Myron hat das Aussehen, das man auf den ersten Blick als ‚emo‘ bezeichnen würde. Was wahrscheinlich daran liegt, dass er momentan ziemlich emo ist. Nicht, dass man ihn dazu bringen könnte, das zuzugeben.
Die braunschwarzen Haare hängen ihm ins Gesicht und über die Augen, weil er keine Lust hat, zum Friseur zu gehen. Er will sie sich aber auch nicht selbst schneiden. Gleichzeitig ist er nicht bereit, sich um seine Haare zu kümmern. Oder ein Haargummi zu benutzen. Sein Haar wirkt wie ein sehr abgenutztes Staubtuch.
Gesicht, Lippen und Hände sind mitgenommen vom Wind und von der Kälte, doch die Handcreme, die er sich bei Beginn seiner Reise mitgenommen hat, ist schon lange leer. Er hat eigentlich seit Monaten vor, eine neue zu kaufen, aber er denkt nie daran, wenn er in einem Supermarkt steht.
Seine rotbraunen Augen hatten einmal einen aufmerksamen, wachsamen Blick, doch mittlerweile läuft er durch die Welt mit den Augen auf den Boden gerichtet. Er will ja nicht stolpern, oder so. Was übrigens trotzdem oft genug passiert, denn immer, wenn er denkt, er hätte seine Maximalgröße erreicht, werden seine Beine noch einmal unerklärlich länger und er stolpert wieder herum.
Dementsprechend ist sein grauer Wintermantel mittlerweile schon wieder etwas mitgenommen, dabei hat er ihn erst seit zwei Monaten. Noch sehr viel schlimmer dran sind allerdings seine schwarzen Jeans, denn sie sind hinten schon abgelaufen und an manchen Stellen schon so abgerieben, dass sie helle Flecken haben.
Sein Erscheinungsbild ist eine Katastrophe, um ehrlich zu sein, aber es ist ihm offengestanden egal.
Lediglich seine Schuhe hält er in Schuss, da es ihm schon passiert ist, dass ihm mitten im Wald die Sohlen abgefallen sind. Daher fettet er die stabilen Lederschuhe regelmäßig und hat im Notfall auch Schuhleim dabei.


Größe




Auffälligkeiten

Früher war Myron ein heiterer Geselle, der immer zu Späßen aufgelegt hat. Er konnte über sich selbst und andere lachen und ging optimistisch an Dinge heran.
Heute ist er eher der stille Typ, der auf Fragen so wortkarg wie möglich antwortet und meist keine Geduld für Smalltalk hat. Er lässt sich nicht gerne aufhalten. Man könnte denken, er hat es eilig, aber er bleibt nur nicht gerne an einem Ort.

Er hängt gedanklich ständig in der Vergangenheit und erinnert sich gerne, wie viel besser früher alles war. Es ist schwierig, in die Zukunft zu blicken und er gibt sich zwar Mühe, aber sein Kopf will nicht immer so wie er will.

Er war schon immer wissbegierig, doch heute ist er teilweise antriebslos und motivationslos, sein Wissen in Taten umzusetzen. Er fühlt sich manchmal, als würde er ein Spiel, eine Runde Monopoly etwa, spielen und ständig übersprungen werden. Er sitzt im Gefängnis und es geht nicht über los, egal wie oft er würfelt.

Seine Emotionen sind momentan wie in Watte gepackt und er fühlt sich von der Realität distanziert. Er will zwar zurück ins Leben, er gibt sich alle Mühe, doch es gibt immer wieder Tage, an denen es ihm so vorkommt, als würde er nie wieder aus diesem Loch rauskommen. Er will zwar auf andere Menschen zugehen, doch gleichzeitig fürchtet er, eine emotionale Bindung einzugehen, die er wieder verlieren kann. Darum hält er sich momentan einzig und allein an sein Ditto, das stets an seiner Seite wabbelt und versucht, ein Lächeln auf sein Gesicht zu zaubern.

-Ja, Myron ist deprimiert und er weiß es auch, aber er ist nicht wirklich bereit, es zuzugeben und auszusprechen. Seine größte Furch ist, dass er es diesmal nicht selbst schafft, sich da rauszuholen.

Sein Stolz steht ihm im Weg, doch er ist sich auch im Klaren darüber, dass er möglicherweise irgendwann den Punkt erreicht, wo er seinen Stolz wegwerfen und sich Hilfe holen muss. Er hofft, es ohne Hilfe zu schaffen (Ditto zählt nicht) und er gibt sein bestes, sich vorwärts zu bewegen. An manchen Tagen funktioniert es sogar, doch was er wirklich braucht ist ein Ziel, auf das er hinarbeiten kann, und daran fehlt es ihm momentan.
Sein einziges Ziel ist es bislang, zu verhindern, dass er je wieder ein Pokémon verliert.
Er hat definitiv ein Trauma und weiß es auch.

Er versucht logisch an die Sache ranzugehen und sich selbst zu versichern, dass alles in Ordnung ist, dass er die Situationen, in die er gerät, unter Kontrolle hat. Zum Schutz seiner selbst und seiner Pokémon versucht er auch, sich selbst zu trainieren und stärker zu werden, doch aufgrund seiner Verletzungen, die ihn sowohl körperlich als auch mental beeinträchtigen, ist er unzufrieden mit seiner selbstfortgeführten ‚Reha‘.


Stärken




Schwächen




Vorlieben




Abneigungen

Myron wurde als das dritte Kind seiner Mutter Maylene geboren. Seine 10 Jahre ältere Schwester Claire half in den ersten Jahren mit, sich um ihn zu kümmern, doch sie verbrachte mehr Zeit mit Aaron, dem dritten Kind im Bunde, der bereits 2 Jahre älter war als Myron.
Auch der Vater, Victor, verbrachte mehr Zeit mit Aaron als mit Myron, wobei Victor generell nicht sehr viel Zeit für seine Kinder hatte.

Myron wuchs also als Muttersöhnchen auf, weswegen andere Kinder ihn hätten hänseln können. Haben sie aber nicht, denn es gab bessere Gründe, wie zum Beispiel Myrons Intelligenz, guten Noten, schmächtige Statur und der Mangel an Pokémon im Haushalt der Brents.
Dazu kam, dass Myron auch ein bisschen Angst vor Pokémon hatte, da er, als er fünf Jahre alt war, auf dem Heimweg von der Schule ein wildes Arbok begegnete, welches ihn auf höchst furchteinflößende Art und Weise anfauchte, bevor es im Gebüsch verschwand.
Die Furcht vor Pokémon überwand er im Laufe der Zeit, doch die Furcht vor Schlangen-Pokémon blieb er halten.

Als Myron 7 Jahre alt wurde, fand er seine erste, beste Freundin, Ashley, die ihm so viel über Pokémon und Trainer und Pokémon-Reisen erzählte, dass Myron sich fest vornahm, einmal der beste Trainer der Welt zu werden. Hier überwand er auch die Angst vor Pokémon, da Ashleys Zuhause vor Pokémon praktisch platzte.
Die beiden schworen sich, für immer beste Freunde zu bleiben und fingen sich zusammen zwei Hoot-Hoots, als sie 8 Jahre alt waren, wofür sie zwar Ärger bekamen, da sie weder ein Pokémon zum Schutz dabei hatten, noch ihren Eltern etwas davon erzählt hatten, die sie aber behalten durften. Kurz darauf zogen Ashleys Eltern allerdings nach Einall um, da der Vater ein gutes Jobangebot bekommen hatte, weswegen Ashley (und ihr guter Einfluss) aus Myrons Leben verschwand. Zwar schrieben sie anfangs noch fleißig Briefe, doch die Freundschaft versank irgendwann im hektischen Alltag. Myron hat den letzten Brief, den er von ihr bekam, nie beantwortet.

Mit 11 Jahren und 4 Monaten auf dem Buckel beschließt Myron, dass er alt genug ist, um eine Pokémon-Reise zu beginnen. Seine Eltern waren zwar nicht ganz seiner Meinung, doch sie ließen sich letztendlich überzeugen, da Aaron mit 12 Jahren losgezogen war und Myron sehr viel selbstständiger und schlauer war, als es sein Alter vermuten ließ. Mit dem Versprechen, heimzukommen, falls er krank oder verletzt oder unsicher wurde, durfte Myron in die große weite Welt losziehen. Naja, Johto. Eine weitere Bedingung seiner Eltern. Und er solle sich bloß von dunklen Höhlen und dem Meer und dichten Wäldern fernhalten. Dabei findet man dort doch die besten Pokémon?

In den ersten Wochen kam Myron regelmäßig heim, um sich die Wäsche waschen zu lassen und mal wieder eine richtige Mahlzeit zu bekommen. Die Abstände wurden immer länger und als Myron auf Ian Ashworth traf, hörte er ganz damit auf.

Ian Ashworth wurde Myrons neuer bester Freund. Der gleichaltrige Trainer aus Azalea City war leider eine Niete im Fangen von Pokémon und im Ausdenken einer Strategie, doch war gleichzeitig ein hervorragender Trainer. Was Myron nicht von sich behaupten konnte, da sein Hoot-Hoot sich immernoch nicht entwickelt hatte. Die beiden ergänzten sich hervorragend und beschlossen, zusammen durch die Region zu reisen. Sie forderten unter anderem die Arenen von Teak City und Azalea City heraus, doch Myron konnte keinen Orden erwerben, während Ian es immerhin schaffte, seinen ersten Orden gegen die Geister-Arena in Teak City zu ergattern. Dass er bei dem Kampf die Strategie von Myron verwandte und damit auch gewann, war auch ein Sieg für Myron, weswegen es ihn nicht weiter störte, dass er selbst seinen Kampf verlor. Sein Noctuh, dass sich frisch auf Route 37 entwickelt hatte, war noch nicht stark genug und konnte den Kampf gegen die Geister nicht gewinnen, aber es hatte sein bestes gegeben und Myron war stolz auf sein Vogel-Pokémon.

Ihre Wege trennten sich erst, als Ian von seinen Eltern wieder nach Hause beordert wurde, da diese nach Kanto umziehen wollten. Schon wieder verließ Myron ein guter Freund wegen einem Umzug, doch diesmal blieb der Kontakt zwischen den beiden bestehen. Noch heute rufen sie einander gelegentlich an.
Myrons Reise setzte sich fort, er traute sich mit seinem Noctuh in dunkle Höhlen, dichte Wälder und sogar ans Meer (auch wenn er kein Wasserpokemon hatte, um das Meer zu überqueren). Sowohl Pokémon als auch Trainer wurden stärker und das Leben war schön.

Myron war 14 als seine Mutter unerwartet starb. Sie wurde in einen Verkehrsunfall verwickelt, landete schwer verletzt im Krankenhaus und starb, noch bevor es all ihre Kinder an ihre Seite schaffen konnten.
Der plötzliche Verlust ihrer Mutter brachte die Geschwister zwar näher, als sie es je gewesen waren, doch das war ein vergleichsweise geringer Trost. Sowohl Aaron als auch Myron blieben eine Weile Zuhause in Teak City und halfen ihrem Vater dabei, sich um die Beerdigung und die anfallenden Haushaltsarbeiten zu kümmern. Es brauchte seine Zeit, doch eventuell fand die Trauer ihr Ende und ihr Vater stürzte sich wieder in die Arbeit, während Aaron und Myron ihre Pokémon-Reisen fortsetzten.

Doch das heitere und sorglose Gemüt, das Myron bislang ausgezeichnet hatte, war verloren. Der 14-Jährige wurde stiller, zurückhaltender und generell distanzierter. Seine Emotionen fühlten sich eine ganze Zeit lang sehr schwach an, als wäre sein Herz in Watte gewickelt. Seine Gedanken wurden düster, doch dank der Unterstützung seiner Freunde, Geschwister und natürlich seines Noctuhs, schaffte er es eventuell, sich zusammenzureißen und sich aus dem emotionalen Loch, in dem er gelandet war, herauszuziehen.

Dank der besseren Beziehung zwischen den Geschwistern, beschloss Myron mit 15, seine ältere Schwester Claire zu besuchen. Der Ortswechsel nach Kanto tat ihm gut und er lächelte wieder, summte vor sich hin und fing sogar ein Ditto auf Route 15, kurz vor Fuchsania City. Das pinke Glibber-Pokémon hatte ihn so lustig angeschwabbelt, dass er sich, überraschenderweise, nicht helfen konnte.
Das pinke Pokémon schloss er kurz darauf vollends ins Herz, denn nachdem er sich bei einem Besuch in der Safari-Zone den linken Arm brach, leistete ihm der pinke Glibber Gesellschaft und unterhielt ihn mit zahllosen, teilweise misslungen Verwandlungen. Seine Schwester, die in Fuchsania City wohnte, nahm ihren kleinsten Bruder prompt bei sich auf, damit er sich nicht noch weiter verletzte. Im Gegenzug für die Unterkunft half er ihr bei der Planung ihrer Hochzeit, denn die sonst so besonnene Claire war deswegen ganz aufgeregt und unentschlossen. In dieser Zeitperiode traf er auch erneut auf den Verlobten seiner Schwester und nahm ihn ganz genau unter die Lupe. Er wurde für gut befunden.
Der gebrochene Arm verheilte, die Hochzeit war ein voller Erfolg und Myron erklärte sich bereit, das Haus des frischen Ehepaars zu hüten, während diese in Flitterwochen in Hoenn fuhren.
Er nutzte die Gelegenheit und trainierte sowohl sein Noctuh als auch sein Ditto. Die Arena von Fuchsania City war dabei sehr hilfreich, auch wenn es ihm leider unmöglich war, den Arenaleiter herauszufordern.
Myron begab sich auch ein zweites Mal in die Safari-Zone (schließlich war sein erster Besuch recht kurz ausgefallen) und fing sogar ein Bluzuk, welches er seiner großen Schwester als nachträgliches Hochzeitsgeschenk übergab, bevor er sich nach ihrer Rückkehr wieder auf die Reise machte.

Rund ein Jahr später, zurück in Johto, erleidete Myron erneut einen Schicksalsschlag, wobei es diesmal ganz allein ihn traf.
Der 16-Jährige war mit seinem Noctuh an der Seite im Steineichenwald unterwegs und eigentlich, nach einem langen Tag erfolgreichen Trainings, auf dem Rückweg nach Azalea City. Doch zu seinem Pech wurde er in einen Überfall verwickelt.
Anfangs hielt er es für eine normale Kampfherausforderung, doch als die beiden fremden Trainer beide ihre Pokémon losschickten und ihn ohne ein Wort angriffen, wurde Myron schnell klar, dass er es nicht mit Trainern zu tun hatte, sondern wohl eher mit Kriminellen. Er war eigentlich bereit, sie zurückzuschlagen, oder im Notfall wegzurennen, doch weder noch funktionierte, als er von einem Arbok angegriffen wurde. Das Schlangen-Pokémon paralysierte ihn mit seinem Blick, während das Smogon des anderen Gegners eine Explosionsattacke vorbereitete. Die Attacke war nicht einmal auf Noctuh gerichtet, sondern das Ziel war ganz klar Myron.
Wie schlimm seine Verbrennungen wohl ausgefallen wären, wenn ihn die Attacke direkt frontal getroffen hätte, kann sich Myron nicht vorstellen. Es war seine bittersüße Rettung, dass Noctuh sich zwischen die Explosion und seinen Trainer stürzte, doch die Folgen waren für das Vogel-Pokémon fatal.

Als Myron am nächsten Morgen von Trainern im Steineichenwald gefunden wurde, war Noctuh seinen Wunden bereits erlegen. Myron wurde nach Dukatia City ins Krankenhaus geschafft, wo man seine Verbrennungen behandeln konnte. Sowohl sein Vater als auch sein Bruder besuchten ihn und Myron kehrte für eine Weile nach Hause zurück, um sich auszukurieren, nachdem er aus dem Krankenhaus entlassen wurde.

Doch er hielt es nicht lange Zuhause aus und brach vor 9 Monaten wieder auf, diesmal nach Einall, in der Annahme, dass ihm ein erneuter Tapetenwechsel gut tun würde, aber auch aus dem Bedürfnis heraus, von seinem stets niedergeschlagenen Vater zu entkommen.
Seine Wunden sind zwar verheilt, doch Noctuhs Ableben hat ihn erneut in ein emotionales Tief gestürzt, aus welchem er nun wieder versucht, herauszuklettern. Sein pinkes glibber-Ditto ist ihm dabei eine emotionale Stütze und Quelle des Trostes, doch so emotional in Watte gepackt, wie er sich fühlt, können die verspielten Mätzchen des Pokémon kaum ein Lächeln hervorlocken. Er hofft, in Einall sein emotionales Gleichgewicht wiederzufinden und vielleicht auch wieder in das Trainerleben einzusteigen.


-Vor 17 Jahren (und 2 Monaten) : Seine unspektakuläre Geburt als das dritte Kind seiner Mutter.
-Vor 11 Jahren (und 7 Monaten) : Die erste Begegnung mit einem wilden Pokémon, einem Arbok, welches ihn vor Überraschung bedrohte.
-Vor 8 Jahren (und 6 Monaten) : Der Fang seines Hoot-Hoot, zusammen mit seiner Kindheitsfreundin Ashley.
-Vor 4 Jahren (und 10 Monaten) : Der Beginn seiner Pokémon-Reise mit einem Hoot-Hoot an seiner Seite.
- Vor 4 Jahren (und 1 Monat) : Er trifft Ian Ashworth und freundet sich mit ihm an. Sie reisen knapp ein Jahr zusammen durch Johto, bevor sich ihre Wege wieder trennen. Sein Hoot-Hoot entwickelt sich in dieser Zeit zu einem Noctuh.
-Vor 2 Jahren (und 9 Monaten) : Tod seiner Mutter. Erste Anzeichen einer Depression.
-Vor 1 Jahr (und 10 Monate) : Fang seines Ditto. Reise durch Kanto, wo er zwischenzeitlich bei seiner großen Schwester in Fuchsania City wohnt. Er bleibt drei Monate bei ihr und hütet ihr Haus, nachdem sie in Flitterwochen gefahren ist.

-Vor 9 Monaten: Der ‚Vorfall‘, bei dem Myron sein Noctuh verlor. Nach seinem Krankenhausaufenthalt wohnt er kurz Zuhause, bevor er beschließt, durch Einall zu reisen. Das Trainerdasein hat er für den Moment aufgegeben, hat aber eigentlich vor, früher oder später wieder damit anzufangen.

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