren Manager ein.
01:54Abender: Nadeshiko Diane Fleurise
Empfänger: Orlean Risen

Betreff: Alles klar!
Hallöchen!

Ich hab jemanden dort dann eine Nachricht geschrieben, ich hoffe, es geht so in Ordnung! Ich habe keine besonderen Wünsche wegen irgendetwas, such dir einfach etwas Schönes raus <3 Die Treffen habe ich auch im Kopf, und welche Bilder betrifft es denn?

Blümchen~
Nadeshiko

Während sie mit ihrer Freundin so redete, ging Cerberus auf Streife und entdeckte tatsächlich noch Pokémon, die dem Ort bedrohlich nahe kamen. Diese vertrieb es sofort und ohne Rücksicht auf die eigentliche Absicht des anderen Pokémons, indem es diese mit spitzen Steinen in die Flucht schlug - es hatte eine neue Attacke gelernt! Cerberus war selbst darüber verwundert, blickte sich jedoch nur immer wieder achselzuckend nach weiteren Ruhestörern um. Immerhin hatte er einen Auftrag von ihr bekommen, den er auch ausführen musste, so gut es ihm gelingen mochte. Auch wenn es ihm missfiel, in einiger Entfernung zu sein - wenn ihr direkt etwas zustoßen würde...
Doch er verwarf den Gedanken und schlurfte weiter durch den Wald.
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Beitrag von GastMo Aug 31, 2015 5:18 pm




»Don't you fear the night?«#006 × Lissa × Nadeshiko

Ein heimtückisches, schon diebisch anmutendes Grinsen schlich sich in transparenterer Form auf das Gesicht der jungen Dame, die sich mit einer alten Freundin zu unterhalten pflegte. "Das geht mir nicht anders", meinte sie seufzend, wenn sie daran dachte, dass die oftmalige Bezeichnung ihrer Person nicht ihr Geburtsname war. Nicht der Name, mit dem sie zehn friedliche Jahre aufgewachsen war - wenn sie an das Ereignis von vor fünfzehn Jahren zurück dachte, könnte sie ihr Dragoran Hades zermalmen gehen. Aber dafür war sie dann doch leider nicht stark genug ... "Manche halten den üblichen Namen ja schon für den Geburtsnamen", sagte sie in einem sarkastischem Ton. Viele kannten sie nur unter dem Namen und das war auch gut so - fand sie zumindest.
Es war nur ein zufälliger Blick, der ihre alte Freundin streifte, wo sie doch sonst stur nach geradeaus, zu den in der Ferne verschwimmenden Lichtern sah, als diese versuchte, ihren Ohren eine bessere Funktion zu verleihen, indem sie die Ohrmuschel in ihrer Größe erweiterte. "Was machst du denn da?", fragte sie belustigt, sah sie mit einem leicht schief gelegtem Kopf von der Seite an. Es war ein ulkiges Spiel, eine Spielerei von einem Kind nicht ganz unähnlich. Aber natürlich verstand sie denn Sinn dahinter, wenn sie nur an ihre voran gegangenen Worte dachte. Sie seufzte ein wenig, es hatte keinen Ursprung, war aber dennoch da, ehe sie fragte: "... Und? Verstehst du etwas?" Ihre Stimme war etwas leiser geworden, beinahe neidisch und flehend, ehe auch eine Antwort ihrer Freundin erfolgte, auf die sie ein wenig prusten musste. "Dann sind wir ja schon einmal zwei", stellte sie auf ihre Art belustigt fest, "Ich verstehe ihn auch nicht."
... Ob es wohl eine Person gab, die etwas damit anfangen konnte?
Dem weiterem Geschehen schenkte Lissa nicht so viel Beachtung, sie sah nur mäßig hin und konzentrierte sich eher auf das, was bei Menschen auch noch in der Nacht sehr gut funktionierte - das Hören und das Sprechen. Nadeshiko verneinte ihre Aussage nicht, bejahte sie aber auch nicht vollkommen - man würde ja auch zusammen brechen, wenn sich alles nur anhäufen würde, keine Pause finden würde. Was wäre das nur für ein seltsames, beinahe unmögliches Leben? Sie würde es sicherlich nicht leben wollen. "Kommst du damit klar?", fragte sie vorsichtig, skeptisch, "Ich könnte mir das für mich ja überhaupt nicht vorstellen." Ein Seufzer markierte noch einmal den Unglauben in ihrer Stimme, der ihre skeptische Seite markierte.
Sie lehnte sich an die Rinde des Baumes hinter ihr, während sie der Stille der Nacht lauschte. Hier, auf dem natürlichem Boden sitzend, neben ihr die Asche ihrer Familie, ihrer ganzen, geliebten Familie, neben ihr eine Freundin, die sie ohne all die Ereignisse gewiss nicht kennen gelernt hätte. "Was hältst du eigentlich von Schicksal?", fragte die Blauhaarige, aus einem Impuls heraus, sichtlich neugierig, den Kopf sogar leicht in die Richtung des Mundes Nadeshikos gelehnt, um auch ja kein einziges Wort zu verpassen! Der düstere Schleier lichtete sich ein wenig, auch wenn er in dieser Nacht wohl auch nie gänzlich seinen Weg in das Nichts finden würde.
Das Lichtel saß immer noch zu den Füßen der beiden und war sich sicher, etwas heller zu brennen als sonst ... oder doch nicht?

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Beitrag von GastDi Sep 01, 2015 6:12 pm

#011 ❀ mit Lissa
Weil wir endlich sind
Hachja, ihre Freundin Melissa war ja ebenfalls jemand, dessen Rufname nicht der Wirklichkeit entsprach - wobei man hier auch über die Wirklichkeit streiten könnte. "Namen sind immer so eine Sache, huh? Man assoziiert einen schließlich dann immer mit diesem." Und wenn es ein Name war, der nicht passte, so hatte man damit zu leben? Wirklich? Manchmal wollte sie gerne daran zweifeln. "Wenn man nichts Anderes tun kann, als das Gesehene zu glauben", pflichtete Nadeshiko ihrer Freundin zumindest im Unterton bei. Wirklich kompliziert, diese Situationen! Was Wahrheit war, was nicht... ein breites, breites Feld.
Sie antwortete nur mit dem gleichen, fröhlichen und dennoch stillen Lächeln, welches zuvor schon ihre Lippen geziert hatte. Der Wind hatte etwas Mysteriöses an sich! Und in diesem Moment empfang sie es als in Ordnung, wenn sie ihn nicht verstehen konnte. Er hatte etwas Beruhigendes an sich. Denn etwas, was sie nicht verstehen konnte, konnte sie doch auch nicht belügen, oder? Und wenn ja, so war sie so glücklich und verstand es nicht. "Nicht wahr?", verkündete sie daher mit leiser Freude in den schwach leuchtenden Augen. Es hatte auch etwas Gutes, die Unschuld eines Kindes zu bewahren und irgendwo zu retten. Als Anker vielleicht, als Stütze. Vielleicht war dieser Teil des Selbst ja der einzige Teil, der noch "wahr" war?
Wieder zauberte ihre Freundin ihr ein Lächeln auf das Gesicht - sie mochte die Gespräche mit Lissa! Irgendwie, auf ihre eigene Weise~ "Ja, ich denke schon. Es ist eben ein Kommen und Gehen, aber man lernt auch ziemlich viele Leute kennen!" Was nicht unbedingt ein Gutes war. Immerhin hatte sie auch die meisten Leute, die sie nicht so ganz leiden konnte in diesen Milieus kennen gelernt. Wenn sie sich auch natürlich zu beherrschen versuchte, auf die ein oder andere Weise... Ihr Geld kam ja nicht von irgendwoher. Sie tippte rasch die Nachrichten zu Ende, dann wäre das Thema uch erledigt~ Und sie konnte sich dem Gespräch widmen.
"Entschuldige meine Unhöflichkeit", meldete sie sich wieder in die reale Welt zurück, fern von jeglichen 01-Kombinationen. Sie lehnte sich auch für einen Augenblick entspannt zurück, blickte irgendwohin, ehe sie ihren Block schließlich wieder hervorholte - Viso-Caster wurde nun weggepackt, sie erwartete Orlis Antwort in maximal zehn Minuten - und anfing, ihre Freundin zu skizzieren. "Schicksal?" Ein fragendes Wort, welches im Raum schwebte. Selbst nach einer Antwort verlangend und gleichzeitig eine Frage darstellend. "Es ist ziemlich merkwürdig, oder?" Es spielte ihr mal in die Hände, dann lief es davon. Es brachte Höhen und Tiefen mit sich, die dunkel und gleichzeitig mit gleißender Helligkeit gefüllt waren. "Es geht hoch, und dann wieder herunter... Manche sagen, dass etwas 'Schicksal' sei. Vorbestimmt. Irgendwie... macht einem das auch wieder Angst, oder?" Sie lachte, es trug einen Hauch von Bitterkeit mit sich. "Ich mag am liebsten wohl gar nicht daran denken, auch wenn ich eines ganz sicher weiß: Irgendwann führt der Weg ins Grab." Der Ort, an dem das 'Nichts' wartete, oder der Ort, an dem 'alles' war? Sie hatte keine Definition für dieses Wort. "Ob das Schicksal wohl einfach ein anderes Wort für Leben darstellen soll?" Sie schwieg kurz, hielt in ihren filigranen, schon fast vorsichtig anmutenden Bleistiftlinien inne. "Also führt das Leben zum Tod." Unweigerlich, unausweichlich. Es war so. Oder gab es doch eine 'Ewigkeit', die auf sie wartete?
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Beitrag von GastFr Sep 11, 2015 2:59 pm




»Don't you fear the night?«#007 × Lissa × Nadeshiko

Ohja, die Assoziation fand sie dabei immer am schlimmsten - da fand sie Menschen, die bei jeder Begegnung noch einmal nach dem Namen fragen eigentlich ganz amüsant. Man konnte stets etwas anderes, jemand anderes vorgeben zu sein. Oder sich seinen eigenen Namen neu erfinden. "Manchmal eine ganz lästige Sache", erwiderte sie kurzerhand, als ihre alte Freundin es halb ansprach. Ohja, Namen ... Sie waren seltsame Sachen, waren sie doch nur, damit man etwas genau ansprechen, jemanden genau ansprechen konnte und nicht die Welt gleich nannte - obgleich das auch schon ein Name für sich war, streng genommen.
Ein schwaches Lächeln zierte die Lippen der Blauhaarigen, als ein nostalgisches Gefühl sie durchfuhr, ganz im Zuge der Begebenheit mit dem Wind. Wie es sich noch einmal anfühlte, Kind zu sein - zu Hinterfragen und lasche, lose Antworten zu bekommen, unglaubwürdige, nicht wissenschaftlich bewiesene Antworten zu bekommen, um zufrieden zu sein, sich einer neuen Sache widmen zu können, die einem gerade in das Auge gefallen war. Den lieben langen Tag nur zu fragen und beantwortet zu werden, nicht das "wahre Leben" vor sich zu haben, der Stress, der keiner war, und einen doch in den Boden stemmte und drücken wollte. "Es ist wahr", bekräftigte sie die lose Aussage ihrer alten Freundin, indem sie ihn einfach - ganz einfach zu einem Aussagesatz erklärte. Der lose Zusammenhang bildete sich erst durch das Zuhören des Gesprächs, aber doch schien er für sich schon so vollkommen zu sein, dass kein Gespräch dahinter nötig war, um seinen Sinn zu verstehen. Dass etwas "wahr" war. Und das konnte sich auf viele Dinge beziehen.
Sie war ein wenig überrascht, ein Lächeln auf den Zügen der Dame neben ihr bemerken zu dürfen, aber sie nahm es hin. Sie meinte, dass man viele Menschen neu kennenlernen würde und alles. "Bei dir könnte ich mir sehr gut vorstellen, dass du dich mit ... etwa sechszig Prozent der Menschen nicht verstehst", riet die Blauhaarige schließlich belustigt. Man wusste ja nie, aber vielleicht war es ja so? Sie konnte nur das Umfeld ihrer Freundin grob schätzen, hatte sie davon gehört, dass sie in einer Organisation war, die nicht gerade die kleinen Dinger dreht und sie selbst auch nicht ganz so niedrig da stand - für ihren Charakter der unverblümten Wahrheit wahrscheinlich gerade genau das Richtige, um nicht in der Versenkung zu landen.
Aufmerksam hörte sie ihrer Freundin zu, die beinahe "schicksals"haft in genau der richtigen Position geendet war, in der es ihr ziemlich gut ging. Welch eine Ironie, welch ein Zufall! Nadeshiko hatte ihren Block heraus geholt, sodass es für Lissa ein stummes Zeichen war, sich jetzt nicht mehr so zu bewegen. Und das tat sie dann schließlich auch, steif war ihr Blick nach oben in den Himmel, schräg in den Himmel, gerichtet und die Hände lehnten ruhig an ihrem Körper, der Halt bei dem Baume fand. "Du magst das Schicksal nicht?", fragte sie also ruhig, nachdem sie dachte, ihre Freundin hätte geendet, "Ich finde es seltsam, wie du schon meintest. Man kann doch nun wirklich nicht eines anderen Leben vorherbestimmen, oder? Man kann den Menschen sagen, dass sie dann und wann das und das sagen und tun sollen, aber ... ist es nicht eher eine schlechte Schmierenkomödie?" Sie zog eine Augenbraue hoch, skeptisch. Alles endete im Grab. Das war wahr. "Ja ... Irgendwann landen wir alle dort, wo wir nicht sein wollen", schmunzelte sie, die Züge wieder sich entspannend, "... Oder dort, wo wir sein wollen. Weil man gewisse Erwartungen hegt, huh?"

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Beitrag von GastFr Sep 11, 2015 4:08 pm

#012 ❀ mit Lissa
Flüstert die Nacht
Damit schien das Thema Name erschöpft zu sein, wenngleich ein Thema bei ihr eigentlich kaum jemals erschöpft sein konnte - sie quetschte aus beinahe allem noch einen Funken Frage heraus, doch sie selbst hatte gerade den Blick für den Namen verloren. Willkommener war ihr dann doch durchaus die Thematik des Windes, welcher darauf folgte. Ein angenehmer Klang, ein leiser Zug, eine sanfte Berührung.
Die Wahrheit hinter den Dingen zu hinterfragen war eine Fähigkeit, die Nadeshiko sich schon sehr lange selbst beigebracht hatte. Wenn man mit Lügen aufwuchs, fragte man sich, was die Wahrheit eigentlich war - weil man immer nach dem suchte, was man nicht kannte. Niemand oder nur sehr wenige versuchten wirklich das zu finden, was wir wussten - weil sie ihre eigene Unwissenheit fürchteten? Vielleicht. Aber irgendwie beruhigten Lissas Worte sie auch ein wenig, irgendwo in ihrem Inneren. Denn wenn etwas wahr war, was es gut. Denn sie wusste, dass es irgendwo noch Rechtes gab in dieser Welt, und das war gut. Und wenn etwas gut war, war es unvorstellbar schön.
Als die Schätzung ihrer Freundin schließlich in die Runde kam, konnte die lilahaarige Malerin ein verschmitztes Grinsen nicht verkneifen. Ihre Freundin hatte ja ein lustiges Bild von ihr! "Im Grunde sind es eigentlich nur 20 Prozent", korrigierte sie ihre Freundin also, ihre Stimme schwang wie immer melodisch hin und her, sie schien immer ein wenig zu säuseln. "Du weißt ja gar nicht, wie gut ich mich mit Leuten verstehe!", gab sie dann, doch etwas pikiert zu verstehen. "Versuch's ja sogar bei Leuten, die ich nicht mag... wenn's sein muss." Dabei kam nur ein ganz bestimmtes Umfeld infrage, welches sie für die Tage wohl nicht mehr sehen würde~
Mit ruhigen Strichen hatte sie ihre Freundin angefangen zu malen. Es waren keine behutsamen, vorsichtig aufgesetzten Linien, die sie auf das Papier brachte, sondern schwungvolle, aber keine temperamentvollen. Sie versuchte, die Stille der Nacht einzufangen, während noch irgendetwas anderes in der Luft hing, was sie gar nicht mehr identifizieren konnte. Auch wenn es eine relativ warme Nacht war, herrschte eine gewisse Kühle vor, die durch das fahle Mondlicht verdeutlicht wurde. Ruhige Striche und leise Geräusche zierten dieses dunkle Gefilde ebenso wie das Gespräch, welches nun dem Schicksal zugewandt war. "Ich mag Vorstellungen von Schicksal nicht besonders, nein", antwortete Nadeshiko freimütig wie eh und je auf diese Frage. Sie hasste ein Gebilde wie das Schicksal nicht aus tiefstem Herzen wie unter anderem Haikus, aber doch mochte sie sie nicht. "Manche benutzen es als Ausrede für ihre Hilfslosigkeit und das macht mich wütend." Auch wenn sie dabei nie besonders wütend aussah, und auch jetzt umspielte ein sanftes Lächeln ihr Gesicht. Es war nicht ihre Art, ihre eigene Ruhe zu verlieren, die wohl das Letzte wäre, woran sie sich halten würde. "Dort, wo man am Ende ist. Die Meinungen teilen sich diesbezüglich wirklich seeeehr weit", ein leises Kichern entkam ihr, es klang freudig. "Es ist interessant zu hören, wie man sich um so etwas Nutzloses derartige Gedanken machen kann. Was hältst du davon?" Sie bemerkte, dass sie wohl vielleicht etwas verletzend ihr gegenüber gewesen sein könnte - immerhin waren ihre Eltern und Geschwister, die sie auch wirklich gemocht hatte, gestorben. Was ihre Familie anging, so konnte sie allesamt bleiben wo die Totemblume (wenn es sie gab) wuchs, ihr war es herzlichst egal.
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Beitrag von GastDi Sep 15, 2015 5:05 pm




»Don't you fear the night?«#008 × Lissa × Nadeshiko

Gelegentliches Schweigen ließ die Gedanken der Blauhaarigen in die Ferne schweifen, ein zarter Tropfen eines Gedankens über Namen, über Wahres und über Falsches, über den Wind und deren Geheimnisse, über die stillen Kostbarkeiten dieser Welt. So viele Gedanken, die ein Mensch befallen konnte - und auch nur ein einziger Mensch - und so viele Gedanken, die ungedacht verrinnen.
Manchmal aber waren Gedankengänge, die etwas zu erschließen versuchten, fehlerhaft und ungenau - so wie hier. Ein ungläubiger Ausdruck puren Erstaunens legte sich für einige Sekunden auf Lissas Gesicht, ehe es einem ergebendem Ausdruck des Annehmens Platz machte. "So ist das also - bei deiner Art hätte ich anders gedacht", schmunzelte sie dann doch eine Spur vergnügt. Man erfuhr doch immer wieder Neues über Menschen, die man zu kennen glaubte - was sichtlich nicht verkehrt war in ihren Augen. Sonst würde der Umgang mit zu vertrauten Menschen auch langweilen, mh? "Na dann, wünsche ich dir viel Erfolg beim Aus- und Versöhnen mit diesen zwanzig Prozent ... oder die Prozente, die sein müssen ~", gab sie immer noch recht amüsiert von sich, ein spielerisches Lächeln umfing ihre Züge.
Dennoch ließ sie bald wieder Raum für die Melancholie, die sie mit den schwungvollen Linien auf dem Papier wieder von Neuem befallen wollte. Sie sagte eine Zeitlang nichts, und hörte den beschwerdeähnlichen Auskünften ihrer Freundin gewissenhaft und ruhig zu, während sie selbst über das Schicksal nachdachte. Wenn das Schicksal ihr diesen "Freund" an die Seite gestellt haben sollte, dann konnte sie nur eines sagen: Sie mochte es nicht sonderlich - aber Mensch war ein Gewohnheitstier, sodass sie sich daran gewöhnt hatte.
"Es ist schon eine merkwürdige Sache", merkte Lissa schließlich an, "das Schicksal als Ausrede zu benutzen, wo es doch immer eine Möglichkeit gibt, 'diesem' zu entweichen ..." Ihre Gedanken schweiften zu der Leere, zu der plötzlichen Stille des Todes, die Luft des Vergangenen, die ihr dadurch noch ein wenig kühler vorkam. Wieder hörte sie nur zu, lauschte und dachte nach. Der Tod, das war schon eine seltsame, abstrakte Vorstellung. Wenn sie nur eine Allegorie dazu hätte, etwas Greifbares, was diesen bizarren Begriff annehmbar machte. "Ich weiß es nicht", antwortete sie also ehrlich, "Es erscheint mir irgendwie so ... unwirklich. Es ist kein Ort, an dem ich gerne gehen möchte - auch wenn ich vielleicht die ein oder andere Person wiedersehen würde ... Noch fühle ich mich nicht gerade dazu ermutigt, wenn du verstehst, was ich meine?" Ein vorsichtiges Schmunzeln huschte über ihre Lippen. Irgendwie war es vertraut und zugleich seltsam, mit Nadeshiko darüber zu reden. Oder so. Sie schloss für einen Moment ihre Augen, sah ihre geliebte Familie vor sich. So seltsam. Abstrakt. Unwirklich. Unvollkommen. Unnahbar. Hatte sie es in den fünfzehn Jahren eigentlich verarbeitet? Sie wusste es nicht - wo sie den Mörder doch jederzeit vor Augen hatte. ... Manchmal fragte sie sich, warum sie eigentlich noch Pokémon hatte.
Just in diesem Moment, in dem sie der Gedanke befiel, jedes ihrer drei langjährigen Gefährten ihren Weg zu lassen, erstrahlte für einen kurzen Moment die Sonne in ihrer Umgebung - zumindest, so schien es ihr. Es waren nur ein paar Sekunden, doch das Lichtel zu ihren Füßen schien darüber zu strahlen. Nicht davon zu reden, dass Lissa erst einmal total verblendet war. "Was ...?", brachte sie nur hervor, sie hatte die Augen unwillkürlich zusammengekniffen. Chandelier sah fragend zu ihr hinüber. Es war klar, dass er daran Schuld trug - wollte er aber mit dieser Aktion niemandem etwas Böses. Fragend sah sie ihr Pokémon an. "Warst du das?", fragte sie ihn, worauf er so etwas wie nickte. Wie zum Beweis ließ er es wieder heller werden - die pure Sonne. Ungläubig sah Lissa zu ihm hinüber. Hatte es gerade wirklich eine neue Attacke gelernt ...? Einfach so? Sie kannte diese Attacke, hatte sie sie doch oft genug gesehen. Mit erstaunten Augen sah sie ihren Kameraden an und grinste schließlich. "Danke", meinte sie sanft. Es schien, als habe sich jemand mächtig ins Zeug gelegt. Auch, wenn die Attacke vielleicht noch nicht wirklich ausgereift war - oder hielt sich das Lichtel nur wegen der Nacht zurück? Irgendwo hatte es doch etwas Erheiterndes an sich.

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Beitrag von GastDo Sep 17, 2015 4:30 pm

#013 ❀ mit Lissa
In unseren Gedanken gefangen
Das Gesicht ihrer Freundin strahlte eine gewisse Ungläubigkeit auf, die der Blume ein Kichern entlockte. Ja, manchmal waren die Wahrheiten des Lebens nicht das, was vorgab, die Wahrheit zu sein, im Grunde jedoch keinen Anspruch auf diesen Titel hatte. "Zumindest waren es bisher eher an die 80%, mit denen ich klar gekommen bin." Welche Menschen es noch gab, die sich hinter einem Geflecht von Lügen ihr Nest bauten, wusste sie natürlich nicht, doch sie war froh um ihr Unwissen in manchen Dingen. Ungewissheit ist manchmal jedoch nervenzermürbender, als jede Gewissheit - und andersherum. Menschliches Empfinden war immer ein zweischneidiges Schwert, wenn nicht sogar eines mit mehr als zwei Klingen. "Danke", seufzte diese dann dezent niedergeschlagen, für einen Augenblick richtiggehend verzweifelt - ehe sie sich wieder mit einem Lächeln begnügte. Sie hatte nun auch keine Lust, die ganze Zeit über dieses leidige Thema Trübsal zu blasen. Immerhin nahm sie ja auch einfach an, und wusste nie. Doch man wusste im Grunde nie, was wirklich wahr war, denn was war schon falsch?
Eine Zeitlang füllte nur das emsige Streichen eines Stiftes über Papier diese Stille, die durchaus angenehm war. Sie hingen ihren Gedanken jeder für sich nach, jede darüber nachdenkend, worüber man nachdenken wollte oder auch nicht. Es waren nichts sagende Gedanken, die von der ganzen Welt zu handeln schien, und doch eher das Nichts umfassten. Auf alles war in ihnen eine Antwort zu finden, doch was man suchte, war die Leere. Eine harmonische Stille, die unterbrochen wurde, dann und wann.
Das Schicksal war das Thema, welches sich nun in den Reihen breit machte. "Eben!", stimmte auch Nadeshiko ihrer Freundin zu, nicht hörbar erregt, aber doch aufgebracht. Sie mochte solche Menschen nicht. "Es gibt immer mehr als einen Weg. Immer." Selbst wenn dieser Weg der Tod war, er existierte. Man sollte eine Möglichkeit nicht verschmähen, nur, weil man sie nicht wahrhaben wollte! Die Menschen waren grausame Wesen, durch und durch, wenn sie Möglichkeiten außer Acht ließen. Denn auch der Tod besaß ein Existenzrecht, wie so vieles auch. Neben der Wahrheit pochte es auf sein Recht, da zu sein. "Ja, ich denke, ich kann nachvollziehen, was du meinst." Sie konnte es nachvollziehen, ja. Sie konnte es mit Logik bekleiden und die Gedankengänge, die ihr Gegenüber hegte, verstehen, ja. Mehr aber nicht. Sie hatte selbst nie das Bedürfnis verspürt, bestimmte Menschen zu sehen, denn diese sah sie. Es gab nur Weniges, was nicht in ihrer unmittelbaren Nähe war, denn etwas Anderes ließ sie schlicht und ergreifend nicht zu. Sie war ein egoistischer Mensch, doch sie konnte eben auch nichts anders. Das, was ihr lieb war, musste bei ihr sein, Ende.
Doch diese Gedanken erhielten ein jähes Ende, als wortwörtlich wohl die Sonne aufging. Als die Helligkeit ihre Augen erreichte, kniff sie instinktiv die Augen zu und öffnete sie erst wieder, als sie keine Wärme mehr spürte, sondern nur die Kühle der Nacht, die ihr um die Wangen strich. Ohje, was war das denn gewesen? "Das war mal unerwartet!", gab sie mit einem Lachen von sich. Sie schien amüsiert zu sein, denn der Übeltäter der ganzen Geschichte war klar. Wie niedlich! Ja, es hatte etwas Putziges an sich, es erinnerte sie fast an die Fürsorge ihres Höllenhundes, die dann und wann hervorblitzte... Das war aber bei Weitem nicht so niedlich. "Da hat jemand wohl jemanden sehr lieb~", säuselte sie schließlich noch mit fröhlicher Stimme. Hach, wie sie die Unterhaltungen mit Lissa doch vermisst hatte! Sie brachten so oft neue Erkenntnisse, kramten alte Ereignisse heraus und ließen einen über alles Mögliche nachdenken. Zumindest an Tagen (oder eher Nächten) wie heute einer war.
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Beitrag von GastSo Sep 20, 2015 2:21 pm




»Don't you fear the night?«#009 × Lissa × Nadeshiko

Der Bekanntenkreis ihrer alten Freunde würde Lissa wohl nie ganz verstehen können, aber sie bewegten sich zugleich auch in unterschiedlichen Kreisen - wenn Lissa jemanden nicht mochte, dann sah sie ihn so schnell nicht wieder, während Nadeshiko wohl die ein oder andere Person hatte, mit der sie wirklich einigermaßen gut auskommen musste; ein jämmerlicher Zwang der Zivilisation, auch ja gerecht, geordnet und "zivilisiert" miteinander umzugehen? Für sie war das Thema allerdings zur Neige, wenn auch nicht gänzlich beendet. "Immer wieder gerne ~", schmunzelte sie bei dem dezent niedergeschlagenem Gesicht ihrer alten Freundin. Das Leben spielte eben der ein oder anderen Person die ein oder anderen Tatsachen in die Hände, daran wollte sie so schnell auch nichts daran ändern. Manchmal gab es Dinge, die man unverändert ließ.
Die Stille war etwas, die Lissa manchmal unangenehm und in manchen Momenten wiederum sehr angenehm vorkam, ein verzwicktes Muster, worin man nichts und wieder nichts erkennen konnte - etwas Gleichmäßiges gab es nur manchmal, es war doch eher das subjektive Empfinden in jeder Sekunde. Jetzt empfand sie die sprachliche Stille angenehm, war sie doch erfüllt von den Geräuschen einer arbeitenden Künstlerin. Manche Momente fühlten sich an wie die Ewigkeit, andere wiederum blieben nicht lange. Irgendwie empfand sie es hier zweigespalten.
Lissa versank in Schweigen, nachdem die ein oder andere Sache erklärt und erläutert wurde, irgendwie fiel ihr nichts Ruhmreiches mehr ein, nichts Handfestes, rein gar nichts - es war einfach nur da und sie war froh darum, dass es da war. Das Schicksal war ein seltsamer Freund, ein seltsamer Feind und ein noch merkwürdigeres Familienmitglied. Der Tod dagegen war ein fester Begleiter, ein Begleiter, den man subjektiv sehen konnte, ob man nun wollte oder nicht. Er war da und sagte nie etwas, bis zu einem Augenblick, wo er sich endlich bemerkbar machte - ob das nun das Ende sein sollte, das war wiederum eine andere Frage. Eine gänzlich andere Frage, die sich zu stellen die Blauhaarige nicht mehr als nötig empfand, als wortwörtlich ein kleiner Sonnenschein erstrahlte.
Nach dem ersten Anflug von Ärger oder Verwirrung - sie wusste es nicht genau -, sprach sie mit freundlicher Stimme: "Na, komm schon, kleine Kerze ~" Sie winkte das kleine Lichtel zu sich heran und es machte sich zwischen den beiden Damen bequem, darauf aufpassend, bloß niemanden anzuzünden! Ein skeptisches Lächeln trat auf die Züge der Trainerin Chandeliers, was aber schnell in Sanftmut wechselte. "Scheint so, mh?", meinte sie mit höchst amüsierter Miene, stubste das Lichtel leicht mit einem Knöchel an. Chandelier hatte mal wieder damit begonnen, "Tote Kerze" zu spielen und rührte sich nicht.

Lissa dagegen sprach mit Nadeshiko über alle mögichen Themen, sie redeten und redeten, während Nadeshiko zeichnete und Lissa einfach nur da saß. Andere Freundschaften brauchten keine Worte, um verstanden zu werden, doch sie waren einfach glücklicher, wenn sie ihre Worte hatten, mit denen sie so vieles bereden konnten, was ohne Worte äußerst kompliziert wäre. Die Sonne stieg nach einer Weile, von der beide Damen nicht wussten, wie viel Zeit genau vergangen war, hoch in den sich rötenden Himmel und sie verabschiedeten sich im Glanze des Sonnenaufgangs.
Ein neuer Tag begann und eine andere Nacht endete.


to be continued in ... Kampfbar '≠0', Schwarze Stadt
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Beitrag von GastSo Sep 20, 2015 2:46 pm

#014 ❀ mit Lissa
Still und gemeinsam
Achje. Der Drang von Zivilisation und das Bedürfnis nach menschlicher Gesellschaft. Eine merkwürdige Struktur, die sich da Generationen von Köpfen überlegt hatten, und doch hatte sie sich durchgesetzt. Ob das Streben nach Einheit und Einverständnis jemals aufhören würde? Doch das wäre wohl eher ein anderes Thema, sie hatte selbst nicht mehr wirklich die Ahnung, worum's eigentlich gerade ging. Doch sie erwiderte nichts mehr auf Lissas Neckerei, denn es wäre wohl einfach die Realität. Sie hatte sich ja schließlich dafür entschieden, sich in diese Gefilde zu begegen. Irgendwann, vor so vielen Jahren, dass sie sie nicht mehr zählte. Niemals gezählt hatte. Es war wohl einfach eine... nichtige Sache.
Mit flotten Strichen skizzierte sie eine Profilzeichnung ihres Lavendels, wie ihr gerade in diesen Momenten im Mondschein auffiel. Es war eine beinahe zart anmutende Art und Weise, die Linien zu führen, und dennoch mit Geschwindigkeit über das Papier zu bringen. Manche Linien zog sie stärker nach, sodass wirklich der Eindruck einer Skizze entstand, die aus feinen Strichen und Endgültigkeit bestand. Es würde wohl nur eine Übung werden, doch sie mochte diese Art der Übung. Ah! Sie würde dieses Bild ihrer Freundin schenken. Wenn es fertig war. Immerhin durfte sie es wohl eher weniger publizieren, war ihre Freundin doch eher weniger ein Mensch der Öffentlichkeit als sie selbst.
Ein Schweigen kam wieder auf, welches sie mit Geschäftigkeit füllte. Ihr Stift ruhte nicht, die Linien zu zeichnen. Sie verwischte hier und da auch Linien mit ihren Fingern, vorsichtig. Es war ja nicht der härteste Stift, aber auch nicht der weicheste. Sie verlieh den Zügen hier und da etwas Weicheres, Sanfteres, ohne die Atmosphäre der Nacht zerstören zu wollen. Denn diese malte klare Züge zwischen Hell und Dunkel auf das Gesicht ihrer Freundin, wenn auch das Dunkel dominierte. Aber das war es ja wohl gerade. Wenn die Dunkelheit überwog, erschien einem das Licht strahlender als je zuvor. Vielleicht leuchtete sie deswegen auch so sehr in manchen Augen? Man könnte es als Indiz für ihre dunklen Machenschaften nehmen, doch niemand kam auf die Idee, solche Gedanken miteinander zu verbinden.
Wie hell ein Licht in der Finsternis wirken konnte, erlebte sie in den nächsten Augenblicken am eigenen Leib. Die Sonne ging auf, viel zu früh, und doch vielleicht passend. Sie beobachtete mit einem glücklichen Lächeln, wie sich das Pokémon und ihre Trainerin verstanden. Dass es dabei auch Schattenseiten gab, war ihr bewusst. Denn wo Licht war, war bekanntlich ja auch Schatten. Wobei Licht das Pendant zu so vielem war, wie ihr in den letzten Minuten auffiel.
Sie fing an, den Hintergrund des Bildes mit vorsichtigen Strichen dunkel zu färben, und Licht am unteren Ende des Papieres anzudeuten.

Die Stille, die sie eine Zeit lang vollkommen erfüllt hatte, wurde bald jedoch durch Worte ersetzt, die durch die Nacht drangen und sie schließlich auch verdrangen. Sie würde im Nachhinein nicht sagen können, worüber sie genau redeten, doch das war auch nicht die Hauptsache. Gespräche mit Lissa waren in ihren Augen immer wieder etwas Erfrischendes, wenn nicht sogar Besonderes. Sie brachten sie mal auf andere Gedanken als auf die, auf die sie sonst kommen würde. Und sie fühlte sich nachher meistens so, als würde sie sich die Seele aus dem Leib geredet hatten - auch wenn es nicht um persönliche Themen gegangen war. Sie überreichte, als der Himmel begann, sich heller zu kleiden, Lissa feierlich das Bild und schließlich trennten sich ihre Wege.
Cerberus begleitete sie ins Hotel zurück, in welches sie gegen Anfang des Tages und Ende der Nacht noch ein wenig Schlaf suchen würde. Der Tag hatte in ihren Augen durch die Nacht einen merkwürdigen Glanz bekommen, über den sie sich freute.
TBC ❀ Stratos City, Straßen von Stratos City
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Beitrag von GastSo Jul 02, 2017 7:55 pm

2 Tage später

Mit einem angestrengten Stöhnen ließ sich Nine auf eine Bank am Rande von Ferrula fallen. Seit der Nacht in der Kanalisation war der schwarzhaarige alles andere als ruhig, quälten ihn durch seine Schlafstörung doch mehrfach Alpträume und unwohl sein. Wo immer Hoyles auch grade war, Nice hoffte inständig, dass es ihm gut ging. Er hoffte es wirklich.. Während Marie zu ihm auf die Bank sprang, lehnte er sich zurück und streichelte sie etwas. Er war ausgelaugt und doch froh gewesen ein paar Tage Urlaub bekommen zu haben. Andernfalls konnte er zwar gut mit seinen Defiziten leben, doch seine Pokemon waren für ihn eine Familie und vor allem.. Hoyles war sein erstes Pokemon. Er hatte die meiste Zeit mit ihm verbracht und natürlich auch das meiste mit ihm erlebt. Sollte der Schwarzhaarige Hoyles nicht mehr wiederfinden, dann.. würde es ihm wohl den nächsten Schlag verpassen. Die Lösung seiner Probleme war also einfach: Hoyles wiederfinden. Aber dieser Kerl war so dermaßen durch den Wind, dass Nine keinerlei Vermutungen hatte, wo er am ehesten suchen sollte. Es ärgerte ihn, es ärgerte ihn wirklich sehr. Mit einem Seufzten ließ er von Marie ab und schaute gen Himmel. Die Sonne strahlte am Himmel und wurde immer mal wieder kurz von Wolken bedeckt. Von Regen war am heutigen Tag wohl keine Spur. "Ich hoffe es wird nicht allzu warm.." murmelte er kurz und schaute dann lächelnd zu seinem Sabbaione. Wir können ja nachher etwas essen? Hauptsache ich komm aus der Sonne raus.. fügte er noch hinzu, woraufhin das Feen-Pokemon eifrig nickte und von der Bank hüpfte, während sein Trainer sich auch erhob. Doch wo sollte er nun hin? So planlos wie er war, könnte er vermutlich drei mal Einall durchqueren. Tolle Voraussetzungen waren das auf jeden Fall nicht. Und trotzdem setzte er sich langsam in Bewegung, durch den Weg bestückt mit Laubbäumen und noch mehr Laubbäumen. Er war einfach nichts, gar nichts. Keine Menschen, kaum Pokemon, einfach nur die Natur. Ein erneutes Seufzten entwich dem Taijitu Mitglied, während er seinen Blick durch die Gegend schweifen ließ. Hier würde er vermutlich nichts finden.. aber er probiert es. "Siehst du irgendetwas interessantes Marie?" fragte er sein Pokemon doch diese schüttelte nur entschuldigt den Kopf. Und während Nice sich eigentlich nur kurz auf die Unterlippe beißen wollte - ärgerte er sich doch innerlich wieder über seinen Fehler -, spürte er von hinten druck, der so stark war, dass er schnell das Gleichgewicht verlor und ungünstig zu Boden flog. "Was war das denn grade..?!" grummelte er gedanklich und richtete sich schnell wieder auf, während er bemerkte, dass sich Marie wohl erschrocken hatte und zurückgesprungen war. Tja aber was war der Übeltäter nun eigentlich? Well, es war ein Wiesor. Irrtiert blickte er das kleine Pokemon an, bemerkte dabei zuerst gar nicht, dass er an seiner Lippe und auf der Wange blutete. Das Wiesor starrte ihn aber nur an, fast schon so komisch, wie in einem Horrorfilm. "Uhm.. hey?" versuchte er dann mal eine Begrüßung anzusetzen, ehe auch schon Marie übernehmen wollte, doch.. das Wiesor verschwand wieder. Es hüpfte einfach weg. "..." Ein leises Grummeln entwich dem Schwarzhaarigen, ehe er sich langsam wieder aufrichtete und den Staub von den Klamotten klopfte. "Geht es dir gut Marie?" fragte er sein Pokemon, welches auch gleich schnell nickte "Gut..". Ein kurzes Lächeln zierte seine Lippen, ehe sich dann auch wieder los machte. Und endlich schmeckte er auch das Blut, welches sein Kinn langsam runter floss. "Hm?" Kurz ging er mit seinem rechten Daumen über seine rechte Wange und Lippe. "Das muss ich nachher verarzten.." murmelte er und wups. Er lag schon wieder auf dem Boden. "Was zum..?!" murrte er und setzte sich schnell wieder auf. Tja und wieder das Wiesor. "Gibt es irgendein Problem?" fragte der Schwarzhaarige grade heraus und doch hüpfte es wieder einfach nur weg. "Das ist doch.." murrte er und erneut stand er wieder auf. "Lass uns schnell alles absuchen Marie.. und dann weg" sagte er und Marie stimmte ihm natürlich auch zu.
Bestimmt zwei Stunden verbrachte er dann mit seinem Pokemon auf der Suche nach Hoyles, doch alles vergebens. Mal wieder. Seufzend ließ er sich wieder auf die Bank fallen und ließ den Kopf sinken. "Was mach ich nur..?" säuselte er niedergeschlagen und massierte sich kurz die Schläfe. Marie hingegen beobachtete ihren Trainer besorgt, wusste sie natürlich von den körperlichen Problemen, mit denen ihr Trainer zu kämpfen hatte. So stupste das Feen-Pokemon seinen Trainer leicht von der Seite an, wodurch Nine seinen Arm kurz hob und Marie ihn ohne Probleme knuddeln konnte. "Danke.." lächelte er dankend und legte einen Arm um sie, doch plötzlich fing sein Hinterkopf an zu schmerzen und.. er flog wieder gen Boden, während Marie auf ihrem Trainer landete. "Also langsam reicht es mal..!!" grummelte er leicht gereizt und drehte sich schnell um. "Marie Energieball!" befahl er seinem Feen-Pokemon, dass auch gleich einen Energieball auf das Wiesor schleuderte, dass nur wenige Zentimeter auf der Lehne der Bank hockte. Es war somit ein Volltreffer. "Reicht es jetzt mal langsam?" maulte er das Pokemon an, welches sich daraufhin langsam aufrichtet. "W-Wiesor.." murmelte es dabei und schaute wieder zu dem Taijitus Mitglied hoch. Etwas verwirrt musterte der Schwarzhaarige das Pokemon, ehe er seufzte und sich zu dem Pokemon setzte. Marie sprang dabei auf seinen Schoß. "Was ist los?" erfragte Nine dann das Pokemon, ehe dies seinen Blick setzte. Es schien.. betrübt zu sein? Aber irgendwie war es komisch. Nach ein paar Sekunden tapste es langsam auf Nine zu und kramte in seiner Tasche. "H-Hey, was soll das..?!" fragte er irritiert, bis er den Finsterball erblickte, den das Pokemon raus zog und dem Informanten hin hielt. Soll ich dich etwa fangen..? sprach er leicht verunsichert, wusste er doch nicht, was er aus den Gestiken des Pokemons herauslesen sollte. Doch das Wiesor nickte recht schnell, woraufhin Nine den Ball lächelnd nahm. "Man, das hättest du auch freundlicher machen können.." lächelte er seufzend und warf den Ball etwas hoch, ehe er auf dem Wiesor landete und das Pokemon in dem Ball verschwand. Er wackelte ein paar mal kurz und blieb schlussendlich liegen. "Es.. ist zwar nicht Hoyles, aber er kann uns bestimmt helfen.." sprach er zu Marie und steckte den Pokeball ein. Als er wieder auf den Beinen war schickte er auch Marie erst mal zurück in den Pokeball und ging zurück in die Stadt, um sich ein Pflaster für seine Wage zu kaufen. Tja und dann? Hoyles natürlich weiter suchen.

Tbc:  Das Pokémon-Center der Schwarzen Stadt
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