Eine redlich falsche Entscheidung

von **Fionn**So Okt 13, 2019 3:06 pm

Um einen Deal möglichst frei von Vorfällen über die Bühne zu bringen, bricht Spencer selbst auf, um sich mit den fremden Kriminellen zu treffen. Bald muss er jedoch feststellen, dass die Gegenseite kein tatsächliches Interesse an den ausgehandelten Details zeigt, sodass sie ihn stattdessen als Geisel nehmen wollen. Blöd nur, dass sie Fionn nicht bedacht haben, der Spencer aus einer Laune heraus kurzfristig begleiten wollte.

von **Fionn**So Okt 20, 2019 1:21 pm

Fionn Rohéa

SP#001 with „Spencer Riley“

„Worum geht es denn nun eigentlich? Sind da viele – sind die gefährlich? Warum kommt eigentlich sonst niemand mit?“ Fionns Stimme war dazu in der Lage, selbst das lauteste Verkehrschaos zu übertönen, wenn er es darauf anlegte, sodass er nun, wo sich kaum ersichtlich überhaupt jemand auf den Straßen befand, besonders gut zu vernehmen war. Hanni, der, das kürzlich geklaute Pokémonei in Händen haltend, neben ihm her lief, schüttelte sich da nur, um zu zeigen, was er von der ungestümen Neugier seines Schützlings hielt, der so unbeschwert neben Spencer her lief, wie es vermutlich nur wenige andere taten, die um seine tatsächliche Identität als Oberhaupt der Taijitu wussten. Für Fionn aber war Spencer alles andere als furchteinflößend, auch wenn er durchaus wusste, dass es Grenzen gab – man musste aber auch klar erwähnen, dass es grundsätzlich nur sehr wenig gab, was Fionn tatsächlich ängstigen konnte. Und da gehörte Spencer eben nicht grundlegend dazu, vielleicht auch deshalb, weil Fionn auch große Hoffnungen in den Hellhaarigen setzte mit seinen coolen, starken Pokémon und seiner doch sehr skrupellosen Art, die Fionn durchaus zu schätzen wusste. Immerhin erhoffte er sich, auf eine besonders spektakuläre Weise mal von dannen zu gehen und dabei würde Spencer ihm ganz sicher helfen können!
Jetzt aber war etwas ganz anderes Thema, wie der weißhaarige Knirps beinahe vergessen hätte, denn während er so neben seinem Boss daher schlenderte, war er im Grunde nur dabei, ihn zu einem Treffen mit Kriminellen von auswärts zu begleiten. Weil … er eben Lust darauf gehabt hatte! Er war erst vor kurzem aus Twindrake City zurück gekommen, hatte seinem Chef seine wunderbar funkelnde Beute gezeigt und diese schweren Herzens gegen eine gefühlte Tonne an Keksen eingetauscht, die allesamt fulminant geschmeckt hatten! Kurios war ja dabei wirklich nur, dass sonst niemand dabei war, immerhin war das ja eigentlich nicht gut, wenn sich der Boss einer so riesigen Organisation um so Kinderkram kümmerte, oder? Wenn etwas schief ging, würden schließlich alle den Kopf verlieren – vermutlich sogar im wahrsten Sinne des Wortes! Nur gut, dass dem heute nicht so war, Fionn hatte jedenfalls nicht vor seine Sterbeversicherung irgendjemand anderes zu überlassen, wenn es darauf ankam, nein nein! Deshalb war Fionn auch nicht so weit ab, wie er es sonst vielleicht gewesen wäre. Alleridngs hatte er biser auch nichts gefunden, das interessanter sein könnte als Spencer bei der Abwicklung eines Deals zu beobachten, also …
„Meinst du, wir sind rechtzeitig zurück, bis es noch mehr Kekse gibt?“, lenkte sich Fionn aber schon wieder geschickt selbst vom Thema ab, kam sogar sichtlich ins Schwärmen, während er mit federnden Schritten schon halb um Spencer herum schwirrte, sich sogar einmal um sich selbst drehte beim Gedanken an diesen traumhaften Schokoladengeschmack, wenn frische, noch heiße Kekse sich in seinem Mund auflösten … Einfach herrlich!

von **Spencer**Di Dez 03, 2019 12:14 pm

Spencer konnte nicht glauben, dass er dieses Mal tatsächlich so weit getrieben worden war. Kriminelle, die er eigentlich für die Taijitu als ziemlich ungefährlich und als nicht besonders hell im Kopf einstufte, hatten einen potenzieller Deal komplizierter abgehandelt, als es sein musste, weshalb er sie nun persönlich treffen wollte, um die Sache endlich hinter sich zu bringen. Um nicht aufzufallen, hatte er auf ausgiebigeren Personenschutz von geeigneten Mitgliedern verzichtet, doch er musste sich auch eingestehen, dass es trotzdem nicht klug war, völlig allein dort aufzukreuzen. Deswegen hatte er es auch toleriert, dass Fionn sich spontan dazu entschlossen hatte, ihn zu begleiten. Zwar war die Art des Jungen alles andere als unauffällig, doch aufgrund seines Alters wurde er von den meisten, die ihn nicht kanten, wohl eher unterschätzt. Das konnte sich noch als nützlich erweisen.
"Wir treffen diese Leute in einem abgelegenen Lagerhaus - ich wollte die Angelegenheit nicht großspurig aufziehen, deswegen wollte ich nicht zu viele Mitglieder an der Sache beteiligen.", antwortete er auf den kleinen Schwall von Fragen seitens Fionn geduldig nachdem er sich vergewissert hatte, dass niemand in der näheren Umgebung wirklich auf sie achtete. "Diese Leute sollten uns eigentlich unbemerkt einen Verräter ausliefern, der zu einer anderen Bande übergesprungen war, über die sie mehr wissen als wir, aber scheinbar gab es beim Aushandeln der Entlohnung dafür Probleme." Ein wenig Gift sprühte in seinem Tonfall, allein beim Gedanken an diese Begebenheit kam ihm schon die Galle hoch. Vielleicht handelte er deswegen auch entgegen seiner ansonsten überlegten Art etwas impulsiv, aber wenn man es richtig erledigt haben wollte, dann musste man es wohl selber machen.
Fionn erkundigte sich anschließend auch nach Keksen, woraufhin Spencer heiter in sich hineinlachte. Solche Dinge machten ihn ja erstaunlich niedlich. "Bestimmt. Wenn das hier gut verläuft, werde ich dir eine ganze Menge besorgen.", versprach er ihm großzügig, kam dabei aber nicht drum herum sich zu wundern, wohin der schlank gebaute Dieb all die Kohlenhydrate wohl stecken mochte.

Sie hatten die belebteren Straßen der schwarzen Stadt letztendlich verlassen und vor ihnen erstreckte sich ein leeres Industrieviertel, das bis auf wenige erhellte Bürozimmer in den umliegenden hohen Gebäuden um diese Zeit recht verlassen schien. Die Sonne war frisch untergangen und zeichnete sich nur noch als orangeroter Lichtschleier am Horizont unter all dem dunklen, fast schwarz erscheinenden Blau der Nacht ab. Vor ihnen erstreckte sich nun die von ihnen angezielte dunkle Lagerhalle in Form eines trostlosen Betonkastens und bevor sie eintraten, wollte sich Spencer mit Fionn noch über eines vergewissern: "Ich möchte, dass du erst einmal still bist, solange es nicht nötig ist, dass du etwas unternimmst. Wenn alles gut läuft, sind wir hier schnell wieder weg." Er hoffte wirklich inständig, dass sich die Sache nicht ungewollt verkomplizieren würde, schließlich war seine Zeit zu wertvoll, als dass er sie an solchen nebensächlichen Clownereien zu lange verschwenden wollte. Ansonsten würden diese gekauften Kleinkriminellen sich bestimmt zu viel vom Kuchen abbeißen, als sie eigentlich kauen konnten. Mit solchem Verhalten machte der Boss der Taijitu kurzen Prozess, schließlich sollten solche Personen in ihre Schranken gewiesen werden.

von **Fionn**Mi Dez 04, 2019 12:09 am

Fionn Rohéa

SP#002 with „Spencer Riley“

Mmhmmmmm! So war das, so war das! Sie würden irgendjemanden treffen, schön abgelegen, was ja schon zum Himmel stank, weil die einen Verräter ausliefern wollte, wobei es aber Probleme gab. Wegen … irgendeiner Belohnung. Und mehr als … naja, Fionn kamen eben nicht mit, damit es unauffälliger war, huh? Als Spencer ihm das auf sein Nachfragen hin erklärte, kam der Knirps nicht drum herum, erst leise zu kichern, ehe er kurz hörbar auflachte.
„Das klingt ja mal gar nicht verdächtig!“, kicherte er also herzlich, bevor er sich geschwind umdrehte, um dann mit hinterm Kopf verschränkten Armen rückwärts schräg vor Spencer her zu laufen. „Wäre es da nicht einfacher gewesen, wenn du einfach iiiirgendjemanden los geschickt hättest? Ich meine, ist doch klar dass die irgendetwas aushecken!“, fragte er da auch gleich, wobei er es tatsächlich schaffte, seine Stimme zu zügeln. Das breite Grinsen wischte ihm das allerdings nicht aus dem Gesicht. Er glaubte, abseits dessen, dass Spencer wohl als Boss nicht hier so herum stapfen sollte, aber auch, dass sie sicher irgendwie ohne fremde Hilfe an brauchbare Informationen hätten kommen können. Eine passende Schachfigur vom Brett genommen und bei Hector abgestellt und sie würde schon plappern wie ein Wasserfall, jawohl! Aber nun war es dafür sicher zu spät – und Fionn musste wohl oder übel abwarten, was noch kommen würde. Reichlich gespannt war er ja – das würde sicher suuuuper lustig werden, so wie das klang!
Das würde allerdings alles warten müssen, bis sie angekommen waren – und bis dahin konnte Fionn die Zeit ja nutzen, um die wirklich wichtigen Dinge des Lebens zu erfragen, etwa, wie es um eine zweite Fuhre Kekse stand! Als Spencer ihm da sogleich versprach, dass er, wenn alles glatt verlief, eine ganze Menge für ihn besorgen würde, leuchteten Fionns Augen deutlich auf und er verharrte kurz, wobei sein Grinsen absolut kindlich wurde, als er die Hände nun vor seine Brust führte, um dort die Finger zu verschränken. Nicht sehr lange, allerdings, denn schon kurz darauf drehte er sich wieder um lief tänzelnd und sich hin und wieder drehend an Spencer vorbei ein Stück weiter nach vorn.
„Juuuhuuuuuu! Hanni, hast du das gehört? Das wird ein Festschmaus!“, sprach er dabei voller Vorfreude – er würde bei dieser Aussicht schon dafür sorgen, dass alles glatt lief, jawohl! „Kekse, Kekse! Kekse …“, flötete er dann fortwährend, immer mal wieder durchsetzt von leisem Gekicher …
Als sie diverse Straßen überquert und letztlich schon gefühlt die ganze Stadt hinter sich gelassen hatten, summte Fionn nach wie vor munter vor sich hin, was für Außenstehende sicher sehr kindisch, vor allem aber unachtsam wirkte, wenngleich der Weißhaarige in Wahrheit alles um sie herum im Blick hatte. Man musste schließlich auf alles vorbereitet sein, um reagieren zu können, richtig? Und hier standen Kekse und sein glanzvoller Abgang auf dem Spiel, also ließ er sich besser nicht lumpen! Sie erreichten auf diese Art so auch schließlich ein Industriegebiet, welches schon reichlich verlassen war und kamen so alsbald vor eine Lagerhalle zum stehen, wo Spencer ihn im Grunde noch einmal bei Seite nahm. So teilte er ihm, wohl irgendwie in letzter Sekunde, mit, dass er sich ruhig verhalten sollte – er sollte also nichts unternehmen, bis es notwendig wurde. Pfff, wie langweilig! Seine Augen zeigte, was er davon hielt, dennoch nickte er nach kurzem Seufzen. Spencer hatte das sagen, also würde er hier mal auf ihn hören! Ohnehin war Fionns Trumpfkarte, dass ihn alle stets unterschätzten – das konnten sie ja auch gleich mal mit in den Plan aufnehmen. Und vielleicht sogar verstärken? Er ließ Spencer an sich vorbei gehen, tauschte einen Blick mit Hanni, ehe er ein dunkles Grinsen zeigte, welches jedoch verschwand, als er sich zu dem Boss der Taijitu umwandte. Mit wenigen, schnellen Schritten hatte er die entstandene Distanz überbrückt und so klammerte er sich kurzerhand an den Arm seines Chefs, zu dem er dann kurz mit einem Zwinkern hinauf sah, ehe er nach kurzem durchatmen ein lammfrommes, etwas verunsichertes Gesicht aufsetzte – ebenso wie Hanni, im übrigen, der ebenfalls dicht zu den beiden Menschen aufgeschlossen hatte, während er seinen Schatz fest umschlossen hielt und wärmte, so gut er konnte. So traten sie also schließlich in diese Lagerhalle rein, nachdem sie die Tür hatten aufschieben können und Fionn musste feststellen, dass sie größer war, als er es noch vermutet hatte. Schnelle, für Unwissende fast schon ängstliche Blicke wurden umher geworfen, mit denen Fionn seine Umgebung Maß nahm, wobei er auch einige Menschen ausmachen konnte. Vier warteten klar erkennbar auf sie, einer stand an den Türen und würde wohl versuchen, ihnen den Weg abzuschneiden, wenn sie jetzt einen Rückzieher machen sollten. Zwei weitere lungerten in unweiter Ferne zwischen einigen Containern herum und ein weiterer … Ein weiterer wartete auf einem Weg, der oben am Rand der Lagerhalle entlang führte, mutmaßlich verbunden durch die Tür vorne links von ihnen, die nur halb hinter einem Container zu erkennen war. Einer der zwei schlecht getarnten Schattenläufern machte aber auch gleich auf sich aufmerksam, als er gemeinsam mit dreien der Vierertruppe zu lachen begann, sobald sie Spencer, oder besser, Fionn erblickt hatten.
„Ein Kind! Der bringt echt ein Kind mit!“, sprach da einer von denen, der mit dem schlecht gefärbten blonden Haar, das so halb unter einen billigen Wollmütze hervor lugte. Er versuchte wohl, das leise zu sagen, allerdings hallte in diesen Räumlichkeiten alles deutlich hörbar wieder, wenn man nicht wirklich absolut still war. Ja, dachte sich Fionn dabei und er hätte wohl dunkel gegrinst, wenn er nicht bereits seine Maske der Unschuld tragen würde, denkt ihr nur, ich sei ein dummes, schwaches Kind! Passend dazu war er auch zum Start des Gelächters zusammen gezuckt und nun warf er Spencer einen unsicheren Blick zu – hach, er konnte es kaum erwarten, bis es hier endlich los ging! Und dass es sicher viel Spaß machen würde, daran hatte Fionn mittlerweile überhaupt keine Zweifel mehr. Himmel, das würde ein absolut fabelhafter Abend werden! Und mit ein paar leckeren, hoffentlich warmen Keksen würde würde er das rubinrote Spektakel dann zu einem fulminanten Ende bringen, von dem sich die Polizisten, die das hier würden aufräumen dürfen, noch Jahre lang erzählen würden …

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