Obsidian Tower

von GastSo Apr 09, 2017 7:09 pm

Obsidian Tower

Das Hauptgebäude der Obsidian Corporation, auch als "Obcorp" bzw. "Obcorp Industries" bekannt, ist ein Wolkenkratzer, der selbst in der Skyline von Stratos City hervorsticht. Dies nicht zuletzt durch den auffälligen Namenszug auf dem Gebäude, durch welchen selbiges als der Obsidian Tower bekannt wurde.
Während der Eingangsbereich typisch elegant für ein Multi-Milliarden-Pokédollar-Unternehmen gehalten ist, finden sich auf den restlichen Etagen mehrere Abteilungen der Forschung und Entwicklung rund um verschiedene Items, wobei Pokébälle den wohl bekanntesten Teil ausmachen.
Im obersten Stockwerk befindet sich das Büro des Firmenleiters Cisco Obsidian.

von GastSo Apr 09, 2017 11:40 pm

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Oh, sie war ja so aufgeregt! Gleich hatte sie ihr erstes offizielles und super wichtiges Interview. Und das auch noch mit Ciiiisco. Sprach man den eigentlich.. Zisko oder Kisko aus? Darüber hätte sie sich vielleicht im Voraus informieren sollen, aber wahrscheinlich blieben sie sowieso bei Mister Obsidian, von daher hatte sie ja rein gar nichts zu befürchten. Sie war Miss Richards. Das war natürlich nicht ihr echter Name, sie war ja nicht blöd, aber das wusste Cisco ja nicht. Oder seine nette Sekretärin. Sie war wirklich nett gewesen! Hatte ihr einen Termin gegeben für ein Interview mit Cisco, als wäre das etwas Selbstverständliches. Sie hätte schließlich auch irgendein Mörder sein können (haha) oder ein Stalker oder so; war sie ja zum Glück nicht. Sie war eine ganz normale Person mit ganz normalen Absichten: nämlich ein Interview über seine Arbeit in der Obscorp. Insgeheim, und das wussten ja nur sie und Munchy, war sie aber keine Reporterin oder so etwas in der Art. Es interessierte sie nicht die Bohne was der Kerl so trieb und sie würde auch niemals ehrliches Interesse für ihn aufbringen können, aber manchmal musste man eben ein wenig in die Schauspielkiste greifen um an seine Ziele zu gelangen. Die Sekretärin des Top 4-Mitglieds hatte ihr jedenfalls einen Termin gegeben und da Cisco ein vielbeschäftigter Mann war, war der natürlich nicht schon übermorgen gewesen, sondern es hatte eine Weile gedauert, bis sie tatsächlich hatte antreten können. Lang genug um die Zeit praktisch zu nutzen, denn Banshee hatte sich die ganze Zeit über damit beschäftigt, so viel wie möglich über Cisco und die Firma herauszufinden. Das war bei einer Person des öffentlichen Lebens natürlich nicht wirklich schwer, allerdings konnte sie sich auch nicht von der kleinen Sünde freisprechen, ihm bereits hin und wieder gefolgt zu sein, ohne dass er sie bemerkt hatte.
Banshee konnte nicht leugnen, dass sie sich sehr auf das folgende Theater freute. Immerhin war das eine sehr wichtige Aufgabe und Poltergeist hatte sie ihr übertragen. Das bedeutete, dass er ihr vertraute und ihr zutraute, dass sie das schaffen konnte. Zwei Gründe mehr, das alles nicht in den Sand setzen zu wollen. Sie war gerade deswegen doch ein wenig aufgeregt, denn enttäuschen wollte sie Munchy auf keinen Fall. Das Letzte was ihr im Sinn war, war ihn unglücklich zu machen. Banshee biss also die Zähne zusammen und sprach sich innerlich gut zu, damit sie ein wenig der Aufgeregtheit verlor, als sie die Tür des Gebäudes durchschritt und sich in der Eingangshalle kurz umsah. Hier waren schon ziemlich viele Menschen, aber davon ließ die Blondine sich nicht ablenken. Stattdessen schob sie ihre Brille (die nicht echt war) auf ihrer Nase wieder nach oben und spazierte auf die Empfangsdame zu, die sie mit einem freundlichen Lächeln empfing. Ob das wohl die Sekretärin war, mit der sie telefoniert hatte? Banshee neigte den Kopf leicht zur Seite und erwiderte ihr Lächeln höflich, während sie darauf wartete, dass sie das Gespräch am Telefon beendete, das sie gerade führte. Es dauerte auch gar nicht lange, da schenkte die Dame ihr ein herzliches und breites Lächeln und fragte sie, was sie für sie tun könnte. „Hallöchen!“, begrüßte sie die Dame und grinste fast genau so breit zurück, wenn nicht sogar breiter. „Ich habe um drei einen Termin bei Mister Obsidian, für das PokéReview Magazin.“, fuhr sie fort und hielt ihr den Presseausweis hin, den sie von einer Dame geklaut hatte, die tatsächlich bei PokéReview arbeitete. Sie hatte halbwegs Ähnlichkeit mit ihr und mit einer anderen Frisur, genug Make-Up und der Brille fiel das sicher nicht auf. Außerdem hatte Banshee etwas an ihrer Kleidung geändert, denn sonst wäre das wahrscheinlich wirklich nicht glaubwürdig gewesen. Sie trug ein normales, weißes Hemd und eine schwarze Jeans, was ihr einen überraschend souveränen Eindruck verpasste. Auffallen tat es tatsächlich nicht. Die Dame nickte, gab ihr den Ausweis zurück, den Banshee sich um den Hals hängte, und checkte irgendetwas im Computer, ehe sie auf den Fahrstuhl verwies und meinte, sie könne bereits bis ganz oben fahren. Banshee nickte, bedankte sich in höflichster Manier und schlenderte herüber zu dem Fahrstuhl.

Aufgeregt stand sie in dem kleinen Gefährt herum und summte die Musik mit, die aus den Boxen in der Decke tönte. So typische Fahrstuhlmusik, die Banshee hellauf begeisterte. Davon würde sie wahrscheinlich noch Tage einen Ohrwurm haben; Munchy würde sich sicher freuen, wenn sie es ihm vorsummte. Dann hatte er da ja schließlich auch etwas von. Mit einem „PING!“ hielt der Fahrstuhl nach einer gefühlten Ewigkeit an und eine nette Stimme kündigte das oberste Stockwerk an. Die Türen öffneten sich wieder und Banshee fand sich in einem Flur wieder, wo sie eine weitere hübsche Dame erwartete und schließlich zur richtigen Tür führte. Banshee bedankte sich bei ihr und klopfte schließlich an, wartete ab bis sie hereingebeten wurde und schloss die Tür hinter sich dann wieder. Die Blondine drehte sich um und sah sich kurz im Büro um, ehe sie auf den Schreibtisch zuging und dem jungen Mann, der dahinter saß, die Hand hinhielt um ihn zu begrüßen. „Lexi Richards.“, begrüßte sie ihn mit einem sanften Lächeln und setzte sich dann schließlich. Die Beine wurden übereinander geschlagen und sie strich sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr, während der Blick aufmerksam auf ihren Gegenüber gerichtet war. Waren die blauen Haare wohl echt, oder färbte er sie? Banshee verlor das Lächeln auf ihren Lippen nicht, sondern neigte leicht den Kopf zur Seite. „Ich freue mich sehr, dass Sie Zeit für dieses Interview gefunden haben. PokéReview nimmt die Aufgabe sehr ernst, über Sie und ihre Arbeit berichten zu können.“ Soweit Banshee wusste behandelte das Magazin allerlei Zeug rund um die Welt der Pokémon und galt wohl gemeinhin als Wissenschaftsmagazin. Interessant, interessant. Sie könnten wahrscheinlich Interesse an der Pokéballherstellung haben, vermutete sie, weshalb sie ihre Fragen danach ausgelegt hatte. Allerdings ging es ihr gar nicht darum, Fragen beantwortet zu bekommen. Sie wollte ihn einfach nur zum Reden bringen, vollkommen egal worüber. Banshee atmete leise aus und bettete ihre Handtasche auf ihrem Schoß, während sie Cisco noch immer hellauf begeistert ansah. „Ich muss mich entschuldigen, ich bin ein wenig nervös.“, gestand sie und hakte die Finger ineinander. „Ich habe schon so viel von Ihnen gelesen, jetzt vor Ihnen zu stehen ist ein wirklich überwältigendes Gefühl.“ Banshee schenkte ihm kurz ein schüchternes Lächeln, ehe sie die Augen niederschlug und einen Moment ihre Finger ansah.

von GastMo Apr 10, 2017 4:28 pm

cf: Wendelberg Eingang

Nachdem Cisco von seinem eher stressigen Trainingsausflug nach Stratos City zurückgekehrt war und er auch nicht gut geschlafen hatte, war seine Stimmung entsprechend am Boden. Er rechnete nicht damit, dass ihn heute wohl nichts aus der schlechten Laune ziehen konnte. Während Cisco im Obsidian Tower oder bei offiziellen Aufsichtsratssitzungen war, trug er, anders als gewöhnlich, einen langen, weißen Mantel und eine weiße Hose. Als er jedoch mit der Sonnenbrille auf der Nase an der Empfangsdame vorbei gelaufen war, konnte diese schon erkennen, dass ihr Boss eine lange Nacht hinter sich hatte.
"Sag Nancy, sie soll meinen Kaffee fertig haben, bis ich oben bin...", murmelte er nur vor sich hin, während er in den Fahrstuhl stieg um in den Obersten Stock zu fahren.
"Nancy" wurde dieses Unternehmen sofort von der Empfangsdame aufgetragen, sodass diese bereits mit einem Kaffee vor der Aufzugtür stand, als der Blauhaarige heraus trat und ihr erwähnten Kaffee bereits abnahm.
"Ist Amy noch immer krank?"
"J-Ja, Boss. Wir haben noch nichts weiteres von ihr gehört. Ich-Ich hab ihnen die Unterlagen auf ihren Schreibtisch gelegt, damit sie sie durchsehen können.", antwortet Nancy mit einem leichten stottern in der Stimme.
Sie war zwar noch nicht lange dabei, aber gab sich große Mühe. Und sie war auch recht hübsch anzusehen. Es gingen Gerüchte in der Firma um, dass der Chef Nancy nur deswegen eingestellt habe. Gerüchte, die durchaus ihre Wahrheit hatten.
Mit einem kurzen und dezenten Nicken drückte Cisco der Sekretärin seine Dankbarkeit aus, bevor er stur in sein Büro lief.
Kaum eingetreten nahm er die Sonnenbrille ab und warf diese gezielt von der Tür aus in den Mülleimer, der neben seinem Schreibtisch stand.
Das Büro war recht groß und auffallend teuer eingerichtet. Der Schreibtisch war aus Hoenn importiert worden. Erstklassige Verarbeitung aus Baumhausen City. Hinter dem Schreibtisch war ein Panoramafenster, welches einen herrlichen Ausblick über die Skyline von Stratos City ermöglichte. Während edele Schränke und Regale an den anderen Wänden platziert waren, die mit allerlei Ordnern vollgestopft waren, hing neben der Eingangstür ein großes Poster von Cisco selbst sowie ein Dartboard an der Tür, auf welchem ein Bild von Shawn Connor klebte.
Auf dem Weg zu seinem Tisch stellte er das Radio an. Cisco hörte während der Arbeit und in fast allen Alltagssituationen Musik. Schnell drückte er die Sender und danach seine Playlist nach Musik durch
One is the loneliest Number tha-
Weiter.
Hard...Rock...Hallelu-
Weiter.
Call on meee, Call on me-
Weiter.
Er nahm seinen Finger von dem Gerät, als er bei einem anderen Song angekommen war, den er ruhig vor sich hin sang, während er sich an seinen Tisch setze, den Laptop öffnete und seine Mails checkte.
"Whenever, Wherever...we ment to be together...I be there...you be near..."
Der Anblick war vermutlich etwas fraglich, da jeder, der Cisco etwas näher kannte, wusste, was für ein ernster Zeitgenosse er war, der keine Möglichkeit ungenutzt lies, sich als den coolsten Typen im Raum darzustellen.
Jedoch wurde seine Gesangseinlage von dem Klingeln des Telefons auf seinem Schreibtisch unterbrochen. Ohne hinzusehen griff er zu dem Hörer, hob ab und legte sofort wieder auf.
Kaum hatte er der Anruf abgelegt, erhielt er jedoch schon eine Eingehende Ansage von seiner Empfangsdame, die ihm mitteilte, dass Miss Richards vom PokéReview auf dem Weg zu ihm nach oben sei.
"PokéReview...? Wieso weiß ich davon nichts?", fragte der Firmenleiter mit leicht angespannter Stimme.
"Der Termin steht in ihrem Terminplaner.", entgegnete der Apparat ihm nur.
Nach wenigen Klicks musste Cisco feststellen, dass der Termin wirklich seit über zwei Woche eingetragen war.
Auf der anderen Seite des Apparates war nun nur noch des Geräusch zu hören, wie Cisco nach wenigen Sekunden den Finger von der Sprachtaste nahm.
Schnell griff er zu einer Universalfernbedienung, die in der rechten oberen Schublade seines Schreibtisches lag, um das Radio auszuschalten. Sie bediente auch den Plasma-Fernseher im einen Eck des Büros.
Wie sich herausstellte keine Sekunde zu spät, denn da klopfte es auch schon an der Tür.
"Herein.", rief er deutlich genug, dass es die Reporterin hören konnte.
Und da betrat sie auch schon den Raum. Eine junge Dame mit blondem Haar. Sie war wohl ungefähr in seinem Alter.
Sie streckte ihm die Hand entgegen und er erwiderte den Händedruck.
"Guten Tag, sie kennen meinen Namen wohl? Nehmen Sie doch bitte Platz.", bat er ihr höflich an.
Ja, Cisco war zwar häufig ein Mann, der sich mit sarkastischen Äußerungen und Witzen einen Weg durch den Tag schuf, aber er hatte auch durchaus Ahnung, wie man sich vor einer Reporterin verhielt. Dazu noch, wenn sie so aussah.
"Von mir aus können Sie gerne häufiger kommen, dann seh' ich mir ihre Artikel vielleicht auch mal an."
Der Spruch kam zwar mehr als nur etwas angeberisch rüber, aber an Ciscos Tonlage war zu erkennen, dass er lediglich scherzte.
Er musste zugeben, dass er etwas länger zusah als gewöhnlich, als die Dame sich setze und ihre Beine übereinander schlug. Kurz schüttelte er seinen Kopf um wieder bei der Situation zu sein.
Doch plötzlich entschuldigte sich die Reporterin für ihre...Nervosität?
"Nicht die beste Voraussetzung für ein Interview, wenn die Interviewende nervös wird, was?"
Er neigte sich etwas auf seinen Stuhl zurück und überschlug seine Beine.
"Ist aber wohl völlig normal...immerhin...bin ich Cisco Obsidian, nicht wahr? Begehrtester Junggeselle in Stratos City oder...ganz Einall? Ach...wer liest schon den ganzen Mist, den die Klatsch-Zeitschriften erzählen, nicht wahr?"
Er nahm einen großen Schluck aus seiner Kaffeetasse, auf der "Best Boss Ever" geschrieben stand. Diese war ein Geschenk von Karl aus der Buchhaltung gewesen. Oder Steve...? Ach, war auch nicht wichtig. Cisco hatte ihn ohnehin feuern lassen, da er Schleimer nicht leiden konnte. Nun ja, zumindest nicht die, die ihre Geschenk aus einem 1-Pokédollar-Laden hatten.
"Also gut...Miss Review. Worüber wollen Sie mit mir sprechen? Meine Meinung zum Klimawandel? Oder doch lieber was ich von der Geschmacksrichtung Ananas halte? "Ich find's nicht gut" ist im Übrigen meine Antwort auf beide Fragen."
Der Multi-Milliardär musterte die Reporterin genau. Er wusste nicht was es war, aber irgendetwas an der Dame kam ihm eigenartig vor. Wieso schickte der PokéReview eine Reporterin, die zum Anfang derartig wenig aus sich heraus ging? Andererseits hatte er auch nichts mit dem Review am Hut, weswegen es ihm im Grunde komplett egal war.

von GastDi Apr 18, 2017 4:27 pm

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Naaajaaaa. Eigentlich fand sie ihn langweilig. Super öde und überhaupt nicht spannend. Banshee musste sich wirklich zusammenreißen um nicht einfach wieder aufzustehen und sich ein wenig im Raum umzusehen, weil das viel interessanter wirkte als hier zu sitzen und ihm beim labern zuzuhören, aber gerade musste sie eben die Rolle spielen und dazu gehörte auch, sich nicht anmerken zu lassen, wie blöd sie das alles fand. Das fiel ihr auch gar nicht so schwer, schließlich lächelte sie sowieso die meiste Zeit über immer begeistert, das konnte sie jetzt auch hier tun. Lediglich das Stillsitzen, das war ein Problem. Daher wippte auch ihr Fuß ein wenig auf und ab, nachdem sie die Beine überschlagen hatte und die Finger ihrer rechten Hand tippten auf der Lehne des Stuhls herum. Banshee lachte auf seine Aussage amüsiert, auch wenn sie ihn nicht lustig fand. Es gab nur einen Menschen den sie wirklich zum schießen fand, und der war gerade leider nicht hier. Vielleicht könnte Munchy ihm Nachhilfe geben, was lustige Sprüche anging. Er hatte immer welche auf der Hand. Haach… Einen Augenblick blickte sie verträumt drein, ohne zu merken, dass sie diesen Blick konkret Cisco schenkte, als würde er ihm gelten. Ups.
Das Grinsen in ihrem Gesicht wurde bei seinen Worten breiter und sie nickte zustimmend. „Ich muss zugeben, dass ich die Berichte über Sie mit Interesse verfolge.“, erwiderte Banshee mit einem leichten Schulterzucken und schenkte ihm ein kurzes Lächeln. Ja, es gab nichts Interessanteres als ihn. Außer vielleicht dem Gras auf Route 9 beim Wachsen zusehen. „Aber ja, Sie sind ein großes Vorbild für viele. Nicht nur in Bezug auf ihre Arbeit.“ Sie hob kurz grinsend die Augenbrauen und wühlte dann in ihrer Handtasche herum, um ihr Handy rauszuholen, mit dem sie schließlich auch das Interview aufzeichnen würde. Aus dem Zeitalter der Diktiergeräte war man schließlich schon längst raus. „Ich darf doch?“, fragte sie nach, ehe sie das Handy auf seinen Schreibtisch legte und die Tasche schließlich auf dem Boden abstellte, jedoch nicht ohne sich ausreichend vorzubeugen. Es war nicht schwer gewesen herauszufinden, was Cisco noch so für Interessen hegte, außer Geld. Lustiger Weise fiel Banshee genau in dieses Schema, weshalb sie sich ziemlich sicher war, dass das hier gut klappen konnte.
„Lexi.“, unterbrach sie ihn und grinste dann wieder. „Alle nennen mich Lexi, Mister Obsidian. Auch wenn Miss Review nicht schlecht klingt.“ Sie deutete ein Zucken mit den Schultern an und kramte dann ihren Notizblock aus … ihrem BH. Ja, tatsächlich. Man würde sich wundern, wie viel Zeug Frauen in ihren BHs aufbewahren konnten. Besser man ging nicht weiter darauf ein. Sie schlug das kleine Heftchen auf und überflog ihre Notizen (die in Wahrheit alle nur Strichmännchen von ihr und Munchy waren), ehe sie wieder zu Cisco sah. „Wenn es Ihnen nichts ausmacht würde ich gerne mit Fragen zu Ihrer Person anfangen? Das Interview soll unter anderem einen tieferen Einblick in die Person hinter Obcorp ermöglichen.“, meinte sie mit einem Lächeln. „Ananas zu essen kann im Übrigen sehr interessante Nebeneffekte haben.“, ließ sie mit einem anzüglichen Lächeln fallen und drückte auf dem Display dann auf ‚Aufnahme‘. „Sie sind vergleichsweise noch jung und die Leitung einer so großen Firma ist sehr zeitaufwendig – machen Sie sich keine Sorgen, dass Sie etwas im Leben verpassen könnten?“ Banshee neigte den Kopf leicht zur Seite und sah ihm aufmerksam entgegen.

von GastSa Apr 22, 2017 1:19 pm

Der Top 4 staunte nicht schlecht, als die Reporterin ihren Notizblock doch tatsächlich aus ihrem BH zog und direkt darauf einen...Witz machte, den vermutlich nicht jeder verstand. Sonst war es für Cisco immer ein leichtes der coolste Typ im Raum zu sein. Nun ja...auf jeden Fall in seinen Augen. Aber selbst er musste zugeben, dass er bei Frauen schwach werden konnte. Vor allem, wenn sie ... sich so zeigten, wie die Reporterin vor ihm. Die Tatsache, dass Miss Richards ihm so offen entgegen kam, gefiel ihm dann doch nicht schlecht. Genauso wenig wie ihr geradezu umwerfendes Aussehen. Dann kam auch schon die erste richtige Frage, nachdem sie die Aufnahme auf ihrem Handy gestartet hatte. Standard für ein Interview, schließlich konnte sie sich ja nicht all seine interessanten Antworten merken.
"Wissen Sie, das Leben ist in meinen Augen etwas, was man mit einem Ziel angehen muss. Das Leben ist hart und es gibt einem genau das zurück, was man bereit ist zu investieren. Wer sich also nicht zusammenreißt, kann gleich aufgeben.
Ich bin noch nicht mal 20, bin Top 4, Besitzer eines multi-milliardenschweren Unternehmens und glücklicher Junggeselle. Die einzigen Sachen, die ich verpasse, sind Dinge, die ich ohnehin nicht kennen möchte.", antwortete der Firmenleiter der Obsidian Corporation selbstbewusst.
Cisco war eigentlich ein Mann, der mit seinem eigenen Leben nicht zufrieden war und dies auch nur anzudeuten, wäre überhaupt nicht sein Stil. Er war kein Mann, der Schwäche zeigte.
Schließlich mochten seine Fans gerade seine Sturheit und Zielstrebigkeit an ihm.
"Klar ist es häufig schwer Job und Privatleben unter einen Hut zu bekommen, allerdings habe ich Glück, dass meine Aufgaben in der Obsidian Corporation gar nicht mal so oft ein großes Maß an Aufmerksamkeit meinerseits erfordern. Daher bin ich in der Lage wichtigere Dinge Abends und Nachts zu erledigen. Die grundsätzliche Routine kann ich dem Aufsichtsrat anvertrauen."
Der Erbe der Obsidian-Familie trank kurzerhand seinen Kaffee leer und wirkte nun wirklich voll bei der Sache. Reden konnte er.
"Ich bitte sie, Miss Richards...ich bin Cisco Obsidian. Wenn es jemand schafft bis Mitternacht zu arbeiten um danach noch auf eine Promi-Party zu gehen, während er den restlichen Tag Möchtegern-Champions besiegt, dann ja wohl ich."
Ja...sein Ego war trotz allem noch immer die Sache, die Cisco wohl am meisten definierte. Seine Arroganz war wohl einzigartig. Selbstverständlich hatte auch er freie Tage, sowohl bei der Obsidian Corporation, als auch bei den Top 4. So etwas zu erwähnen schien ihm jedoch nicht halb so faszinierend zu sein, wie sich selbst einmal wieder als den "Main Man" darzustellen. Frauen wollten bei ihm sein und Männer wollten wie er sein. Dieses Image verbreitete er seitdem die Medien ihn das erste Mal ins Visier nahmen und er gab sich alle Mühe dieses Image 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche aufrecht zu erhalten.
Selbstverständlich war Cisco wohl die ... Personifizierung von Selbstvertrauen, jedoch wusste auch er, dass er Schwächen hatte. Eine dieser Schwächen war ironischer Weise das Leugnen jeder einzelnen Schwäche seinerseits.
Aber das war wohl eher was für seine Therapeutin.
"Gut, jetzt bin ich mit einer Frage dran, Miss Richards. Sind Sie single?", fragte er mit charmantem Unterton, ohne zu wissen, dass er dies eine Frau fragte, die sich für eine Persönlichkeit interessierte, die im krassen Gegensatz zu der von Cisco stand.

von GastFr Apr 28, 2017 10:14 pm

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Laaaaaaaaaaangweilig. Banshee hätte gerne gegähnt. Sie könnte so viele interessantere Dinge unternehmen, statt hier zu sitzen und sich das Gelaber irgendeines dahergelaufenen Vollidiots anzuhören, aber was tat man nicht alles für… ja, wofür überhaupt? Banshee spitzte nachdenklich die Lippen. Irgendwelche Pläne von Munchy. Wichtige Pläne. Pläne, die auf dieser Sache hier aufbauten! Also musste sie sich zusammenreißen und ihr Bestmögliches geben, sonst würde sein ganzes Vorhaben in die Hose gehen und absolut rein überhaupt gar nichts wollte Banshee weniger als das. Sie räusperte sich also kurz, während die hellblauen Augen sich wieder auf das Gesicht ihres Gegenübers legten. (Gespieltes) Interesse blitzte in ihnen auf, der Kopf war leicht zur Seite geneigt und der Fuß des überschlagenen Beines wippte leicht auf und ab, während sie den Worten des Blauhaarigen ihre Aufmerksamkeit schenkte. Sie deutete ein leichtes Nicken an, als er geendet hatte. Nachdenklich strich sie sich eine Haarsträhne hinter das Ohr. „Also denken Sie nicht daran, irgendwann eine Familie zu gründen?“, hakte sie interessiert nach und schenkte ihm ein kurzes Lächeln. „Oder zu heiraten? Wobei man bei vielen Geschäftsmännern ja ohnehin sagt, sie seien mit ihrer Arbeit verheiratet.“ Sie ließ ein leises Lachen verlauten, während dem sie den Blick noch immer nicht von Cisco nahm. Nur kurz huschte der Blick zu ihren Beinen, dann wieder hoch in sein Gesicht, um ihm einen Augenaufschlag zu schenken. „Denken Sie, dass sich Ihre Einstellung diesbezüglich noch ändern könnte?“, fuhr sie dann interessiert fort und grinste kurz. Ob Munchy Kinder wollte? Oder heiraten? Würde er sie heiraten? Oh wow, was für eine Frage! Die musste sie ihm sofort stellen, wenn sie hier raus kam. Moment – stellte man solche Fragen? Mist. Sie war sich nicht sicher. Vielleicht war das unhöflich. Aber anders würde sie das ja niemals nie herausfinden. Mist.
Cisco fuhr mit seiner Antwort fort und Banshee hob etwas verwundert die Augenbrauen. „Also delegieren Sie viele Aufgaben an Angestellte?“, fragte sie nach und schürzte leicht die Lippen. „Aber es wahrscheinlich auch schwierig, das alles zu managen.“, stimmte sie ihm dann zu. „Und keiner Ihrer beiden Berufe hat unter dem anderen zu leiden?“ Geduldig lächelte sie ihm entgegen. Labern konnte sie gut. Den lieben langen Tag. Wenn das hier ihre einzige Aufgabe war, dann würde das ja ziemlich einfach von der Hand gehen. Sie musste es nur hinbekommen, dass er die richtigen Wörter sagte. Munchy hatte sie ihr gesagt. Wie lauteten sie noch gleich…?

Banshee lachte wieder leise und grinste ihren Gegenüber amüsiert an. „Wie konnte ich das nur vergessen.“, erwiderte sie schmunzelnd und ließ den Blick kurz über die Gestalt des Anderen wandern. Ja jaaa, der bildete sich vielleicht etwas ein. Hoffentlich bekam sie irgendwas von Polti, dafür, dass sie sich das hier angetan hatte. Einen Kakao oder so. Oooooder einen Muffin. Sie wäre mit beidem zufrieden! Oder beides zusammen, uhh. Dass Cisco nur so vor Selbstbewusstsein strotzte war offensichtlich. Banshee machte sich daraus nicht viel, noch beeindruckte sie es wirklich. Er war auch nicht besonders lustig, und wenn Banshee etwas an anderen schätzte, dann war es Humor. Suchte man hier leider vergeblich. Das Grinsen auf ihrem Gesicht wurde ein Stück breiter und ein wenig verengten sich ihre Augen, während sie Cisco einen anklagenden Blick schenkte. Sie lachte leise und schüttelte schließlich den Kopf. „Ja, das bin ich.“, erwiderte sie locker und verzog den Mund leicht zur Seite. „Ich denke die Frage zurück zu geben kann ich mir sparen, nicht wahr?“, meinte sie, doch fuhr direkt fort bevor er darauf antworten konnte. „Wäre ein anderer Umstand ein Hindernis für Sie gewesen?“ Langsam könnte es interessant werden.

von GastDo Mai 04, 2017 7:31 pm

Cisco hatte kaum die ersten Fragen beantwortet, da warf ihm die Reporterin auch schon die nächsten an den Kopf. Aber besser konnte es doch gar nicht sein? Endlich wollte eine hübsche Frau mal nicht nur über sich selbst sprechen, sondern über ihn! Die waren alle nur unglaublich egoistisch. War auf längere Sicht doch auch wesentlich faszinierender über ihn zu sprechen?
Und da kam auch schon die Frage durch den Raum geschossen, mit der die Reporterin seine Achillesverse getroffen hatte. Die Frage nach Familie.
Direkt nachdem die Wort aus dem Mund der Reporterin kamen, warf der Blauhaarige ihr einen ernsten Blick zu. Nicht ernst wie einschüchternd, sondern eher wie eine Blick, von dem man ablesen konnte, wie stark die Person in Gedanken versunken war. Sein Grinsen hatte er in diesem Moment auch sofort verloren gehabt.
"Lassen Sie mich diese Frage einfach beantworten: Nein. Nein, ich habe nicht vor eine Familie zu gründen. Ich bin weder für ein Familienleben noch für eine langfristige Beziehung oder gar Kinder geschaffen.
Mein Vater hat es ja auch nicht sonderlich gut hinbekommen...", sagte er mit leicht bedrücktem Unterton, der sich nicht ganz verbergen lies. Jedoch wirkte die ganze Präsentation mehr wie die einer Person, die sich ein klares Bild geschaffen hatte. Der Top 4 erhob sich von seinem Stuhl, drehte sich um und warf einen Blick aus dem Panorama Fenster hinter sich, auf die Skyline von Stratos City. Sein Erscheinungsbild spiegelte sich hierbei etwas in dem Glas des Fensters.
"Solches Zeug hält einen nur auf. Ich lebe nicht in den Tag hinein, Miss Richards. Ich habe große Pläne, die ich definitiv nicht zu Grabe tragen will, wegen so etwas vergänglichem wie einer Familie. Nein, ich will...unsterblich werden mit dem,
was ich schaffen kann...und unnötige Verbindungen halten einen dabei nur auf."
Diese letzten Worte drangen mit einer extremen Kälte aus dem Mund des CEO von Obcorp. Der Blauhaarige würde es von sich aus natürlich nie zugeben, dass er sich mit seiner Einstellung selbst im Weg stand, aber Leute, die ihn besser kannten, wussten dies.
Nur gab es davon nicht sonderlich viele.
Praktischer Weise ging die Reporterin nun doch wieder auf einen anderen Bereich von der Person des Cisco Obsidian ein. Zurück zu seiner Arbeit. Irgendwie hatte sie wohl schon einen richtigen Ansatz, er war definitiv mit seiner Arbeit verheiratet.
Der Sohn von Thomas Obsidian wandte seinen Kopf nun wieder etwas nach hinten, während er seine Hände hinter seinem Rücken ineinander legte.
"In der Obsidian Corporation gibt es mehrere Etagen, auf welchen die qualifiziertesten Teams an Forschern und Entwicklern arbeiten, die Arbeiter an den Maschinen noch nicht mitgezählt. Ich darf wohl mit stolz behaupten, dass wir eine der größten Unternehmen in ganz Einall sind, was die Anzahl unserer Angestellten angeht."
Der Blauhaarige wandte sich wieder zu der jungen Dame, als diese ihn sogleich nach dem Verhältnis seiner beiden Berufe befragte.
"Nun, wenn sie das tun würden, hätte ich wohl nicht noch immer beide Jobs. Selbstverständlich ist es manchmal zäh, aber...manchmal muss man eben auf die Freizeit verzichten, wenn man Karriere machen will. Dafür sind die Wochenenden da.", erklärte er mit nun wieder lockerem Ton in der Stimme.
"Wie bereits erwähnt sorgt der Aufsichtsrat bei den meisten Sachen dafür, dass alles glatt läuft. Und was die Pokémon Liga angeht...bisher hat noch kein Herausforderer wirklich ärger gemacht...wie wenn es einen dort draußen geben würde,
der das könnte. Schließlich ist die Poké Liga kein Computer, für den man nur das richtige Passwort braucht, um machen zu können, was man will...auch, wenn der angeblich "Beste" ein kleiner Fehlgriff war.", sagte er mit abwertendem Klang in der Stimme, während sein Blick für eine Sekunde zu dem Bild von Shawn auf dem Dartboard wanderte.
Cisco streifte mit der Hand einmal über die Kopflehne seines Sessels und stieß diesen leicht an, um ihn in Drehung zu versetzen.
Sein Blick wanderte kurz rüber zu seiner hochmodernen und überteuerten Stereoanlage. Normalerweise hörte er immer Musik. Na gut, fast immer. Aber während der Arbeit eigentlich fast immer.
Sein Bedürfnis nach Musik wich dann aber doch recht schnell der Antwort und nächsten Frage von Miss Richards. Sie war single. Ein leichtes Lächeln konnte er nicht unterdrücken. Er dachte kurz schon, dass sie ihn ignorieren würde und wollte darauf nach dem Interview nochmal zurückkommen, aber nun erwies sich die Geduld dann doch als nicht schlecht. Und die nächste Frage bekräftigte den Multi-Milliardär nur noch in seiner Annahme.
"Wissen Sie...Miss Richards...", begann er mit ruhiger Stimme, während er sich vorsichtig auf die Kante seines Schreibtisches setzte, wodurch er nun einen Blick von oben auf die Dame hatte und nicht weiter auf Augenhöhe mit ihr sprach, wie zuvor.
"Ich glaube nicht, dass Sie unter anderen Umständen weniger attraktiv wären, also können wir uns die Frage nach den anderen Umständen wohl sparen, oder nicht? Ich kann es Ihnen aber auch nochmal ausführlicher erklären, wenn Sie wollen.
Bei einem kalten Drink, einer tollen Aussicht, in einem riesigen Pool oder einem gemütlichen Bett in meiner bescheidenen Villa..."
Hm. Es war nun wirklich nicht schwer zu erkennen, welche Art von Interesse der Unternehmer an der jungen Dame hatte. Nun hieß es abwarten, wie sie reagierte.

von GastDo Jun 01, 2017 11:21 am

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Offenbar hatte Banshee da einen wunden Punkt erwischt. Die Blondine neigte leicht den Kopf zur Seite und sah dem Anderen aufmerksam entgegen, als das vorher so selbstbewusste Lächeln auf seinen Lippen erstarb und der Blick ernster wurde. Und da sollte Polti nochmal sagen, dass sie nichts von anderen Menschen verstand! Sie hatte doch jetzt innerhalb kürzester Zeit die Schwachstelle des reichen Kinds erkannt, ha! Von wegen sie wäre auf sozialer Ebene so kompetent wie ein Stein. Das siegreiche Lächeln darüber unterdrückte sie jedoch und sah ihrem Interviewpartner nur weiter entgegen, während jener noch über eine Antwort nachdachte. Nein, was war das alles interessant. Überhaupt nicht, aber da musste man durch. Cisco antwortete schließlich und schenkte Banshee einen kleinen Cliffhanger, was seinen Vater betraf. Ohje, ohje. Offenbar hatte da jemand Papa-Komplexe! Sehr interessant, sehr interessant… Saß sie hier etwa vor dem lebendig gewordenem „Vater reicht, kümmert sich nicht um Kind, Kind übernimmt Stellung des Vaters“-Szenario? Endlich nahm das Ganze hier mal tiefere Züge an! Die Brauen des Mädchens zogen sich leicht zusammen und es schenkte Cisco einen verständnisvollen Blick. „Nun, ich weiß nicht was zwischen Ihnen und Ihrem Vater vorgefallen ist, aber von dem was ich hier sehe sind Sie ein selbstbewusster und eigenständiger junger Mann. Das kann man nicht von vielen Männern Ihres Alters behaupten, und darauf sollten Sie stolz sein.“, versuchte sie ihn aufzumuntern und verfolgte seine Bewegungen als er aufstand mit dem Blick. Ihr Augenmerk lag nun auf seinem Rücken, während Mr. Obcorp sich die Skyline Stratos Citys ansah. Banshee hielt das ganze Schauspiel ja für reichlich überdramatisiert, aber es wäre wohl das Beste, wenn sie einfach mitspielte. Wenn der Herr nun in Selbstmitleid zerfließen sollte, dann würde sie ihn sicher nicht aufhalten. Verletzte Menschen waren viel einfacher zu kontrollieren. Nachdenklich tippte sie sich mit dem Stift in die Wange und nickte dann. „Doch es wäre utopisch zu denken, dass Sie auf ewig leben werden, Mr. Obsidian. Einen Nachfolger zu haben, der das eigene Blut wie man selbst durch seine Adern fließen hat; wäre das nicht anzustrebender als irgendjemand, der während der Arbeitszeit Ihr Vertrauen gewonnen hat? So lebt Ihr Name schließlich weiter, und das nicht nur als Markenname.“, warf sie ein und verzog den Mund nachdenklich zur Seite. Wollte sie Kinder? Wusste sie nicht.
Banshee lenkte das Gespräch jedoch trotzdem wieder in eine andere Richtung, immerhin verfolgte sie hier ein Ziel, das es zu erreichen galt. Sie nickte langsam auf seine Erklärung und es zauberte sich ein Lächeln auf ihre Lippen. „Wenn Sie sagen, dass sie die Wochenenden nutzen um ihre Freizeit zu genießen, funktioniert das in der Praxis tatsächlich immer so gut? Kommen Sie freitags abends von der Arbeit und können ohne Probleme einfach abschalten?“, fragte sie dann, weil es sie wirklich interessierte. Ihr simpler Verstand ließ solche Trennungen nicht zu. Es ging drunter und drüber in ihrem kleinen Kopf, aber mittlerweile hatte sie sich daran gewöhnt.

Etwas verwundert folgte sie seinem Blick und bemerkte nun auch die Dartscheibe, auf welche ein Bild des Champs der Einall-Region geheftet wurde. Banshee hob die Augenbrauen, schmunzelte dann und sah zurück zu Cisco. „Haben Sie Probleme mit dem derzeitigen Champ der Region?“, fragte sie dann und grinste leicht. „Oder handelt es sich dabei nur um eine kleine Konkurrenz spaßeshalber zwischen Kollegen?“ Das kam ja öfter Mal vor, und dann meinte es halt niemand eigentlich ernst. Banshee persönlich fand die Liga und alle die dazu gehörten ja unglaublich langweilig. Den Champ, die Top 4, Arenaleiter und eigentlich auch sämtliche Menschen die es für nötig hielten, sich für Stunden auf einen Kampfplatz zu stellen und ihre Pokémon die Arbeit für sich machen zu lassen. Also eigentlich alle. Sie konnte dem nicht viel abgewinnen, immerhin gab es doch so viele Dinge die viel besser waren als das! Entführungen, Diebstähle, Kaffeekränzchen, …
Dass er von Manieren nicht viel verstand war ja offensichtlich. Banshee schmunzelte kurz und schüttelte den Kopf. „Ich glaube Sie vergessen, dass ich dienstlich hier bin, Mr. Obsidian.“, erinnerte sie ihn. „Das erfordert Diskretion, so lange wie die Aufnahme läuft. Danach können wir uns gerne weiter über derlei Dinge unterhalten.“ Niemals im Leben, aber was tat man nicht alles…

von GastDo Jun 01, 2017 8:39 pm

Die Reporterin war scheinbar nicht auf den Kopf gefallen. Sie stellte direkte Fragen und setzte die Fragen genau an den Bereichen an, auf die er eigentlich viel tiefgreifendere Antworten hatte. Sie machte ihren Job wirklich gut und genau das gefiel Cisco kein bisschen.
Das gerade noch so charmante Lächeln und die freundlichen Gesichtszüge des Blauhaarigen verzogen sich zu einem ernsten Blick. Doch gerade dieser war für den Top 4 normal. Ein extrem ernster Zeitgenosse, der die Playboy-Fassade immer aufrecht erhielt, wenn es um solche Themen ging. Eben diese Eigenschaften hielt er aufrecht, wenn es um Dinge wie...ja...wie Frauen ging. Allerdings konnte Cisco natürlich nicht wissen, dass sein Gegenüber, wenn sie ihn wirklich kennen würde, vermutlich absolut abstoßend finden würde, da er nahezu das komplette Gegenteil von ihrem Männergeschmack war.
Wie dem auch sei, da sprach sie doch tatsächlich von stolz...wie wenn es nicht offensichtlich genug wäre, dass er voller Stolz war. Immerhin konnte er Dinge erreichen, die sonst wohl niemand schaffen konnte. Nun ja, zumindest in seinen Augen. Doch dann ging sie tatsächlich auch noch weiter auf die Thematik mit den Kindern ein.
"Ich bin der festen Überzeugung,
dass ich mir in den kommenden Jahren wohl noch genug Gedanken über die Zukunft meines Unternehmens machen kann. Und zwar allein."
Jap, jetzt war es so weit. Die Lust über dieses Thema zu reden war ihm endgültig vergangen.
Ob sie es bemerkte, dass es ihn störte? Vermutlich.
Ob es wiederum ihn störte, dass sie dies tat? Nicht im Geringsten.
Cisco war zwar jemand, der der Frauenwelt sehr zugetan war, allerdings war er auch der Typ Mann, der eine Frau von der Bettkante stoßen würde, wenn sie ihm zu nah trat. Egal, welche Absicht dahinter steckte.
Aber...noch war es ja nicht so weit gekommen.
Er atmete einmal einen Hauch zu offensichtlich gestresst ein und wieder aus.
Er konnte sich jetzt nicht gehen lassen.
Wie war ihre Frage gewesen...? Ach ja, das mit der Freizeit. Das Wochenende war für ihn nicht selten eine Zeit in der er sich vor Feiern fern hielt, da er eigentlich nur seine Ruhe wollte und extrem leicht reizbar war, vor allem wenn er von der Arbeit kam. Das war vermutlich nur normal, aber bei Cisco nahm das Ganze nicht selten leicht "extreme" Züge an.
"Aber selbstverständlich? Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass sich mit genügend Alkohol so gut wie alles vergessen lässt...schlechte Angewohnheit, nicht zitieren.", sagte er mit einem leichten Schmunzeln in der Stimme.
Na ging doch, Kurve gekriegt. Zwar holprig, aber...Hauptsache gekriegt.
Dass er eben nicht immer so war, wie er sich ausgab, wussten nur wenig Leute. Einer von diesen wurde nun auch zum nächsten Gesprächsthema von der Reporterin gemacht: Shawn.
Mit einem ruhigen Blick wichen seine Augen zu dem Bild von Shawn. Locker begann Cisco durch den Raum zu laufen und neben seine Audioanlage zu greifen, von dort holte er sich drei Dartpfeile.
Was das mit Shawn war? Nun, das wusste er wohl selbst nicht so genau. Eigentlich war er auch nur einer von vielen Leuten, die ihm im Weg standen...nein...er war der Einzige, der ihm wirklich im Weg stand!
"Nun, Miss Richards. Mir liegt es einfach quer im Magen, dass die Poké Liga einen...Idioten zum Champ macht, das ist alles. Es hat keinen besonders tiefen Sinn..."
Mittlerweile hatte er sich in der Mitte des Raumes platziert und holte mit dem ersten Pfeil aus.
"Er hat den Titel nur aufgrund von Glück."
Der erste Pfeil landete auf Shawns Haar.
"Er hält nicht die Klappe, wenn er es sollte."
Zack. Der zweite direkt auf seinem Mund. Dieser mit etwas mehr Schwung.
"Und er weiß nicht, was es heißt, endlich Platz zu machen!"
Bumm. Mit einem relativ dumpfen Ton steckte der Pfeil nun genau zwischen Shawns Augen.
Etwas aggressiv atmete er ein und aus, bevor er sich wieder zu der Reporterin drehte.
"Wenn es nach ihm ginge, wäre alles nur Spaß...ich bin der Meinung, dass man jemanden an der Spitze haben sollte, der den Ernst der Aufgabe erkennt."
Mit einer lässigen Handbewegung strich sich der Top 4 die Haare aus dem Gesicht.
"Und dazu kommt...genau wie jeder andere da draußen will ich der Beste sein, mit dem kleinen Unterschied, dass mir nur ein Brünetter Vollpfosten zu meinem Ziel im Weg steht. Ich hab eine Villa, verdiene mehr Geld als alle anderen in der Liga zusammen und komm auch beim anderen Geschlecht oft genug gut an...das Einzige was mir fehlt ist diese verdammte Position!"
Nun...darin hatte er sich nun etwas verrannt...und wohl ganz offensichtlich hinein gesteigert.
Kaum ausgesprochen lief er wieder zu seinem Schreibtisch und setzte sich seitlich der Blondine auf selbigen, während er einen kurzen Blick auf die Uhr warf.
"Noch irgendwelche weitere Fragen?"

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