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✗ 16.12.2019 | Galar ist da
Ab dieser News könnt ihr euch auch Pokémon aus Galar schnappen!
✗ 3.12.2019 | Allerlei News
In dieser News führen wir einige Lockerungen ein, allen voran bei unserer Shiny-Regelung und haben eine RPV-Abteilung überarbeitet.
✗ 1.12.2019 | Weihnachten im BoW
Es weihnachtet im BoW. Sei es unser Adventskalender oder auch eine Runde wichteln!
✗ 20.11.2019 | Mix-News
Hiermit führen wir die Mini-Plots ein!
✗ 10.11.2019 | News vor Galar
Diese News berichtet über einen frei gewordenen Ultrabesuch-Posten und hauptsächlich QoL Änderungen.
✗ 14.10.2019 | Gemischte News
Diverse News zu unserer aufs Eis legen Farbe, Pokékleinanzeigen und der Reisen-Mechanik. Hier könnt ihr mehr darüber erfahren.
✗ 02.09.2019 | Noch mehr Teamzuwachs
Sayuri ist nun spontan auch noch mit dabei! Näheres dazu hier.
✗ 01.09.2019 | Teamzuwachs
Amelia und Jim Helcon unterstützen nun neu das Team! Hier gibt's Näheres dazu.
✗ 22.08.2019 | Diverses
Handhabungen wurden ergänzt, Achievements angepasst und eine Mod-Suche wurde gestartet, weiteres dazu gibt es hier!
✗ 11.08.2019 | Teamänderung
Es gab eine Veränderung des Forenteams. Odile ist aus dem Team ausgetreten, weiteres dazu gibt es hier!
✗ 02.07.2019 | 4. Geburtstag!
Es ist so weit, BoW wird schon 4 Jahre alt! Um das gebührend zu feiern, gibt es hier ein Geburtstagsevent. Lasst es krachen!
✗ 26.05.2019 | Umfrage zum Umzug
Nach der Ankündigung von letzter Woche findet ihr hier nun die offizielle Abstimmung bezüglich eines Umzugs!
✗ 18.05.2019 | Zukunft des BoW
Derzeit gibt es bezüglich des Forums wichtige Dinge zu besprechen, die ihr hier nachlesen könnt. Aber keine Sorge, es ist nichts Schlimmes!
✗ 01.04.2019 | Osterevent
Mit dem Start des Aprils startet auch unser Osterevent. Wir wünschen allen Teilnehmern viel Spaß und eine schöne Zeit!
✗ 19.03.2019 | Noch frischerer Wind
Braun gebrannt aus dem Urlaub zurück, schließt sich Lawrence ab heute dem Team wieder an!
✗ 19.03.2019 | Wettbewerb
Bis zum 27.03. habt ihr die Möglichkeit, euch für den Wettbewerb in Orion City anzumelden!
✗ 11.03.2019 | Letzte News & WB-Umfrage
Jetzt habt ihr die Newswelle überlebt! Die letzten großen Änderungen wurden euch hier vorgestellt und als kleine, interaktive Aufgabe gibt es dazu noch eine Umfrage zu den Wettbewerbshallen, an der ihr teilnehmen könnt!
✗ 04.03.2019 | Überdosis News
News, News, News! Wie versprochen gibt es eine große Ladung voller Neuigkeiten und Änderungen, die ihr hier nachlesen könnt!
✗ 01.03.2019 | Veränderungen im Forum
Zwar steht das BoW momentan einer holprigen Zeit gegenüber, doch sitzt das neue Team fleißig daran, im Hintergrund an kommenden Änderungen zu arbeiten. Was genau das heißt, könnt ihr hier nachlesen!
✗ 02.07.2018 | Bonus für RPV & Taijitu
Jeweils die nächsten 5 Bewerber für die RPV und die Taijitu erhalten in der Bewerbungsphase satte 100 Bonuspunkte, die sie zusätzlich verteilen dürfen!
RPV (5/5) | Taijitu (5/5)
✗ 02.07.2018 | BoW wird 3 Jahre alt!
Beyond our Wishes feiert nun schon seinen 3. Geburtstag; feier mit! Mehr findest du hier.
✗ 24.02.2018 | Neue Wettbewerbshallen
Wir suchen neue Wettbewerbshallen! Nun habt ihr die Möglichkeit, Ideen für neue Hallen einzusenden und eure Hallenidee im Rollenspiel zu sehen. Mehr ist hier zu lesen.
✗ 30.11.2017 | Adventskalender 2017
Auch dieses Jahr dürft ihr euch wieder auf unseren Adventskalender freuen! Auch Bewerber haben etwas davon und dürfen die enthaltenen Geschenke für ihre unfertigen Steckbriefe verwenden.
✗ 13.08.2017 | Änderung der Wettbewerbe
Die Wettbewerbe des Forums haben bisher nicht wirklich geglänzt, weshalb ihr nun ins Spiel kommt! Habt ihr Ideen, Anregungen oder Wünsche für den Ablauf von Wettbewerben? Teilt sie uns mit uns sagt uns eure Meinung! Mehr dazu hier!
✗ 02.07.2017 | BoW feiert Zweijähriges!
Beyond Our Wishes gibt es nun schon seit zwei Jahren! Zur Feier des Tages haben wir uns ein paar schöne Dinge für euch ausgedacht, die ihr hier nachlesen könnt!
✗ 20.04.2017 | Ein alter Gegner tritt ab
Heute verabschieden wir uns leider von Shawn, der das Team aus zeitlichen Gründen verlässt, uns aber als User weiterhin beehrt! Wir bedanken uns herzlich für seine Unterstützung und die Arbeit, die er geleistet hat.
✗ 13.04.2017 | Eier hier, Eier dort!
Beyond Our Wishes wünscht euch allen frohe Ostern! Aus gegebenem Anlass haben sich 70 Eier im Forum versteckt. Ob ihr sie findet?
✗ 16.12.2016 | BoWinnliche Weihnachten!
Es weihnachtet in BoW! Bis zum 23.12.2016 habt ihr die Möglichkeit, eure Punkte zu verschenken. Die Bescherung gibt es am 24. Weitere Informationen findet ihr hier.
✗ 24.11.2016 | Adventskalender
Wie auch im letzten Jahr gibt es auch dieses Mal einen Adventskalender, bei dem ihr schöne Preise gewinnen könnt. Alles was ihr dafür tun müsst, ist euch anzumelden!
✗ 27.10.2016 | Teamwiederaufnahme
Wie in diesem Thread darauf hingewiesen wurde, wird Nahash ab heute ihre Teamarbeit als Gründungsadministratorin wieder aufnehmen.
✗ 02.07.2016 | Happy Birthday, BoW!
Das Beyond our Wishes feiert heute seinen ersten Geburtstag.
✗ 22.06.2016 | Geburtstags-Countdown
Es ist so weit! Nicht mehr lange und Beyond Our Wishes feiert seinen ersten Geburtstag! Um die Wartezeit bis zum großen Tag etwas spannender zu gestalten, gibt es einen Geburtstags-Coundown, an dem ihr teilnehmen könnt!
✗ 29.03.2016 | Teamänderungen
Avery hat das Team verlassen, wird aber als Nanaki weiterhin im Forum aufzufinden sein. Shawn wurde daher nun zum Admin ernannt und BoW hat mit Trafalgar, Qiuyi und Saari auch noch drei neue Moderatoren erhalten! Näheres hierzu findet ihr hier.
✗ 28.03.2016 | Oster Event
Überraschung gefällig? Zieht bis zu 3 Ostereier in diesem Thread und lasst euch überraschen, was daraus schlüpfen wird!
✗ 03.03.2016 | Yoshi nur noch im Hintergrund
Wie ihr in diesem Thread entnehmen könnt, hat Yoshi praktisch alle Aufgaben abgelegt und ist nur noch für die Technik und den Style zuständig.
✗ 01.01.2016 | Glücksziehen zum Neujahr
Versuch dein Glück doch mal bei unserem Glücksziehen, eventuell ziehst du ja das ganz grosse Los...?
✗ 30.11.2015 | Adventskalender
Passend zur Adventszeit könnt ihr jeden Tag ein Türchen in unserem Adventskalender öffnen. Was sich wohl dahinter verbirgt?
✗ 23.09.2015 | Das Oktoberevent
Sie ist wieder da. Die schaurig schöne Halloweenzeit! Daher haben wir für unser Oktoberevent gleich eine ganze Zombieapokalypse für euch parat. Fressen oder noch am fliehen?
✗ 14.09.2015 | Ein neuer Gegner erscheint!
Wie ihr aus diesem Thread entnehmen könnt, wird das Team von nun an von Shawn unterstützt.
✗ 25.08.2015 | Megaentwicklungen 2.0
Die Megaentwicklungs-Umfrage geht in die zweite Runde! Dieses Mal könnt ihr bis zum 30.08.2015 voten, wie die Megaentwicklungen in Zukunft gehändelt werden sollen. Hier könnt ihr abstimmen.
✗ 12.08.2015 | Megaentwicklungen
Entscheidet bis zum 20.08.2015 mit, wie Megaentwicklungen zukünftig gehandhabt werden sollen. Hier geht's zur Umfrage!
✗ 12.08.2015 | Wettbewerbshallen-Abstimmung
Bis zum 20.08.2015 könnt ihr nun für die Hallen abstimmen, die ihr im RPG sehen wollt! Die Abstimmung findet ihr hier.
✗ 16.07.2015 | Wettbewerbshallen
Bis zum 11.08.2015 (verlängert) könnt ihr mitwirken und uns eure Beschreibungen für Wettbewerbshallen schicken. Weiteres findet ihr hier.
✗ 16.07.2015 | Quests
Es gibt nun eine Übersicht, in der alle aktuellen Quests gelistet sind. Zudem wurde das Thema "Informationen zu Quests" erweitert.
✗ 11.07.2015 | Reservationsliste
Beim Erstellen eines Steckbriefes wird nun oberhalb des Editors eine Textbox mit Links zu den Reservationen angezeigt.
✗ 02.07.2015 | Eröffnung
Das Forum hat nun offiziell eröffnet! Ihr könnt euch anmelden und eure Steckbriefe beginnen. Sobald eure Steckbriefe angenommen sind, könnt ihr auch schon loslegen!
✗ 29.06.15 | Aufbau
Das Forum befindet sich weiterhin im Aufbau. Es fehlen noch einige Threads und Unterforen, ehe wir loslegen können!
Ab dieser News könnt ihr euch auch Pokémon aus Galar schnappen!
✗ 3.12.2019 | Allerlei News
In dieser News führen wir einige Lockerungen ein, allen voran bei unserer Shiny-Regelung und haben eine RPV-Abteilung überarbeitet.
✗ 1.12.2019 | Weihnachten im BoW
Es weihnachtet im BoW. Sei es unser Adventskalender oder auch eine Runde wichteln!
✗ 20.11.2019 | Mix-News
Hiermit führen wir die Mini-Plots ein!
✗ 10.11.2019 | News vor Galar
Diese News berichtet über einen frei gewordenen Ultrabesuch-Posten und hauptsächlich QoL Änderungen.
✗ 14.10.2019 | Gemischte News
Diverse News zu unserer aufs Eis legen Farbe, Pokékleinanzeigen und der Reisen-Mechanik. Hier könnt ihr mehr darüber erfahren.
✗ 02.09.2019 | Noch mehr Teamzuwachs
Sayuri ist nun spontan auch noch mit dabei! Näheres dazu hier.
✗ 01.09.2019 | Teamzuwachs
Amelia und Jim Helcon unterstützen nun neu das Team! Hier gibt's Näheres dazu.
✗ 22.08.2019 | Diverses
Handhabungen wurden ergänzt, Achievements angepasst und eine Mod-Suche wurde gestartet, weiteres dazu gibt es hier!
✗ 11.08.2019 | Teamänderung
Es gab eine Veränderung des Forenteams. Odile ist aus dem Team ausgetreten, weiteres dazu gibt es hier!
✗ 02.07.2019 | 4. Geburtstag!
Es ist so weit, BoW wird schon 4 Jahre alt! Um das gebührend zu feiern, gibt es hier ein Geburtstagsevent. Lasst es krachen!
✗ 26.05.2019 | Umfrage zum Umzug
Nach der Ankündigung von letzter Woche findet ihr hier nun die offizielle Abstimmung bezüglich eines Umzugs!
✗ 18.05.2019 | Zukunft des BoW
Derzeit gibt es bezüglich des Forums wichtige Dinge zu besprechen, die ihr hier nachlesen könnt. Aber keine Sorge, es ist nichts Schlimmes!
✗ 01.04.2019 | Osterevent
Mit dem Start des Aprils startet auch unser Osterevent. Wir wünschen allen Teilnehmern viel Spaß und eine schöne Zeit!
✗ 19.03.2019 | Noch frischerer Wind
Braun gebrannt aus dem Urlaub zurück, schließt sich Lawrence ab heute dem Team wieder an!
✗ 19.03.2019 | Wettbewerb
Bis zum 27.03. habt ihr die Möglichkeit, euch für den Wettbewerb in Orion City anzumelden!
✗ 11.03.2019 | Letzte News & WB-Umfrage
Jetzt habt ihr die Newswelle überlebt! Die letzten großen Änderungen wurden euch hier vorgestellt und als kleine, interaktive Aufgabe gibt es dazu noch eine Umfrage zu den Wettbewerbshallen, an der ihr teilnehmen könnt!
✗ 04.03.2019 | Überdosis News
News, News, News! Wie versprochen gibt es eine große Ladung voller Neuigkeiten und Änderungen, die ihr hier nachlesen könnt!
✗ 01.03.2019 | Veränderungen im Forum
Zwar steht das BoW momentan einer holprigen Zeit gegenüber, doch sitzt das neue Team fleißig daran, im Hintergrund an kommenden Änderungen zu arbeiten. Was genau das heißt, könnt ihr hier nachlesen!
✗ 02.07.2018 | Bonus für RPV & Taijitu
Jeweils die nächsten 5 Bewerber für die RPV und die Taijitu erhalten in der Bewerbungsphase satte 100 Bonuspunkte, die sie zusätzlich verteilen dürfen!
RPV (5/5) | Taijitu (5/5)
✗ 02.07.2018 | BoW wird 3 Jahre alt!
Beyond our Wishes feiert nun schon seinen 3. Geburtstag; feier mit! Mehr findest du hier.
✗ 24.02.2018 | Neue Wettbewerbshallen
Wir suchen neue Wettbewerbshallen! Nun habt ihr die Möglichkeit, Ideen für neue Hallen einzusenden und eure Hallenidee im Rollenspiel zu sehen. Mehr ist hier zu lesen.
✗ 30.11.2017 | Adventskalender 2017
Auch dieses Jahr dürft ihr euch wieder auf unseren Adventskalender freuen! Auch Bewerber haben etwas davon und dürfen die enthaltenen Geschenke für ihre unfertigen Steckbriefe verwenden.
✗ 13.08.2017 | Änderung der Wettbewerbe
Die Wettbewerbe des Forums haben bisher nicht wirklich geglänzt, weshalb ihr nun ins Spiel kommt! Habt ihr Ideen, Anregungen oder Wünsche für den Ablauf von Wettbewerben? Teilt sie uns mit uns sagt uns eure Meinung! Mehr dazu hier!
✗ 02.07.2017 | BoW feiert Zweijähriges!
Beyond Our Wishes gibt es nun schon seit zwei Jahren! Zur Feier des Tages haben wir uns ein paar schöne Dinge für euch ausgedacht, die ihr hier nachlesen könnt!
✗ 20.04.2017 | Ein alter Gegner tritt ab
Heute verabschieden wir uns leider von Shawn, der das Team aus zeitlichen Gründen verlässt, uns aber als User weiterhin beehrt! Wir bedanken uns herzlich für seine Unterstützung und die Arbeit, die er geleistet hat.
✗ 13.04.2017 | Eier hier, Eier dort!
Beyond Our Wishes wünscht euch allen frohe Ostern! Aus gegebenem Anlass haben sich 70 Eier im Forum versteckt. Ob ihr sie findet?
✗ 16.12.2016 | BoWinnliche Weihnachten!
Es weihnachtet in BoW! Bis zum 23.12.2016 habt ihr die Möglichkeit, eure Punkte zu verschenken. Die Bescherung gibt es am 24. Weitere Informationen findet ihr hier.
✗ 24.11.2016 | Adventskalender
Wie auch im letzten Jahr gibt es auch dieses Mal einen Adventskalender, bei dem ihr schöne Preise gewinnen könnt. Alles was ihr dafür tun müsst, ist euch anzumelden!
✗ 27.10.2016 | Teamwiederaufnahme
Wie in diesem Thread darauf hingewiesen wurde, wird Nahash ab heute ihre Teamarbeit als Gründungsadministratorin wieder aufnehmen.
✗ 02.07.2016 | Happy Birthday, BoW!
Das Beyond our Wishes feiert heute seinen ersten Geburtstag.
✗ 22.06.2016 | Geburtstags-Countdown
Es ist so weit! Nicht mehr lange und Beyond Our Wishes feiert seinen ersten Geburtstag! Um die Wartezeit bis zum großen Tag etwas spannender zu gestalten, gibt es einen Geburtstags-Coundown, an dem ihr teilnehmen könnt!
✗ 29.03.2016 | Teamänderungen
Avery hat das Team verlassen, wird aber als Nanaki weiterhin im Forum aufzufinden sein. Shawn wurde daher nun zum Admin ernannt und BoW hat mit Trafalgar, Qiuyi und Saari auch noch drei neue Moderatoren erhalten! Näheres hierzu findet ihr hier.
✗ 28.03.2016 | Oster Event
Überraschung gefällig? Zieht bis zu 3 Ostereier in diesem Thread und lasst euch überraschen, was daraus schlüpfen wird!
✗ 03.03.2016 | Yoshi nur noch im Hintergrund
Wie ihr in diesem Thread entnehmen könnt, hat Yoshi praktisch alle Aufgaben abgelegt und ist nur noch für die Technik und den Style zuständig.
✗ 01.01.2016 | Glücksziehen zum Neujahr
Versuch dein Glück doch mal bei unserem Glücksziehen, eventuell ziehst du ja das ganz grosse Los...?
✗ 30.11.2015 | Adventskalender
Passend zur Adventszeit könnt ihr jeden Tag ein Türchen in unserem Adventskalender öffnen. Was sich wohl dahinter verbirgt?
✗ 23.09.2015 | Das Oktoberevent
Sie ist wieder da. Die schaurig schöne Halloweenzeit! Daher haben wir für unser Oktoberevent gleich eine ganze Zombieapokalypse für euch parat. Fressen oder noch am fliehen?
✗ 14.09.2015 | Ein neuer Gegner erscheint!
Wie ihr aus diesem Thread entnehmen könnt, wird das Team von nun an von Shawn unterstützt.
✗ 25.08.2015 | Megaentwicklungen 2.0
Die Megaentwicklungs-Umfrage geht in die zweite Runde! Dieses Mal könnt ihr bis zum 30.08.2015 voten, wie die Megaentwicklungen in Zukunft gehändelt werden sollen. Hier könnt ihr abstimmen.
✗ 12.08.2015 | Megaentwicklungen
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✗ 16.07.2015 | Quests
Es gibt nun eine Übersicht, in der alle aktuellen Quests gelistet sind. Zudem wurde das Thema "Informationen zu Quests" erweitert.
✗ 11.07.2015 | Reservationsliste
Beim Erstellen eines Steckbriefes wird nun oberhalb des Editors eine Textbox mit Links zu den Reservationen angezeigt.
✗ 02.07.2015 | Eröffnung
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✗ 29.06.15 | Aufbau
Das Forum befindet sich weiterhin im Aufbau. Es fehlen noch einige Threads und Unterforen, ehe wir loslegen können!
Entwicklung C für 75 Punkte (bis 18.12.)
Einall :: Andere Orte :: Hain der Täuschung
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Westliches Waldstück
Im Westen des Hains der Täschung befindet sich eine große, dichte Baumgruppe unzähliger Bäume - unterschiedlicher Art und Größe. Wege sind hier kaum zu erkennen, lediglich eine kleine Lichtung sorgt für ein wenig Bewegungsfreiraum. Sie ist kleiner als die eigentliche Lichtung des Hains, bietet aber ein wunderschönes Lichtspiel, wenn die Mittagssonne hoch oben am Himmel steht und ihre Strahlen durch das Blätterdach der Bäume sendet.
Post #001, mit: Levia |
Und so landete er recht unsanft auf weichem Boden. Der Aufprall auf dem ihm unbekannten Untergrund hatte ihm die Luft aus den Lungen gesogen. Bäuchlings lag er da, mitten auf der Lichtung, die er selbst jedoch nicht als solche erkannte. Und es auch gar nicht konnte. Langsam stützte er sich mit seinen Armen ab und als er sich ein Stück nach oben gedrückt hatte, verblieb er in der Haltung: auf allen Vieren mitten in irgendeinem Gebiet, das er noch nie zuvor gesehen hatte. Und was machte er? Er starrte auf den grünen, weichen Boden, den er bisher noch nie gesehen hatte. Und dann hob er den Kopf - und starrte fortan seine Umgebung an, ungläubig und verwirrt, welcher Anblick sich ihm dort bot.
#012 | Mit Dawson | Lichtung
→ Nach dem Zeitsprung
Heute war der perfekte Tag zum Spazierengehen!
Ja, gut, für sie war eigentlich jeder Tag ein guter Tag um spazieren zu gehen – selbst Regentage hatten ihre schönen Seiten, jawohl. Auch wenn das wohl nur die wenigsten Leuten so sehen würden, zumindest hatte sie bisher noch niemanden getroffen, der es genauso sah. Auch wenn sie zugeben musste, dass ihr Antrieb wohl durch ihr Unbehagen Zuhause 'eingesperrt' zu sein nur etwas verstärkt wurde. Auch wenn sich das seit dem Umzug in ein eigenes Haus in Ondula wesentlich verbessert hatte. Es war so schön, dass sie jetzt mit ihrer Schwester richtig zusammen wohnen konnte! Das sie nun auch beide Arenaleiterinnen waren, machte die Sache nur noch sehr viel schöner und angenehmer.
Dür ihren Spaziergang hatte sich die Weißhaarige den Hain der Taäuschung ausgewählt. Er lag nicht allzu weit entfernt von Ondula und war zudem auch noch wunderschön. Die Baumkronen besaßen alle ein dichtes Blätterdach und besonders nach einem Regenschauer war die Luft hier sehr angenehm. Aber heute war ein schöner, sonniger Tag, den Levia mit all ihren Sinnen genoss.
Ebenso taten es ihre Pokemon, die, wie immer, an ihrer Seite waren und sich frei über das Gras bewegten. Rea, das Maracamba, versuchte das Folipruba Atari zum Spielen zu überreden – zumindest sah es ganz danach aus – doch das Pokémon verließ Levias Seite nicht und schüttelte seinen Kopf. Er war zwar manchmal zu Spielen aufgelegt, aber seit dem Überfall dieser Ultrabestien hatte sich auch das Pokémon verändert. Es verließ Levias Seite nur selten wenn sie unterwegs waren und schien sich nur Zuhause etwas mehr zu entspannen. Ein bisschen besorgt sah die Weißhaarige zu ihrem Folipurba: „Du kannst ruhig spielen gehen, Atari.“
Ihre kleine Brandwunde war außerdem auch gut verheilt, auch wenn sie eine feine Narbe an ihrem Unterarm zurückbehalten hatte. Nero hatte sie außerdem seit dem Tag in Rayono nicht mehr gesehen – hoffentlich ging es allen gut. Auch wenn das Ende ziemlich merkwürdig gewesen war .... zumindest wenn sie sich richtig daran erinnerte, denn manchmal kam es ihr so vor, als wäre alles nur ein Traum gewesen ... wären da nicht diese merkwürdigen Ereignisse.
Lev seufzte und schüttelte leicht den Kopf. Es würde nichts bringen darüber nachzudenken. Lieber sollte sie versuchen Atari seine Anspannung zu nehmen, die er auch nach diesem halben Jahr nicht ablegen wollte. Selbst das Irrbis und das Lilminip waren wieder wie früher – ganz zu schweigen von dem Maracamba, dass noch immer fröhliche Laute von sich gab und um das Folipurba herumtanzte. Also hockte sich Levia hin, um mit ihrem Pokémon zu sprechen:
„Amüsier dich mal ein bisschen Atari. Das was passiert ist, ist schon so lange her – mir ist nichts schlimmes passiert und hier ist doch außerdem nichts.“, hätte sie das wohl lieber einmal nicht gesagt. Plötzlich bebte für einen ganz kurzen Moment der Boden und Levia konnte hören, wie einige Bäume umgerissen wurden. Überall knackte und krachte es – ganz in ihrer Nähe!
Vor Schreck fiel Lev nach hinten auf ihr Hinterteil und konnte sich im ersten Moment nicht rühren.
Bei ihr stand Atari und fixierte die Richtung, aus der der Lärm gekommen war. Er schien dazu bereit zu sein jeden anzugreifen, der jetzt aus dem Unterholz stolpern würde.
Doch auch als der Lärm vorbei war, saß die Weißhaarige noch einen Augenblick wie versteinert auf dem Boden. Was zur Hölle war das gewesen?!
Leider hatten sich sowohl das Irrbis, als auch das Lilminip schneller gefangen als ihre Trainerin und sie waren neugierig. Sie tauschten einen kurzen Blick aus und schon flogen sie direkt in die Richtung aus der der Lärm gekommen war. Levia sprang stolpernd auf ihre Füße und sah ihren Pokémon fassungslos hinterher. „Hey! Das ist gefährlich, kommt zurück!“, rief sie, doch die beiden hörten nicht. Ohne zu Zögern rannte Levia den beiden hinterher – sie konnte doch nicht zulassen, dass ihnen etwas passierte, sie war schließlich für die beiden verantwortlich!
„Abby! Aralia!“, rief sie, doch die beiden hörten nicht. An ihrer Seite waren nur noch Atari und Rea, die aber ebenso nach den beiden zu Rufen schienen, wenn auch mit genauso wenig Erfolg wie Levia. Plötzlich lichtete sich der Wald und neben einer riesigen Schneise, die durch die Bäume gezogen war, sah Levia etwas, dass sie augenblicklich wie angewurzelt stehen ließ. Da stand ein Wesen auf der Lichtung .... ein Wesen, dass schon an die höchsten Bäume heran reichte und damit vielleicht 10 Meter groß war ... ein Wesen wie aus einer anderen Dimension.
Levia war kurz davor einige Schritte zurück zu gehen, als sie etwas sah, dass ihr einen fast noch größeren Schrecken einjagte. Sie konnte dass schimmernde Irrbis und das Lilminip deutlich erkennen – doch leider waren sie nicht allein. Abgesehen von diesem riesigen, überdimensionalen Irgendwas, war da noch jemand. Und eben dieser Jemand wurde gerade von Abby umkreist und neugierig betrachtet, während das Likminip vor ihm in der Luft hing und den Kopf genauso bewegte wie er es tat.
//Ohje.//, ohne weiter darüber nachzudenken lief Levia auf diese Person zu, dass sie dabei auch genau auf die Ultrabestie zusteuerte, war ihr in diesem Moment einerlei. Abgesehen davon bewegte sich die Bestie nicht einmal sondern saß wie ein zu groß geratener Felsen regungslos auf der Lichtung – vielleicht hatten sie Glück und es schlief gerade? Zumindest begann es nicht damit den Hain zu zerlegen, wie es damals diese Dinger in Rayono getan hatten.
„Abby! Aralia! Schluss jetzt!“, rief Levia, kaum das sie in Hörweite war. „Lasst den Jungen in Ruhe!“
Schließlich blieb sie stehen und sah ihre beiden Ausreißer an, die einen Moment zögerten, bis schließlich zuerst das Lilminip klein bei gab und zu ihr zurück schwebte. Nur das Irrbis wollte, wie immer, nicht hören und umkreiste den weißhaarigen Jungen ein weiteres Mal, während sie fröhliche Laute von sich gab. Das war doch jetzt nicht wirklich Abbys Ernst oder?!
Levia schritt auf das Pokémon zu und packte es schließlich. „Es reicht es Abby – du sollst doch keine anderen Menschen ärgern, dass habe ich dir schon hundert Mal gesagt ...!“
Abgesehen davon war es verdammt noch mal unglaublich peinlich. Das ihr Pokémon so gar nicht auf sie hören wollte warf kein gutes Licht auf sie als Trainerin.
„Entschuldige, falls dich meine Pokémon geärgert haben. Aralia und Abby sind leider etwas zu neugierig und verspielt manchmal. Ich hoffe sie haben dich nicht erschreckt oder gestört?“, fragte Levia vorsichtig nach und ließ dabei auch wieder Abby los, die jedoch freundlicherweise bei ihr blieb – auch wenn sie sich dabei auf ihrem Kopf niederließ. Auch Atari und Rea waren bei ihr angekommen und betrachteten den Fremden, wobei Ataris Blick jedoch auch immer wieder zu diesem riesigen Wesen huschte, dass noch immer in ihrer unmittelbaren Nähe regungslos auf dem Gras verharrte. Hoffentlich würde es so ruhig bleiben und der Junge hatte keinen zu schlechten Eindruck von ihr – warum musste Abby auch immer so frech sein ...
Zuletzt von Levia am So Nov 11, 2018 3:00 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Post #002, mit: Levia |
Sein Lachen erstarb aber genauso schnell, wie es gekommen war, als etwas vor seinem Gesicht auftauchte, dass er ebenfalls noch nie gesehen hatte - nicht einmal als Projektion. Erschrocken wich er schnell einen Schritt zurück, wollte Abstand zwischen sich und diese...was auch immer sie waren bringen, doch das eine der beiden, ein lilanes kleines Wesen, ließ nicht von ihm ab und umkreiste immer wieder seinen Kopf. Panik stieg in ihm auf, da er nichts damit anzufangen wusste - was waren sie? Was wollten sie von ihm? Waren sie geschickt worden, um ihn verrückt zu machen? Dass dieser Gedanke völlig absurd war, kam ihm da gar nicht in den Sinn. Panisch fing er an, mit seinen Armen zu wedeln, um diese Wesen zu vertreiben.
Bevor er weiter darüber nachdenken konnte, zuckte er abermals zusammen, als er die Stimme einer jungen Frau vernehmen konnte. Sie rief zwei Namen und befahl ihnen, dass sie ihn in Ruhe lassen sollten. Abby und Aralia? Waren das nicht Mädchennamen? Verwirrt sah er sich um, konnte jedoch niemanden sonst erblicken. Erst als das grüne Wesen auf die junge Frau hörte, dämmerte es Dawson, dass die Wesen irgendwie zu ihr gehörten. Was völlig absurd war - jeder hatte höchstens einen Patreos! Niemals aber mehrere. Und diese Frau...sie hatte gleich vier? Denn mit ihr waren noch zwei weitere Wesen aufgetaucht, beide in grüner Farbe, jedoch vollkommen unterschiedlicher Gestalt. Es war beängstigend und langsam fing Dawson an sich zu fragen, ob die Regierung das nicht eingeplant hatte, um dafür zu sorgen, dass er sich nie wieder ihren Regeln widersetzte - aus Angst, ihm könnte irgendetwas Schlimmes passieren. Das lilane Etwas umkreiste ihn außerdem auch weiterhin, was ihn schier verrückt machte. Es sollte endlich damit aufhören! Doch er rührte sich einfach überhaupt nicht mehr und versuchte, seine Aufmerksamkeit ganz auf die Frau zu fokussieren - die jetzt auf sie zuschritt und das lilane Wesen packte, sodass es keine andere Wahl hatte, als mit dem Umkreisen aufzuhören. Das verunsicherte Dawson allerdings nur noch mehr und er zuckte zusammen.
#013 | Mit Dawson | Lichtung im Hain der Täuschung
Erst jetzt fiel Levia auf, dass der Junge sie und ihre Pokémon ziemlich erschrocken musterte. Lag das jetzt wirklich an ihr? Das konnte nicht sein, denn schließlich stand da ein riesiges Ding auf der Lichtung, dass definitiv vorher nicht da war und gefühlt einen Viertel des Waldes nieder gemäht hatte, als es herkam! Aber dennoch sah der Junge ganz eindeutig zu ihr und ihren Pokémon. Mehr noch, denn als sie das Irrbis daran hinderte den fremden Weißhaarigen weiterhin zu umkreisen, sagte er etwas, dass sie stutzen ließ. Hatte er ihr Pokémon gerade ein Patreon genannt?
Was war denn das schon wieder?
Jetzt war es an Levia einen Moment verwundert den Jungen vor sich anzuschauen. So ein Wort hatte sie definitiv noch nie gehört. Aber das bekam der Junge gar nicht mehr mit, da er ziemlich beschämt zu Boden sah und erst wieder aufblickte, als sich Levia für ihre Pokémon und deren Verhalten entschuldigte.
Sie sah den Jungen an und neigte leicht den Kopf, als er gar nicht darauf einging, sondern das Wort Pokémon ziemlich fragend wiederholte, als hätte er noch nie davon gehört. Das war doch aber unmöglich .... oder?
Dennoch ... die Art wie er sie uns ihre Pokémon ansah .... dass er nicht auf dieses fremde, riesige Ding reagierte, dass sie potenziell mit einem Schlag töten könnte ... dass er hier war, obwohl jeder weg gerannt wäre, wenn so ein Ding auf ihn zu käme ....
Levia schüttelte innerlich den Kopf um sich zur Ordnung zu rufen. Nein, das war unmöglich – vielleicht hatte der Junge ja auch jahrelang irgendwo eingesperrt gelebt .... oder hinter dem Mond .... oder .... ach egal.
„Ähm, ja, Pokémon.“, sagte sie endlich. „Das hier sind meine Pokémon. Sag bloß du hast davon noch nie gehört?“, fragte sie den Jungen verwirrt. „Und ich weiß zwar nicht, was du vorhin meintest, aber Patreons sind das ganz sicher nicht – ich weiß ja nicht mal was das sein soll.“
Oder war das einfach sein Wort für Pokémon?
Von den ganzen Fragen, die sich ihr in diesem Moment auftaten würde sie sicherlich noch Kopfschmerzen bekommen. Ob das hier nicht nur irgendeine Art von Traum war? Ein ziemlich schräger Traum ....?
Gerne hätte sich Levia in den Arm gekniffen um das zu überprüfen, doch sie hielt sich zurück um nicht einen noch schlechteren Eindruck auf den Jungen zu machen ... falls das überhaupt möglich war. Abby und Aralia hatten schließlich ganze Arbeit geleistet.
„Oh, im übrigen, mein Name ist Levia, und das hier sind Atari, Abby, Aralia und Rea – und wie heißt du?“, fragte sie stattdessen, um das Gespräch in eine normale Bahn zu lenken – zumindest hoffte sie das. Sie deutete zudem kurz auf jedes ihrer Pokémon, während sie ihre Namen nannte - ob sie vielleicht auch erwähnen sollte um welche Pokémon es sich dabei handelte? Denn zu kennen schien er Pokémon ja scheinbar wirklich nicht.
Außerdem musste sie nachher unbedingt Larry davon erzählen und hoffen, dass diese sie nicht für verrückt halten würde. Aber gerade sie als ihre Zwillingsschwester musste ihr das doch glauben oder? Ganz zu schweigen davon, dass sie sich so etwas verrücktes doch niemals einbilden könnte, oder?
Ein riesiges Etwas auf einer Lichtung und ein Junge, der keine Ahnung von Pokémon zu haben schien waren garantiert keine Dinge, die man sich einfach so ausdachte ...! Also ... zumindest sie nicht. Argh! Levia tat schon wieder fast der Kopf weh – sie war sich ja nicht einmal sicher, ob sie diesem Jungen überhaupt ihre Hand hinhalten sollte oder nicht. Es war so, als ob sie mit jemandem spräche, der von einem ganz anderen Planeten käme ....
Aber wie gesagt, dass war doch schließlich vollkommen unmöglich, oder?
Das Lilminip hatte es sich inzwischen auf Levias Schulter bequem gemacht und betrachtete den Fremden aufmerksam, während es das Sonnenlicht genoss, dass auf sie herunter strahlte. Doch trotz der angenehmen Wärme und der eigentlich wunderschönen Umgebung war die Situation gerade äußerst merkwürdig. Denn obwohl sie die Anwesenheit des riesigen Pokémons verunsicherte, wusste Levia nicht so recht, wie sie ihre neue Bekanntschaft darauf ansprechen sollte.
Etwas unsicher kratzte sie sich leicht am Hinterkopf, bevor sie, nach einem kurzen Blick in Richtung des riesigen, felsähnlichen, grauen Dings, sich wieder an den Weißhaarigen wandte. „Sag mal ... hast du nicht mitbekommen, dass dieses riesige ... äh ... irgendwas? ... hier abgestürzt ist?“, damit sah sie wieder leicht zur weiterhin äußerst friedlich dastehenden Ultrabestie, die Levia jedoch nach wie vor nicht als solche erkannte, denn begegnet war sie ihr damals in Rayono nämlich nicht. Gingen etwa wieder solche Portale überall hier im Land auf und fingen an fremde Pokémon in ihre Welt zu entlassen?
Dieser Gedanke bereitete der Weißhaarigen Unbehagen, auch wenn dieses Exemplar hier äußerst friedfertig zu sein schien. Mit Absicht hatte es die Bäume bei seiner Landung ja offensichtlich nicht umgemäht – sonst würde es ja damit weiter machen, oder?
Etwas fragend betrachtete Levia ihre neue Bekanntschaft, die jedoch, wenn auch aus anderen Gründen, ebenso verwirrt zu sein schien wie sie in diesem Augenblick. Doch noch war Levia nicht ganz klar was genau das war .... denn noch immer kam ihr nicht in den Sinn, dass dieser Junge vor ihr gemeinsam mit der Ultrabestie erschienen sein könnte. Dazu hielt sie diesen Gedanken für viel zu absurd.
Zuletzt von Levia am So Nov 11, 2018 2:59 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Post #003, mit: Levia |
Als sich die junge Frau dann aber vorstellte, kehrte ein wenig Normalität in die ganze Sache ein. Ein wenig. Mit Namen konnte er durchaus etwas anfangen, doch es verwirrte ihn, dass sie sich lediglich mit ihrem Vornamen vorstellte. Üblicherweise sprach man sich doch zunächst mit dem Nachnamen an? Und dann waren da noch die vielen Namen ihrer Begleiter, die er erst recht nicht nachvollziehen konnte. Wieso hatte sie derartig viele Miniatur-Patraeos? Sie musste etwas ganz besonderes sein! Und daher auch weit über ihm stehen. Und weit über der Präsidentin. Was allerdings auch absolut keinen Sinn ergab. Niemand stand über der Präsidentin. Aber er hatte noch von keinem Fall gehört, in dem jemand gleich vier Beschützer an seiner Seite hatte.
#014 | Mit Dawson | Lichtung im Hain der Täuschung
Sollte er sie kennen, fragte er .... Sollte er sie kennen?! Natürlich sollte er sie kennen! Pokémon waren jetzt weiß Gott nichts unnatürliches oder so seltenes, dass man sich über sie wundern sollte – und doch tat ihr Gegenüber genau das und Levia widerstand dem Drang sich die Hand vor die Stirn zu schlagen. Das wäre nur unhöflich gewesen und sie sollte wenigstens versuchen mit ihrem Gesprächspartner nett und freundlich zu sprechen .... sie wollte schließlich auch nett behandelt werden, oder?
Aber das war bei Arceus nicht leicht – zumindest musste sich Levia ziemlich zurückhalten, da sie genau wusste, dass ihre direkte Art manchmal etwas ... ungestüm ... sein konnte. Also versuchte sie es auf die freundliche Tour: „Also .... eigentlich schon. Ich habe zumindest noch nie jemanden getroffen, der keine Pokémon kennt. Sie sind hier schließlich überall.“
Auf sein fassungsloses Gesicht, als sie ihm erzählte, dass sie nicht wisse, was Patraeos sein sollten, wusste sie im ersten Moment auch nichts zu sagen – stattdessen schüttelte sie zunächst den Kopf bevor ihr doch noch etwas einfiel, was sie sagen konnte. „Nein ... sollte ich das?“
Sie sah ihren gegenüber recht fragend an. Na immerhin antwortete er auf ihre Frage und sie erfuhr, dass sie mit einem gewissen Dawson sprach. Das erleichterte einiges – denn so konnten sie sich jetzt zumindest mit Namen ansprechen.
„Nett dich kennenzulernen, Dawson.“, meinte sie daraufhin, lächelte etwas und war doch erleichtert, dass das Gespräch in einem gewissen Rahmen normal verlief – dachte sie zumindest. Denn abgesehen davon, dass Dawson ständig zu diesem Ding schaute, war er wohl immer noch mit ihr und ihren Pokémon überfordert. Ein bisschen überfordert war Levia auch – und zwar, weil ihr langsam dämmerte, dass ihr Gegenüber und das riesige Ding zusammengehören konnten.
Dieser Verdacht erhärtete sich nur noch mehr, als Dawson sie ansah, als sei sie eine Verrückte, nachdem sie ihn gefragt hatte, ob er nicht mitbekommen hatte, wie das Irgendwas hinter ihnen abgestürzt sei. Er bezeichnete das Wesen als ... Aruhin? Moment, das Ding hatte einen Namen und er kannte es wirklich?!
Jetzt war es an Levia ihren Gegenüber fassungslos anzuschauen – und leider war er noch nicht fertig mit seiner Vorstellung. Er fing an davon zu faseln, dass hier niemand abgestürzt sei und ob das hier eine neue Bestrafung sei und das man ihn damit ja nicht klein kriegen würde. Die Weißhaarige sah zu ihren Pokémon, die jedoch ebenso verwirrt zu sein schienen wie ihre Trainerin. Diese strich sich dann auch durch ihre Haare, bevor sie sich zu Dawson wandte, der wohl gerade dabei war vollends seinen Verstand zu verlieren.
„Aruhin? Also dieses .... äh ich meine .... es hat einen Namen?“, fragte sie, noch immer sichtlich verwirrt. „Es gehört also zu dir? Außerdem, was für eine Bestrafung? Hier wird niemand bestra- ... was zur Zerrwelt tust du da?!“
Noch bevor Levia auch nur versuchen konnte Dawson zur Vernunft zu bringen, war dieser auch schon zu einem der Bäume gegangen und begann ihn ... abzusuchen? Für einen Moment beobachtete sie das Schauspiel und wie Dawson danach fragte, wo man 'das' ausschalten könnte. Wo dachte er denn bitte, dass sie hier waren?
„Ausschalten? Was denn bitte ausschalten? Wir sind hier doch nicht in einem Computerspiel, Dawson.“, versuchte Levia es noch einmal. Sie betete darum, dass er wieder zur Vernunft kommen möge, bevor auch sie noch anfing an ihrem eigenen verstand zu Zweifeln. „Und natürlich ist Aruhin hier abgestürzt – die kleine Schneise und die umgeknickten Bäumen kommen doch nicht einfach aus dem Nichts zustande.“
Auch wenn Levia noch nicht ganz verstand wieso dieses Etwas bei ihnen einen Namen hatte, so war es wohl doch besser, wenn sie den Namen benutzte und es nicht umschrieb, denn das schien Dawsons Psyche alles andere als gut zu tun. Okay, er war derjenige, der gerade versuchte die reale Welt abzuschalten, aber noch schlimmer wollte sie es nun wirklich nicht machen. Aber was sollte sie denn bitte noch tun um den Jungen wieder ins Hier und Jetzt zurück zu holen?
Denn jetzt drückte er wie wild auf seiner Armbanduhr herum, als ob er davon etwas erwarten würde. So langsam konnte man wirklich glauben, dass Dawson nicht von dieser Welt war. Ein bisschen verzweifelt strich sich Levia abermals durch die Haare, bevor sie ein paar Schritte auf Dawson zutrat, jedoch darauf achtend, ihm möglichst nicht zu nahe zu treten, für den Fall, dass dieses Ding doch zu ihm gehörte und er sein 'Patreaos' – oder wie auch immer es hieß – noch auf sie hetzte. Ihre Pokémon blieben freundlicherweise zurück, als ob sie verstanden hätten, dass Dawson sich bei ihnen nicht wohl fühlte, Das Lilminip sah nun zu Aruhin, während sich das Irrbis neben dem Maracamba ins Gras gesetzt hatte. Nur Atari beobachtete das ganze Geschehen sehr aufmerksam und ließ weder Levia noch Dawson aus den Augen.
Levia betrachtete den Jungen vor sich relativ besorgt. Nicht nur schien er irgendwie vollkommen durchgedreht zu sein, sondern wirkte gleichzeitig auch extrem verloren. Sie hatte das Gefühl, dass sie ihn nur zu einem geringen Teil verstand – und ihre Probleme sich gegenseitig richtig zu verständigen, waren nur noch weitere Zeugen davon. Vorsichtig räusperte sich Levia, um auf sich aufmerksam zu machen und sah Dawson an.
„Alles ... in Ordnung bei dir Dawson?“, fragte sie vorsichtig nach und sah ihn weiterhin besorgt an. Irgendwie tat ihr dieser Junge Leid – und das nicht, weil er sich so komisch verhielt, sondern weil seine Taten irgendwie mehr etwas von Verzweiflung als von Bedrohung an sich hatten. Die Training hatte nicht das Gefühl einem schlechten Menschen gegenüber zu stehen.
„Sag mal ... von woher kommst du?“, sie sah Dawson offen an. Vielleicht brachte diese Frage etwas Licht ins Dunkel? Vielleicht brachte sie auch noch mehr Fragen, aber so käme sie vielleicht wenigstens ein Stückchen voran. Irgendworan musste es ja schließlich liegen, dass er keine Pokémon kannte, oder?
Leider bemerkte Levia genau in diesem Moment, dass es sich etwas Grünes in Dawsons Haaren bequem gemacht hatte. Ein junges Webarack war wohl aus den Ästen des Baumes gefallen – eigentlich nichts ungewöhnliches vor allem für junge Pokémon dieser Art – doch in Anbetracht von Dawsons bisherigen Reaktionen war das hier wohl der ungünstigste Zeitpunkt, den man sich hätte wünschen können. Aber vielleicht bemerkte er es ja gar nicht, bis sich das junge Spinnenpokémon von alleine wieder in sein Nest bequemte?
Levia jedenfalls versuchte nicht zu offensichtlich auf das kleine Pokémon in Dawsons Haaren zu schielen, sondern lieber den Jungen anzusehen, der ihr momentan solche Sorgen bereitete. In diesem Augenblick wünschte sie sich sehr, dass sie eine Idee hätte, was sie tun könnte, aber ihr fiel beim besten Willen nichts ein. Diese ganze Situation war schlichtweg einfach unglaublich und definitiv nicht von dieser Welt ....
Zuletzt von Levia am So Nov 11, 2018 2:59 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Post #004, mit: Levia |
Die folgende Frage nach seiner Herkunft ließ ihn dann auch abermals innehalten. Woher er kam? Meinte sie damit seine Schicht? Seinen jetzigen Wohnort? Verwirrt starrte er sie weiter an. Er hatte auf diese Frage keine Antwort, denn sie war ihm noch nie gestellt worden. Warum auch? Jeder kam aus Pandragon - woher auch sonst?
#015 | Mit Dawson | Lichtung im Hain der Täuschung
Na super, das hatte es gebracht. Es wurde immer klarer, dass keiner verstand wovon der andere sprach – aber es war doch wohl offensichtlich, dass er hier keine Patraeos vor sich hatte – was auch immer sie sein mögen. Aber gut, wahrscheinlich war es besser dieses Thema auf später zu verschieben, besonders in Anbetracht des Nervenzusammenbruchs von Dawson, der folgte, nachdem sie sich einander vorgestellt hatten.
Gut, vielleicht war er auch verrückt, schließlich suchte er nach irgendeinem Ausschalter indem er einen Baum absuchte, der ganz offensichtlich keinen besaß. Levia betrachtete die versuche Dawsons mit einer Mischung aus Besorgnis und Verwirrtheit – so etwas war ihr tatsächlich noch nicht untergekommen – und sie war manchmal doch schon generell nicht unbedingt gut im Umgang mit solchen Menschen, die Probleme hatten. Wieso begegnete also ausgerechnet ihr jemand, der ganz offensichtlich jemanden brauchte, der ihn verstand?! Denn genau das tat Levia nicht.
„Erwählt?“, fragte Levia verwundert, bevor sie einen Moment darüber nachdachte. „Ah, verstehe, er hat sich dir also freiwillig angeschlossen. Ist das bei euch so üblich?“
//Vielleicht beruhigt er sich ja, wenn ich ein wenig mitspiele ... mir behagt das ganze zwar nicht, aber das ist immer noch besser, als wenn er hier gleich noch zusammenbricht oder sonst etwas schlimmes passiert//, dachte sich die Weißhaarige und sah Dawson dabei zu, wie er langsam aber sicher verzweifelte. Er tat ihr Leid, aber was bitte sollte sie machen?
Er drückte wild auf seiner Armbanduhr herum, als würde er etwas davon erwarten. Dachte er etwa dass eine Uhr ihm bei seinem Problem helfen konnte? Wer schleppte überhaupt ständig eine Uhr mit sich herum? Die einzige Uhr, die Levia besaß, war auf ihrem Viso-Caster und das war's. Sie machte sich doch nicht Stress, dass sie anfing ständig auf die Uhr zu schauen – zumindest solange wie sie keinen Termin hatte. Doch Dawson schien zu glauben, dass seine Uhr zu mehr in der Lage war, als nur die Uhrzeit anzuzeigen.
„Wieso drückst du ständig auf der Uhr herum? Sollte da jetzt etwas passieren?“, fragte sie verwirrt. Dieser Junge warf wirklich immer mehr Fragen auf. Patraeos, Ausschalter und jetzt noch das mit der Armbanduhr. Levia legte kurz eine Hand an ihren Kopf und rieb sich leicht die Schläfe. Ihr Kopf tat weh von den ganzen Dingen die sie momentan irgendwie versuchte zu verstehen und einzuordnen – doch das Problem war, sie konnte es nirgendwo einordnen. Das hier ging weit über ihr Verständnis hinaus und Dawsons Panikattacken waren da ebenso wenig hilfreich.
Doch das änderte sich, als Levia die umgestürzten Bäume erwähnte. Dawson sah nämlich ganz danach aus, als hätte er es gar nicht bemerkt und dann plötzlich wurde er ganz ruhig. Dieser abrupte Wechsel von einem Extrem ins nächste warf Levia erneut aus der Bahn. War das jetzt, was man die Ruhe vor dem Sturm nannte? War seine vorherige Panik vielleicht nur ein Vorläufer gewesen? Was sollte sie tun, wenn er tatsächlich komplett ausrastete?
Wenn dieses Patraeos tatsächlich sein Beschützer war, würde er ihn bestimmt bei jeder Bedrohung verteidigen. Wäre dieses Ding nicht hätte ihn Levia am liebsten gepackt und einmal kräftig geschüttelt um ihn zur Vernunft zu bringen, aber so blieb ihr nichts weiter übrig, als sich vollkommen unbeholfener Worte zu bedienen, von denen sie nicht einmal wusste, ob sie überhaupt halfen. Und Dawsons Frage danach, ob er jetzt sterben würde, zeigte ihr, dass das ganz offensichtlich nicht so war. Überrascht sah sie ihren Gegenüber an.
„Sterben? Wie kommst du jetzt bitte darauf?“, fragte sie und betrachtete den Jungen noch besorgter als vorher schon. „Niemand stirbt hier – das kannst du mir glauben.“
Bam – war das nun das nächste dicke, fette Fettnäpfchen in das sie treten würde? Ja, ganz offensichtlich war es bisher, dass dieser Mensch ihr glauben wollte und konnte – natürlich würde er es auch jetzt tun. Aber es war doch die Wahrheit. Argh, wieso tat sie sich das an? In ihrem Kopf rotierte alles, um die Dinge, die gerade geschahen in eine logische Reihenfolge zu bringen.
»Ursprünglich vom äußeren Ring, jetzt wohne ich im Stadtkern, wie jeder mit einem Patraeos an seiner Seite.« , diese Worte rissen Levia aus ihrem wirren Gedanken und Selbstzweifeln. War sie tatsächlich dabei verrückt zu werden und begann sich Dinge einzubilden, oder war das hier nur ein schlechter Scherz und gleich sprang ein Fernsehteam aus den Büschen? Aber ... dieser Absturz war so echt ... das kleine Erdbeben, die umgeknickten Bäume ... das konnte man doch gar nicht fälschen, oder? Sowas würde man doch selbst fürs Fernsehen nicht vortäuschen.
Sie betrachtete Dawson für einen Moment, bevor sie auch seine Frage beantwortete – das war nur fair, richtig? „Also ursprünglich komme ich aus Kalos, aber vor einigen Jahren ist meine Familie hier nach Einall gezogen. Wir haben bis vor kurzem in Marea-City gelebt, aber jetzt haben meine Schwester und ich ein Haus in Ondula – es ist wirklich schön da.“, ein kleines Lächeln stahl sich auf Levias Gesicht, als sie davon berichtete. Ja, sie freute sich sehr darüber, dass sie mit Larry ein Haus teilen konnte. Aber das löste das Problem, vor dem sie gerade stand, auch nicht. Im Gegenteil – es wurde sogar noch viel schlimmer.
Denn Dawson bemerkte durchaus, dass sich dort etwas auf seinem Kopf platziert hatte – und wie Levia es befürchtet hatte, bekam er die nächste Panikattacke. Er versuchte das kleine Poémon mit sanfter Gewalt von seinem Kopf zu entfernen, was jedoch nur dazu führte, dass sich das Spinnenpokémon noch mehr festkrallte. Und je panischer Dawson wurde, desto mehr klammerte das Pokémon – bis Dawson sie schließlich anflehte es wegzumachen und das er alles tun würde, was sie will. Leider fand wohl auch das Patraeos diese ganze Angelegenheit gar nicht lustig, denn es gab ein dunkles Grollen von sich, dass sowohl Levia, als auch ihre Pokémon leicht zusammenfahren ließ. Doch die Trainerin bemühte sich, sich nur auf Dawson zu konzentrieren und das riesige Patraeos so weit wie möglich auszublenden.
„Ganz ruhig – halt still, ich helf dir.“, meinte Levia. „Du musst auch nichts weiter tun, als dich zu beruhigen.“, die Weißhaarige ging Dawsonzu, aber irgendwie auch darauf bedacht zu zeigen, dass sie nichts im Schild führte. Sie sah das leicht verstörte Webarack an, dass noch immer nicht zu wissen schien, wie ihm geschah. Sanft sprach die Weißhaarige das kleine Pokémon an: „Alles gut – du musst keine Angst haben. Er hat sich nur erschreckt – komm her, Kleiner.“
Behutsam nahm Levia die kleine, grüne Spinne in ihre Hände und hob sie von Dawsons Kopf. Anschließend ging sie ein paar Schritte zurück und ließ Dawson sehen, was da auf seinem Kopf gesessen hatte, in der Hoffnung es würde ihn beruhigen.
„Das war nur ein kleines Webarack – weißt du, sie leben in solchen Bäumen und wenn sie klein sind, fallen sie manchmal runter. Ich glaube es hatte genauso große Angst vor dir, wie du vor ihm – aber mach dir keine Sorgen, es wird dir nichts tun. Guck.“, vorsichtig setzte Levia das kleine Pokémon auf einem niedrigen Ast des Baumes ab und nach einem kurzen Moment der Orientierung, verschwand das kleine Pokémon auch schon wieder zwischen den höheren Ästen. Levia sah wieder zu Dawson: „Alles wieder soweit in Ordnung?“
Sie konnte nur hoffen, dass auch der Aufpasser des Jungen mit dem Ergebnis zufrieden war – aber irgendwie konnte sie seinen Ärger zumindest ein bisschen verstehen. Atari würde bestimmt ähnlich handeln – auch wenn es doch nicht ihre Schuld war, dass das Webarack genau jetzt beschlossen hatte auf Dawsons Kopf zu landen. Als ob man so etwas planen könnte.
Aber gut, wie dem auch sei, es gab noch ein dringenderes Problem zu lösen – und genau darum wandte sie sich noch einmal an Dawson: „Entschuldige, dass kommt jetzt vielleicht etwas dämlich rüber, aber, sag mir ob ich das richtig verstanden habe, ok? Du hast keine Ahnung wo du hier bist, richtig? Und das dahinten ist dein Patreaos Aruhin, er ist dein Beschützer und hat sich dir freiwillig angeschlossen. Du hast früher irgendwo in einem äußeren Ring gewohnt, aber dank Aruhin wohnst du jetzt im Stadtkern deines Zuhauses. Bedeutet das also, dass diese Patraeos was besonderes sind? Glaub mir, ich will dich nicht ärgern, ich will nur versuchen dich zu verstehen, damit ich dir besser helfen kann. Und wenn es dir hilft dann ... mh, sagen wir es mal so, genauso wie Aruhin dich beschützt, beschützen mich meine Pokémon. Aber hier in Einall sind Pokémon nicht selten und fast jeder der hier lebt besitzt mindestens eines. Ich habe keine Ahnung wieso du denkst, dass das hier nicht real ist – aber schau sich doch um, du kannst alles anfassen und spüren, oder? Du spürst das Gras, die Rinde der Bäume und du merkst doch auch den Wind, oder etwa nicht?“
Levia sah Dawson an. Sie wollte ihn wirklich nicht ärgern oder in die Verzweiflung stürzen – sie wollte ihn nur verstehen – auch wenn ihr das unglaublich schwer viel, denn nach wie vor konnte sie sich nicht vorstellen, dass es tatsächlich möglich war, dass Dawson aus einer anderen Welt kam. Obwohl alle Zeichen dafür sprachen, konnte sie es nicht glauben – sollte es wirklich Welten außerhalb dieser geben? Aber ... das waren doch nur Märchen in irgendwelchen Büchern – oder?
Levia wusste nicht genau, was sie denken sollte – aber sie war zumindest bereit dem ganzen eine Chance zu geben. Auch wenn das hier ihre Vorstellungskraft bei weitem überstieg.
„Also ...“, sprach Levia dann schließlich. „Ich hab keine Ahnung wie es dir gerade geht oder was du denkst, aber ... wenn du mir nichts sagst, dann kann ich dir auch nicht helfen. Ich will versuchen dich zu verstehen, auch wenn es nicht einfach für mich ist – für sich wahrscheinlich auch nicht - aber damit ich versuchen kann dir zu helfen, musst du mir auch was erzählen. Was ist denn passiert, bevor du hier aufgewacht bist? Was war in deiner Heimat los? Wenn du willst kannst du mir im Gegenzug aber auch fragen zu meiner Heimat stellen – also ... wenn es dir hilft, meine ich.“
Levia betete zu Arceus, dass diese Fragen etwas Licht ins Dunkel bringen mögen. Es konnte doch nicht ewig so weitergehen, dass sie aneinander vorbei redeten und im schlimmsten Fall noch gegeneinander kämpften. Nein, das wollte Levia nun wirklich nicht – diese Aufregung wollte sie sich nicht antun. Schon gar nicht, weil Dawson eigentlich ganz nett zu sein schien – abgesehen von ihren unterschiedlichen Vorstellungen.
Post #005, mit: Levia |
Und ihre Frage, woher er kam, machte es im Grunde nur noch schlimmer. Dennoch versuchte er, ihr die Frage irgendwie zu beantworten, auch wenn er sich nicht sicher war, worauf sie hinaus wollte. Und seine Antwort schien sie auch zu verwirren. Irgendwie glaubte er nicht, dass sie auf diese Weise weiterkommen würden. Und von seiner Frage, woher denn sie kam, erhoffte er sich auch nicht besonders viel. Dennoch war sie so freundlich, ihm darauf zu antworten - und hinterließ abermals ein sehr großes Fragezeichen auf seinem Kopf. Tausende unbekannte Wörter enthielt ihre Antwort: Kalos, Einall, Marea City, Ondula. Und das waren wohl nur die Wohnorte! Ebenfalls brachte es ihn völlig aus dem Konzept, dass sie mit ihrer Familie hergezogen war - und nun mit ihrer Schwester zusammenlebte. Eine Familie hatte man doch nur dann, wenn man verheiratet war und selbst ein Kind hatte. Und das auch nur 6 Jahre lang. Und eine Schwester? Dawson war sich nicht einmal sicher, was das überhaupt sein sollte. Doch das Strahlen im Gesicht seines Gegenübers ließ ihn erahnen, dass es etwas sehr Schönes sein musste.
Ohnehin wurde er da jäh in seinen Gedanken unterbrochen, als er etwas auf seinem Kopf spürte, das ihn abermals zur Verzweiflung brachte. Und nun war es auch Auruhin, der nicht mehr lange brauchen würde, um in die Situation einzugreifen. Was bedeutete, dass das Ding auf seinem Kopf etwas sehr Gefährliches sein musste! Nachdem er völlig verzweifelt versucht hatte, es zu entfernen und daran gescheitert war, flehte er Levia um Hilfe an - die daraufhin vorsichtig auf ihn zukam und ihn mit Worten zu beruhigen versuchte. Sie wollte ihm helfen, wenn er sich beruhigte. Also gab er sein Bestes, das zu tun. Es fiel ihm gewiss nicht leicht und am liebsten wäre er einfach umher gerannt und hätte sich das DIng aus den Haaren gezogen, doch er zwang sich, ganz still zu bleiben, sodass Levia nah genug an ihn heran konnte. Und dann sprach sie...jedoch nicht mit ihm, sondern mit dem Ding auf seinem Kopf. Was auch immer es sein mochte. Glücklicherweise dauerte es nicht lange, da verließ ihn das Gewicht und er konnte wieder aufatmen. Nicht, dass er sich schon vollends beruhigt hatte, doch er war froh, als Levia von ihm zurück trat. Dass sie ihm das Ding dann zeigte, beruhigte ihn zwar nicht sonderlich, doch er konnte einen Blick darauf erhaschen. Es war grün und...irgendwie seltsam geformt. Eigentlich schien es ganz friedlich zu sein, aber es war Dawson trotzdem nicht geheuer. Angeblich war es ein Webarak, doch auch mit diesem Namen war er völlig überfordert. Vermutlich war es eines dieser Pokémon, die auch Levia begleiteten. Wo auch immer er war, es warf nur noch mehr Fragen auf. Argwöhnisch beobachtete er das Wesen, nachdem Levia es in den Baum gesetzt hatte, bis es endlich verschwunden war. Es lebte also in den Bäumen. Das war irgendwie gruselig. Und...seltsam, denn das musste bedeuten, dass diese Bäume wirklich echt waren. Was in seinen Augen immer noch völlig absurd war.
Nicht aber die vielen Fragen, die sich in seinem Kopf angesammelt hatten. Nach der Sache mit dem Webarak schien Levia aber noch gewillter zu sein, ihn zu verstehen und zählte all die Dinge auf, die er ihr bisher erzählt hatte. Sie hatte da schon recht gut aufgepasst, doch noch immer war sich Dawson nicht sicher, ob er ihr ihre Unwissenheit glauben sollte. Aber vielleicht war auch er derjenige, der nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte. Oder das hier war nur ein sehr realer Traum!
Dennoch kam er nicht umhin zu bemerken, dass er froh war, dass Levia keine neuen Fragen mehr aufwerfen wollte, sondern ihn stattdessen verstehen wollte. Sie hatte zwar keine Ahnung, wie er sich fühlte, konnte ihm aber auch nicht helfen, wenn er ihr nichts erzählte. Es klang ganz so, als würde sie tatsächlich davon ausgehen, dass sie aus zwei verschiedenen Welten kamen. Was verrückt war. Es gab doch nicht mehr als eine Welt, oder?
#016 | Mit Dawson | Lichtung im Hain der Täuschung
Gut, es schien als seien sie auf dem richtigen Weg ... irgendwie.
Levia war froh, dass sie wohl einiges inzwischen irgendwie vernünftig einordnen konnte. Es war vielleicht noch nicht perfekt, aber es war besser als nichts und zumindest für den Anfang sollte es reichen. Doch wenn sie es richtig sah, war Patraeos wohl doch nur ein anderes Wort für Pokémon ... wenn man dieses riesige denn Ding denn so bezeichnen wollte ... vielleicht sollte sie einfach bei Patraeos bleiben. Auch wenn sich das Wort nach wie vor sehr fremd aus ihrem Mund anhörte – ob es Dawson so auch mit dem Wort Pokémon ging? Wahrscheinlich.
Nun aber tat sich eine ganz andere Sache auf, denn als Dawson ihr erklärte wozu diese Armbanduhr an seinem Handgelenk alles gut sein sollte, erwähnte er Projektionen und Hologramme und das man diese damit meistens ausschalten konnte. Da wurde ihr auch endlich bewusst für was Dawson das alles hier hielt – für eine reine Projektion!
Nach dieser Information hätte sie sich am liebsten hingesetzt, aber das war ihr nicht vergönnt. Sie kam gar nicht mehr dazu Dawson zu erklären, dass das hier nicht möglich war – und Hologramme kannte sie nur von den neusten Geräten aus Alola die Hologramm-Anrufe ermöglichten, aber sonst? Ein ganzer Wald wie dieser sollte eine reine Projektion sein? Wo bitte kam der Weißhaarige her?!
Jedoch kam sie nicht dazu ihm etwas zu sagen, da er sie sogleich fragte, ob sie denn hier sterben würde, was Levia jedoch verneinen und wie es schien den Jungen auch damit ein wenig beruhigen konnte. Seine Frage danach, wo er denn dann sei erübrigte sich, als Levia ihm erklärte wo sie wohnte. Das warf jedoch das nächste Problem auf, denn ab einem gewissen Punkt schien Dawson ihr nicht mehr folgen zu können und tat das auch kund. Doch bevor Levia nachfragen konnte, was er denn nicht verstanden hätte, trat das Webarak auf den Plan, das von den Bäumen in Dawsons Haare fiel und ihn damit in Panik versetzte. Zum Glück konnte Levia das leicht verstörte Pokémon relativ schnell aus den Haaren des ebenso verstörten Weißhaarigen befreien und zurück in die Natur entlassen. Dies war aber auch nur möglich, weil sich Dawson Mühe gab ruhig zu bleiben – ein Glück hatte er sich daran gehalten sonst wäre es ziemlich schwer geworden das Webarak zu entfernen – aber so konnten sich beide, das Webarak und Dawson, wieder entspannen und ihrer eigenen Wege gehen.
Auch das anschließende Gespräch verlief erfreulich glatt. Levia erklärte ihm was sie bisher verstanden hatte und das war offensichtlich gar nicht mal so falsch, wenn sie Dawsons Worte richtig deutete. Sie nickte leicht als er ihr erklärte, dass sich Aruhin ihm freiwillig angeschlossen hatte und ihn beschützte. Da lächelte Levia wieder und sah Dawson an: „Das ist sehr schön. Denn wenn er freiwillig zu dir gekommen ist, dann muss er dich sehr mögen und dir vertrauen – und Vertrauen ist sehr wichtig.“
Auf seine Frage, ob er in Einall sei nickte sie. „Ja, das hier ist die Einall-Region. Sie ist eine von vielen anderen Insel-Regionen, aber das ist jetzt erstmal Nebensache. Gerade befindest du dich in Einall – um genauer zu sein stehen wir hier gerade im Hain der Täuschung, einem großen Wald.“, erklärte sie anschließend noch ruhig. Er blieb schließlich auch so ruhig er konnte, wenn er ihr etwas erklärte, also sollte sie das auch tun, nicht wahr? Es war bestimmt nicht klug genervt oder laut zu werden, nur weil der andere einen nicht verstand – sie wollte schließlich auch nicht angemeckert werden.
Erfreulicherweise ließ sich Dawson sogar darauf ein ihr ein wenig über sich und seine vorangegangene Situation zu erzählen, sodass sie ihn vielleicht besser verstehen konnte. Sie sah Dawson aufmerksam an, während er erzählte. Auf seine Frage hin, ob sie wirklich glaube, dass sie aus zwei unterschiedlichen Welten stammten, hatte sie nur mit den Schultern gezuckt – sie konnte es doch selbst nicht glauben. Als er geendet hatte, ließ sich Levia im Gras nieder und sah zu Dawson – sie hatte einfach keine Lust mehr zu stehen.
„Sorry, aber ich glaube, da wir uns noch länger unterhalten, sollten wir uns setzen – mach's dir also ruhig bequem, wenn du magst.“, sie lächelte leicht und würde ihn natürlich nicht zwingen, aber das stehen wurde mit der Zeit doch anstrengend, wenn man sich nicht bewegte. „Also, um das auch mal klarzustellen, ich halte diese Sache mit den zwei Welten für ebenso verrückt, aber hast du eine bessere Erklärung für das hier? Ich meine, ich kenne die Dinge nicht, die für dich anscheinend selbstverständlich sind und du kennst die Dinge nicht, die ich kenne ... das ist doch schon merkwürdig. Aber ich finde auch, dass wir der Sache auf den Grund gehen sollten.“
Sie suchte sich eine bequeme Sitzhaltung und sah Dawson nach wie vor offen an. Sie war immer noch willens ihn zu verstehen, auch wenn einiges was er sagte für die schier unglaublich schien. Regeln der Regierung, Auswahl seiner Frau?!, und merkwürdige, dunkle, kreisrunde Dinger, eine Stadtmauer, die man nicht erreichen darf und schlussendlich das Militär, dass einen nach hause eskortierte?!
„M-Moment mal ....“, platzte es aus Levia heraus. „Hast du gerade ernsthaft 'Auswahl deiner Frau' gesagt? Du willst mir jetzt nicht erzählen, dass euch vorgeschrieben wird, wen ihr zu heiraten habt, oder?“ Fassungslos starrte Levia ihren Gegenüber an und würde sie nicht schon sitzen, würde sie es spätestens jetzt. So etwas unfassbares hatte sie ja noch nie gehört!
Aber ... da war doch noch etwas .... achja!
„Hm, kreisrunde, dunkle Dinger sagst du?“, Levia überlegte kurz, nachdem sie den ersten Schreck zumindest teilweise verdaut hatte. „Hm ... ich glaube so etwas habe ich auch mal gesehen. Als unsere 2 größten Städte angegriffen wurden waren am ganzen Himmel auch kreisrunde, dunkle Portale aus denen riesige Monster kamen, die angefangen haben zu wüten und die Gebäude zu zerstören. Ich weiß nicht was sie waren, aber später nannte man sie bei uns Ultrabestien ... aber ob das etwas mit dir zu tun hat weiß ich nicht und naja, nachdem die Portale verschwunden waren, habe ich auch nie wieder welche davon gesehen, geschweige denn eine der Ultrabestien die damals die Stadt zerstört haben .... auch wenn ich gerne wüsste warum sie es getan haben.“
Levias Worte waren ehrlich – zwar hatten viele Menschen damals Hab, Gut oder sogar ihr Leben verloren, aber niemand kam doch einfach so daher und zerstörte eine ganze Stadt, oder? Daher gab sie nicht diesen Ultrabestien die Schuld, oder sie versuchte es zumindest, aber die Erinnerungen stimmten Levia immer noch traurig, weswegen sie lieber schnell auf etwas anderes zu sprechen kommen wollte. Zum Glück nahm ihr Dawson die Entscheidung ab, indem er sie im Gegenzug ebenfalls etwas fragte – wie sie es ihm auch angeboten hatte.
Sie nickte und sah ihn an. „Ja, wie schon gesagt sind wir hier im Hain der Täuschung. Es ist sogar ein ziemlich großer Wald - und auch ziemlich echt. Gibt es bei dir Zuhause etwa keine Wälder mehr?“, fragte sie vorsichtig nach und so langsam merkte Levia, dass sie wirklich begann sich für die Erfahrungen von Dawson zu interessieren. Vor allem jetzt, wo das Gespräch ruhiger geworden war, war es doch ziemlich interessant sich auszutauschen – auch wenn ihr einige Dinge einen richtigen Schrecken eingejagt hatten.
„Oh, und bei euch kommt das Militär, um euch nach Hause zu begleiten? Also, bei uns gibt es zwar auch etwas, dass sich so nennt, aber die kommen nicht, um jemanden nach Hause zu eskortieren, nur weil derjenige seine Frau oder seinen Mann nicht mag.“, Levia schüttelte sich leicht. „Außerdem kann ich mir das gar nicht vorstellen ... das würde ich echt nicht mitmachen, wenn man mir so etwas vorschreibt – und meine Schwester bestimmt auch nicht.“
Aber wieso ließen sich Dawson und die anderen Einwohner diese Behandlung überhaupt gefallen? Levia konnte sich einfach nicht vorstellen, dass jemand mit einem Funken Verstand dermaßen mit sich umspringen lassen würde. Das war einfach ungeheuerlich!
Post #006, mit: Levia |
Aber das Thema Partner war natürlich nicht das Einzige, das er kurz angesprochen hatte. Er hatte auch die kreisrunden Dinger erwähnt, die er gesehen hatte und Levia merkte schnell an, dass sie ebenfalls mal so etwas gesehen hatte. Es waren wohl Portale gewesen, aus denen Wesen gekommen waren, die sie später Ultrabestien genannt hatten. Und diese Ultrabestien hatten die beiden größten Städte zerstört. Was Dawson kurz zu der Frage brachte, wie viele Städte dieser Ort denn überhaupt hatte. Shiroh besaß nur eine riesige Stadt, nicht mehr und nicht weniger. Aber das war wohl nur eine winzige Information daraus. Wichtiger war doch, dass die kreisrunden Dinger als Portale gedient hatten, die irgendwelche Wesen von wer-weiß-woher hierher gebracht hatten.
Eine weitere wichtige Frage war aber auch die nach der Echtheit dieses Ortes, denn er konnte sich noch immer nicht vorstellen, dass es wirklich real war. Dass sie sich in einem Wald befanden, in dem es echte Bäume, Büsche und Blumen gab - und echtes Leben. Natürlich, Levia hatte ihm bereits mitgeteilt, dass sie sich im Hain der Täuschung befanden, aber für ihn war es immer noch so surreal. Dennoch bestätigte Levia, dass es sich dabei um einen großen Wald handelte - einfach unglaublich! Sollte er für eine Weile hier festsitzen, hätte er wohl nichts dagegen, einfach hier im Wald zu bleiben. Dennoch wollte er auch herausfinden, wie er wieder zurück kam. Vielleicht konnte er Eliara dann diesen wundersamen Ort zeigen!
#017 | Mit Dawson | Lichtung im Hain der Täuschung
Es war schön zu hören, dass Dawson und sie scheinbar doch etwas gemeinsam hatten. Sie hatten beide ihre Beschützer an ihrer Seite, denen sie sehr vertrauten. Levia lächelte ihre neue Bekanntschaft an und nickte: „Verstehe ich. Ich vertraue Atari und den anderen auch mehr als den meisten anderen. Ich kann mich immer auf sie verlassen – egal was auch geschieht.“
Sie sah kurz nach hinten zu ihren Pokémon, die nun mehr oder weniger miteinander kuschelten. Selbst Atari hatte sich ins Gras gelegt – auch wenn er weiterhin ein Auge auf das Patraeon und Dawson hatte. Aber wenigstens schien er sie nicht mehr als große Gefahr einzustufen, sonst würde er sich nicht hinlegen.
Eigentlich verlief nun, da die größte Panik und Verwirrung vorbei zu sein schien, alles relativ ruhig. Dawson setzte sich nun sogar ebenfalls ins Gras und Levia konnte beobachten wie er darüber strich und es betrachtete, als würde es ihm zum allerersten Mal richtig bewusst werden, was er da eigentlich vor sich hatte. Er sah sich auch die Bäume an, als würde er manche davon erst jetzt richtig anerkennen und allgemein schien ihm erst jetzt langsam bewusst zu werden wo er sich eigentlich befand. Naja, vielleicht nicht so genau – aber zumindest schien ihm langsam klar zu werden, dass er sich nicht in irgendeiner Projektion befand.
Er hatte ihr ja sogar ganz aufmerksam zugehört, als sie ihm von Einall erzählte, auch wenn er vielleicht nicht alles davon verarbeiten konnte im Augenblick, so erzählte Levia doch recht gern von ihrer neuen Heimat, die sie zu lieben gelernt hatte.
Und noch etwas passierte. Sie sah Dawson zum ersten Mal richtig lächeln seit er hier gelandet war – und die Weißhaarige konnte nicht anders, als sich darüber zu freuen. Es war zumindest klar zu erkennen, dass Dawson die Natur zu mögen schien und außerdem war bewiesen dass er wirklich Lächeln konnte – und das waren doch zumindest schon einmal gute Voraussetzungen.
Doch es wurde ein bisschen ernster, als sie sich anfingen über ihre Erfahrungen auszutauschen. Es klang für die beide verrückt, dass sie aus verschiedenen Welten stammen sollten und doch wussten sie beide ihre momentane Situation nicht anders zu erklären. Wie sonst sollten ihre Unterschiede auch so groß sein?
Als Dawson fragte, ob es bei ihnen nicht so sei, dass man einen Partner vorgeschrieben bekam, schüttelt Levia den Kopf: „Nein, hier sucht sich jeder selbst seinen Partner aus. Manche haben auch einfach gar keinen, oder mögen sogar dasselbe Geschlecht. Ich kann mir das ehrlich gesagt gar nicht vorstellen, wie man sich das Gefallen lassen kann ... eine Beziehung ohne Liebe ist schließlich eine einsame Beziehung, besonders wenn man sich den Partner nicht einmal aussuchen kann. Vielleicht mag man ihn sogar gar nicht. Also ich würde das ehrlich gesagt nicht aushalten ...“, erklärte sie frei heraus und sah Dawson an. Sie verurteilte ihn nicht – zumindest versuchte sie es, doch sie verstand nicht, wieso er und auch die anderen in seiner Heimat sich das gefallen ließen.
Als er dann noch einmal nach den Portalen fragte, die sie erwähnt hatte, legte die Weißhaarige den Kopf schief und dachte kurz nach, bevor sie antwortete.
„Möglich ist es auf jeden Fall“, meinte sie. „Die Portale waren bei uns mit einem Mal auch ganz plötzlich da – und manche waren sogar am Ende sogar im Boden, in den Wänden oder schwebten mitten in der Luft. Vielleicht bist du ja durch eines durchgelaufen ohne es zu merken und hast darum auch den Absturz nicht mitbekommen, sondern bist dann einfach hier aufgewacht.“
So ganz wollte diese Erklärung zwar nicht in ihren Kopf, aber dennoch klang sie irgendwie plausibel und auch ganz logisch, denn das würde zumindest einiges erklären: Dawsons Unwissenheit über den Absturz, den plötzlichen Wechsel und auch das er hier in einer Welt aufgewacht war, die sich so von seiner unterschied – und auch, dass ihn das Militär gar nicht aufhalten konnte, wenn es doch schon bei ihm war um ihn zu eskortieren.
„Hm.“, sagte sie kurz angebunden, als er erklärte, dass sie wohl zwar Bäume hätten, aber nicht in diesen Mengen. „Das klingt nach einem sehr zugebauten Ort, wo man nur wenig Grün sieht. Das ist schade .... denn ich für meinen Teil liebe die Natur und das frische Grün.“, ein bisschen geriet die Trainerin auch bei diesem Thema ins Schwärmen, aber auch nicht umsonst fühlte sie sich so von Pflanzen-Pokémon angezogen. Die Natur war einfachste das schönste, dass die Welt zu bieten hatte.
„Hast du darum von Hologrammen geredet? Kannst du die Natur nur dadurch besuchen?“, fragte sie interessiert nach. Denn jetzt ergab alles an Dawsons anfänglich seltsamen Verhalten für sie auch einen Sinn – zumindest wenn sie richtig kombiniert hatte.
Aber leider blieb das Gespräch nicht beim schönen Thema der Natur, sondern wandte sich leider wieder den ernsteren Dingen zu, als Dawson Levias Frage zum Militär beantwortete. Das klang ja fast so, als würde man das Militär als Druckmittel gegen die eigene Bevölkerung einsetzen. Levias Mund klappte ganz leicht auf, als sie Dawson zuhörte und wieder legte sie den Kopf schief. Ein Sonderfall also? Also hatte er was angestellt, was gegen die Regeln seiner Heimat verstoßen hatte?
Zu gerne würde sie ihn fragen, doch irgendetwas hielt sie davon ab. Irgendwas in Dawsons Blick verriet ihr, dass er nicht weitersprechen wollte, auch wenn sie sonst so schlecht war Gesichtsausdrücke anderer zu lesen ... diesen Ausdruck kannte sie aber von sich selbst. „Verstehe.“, sagte sie schließlich, zog ein Bein leicht an sich heran und legte ihren Arm darauf ab, während das andere Bein am Boden angewinkelt liegen blieb. „Klingt als gäbe es ziemlich harte Strafen, wenn man das nicht tut. Das ist wirklich hart.“
Die Erzählungen von Dawson machten sie traurig. Es war zwar nicht so, dass man hier in Einall tun und lassen konnte was man wollte. Auch hier gab es Regeln ... aber so? Das war doch nur reine Unterdrückung – und so etwas konnte die junge Frau nun einmal gar nicht haben.
„Also, wir haben hier zwar auch Regeln, wie zum Beispiel, dass man niemanden absichtlich verletzen oder töten sollte ... aber bei dir scheint ja wirklich alles geregelt zu sein, wenn man schon ein ganzes Militär braucht um das durchzusetzen.“, fügte sie noch hinzu und sprach, wie immer, den ersten Gedanken aus, der ihr dabei in den Sinn kam. Einen Moment sah sie traurig zum Himmel hinauf, bis Dawson etwas anderes ansprach. Er fragte sie, was er sich unter dem Begriff 'Schwester' vorstellen sollte. Für einen Moment sah ihn Levia verwundert an, denn so etwas war sie noch nie gefragt worden und für einen Augenblick fragte sie sich wirklich, wie sie Dawson das erklären sollte – aber schließlich entschied sie sich einfach das zu sagen, was ihr in den Sinn kam: „Also, eine Schwester gehört zu einer Familie. Meine Eltern zum Beispiel haben mich und meine Schwester. Meine Schwester ist also quasi das zweite Kind. Wäre meine Schwester aber kein Mädchen sondern ein Junge, dann wäre sie mein Bruder. Und wir beide sind auch ganz besondere Schwestern – denn wir sind Zwillinge. Das bedeutet, dass wir am gleichen Tag auf die Welt kamen. Ich bin nur ein paar Minuten älter wie Larry, das ist alles.“, Levia kicherte kurz. Sie erzählte gern von sich und Larry, denn schließlich war ihre Verbindung etwas besonderes. „Mehr Geschwister habe ich nicht, aber es gibt hier auch Familien mit ganz vielen Kindern, da gibt es dann nicht nur 2 sondern manchmal auch 4 oder 5 Kinder – je nach Familie ist das also immer unterschiedlich. Es gibt nur wenige Familien, die nur ein Kind haben.“, erklärte sie schließlich und sah Dawson an. „Hast du keine Geschwister? Keine Schwester und keinen Bruder?“
Sie selbst konnte sich ein Leben ohne ihre Schwester absolut nicht vorstellen – das Band zwischen ihr und Larry war unzertrennlich und dementsprechend konnte sie sich gar nicht vorstellen wie es für jemanden war ohne ein Geschwisterkind aufzuwachsen. Das musste doch ganz schön langweilig gewesen sein!
Post #007, mit: Levia |
Schließlich aber kamen sie auf die Portale zu sprechen und Levia bestätigte, dass es durchaus eine Möglichkeit war, dass er durch eines davon hindurch geflogen war. Auch wenn er es unlogisch fand, dass er sich nicht an das Auftauchen eines solchen Portals erinnern konnte. Er hätte es doch eigentlich sehen müssen oder? Aber er war sich auch hundertprozentig sicher, dass er nicht abgestürzt war. Sicher, er war auf den Bauch gefallen, aber er war dabei die ganze Zeit bei Bewusstsein gewesen.
Doch die Unterschiede zwischen diesem Ort und Pandragon waren so enorm, dass die Erklärung vielleicht doch gar nicht so abwegig war. Hier gab es Bäume in Hülle und Fülle, während es in Pandragon daran schlichtweg mangelte. Wie Levia sagte, gab es dort eher Gebäude, die den ganzen Ort einnahmen. Selbst in den Gärten der Stadt gab es gerade mal ein paar Blumen. Es war nichts Besonderes und gerade deshalb liebte er die Projektionen so sehr. Sie entführten ihn in eine andere Welt, fernab der sterilen Stadt. Jedoch ohne, dass er selbst je hätte dort sein können. Offenbar verband ihn da ebenfalls etwas mit Levia, die die Natur ebenso zu lieben schien wie er. Nur dass sie sie tatsächlich hautnah erlebt hatte. Für Dawson war dieser Wald jedoch das erste Erlebnis, das er in dieser Richtung machte. Doch so, wie Levia davon schwärmte, musste es tatsächlich so wunderbar sein, wie er immer geglaubt hatte. Sie sprach nun sogar die Hologramme an und brachte sie in Verbindung mit der Natur und ihm und die Erinnerung daran brachte ihn unwillkürlich zum lächeln.
Aber neben der Schönheit der Natur, die er heute erstmalig am eigenen Leib erfahren hatte, gab es auch noch die weniger schönen Dinge, wie die Regeln und das Militär, die alles daran setzten, die Vorstellungen ihrer Präsidentin auch dauerhaft umzusetzen. Dass er als Sonderfall eigentlich schon längst hätte tot oder zumindest im Gefängnis sitzen müssen, wollte er eigentlich nicht erwähnen und er war froh, dass Levia in dieser Beziehung auch nicht weiter nachfragte. Stattdessen teilte sie ihm mit, dass auch Einall seine Regeln hatte, wo Dawson natürlich hellhörig wurde. Er hatte definitv keine Lust, schon wieder als krimineller angesehen zu werden. Vielleicht sollte er sich diese Regeln mal erklären lassen, bevor er noch gegen eine davon verstoßen würde.
Vom Militär und den Regeln kamen sie dann aber auch sehr schnell zum nächsten Thema: Schwester. Dawson hätte schwören können, das Wort zumindest einmal gehört zu haben, aber er konnte sich einfach keinen Reim darauf machen. Also fragte er nach, was ihm durchaus ein wenig peinlich war. Er war nur froh, dass Levia ihn dafür nicht auslachte und es ihm, wenngleich zunächst auch sichtlich verwirrt, geduldig erklärte. So erfuhr er, dass Schwestern zur Familie gehörten und ihre Eltern sie und ihre Schwester hatten. Allein dieser Satz warf bei ihm so viele Fragen auf, dass er Schwierigkeiten hatte, Levia weiter zu folgen. Natürlich wusste er, was Eltern waren, aber er kannte seine Etern nicht und auch die meisten anderen Bewohner Pandragons wussten nicht, wer sie gezeugt hatte. Und dann erzählte sie auch noch weiter, sprach von einem Bruder, wenn ihre Schwester ein Junge wäre und davon, dass sie Zwillinge waren. Bei diesem Wort klingelte tatsächlich etwas bei Dawson - das waren doch diejenigen, die am gleichen Tag von der selben Frau geboren wurden. Nur..wuchsen die doch nicht zusammen auf? Jede Familie durfte nur ein Kind haben, so sagten es die Regeln. So in Gedanken versunken, überhörte er fast, dass es sogar Familien mit 4 oder 5 Kindern geben sollte.
#018 | Mit Dawson | Lichtung im Hain der Täuschung
Es war für sie immer noch unglaublich, dass man sich in Dawsons Welt anscheinend so viel gefallen lassen musste und keine Chance hatte sich richtig zur Wehr zu setzen. Nicht einmal denjenigen, mit dem man sein ganzes Leben verbringen sollte, konnte man sich aussuchen. Das musste sie nicht verstehen, oder?
Aber auch Dawson schien überraschenderweise ähnlich zu denken – und das obwohl er mit diesem grotesken System aufgewachsen war. Sie hörte ihm natürlich aufmerksam zu, denn auch das war eine Form der Höflichkeit die sie beherrschte. Das zuhören war essentiell, nicht nur um der Höflichkeits Willen, sondern auch um zu verstehen – und nichts anderes wollte die Weißhaarige gerade. Sie wollte verstehen was es mit dieser anderen Gegend auf sich hatte, sie wollte verstehen welchen Regeln und Gesetzen und welcher Umwelt Dawson ausgesetzt war. Und nach allem was sie so bisher von ihm gehört hatte überraschte es sie doch ihn sagen zu hören, dass er ebenso dachte wie auch sie. Aber er erzählte noch mehr. Er erzählte, dass er ein Elite.Mitglied sei und darum dachte selbst entscheiden zu können, aber scheinbar war ihm nicht einmal gegönnt gewesen generell eine Heirat zu verneinen, aber da war noch etwas .... wenn sie es richtig herausgehört hatte, war da noch etwas gewesen. Für einen Moment war sich Levia unsicher, ob sie es überhaupt erwähnen sollte. Es war schließlich ein ziemlich persönliches Thema, was man wahrscheinlich nicht gerade gern mit einer fremden Person besprach, die man gerade erst vor wenigen Minuten in einer Welt kennengelernt hatte, die man nicht einmal kannte. Doch letztlich siegte die Neugierde des Mädchen dann doch und sie schnitt das Thema an: „Oh, dann hattest du wohl jemanden, den du gemocht hast. Das ist ja schön.“, sie sah Dawson freundlich an. „Umso ärgerlicher, dass du weder deine Frau aussuchen noch die Heirat gänzlich ablehnen konntest. Aber was hat es mit diesem Elite-Mitglied sein auf sich? Ist das so was wie ein System bei euch? Das eine Schicht höher gestellt ist als andere? Also ... du hattest zwar was erwähnt von den Regeln der Gesellschaft und das du durch Alruhin aufgestiegen bist, aber ... das ist ja noch einmal etwas anderes, wenn man die Gesellschaft in Schichten einteilt.“
Die Weißhaarige betrachtete Dawson ruhig und gelassen. Als Außenstehende fiel es ihr natürlich leicht sich offen über diese Dinge zu äußern, die sie selbst wunderten, aber für diese Menschen offenbar ganz normal waren. Dawsons Leben schien in sio vielerlei Hinsicht anders zu sein als das ihre, dass Levia kaum glauben konnte, dass sie gerade hier gemeinsam auf einer Lichtung saßen und miteinander sprachen. Sie konnte sich kaum vorstellen wie es war, wenn Wald und Wiese einem ganz fremd waren, wenn Pokémon unbekannte Wesen waren, die einen ängstigten oder wenn man nicht verstehen konnte was es hieß sich einen Partner für sein Leben frei aussuchen zu können. Das alles waren Dinge, die Levia nicht verstehen konnte oder wollte. Sie wollte nicht verstehen müssen wieso man jemanden heiraten sollte, den man nicht liebte – noch wollte sie den Rest wirklich verstehen, den ihr Dawson so erzählte. Abgesehen von den beschützenden Patraeos kam ihr Dawsons Welt bisher nur als ein einziger Alptraum vor, aus dem sie am allerliebsten sofort wieder erwachen wollen würde, sollte sie ihn jemals in ihrem Leben betreten.
Hinzu kam außerdem, dass sie sich noch immer nicht ganz sicher darüber waren, wie Dawson nun hier nach Einall gekommen waren. Er beteuerte nach wie vor nicht abgestürzt sondern einfach nur hier auf der Lichtung aufgewacht zu sein. Es sei alles so schnell gegangen, dass er gar nicht wusste, wie ihm eigentlich geschehen war. Das alles klang irgendwie merkwürdig unglaubwürdig, auch wenn Levia an seinem Gesicht ablesen konnte, dass er sich ganz sicher bei deinen Worten war. Er sah sie während er sprach die ganze Zeit an und das würde niemand tun, der sich seiner Sache nicht ganz sicher war.
„Okay, also ... bist du durch irgendein Portal oder sowas gelaufen ohne dass du es bemerkt hast und dann lagst du schon hier auf der Wiese und Alruhin war hinter dir und hat bei seinem Auftauchen dann wohl einige Bäume umgerissen.“, versuchte sie nun das Puzzle zusammenzufügen, dass sich vor ihnen aufgebaut hatte. Am plausibelsten war tatsächlich die Erklärung mit den Portalen, doch das setzte auch voraus, dass sie beide anerkannten, dass sie tatsächlich auch zwei unterschiedlichen Welten stammen mussten, die auf eine merkwürdige Art und Weise miteinander verbunden waren. Auf eine Art die bedeutete, dass man anscheinend ganz plötzlich von der einen Welt in die andere katapultiert wurde ohne die geringste Kontrolle darüber zu haben – das waren ja wunderbare Aussichten ...
„Also ... ich glaube jetzt zwar nicht an einen Zeitsprung, aber naja, vielleicht bist du einfach gerade einen Schritt gegangen und das Portal war einfach so plötzlich da, dass du es gar nicht mehr bemerken konntest, bevor du durchgegangen bist – und Aruhin ist dir einfach gefolgt, denn schließlich ist er ja dein Patraeon. Und scheinbar bist du dann wohl einfach hier gelandet .... vielleicht war das Portal hierher irgendwie falsch herum oder so und darum lagst du plötzlich mit dem Bauch auf dem Boden.“, mutmaßte Levia schließlich und legte nachdenklich eine Hand an ihr Kinn. Diese ganze Sache kam ihr immer noch so surreal vor. „Am liebsten würde ich mich ja einmal kneifen um zu sehen, ob das hier nicht doch nur ein Traum ist.“
Diese Aussage meinte sie gar nicht böse. Doch noch immer konnte sie nur schwer glauben, dass hier gerade quasi direkt vor ihren Augen zwei komplette Welten aufeinander gekracht sein sollte – und dann auch noch zwei so verdammt unterschiedliche.
Dawson jedenfalls bestätigte ihre Vermutung, dass er solche Wälder und Wiesen wie die, auf der die gerade saßen, nur aus sogenannten Projektionen kannte und das er gar nicht wusste, dass es sie auch wirklich gibt. Trotzdem erzählte er mit einer solchen Wärme von seinen Eindrücken innerhalb der Projektionen, dass Levia gar nicht mehr anders konnte als sich von seinem Lächeln anstecken zu lassen. Es schien sich nun noch eine zweite, sogar viel stärkere, Gemeinsamkeit abzuzeichnen, die sie beide miteinander verbinden würde. Auch wenn sie sie auf unterschiedliche Weise erfahren hatten, so war es doch die Natur, von der sie beide so begeistert und fasziniert waren, wie man es nur sein konnte. Auch schien Dawson gefallen am 'realen' Wald zu finden, was Levia umso mehr freute. Sie selbst konnte sich nur sehr schwer einen Wald vorstellen, den sie nur dank einer Projektion sehen konnte. Wie konnte eine Projektion nur einen ganzen Wald ersetzen?
Für die Weißhaarige gab es schließlich nichts schöneres als stundenlang durch die Natur zu wandern, wenn sie es wollte. Sie liebte es die Natur in all ihren Farben und Formen zu erleben – selbst Schnee hatte sie bisher nie aufgehalten. Ob Dawson wohl Schnee kannte?
Er erzählte von Wüsten, Wäldern, Seen und Flüssen – also allem was Levia schon von klein auf kannte und liebte. Und das alles hatte er noch nie mit eigenen Augen sehen oder anfassen können? Er wusste nicht wie es sich anfühlte seine Füße in die leichte Strömung eines Flusses zu halten, oder wie sich der Sand anfühlte, der in der Wüste lag?
„Hier gibt es all das was du aufgezählt hast – und sogar noch viel mehr. Ich würde dir so gerne alles davon zeigen, damit du dir ein Bild davon machen kannst. Denn es stimmt, die Natur ist einfach atemberaubend ... und dazu noch unbeschreiblich schön.“, Levia lächelte verträumt und sah kurz zum Wald. Es gab einfach keine Worte dafür, wie sehr sie sich der Natur verbunden fühlte. Hier war die frei und hier fühlte sie sich wohl. Genauso wie sich Larry unerklärlicherweise bei Geist-Pokémon wohl und geborgen fühlte, so wohl fühlte sie sich, sobald sie einen Schritt nach draußen tat. Es war eben einfach unbeschreiblich ....
Wesentlich weniger schön war hingegen das, was Dawson vom Miltär und schließlich auch von seinem Tagesablauf erzählte. Er erklärte ihr, dass ihr Tag vollkommen durchgeplant und strukturiert war – und scheinbar durften sie selbst ihre Freizeit gar nicht so frei verbringen, was für die Weißhaarige jedoch wenig Sinn ergab. Sie strich sich leicht durch ihre Haare und betrachtete Dawson wieder für einige Momente, bevor sie auf seine Erzählung einging: „Eure Freizeit dürft ihr nicht selbst gestalten?“, fragte sie etwas ungläubig. „Wieso habt ihr sie dann überhaupt, wenn ihr euch dann nicht wenigstens aussuchen könnt, was ihr tun wollt?“
Das machte doch wenig Sinn, oder täuschte sie sich da und hatte sich nur verhört?
Ein wenig wurde sie jedoch aus diesen Gedanken gerissen, als ihr Gegenüber sie fragte, welche Regeln denn hier in Einall galten. Kurz überlegte Levia, wie sie das am besten erklären sollte, denn das komplette Gesetz kannte sie schließlich auch nicht auswendig – aber es reichte bestimmt ihm die wichtigsten Dinge zu erläutern, die er so wissen musste – oder?
„Naja, zum einen ist es natürlich verboten Menschen oder Pokémon zu töten oder zu verletzen. Dann natürlich noch, dass man nichts und niemanden bestehlen soll. Die üblichen Dinge halt, die wichtig sind, aber jetzt alles aufzuzählen wäre auch etwas sehr viel. Die Leute, die bei uns darauf aufpassen, dass niemand Gesetze bricht sind Polizisten. Natürlich gibt es trotzdem Menschen, die sich nicht an die Gesetze halten und eben andere Leute bestehlen zum Beispiel. Wenn sie erwischt werden landen sie dann im Gefängnis – aber darum musst du dir keine Sorgen machen, denn ich denke nicht, dass du jemanden bestehlen, verletzen oder sonst irgendwie Schaden zufügen möchtest – also hast du auch nichts zu befürchten.“, sie lächelte Dawson freundlich an. Solche speziellen Regeln, wie er sie gerade aufgeführt hatte, hatten sie schließlich nicht. Jeder konnte sich aussuchen was er tat und was nicht – und wenn er sich eben dafür entschied kriminell zu werden, dann war das das Problem dieser Person, denn diese hatte ihre eigene Entscheidung getroffen. Da fiel Levia was ein, was sie vielleicht noch erwähnen sollte: „Oh – und bei uns gibt es eigentlich keinen vorgegebenen Tagesablauf. Nur bei bestimmten Berufen hat man eben eine gewisse Arbeitszeit, an die man sich halten muss, aber sonst kann man eigentlich machen was man will.“, versuchte die Dawson zu erklären ohne ihn gleich wieder zu überfordern, auch wenn sie sich sicher war, dass die dabei einen schrecklichen Job erledigte. Noch schlimmer wurde es erst, als sie damit anfing ihm die Konstellation einer Familie in 'ihrer Welt' zu erklären ... oder zumindest versuchte sie zu erklären. Denn offenbar erreichte sie damit nur eine erneute Verwirrung und Überforderung Dawsons, die sie so natürlich nicht beabsichtigt hatte. Aber wie konnte man das Wort Schwester auch jemandem erklären, der ganz offenbar nicht einmal wusste was ein Geschwisterkind war?
Dawson bestätigte das auch, indem er meinte, dass er alleine sei, wie jeder sonst auch. Sollte das heißen, dass es in seiner Welt nur ganz viele Einzelkinder gab, die dann weiterhin nur Einzelkinder zeugen würden? Irgendetwas ging da doch nicht ganz auf, oder?
Levia kratzte sich leicht am Hinterkopf, während in ihrem Kopf ein wahres Geratter herrschte. Sie war zwar nicht gut in Mathe, aber waren die Bewohner der Stadt dadurch nicht dazu verdammt irgendwann ausgedünnt zu werden? Wenn es ewig nur Einzelkinder gab, schrumpfte doch der Pool aus möglichen Partnern immer weiter zusammen, oder irrte sie sich da? Sie betrachtete Dawson, der noch immer ziemlich fassungslos von dem zu sein schien, was sie ihm über Familien hier in Einall erzählt hatte. Besonders schien ihn die Erzählung über Großfamilien mitgenommen zu haben, wo sie einfach nur beschrieben hatte, dass es oft Familien mit 5 Kindern oder mehr waren. Das gab es ja ganz offensichtlich nicht bei ihm, wenn er doch Einzelkind war, wie er behauptete. Ebenso erwähnte er diesmal eine Präsidentin – war das also die Person, der alle gehorchen mussten? Ganz offensichtlich, denn er faselte etwas davon, dass zu viele Kinder eine potenzielle Gefahr für diese Präsidentin wären, denn sie könnten sich ihr ja entgegenstellen.
Ein bisschen ungläubig sah Levia Dawson an und war immer überzeugter davon, dass es wahrscheinlich besser für ihn gewesen war hier zu landen, auch wenn er sicherlich einiges zurücklassen musste. Aber eine Welt die unter so strenger Kontrolle einer so machthungrigen Frau stand konnte nicht gut enden. Sie fragte sich sowieso wie sie überhaupt funktionieren konnte. Auch das Zwillinge verboten waren, war für Levia etwas, dass sie nicht begreifen konnte, denn Zwillinge waren etwas besonderes, denn sie hatten eine ganz besondere Bindung zueinander – und außerdem, was konnten denn die Kinder dafür, dass sie dazu auserkoren wurden Zwillinge zu sein? Sie konnten doch absolut gar nichts dafür. Nachdenklich und besorgt sah die Weißhaarige ihren Gegenüber an: „Was .. passiert denn dann wenn trotzdem Zwillinge geboren werden?“, fragte sie, obwohl sie sich vor der Antwort fürchtete. Aber sie musste es wissen – sie musste es einfach.
Doch kurz darauf erwartete Levia schon der nächste Schock, denn Dawson fragte sie tatsächlich, ob sie ihre Eltern kennen würde. Natürlich kannte sie ihre Eltern – das war doch ganz normal ... oder etwa nicht?
„Ähm, ja, natürlich kenne ich meine Eltern – schließlich haben sie mich und meine Schwester jahrelang großgezogen.“, antwortete sie schließlich, nachdem sie zum Schluss gekommen war, dass sie bei Dawsons Welt wirklich nichts mehr überraschen würde. Wahrscheinlich wurden die Kinder schon direkt bei der Geburt von ihren Eltern getrennt um sie im Sinne der Präsidentin zu erziehen oder irgend so ein anderer Schwachsinn. Aber wie dem auch sei – für den ganzen Mist konnte Dawson schließlich nichts, also wollte sie ihm auch keine Vorwürfe machen oder ähnliches – zumal ihr Gespräch gerade so gut verlief – das war nichts was sie kaputt machen wollte. Denn auch wenn seine Welt für sie der reinste Alptraum war, so konnte sie dennoch nicht verneinen, dass sie sich für diese Welt interessierte.
„Und, naja, ich habe bis vor kurzem ja sogar noch bei meinen Eltern gewohnt und ihnen im Teehaus geholfen.“, erzählte Levia weiterhin und sah Dawson an. Sie zögerte einen Moment, bevor sie ihm schließlich die Frage stellte, die sich daraus natürlich für sie ergeben hatte: „Kennst du ... deine Eltern etwa nicht, Dawson?“
Ein bisschen betrübte dieser Gedanke Levia schon. Auch im Bezug auf ihre Eltern konnte sich Levia schließlich nicht vorstellen, sich nicht mehr an sie zu erinnern. Sie waren schließlich schon immer ein Teil ihres Lebens gewesen – seit die denken konnte waren sie und Larry immer da gewesen. Sich nun vorzustellen sie wären nie da gewesen war etwas, dass die Weißhaarige nicht übers Herz brachte und es machte sie traurig, dass Dawson scheinbar all dieser Momente beraubt wurde und auch nie überhaupt nur die Chance darauf hatte sie selbst zu erleben.
Es war einfach unvorstellbar. In diesem Moment wünschte sich Levia wirklich sehr, dass sie ihm helfen könnte all das nachzuholen, was er versäumt hatte. Niemand hatte es verdient so vieler Dinge beraubt zu werden, die doch eigentlich sehr schön waren – oder?
Post #008, mit: Levia |
Also war es vielleicht doch plausibel, dass sie aus zwei verschiedenen Welten kamen? Es fiel ihm immer noch schwer, das auch zu glauben, aber eine andere Erklärung für sein plötzliches Auftauchen hier im Wald hatten sie bisher auch nicht gefunden. Im Gegenteil, mittlerweile waren sie zu dem Punkt gekommen, dass er durch ein Portal gegangen war, ohne es zu bemerken und dadurch hier gelandet war. In einer anderen Welt, die ihm völlig fremd war.
Und es ging noch viel weiter, denn als er nun von Seen, Flüssen, Wäldern und Wüsten erzählte, offenbarte Levia ihm, dass es all das hier tatsächlich gab, ganz ohne Projektion, sodass jeder zu jeder Zeit dorthin gehen konnte. Und dass es tatsächlich so atemberaubend schön war, wie Dawson es sich immer gedacht hatte. Denn seine Projektionen waren das, was ihm am Tag am meisten Spaß machte. Er konnte in die Natur gehen, die es nicht wirklich gab, abschalten und sich an einen anderen Ort träumen. Die einzige Möglichkeit, der Trostlosigkeit der Stadt zu entkommen. Und hier sollte es so etwas wahrhaftig geben? So verträumt und glücklich Levia davon erzählte, konnte er es sich gar nicht anders vorstellen - und das war einfach unglaublich!
Außer natürlich, überhaupt wieder irgendwie nach Hause zu kommen. Auch wenn es nicht der beste Ort zum Leben sein mochte, denn wie er jetzt erfuhr, war Einall da wesentlich lockerer, vor allem, was Regeln und Gesetze anging. Doch auch mit der Freizeitgestaltung schien Levia irgendwie nicht ganz einverstanden zu sein. Zumindest fragte sie erstaunt nach, dass sie sich die Zeit nicht selbst einteilen konnten. So ganz stimmte das allerdings auch nicht.
Doch auch die Familienkonstellationen ließen in Einall offensichtlich wesentlich mehr Freiraum zu, denn statt nur einem Kind konnte es hier viele Kinder geben, die dann sogar noch lange Zeit bei ihren Eltern lebten. Dawson hatte langsam das Bedürfnis, dieses Gespräch an der Stelle abzubrechen und eine Pause einzulegen, gleichzeitig fand er es unglaublich interessant, wie unterschiedliche die Erfahrung von ihm und Levia doch waren - und das nur aufgrund des Ortes, an dem sie aufgewachsen waren. Levia aber schien sehr schockiert darüber zu sein, dass Zwillinge nicht als solche aufwuchsen, wohl weil sie selbst einer war. Es interessierte Dawson durchaus, wie ihre Schwester wohl aussah. Zwillinge sollten einander doch stark ähneln, nicht wahr? Von Pandragon kannte er das nicht, da fand er es äußerst spannend, es hier mal kennenzulernen.
Denn genau das würde er nun doch ganz gern wissen. Gab es eine Möglichkeit, schnell wieder nach Pandragon zu kommen? Wenn er wirklich durch ein Portal hergekommen war, würde er auch durch ein solches wieder zurück müssen. Jedenfalls vermutete er das stark. Wenn er aber nicht durch ein Portal gekommen war, musste er eine andere Möglichkeit finden, wieder zurückzukommen. Oder aber er blieb erst einmal eine Weile hier, lernte Einall kennen und kehrte dann zurück, um Eliara zu holen und das Leben zu leben, was er sich in den letzten Wochen verstärkt gewünscht hatte. Frei zu sein, freie Entscheidungen zu treffen und mit der zusammen sein können, die er liebte. Er stellte sich zwar durchaus vor, dass das sehr kompliziert werden würde, doch er würde es gern versuchen, wenn es bedeutete, dass er Eliara bei sich haben durfte. Natürlich war hier das Problem, dass auch sie mittlerweile jemanden an ihrer Seite hatte und er bezweifelte, dass sie sich gegen die Regierung stellen würde. Die einzige Möglichkeit war also, sie hierher zu holen. Wenn Einall tatsächlich eine andere Welt und das alles hier kein einziger, großer Schwindel war natürlich.
#019 | Mit Dawson | Lichtung im Hain der Täuschung
Es war doch schön, wenn man jemanden gern hatte – oder etwa nicht?
Dawson ließ jedenfalls seinen Kopf sinken und sah sie nicht mehr an, was Levia doch ein wenig verwundert schauen ließ. War es in seiner Welt tatsächlich so schlecht, wenn man jemanden gern hatte? Am liebsten wollte sie ihn fragen, doch da er so zurückhaltend reagierte, ließ sie es lieber bleiben und ließ sich von ihm etwas anderes über die Gesellschaft erklären.
Laut ihm bestand seine Gesellschaft also aus unterschiedlichen Schichten. Der Unterschicht, der Mittelschicht, der Elite und irgendeiner Präsidentin, von der Dawson behauptete, dass sie über allem stünde.
„Präsidentin, die über allem steht?“, fragte sie daher auch etwas verwundert nach. „Was meinst du damit genau?“
Auf seine Gegenfrage hin schüttelte sie leicht den Kopf. „Nein, also eigentlich nicht. Zumindest nicht so streng wie es bei dir zu sein scheint. Aber es gibt welche die die Menschen hier nach ihrem Einkommen einteilen. Aber wirklich Gesetz ist das nicht und es hat meistens auch keine Auswirkungen auf irgendetwas. Außer das Reiche, also Menschen die viel Geld haben, oft nichts mit ärmeren zu tun haben wollen, weil arme Menschen meist in kleinen Häusern oder sogar auf der Straße leben.“, antwortete sie ihm und versuchte gleichzeitig einige Dinge zu erklären, damit Dawson hoffentlich nicht noch verwirrter sein würde.
„Haben die Schichten bei euch denn irgendwelche Auswirkungen auf euer Leben? Also ist es sehr wichtig in welcher Schicht man geboren ist?“, fragte sie dann ihrerseits interessiert nach. Auch wenn sie vieles in seiner Welt nicht gut heißen konnte, so war es ja nicht so, als ob sie nicht auch etwas darüber lernen wollte. Es war nun einmal Dawsons Heimat und vielleicht tat es ihm ja auch gut, wenn sie auch etwas Interesse an seinem Leben und seiner Welt zeigte und er in Ruhe erzählen konnte. Es waren zwar bisher für sie einige ziemlich schlimme Sachen dabei zur Sprache gekommen, die bei Dawson jedoch Normalität zu sein schienen, aber dennoch hatte sie immer noch nicht das Recht seine Welt gänzlich schlecht zu machen, oder? Vielleicht gab es ja etwas, dass sogar besser war als hier, wenn sie sich nur lange genug über ihre Unterschiede unterhielten? Es wäre jedenfalls schön, wenn Dawson nicht das Gefühl bekäme, dass seine Heimat gänzlich schlecht war, oder? Immerhin war er dort aufgewachsen und hatte seine Freunde dort .... obwohl ... hatte er überhaupt Freunde? Gab es das?
Noch verwirrter durch den Versuch herauszufinden was wohl in Dawsons Interesse wäre, wandte sich Levia noch einmal an den Weißhaarigen und fragte: „Sag mal .... gibt es bei euch eigentlich Freundschaften? Also .... dürft ihr überhaupt Freunde haben?“
Die Frage auszusprechen klang gleich noch verrückter, verwirrter und willkürlicher, als es schon in ihrem Kopf der Fall gewesen war. Außerdem war sie völlig außerhalb der Reihe, wo sie sich doch gerade noch über die verschiedenen Schichten und deren Bedeutung unterhielten. Auch das Gespräch über die Portale und ihre Theorien darüber wie er hindurch gestolpert sein konnte ohne es zu merken schien weder ihm noch ihr sonderlich zu helfen. Nein, denn sie schienen nur noch verwirrter zu werden und als Levia wohl lauter aussprach als gedacht, dass sie sich am liebsten kneifen würde um zu sehen ob das hier real sei, antwortete Dawson ihr, dass das wohl kaum helfen würde. Einen Moment verwundert sah sie ihn an, bevor sie den Kopf schief legte und mit einem leichten Lächeln antwortete: „Das ist nur so eine Redensart bei uns, wenn man etwas nicht versteht. Ich hoffe das hat dich jetzt nicht zu sehr verwirrt.“
Verlegen fuhr sich Levia durch die Haare. Kurz sah sie schuldbewusst hinunter zum Gras auf dem sie saßen. Das sie aber auch immer von einer Katastrophe in die nächste stolpern musste! Sie war nämlich offensichtlich nicht gerade der beste Ansprechpartner für einen Besucher aus einer anderen Welt. Auch wenn ihm ihre Erzählungen über die Natur, die Seen, Flüsse, Wälder und der Wüste zu gefallen schienen. Es war ein Punkt in dem ganzen Chaos, den sie als Gemeinsamkeit herausgefunden hatten und ein wenig klammerte sich Levia daran, auch wenn sie es nicht zugeben würde. Es war immerhin eine Gemeinsamkeit und das hieß, dass sie innerlich vielleicht trotzdem gar nicht so unterschiedlich sein konnten, oder? Es hieß doch, dass sie sich zumindest in einer Sache einig waren – ganz egal ob 2 Welten oder nicht ...
Er gab sogar zu, dass er diese Orte gerne sehen würde, wenn er länger hier bleiben würde und das brachte Levia zum Lächeln. Energisch nickte sie und sah Dawson direkt an – in ihren Augen funkelte die Freude und Abenteuerlust förmlich, während sie sprach: „Ich würde dir diese Orte wirklich gern zeigen. Du würdest bestimmt begeistert sein, wenn du das alles sehen könntest. Weil wenn es dir hier gefällt, dann wird dir auch das Meer, die Berge, die Wüste und auch die anderen Wälder hier gefallen. Am liebsten würde ich mit dir ja zu mir nach Hause gehen. In Ondula gibt es wirklich schöne Strände – und ich bin sicher, dass dich auch der Unterseetunnel faszinieren wird.“, erzählte sie ihm und merkte dabei gar nicht wie enthusiastisch sie dabei wurde und Dawson nur noch mehr neue Wörter an den Kopf warf. Aber sie war nun einmal ein Naturmensch – nicht umsonst hatte sie sich auf Pflanzen-Pokémon spezialisiert. Auch wenn man ihre Lieblinge gerne unterschätzte so waren Pflanzen doch auch sehr wichtig für das Leben, nicht wahr?
„Aber natürlich möchte ich auch nicht, dass du hier bleibst, wenn du das nicht willst,“, fügte sie noch schnell an. „Man kann ja niemanden zwingen irgendwo zu bleiben, nicht wahr?.“ Auch wenn Levia zugeben musste, dass sie dieser Gedanke doch etwas traurig stimmte. Denn eigentlich verstanden sie sich doch sehr gut, trotz ihrer Unterschiede, oder?
Leider bemerkte Levia gar nicht, dass Dawson ganz verträumt war, denn sie war immer noch in ihrem eigenen Gedankenstrudel gefangen, der immer größer geworden war, seit sie über ihre unterschiedlichen Erfahrungen gesprochen hatten. Natürlich hatten sie viel herausgefunden, doch waren das bisher meistens eher Unterschiede als Gemeinsamkeiten gewesen. Levia war sich unsicher, ob sich Dawson trotz der üppigen Natur hier tatsächlich wohl fühlte, denn eines war für sie klar ... wäre sie in einer anderen Welt, dann würde sie einfach nur nach Hause wollen .... zumindest hierher zurück nach Einall. Zurück zu ihren Eltern ... und, was noch viel wichtiger war, zurück zu Larina.
Trotzdem fiel es ihr schwer sich vorzustellen, dass Dawson wirklich dorthin zurück wollte, wo es so viele Vorschriften und Regeln zu beachten gab und man sogar nicht einem heiraten konnte wen man wollte. Das ging nach wie vor über ihr Verständnis hinaus, denn sie konnte sich nicht vorstellen, dass man sich in so einer Welt wirklich jemals wohl fühlen konnte ... oder lag es nur daran, dass sie selbst nicht dort aufgewachsen war?
Je mehr sie darüber nachdachte, desto mehr schwirrte ihr der Kopf und sie hatte das Gefühl ihr Scädel würde jeden Moment platzen und doch konnte sie nicht verhindern, dass all diese Gedanken sie heimsuchten wie böse Geister. Vielleicht sollte sie nachher einmal mit Larina darüber sprechen? Vielleicht wusste ja ausnahmsweise ihre Schwester einmal Rat und konnte ihr dabei helfen diese Gedanken zu sortieren. Sie zwar zwar einige Minuten jünger, aber das musste ja nicht heißen, dass sie als Ältere sich nicht auch mal Rat bei ihr einholen konnte, oder?
„Das jüngere Kind wird entweder an ein Paar weitergegeben, das keine Kinder bekommen kann oder getötet.“, dieser Satz warf Levia nun endgültig aus ihrem Gedankenkarussell und entgeistert starrte sie Dawson an. Hätte sie nicht schon am Boden gesessen, so täte sie es spätestens jetzt, denn diese Antwort, auch noch so sachlich formuliert, hatte ihr gefühlt den Boden unter den Füßen weg gerissen – und das war normalerweise ein Gefühl, dass Levia überhaupt nicht gern verspürte. Sie blinzelte ein paar Mal, bevor sich ihre ersten Muskeln aus der Starre lösten und sie verzweifelt nach Worten suchte, auch wenn ihr Gesicht Bände sprechen musste. „Was ...? warum? Wie ... ? Wie kann man dabei so sachlich bleiben?!“, platzte es schließlich aus ihr heraus und wäre sie nicht noch halb erstarrt, hätte sie Dawson wahrscheinlich am liebsten an den Schultern gepackt und einmal kräftig geschüttelt. Dabei wäre ihr auch Aruhin egal gewesen, den sie sowie schon ganz vergessen hatte, da er so friedlich geworden war.
„Das ... das ist doch schrecklich!“, versuchte sie dann weiter ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen, die bei Dawson hinsichtlich zu diesem Thema total abgestumpft zu sein schienen. „Man kann doch nicht einfach Kinder töten! Es ist schon schlimm genug wenn Eltern ihre Kinder aussetzen.“
Sie sah Dawson an. Es war ganz offensichtlich, dass es hier einen riesigen Unterschied gab. Hier in Einall konnte man nicht einfach Kinder töten oder irgendwo in der Wildnis aussetzen, oder einfach so jemand anderem geben, wenn die Eltern dagegen waren. Levia atmete ein paar mal tief ein und versuchte ihre Aufregung zu bändigen, die Dawson immer noch am liebsten durchgeschüttelt hätte um ihm zumindest eine passende Reaktion zu entlocken. Nein, das konnte sie nicht so stehen lassen.
„Das würde es hier niemals geben.“, meinte sie dann schließlich und sah Dawson fest entschlossen an. „Man würde hier nie den Eltern ihr Kind gegen ihren Willen wegnehmen, außer wenn sie es misshandeln, schlagen oder andere schlimme Dinge tun, die dem Kind schaden. Man kann hier auch nicht einfach Kinder töten, denn das wäre Mord und dafür kann man lebenslang ins Gefängnis gehen – und bei Kindern ist Mord tausendmal schlimmer, das würde hier niemals jemand einfach hinnehmen. Es gibt zwar Eltern, die ihre Kinder aussetzen oder sie nicht haben wollen, aber dafür haben wir Waisenhäuser, wo sich dann um die Kinder gekümmert wird, denn auch wenn Eltern ihre Kinder aussetzen begehen sie damit eine Straftat, denn ohne Hilfe sind kleine Kinder ja völlig hilflos und würden sterben. Ich verstehe nicht, wie du das einfach so sachlich sagen kannst, als wäre das überhaupt nicht schlimm.“, während sie sprach hatte Levia Mühe ihre Gefühle zurück zu halten und sie spürte, wie ihr beinahe die Tränen in die Augen stiegen – ganz besonders wenn die an Larina dachte. „Kinder können doch nichts dafür, dass sie geboren werden – und wissen die Leute bei euch nicht, dass gerade Zwillinge eine ganz besondere Verbindung zueinander haben? Zwillinge merken, wenn es jemanden von ihnen schlecht geht und wenn sie getrennt sind, dann spüren die die Trennung auch, denn sie gehören schließlich zusammen und wenn man Zwillinge trennt, dann werden sie immer das Gefühl haben, dass ihnen etwas fehlt. Ich jedenfalls würde meine Zwillingsschwester für nichts in der Welt hergeben wollen. Ich würde nie zulassen, dass ihr etwas schlimmes passiert, wenn ich es verhindern kann ....“
Schnell wischte sich Levia mit dem Ärmel ihres Mantels über die Augen, damit Dawson ja nicht sah, dass sie glänzten. Ein Glück erzählte ihr gerade Dawson etwas über seine Kindheit, was aber auch Levias Traurigkeit nicht wirklich verfliegen ließ. Dawson schien sich an seine Eltern gar nicht wirklich zu erinnern, wieder etwas, dass sie sich nicht vorstellen konnte. Sie kannte ihre Eltern und es war schon immer ein trauriger Gedanke für die gewesen über die Waisen nachzudenken, die ihre Eltern nie kennengelernt hatten ... oder die sogar von ihnen misshandelt wurden. Ihre Eltern würde sie auch nicht missen wollen, schließlich waren sie stets für sie und Larina da gewesen und würden es auch so lange noch sein, wie sie lebten. Erst jetzt wurde Levia langsam bewusst, wie einsam das Leben von Dawson eigentlich klang. Er hatte keinen Kontakt mit seinen Eltern, die ihn bestimmt vermissten, er hatte ja noch nicht einmal Geschwister. Immer noch ziemlich überwältigt von dem was hier gerade passierte, brauchte die Weißhaarige einen Moment, um auf Dawsons Frage einzugehen: „Naja, manche ziehen schon mit 18 Jahren aus, aber andere wohnen auch noch bis Mitte zwanzig bei ihren Eltern. Eben bis sie eine Arbeit gefunden haben, die ihnen gefällt und mit der sie auch genug Geld verdienen um sich das leisten zu können. Es ist sehr selten, dass jemand schon früher alleine wohnt. Denn, auch wenn manche Kinder schon mit 12 Jahren alleine auf Reise gehen um Erfahrungen zu sammeln und die Region auf eigene Faust zu erkunden, so können sie aber immer jederzeit nach Hause kommen.“, meinte sie und sah Dawson an. „Und du hast gesagt ihr müsst mit 6 zur Schule gehen? Heißt das ihr habt dort gewohnt? Also, so wie in einem Internat? Das man dort übernachtet, isst und schläft?“, fragte sie vorsichtig nach. Klar, sie wusste, dass es auch hier Internate gab, die schon jüngere Kinder besuchen konnten, aber solche Internate waren meistens teuer und nur reiche Eltern konnten sich das ohne Probleme leisten.
„Heißt das, dass es bei euch keine Schulgebühren bei Internaten gibt?“, fügte sie direkt hinzu. „Denn hier muss man für ein Internat bezahlen, für das Essen und so.“
Larina und sie waren nie auf einem gewesen, darum konnte sie auch nur das berichten, was sie darüber gehört und gelesen hatte. Wie kam es, dass in Dawsons Welt scheinbar einfach so alle Kinder auf ein Internat gehen konnten, egal woher ihre Eltern kamen und egal wie viel Geld sie besaßen? Wie war das möglich und wieso machten die Eltern das einfach so mit? Hatten sie keine Bindung zu ihrem Kind? Ihren Eltern wäre es schließlich nie eingefallen sie und Larina in ein Internat zu geben – außer sie beide hätten es ausdrücklich gewollt. Levia hatte sowieso nie verstanden, wieso Eltern ihre Kinder überhaupt einfach weggeben konnten und wohl auch wollten. Was war mit diesen Menschen nur falsch?
Sie sah Dawson an. Sie versuchte ihn zu verstehen, doch sie konnte es nicht, sie konnte einfach nicht verstehen, wieso man all diese Dinge einfach hinnehmen konnte ohne sich einmal zu fragen, ob es wirklich richtig sei. Wie konnte diese Präsidentin nur so grausam sein? Wie ging das?
Levia bemerkte kaum, dass sich eine Hand in den Waldboden gegraben hatte – und zwar schon seit Dawson die Tötung der Kinder angesprochen hatte. Nur langsam wurde ihr klar, dass es nicht seine Schuld war .... er war so aufgewachsen .... aber das entschuldigte doch nichts .... aber .... was noch unentschuldbarer war, war das Verhalten dieser Präsidentin. Das war ungeheuerlich!
Sie biss sich leicht auf die Unterlippe um nicht das zu sagen, was ihr gerade durch den Kopf schoss, denn am liebsten hätte sie Dawson diese Erkenntnis an den Kopf geknallt, doch sie befürchtete, dass nicht mehr viel fehlen würde, damit genau das passierte. Konnte ihr doch eigentlich egal sein, ob diese blöde Kuh in Dawsons über allem stand oder? Hier hatte sie schließlich keine Macht.
Also öffnete Levia den Mund um etwas zu sagen, wurde jedoch von ihrem Lilminip unterbrochen, dass ganz unverhofft zwischen ihr und Dawson auftauchte. Mit einem zögerlichen, fast schon liebevollem Laut, hielt sie Dawson mit ihren kleinen Ärmchen etwas hin. Es war eine kleine Blume, die das Pflanzen-Pokémon scheinbar selbst gepflückt hatte. Es sah Dawson aus ihren großen Augen heraus an und unternahm keine Anstalten die Blume zu senken, kam sogar kurz ein kleines Stückchen näher, als der Weißhaarige zuerst nicht reagierte. Levia brauchte selbst einen Moment, um das Verhalten ihres kleinen Schätzchens zu verstehen. „Aralia willst du .... willst du dich mit der Blume bei Dawson entschuldigen?“, fragte sie schließlich, woraufhin das kleine Pokémon einen zustimmend klingenden Laut von sich gab, ohne jedoch den Blick von Dawson abzuwenden. Es schien ihr wichtig zu sein, dass er die Blume annahm. Die anderen Pokémon standen in einiger Entfernung und beobachteten das Spektakel, während sich Abby noch immer ganz fasziniert von Aruhin zeigte und offenbar versuchte mit ihm zu reden – zumindest soweit Levia die ganze Situation einzuschätzen wusste. Ihr Blick blieb jedoch die meiste Zeit bei Dawson hängen, denn auch sie war gespannt darauf, wie er reagieren würde.
„Sieht ganz so aus .... als ob es Aralia sehr Leid tut, dass sie dich am Anfang so erschreckt hat.“, meinte sie noch, um Dawson aufzuklären, falls er verwirrt sein sollte. „Sie meint offenbar, dass du Blumen magst und will dir darum eine als Entschuldigung schenken.“ Sie lächelte leicht. „Ich glaube, sie möchte mit dir Freundschaft schließen.“
Das traute Levia dem kleinen grünen Pokémon nämlich zu, denn Aralia war sehr zutraulich und würde sicherlich traurig werden, würde Dawson ihre Entschuldigung ablehnen. Das Lilminip war nämlich kein Pokémon, dass andere gerne ärgerte, so wie Abby. Es hatte wohl gar keine Absicht gehabt Dawson zu ärgern, sondern sollte ihn wohl viel eher kennenlernen. Ob es wohl während des Gespräches die ganze Zeit nach einer passenden, schönen Blumen gesucht hatte, die sie Dawson als Geschenk anbieten wollte? Levia vermutete es zumindest stark .... aber .... wie würde nun Dawson darauf reagieren?
Es war doch schön, wenn man jemanden gern hatte – oder etwa nicht?
Dawson ließ jedenfalls seinen Kopf sinken und sah sie nicht mehr an, was Levia doch ein wenig verwundert schauen ließ. War es in seiner Welt tatsächlich so schlecht, wenn man jemanden gern hatte? Am liebsten wollte sie ihn fragen, doch da er so zurückhaltend reagierte, ließ sie es lieber bleiben und ließ sich von ihm etwas anderes über die Gesellschaft erklären.
Laut ihm bestand seine Gesellschaft also aus unterschiedlichen Schichten. Der Unterschicht, der Mittelschicht, der Elite und irgendeiner Präsidentin, von der Dawson behauptete, dass sie über allem stünde.
„Präsidentin, die über allem steht?“, fragte sie daher auch etwas verwundert nach. „Was meinst du damit genau?“
Auf seine Gegenfrage hin schüttelte sie leicht den Kopf. „Nein, also eigentlich nicht. Zumindest nicht so streng wie es bei dir zu sein scheint. Aber es gibt welche die die Menschen hier nach ihrem Einkommen einteilen. Aber wirklich Gesetz ist das nicht und es hat meistens auch keine Auswirkungen auf irgendetwas. Außer das Reiche, also Menschen die viel Geld haben, oft nichts mit ärmeren zu tun haben wollen, weil arme Menschen meist in kleinen Häusern oder sogar auf der Straße leben.“, antwortete sie ihm und versuchte gleichzeitig einige Dinge zu erklären, damit Dawson hoffentlich nicht noch verwirrter sein würde.
„Haben die Schichten bei euch denn irgendwelche Auswirkungen auf euer Leben? Also ist es sehr wichtig in welcher Schicht man geboren ist?“, fragte sie dann ihrerseits interessiert nach. Auch wenn sie vieles in seiner Welt nicht gut heißen konnte, so war es ja nicht so, als ob sie nicht auch etwas darüber lernen wollte. Es war nun einmal Dawsons Heimat und vielleicht tat es ihm ja auch gut, wenn sie auch etwas Interesse an seinem Leben und seiner Welt zeigte und er in Ruhe erzählen konnte. Es waren zwar bisher für sie einige ziemlich schlimme Sachen dabei zur Sprache gekommen, die bei Dawson jedoch Normalität zu sein schienen, aber dennoch hatte sie immer noch nicht das Recht seine Welt gänzlich schlecht zu machen, oder? Vielleicht gab es ja etwas, dass sogar besser war als hier, wenn sie sich nur lange genug über ihre Unterschiede unterhielten? Es wäre jedenfalls schön, wenn Dawson nicht das Gefühl bekäme, dass seine Heimat gänzlich schlecht war, oder? Immerhin war er dort aufgewachsen und hatte seine Freunde dort .... obwohl ... hatte er überhaupt Freunde? Gab es das?
Noch verwirrter durch den Versuch herauszufinden was wohl in Dawsons Interesse wäre, wandte sich Levia noch einmal an den Weißhaarigen und fragte: „Sag mal .... gibt es bei euch eigentlich Freundschaften? Also .... dürft ihr überhaupt Freunde haben?“
Die Frage auszusprechen klang gleich noch verrückter, verwirrter und willkürlicher, als es schon in ihrem Kopf der Fall gewesen war. Außerdem war sie völlig außerhalb der Reihe, wo sie sich doch gerade noch über die verschiedenen Schichten und deren Bedeutung unterhielten. Auch das Gespräch über die Portale und ihre Theorien darüber wie er hindurch gestolpert sein konnte ohne es zu merken schien weder ihm noch ihr sonderlich zu helfen. Nein, denn sie schienen nur noch verwirrter zu werden und als Levia wohl lauter aussprach als gedacht, dass sie sich am liebsten kneifen würde um zu sehen ob das hier real sei, antwortete Dawson ihr, dass das wohl kaum helfen würde. Einen Moment verwundert sah sie ihn an, bevor sie den Kopf schief legte und mit einem leichten Lächeln antwortete: „Das ist nur so eine Redensart bei uns, wenn man etwas nicht versteht. Ich hoffe das hat dich jetzt nicht zu sehr verwirrt.“
Verlegen fuhr sich Levia durch die Haare. Kurz sah sie schuldbewusst hinunter zum Gras auf dem sie saßen. Das sie aber auch immer von einer Katastrophe in die nächste stolpern musste! Sie war nämlich offensichtlich nicht gerade der beste Ansprechpartner für einen Besucher aus einer anderen Welt. Auch wenn ihm ihre Erzählungen über die Natur, die Seen, Flüsse, Wälder und der Wüste zu gefallen schienen. Es war ein Punkt in dem ganzen Chaos, den sie als Gemeinsamkeit herausgefunden hatten und ein wenig klammerte sich Levia daran, auch wenn sie es nicht zugeben würde. Es war immerhin eine Gemeinsamkeit und das hieß, dass sie innerlich vielleicht trotzdem gar nicht so unterschiedlich sein konnten, oder? Es hieß doch, dass sie sich zumindest in einer Sache einig waren – ganz egal ob 2 Welten oder nicht ...
Er gab sogar zu, dass er diese Orte gerne sehen würde, wenn er länger hier bleiben würde und das brachte Levia zum Lächeln. Energisch nickte sie und sah Dawson direkt an – in ihren Augen funkelte die Freude und Abenteuerlust förmlich, während sie sprach: „Ich würde dir diese Orte wirklich gern zeigen. Du würdest bestimmt begeistert sein, wenn du das alles sehen könntest. Weil wenn es dir hier gefällt, dann wird dir auch das Meer, die Berge, die Wüste und auch die anderen Wälder hier gefallen. Am liebsten würde ich mit dir ja zu mir nach Hause gehen. In Ondula gibt es wirklich schöne Strände – und ich bin sicher, dass dich auch der Unterseetunnel faszinieren wird.“, erzählte sie ihm und merkte dabei gar nicht wie enthusiastisch sie dabei wurde und Dawson nur noch mehr neue Wörter an den Kopf warf. Aber sie war nun einmal ein Naturmensch – nicht umsonst hatte sie sich auf Pflanzen-Pokémon spezialisiert. Auch wenn man ihre Lieblinge gerne unterschätzte so waren Pflanzen doch auch sehr wichtig für das Leben, nicht wahr?
„Aber natürlich möchte ich auch nicht, dass du hier bleibst, wenn du das nicht willst,“, fügte sie noch schnell an. „Man kann ja niemanden zwingen irgendwo zu bleiben, nicht wahr?.“ Auch wenn Levia zugeben musste, dass sie dieser Gedanke doch etwas traurig stimmte. Denn eigentlich verstanden sie sich doch sehr gut, trotz ihrer Unterschiede, oder?
Leider bemerkte Levia gar nicht, dass Dawson ganz verträumt war, denn sie war immer noch in ihrem eigenen Gedankenstrudel gefangen, der immer größer geworden war, seit sie über ihre unterschiedlichen Erfahrungen gesprochen hatten. Natürlich hatten sie viel herausgefunden, doch waren das bisher meistens eher Unterschiede als Gemeinsamkeiten gewesen. Levia war sich unsicher, ob sich Dawson trotz der üppigen Natur hier tatsächlich wohl fühlte, denn eines war für sie klar ... wäre sie in einer anderen Welt, dann würde sie einfach nur nach Hause wollen .... zumindest hierher zurück nach Einall. Zurück zu ihren Eltern ... und, was noch viel wichtiger war, zurück zu Larina.
Trotzdem fiel es ihr schwer sich vorzustellen, dass Dawson wirklich dorthin zurück wollte, wo es so viele Vorschriften und Regeln zu beachten gab und man sogar nicht einem heiraten konnte wen man wollte. Das ging nach wie vor über ihr Verständnis hinaus, denn sie konnte sich nicht vorstellen, dass man sich in so einer Welt wirklich jemals wohl fühlen konnte ... oder lag es nur daran, dass sie selbst nicht dort aufgewachsen war?
Je mehr sie darüber nachdachte, desto mehr schwirrte ihr der Kopf und sie hatte das Gefühl ihr Scädel würde jeden Moment platzen und doch konnte sie nicht verhindern, dass all diese Gedanken sie heimsuchten wie böse Geister. Vielleicht sollte sie nachher einmal mit Larina darüber sprechen? Vielleicht wusste ja ausnahmsweise ihre Schwester einmal Rat und konnte ihr dabei helfen diese Gedanken zu sortieren. Sie zwar zwar einige Minuten jünger, aber das musste ja nicht heißen, dass sie als Ältere sich nicht auch mal Rat bei ihr einholen konnte, oder?
„Das jüngere Kind wird entweder an ein Paar weitergegeben, das keine Kinder bekommen kann oder getötet.“, dieser Satz warf Levia nun endgültig aus ihrem Gedankenkarussell und entgeistert starrte sie Dawson an. Hätte sie nicht schon am Boden gesessen, so täte sie es spätestens jetzt, denn diese Antwort, auch noch so sachlich formuliert, hatte ihr gefühlt den Boden unter den Füßen weg gerissen – und das war normalerweise ein Gefühl, dass Levia überhaupt nicht gern verspürte. Sie blinzelte ein paar Mal, bevor sich ihre ersten Muskeln aus der Starre lösten und sie verzweifelt nach Worten suchte, auch wenn ihr Gesicht Bände sprechen musste. „Was ...? warum? Wie ... ? Wie kann man dabei so sachlich bleiben?!“, platzte es schließlich aus ihr heraus und wäre sie nicht noch halb erstarrt, hätte sie Dawson wahrscheinlich am liebsten an den Schultern gepackt und einmal kräftig geschüttelt. Dabei wäre ihr auch Aruhin egal gewesen, den sie sowie schon ganz vergessen hatte, da er so friedlich geworden war.
„Das ... das ist doch schrecklich!“, versuchte sie dann weiter ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen, die bei Dawson hinsichtlich zu diesem Thema total abgestumpft zu sein schienen. „Man kann doch nicht einfach Kinder töten! Es ist schon schlimm genug wenn Eltern ihre Kinder aussetzen.“
Sie sah Dawson an. Es war ganz offensichtlich, dass es hier einen riesigen Unterschied gab. Hier in Einall konnte man nicht einfach Kinder töten oder irgendwo in der Wildnis aussetzen, oder einfach so jemand anderem geben, wenn die Eltern dagegen waren. Levia atmete ein paar mal tief ein und versuchte ihre Aufregung zu bändigen, die Dawson immer noch am liebsten durchgeschüttelt hätte um ihm zumindest eine passende Reaktion zu entlocken. Nein, das konnte sie nicht so stehen lassen.
„Das würde es hier niemals geben.“, meinte sie dann schließlich und sah Dawson fest entschlossen an. „Man würde hier nie den Eltern ihr Kind gegen ihren Willen wegnehmen, außer wenn sie es misshandeln, schlagen oder andere schlimme Dinge tun, die dem Kind schaden. Man kann hier auch nicht einfach Kinder töten, denn das wäre Mord und dafür kann man lebenslang ins Gefängnis gehen – und bei Kindern ist Mord tausendmal schlimmer, das würde hier niemals jemand einfach hinnehmen. Es gibt zwar Eltern, die ihre Kinder aussetzen oder sie nicht haben wollen, aber dafür haben wir Waisenhäuser, wo sich dann um die Kinder gekümmert wird, denn auch wenn Eltern ihre Kinder aussetzen begehen sie damit eine Straftat, denn ohne Hilfe sind kleine Kinder ja völlig hilflos und würden sterben. Ich verstehe nicht, wie du das einfach so sachlich sagen kannst, als wäre das überhaupt nicht schlimm.“, während sie sprach hatte Levia Mühe ihre Gefühle zurück zu halten und sie spürte, wie ihr beinahe die Tränen in die Augen stiegen – ganz besonders wenn die an Larina dachte. „Kinder können doch nichts dafür, dass sie geboren werden – und wissen die Leute bei euch nicht, dass gerade Zwillinge eine ganz besondere Verbindung zueinander haben? Zwillinge merken, wenn es jemanden von ihnen schlecht geht und wenn sie getrennt sind, dann spüren die die Trennung auch, denn sie gehören schließlich zusammen und wenn man Zwillinge trennt, dann werden sie immer das Gefühl haben, dass ihnen etwas fehlt. Ich jedenfalls würde meine Zwillingsschwester für nichts in der Welt hergeben wollen. Ich würde nie zulassen, dass ihr etwas schlimmes passiert, wenn ich es verhindern kann ....“
Schnell wischte sich Levia mit dem Ärmel ihres Mantels über die Augen, damit Dawson ja nicht sah, dass sie glänzten. Ein Glück erzählte ihr gerade Dawson etwas über seine Kindheit, was aber auch Levias Traurigkeit nicht wirklich verfliegen ließ. Dawson schien sich an seine Eltern gar nicht wirklich zu erinnern, wieder etwas, dass sie sich nicht vorstellen konnte. Sie kannte ihre Eltern und es war schon immer ein trauriger Gedanke für die gewesen über die Waisen nachzudenken, die ihre Eltern nie kennengelernt hatten ... oder die sogar von ihnen misshandelt wurden. Ihre Eltern würde sie auch nicht missen wollen, schließlich waren sie stets für sie und Larina da gewesen und würden es auch so lange noch sein, wie sie lebten. Erst jetzt wurde Levia langsam bewusst, wie einsam das Leben von Dawson eigentlich klang. Er hatte keinen Kontakt mit seinen Eltern, die ihn bestimmt vermissten, er hatte ja noch nicht einmal Geschwister. Immer noch ziemlich überwältigt von dem was hier gerade passierte, brauchte die Weißhaarige einen Moment, um auf Dawsons Frage einzugehen: „Naja, manche ziehen schon mit 18 Jahren aus, aber andere wohnen auch noch bis Mitte zwanzig bei ihren Eltern. Eben bis sie eine Arbeit gefunden haben, die ihnen gefällt und mit der sie auch genug Geld verdienen um sich das leisten zu können. Es ist sehr selten, dass jemand schon früher alleine wohnt. Denn, auch wenn manche Kinder schon mit 12 Jahren alleine auf Reise gehen um Erfahrungen zu sammeln und die Region auf eigene Faust zu erkunden, so können sie aber immer jederzeit nach Hause kommen.“, meinte sie und sah Dawson an. „Und du hast gesagt ihr müsst mit 6 zur Schule gehen? Heißt das ihr habt dort gewohnt? Also, so wie in einem Internat? Das man dort übernachtet, isst und schläft?“, fragte sie vorsichtig nach. Klar, sie wusste, dass es auch hier Internate gab, die schon jüngere Kinder besuchen konnten, aber solche Internate waren meistens teuer und nur reiche Eltern konnten sich das ohne Probleme leisten.
„Heißt das, dass es bei euch keine Schulgebühren bei Internaten gibt?“, fügte sie direkt hinzu. „Denn hier muss man für ein Internat bezahlen, für das Essen und so.“
Larina und sie waren nie auf einem gewesen, darum konnte sie auch nur das berichten, was sie darüber gehört und gelesen hatte. Wie kam es, dass in Dawsons Welt scheinbar einfach so alle Kinder auf ein Internat gehen konnten, egal woher ihre Eltern kamen und egal wie viel Geld sie besaßen? Wie war das möglich und wieso machten die Eltern das einfach so mit? Hatten sie keine Bindung zu ihrem Kind? Ihren Eltern wäre es schließlich nie eingefallen sie und Larina in ein Internat zu geben – außer sie beide hätten es ausdrücklich gewollt. Levia hatte sowieso nie verstanden, wieso Eltern ihre Kinder überhaupt einfach weggeben konnten und wohl auch wollten. Was war mit diesen Menschen nur falsch?
Sie sah Dawson an. Sie versuchte ihn zu verstehen, doch sie konnte es nicht, sie konnte einfach nicht verstehen, wieso man all diese Dinge einfach hinnehmen konnte ohne sich einmal zu fragen, ob es wirklich richtig sei. Wie konnte diese Präsidentin nur so grausam sein? Wie ging das?
Levia bemerkte kaum, dass sich eine Hand in den Waldboden gegraben hatte – und zwar schon seit Dawson die Tötung der Kinder angesprochen hatte. Nur langsam wurde ihr klar, dass es nicht seine Schuld war .... er war so aufgewachsen .... aber das entschuldigte doch nichts .... aber .... was noch unentschuldbarer war, war das Verhalten dieser Präsidentin. Das war ungeheuerlich!
Sie biss sich leicht auf die Unterlippe um nicht das zu sagen, was ihr gerade durch den Kopf schoss, denn am liebsten hätte sie Dawson diese Erkenntnis an den Kopf geknallt, doch sie befürchtete, dass nicht mehr viel fehlen würde, damit genau das passierte. Konnte ihr doch eigentlich egal sein, ob diese blöde Kuh in Dawsons über allem stand oder? Hier hatte sie schließlich keine Macht.
Also öffnete Levia den Mund um etwas zu sagen, wurde jedoch von ihrem Lilminip unterbrochen, dass ganz unverhofft zwischen ihr und Dawson auftauchte. Mit einem zögerlichen, fast schon liebevollem Laut, hielt sie Dawson mit ihren kleinen Ärmchen etwas hin. Es war eine kleine Blume, die das Pflanzen-Pokémon scheinbar selbst gepflückt hatte. Es sah Dawson aus ihren großen Augen heraus an und unternahm keine Anstalten die Blume zu senken, kam sogar kurz ein kleines Stückchen näher, als der Weißhaarige zuerst nicht reagierte. Levia brauchte selbst einen Moment, um das Verhalten ihres kleinen Schätzchens zu verstehen. „Aralia willst du .... willst du dich mit der Blume bei Dawson entschuldigen?“, fragte sie schließlich, woraufhin das kleine Pokémon einen zustimmend klingenden Laut von sich gab, ohne jedoch den Blick von Dawson abzuwenden. Es schien ihr wichtig zu sein, dass er die Blume annahm. Die anderen Pokémon standen in einiger Entfernung und beobachteten das Spektakel, während sich Abby noch immer ganz fasziniert von Aruhin zeigte und offenbar versuchte mit ihm zu reden – zumindest soweit Levia die ganze Situation einzuschätzen wusste. Ihr Blick blieb jedoch die meiste Zeit bei Dawson hängen, denn auch sie war gespannt darauf, wie er reagieren würde.
„Sieht ganz so aus .... als ob es Aralia sehr Leid tut, dass sie dich am Anfang so erschreckt hat.“, meinte sie noch, um Dawson aufzuklären, falls er verwirrt sein sollte. „Sie meint offenbar, dass du Blumen magst und will dir darum eine als Entschuldigung schenken.“ Sie lächelte leicht. „Ich glaube, sie möchte mit dir Freundschaft schließen.“
Das traute Levia dem kleinen grünen Pokémon nämlich zu, denn Aralia war sehr zutraulich und würde sicherlich traurig werden, würde Dawson ihre Entschuldigung ablehnen. Das Lilminip war nämlich kein Pokémon, dass andere gerne ärgerte, so wie Abby. Es hatte wohl gar keine Absicht gehabt Dawson zu ärgern, sondern sollte ihn wohl viel eher kennenlernen. Ob es wohl während des Gespräches die ganze Zeit nach einer passenden, schönen Blumen gesucht hatte, die sie Dawson als Geschenk anbieten wollte? Levia vermutete es zumindest stark .... aber .... wie würde nun Dawson darauf reagieren?
Post #009, mit: Levia |
Die nächste Frage von Levia bezog sich nun aber auf andere Dinge, nämlich Freundschaften. Ihre Frage verwunderte ihn ein wenig, aber vermutlich war alles, was er ihr bisher gesagt hatte, so skuril für sie gewesen, dass die Frage wohl nur logisch war. Irgendwie, jedenfalls.
Weitaus größer war es da, dass Orte wie Seen oder Wälder und viele andere hier tatsächlich existierten. Gern würde er sie sich einmal anschauen, denn so wie Levia fasziniert davon war, konnte er sich gut vorstellen, dass es ihm auch gefallen würde. Immerhin liebte er diese Orte und das schon, wenn sie gar nicht real waren. Wie viel besser würde es dann werden, wenn er sich wahrhaftig darin befand? Er war schon von diesem Wald hier vollkommen begeistert gewesen. Es freute ihn, dass Levia ihm diese Orte gern zeigen wollte, es verunsicherte ihn jedoch auch, dass sie ihn mit zu sich nach Hause nehmen wollte. Er konnte nämlich nicht einfach wieder nach Hause, da er keine Ahnung hatte, wie er dorthin kommen sollte, was ihn kurzzeitig traurig stimmte. Nicht etwa, weil er unbedingt wieder zurück wollte, sondern weil er sich an einem Ort befand, den er nicht einmal ansatzweise kannte. Und was war dieser Unterseetunnel? Es klang irgendwie gruselig, als würde man sich unter Wasser befinden. Was mit der menschlichen Natur nicht sehr schlau war, immerhin würden sie dann ertrinken. Oder nicht?
Schließlich wechselten sie aber abermals das Thema und kamen auf Zwillinge und Geschwister zu sprechen und Dawson erklärte, dass der jüngere Zwilling entweder weitergegeben oder getötet wurde. Levias Reaktion darauf überraschte ihn allerdings sehr und erschreckte ihn auch. Es war, als hätte er irgendetwas Falsches gesagt. Sie schien jedenfalls ganz empört darüber zu sein, was Dawson zusammenzucken ließ. Er wollte sie bestimmt nicht angreifen oder irgendwie verletzen, aber für sie schien es wirklich eine große Unmöglichkeit, dass es so gehandhabt wurde. Für ihn war das allerdings ganz normal.
Letztlich fragte sie auch noch danach, ob er seine Eltern kannte, was jedoch nicht der Fall war. Er erklärte, dass sie mit sechs Jahren von zu Hause getrennt wurden, was wieder einmal etwas völlig normales für ihn war. Für Levia schien es jedoch abermals schwer zu glauben. Er fragte schließlich, wie lange es in ihrer Welt üblich war, zu Hause zu bleiben, sodass er rasch erfuhr, dass viele mit 18 Jahren auszogen. Oder eben fann, wenn sie einen Beruf hatten, mit dem sie ausreichend Geld verdienen konnten, um eine eigene Wohnung zu finanzieren. Dawson hörte sich das alles an, konnte sich aber kaum einen Reim darauf machen. Zunächst war es für ihn undenkbar, solange bei seinen Eltern zu wohnen, dann verstand er nicht, wie es möglich war, sich einen Beruf auszusuchen, der einem gefiel. Er hatte das nämlich nicht gedurft. Und warum Kinder mit 12 Jahren die Region erkundeten, war ihm auch ein Rätsel. Neben all diesen Fragen war ihm aber auch nicht bekannt, was ein Internat genau war, da er den Begriff noch nie gehört hatte, doch Levia fragte ihn genau danach. Zum Glück führte sie es weiter aus und fragte ihn, ob sie in der Schule dann wohnen würden, was er mit einem Nicken bestätigen konnte. So musste er nicht wieder eine Nachfrage stellen.
Levia schien noch etwas sagen zu wollen, doch letztlich wurde sie unterbrochen - von ihrem Pokémon, das eine Blume in der Hand hielt und auf Dawson zukam. Das kleine Ding war ihm immer noch nicht ganz geheuer, was nicht nur damit zu tun hatte, dass es ihm völlig unbekannt war. Zunächst skeptisch sah er zu dem grünen Wesen und auch Auruhin, der bisher den Wald begutachtet hatte, richtete seine Aufmerksamkeit auf das Pokémon. Es konnte ja sein, dass es seinem Schutzbefohlenen etwas tun wollte. Aber das Kaguron merkte schnell, dass dem nicht so war, weshalb es sich stattdessen dem anderen Pokémon widmete. Das, das orange war und irgendwie an einen Kürbis erinnerte. Als dieses mit ihm zu sprechen begann, gab sich auch Auruhin alle Mühe, dem Gespräch zu folgen und daran teilzunehmen. Irgendwie war das Wesen doch ganz niedlich. Dawson hatte da aber ganz andere Probleme, denn er verstand absolut nicht, was das grüne Etwas überhaupt von ihm wollte. Levia brachte da jedoch Licht ins Dunkel, nachdem sie es selbst verstanden hatte. Aralia wollte sich offenbar bei ihm entschuldigen, was es mit dieser Blume tun wollte. Das verstand Dawson jedoch nicht ganz, da es ihm ein Rätsel war, wozu diese Blume gut sein sollte. Bei ihm war es jedenfalls nicht üblich, dem Gegenüber etwas zur Entschuldigung zu geben. Dem Pokémon schien das allerdings sehr wichtig zu sein, weshalb sich Dawson um ein Lächeln bemühte. Er hatte schon genug Schaden angerichtet, als er von Zwillingen und Eltern gesprochen hatte, da musste er es sich nicht auch noch mit Aralia verscherzen. Vor allem, wenn Levia tatsächlich so nett war, ihn noch mit zu sich nach Hause zu nehmen.
#020 | Hain der Täuschung | Mit Dawson
„Eine Präsidentin die über allem steht und deren Wort Gesetz ist ... hm“, murmelte Levia leise vor sich hin und betrachtete Dawson nachdenklich. Sie versuchte sich vorzustellen wie es wohl wäre, wenn hier in Einall eine einzige Person über alles und jeden bestimmen würde, doch schon das ging über ihr Vorstellungsvermögen hinaus. „Aber wer oder was hat sie denn dazu bemächtigt?“, fragte sie schließlich und legte den Kopf leicht zur Seite um ihren fragenden Ausdruck noch etwas zu unterstützen. Was brachte denn eine ganze Stadt dazu ohne zu hinterfragen einer einzigen Person zu gehorchen? Das war irgendwie gleichzeitig unglaublich unwirklich, aber zum anderen auch wieder irgendwie spannend. „Oh .. ähm ... ich will dir damit auch nicht zu nahe treten oder so ... es ist nur so .... unwirklich für mich. Es fällt mir schwer mir so eine Machtkonstellation vorzustellen, weißt du?“, schob sie schnell noch hinterher und hoffte, dass Dawson sie nicht für total blöd halten würde.Das wäre ihr unglaublich peinlich.
Auf die Frage nach den Schichten in seiner Gesellschaft bekam sie auch eine recht ausführliche Antwort. Es war wohl so, dass man zwar in eine Schicht hinein geboren wurde, aber die Schicht auch verlassen konnte – wie er an sich selbst erläuterte. Kurz huschte der Blick der Weißhaarigen daraufhin zu Aruhin und wieder zurück zu Dawson, da sie ein Gedankenblitz ereilt hatte. Patreos waren schließlich unglaublich wichtig in Dawsons Welt, also machte das durchaus Sinn. Aber dennoch schien die Regierung Dawson nicht zu mögen, was wohl an seiner Gesellschaftsstruktur liegen mochte, denn sie für ihren Teil konnte ihn durchaus gut leiden.
„Ah okay. Also steigt man mit einem Patraeos direkt in die Elite auf – und mit einem Aufstieg verbessert sich dann auch das Wohngebiet und ... dann wahrscheinlich auch die Arbeit, oder?“, das war für Levia die einzig logische Schlussfolgerung, aber sie fragte doch lieber noch einmal nach, bevor es wieder zu irgendwelchen vermeidbaren Missverständnissen kam. So wie scheinbar bei ihrer Frage nach Freundschaften und anderen Kontakten. So verwundert wie er drein schaute, musste ihn diese Frage überrascht haben, was Levia jedoch nicht nachvollziehen konnte, da es für sie nur logisch war genau das zu fragen, nach allem was sie schon gehört hatte. Es hätte sie nicht einmal überrascht, wenn es ihnen verboten gewesen wäre jemand anderen aus ihren Partner zu treffen. Einen Moment sah sie Dawson an und wusste nicht, ob sie sich jetzt erklären sollte oder nicht, aber letztlich siegte ihre Unsicherheit angesichts dieser gänzlich ungewohnten Situation in der sie sich gerade befand – daher rang sie sich eine Erklärung ab, auch wenn ihr das etwas unnötig erschien: „Verstehe ... naja ... es klingt halt als würdet ihr sehr stark überwacht werden und so ... daher hätte es mich kaum überrascht, wenn dem so gewesen wäre.“, sie kratzte sich kurz leicht am Hinterkopf und lächelte entschuldigend. „Entschuldige, wenn ich da etwas voreilig war. Mh, hast du denn Freunde dort? Also ... zum Beispiel welche die die Natur genauso gern haben wie du? Auch wenn es bei euch leider nur Hologramme waren ..“, fragte sie dann nach um das Gespräch hoffentlich in eine schönere Bahn zu lenken, denn irgendwie hatte sie das Gefühl, das sie gerade immer tiefer in dunkle Themen abdrifteten.
Umso mehr freute es sie daher, das Dawson ihr Angebot annahm sie mit nach Hause zu begleiten. Auch wenn ihr dabei der traurige Unterton ihres Gegenübers außnahmsweise einmal nicht entging. „Hey, irgendwie finden wir einen Weg ... und wer weiß, vielleicht kriegen wir es auch hin herauszufinden wie du hin und her wechseln kannst, damit du immer die Natur hier genießen kannst, aber trotzdem nach Hause kannst sobald du willst ...“, versuchte sie daher Dawson ein wenig aufzumuntern. „Und Larry und ich werden auch versuchen es euch sehr gemütlich zu machen bei uns. Gibt es eigentlich irgendetwas das du nicht magst? Oder auch was du besonders magst? Larry möchte das sicher wissen, falls sie kochen sollte.“, erklärte sie dann und lächelte leicht. Hoffentlich verstand Dawson ihre freundliche Geste dahinter. Nur eine Sache beschlich sie dann doch und sie sah wieder zu Aruhin ... er würde definitiv nicht in die Wohnung der Zwillinge passen so viel war sicher ...
„Sag mal Dawson“, fing sie daher an und sah zum Hellblonden. „Wo ist Aruhin eigentlich, wenn du in deiner Wohnung bist? Er wird ja bestimmt nicht in deine Wohnung passen, oder?“ Ein wenig verunsichert sah sie Dawson an und hoffte sehr, dass sie nicht schon wieder in irgendein Fettnäpfchen getreten war.
Ganz anders war es da beim nächsten Thema ... Zwillinge. Hätte sie diese Antwort im Vorhinein gewusst, hätte sie lieber nicht nachgefragt, aber jetzt war es dafür wohl zu spät und mal wieder übernahmen ihre Emotionen die Kontrolle über sie. Sie wollte gar nicht so hart klingen, wie sie es vielleicht tat, aber wie konnte man nur so sachlich sein? Es ging hier um Menschenleben! Oder stumpfte man einfach ab, wenn man derartig aufwuchs?
Zu allem Überfluss stotterte Dawson dann auch noch eine Entschuldigung und meinte am Ende ihrer Erklärung auch noch, dass er ihr damit gar nicht zu nahe treten wollte – und das ließ die Weißhaarige auch innerlich wie äußerlich wieder zurück rudern. Für einen Moment konnte sie Dawson nur ansehen, denn sie musste erst die richtigen Worte finden.
„Schon gut ...“, sagte sie endlich, nachdem sie ihre Wut geschluckt hatte und in Dawsons doch etwas bedrücktes Gesicht sah. „Du ... du kannst ja am wenigsten dafür ... du hast es ja nicht eingeführt oder so .... Ich weiß zwar immer noch nicht wie man so einfach über Menschenleben reden kann, aber ich bin auch nicht in Shiroh aufgewachsen. Trotzdem .... eigentlich dachte ich, dass Menschenleben überall gleich viel wert sind .... wenn sie halt nur an kinderlose Familien gegeben werden würde, wäre das noch irgendwo in Ordnung ... aber warum sollte man Kinder töten? Die können doch am wenigsten dafür ...“, versuchte sie sich dann zu erklären und schaute schließlich kurz betreten zu Boden, bevor die Dawson wieder ansah, damit er merkte, dass sie die folgenden Worte auch ernst meinte: „Tut mir leid, wenn ich dich erschreckt habe. Ich wollte nicht so emotional werden .... aber ich musste einfach an meine Schwester denken. Wir sind nämlich auch Zwillinge und ich könnte mir gar nicht vorstellen wie es ohne sie wäre. Sie ist mir wichtig ... genauso wie dir halt Aruhin wichtig ist, oder dieses Mädchen, was du so mochtest.“, sie hoffte sie trat ihm damit jetzt nicht zu nahe, aber ja, sie hatte sich gemerkt, dass er von einem Mädchen gesprochen hatte, was er mochte. Sie wusste zwar nicht wie sehr, aber das war auch in Ordnung – er musste ihr schließlich auch nicht alles erzählen. Sie kannten sich ja nach wie vor immer noch nicht allzu lange. „Ich hoffe du kommst trotzdem noch mit zu meiner Schwester und mit mit nach Hause?“, fragte sie dann noch etwas verunsichert, denn wenn sie eines nicht wollte, dann Dawson vergraulen oder ihn denken lassen, dass er jetzt nicht mehr willkommen war – denn das war bestimmt nicht so! „Wir könnten dann Tee trinken, falls du Tee magst.“, fügte sie dann noch an.
Zum Glück war das nächste Thema wesentlich angenehmer, auch wenn es wohl trotzdem ein kleines Missverständnis beinhaltete. Doch zunächst bestätigte sich Levias Annahme, dass die Kinder in Shiroh offenbar in einer Art Internat unterrichtet wurden. Zwar hatte sie Dawson erklärt was ungefähr ein Internat war, aber sich wohl beim Thema Bezahlung etwas unklar ausgedrückt, denn er schien zu glauben, dass die Kinder das Internat bezahlen mussten. Lev schüttelte schnell ihren Kopf. „Nein, die Kinder bezahlen das nicht, sondern die Eltern.“, stellte sie dann schnell klar. „Internate sind hier etwas ''besonderes'', wenn man es so ausdrücken möchte. Meistens schicken Eltern mit sehr viel Geld ihre Kinder auf Internate, da sie glauben, dass sie dort eine bessere Schulbildung erhalten, da sie dann ja in der Schule quasi wohnen. Und gerade weil sie dort wohnen, essen und schlafen, müssen die Eltern dann für den Schulbesuch bezahlen. Für Eltern, die sich das nicht leisten können oder möchten, gibt es öffentliche Schulen. Ab 6 Jahren gehen die Kinder dann für einige Stunden zur Schule und gehen am Nachmittag dann wieder nach Hause. Dort machen sie dann Hausaufgaben, also Aufgaben die sie von der Schule bekommen haben. Für Kinder, die dann irgendwann die Region erkunden wollen gibt es auch sogenannte Trainerschulen. Dort lernen sie sich um ihre Pokémon, oder eben Patraeos – wie es für dich einfacher ist -, zu kümmern und auch alles was sie für eine Reise brauchen.“, erklärte sie dann schließlich und hoffte, dass Dawson alles verstanden hatte. „Ich hoffe das war verständlich?“, hakte sie darum noch einmal vorsichtig nach und wäre auch gar nicht böse wenn Dawson doch noch etwas nachfragen wollte. „Ansonsten frag einfach ... aber, sag mal, wie lange seit ihr denn in eurer Schule? Bei uns ist es je nach Abschluss unterschiedlich – einige beenden die Schule mit 16 und können dann nach einer Ausbildung suchen, aber andere machen dann das sogenannte Abitur und beenden die Schule dann etwas später, meistens mit 19 – die gehen dann studieren, um zum Beispiel Anwalt zu werden muss man das machen.“, Lev gab sich wirklich Mühe damit alles zu erklären, was Dawson verwirren konnte. „Tut mir leid wenn .... es etwas viele unbekannte Wörter sind, aber ich weiß leider nicht wirklich, wie ich dir das anders erklären soll. Ich denke in Shiroh läuft das alles nicht so ab, wenn alle Kinder in ein Internat kommen, oder?“
Es war zwar nur eine Vermutung, aber wahrscheinlich gar nicht so abwegig, wenn sie so an das dachte, was sie bereits schon besprochen hatte. Bevor sie jedoch noch etwas anderes sagen konnte kam ihnen Aralia dazwischen. Das Lilminip wollte sich wohl bei Dawson für sein Verhalten entschuldigen, was Levia doch fröhlich stimmte. Während sie aber auf Dawsons Reaktion wartete, der ja bisher sehr zurückhaltend auf ihre Pokémon reagiert hatte, verlangte ihr Viso-Caster ihre Aufmerksamkeit. Es war eine Nachricht von der Liga. Verwundert hob Levia eine Augenbraue, sah jedoch lieber direkt nach – nicht, dass sich jetzt noch ein Herausforderer angekündigt hatte. Doch es stellte sich als eine Art Rundmail heraus, die sie darüber informierte, dass die Leitung aus Marea ganz plötzlich gekündigt hatte. Das überraschte auch Levia, die aber sofort eine Idee hatte ... falls es nicht schon zu spät war. Sie wollte sich gerade an Dawson wenden und ihn darum bitten sie kurz zu entschuldigen, aber dieser war gerade so mit Aralia und der Blume beschäftigt, dass sie nicht stören wollte. Also lächelte sie nur leicht, zückte ihren Viso-Caster und rief bei der Liga an um ihrer Idee auch gleich Taten folgen zu lassen. Sie wollte, wenn es möglich war, ihre Arena nach Marea-City verlegen lassen. Dann wäre sie viel näher bei ihrer Familie und auch Larina musste sich dann nicht allzu stark umgewöhnen. Ungeduldig wartete sie darauf, dass jemand am anderen Ende abnahm und kaum hörte sie das ersehnte klicken, brach es auch gleich aus ihr heraus.
„Hallo hier ist Linea, ich melde mich wegen der Arena in Marea. Wäre es möglich mich dahin zu versetzen? Ja, es hat persönliche Gründe ... familiäre um genau zu sein, Sie verstehen schon. Es wäre einfach wunderbar, wenn es klappen würde! Ja, ich kann einen Moment warten, kein Problem.“, Nein, eigentlich konnte sie gar nicht warten, aber was blieb ihr anderes übrig? Nur kurz sah sie von ihrem Viso-Caster auf um Dawson zu beobachten, der inzwischen die Blume von Aralia angenommen hatte und sich an ihr zu erfreuen schien. Als er sich auch noch bei ihr bedankte, gab das Lilminip einen fröhlichen Laut von sich und drehte sich einmal im Kreis. Aber sie hatte auch wieder ein kleines bisschen Abstand zu Dawson eingenommen, da sie wohl zu verstanden haben schien, dass ihm eine solche Nähe doch eher unangenehm war. Dennoch beobachtete sie ihn dabei wie er an der Blume roch und schien äußerst zufrieden mit sich zu sein. Zeitgleich gab der Viso-Caster ein leises Klicken von sich und Levia wandte sich ihrem Gesprächspartner wieder zu.
„Und?“, fragte sie eindringlich, bevor ihr Gesprächspartner auch nur den Mund öffnen konnte.
„Wir können Ihrer Bitte stattgeben.“, hörte Levia schließlich die erlösenden Worte. „Jemand anderes wird dann die Arena in Abidaya übernehmen. Wir werden die Umsetzung der Arena alsbald in Angriff nehmen. Daher bitte ich Sie um eine baldige Rückmeldung wegen dem Standort.“
„Das ist kein Problem!“, meinte Levia freudig. „Ich weiß schon ganz genau wo ich hin will!“ Das war auch gar nicht so schwer, da es sowieso nur eine naheliegende Möglichkeit in Marea gab. „Ich möchte kurz außerhalb von Marea an die Route 6. Schließlich soll das Thema der Arena erhalten bleiben – und eine passende Lichtung sollte sich dort auch finden lassen.“, erklärte sie dann schließlich ihren Plan und ein andächtiges Nicken ihres Gesprächspartners folgte.
„Gut, das erleichtert uns einiges. Ich erwarte Sie dann alsbald in Marea, beziehungsweise besagter Arena um die Details mit den dortigen Mitarbeitern zu besprechen. Viel Erfolg.“
„Alles klar. Ich danke Ihnen – auf bald.“, damit wurde von beiden Seiten das Telefonat einvernehmlich beendet und Levia konnte ein Grinsen kaum noch unterdrücken. Jetzt konnte sie ihrer Schwester schon zwei frohe Botschaften übermitteln! Obwohl .... das mit Dawson .... nah, egal, es war immer schön Besuch zu haben und Larry tat es bestimmt auch gut wenn sie neue Bekanntschaften machte. Ja, so war das ...!
„Es freut mich, dass dir die Blume gefällt.“, sagte sie dann, als ihr einfiel, dass Dawson ja noch immer vor ihr im Gras saß. „Aralia mag auch Blumen. Weißt du, ich habe sie schon seit sie ein kleines Ei war. Weil sich keiner um das Ei zu kümmern schien hab ich es mitgenommen und dann ist sie raus geschlüpft ... ich hatte sie sofort lieb.“, erzählte sie dann. „Vielleicht mag ich Pflanzen-Pokémon auch gerade deswegen so sehr, weil ich auch so gern in der Natur unterwegs bin ...“, sagte sie etwas verträumt und sah kurz zu Atari und Rea, die noch immer im Gras saßen und sich genüsslich sonnten, während sich das Irrbis wohl alle Mühe gab mit Aruhin anzufreunden. Immerhin trieb Abby keine albernen Späße. Schließlich sah sie auch wieder zu Dawson. „Gibt es denn noch etwas, was du gerne wissen möchtest, oder was dir irgendwie unklar war?“, fragte sie dann. Jetzt konnte nichts mehr ihre Laune trügen. Sie hatte bekommen was sie wollte und sie würde Larry auch gewiss gleich eine lange Nachricht hinterlassen! Ob sich ihre Schwester wohl auch so über diese Neuigkeit freuen würde? Levia hoffte es sehr. Doch erst einmal war sie überglücklich – sie konnte in ihrer Heimat bleiben und auch Larry blieb es erspart einen längeren Weg nach Rayono zurücklegen zu müssen. Diese Verlegung war ein einziger Gewinn für alle!
„Eine Präsidentin die über allem steht und deren Wort Gesetz ist ... hm“, murmelte Levia leise vor sich hin und betrachtete Dawson nachdenklich. Sie versuchte sich vorzustellen wie es wohl wäre, wenn hier in Einall eine einzige Person über alles und jeden bestimmen würde, doch schon das ging über ihr Vorstellungsvermögen hinaus. „Aber wer oder was hat sie denn dazu bemächtigt?“, fragte sie schließlich und legte den Kopf leicht zur Seite um ihren fragenden Ausdruck noch etwas zu unterstützen. Was brachte denn eine ganze Stadt dazu ohne zu hinterfragen einer einzigen Person zu gehorchen? Das war irgendwie gleichzeitig unglaublich unwirklich, aber zum anderen auch wieder irgendwie spannend. „Oh .. ähm ... ich will dir damit auch nicht zu nahe treten oder so ... es ist nur so .... unwirklich für mich. Es fällt mir schwer mir so eine Machtkonstellation vorzustellen, weißt du?“, schob sie schnell noch hinterher und hoffte, dass Dawson sie nicht für total blöd halten würde.Das wäre ihr unglaublich peinlich.
Auf die Frage nach den Schichten in seiner Gesellschaft bekam sie auch eine recht ausführliche Antwort. Es war wohl so, dass man zwar in eine Schicht hinein geboren wurde, aber die Schicht auch verlassen konnte – wie er an sich selbst erläuterte. Kurz huschte der Blick der Weißhaarigen daraufhin zu Aruhin und wieder zurück zu Dawson, da sie ein Gedankenblitz ereilt hatte. Patreos waren schließlich unglaublich wichtig in Dawsons Welt, also machte das durchaus Sinn. Aber dennoch schien die Regierung Dawson nicht zu mögen, was wohl an seiner Gesellschaftsstruktur liegen mochte, denn sie für ihren Teil konnte ihn durchaus gut leiden.
„Ah okay. Also steigt man mit einem Patraeos direkt in die Elite auf – und mit einem Aufstieg verbessert sich dann auch das Wohngebiet und ... dann wahrscheinlich auch die Arbeit, oder?“, das war für Levia die einzig logische Schlussfolgerung, aber sie fragte doch lieber noch einmal nach, bevor es wieder zu irgendwelchen vermeidbaren Missverständnissen kam. So wie scheinbar bei ihrer Frage nach Freundschaften und anderen Kontakten. So verwundert wie er drein schaute, musste ihn diese Frage überrascht haben, was Levia jedoch nicht nachvollziehen konnte, da es für sie nur logisch war genau das zu fragen, nach allem was sie schon gehört hatte. Es hätte sie nicht einmal überrascht, wenn es ihnen verboten gewesen wäre jemand anderen aus ihren Partner zu treffen. Einen Moment sah sie Dawson an und wusste nicht, ob sie sich jetzt erklären sollte oder nicht, aber letztlich siegte ihre Unsicherheit angesichts dieser gänzlich ungewohnten Situation in der sie sich gerade befand – daher rang sie sich eine Erklärung ab, auch wenn ihr das etwas unnötig erschien: „Verstehe ... naja ... es klingt halt als würdet ihr sehr stark überwacht werden und so ... daher hätte es mich kaum überrascht, wenn dem so gewesen wäre.“, sie kratzte sich kurz leicht am Hinterkopf und lächelte entschuldigend. „Entschuldige, wenn ich da etwas voreilig war. Mh, hast du denn Freunde dort? Also ... zum Beispiel welche die die Natur genauso gern haben wie du? Auch wenn es bei euch leider nur Hologramme waren ..“, fragte sie dann nach um das Gespräch hoffentlich in eine schönere Bahn zu lenken, denn irgendwie hatte sie das Gefühl, das sie gerade immer tiefer in dunkle Themen abdrifteten.
Umso mehr freute es sie daher, das Dawson ihr Angebot annahm sie mit nach Hause zu begleiten. Auch wenn ihr dabei der traurige Unterton ihres Gegenübers außnahmsweise einmal nicht entging. „Hey, irgendwie finden wir einen Weg ... und wer weiß, vielleicht kriegen wir es auch hin herauszufinden wie du hin und her wechseln kannst, damit du immer die Natur hier genießen kannst, aber trotzdem nach Hause kannst sobald du willst ...“, versuchte sie daher Dawson ein wenig aufzumuntern. „Und Larry und ich werden auch versuchen es euch sehr gemütlich zu machen bei uns. Gibt es eigentlich irgendetwas das du nicht magst? Oder auch was du besonders magst? Larry möchte das sicher wissen, falls sie kochen sollte.“, erklärte sie dann und lächelte leicht. Hoffentlich verstand Dawson ihre freundliche Geste dahinter. Nur eine Sache beschlich sie dann doch und sie sah wieder zu Aruhin ... er würde definitiv nicht in die Wohnung der Zwillinge passen so viel war sicher ...
„Sag mal Dawson“, fing sie daher an und sah zum Hellblonden. „Wo ist Aruhin eigentlich, wenn du in deiner Wohnung bist? Er wird ja bestimmt nicht in deine Wohnung passen, oder?“ Ein wenig verunsichert sah sie Dawson an und hoffte sehr, dass sie nicht schon wieder in irgendein Fettnäpfchen getreten war.
Ganz anders war es da beim nächsten Thema ... Zwillinge. Hätte sie diese Antwort im Vorhinein gewusst, hätte sie lieber nicht nachgefragt, aber jetzt war es dafür wohl zu spät und mal wieder übernahmen ihre Emotionen die Kontrolle über sie. Sie wollte gar nicht so hart klingen, wie sie es vielleicht tat, aber wie konnte man nur so sachlich sein? Es ging hier um Menschenleben! Oder stumpfte man einfach ab, wenn man derartig aufwuchs?
Zu allem Überfluss stotterte Dawson dann auch noch eine Entschuldigung und meinte am Ende ihrer Erklärung auch noch, dass er ihr damit gar nicht zu nahe treten wollte – und das ließ die Weißhaarige auch innerlich wie äußerlich wieder zurück rudern. Für einen Moment konnte sie Dawson nur ansehen, denn sie musste erst die richtigen Worte finden.
„Schon gut ...“, sagte sie endlich, nachdem sie ihre Wut geschluckt hatte und in Dawsons doch etwas bedrücktes Gesicht sah. „Du ... du kannst ja am wenigsten dafür ... du hast es ja nicht eingeführt oder so .... Ich weiß zwar immer noch nicht wie man so einfach über Menschenleben reden kann, aber ich bin auch nicht in Shiroh aufgewachsen. Trotzdem .... eigentlich dachte ich, dass Menschenleben überall gleich viel wert sind .... wenn sie halt nur an kinderlose Familien gegeben werden würde, wäre das noch irgendwo in Ordnung ... aber warum sollte man Kinder töten? Die können doch am wenigsten dafür ...“, versuchte sie sich dann zu erklären und schaute schließlich kurz betreten zu Boden, bevor die Dawson wieder ansah, damit er merkte, dass sie die folgenden Worte auch ernst meinte: „Tut mir leid, wenn ich dich erschreckt habe. Ich wollte nicht so emotional werden .... aber ich musste einfach an meine Schwester denken. Wir sind nämlich auch Zwillinge und ich könnte mir gar nicht vorstellen wie es ohne sie wäre. Sie ist mir wichtig ... genauso wie dir halt Aruhin wichtig ist, oder dieses Mädchen, was du so mochtest.“, sie hoffte sie trat ihm damit jetzt nicht zu nahe, aber ja, sie hatte sich gemerkt, dass er von einem Mädchen gesprochen hatte, was er mochte. Sie wusste zwar nicht wie sehr, aber das war auch in Ordnung – er musste ihr schließlich auch nicht alles erzählen. Sie kannten sich ja nach wie vor immer noch nicht allzu lange. „Ich hoffe du kommst trotzdem noch mit zu meiner Schwester und mit mit nach Hause?“, fragte sie dann noch etwas verunsichert, denn wenn sie eines nicht wollte, dann Dawson vergraulen oder ihn denken lassen, dass er jetzt nicht mehr willkommen war – denn das war bestimmt nicht so! „Wir könnten dann Tee trinken, falls du Tee magst.“, fügte sie dann noch an.
Zum Glück war das nächste Thema wesentlich angenehmer, auch wenn es wohl trotzdem ein kleines Missverständnis beinhaltete. Doch zunächst bestätigte sich Levias Annahme, dass die Kinder in Shiroh offenbar in einer Art Internat unterrichtet wurden. Zwar hatte sie Dawson erklärt was ungefähr ein Internat war, aber sich wohl beim Thema Bezahlung etwas unklar ausgedrückt, denn er schien zu glauben, dass die Kinder das Internat bezahlen mussten. Lev schüttelte schnell ihren Kopf. „Nein, die Kinder bezahlen das nicht, sondern die Eltern.“, stellte sie dann schnell klar. „Internate sind hier etwas ''besonderes'', wenn man es so ausdrücken möchte. Meistens schicken Eltern mit sehr viel Geld ihre Kinder auf Internate, da sie glauben, dass sie dort eine bessere Schulbildung erhalten, da sie dann ja in der Schule quasi wohnen. Und gerade weil sie dort wohnen, essen und schlafen, müssen die Eltern dann für den Schulbesuch bezahlen. Für Eltern, die sich das nicht leisten können oder möchten, gibt es öffentliche Schulen. Ab 6 Jahren gehen die Kinder dann für einige Stunden zur Schule und gehen am Nachmittag dann wieder nach Hause. Dort machen sie dann Hausaufgaben, also Aufgaben die sie von der Schule bekommen haben. Für Kinder, die dann irgendwann die Region erkunden wollen gibt es auch sogenannte Trainerschulen. Dort lernen sie sich um ihre Pokémon, oder eben Patraeos – wie es für dich einfacher ist -, zu kümmern und auch alles was sie für eine Reise brauchen.“, erklärte sie dann schließlich und hoffte, dass Dawson alles verstanden hatte. „Ich hoffe das war verständlich?“, hakte sie darum noch einmal vorsichtig nach und wäre auch gar nicht böse wenn Dawson doch noch etwas nachfragen wollte. „Ansonsten frag einfach ... aber, sag mal, wie lange seit ihr denn in eurer Schule? Bei uns ist es je nach Abschluss unterschiedlich – einige beenden die Schule mit 16 und können dann nach einer Ausbildung suchen, aber andere machen dann das sogenannte Abitur und beenden die Schule dann etwas später, meistens mit 19 – die gehen dann studieren, um zum Beispiel Anwalt zu werden muss man das machen.“, Lev gab sich wirklich Mühe damit alles zu erklären, was Dawson verwirren konnte. „Tut mir leid wenn .... es etwas viele unbekannte Wörter sind, aber ich weiß leider nicht wirklich, wie ich dir das anders erklären soll. Ich denke in Shiroh läuft das alles nicht so ab, wenn alle Kinder in ein Internat kommen, oder?“
Es war zwar nur eine Vermutung, aber wahrscheinlich gar nicht so abwegig, wenn sie so an das dachte, was sie bereits schon besprochen hatte. Bevor sie jedoch noch etwas anderes sagen konnte kam ihnen Aralia dazwischen. Das Lilminip wollte sich wohl bei Dawson für sein Verhalten entschuldigen, was Levia doch fröhlich stimmte. Während sie aber auf Dawsons Reaktion wartete, der ja bisher sehr zurückhaltend auf ihre Pokémon reagiert hatte, verlangte ihr Viso-Caster ihre Aufmerksamkeit. Es war eine Nachricht von der Liga. Verwundert hob Levia eine Augenbraue, sah jedoch lieber direkt nach – nicht, dass sich jetzt noch ein Herausforderer angekündigt hatte. Doch es stellte sich als eine Art Rundmail heraus, die sie darüber informierte, dass die Leitung aus Marea ganz plötzlich gekündigt hatte. Das überraschte auch Levia, die aber sofort eine Idee hatte ... falls es nicht schon zu spät war. Sie wollte sich gerade an Dawson wenden und ihn darum bitten sie kurz zu entschuldigen, aber dieser war gerade so mit Aralia und der Blume beschäftigt, dass sie nicht stören wollte. Also lächelte sie nur leicht, zückte ihren Viso-Caster und rief bei der Liga an um ihrer Idee auch gleich Taten folgen zu lassen. Sie wollte, wenn es möglich war, ihre Arena nach Marea-City verlegen lassen. Dann wäre sie viel näher bei ihrer Familie und auch Larina musste sich dann nicht allzu stark umgewöhnen. Ungeduldig wartete sie darauf, dass jemand am anderen Ende abnahm und kaum hörte sie das ersehnte klicken, brach es auch gleich aus ihr heraus.
„Hallo hier ist Linea, ich melde mich wegen der Arena in Marea. Wäre es möglich mich dahin zu versetzen? Ja, es hat persönliche Gründe ... familiäre um genau zu sein, Sie verstehen schon. Es wäre einfach wunderbar, wenn es klappen würde! Ja, ich kann einen Moment warten, kein Problem.“, Nein, eigentlich konnte sie gar nicht warten, aber was blieb ihr anderes übrig? Nur kurz sah sie von ihrem Viso-Caster auf um Dawson zu beobachten, der inzwischen die Blume von Aralia angenommen hatte und sich an ihr zu erfreuen schien. Als er sich auch noch bei ihr bedankte, gab das Lilminip einen fröhlichen Laut von sich und drehte sich einmal im Kreis. Aber sie hatte auch wieder ein kleines bisschen Abstand zu Dawson eingenommen, da sie wohl zu verstanden haben schien, dass ihm eine solche Nähe doch eher unangenehm war. Dennoch beobachtete sie ihn dabei wie er an der Blume roch und schien äußerst zufrieden mit sich zu sein. Zeitgleich gab der Viso-Caster ein leises Klicken von sich und Levia wandte sich ihrem Gesprächspartner wieder zu.
„Und?“, fragte sie eindringlich, bevor ihr Gesprächspartner auch nur den Mund öffnen konnte.
„Wir können Ihrer Bitte stattgeben.“, hörte Levia schließlich die erlösenden Worte. „Jemand anderes wird dann die Arena in Abidaya übernehmen. Wir werden die Umsetzung der Arena alsbald in Angriff nehmen. Daher bitte ich Sie um eine baldige Rückmeldung wegen dem Standort.“
„Das ist kein Problem!“, meinte Levia freudig. „Ich weiß schon ganz genau wo ich hin will!“ Das war auch gar nicht so schwer, da es sowieso nur eine naheliegende Möglichkeit in Marea gab. „Ich möchte kurz außerhalb von Marea an die Route 6. Schließlich soll das Thema der Arena erhalten bleiben – und eine passende Lichtung sollte sich dort auch finden lassen.“, erklärte sie dann schließlich ihren Plan und ein andächtiges Nicken ihres Gesprächspartners folgte.
„Gut, das erleichtert uns einiges. Ich erwarte Sie dann alsbald in Marea, beziehungsweise besagter Arena um die Details mit den dortigen Mitarbeitern zu besprechen. Viel Erfolg.“
„Alles klar. Ich danke Ihnen – auf bald.“, damit wurde von beiden Seiten das Telefonat einvernehmlich beendet und Levia konnte ein Grinsen kaum noch unterdrücken. Jetzt konnte sie ihrer Schwester schon zwei frohe Botschaften übermitteln! Obwohl .... das mit Dawson .... nah, egal, es war immer schön Besuch zu haben und Larry tat es bestimmt auch gut wenn sie neue Bekanntschaften machte. Ja, so war das ...!
„Es freut mich, dass dir die Blume gefällt.“, sagte sie dann, als ihr einfiel, dass Dawson ja noch immer vor ihr im Gras saß. „Aralia mag auch Blumen. Weißt du, ich habe sie schon seit sie ein kleines Ei war. Weil sich keiner um das Ei zu kümmern schien hab ich es mitgenommen und dann ist sie raus geschlüpft ... ich hatte sie sofort lieb.“, erzählte sie dann. „Vielleicht mag ich Pflanzen-Pokémon auch gerade deswegen so sehr, weil ich auch so gern in der Natur unterwegs bin ...“, sagte sie etwas verträumt und sah kurz zu Atari und Rea, die noch immer im Gras saßen und sich genüsslich sonnten, während sich das Irrbis wohl alle Mühe gab mit Aruhin anzufreunden. Immerhin trieb Abby keine albernen Späße. Schließlich sah sie auch wieder zu Dawson. „Gibt es denn noch etwas, was du gerne wissen möchtest, oder was dir irgendwie unklar war?“, fragte sie dann. Jetzt konnte nichts mehr ihre Laune trügen. Sie hatte bekommen was sie wollte und sie würde Larry auch gewiss gleich eine lange Nachricht hinterlassen! Ob sich ihre Schwester wohl auch so über diese Neuigkeit freuen würde? Levia hoffte es sehr. Doch erst einmal war sie überglücklich – sie konnte in ihrer Heimat bleiben und auch Larry blieb es erspart einen längeren Weg nach Rayono zurücklegen zu müssen. Diese Verlegung war ein einziger Gewinn für alle!
Post #010, mit: Levia |
Und jetzt war er hier, in einer Welt, die ihm völlig unbekannt war, mit vielen unterschiedlichen Regeln, Werten und Eindrücken, die er nicht alle verstand. Und er hatte keine Ahnung, wie er wieder nach Hause zurückkehren konnte. Das stimmte ihn durchaus traurig, nicht etwa, weil er wieder zum Militär zurück und sich von ihnen alles vorschreiben lassen wollte, sondern lediglich wegen ihr. Aber da er keine Ahnung hatte, wie er zurückkam, konnte er auch mit Levia mitgehen. Sie war immerhin sehr freundlich gewesen und wenn sie ihm schon anbot, dass er bei ihr wohnen konnte, sollte er das Angebot wohl auch annehmen! Dennoch, eine gewisse Traurigkeit schwang in seiner Stimme mit, die Levia auch nicht entging. Sie versuchte, ihn aufzumuntern und meinte zu ihm, dass sie sicher einen Weg finden würden, wie er zurückkehren konnte. Und vielleicht fanden sie auch eine Möglichkeit, wie er zwischen den Welten wechseln konnte. Das..erschien ihm allerdings sehr unwahrscheinlich. Selbst wenn es die Möglichkeit geben sollte, würde seine Regierung ihn niemals gehen lassen. Dennoch lächelte er leicht - es war nett von Levia zu versuchen, ihn aufzumuntern und schnell wechselte sie auch wieder das Thema und fragte nach, ob es etwas gab, dass er nicht mochte oder dass er besonders mochte. Larry - das war sicher ihre Schwester, richtig? - wollte das wohl offenbar wissen, wenn sie kochen sollte. Wenn...sie kochen sollte? Verwirrt darüber - denn bei ihm kochten schließlich nur die Roboter - wusste er zunächst nichts darauf zu antworten, doch als er das Lächeln seines Gegenübers sah, beschloss er, sich dieser Frage erst später zu widmen.
Im Verlauf des weiteren Gesprächs fühlte sich Dawson nun aber wieder sehr unbehaglich, als er die Reaktion von Levia auf die Handhabung der Zwillinge sah. Sie schien förmlich außer sich zu sein vor Wut, was Dawson natürlich unglaublich leid tat. Er wusste nicht recht, was er eigentlich falsch gemacht hatte, aber irgendetwas musste er getan haben, dass sie verärgerte. Vielleicht war es auch einfach die Tatsache, dass Kinder getötet wurden? Aber das diente lediglich dazu, dass ihre Bevölkerung nicht zu schnell heranwuchs. Dennoch, er entschuldigte sich dafür - wofür auch immer genau - was Levia zumindest ein wenig zu beruhigen schien. Sie erklärte ihm, dass sie einfach nicht verstehen konnte, wie man Kinder töten konnte - also ging es hier doch genau darum. Dawson war sehr unsicher, was er dazu nun genau sagen sollte, weshalb er schwieg. War es wirklich so unvorstellbar, dass Kinder getötet wurden? Dass sie nichts dafür konnten, blieb Dawson irgendwie im Kopf hängen und verließ ihn auch nicht, als Levia weitersprach. War die Art, mit Zwillingen umzugehen, vielleicht wieder etwas Grausames, dass nicht getan werden sollte? Levia entschuldigte sich nun für ihren Ausbruch bei ihm und erklärte, dass auch sie ein Zwilling war. Das erklärte wohl, warum seine Antwort sie so schockiert hatte. Sie oder ihre Schwester wären nach seinen Regeln nun tot. Dass einen das schockierte, war wohl nicht weiter wunderlich, richtig? Für Dawson bedeutete das aber auch, dass er bald tatsächlich sein erstes Zwillingspaar zu Gesicht bekommen würde! Ob sie sich ähnelten? Er wusste nicht, wie das genau bei Zwillingen war, immerhin gab es bei ihnen ja keine. Seine Gedanken wurden allerdings unterbrochen, als sie das Mädchen ansprach, das er so mochte. Er stockte. Davon durfte niemand etwas wissen! Sicher, er hatte sie vorhin sicherlich kurz erwähnt, aber jetzt aus ihrem Mund zu hören, dass sie davon wusste, war doch irgendwie erschreckend. Aber hier in dieser Welt war das nicht schlimm, richtig?
Das nächste Thema der beiden betraf nun schließlich die Schule und..Internate. Dawson wusste nicht, was das genau war, doch er fand es reichlich seltsam, dass die Kinder dafür bezahlen mussten. Levia klärte ihn aber rasch auf, dass nicht die Kinder es waren, sondern die Eltern, die das Geld hinlegen mussten. Das war..eigenartig. Warum sollten die Eltern dafür bezahlen, dass die Kinder eine Ausbildung erhielten? Levia erklärte ihm, dass Internate wohl etwas besonderes war, auf das nur Kinder mit reichen Eltern gingen. Also quasi eine Schule für Elite-Mitglieder, überlegte Dawson, während er weiter zuhörte. Für Kinder, deren Eltern sich diese Schule nicht leisten konnten, gab es noch öffentliche Schulen, die man ein paar Stunden am Tag besuchte und dann ging man wieder nach Hause. Dawson hörte aufmerksam zu, musste es aber einfach so als gegeben hinnehmen. Denn solcherlei Dinge kannte er nicht. Und warum sollten Kinder die Region erkunden wollen? Gab es da irgendetwas Spannendes zu entdecken? Und warum hießen die Schulen „Trainerschulen“? Weitere unbekannte Wörter kamen ihm entgegen, als Levia weiter erzählte. Abitur, Studieren, Anwalt...Dawson sah Levia leicht überfordert an. Sie hatte ganz recht, so lief es bei ihnen jedenfalls nicht ab.
#021 | Hain der Täuschung | Mit Dawson
Levia neigte ihren Kopf leicht zur Seite und sah Dawson geduldig an, während er wohl mit seiner Antwort bezüglich der Präsidentin haderte. Eigentlich wollte sie ihm doch gar keine Umstände bereiten, aber ihr schossen immer wieder neue Fragen in den Kopf. Vielleicht sollten sie bald eine Pause machen? Sie konnte sich ja kaum schon Shiroh vorstellen – da konnte sie erst recht nicht verstehen wie sich Dawson in ihrer Welt wohl fühlen musste .... aber es war bestimmt nicht leicht.
„Verstehe.“, murmelte sie auf seine Antwort hin dann auch nur leise. „So bleibt alles in der Familie.“
Mit Wahlen wollte sie jetzt nicht auch noch anfangen. Das konnten sie auch später noch klären, falls es dafür Bedarf gab. Jetzt war es schließlich nur um die Präsidentin von Dawsons Heimatort gegangen. Sie konnte zwar nach wie vor nicht verstehen, wie man auf eine einzige Person hören konnte, aber es war vielleicht etwas anderes wenn man damit aufwuchs? Sie fuhr sich leicht mit einer Hand durchs Haar. Es war für sie nicht leicht sich in Dawson hinein zu versetzen – um genau zu sein konnte sie es eigentlich fast gar nicht .... aber sie versuchte es. Immerhin war sie der erste Mensch, den er hier kennengelernt hatte. Da sollte sie keinen schlechten Eindruck hinterlassen – egal wie schwer es ihr auch fiel sich in andere Personen hinein zu versetzen.
Auch seine Antwort bezüglich der Veränderungen bei der Arbeit und Wohnsituation wenn man in der Schicht aufstieg, nickte sie ab. Das ergab Sinn und sie war froh, dass sie zumindest langsam einander zu verstehen schienen. Zumindest teilweise. Einige Dinge riefen beiderseits noch immer Missverständnisse hervor, aber das ließ sich sicherlich noch klären – sie durften nur nicht aufgeben. Auch wenn es wohl langsam Zeit wurde eine Pause einzulegen. Denn die ganzen Informationen zu verarbeiten und einzuordnen war doch anstrengender als es Levia gedacht hatte. Tatsächlich bekam sie schon langsam leichte Kopfschmerzen.
„Wir werden auch überwacht. Und wenn sie glauben, dass wir irgendetwas Verbotenes tun, werden wir auch allzu schnell getrennt.“ erklärte Dawson dann noch. Levia war ihre Frage schon ein bisschen peinlich, aber in Shiroh würde sie es eben nicht wundern, wenn es noch weitere, für sie unverständliche, Verbote gab, die einfach wenig Sinn ergaben. „Oh, verstehe – naja, wenn die Präsidentin so viel Macht hat, ist das wohl so ...“, versuchte Levia freundlich zu antworten ohne noch weitere Fragen in den Raum zu werfen. Doch nach wie vor verstand sie nicht, wie man so unterwürfig gegenüber einer Person sein konnte, die scheinbar einfach so ohne großartige Erklärung die Macht über alles und jeden in der Hand hatte und sogar über deren Liebesleben bestimmte. Das fand Levia immer noch abartig und sie würde es wohl auch nie ganz verstehen können, aber sie konnte Dawson deswegen schlecht verurteilen oder? Er schien schließlich auch unter seinen Umständen zu leiden ...
„Ich habe...einige Bekannte, die ich hin und wieder im Park treffe. Ich glaube aber nicht, dass man sie als Freunde bezeichnen könnte.“, erklärte er dann weiter und Levia sah ihren Gesprächspartner an. Sie wusste diese Information für einen Moment nicht einzuordnen, denn irgendwie hörte sich diese Aussage sehr traurig an, doch Dawson schien das gar nichts auszumachen. Auch hatte sich im Gespräch ja auch ergeben, dass es Dawson in seiner Welt mit vielem gar nicht so leicht hatte – hing das vielleicht damit zusammen?
„Naja“, antwortete die Weißhaarige dann schließlich doch. „Selbst wenn es keine Freunde sind, ist es schön, wenn man Leute mit den gleichen Interessen um sich hat ... es ist halt nur nicht schön, wenn man ganz allein ist, weißt du? Darum ging es mir ....“
Wieso versuchte sie eigentlich die ganze Zeit Dawson ihre Gründe zu erklären? Irgendwie hatte sie dadurch das Gefühl das ganze Gespräch teilweise nur noch schwieriger zu machen. Wahrscheinlich wäre Larry besser darin gewesen einige Dinge zu erklären. Irgendwie war sie wohl nicht dazu gemacht ...
Levia sah Dawson eine Weile an. Ihr Gespräch schien gerade traurigere Züge anzunehmen – zumindest fühlte Levia eine gewisse Schwere in der Luft, als sie mit Dawson über gewisse Dinge sprach. Über seine Welt, seine Regeln und seine Bekanntschaften. Trotz allem schien Dawson seine Heimat zu vermissen .... und Levia bekam immer stärker das Gefühl, dass es mit diesem Mädchen zusammenhing von das er gesprochen hatte. Ob er verliebt gewesen war? Eine verbotene Liebe in ihrer Welt voller Regeln und Gesetze? Das war ... auf eine Art und Weise wirklich süß ... aber schnell rief sich Levia innerlich zur Ordnung. Sie konnte immerhin nicht wissen ob das stimmte oder nicht. Sie sollte sie letzte sein, die über anderer Leute Beziehungen sinnierte. Sie hatte ja noch nicht einmal einen Freund – geschweige denn je einen gehabt. Da stand es ihr auch nicht zu einfach aus einem Gefühl heraus Dawson so etwas zu unterstellen, nur weil es sich so anhörte. In dieses Fettnäpfchen wollte die Weißhaarige definitiv nicht treten. Außerdem war es ein sehr persönliches Thema über das sie selbst mit einer mehr fremden als vertrauten Person auch nicht sprechen wollen würde. Also wieso taten sie es dann doch irgendwie ...?
Darum versuchte Lev die ganze Sache positiv aufzulösen, indem sie versuchte Dawson irgendwie aufzumuntern – und war sehr froh, als sich auf dem Gesicht ihres Gegenübers tatsächlich ein Lächeln zeigte. Nur die Frage ob der doch etwas radikale Themenwechsel nun gut oder schlecht war konnte sich Levia nicht wirklich beantworten. Zum einen schien Dawson doch erleichtert darüber zu sein, aber andererseits .... wieso war er dann so peinlich berührt? War das etwa keine normale Frage in seiner Heimatwelt und etwas, was man nicht fragte?
Doch bevor Levias Gedanken wieder anfingen Karussell zu fahren, antwortete Dawson auf ihre Frage damit, dass er Erdbeermilchshakes liebe. „Das wird sich einrichten lassen.“, meinte Levia dann mit einem Lächeln. Das war nun wirklich nichts sonderlich schweres – und ihre Schwester war im Kochen sowieso unschlagbar. Noch etwas was sie besser konnte ... aber davon ließ sich Levia bestimmt nicht die Laune verderben. Es machte ihnen schließlich beiden Spaß und darum grämte sie sich auch nicht über die kleine Differenz in ihren Kochkünsten. „Ich hoffe du wirst die Milchshakes mögen die wir hier machen.“, fügte die Weißhaarige noch schnell an – denn schließlich wusste sie ja nicht wie man dergleichen in Shiroh zubereitete.
Als Dawson wegen ihrer Aussage zu Aruhin in einer Wohnung lachen musste, war sie zuerst fast etwas beleidigt, bevor sich doch ein Grinsen in ihr Gesicht schlich, bis sie schließlich in sein Lachen einstimmte. Es war einfach zu komisch sich Aruhin innerhalb einer Wohnung vorzustellen. Dawson erklärte, dass Aruhin in seinem Garten verweilen würde, während er über ihn wachte, woraufhin vom riesigen Patraeos ein tiefes, zustimmend klingendes Brummen kam. Levia hätte auch nichts anderes von dem Patraeos erwartet – schließlich war Dawson ja sein selbst auserkorener Schützling, wenn sie es richtig verstanden hatte.
„Dann kann Aruhin auch bei mir und meiner Schwester im Garten bleiben.“, beschloss Levia dann spontan wie sie manchmal war und wandte sich dann mit einem Lächeln Aruhin zu: „Aber du musst auf meine Beerenbäume aufpassen, ja? Sie sind mir sehr wichtig.“
Sie wusste zwar nicht inwieweit Patraeos oder Pokémon die menschliche Sprache tatsächlich verstanden, aber sie war sich sicher, dass es sie verstehen würde. Es schien schließlich auch Dawson zu verstehen. Sie war nur froh, dass sie nicht gegen es kämpfen musste. Ein Glück hatten sie und Dawson sich nicht auf dem falschen Fuß erwischt.
Was jedoch ein Problem war, war die Handhabung der Zwillinge in Shiroh. Natürlich war es eine andere Welt und eine andere Umgebung, aber was gab es schon gutes daran Kinder zu töten? Kinder waren unschuldige Wesen – sie suchten sich nicht aus als Zwillinge geboren zu werden ...
Und so fiel auch Levias Reaktion etwas ausfallender aus, als es vielleicht angemessen gewesen wäre, doch sie konnte nicht anders. Sie war selbst ein Zwilling und ein Leben ohne ihre Schwester konnte sie sich trotz aller Differenzen nicht mehr vorstellen. Es war einfach ein grausamer Gedanke für die Weißhaarige und es machte sie wütend darüber nachzudenken, dass es in Dawsons Welt normal war Kinder zu trennen oder notfalls auch zu töten – und das nur weil es einer einzigen Person nicht passte.
Doch trotz ihres Ausbruches beruhigte sich Levia und auch Dawson schien das ganze unangenehm zu sein. Lev war zum Glück klar, dass er am wenigsten dafür konnte, wie es in seiner Welt gehandhabt wurde ... nur deshalb musste sie es ja trotzdem nicht gut heißen, oder? Vielleicht konnte er ja auch etwas von hier mitnehmen, wenn er eines Tages in seine Welt zurück kehrte? Es sei denn er würde denken, dass das alles nur ein Traum war .... doch ein höchst seltsamer Traum, den sie dann beide gehabt hätten.
Levia fuhr sich erneut mit einer Hand durch ihre Haare. Für einen Moment fürchtete sie sogar, dass sich Dawson wegen ihres Ausbruchs nicht mehr trauen würde sie nach Hause zu begleiten und bei ihnen zu übernachten. Doch ein Glück war Dawson trotzdem noch gewillt ihr Angebot anzunehmen und Levia brachte auch wieder ein leichtes Lächeln zustande, als er ihre Frage diesbezüglich positiv beantwortete. Nur eine Frage seitens Dawson blieb zu diesem Thema noch offen: „Wenn...wenn du sie nie kennengelernt hättest, dann...naja, dann wüsstest du nicht, wie es mit ihr ist. Wäre es dann nicht ganz normal für dich, dass sie nicht da wäre?“, hatte er gefragt und Levia überlegte tatsächlich eine Weile, bevor sie ihm für ihre Verhältnisse doch sehr gefasst antwortete: „Das lässt sich so pauschal wohl gar nicht sagen. Aber ... ich weiß von meinen Eltern, dass Larry und ich schon als kleine Kinder sehr aneinander gehangen haben ... und an diese Zeit erinnere ich mich nicht einmal mehr. Schließlich waren wir da beide noch klein ... doch wir haben uns schon von klein auf gern gehabt ... außerdem hab ich mir geschworen auf meine Schwester aufzupassen. Uns trennen zwar nur ein paar Minuten, aber ich kann es mir einfach nicht vorstellen wie es ohne sie wäre ... es würde mir einfach etwas in meinem Leben fehlen, wenn sie nicht da wäre. Es mag in Shiroh normaler Alltag sein ... aber hier ist es das nicht. Du würdest hier in Einall nur eine sehr geringe Chance haben jemanden zu finden, der mit einer Sache wie dieser so normal umgeht wie du und die Bewohner Shirohs es tun. Ich weiß nicht ob es normal für mich wäre, einfach weil sie nie in meinem Gedächtnis da gewesen wäre .... aber wir sind zusammen 9 Monate miteinander aufgewachsen schon bevor wir auf die Welt kamen. Egal ob ich mich daran erinnere oder nicht ... sie war trotzdem ein Teil von mir – und ist nicht einfach irgendeine Bekanntschaft die ich dann einfach nie gekannt und wohl nie vermisst hätte ... sie ist meine Schwester mit der ich schon zusammen war, bevor wir überhaupt in die Welt geboren wurden.“
Levia sah einmal kurz ein wenig traurig zu Boden, doch sie wollte Dawson nicht das Gefühl geben, dass er wieder etwas falsches gesagt oder getan hatte, also sah sie ihn an und fügte hinzu: „Es ist nicht als ob du etwas falsches getan hättest, du bist schließlich in einer Stadt aufgewachsen wo es nur Kinder gibt, die keine Geschwister haben ... aber ... vielleicht lernst du ja doch ein wenig darüber, solange wie du hier bist und kannst mich dann verstehen. Ich bin auch nicht wütend auf dich, noch möchte ich dich oder deine Heimat verurteilen ... ich hoffe dass du jetzt nicht denkst, dass ich dich wegen dem verurteile womit du aufgewachsen bist.“, sagte sie und sah Dawson an. Es war wirklich nicht in ihrem Sinne, dass er dachte sie würde ihn wegen seines Lebens verurteilen, dass er jahrelang geführt hatte. Wobei .... hatte sie eigentlich eine Ahnung wie alt Dawson war?
„Ähm“, fing sie dann an, auch wieder um irgendwie das Thema zu beenden. „Wie alt bist du eigentlich Dawson?“
Schließlich war ihr nächstes Thema nicht weniger verwirrend – zumindest für eine Seite. Es ging immerhin um das Schulsystem. Zuerst nur Internate, aber irgendwie kam es dazu, dass Lev in die Lage kam das ganze Schulsystem erklären zu müssen ... und das war gar nicht so einfach. Sie seufzte leicht und lächelte etwas gequält als Dawson meinte es wäre tatsächlich sehr schwer verständlich gewesen ... aber das war wenigstens etwas, dass sie nachvollziehen konnte. Sie lachte kurz auf: „Ja, da ist dein Schulsystem besser und leichter zu verstehen. Aber ... um es so kurz und fremdwörterlos zu machen wie ich kann: Kinder von 6 bis 12 gehen in die Grundschule, danach gehen sie auf eine höhere Schule wo sie ihren Abschluss machen. Danach gehen sie in eine Ausbildung oder in noch eine andere Schule, die Universität heißt. Kinder aus reichen Elternhäusern, vielleicht kann man sie am besten mit der Elite deiner Welt vergleichen, gehen oft auf Privatschulen, also Internate und sinst dort meist bis sie 16 oder 18 sind, je nach Internat. Es gibt auch noch andere Schulen, von denen ich ja eine schon erwähnt habe, aber das erkläre ich dir wann anders, wenn es dir nichts ausmacht. Ich glaube eine Lichtung im Wald ist nicht der richtige Ort dafür. Außerdem krieg ich langsam Hunger – du auch?“, fragte sie und lächelte leicht. „Und was das mit der Ausbildung angeht ... naja, hab ich mir schon fast gedacht, dass da auch die Regierung mit rein spielt. Aber, ich bin schon neugierig was ihr so in Shiroh macht ... was machst du denn eigentlich für einen Job? Also, falls du Lust hast das zu erzählen, meine ich.“
Wahrscheinlich gefiel es Dawson auch mehr über seine eigene Welt zu reden, als wenn sie ihn die ganze Zeit mit Dingen hier aus Einall bombardierte. Ob ihm auch schon so der Kopf dröhnte wie ihr? Leider war Levia viel zu neugierig um die Sache mit der Ausbildung auf sich beruhen zu lassen. Vielleicht konnte Dawson ihr ja auch etwas interessantes erzählen, oder seine Ausbildung hatte ihm zumindest gefallen und sie hätten endlich ein schöneres Thema bevor sie nach Marea City aufbrechen würden?
Dann kamen jedoch Aralia und ihr Viso-Caster kurzzeitig dazwischen. Das Lilminip brachte Dawson eine Blume und entschuldigte damit ihr schlechtes Benehmen ganz zu Anfang des Gesprächs – und auf ihrem Viso-Caster war die Nachricht erschienen, dass die Arena in Marea-City nun unbesetzt sein würde. Während Dawson sich nun also mit Aralia und der geschenkten Blume beschäftigte, kümmerte sich die Weißhaarige um die Verlegung ihrer Arena von Abidaya nach Marea. Sie bekam jedoch nicht mit, dass Dawson einen Teil ihres Gespräches mitbekam und dementsprechend auch verwundert war, als sie ihm plötzlich von Aralias Herkunft erzählte. Aber sie war einfach so glücklich, dass sich Dawson und das Lilminip trotz des rauen Startes langsam zu verstehen schienen, dass es einfach aus ihr heraus gesprudelt kam. Leider gab Dawson letztlich zu, dass trotz ihres schon ziemlich langen Gespräches noch vieles unklar war, was Levia einerseits verstehen konnte, was sie aber auch irgendwie ein wenig bedrückte, denn sie gab sich schließlich alle Mühe Dawson alles zu erklären, was er nicht verstand.
„Naja .... zu deiner Welt habe ich wohl genauso viele Fragen und Dinge die mir einfach nicht in den Kopf wollen.“, versuchte die Weißhaarige dann zu erklären, in der Hoffnung, dass es Dawson dann weniger unangenehm war, dass er einiges noch nicht verstanden hatte. Sie strich sich nochmals durch die Haare und als Dawson etwas von einer Pause sagte, nickte sie. „Ja .... dass denke ich auch. Wir sollten .... zumindest keine neuen, komplizierten Dinge anfangen ...“, meinte sie und murmelte das letzte mehr oder weniger in sich hinein.
Als Dawson jedoch eine neue Frage stellte, sah Levia, die schon wieder einen leichten Blick zu ihren Pokémon geworfen hatte, wieder zu ihm und nach einigem Zögern nickte sie leicht. „Äh ... meinst du meinen Viso-Caster? Ja, kann man.“, antwortete sie und war beinahe noch überraschter als er fragte, ob er versuchen könne jemanden anzurufen. „Ähm ... wenn du du es probieren willst, gern.“, meinte sie, griff nach ihrem Viso-Caster und reichte ihn Dawson. „Aber bist du sicher, dass das so funktioniert? Schließlich ... ist das wahrscheinlich etwas anders, als die Geräte bei euch.“
Sie wollte Dawson wirklich nicht entmutigen, aber irgendwie zweifelte sie daran, dass er jemanden würde erreichen können. Doch vielleicht überraschte sie ja die Technik und er konnte es doch? Manchmal ging die Technik ja auch ziemlich merkwürdige Wege .... aber ob das zwischen Einall und Shiroh auch so klappte? Das war irgendwie fragwürdig ...
„Oh äh ... wenn du fertig bist, würde ich gern meiner Schwester schreiben ... damit sie auf deinen Besuch vorbereitet ist.“, fügte Levia noch an. Nicht, dass sie Dawson kein Gespräch mit seiner Freundin gönnen würde .... aber Larry war eben immer gern auf solche Dinge vorbereitet. Und das aus guten Grund ....
Hoffentlich war Larry auch noch erreichbar und würde sie Nachricht lesen, bevor sie mit Dawson vor der Haustür auftauchte ... Larry war schließlich nicht allzu begeistert von spontanen Besuchern ... insbesondere, wenn diese ihr fremd waren. Na das konnte ja heiter werden ...
Hoffentlich hielt Dawson ihre Schwester am Ende nicht für völlig verrückt, denn wenn Larry eines nicht war, dann das. Im Gegenteil, sie war eigentlich der freundlichste Mensch, den man treffen konnte - wenn man es erst einmal geschafft hatte ihre Schale zu durchdringen. Hoffentlich würde Dawson das auch in seiner Zeit wo er bei ihnen wohnte merken. Lev würde sich jedenfalls freuen, wenn ihre Schwester auch einen neuen Freund gewann - selbst wenn dieser wohl nicht von dieser Welt war ....
Levia neigte ihren Kopf leicht zur Seite und sah Dawson geduldig an, während er wohl mit seiner Antwort bezüglich der Präsidentin haderte. Eigentlich wollte sie ihm doch gar keine Umstände bereiten, aber ihr schossen immer wieder neue Fragen in den Kopf. Vielleicht sollten sie bald eine Pause machen? Sie konnte sich ja kaum schon Shiroh vorstellen – da konnte sie erst recht nicht verstehen wie sich Dawson in ihrer Welt wohl fühlen musste .... aber es war bestimmt nicht leicht.
„Verstehe.“, murmelte sie auf seine Antwort hin dann auch nur leise. „So bleibt alles in der Familie.“
Mit Wahlen wollte sie jetzt nicht auch noch anfangen. Das konnten sie auch später noch klären, falls es dafür Bedarf gab. Jetzt war es schließlich nur um die Präsidentin von Dawsons Heimatort gegangen. Sie konnte zwar nach wie vor nicht verstehen, wie man auf eine einzige Person hören konnte, aber es war vielleicht etwas anderes wenn man damit aufwuchs? Sie fuhr sich leicht mit einer Hand durchs Haar. Es war für sie nicht leicht sich in Dawson hinein zu versetzen – um genau zu sein konnte sie es eigentlich fast gar nicht .... aber sie versuchte es. Immerhin war sie der erste Mensch, den er hier kennengelernt hatte. Da sollte sie keinen schlechten Eindruck hinterlassen – egal wie schwer es ihr auch fiel sich in andere Personen hinein zu versetzen.
Auch seine Antwort bezüglich der Veränderungen bei der Arbeit und Wohnsituation wenn man in der Schicht aufstieg, nickte sie ab. Das ergab Sinn und sie war froh, dass sie zumindest langsam einander zu verstehen schienen. Zumindest teilweise. Einige Dinge riefen beiderseits noch immer Missverständnisse hervor, aber das ließ sich sicherlich noch klären – sie durften nur nicht aufgeben. Auch wenn es wohl langsam Zeit wurde eine Pause einzulegen. Denn die ganzen Informationen zu verarbeiten und einzuordnen war doch anstrengender als es Levia gedacht hatte. Tatsächlich bekam sie schon langsam leichte Kopfschmerzen.
„Wir werden auch überwacht. Und wenn sie glauben, dass wir irgendetwas Verbotenes tun, werden wir auch allzu schnell getrennt.“ erklärte Dawson dann noch. Levia war ihre Frage schon ein bisschen peinlich, aber in Shiroh würde sie es eben nicht wundern, wenn es noch weitere, für sie unverständliche, Verbote gab, die einfach wenig Sinn ergaben. „Oh, verstehe – naja, wenn die Präsidentin so viel Macht hat, ist das wohl so ...“, versuchte Levia freundlich zu antworten ohne noch weitere Fragen in den Raum zu werfen. Doch nach wie vor verstand sie nicht, wie man so unterwürfig gegenüber einer Person sein konnte, die scheinbar einfach so ohne großartige Erklärung die Macht über alles und jeden in der Hand hatte und sogar über deren Liebesleben bestimmte. Das fand Levia immer noch abartig und sie würde es wohl auch nie ganz verstehen können, aber sie konnte Dawson deswegen schlecht verurteilen oder? Er schien schließlich auch unter seinen Umständen zu leiden ...
„Ich habe...einige Bekannte, die ich hin und wieder im Park treffe. Ich glaube aber nicht, dass man sie als Freunde bezeichnen könnte.“, erklärte er dann weiter und Levia sah ihren Gesprächspartner an. Sie wusste diese Information für einen Moment nicht einzuordnen, denn irgendwie hörte sich diese Aussage sehr traurig an, doch Dawson schien das gar nichts auszumachen. Auch hatte sich im Gespräch ja auch ergeben, dass es Dawson in seiner Welt mit vielem gar nicht so leicht hatte – hing das vielleicht damit zusammen?
„Naja“, antwortete die Weißhaarige dann schließlich doch. „Selbst wenn es keine Freunde sind, ist es schön, wenn man Leute mit den gleichen Interessen um sich hat ... es ist halt nur nicht schön, wenn man ganz allein ist, weißt du? Darum ging es mir ....“
Wieso versuchte sie eigentlich die ganze Zeit Dawson ihre Gründe zu erklären? Irgendwie hatte sie dadurch das Gefühl das ganze Gespräch teilweise nur noch schwieriger zu machen. Wahrscheinlich wäre Larry besser darin gewesen einige Dinge zu erklären. Irgendwie war sie wohl nicht dazu gemacht ...
Levia sah Dawson eine Weile an. Ihr Gespräch schien gerade traurigere Züge anzunehmen – zumindest fühlte Levia eine gewisse Schwere in der Luft, als sie mit Dawson über gewisse Dinge sprach. Über seine Welt, seine Regeln und seine Bekanntschaften. Trotz allem schien Dawson seine Heimat zu vermissen .... und Levia bekam immer stärker das Gefühl, dass es mit diesem Mädchen zusammenhing von das er gesprochen hatte. Ob er verliebt gewesen war? Eine verbotene Liebe in ihrer Welt voller Regeln und Gesetze? Das war ... auf eine Art und Weise wirklich süß ... aber schnell rief sich Levia innerlich zur Ordnung. Sie konnte immerhin nicht wissen ob das stimmte oder nicht. Sie sollte sie letzte sein, die über anderer Leute Beziehungen sinnierte. Sie hatte ja noch nicht einmal einen Freund – geschweige denn je einen gehabt. Da stand es ihr auch nicht zu einfach aus einem Gefühl heraus Dawson so etwas zu unterstellen, nur weil es sich so anhörte. In dieses Fettnäpfchen wollte die Weißhaarige definitiv nicht treten. Außerdem war es ein sehr persönliches Thema über das sie selbst mit einer mehr fremden als vertrauten Person auch nicht sprechen wollen würde. Also wieso taten sie es dann doch irgendwie ...?
Darum versuchte Lev die ganze Sache positiv aufzulösen, indem sie versuchte Dawson irgendwie aufzumuntern – und war sehr froh, als sich auf dem Gesicht ihres Gegenübers tatsächlich ein Lächeln zeigte. Nur die Frage ob der doch etwas radikale Themenwechsel nun gut oder schlecht war konnte sich Levia nicht wirklich beantworten. Zum einen schien Dawson doch erleichtert darüber zu sein, aber andererseits .... wieso war er dann so peinlich berührt? War das etwa keine normale Frage in seiner Heimatwelt und etwas, was man nicht fragte?
Doch bevor Levias Gedanken wieder anfingen Karussell zu fahren, antwortete Dawson auf ihre Frage damit, dass er Erdbeermilchshakes liebe. „Das wird sich einrichten lassen.“, meinte Levia dann mit einem Lächeln. Das war nun wirklich nichts sonderlich schweres – und ihre Schwester war im Kochen sowieso unschlagbar. Noch etwas was sie besser konnte ... aber davon ließ sich Levia bestimmt nicht die Laune verderben. Es machte ihnen schließlich beiden Spaß und darum grämte sie sich auch nicht über die kleine Differenz in ihren Kochkünsten. „Ich hoffe du wirst die Milchshakes mögen die wir hier machen.“, fügte die Weißhaarige noch schnell an – denn schließlich wusste sie ja nicht wie man dergleichen in Shiroh zubereitete.
Als Dawson wegen ihrer Aussage zu Aruhin in einer Wohnung lachen musste, war sie zuerst fast etwas beleidigt, bevor sich doch ein Grinsen in ihr Gesicht schlich, bis sie schließlich in sein Lachen einstimmte. Es war einfach zu komisch sich Aruhin innerhalb einer Wohnung vorzustellen. Dawson erklärte, dass Aruhin in seinem Garten verweilen würde, während er über ihn wachte, woraufhin vom riesigen Patraeos ein tiefes, zustimmend klingendes Brummen kam. Levia hätte auch nichts anderes von dem Patraeos erwartet – schließlich war Dawson ja sein selbst auserkorener Schützling, wenn sie es richtig verstanden hatte.
„Dann kann Aruhin auch bei mir und meiner Schwester im Garten bleiben.“, beschloss Levia dann spontan wie sie manchmal war und wandte sich dann mit einem Lächeln Aruhin zu: „Aber du musst auf meine Beerenbäume aufpassen, ja? Sie sind mir sehr wichtig.“
Sie wusste zwar nicht inwieweit Patraeos oder Pokémon die menschliche Sprache tatsächlich verstanden, aber sie war sich sicher, dass es sie verstehen würde. Es schien schließlich auch Dawson zu verstehen. Sie war nur froh, dass sie nicht gegen es kämpfen musste. Ein Glück hatten sie und Dawson sich nicht auf dem falschen Fuß erwischt.
Was jedoch ein Problem war, war die Handhabung der Zwillinge in Shiroh. Natürlich war es eine andere Welt und eine andere Umgebung, aber was gab es schon gutes daran Kinder zu töten? Kinder waren unschuldige Wesen – sie suchten sich nicht aus als Zwillinge geboren zu werden ...
Und so fiel auch Levias Reaktion etwas ausfallender aus, als es vielleicht angemessen gewesen wäre, doch sie konnte nicht anders. Sie war selbst ein Zwilling und ein Leben ohne ihre Schwester konnte sie sich trotz aller Differenzen nicht mehr vorstellen. Es war einfach ein grausamer Gedanke für die Weißhaarige und es machte sie wütend darüber nachzudenken, dass es in Dawsons Welt normal war Kinder zu trennen oder notfalls auch zu töten – und das nur weil es einer einzigen Person nicht passte.
Doch trotz ihres Ausbruches beruhigte sich Levia und auch Dawson schien das ganze unangenehm zu sein. Lev war zum Glück klar, dass er am wenigsten dafür konnte, wie es in seiner Welt gehandhabt wurde ... nur deshalb musste sie es ja trotzdem nicht gut heißen, oder? Vielleicht konnte er ja auch etwas von hier mitnehmen, wenn er eines Tages in seine Welt zurück kehrte? Es sei denn er würde denken, dass das alles nur ein Traum war .... doch ein höchst seltsamer Traum, den sie dann beide gehabt hätten.
Levia fuhr sich erneut mit einer Hand durch ihre Haare. Für einen Moment fürchtete sie sogar, dass sich Dawson wegen ihres Ausbruchs nicht mehr trauen würde sie nach Hause zu begleiten und bei ihnen zu übernachten. Doch ein Glück war Dawson trotzdem noch gewillt ihr Angebot anzunehmen und Levia brachte auch wieder ein leichtes Lächeln zustande, als er ihre Frage diesbezüglich positiv beantwortete. Nur eine Frage seitens Dawson blieb zu diesem Thema noch offen: „Wenn...wenn du sie nie kennengelernt hättest, dann...naja, dann wüsstest du nicht, wie es mit ihr ist. Wäre es dann nicht ganz normal für dich, dass sie nicht da wäre?“, hatte er gefragt und Levia überlegte tatsächlich eine Weile, bevor sie ihm für ihre Verhältnisse doch sehr gefasst antwortete: „Das lässt sich so pauschal wohl gar nicht sagen. Aber ... ich weiß von meinen Eltern, dass Larry und ich schon als kleine Kinder sehr aneinander gehangen haben ... und an diese Zeit erinnere ich mich nicht einmal mehr. Schließlich waren wir da beide noch klein ... doch wir haben uns schon von klein auf gern gehabt ... außerdem hab ich mir geschworen auf meine Schwester aufzupassen. Uns trennen zwar nur ein paar Minuten, aber ich kann es mir einfach nicht vorstellen wie es ohne sie wäre ... es würde mir einfach etwas in meinem Leben fehlen, wenn sie nicht da wäre. Es mag in Shiroh normaler Alltag sein ... aber hier ist es das nicht. Du würdest hier in Einall nur eine sehr geringe Chance haben jemanden zu finden, der mit einer Sache wie dieser so normal umgeht wie du und die Bewohner Shirohs es tun. Ich weiß nicht ob es normal für mich wäre, einfach weil sie nie in meinem Gedächtnis da gewesen wäre .... aber wir sind zusammen 9 Monate miteinander aufgewachsen schon bevor wir auf die Welt kamen. Egal ob ich mich daran erinnere oder nicht ... sie war trotzdem ein Teil von mir – und ist nicht einfach irgendeine Bekanntschaft die ich dann einfach nie gekannt und wohl nie vermisst hätte ... sie ist meine Schwester mit der ich schon zusammen war, bevor wir überhaupt in die Welt geboren wurden.“
Levia sah einmal kurz ein wenig traurig zu Boden, doch sie wollte Dawson nicht das Gefühl geben, dass er wieder etwas falsches gesagt oder getan hatte, also sah sie ihn an und fügte hinzu: „Es ist nicht als ob du etwas falsches getan hättest, du bist schließlich in einer Stadt aufgewachsen wo es nur Kinder gibt, die keine Geschwister haben ... aber ... vielleicht lernst du ja doch ein wenig darüber, solange wie du hier bist und kannst mich dann verstehen. Ich bin auch nicht wütend auf dich, noch möchte ich dich oder deine Heimat verurteilen ... ich hoffe dass du jetzt nicht denkst, dass ich dich wegen dem verurteile womit du aufgewachsen bist.“, sagte sie und sah Dawson an. Es war wirklich nicht in ihrem Sinne, dass er dachte sie würde ihn wegen seines Lebens verurteilen, dass er jahrelang geführt hatte. Wobei .... hatte sie eigentlich eine Ahnung wie alt Dawson war?
„Ähm“, fing sie dann an, auch wieder um irgendwie das Thema zu beenden. „Wie alt bist du eigentlich Dawson?“
Schließlich war ihr nächstes Thema nicht weniger verwirrend – zumindest für eine Seite. Es ging immerhin um das Schulsystem. Zuerst nur Internate, aber irgendwie kam es dazu, dass Lev in die Lage kam das ganze Schulsystem erklären zu müssen ... und das war gar nicht so einfach. Sie seufzte leicht und lächelte etwas gequält als Dawson meinte es wäre tatsächlich sehr schwer verständlich gewesen ... aber das war wenigstens etwas, dass sie nachvollziehen konnte. Sie lachte kurz auf: „Ja, da ist dein Schulsystem besser und leichter zu verstehen. Aber ... um es so kurz und fremdwörterlos zu machen wie ich kann: Kinder von 6 bis 12 gehen in die Grundschule, danach gehen sie auf eine höhere Schule wo sie ihren Abschluss machen. Danach gehen sie in eine Ausbildung oder in noch eine andere Schule, die Universität heißt. Kinder aus reichen Elternhäusern, vielleicht kann man sie am besten mit der Elite deiner Welt vergleichen, gehen oft auf Privatschulen, also Internate und sinst dort meist bis sie 16 oder 18 sind, je nach Internat. Es gibt auch noch andere Schulen, von denen ich ja eine schon erwähnt habe, aber das erkläre ich dir wann anders, wenn es dir nichts ausmacht. Ich glaube eine Lichtung im Wald ist nicht der richtige Ort dafür. Außerdem krieg ich langsam Hunger – du auch?“, fragte sie und lächelte leicht. „Und was das mit der Ausbildung angeht ... naja, hab ich mir schon fast gedacht, dass da auch die Regierung mit rein spielt. Aber, ich bin schon neugierig was ihr so in Shiroh macht ... was machst du denn eigentlich für einen Job? Also, falls du Lust hast das zu erzählen, meine ich.“
Wahrscheinlich gefiel es Dawson auch mehr über seine eigene Welt zu reden, als wenn sie ihn die ganze Zeit mit Dingen hier aus Einall bombardierte. Ob ihm auch schon so der Kopf dröhnte wie ihr? Leider war Levia viel zu neugierig um die Sache mit der Ausbildung auf sich beruhen zu lassen. Vielleicht konnte Dawson ihr ja auch etwas interessantes erzählen, oder seine Ausbildung hatte ihm zumindest gefallen und sie hätten endlich ein schöneres Thema bevor sie nach Marea City aufbrechen würden?
Dann kamen jedoch Aralia und ihr Viso-Caster kurzzeitig dazwischen. Das Lilminip brachte Dawson eine Blume und entschuldigte damit ihr schlechtes Benehmen ganz zu Anfang des Gesprächs – und auf ihrem Viso-Caster war die Nachricht erschienen, dass die Arena in Marea-City nun unbesetzt sein würde. Während Dawson sich nun also mit Aralia und der geschenkten Blume beschäftigte, kümmerte sich die Weißhaarige um die Verlegung ihrer Arena von Abidaya nach Marea. Sie bekam jedoch nicht mit, dass Dawson einen Teil ihres Gespräches mitbekam und dementsprechend auch verwundert war, als sie ihm plötzlich von Aralias Herkunft erzählte. Aber sie war einfach so glücklich, dass sich Dawson und das Lilminip trotz des rauen Startes langsam zu verstehen schienen, dass es einfach aus ihr heraus gesprudelt kam. Leider gab Dawson letztlich zu, dass trotz ihres schon ziemlich langen Gespräches noch vieles unklar war, was Levia einerseits verstehen konnte, was sie aber auch irgendwie ein wenig bedrückte, denn sie gab sich schließlich alle Mühe Dawson alles zu erklären, was er nicht verstand.
„Naja .... zu deiner Welt habe ich wohl genauso viele Fragen und Dinge die mir einfach nicht in den Kopf wollen.“, versuchte die Weißhaarige dann zu erklären, in der Hoffnung, dass es Dawson dann weniger unangenehm war, dass er einiges noch nicht verstanden hatte. Sie strich sich nochmals durch die Haare und als Dawson etwas von einer Pause sagte, nickte sie. „Ja .... dass denke ich auch. Wir sollten .... zumindest keine neuen, komplizierten Dinge anfangen ...“, meinte sie und murmelte das letzte mehr oder weniger in sich hinein.
Als Dawson jedoch eine neue Frage stellte, sah Levia, die schon wieder einen leichten Blick zu ihren Pokémon geworfen hatte, wieder zu ihm und nach einigem Zögern nickte sie leicht. „Äh ... meinst du meinen Viso-Caster? Ja, kann man.“, antwortete sie und war beinahe noch überraschter als er fragte, ob er versuchen könne jemanden anzurufen. „Ähm ... wenn du du es probieren willst, gern.“, meinte sie, griff nach ihrem Viso-Caster und reichte ihn Dawson. „Aber bist du sicher, dass das so funktioniert? Schließlich ... ist das wahrscheinlich etwas anders, als die Geräte bei euch.“
Sie wollte Dawson wirklich nicht entmutigen, aber irgendwie zweifelte sie daran, dass er jemanden würde erreichen können. Doch vielleicht überraschte sie ja die Technik und er konnte es doch? Manchmal ging die Technik ja auch ziemlich merkwürdige Wege .... aber ob das zwischen Einall und Shiroh auch so klappte? Das war irgendwie fragwürdig ...
„Oh äh ... wenn du fertig bist, würde ich gern meiner Schwester schreiben ... damit sie auf deinen Besuch vorbereitet ist.“, fügte Levia noch an. Nicht, dass sie Dawson kein Gespräch mit seiner Freundin gönnen würde .... aber Larry war eben immer gern auf solche Dinge vorbereitet. Und das aus guten Grund ....
Hoffentlich war Larry auch noch erreichbar und würde sie Nachricht lesen, bevor sie mit Dawson vor der Haustür auftauchte ... Larry war schließlich nicht allzu begeistert von spontanen Besuchern ... insbesondere, wenn diese ihr fremd waren. Na das konnte ja heiter werden ...
Hoffentlich hielt Dawson ihre Schwester am Ende nicht für völlig verrückt, denn wenn Larry eines nicht war, dann das. Im Gegenteil, sie war eigentlich der freundlichste Mensch, den man treffen konnte - wenn man es erst einmal geschafft hatte ihre Schale zu durchdringen. Hoffentlich würde Dawson das auch in seiner Zeit wo er bei ihnen wohnte merken. Lev würde sich jedenfalls freuen, wenn ihre Schwester auch einen neuen Freund gewann - selbst wenn dieser wohl nicht von dieser Welt war ....
Es war bereits eine Weile durch den Wald geflogen, war Ästen und Bäumen ausgewichen, doch weit und breit war keine Menschenseele zu sehen, die ihm helfen konnte! Verzweiflung machte sich auf dem Gesicht des Pokémons breit, als es durch die Baumkronen nach oben flog, um einen besseren Überblick vom Wald zu erhalten. Nachdenklich hob es die Hand zu seinem Kinn, während es sich in der Luft um sich selbst drehte, um eine geeignete Stelle zu finden. Es dauerte auch nicht lange, bis ihm im Hain der Täuschung zwei Gestalten auffielen, die doch mächtig nach Menschen aussahen! Freudig vollzog das Celebi einen Salto in der Luft, ehe es sich direkt auf den Weg machte, um wieder nach unten zu gelangen. Mit einem beachtlichen Tempo sauste das grüne Pokémon zwischen den Bäumen hindurch, doch blieb stehen, kurz bevor sie sich lichteten und den Hain umrandeten. Vorsichtig setzte es sich erst einmal auf einen der Äste und beobachtete die Menschen und ihre Pokémon. Für Celebi waren Menschen immer sehr interessant gewesen – ein wahres Mysterium! Auch wenn sie noch viel zu lernen hatten. Aber seinen Spaß daran, sich mit Menschen zu beschäftigen, konnte man diesem Celebi auf keinen Fall absprechen! Deswegen ließ es sich auch vom Ast herunterplumpsen und flatterte auf halbem Weg durch die Luft wieder mit den Flügeln, um nicht auf den Boden zu fallen und schließlich die Distanz zwischen sich und den Menschen zu verringern.
Vollkommen sorglos und ohne einen Hintergedanken flog das Celebi auf das Mädchen zu, das vorhin noch telefoniert hatte. Es näherte sich von hinten, und als es nah genug an der Frau dran war, ergriff es einfach ihren Zeigefinger, mit den beiden kleinen Händen und wollte sie daran mit sich ziehen, ohne überhaupt ein Wort miteinander ausgetauscht zu haben! Angestrengt flatterte das Celebi mit den dünnen Flügeln, doch schaffte es gerade mal, die Hand anzuheben, nicht jedoch das Mädchen tatsächlich mit sich zu ziehen. Da hätte es wohl auch etwas stärker für sein müssen! Mit einem langen Seufzen ließ Celebi den Zeigefinger los und wandte sich nun in der Luft der Frau zu, der es einen hilfesuchenden Blick zuwarf. „Celebi! Cel-Celebi!“, sprach es aufgeregt in der Hoffnung, sie würde verstehen, was es sagen möchte.
Vollkommen sorglos und ohne einen Hintergedanken flog das Celebi auf das Mädchen zu, das vorhin noch telefoniert hatte. Es näherte sich von hinten, und als es nah genug an der Frau dran war, ergriff es einfach ihren Zeigefinger, mit den beiden kleinen Händen und wollte sie daran mit sich ziehen, ohne überhaupt ein Wort miteinander ausgetauscht zu haben! Angestrengt flatterte das Celebi mit den dünnen Flügeln, doch schaffte es gerade mal, die Hand anzuheben, nicht jedoch das Mädchen tatsächlich mit sich zu ziehen. Da hätte es wohl auch etwas stärker für sein müssen! Mit einem langen Seufzen ließ Celebi den Zeigefinger los und wandte sich nun in der Luft der Frau zu, der es einen hilfesuchenden Blick zuwarf. „Celebi! Cel-Celebi!“, sprach es aufgeregt in der Hoffnung, sie würde verstehen, was es sagen möchte.
Post #011, mit: Levia |
Das Thema rund um Zwillinge und generell Geschwister war etwas, über das sich die beiden wohl noch sehr lange hätten unterhalten können. Levia hatte da einfach eine ganz andere Erwartung, genauso wie sie andere Erfahrungen gemacht hatte, die Dawson nie würde verstehen können. Dennoch versuchte er es noch einmal auf eine andere Weise - wenn Levia ihre Schwester niemals kennen gelernt hätte, dann würde sie sie auch nicht vermissen, richtig? Levia hatte da allerdings wieder einmal eine andere Auffassung, auch wenn sie nicht direkt sagte, dass Dawson im Unrecht war. Sie glaubte nur, dass sie sich trotzdem an ihre Schwester erinnern würde - es wäre dann vielmehr ein Gefühl, das sie begleitete, weil sie immerhin schon 9 Monate lang mit ihrer Schwester gewachsen war. Das...war durchaus ein Gedanke, über den Dawson zunächst grübeln musste. Kinder wuchsen im Leib der Mutter auf. Zwillinge natürlich gemeinsam. Er hatte allerdings nie darüber nachgedacht, ob es möglich war, dass sich bereits dort irgendeine Beziehung zueinander aufbauen konnte. Immerhin waren es dann noch ungeborene, kleine Kinder, die im Grunde nicht wirklich denken konnten, nicht so wie er oder Levia jetzt. Oder irrte er sich da? Wussten bereits ungeborene Babys, welche Menschen sie um sich herum hatten? Wenn Dawson es mal genau betrachtete, hatte er im Grunde nie darüber nachgedacht, dass ungeborene Kinder überhaupt schon..Menschen waren. Ab wann galt man denn als Mensch? Und hatte nicht jeder Mensch es verdient zu leben? Diese Erkenntnis erschütterte ihn zutiefst. Für ihn war es immer so normal gewesen, dass es Zwillinge eben nicht gab - oder vielmehr nicht geben durfte - da hatte er nie einen Gedanken daran verschwendet, dass das Töten eines dieser Kinder...nunja, eben Mord war. Entgeistert starrte er sturr geradeaus zu Levia, ohne sie wirklich anzusehen. Jetzt, wo Levia in ihm diesen Gedanken geweckt hatte, würde er noch eine ganze Weile darüber nachdenken müssen. Wenn sie recht hatte und Babys bereits im Mutterleib wussten, dass sie eine Verbindung mit jemandem hatten, war es schlichtweg falsch, sie zu trennen.
Ein weiteres Thema ihrerseits war das Schulsystem beider Welten, das sich offenbar schon wieder stark voneinander unterschied. In Levias Welt schien das alles sehr kompliziert zu sein. Es gab Grundschulen - was auch immer das sein sollte - dann kam es noch andere Schulen, auf die Kinder danach gingen und Universitäten und Privatschulen oder Internate. Dawson fragte sich, wozu ein solch komplexes Schulsystem überhaupt notwendig war, wenn man alles doch auch auf einer einzigen Schule lernen konnte? Vielleicht waren die Roboter hier ja nicht dazu programmiert, alles an einer Schule unterrichten zu können! Anders konnte er es sich jedenfalls nicht erklären. Er war jedenfalls ganz froh, dass Levia ihm das alles noch einmal an anderer Stelle erklären wollte, denn eine Lichtung war dafür wohl eher nicht geeignet. Da konnte er ihr nur zustimmen, zumal sein Kopf eben mittlerweile auch kaum noch aufnahmefähig war. Und ja, Hunger hatte er auch irgendwie ein wenig.
Langsam neigte sich das Gespräch der beiden nun aber doch einem Ende zu, denn beide Parteien waren recht erschöpft und vollgestopft mit vielen neuen Informationen. Dass sie nicht alles wirklich verstanden hatten, war für Dawson ganz verständlich und es erleichterte ihn, dass es bei Levia wohl ebenso war. Als er vorschlug, nun eine Pause einzulegen, stimmte Levia ihm auch zu, worüber er ebenfalls froh war. Dann aber kam die Sache mit ihrem Kommunikationsgerät dazwischen und Dawson erhoffte sich, dass er damit vielleicht versuchen konnte, Eliara zu erreichen. Es mochte nicht sehr wahrscheinlich sein, dass es funktionierte, aber unmöglich war es nicht und solange nur eine kleine Chance bestand, musste er es einfach versuchen. Er erfuhr, dass man das Gerät "Viso-Caster" nannte und damit tatsächlich jemanden anrufen konnte. Und Levia erlaubte es ihm sogar, es zu versuchen! Sie merkte allerdings an, dass sie nicht sicher war, ob es funktionieren würde. Nun, das wusste Dawson natürlich auch nicht, aber bevor er es nicht versucht hatte, konnte er es auch nicht sagen.
Bevor sie aber überhaupt irgendwie aufbrechen konnten, wurden sie von etwas gestört, das Dawson nicht zuordnen konnte. Als das Wesen - er vermutete, dass es ein Pokémon war - zu ihnen geflogen kam und Levia einfach so am Finger packte, zuckte er erschrocken zurück, ehe er aufsprang und das Wesen teils aus Angst, teils neugierig musterte. Das Wesen zog an der Hand von Levia, schaffte es aber nicht, die junge Frau zu bewegen. Was wollte es wohl? Und was war das für ein Ruf, den es da ausstieß?
#022 | Mit Dawson | Hain der Täuschung
„Das ist gut.“, meinte Levia, als Dawson ihr versicherte, dass Auruhin aufpassen würde. „Ich hoffe er wird sich im Garten wohl fühlen.“
Die Weißhaarige lächelte, denn obwohl sie bereits einige schwere Themen besprochen und festgestellt hatten, dass sich ihre Ansichten in manchen Punkten sehr stark unterschieden, war sie trotzdem irgendwo froh Dawson begegnet zu sein. Diese neue Bekanntschaft würde sicherlich noch interessant werden – auch wenn Levia jetzt schon merkte, wie ihr Kopf anfing zu rauchen, sobald sie nur über die Theman nachdachte, die sie bereits besprochen hatten.
Besonders die Thematik über den Umgang mit Zwillingen lag irgendwie noch immer schwer in der Luft und war so präsent, dass selbst Lev es spüren konnte. Trotzdem versicherte Dawson ihr, dass alles in Ordnung sei. Aber ganz überzeugend wirkte er dabei nicht .... aber Levia bezweifelte, dass es jetzt ein guter Zeitpunkt wäre um das Verhalten zu hinterfragen. Immerhin hatten sie gerade darüber gesprochen, dass Mord ein akzeptierter Teil in Dawsons Gesellschaft war – auch wenn es ausschließlich auf Zwillinge zutraf. Das war eigentlich unverzeihlich, aber Levia konnte sich nicht anders helfen, als sich wegen ihrer eher heftigen Reaktion schuldig zu fühlen. Larry und sie waren zwar Zwillinge, aber schließlich konnte Dawson nichts für die Regeln seiner Gesellschaft und das war etwas, dass selbst der Weißhaarigen einleuchtete. Doch zurücknehmen oder ungeschehen machen konnte sie ihre Reaktion trotzdem nicht.
Zum Glück hatten sie bereits ein anderes Thema gefunden, über das sie reden konnten, auch wenn es tatsächlich sehr banal war. Doch es war alle Mal besser als sich zu streiten. Dawson verriet ihr, dass er achtzehn Jahre alt war, also ein Jahr jünger als sie. Sofern ihre Auffassung von Zahlen und Geburtstagen tatsächlich genau dieselbe war, so wie es jetzt zumindest den Anschein hatte.
„Ich bin 19.“, antwortete die Weißhaarige dann auch auf seine Frage und lächelte leicht. Irgendwer hatte mal gesagt, dass ein Lächeln angespannte Situationen auflockern konnte. Ob das hier auch etwas bringen würde?
Jedenfalls konnte es ihnen nicht bei ihrem anschließenden Gespräch über die Schulsysteme helfen, das von beiden Seiten aus schließlich vertagt werden musste. Wieso musste das hiesige Schulsystem auch so grundlegend kompliziert sein?
Da war Dawsons Schulkonzept schon viel, viel einfacher zu erklären und verstehen gewesen, dass musste sie zugeben. Hier in ihrer Welt gab es einfach viel zu viele Möglichkeiten .... oder sie war einfach nur sehr schlecht im Erklären ....
Doch da Dawson noch lächelte, konnte die Reizüberflutung noch nicht allzu kritisch gewesen sein, auch wenn Lev sich sicher war, dass Dawsons Kopf doch bestimmt ebenso stark rauchen musste wie ihrer. Danach zu fragen traute sie sich jedoch nicht, sondern stattdessen fragte sie ihn lieber, ob er auch so einen Hunger habe wie sie und war doch ein wenig verwundert, dass Dawson den Themanwechsel einfach so hin nahm. Das war wirklich sehr angenehm!
Als er ihr dann schließlich seine Arbeit erläuterte, staunte sie ein wenig. Er arbeitete mit Robotern?! Das war ja höchst interessant! „Oh, das ist bestimmt eine sehr spannende Aufgabe.“, sagte Levia lächelnd und sah Dawson interessiert an. „Ich habe noch nie das Innenleben von einem Roboter gesehen .... aber ich habe auch noch nie sehr viele Roboter generell gesehen um ehrlich zu sein.“, ihr Lächeln wurde ein wenig verlegener, als sie das zugab. „Gibt es bei euch denn viele Roboter?“
Ja, sie hatten sich eigentlich vorgenommen nicht mehr so viele Fragen zu stellen, aber sie konnte das einfach nicht zurück halten .... es ging hier immerhin um Roboter und gerade Dawson musste als Techniker ja eine Ahnung davon haben, oder? Auch wenn sie sich fest vornahm ihn nicht über die Technik oder andere komplizierte Dinge auszufragen, so fiel es ihr doch schwer, sich eine Welt vorzustellen in der man auch überall Roboter sehen konnte .... ob sie tatsächlich einen großen Teil in Dawsons Welt ausmachten?
Außerdem hatte Dawson ja erzählt, dass er zur Elite seiner Gesellschaft gehörte, also war sein Job dementsprechend wohl auch sehr wichtig, oder? Levias Gedanken sprangen zwar ein wenig hin und her, aber es war bei weitem nicht so schlimm wie vorhin – auch wenn sie zugeben musste, dass sie langsam aufhören sollte weiter über Dawsons Gesellschaft und deren Aufbau, Funktionsweise und Struktur in ihren Kopf hämmern zu wollen ... bis sie das wohl einigermaßen richtig begreifen würde, würden sicherlich noch einige Tage vergehen. Aber da Dawson bei ihnen wohnen würde, würde das doch bestimmt schnell gehen – ja, genau so würde es sein.
Dann wollten sie eine Pause machen und sich anschließend endlich auf den Weg nach Hause machen, jedoch kamen ihnen dabei zwei Dinge in die Quere. Zum einen wollte Dawson nach Levias Anruf gern versuchen mit ihrem Viso-Caster jemanden zu erreichen und Levia überreichte ihm auch ihr gerät, obwohl sie Zweifel daran hatte, dass dies funktionieren würde, und zum anderen bekamen sie überraschenden Besuch.
Aber zunächst einmal beobachtete sie Dawson dabei, wie er mit ihrem Viso-Caster hantierte und sie wollte ihm auch gerade auf seine Frage antworten, wie er anrufen konnte, als er es doch selbst herauszufinden schien. Sie legte den Kopf leicht schief und sah, wie er etwas eingab und schließlich relativ enttäuscht aussah. In diesem Moment tat ihr der Hellblonde wirklich leid: „Tut mir leid, dass es nicht funktioniert hat ....“, sagte sie, als sie den Viso-Caster wieder an sich nahm. Es tat ihr auch wirklich leid.
„Ich glaube, wir sollten langsam aufbrechen.“, meinte sie schließlich und wollte sich gerade erheben und eine Nachricht an ihre Schwester schicken, als plötzlich etwas Grünes vor ihrer Nase erschien und einen Finger ihrer Hand packte. Perplex starrte Levia das Pokémon für einen Moment an und begriff nur langsam, welches Pokémon genau sich gerade direkt vor ihr befand.
„Celebi! Cel-Celebi!“, rief es, ließ ihren Finger los und sah sie geradezu auffordernd an. Für einen Augenblick sah Levia das legendäre Pokémon an, bevor sie von Dawsons Worten in die Realität zurückgeholt wurde.
„Das ist ein Celebi.“, antwortete sie ihm. „Es gehört zu den legendären Pokémon – das sind so etwas wie bei euch die Patraeos, sie sind sehr selten und einige davon werden sogar verehrt.“, antwortete sie ihm, während sie sich bereits erhob. „Du brauchst keine Angst zu haben – Celebi ist ein sehr friedliches Pokémon und steht unter anderem für den Schutz der Natur. Es mag die Natur bestimmt ebenso gern wie du.“, sie lächelte leicht und sah zum Celebi. Erst jetzt bemerkte sie, dass es nicht nur aufgeregt und auffordernd aussah, sondern gleichzeitig auch besorgt. „Ich glaube es will uns etwas zeigen – wir sollten uns das zumindest ansehen, Dawson. Außer du möchtest lieber bei Auruhin warten.“
Atari trat auch langsam an die Seite seiner Trainerin und betrachtete das Celebi. Er zog auch leicht mit dem Maul an Levias Hose und die Weißhaarige nickte. „Ja, ich weiß, Atari.“, sagte sie und sah zum Celebi. „Ich komme mit – was auch immer los ist.“
Gespannt wartete die Weißhaarige nun darauf, wohin das Celebi sie wohl führen wollte und was zur Zerrwelt denn das arme Ding so sehr aufzuwühlen schien. Gleichzeitig war sie natürlich auch auf Dawsons Entscheidung gespannt.
„Ara, Abby, ihr bleibt bitte bei Auruhin.“, sagte sie zu den beiden kleinen Pokémon. Abby war sowieso weiterhin bei Auruhin und schien sehr interessiert zu sein, während Ara es sich zwischen einigen Blumen bequem gemacht hatte und die Sonne zu genießen schien. Außerdem waren sie hier bei Auruhin auch sehr sicher aufgehoben – darauf verließ sich Levia zumindest. Denn was auch immer los war, sie wollte Ara und Abby keinesfalls in Gefahr bringen – ganz zu schweigen von Dawson und Auruhin. Hoffentlich war es nichts allzu ernstes und sie konnte dem Celebi schnell helfen.
„Das ist gut.“, meinte Levia, als Dawson ihr versicherte, dass Auruhin aufpassen würde. „Ich hoffe er wird sich im Garten wohl fühlen.“
Die Weißhaarige lächelte, denn obwohl sie bereits einige schwere Themen besprochen und festgestellt hatten, dass sich ihre Ansichten in manchen Punkten sehr stark unterschieden, war sie trotzdem irgendwo froh Dawson begegnet zu sein. Diese neue Bekanntschaft würde sicherlich noch interessant werden – auch wenn Levia jetzt schon merkte, wie ihr Kopf anfing zu rauchen, sobald sie nur über die Theman nachdachte, die sie bereits besprochen hatten.
Besonders die Thematik über den Umgang mit Zwillingen lag irgendwie noch immer schwer in der Luft und war so präsent, dass selbst Lev es spüren konnte. Trotzdem versicherte Dawson ihr, dass alles in Ordnung sei. Aber ganz überzeugend wirkte er dabei nicht .... aber Levia bezweifelte, dass es jetzt ein guter Zeitpunkt wäre um das Verhalten zu hinterfragen. Immerhin hatten sie gerade darüber gesprochen, dass Mord ein akzeptierter Teil in Dawsons Gesellschaft war – auch wenn es ausschließlich auf Zwillinge zutraf. Das war eigentlich unverzeihlich, aber Levia konnte sich nicht anders helfen, als sich wegen ihrer eher heftigen Reaktion schuldig zu fühlen. Larry und sie waren zwar Zwillinge, aber schließlich konnte Dawson nichts für die Regeln seiner Gesellschaft und das war etwas, dass selbst der Weißhaarigen einleuchtete. Doch zurücknehmen oder ungeschehen machen konnte sie ihre Reaktion trotzdem nicht.
Zum Glück hatten sie bereits ein anderes Thema gefunden, über das sie reden konnten, auch wenn es tatsächlich sehr banal war. Doch es war alle Mal besser als sich zu streiten. Dawson verriet ihr, dass er achtzehn Jahre alt war, also ein Jahr jünger als sie. Sofern ihre Auffassung von Zahlen und Geburtstagen tatsächlich genau dieselbe war, so wie es jetzt zumindest den Anschein hatte.
„Ich bin 19.“, antwortete die Weißhaarige dann auch auf seine Frage und lächelte leicht. Irgendwer hatte mal gesagt, dass ein Lächeln angespannte Situationen auflockern konnte. Ob das hier auch etwas bringen würde?
Jedenfalls konnte es ihnen nicht bei ihrem anschließenden Gespräch über die Schulsysteme helfen, das von beiden Seiten aus schließlich vertagt werden musste. Wieso musste das hiesige Schulsystem auch so grundlegend kompliziert sein?
Da war Dawsons Schulkonzept schon viel, viel einfacher zu erklären und verstehen gewesen, dass musste sie zugeben. Hier in ihrer Welt gab es einfach viel zu viele Möglichkeiten .... oder sie war einfach nur sehr schlecht im Erklären ....
Doch da Dawson noch lächelte, konnte die Reizüberflutung noch nicht allzu kritisch gewesen sein, auch wenn Lev sich sicher war, dass Dawsons Kopf doch bestimmt ebenso stark rauchen musste wie ihrer. Danach zu fragen traute sie sich jedoch nicht, sondern stattdessen fragte sie ihn lieber, ob er auch so einen Hunger habe wie sie und war doch ein wenig verwundert, dass Dawson den Themanwechsel einfach so hin nahm. Das war wirklich sehr angenehm!
Als er ihr dann schließlich seine Arbeit erläuterte, staunte sie ein wenig. Er arbeitete mit Robotern?! Das war ja höchst interessant! „Oh, das ist bestimmt eine sehr spannende Aufgabe.“, sagte Levia lächelnd und sah Dawson interessiert an. „Ich habe noch nie das Innenleben von einem Roboter gesehen .... aber ich habe auch noch nie sehr viele Roboter generell gesehen um ehrlich zu sein.“, ihr Lächeln wurde ein wenig verlegener, als sie das zugab. „Gibt es bei euch denn viele Roboter?“
Ja, sie hatten sich eigentlich vorgenommen nicht mehr so viele Fragen zu stellen, aber sie konnte das einfach nicht zurück halten .... es ging hier immerhin um Roboter und gerade Dawson musste als Techniker ja eine Ahnung davon haben, oder? Auch wenn sie sich fest vornahm ihn nicht über die Technik oder andere komplizierte Dinge auszufragen, so fiel es ihr doch schwer, sich eine Welt vorzustellen in der man auch überall Roboter sehen konnte .... ob sie tatsächlich einen großen Teil in Dawsons Welt ausmachten?
Außerdem hatte Dawson ja erzählt, dass er zur Elite seiner Gesellschaft gehörte, also war sein Job dementsprechend wohl auch sehr wichtig, oder? Levias Gedanken sprangen zwar ein wenig hin und her, aber es war bei weitem nicht so schlimm wie vorhin – auch wenn sie zugeben musste, dass sie langsam aufhören sollte weiter über Dawsons Gesellschaft und deren Aufbau, Funktionsweise und Struktur in ihren Kopf hämmern zu wollen ... bis sie das wohl einigermaßen richtig begreifen würde, würden sicherlich noch einige Tage vergehen. Aber da Dawson bei ihnen wohnen würde, würde das doch bestimmt schnell gehen – ja, genau so würde es sein.
Dann wollten sie eine Pause machen und sich anschließend endlich auf den Weg nach Hause machen, jedoch kamen ihnen dabei zwei Dinge in die Quere. Zum einen wollte Dawson nach Levias Anruf gern versuchen mit ihrem Viso-Caster jemanden zu erreichen und Levia überreichte ihm auch ihr gerät, obwohl sie Zweifel daran hatte, dass dies funktionieren würde, und zum anderen bekamen sie überraschenden Besuch.
Aber zunächst einmal beobachtete sie Dawson dabei, wie er mit ihrem Viso-Caster hantierte und sie wollte ihm auch gerade auf seine Frage antworten, wie er anrufen konnte, als er es doch selbst herauszufinden schien. Sie legte den Kopf leicht schief und sah, wie er etwas eingab und schließlich relativ enttäuscht aussah. In diesem Moment tat ihr der Hellblonde wirklich leid: „Tut mir leid, dass es nicht funktioniert hat ....“, sagte sie, als sie den Viso-Caster wieder an sich nahm. Es tat ihr auch wirklich leid.
„Ich glaube, wir sollten langsam aufbrechen.“, meinte sie schließlich und wollte sich gerade erheben und eine Nachricht an ihre Schwester schicken, als plötzlich etwas Grünes vor ihrer Nase erschien und einen Finger ihrer Hand packte. Perplex starrte Levia das Pokémon für einen Moment an und begriff nur langsam, welches Pokémon genau sich gerade direkt vor ihr befand.
„Celebi! Cel-Celebi!“, rief es, ließ ihren Finger los und sah sie geradezu auffordernd an. Für einen Augenblick sah Levia das legendäre Pokémon an, bevor sie von Dawsons Worten in die Realität zurückgeholt wurde.
„Das ist ein Celebi.“, antwortete sie ihm. „Es gehört zu den legendären Pokémon – das sind so etwas wie bei euch die Patraeos, sie sind sehr selten und einige davon werden sogar verehrt.“, antwortete sie ihm, während sie sich bereits erhob. „Du brauchst keine Angst zu haben – Celebi ist ein sehr friedliches Pokémon und steht unter anderem für den Schutz der Natur. Es mag die Natur bestimmt ebenso gern wie du.“, sie lächelte leicht und sah zum Celebi. Erst jetzt bemerkte sie, dass es nicht nur aufgeregt und auffordernd aussah, sondern gleichzeitig auch besorgt. „Ich glaube es will uns etwas zeigen – wir sollten uns das zumindest ansehen, Dawson. Außer du möchtest lieber bei Auruhin warten.“
Atari trat auch langsam an die Seite seiner Trainerin und betrachtete das Celebi. Er zog auch leicht mit dem Maul an Levias Hose und die Weißhaarige nickte. „Ja, ich weiß, Atari.“, sagte sie und sah zum Celebi. „Ich komme mit – was auch immer los ist.“
Gespannt wartete die Weißhaarige nun darauf, wohin das Celebi sie wohl führen wollte und was zur Zerrwelt denn das arme Ding so sehr aufzuwühlen schien. Gleichzeitig war sie natürlich auch auf Dawsons Entscheidung gespannt.
„Ara, Abby, ihr bleibt bitte bei Auruhin.“, sagte sie zu den beiden kleinen Pokémon. Abby war sowieso weiterhin bei Auruhin und schien sehr interessiert zu sein, während Ara es sich zwischen einigen Blumen bequem gemacht hatte und die Sonne zu genießen schien. Außerdem waren sie hier bei Auruhin auch sehr sicher aufgehoben – darauf verließ sich Levia zumindest. Denn was auch immer los war, sie wollte Ara und Abby keinesfalls in Gefahr bringen – ganz zu schweigen von Dawson und Auruhin. Hoffentlich war es nichts allzu ernstes und sie konnte dem Celebi schnell helfen.
Einer der beiden Menschen schien sich zu erschrecken, als Celebi sich ihnen näherte. Verwundert sah das Pokémon den Jungen einen Moment an, ehe es mit einem freundlichen Lächeln die rechte Hand hob, um ihm zuzuwinken. Begleitet wurde das von einem melodischen Ruf, der wie ein Windspiel klang. So wollte Celebi wohl zeigen, dass es nicht böse gesonnen war – es hoffte nur, dass der Mann ihm das glaubte! Immerhin brauchte es die Hilfe der beiden und die bekam es sicher nicht, wenn sie ihm nicht trauten. Die Frau erklärte dem Mann zusätzlich, um welches Pokémon es sich dabei handelte und während sie erklärte, nickte Celebi zustimmend und machte einen kleinen Rückwärtssalto in der Luft, um nochmal zu demonstrieren, dass überhaupt keine Gefahr von ihm ausging. Bei der Information darüber, dass Celebi als Schutzpatron der Natur galt, flatterte das kleine Pokémon auf den Boden und legte die Hand einmal in das Gras, woraufhin in Windeseile einige wunderschöne, bunte Blüten sprossen. Celebi kicherte zufrieden und schwebte wieder in die Luft. Nun musste er aber doch wohl überzeugt sein! Wer konnte denn schon böse sein, der so schöne Blumen erschaffen konnte?
Zumindest die Frau schien zu verstehen, dass Celebi etwas von ihr wollte. Genau das war auch der Fall, denn das grüne, kleine Pokémon brauchte dringend Hilfe von jemandem, der stärker war als es selbst. Wirklich viel körperliche Kraft besaß Celebi nämlich nicht und das war bei seinem Problem wirklich sehr schwerwiegend! Immerhin ging es hier um etwas großes und deswegen hoffte es auch, dass die Frau ihm helfen konnte. Als sie zustimmte, ihm zu helfen, machte Celebi einen weiteren, freudigen Rückwärtssalto, ehe es sich bereits in Bewegung setzte und flink gerade aus flog. Ihm fiel allerdings nach ein paar Sekunden ein, dass Menschen ja gar nicht so schnell waren wie es selbst, weshalb es wartete, bis die beiden aufgeholt hatten und dann langsamer weiterflog. Das legendäre Pokémon führte sie durch die Bäume und Büsche tiefer in den Wald hinein, bis sie auf einer viel, viel kleineren Lichtung stoppten. Hier war vielleicht gerade mal Platz für zwei Menschen nebeneinander, bevor man wieder zwischen den Bäumen verschwand. Das Sonnenlicht brach nur schlecht durch die dichten Baumkronen und es wirkte daher so, als würden nur vereinzelte Strahlen die Lichtung erhellen. Celebi flog noch ein Stück weiter voran und landete schließlich auf den Boden. Besorgt wandte es sich wieder den Menschen zu und deutete mit der Hand hinter sich. „Celebi!“, rief es und sah ziemlich erschüttert aus.
Hinter Celebi befand sich ein kleiner, hölzerner Schrein, wie man ihn oft in Wäldern sah. Die Schreine waren Celebi gewidmet und eigentlich vor allem in Johto anzutreffen, doch auch andere Regionen hatten welche. Dieser Schrein allerdings war zerstört worden – auf den ersten Blick sah es aus wie eine Pokémon-Attacke, die den Schrein in Einzelteile zerlegt hatte. Eigentlich mussten sie nur wieder aufeinandergesteckt werden, doch Celebi war zu schwach, um die Holzstücke hochheben zu können. „Celebi cele, celebi!“ Das Pokémon schien gerade wirklich wütend darüber zu sein, dass der Schreib zerstört worden war. Es war doch sein Lieblingsschrein!
Zumindest die Frau schien zu verstehen, dass Celebi etwas von ihr wollte. Genau das war auch der Fall, denn das grüne, kleine Pokémon brauchte dringend Hilfe von jemandem, der stärker war als es selbst. Wirklich viel körperliche Kraft besaß Celebi nämlich nicht und das war bei seinem Problem wirklich sehr schwerwiegend! Immerhin ging es hier um etwas großes und deswegen hoffte es auch, dass die Frau ihm helfen konnte. Als sie zustimmte, ihm zu helfen, machte Celebi einen weiteren, freudigen Rückwärtssalto, ehe es sich bereits in Bewegung setzte und flink gerade aus flog. Ihm fiel allerdings nach ein paar Sekunden ein, dass Menschen ja gar nicht so schnell waren wie es selbst, weshalb es wartete, bis die beiden aufgeholt hatten und dann langsamer weiterflog. Das legendäre Pokémon führte sie durch die Bäume und Büsche tiefer in den Wald hinein, bis sie auf einer viel, viel kleineren Lichtung stoppten. Hier war vielleicht gerade mal Platz für zwei Menschen nebeneinander, bevor man wieder zwischen den Bäumen verschwand. Das Sonnenlicht brach nur schlecht durch die dichten Baumkronen und es wirkte daher so, als würden nur vereinzelte Strahlen die Lichtung erhellen. Celebi flog noch ein Stück weiter voran und landete schließlich auf den Boden. Besorgt wandte es sich wieder den Menschen zu und deutete mit der Hand hinter sich. „Celebi!“, rief es und sah ziemlich erschüttert aus.
Hinter Celebi befand sich ein kleiner, hölzerner Schrein, wie man ihn oft in Wäldern sah. Die Schreine waren Celebi gewidmet und eigentlich vor allem in Johto anzutreffen, doch auch andere Regionen hatten welche. Dieser Schrein allerdings war zerstört worden – auf den ersten Blick sah es aus wie eine Pokémon-Attacke, die den Schrein in Einzelteile zerlegt hatte. Eigentlich mussten sie nur wieder aufeinandergesteckt werden, doch Celebi war zu schwach, um die Holzstücke hochheben zu können. „Celebi cele, celebi!“ Das Pokémon schien gerade wirklich wütend darüber zu sein, dass der Schreib zerstört worden war. Es war doch sein Lieblingsschrein!
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