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Prime Pier Empty Prime Pier

Beitrag von GastDo Aug 20, 2015 4:21 pm

Prime Pier

Einer der Docks am Hafen Stratos Citys nennt sich Prime Pier. Hier legen unter anderem die Schiffe nach Vapydro City ab, aber nicht selten kommen auch Fähren aus anderen Regionen hier an oder fahren hier ab.
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Prime Pier Empty Re: Prime Pier

Beitrag von GastDo Aug 20, 2015 5:02 pm

Es tümmelten sich mehrere Menschen am Prime Pier, als eine große Fähre aus der Hoenn-Region anlegte. Ein lauter Ton ertönte aus dem Inneren des Schiffes, als es zum Stand kam und die Reisenden begannen das Schiff zu verlassen. Unter ihnen war auch ein junger Mann mit auffälligem pinken Haar, Gusto. Dieser schleppte einen geradezu lächerlich großen Koffer hinter sich her, welcher "zwei Köpfe" größer war als dieser und mehr als doppelt so breit, sowie eine größere Umhängetasche, welche er mit dem Mund trägt und einen kleinen Rucksack. Gerade so gelingt es ihm sich durch die Menschenmassen zu drängen, wobei er mehrere von seinen Mitmenschen versehentlich mit seinem absurden Gepäck zur Seite stößt. Allerdings braucht er auch alles, was er mitgenommen hat. Kleidung und Proviant für drei Wochen sowie 6 mal Ersatz-Unterwäsche und überlebenswichtige Dinge, wie einen Taschen-Ventilator an heißeren Tagen oder eine Kaffeetasse, wenn er gerade keine Tasse für Kaffee zur Hand hat. Und dazu gleich eine Kaffeemaschine, wenn er zu seiner Tasse keinen Kaffee zur Hand hat.

Gusto kam am Ende des Weges der Passagiere des Schiffes zu Stand und lies seine Sachen erstmal fallen. Endlich hatte er die erschwerliche Reise hinter sich gebracht.
"Endlich da...!", sprach er erleichtert, noch etwas unsicher durch seine Seekrankheit. "Nichts wie weg von diesem Seelenverkäufer und so schnell wie möglich in die Stadt...also nach-", unterbrach er das Gespräch mit sich selbst, da ihm einfiel, dass er nicht mal wusste, in welcher Stadt er sich befand.
Irgendwie...ist das jetzt leicht peinlich.
Sein Blick schwang nach rechts und dann nach links, niemand hatte ihn gehört. Er atmete erleichtert auf.
Für solche Fälle hab ich ja meine Karte mitgenommen, also kein Grund zur Panik., dachte er sich.
Er griff in seinen Rucksack und zog kurzerhand eine Karte heraus, welche er begann aufzuklappen. Wie auch seine anderen Utensilien war diese viel größer als sie es hätte sein müssen. Nachdem die Karte aufgeklappt war, waren nur noch Gustos Beine zu sehen.
"So...wo in Johto sind wir denn jetzt genau?", sprach er vor sich hin, während er die Karte erkundete und ihm der Name "Oliviana City" ins Auge sprang.

Seit seiner Abfahrt in Hoenn hatte er nicht bemerkt, dass er auf die falsche Fähre ging und versehentlich nach Einall fuhr anstatt nach Johto, worauf er es eigentlich abgesehen hatte.
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Prime Pier Empty Re: Prime Pier

Beitrag von GastDo Aug 20, 2015 6:15 pm

Der Prime Pier, ein Ort, an dem wohl rund um die Uhr recht viel los war. Viele Fähren kamen hier an und legten hier ab, da war das kleine Schiff aus Vapydro City, das gerade am Hafen anlegte, kaum auffällig. Vor allem ging es neben der größeren Fähre, die aus Hoenn herkam, beinahe schon völlig unter. Wieso sollte es denn auch größer sein? Vapydro City war eh nicht so riesig, dass gleich tausende Leute von da nach Stratos City wollten. Zugegebenermaßen reizte es aber schon einige Schaulustige, darunter unseren Andreas alias An Drehdas. Dieses Schiff betrat und verließ er recht häufig, da er entweder nach Stratos kam, um sich bei dem für ihn wunderbar entspannenden Anblick der Skyline Inspiration für seine selbst geschriebenen Drehbücher zu holen oder eben auf Durchreise nach Ferrula, weil ihm an seiner Familie doch recht viel lag und er sie daher regelmäßig besuchte. Da er zum Glück von Seekrankheit verschont blieb, stellte das für ihn auch kein allzu großes Problem dar. Sein Gepäck war dann auch meist recht spärlich bestückt, zugegeben, diesmal hatte er gar keines, wozu auch? Dieses Mal war es eine der Durchreisen durch die größte Metropole Einalls, um in das doch vergleichsweise kleinste 'Kaff' der ganzen Region zu gelangen. Der Kulturschock war jedes Mal eine helle Freude.

Als Drehdas gerade seinen ersten Fuß aus dem Schiff setzte und entspannt die Meeresluft inhallierte, die gleich überdeckt werden würde von dem Staub und Dreck der Großstadt, richtete sich sein Augenmerk auf einen Jungen, der gerade die Fähre von Hoenn verließ. Nun, sein Blick richtete sich gerade auf ihn, weil er doch recht auffällig war... mit seinem überdimensionalen Koffer. Ihm entfuhr ein Grinsen, als er beobachtete, wie der Junge mit seinem Gepäck mit mehreren Menschen zusammenstieß. Dieser Junge... er hatte etwas Besonderes an sich. Der begnadete Regisseur konnte gerade noch nicht ausmachen was, aber... er hatte 'es' einfach. Wie er sich mit seinem geradezu lächerlich riesigen Koffer da den Weg durch die Menge bahnte... Es war zu köstlich! Die perfekte Figur für... eine Komödie! Genau! Mit welcher Ernsthaftigkeit er durch solch eine lächerliche Situation ging, das war beeindruckend! Genau das, was einen guten Schauspieler für eine Komödie ausmachte. Natürlich war es für Drehdas eine gute Idee, seine Vorstellung direkt in die Wirklichkeit umzusetzen, ohne sich wirklich darüber Gedanken zu machen, ob dieser Kerl überhaupt Schauspieler war oder es werden wollte. Nein, er hatte Talent, da hatte er es gefälligst auch zu nutzen! Ob er es wollte oder nicht!

So bewegte sich der 1,91 Meter messende Regisseur mit lächerlich großen Schritten auf den Jungen zu, was nach außen hin wohl ziemlich... interessant aussah. Talente aus dem 'Ausland', in diesem Fall Hoenn, waren da natürlich besonders attraktiv. So war der selbsternannte Talentscout gerade als der Junge dabei war, seine Karte zu inspizieren, im Begriff, ihn darauf anzusprechen, dass Pokéwood gerade nach Leuten wie ihm suchte, als er aus dessen Aussage schloss, dass er scheinbar glaubte, hier in Johto zu sein. Hach, Johto, was könnte er davon alles für Geschichten zum Besten geben, die sogar nur zu etwa 90% erlogen wären... Aber egal, das war nebensächlich. Der Junge würde sie gaaaanz bestimmt später mit großer Begeisterung hören wollen. Mhm. Zuerst mal das Talent anwerben, dann weitere Schritte. "Sei gegrüßt, Jungspund! Darf ich dir mit deinen gar nicht lächerlich großen Koffern behilflich sein?" Huh, gerade noch so die Kurve gekriegt. Fast hätte er ausgeplaudert, dass er die Koffer des Jungspunds als lächerlich groß empfand. Aber egal, erst einmal Hilfe angeboten, mit der Tür ins Haus fallen konnte man auch später noch. Gespielte Hilfsbereitschaft (nicht, dass er nicht hilfsbereit wäre, er verfolgt nur gerade ganz andere Interessen damit) war doch Drehdas' Stärke, schließlich war er so lange auf einer Schauspielschule...!
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Prime Pier Empty Re: Prime Pier

Beitrag von GastDo Aug 20, 2015 7:09 pm

Gusto blickte seine gigantische Karte an, hinter welcher er komplett verschwand. Die umhergehenden Personen von verschiedenen Regionen und Teilen Einalls sahen ihn verwirrt an, da er mit seinem Reisegepäck dann doch für mehr Aufmerksamkeit sorgte als geplant. Naja, recht geplant war sein "Auftritt" ohnehin nicht. Jedoch lies sich der junge Pokémon-Züchter nicht beirren und widmete sich weiter seiner Karte von der Johto-Region. ""Oliviana City" also...sieht..." - sein Blick wanderte kurz knapp über der Karte hin und her - "...nicht so aus wie auf der Karte. Aber die Dinger können ja gerne mal vom eigentlichen Aussehen abweichen...denke ich zumindest."
Er begann seine Karte wieder zusammen zu falten und hob dabei sein rechtes Bein kurz an um selbst nicht aus dem Gleichgewicht zu kommen, während er versuchte das Monstrum von Karte irgendwie wieder zusammen zu bekommen. Da dies allerdings nicht so recht funktionieren wollte, entschied er sich für die einfachere Variante: Zusammenknüllen und ab in den Rucksack damit. Gesagt, bzw. "gedacht", getan.
Was er da tat sah auf die umherlaufenden alles andere als "liebevoll" aus. Die Blicke seiner Mitmenschen entgingen ihm nicht, worauf hin Gusto diese ansah, während er die Karte vor sich in seinen Rucksack stopfte. Ihre Blicke waren verurteilend, Gusto war die Situation reichlich unangenehm und dann war er auch noch von ihren Blicken gefesselt und da passierte es: Bei einem Schritt nach vorne trat er auf seine Reisetasche und stolperte über selbige. Die Folge war eine eher unschöne Punktlandung auf seinem Gesicht geradewegs über die Tasche hinweg. Da lag er nun. Für ein paar Sekunden überlegte er sich einfach so liegen zu bleiben, sah aber dann doch auf. Einige der Menschen schüttelten ihren Kopf, wieder andere verkneiften sich das Lachen. Das konnte er nicht auf sich sitzen lassen. Im nächsten Moment "sprang" er förmlich auf, ballte seine rechte Hand zur Faust und blickte die Horde, die sich um ihn versammelte wütend an.
"Was gibt's denn da zu glotzen?! Zieht Leine!"
Die Menschenansammlung um ihn verstand die Botschaft offenbar und sie begannen alle wieder ihre Wege zu gehen, nachdem kurz die Wut mit ihrem "Straßencomedian" durchging.
"Tse..." kam es ihm nur von den Lippen. Er atmete einmal durch um wieder zur Ruhe zu kommen. Dann widmete er sich wieder seinen Sachen. Er schloss den Reißverschluss seines Rucksacks und nahm ihn wieder auf den Rücken, während er vor sich hin murmelte: "Schaulustige Pappnasen...".
Seine Tasche nahm er in die eine Hand und griff mit der anderen bereits seinen Koffer, als hinter ihm plötzlich eine Stimme ertönte. Gusto drehte sich um und sah vor sich einen Mann, der wohl fast 2 Meter groß war und aussah wie aus einer der "Pokéwood-Seifenopern der Reichen", welche seine Mutter früher immer sah. Mit Monokel war es schon ein eher...auffälligerer Kleidungsstil, wirklich modisch waren sie nicht mehr seit...eigentlich noch nie.
Zunächst erwiderte Gusto lediglich ein leicht verwundertes "...Huh...?" an den Mann im braunen Anzug. Nach dem zweiten Mal überlegen verstand er dann auch dessen Frage. Ein wirklich hilfsbereiter Zeitgenosse...doch damit konnte Gusto nichts anfangen. Vielleicht war er ein Meisterverbrecher, der nur auf unvorsichtige Reisende aus Hoenn wartete. Gusto hatte ja schon gehört, dass die Kriminalität in Johto ganze 70% höher sein soll als in Hoenn! ...Oder waren es 0,7%...? Oder war es Hoenn, das um so viel gefährlicher war als Johto? ...War es überhaupt Johto?! Wie dem auch sei: Vertrauen konnte er ihm nicht.
"Ehm...nein, danke. Ich schaff' das schon allein.", erwiderte er dem 2-Meter-Mann.
Kaum ausgesprochen widmete er sich dann auch wieder seinem Koffer. Er zog an der dafür vorgesehenen Schlaufe, konnte ihn jedoch nicht heben. Ein peinlicher Moment...
Gusto stellte seine Tasche hinter sich ab und griff mit beiden Händen nach dem Koffer. Kräftig zog er daran und siehe da: Der Koffer erhob sich langsam.
Ich schaff' das ja wirklich allein!
Vorsichtig wollte er nun einen Schritt zurück gehen um den Koffer ganz aufzurichten.
Ich bekomm's hin! Ich bekomm's hin! Ich bekomm's- - plötzlich spürte er, wie sein Fuß die Tasche hinter sich berührte, er den Schwung durch den Zug des Koffers noch hatte und schon lies er den Koffer los und begann rückwärts zu fallen - NICHT HIIIN!!!
Der Fall kam ihm sehr lang und qualvoll vor, obwohl es doch nur einige Zentimeter waren, die er da fiel. Sein ganzes Leben sah er an sich vorbei ziehen...rückblickend hat er ganz schön viel Zeit in der Bücherei verbracht. Ein lautloser Schrei entwich ihm während seines Falles, Tränen flogen durch die Luft, die er vor Schreck und Scham vergoss. Und dann...landete er auf seiner Tasche. Lediglich ein dumpfes Geräusch war zu hören, als er es sich unbeabsichtigt mit dem Hintern auf der Tasche gemütlich machte.
Stumpf saß er da, die Augen zusammengekniffen und seine Hände tasteten vorsichtig die Tasche unter sich ab. Ihm war nichts geschehen, worauf hin er erleichtert ausatmete. Eine kleine Atemwolke flog aus seinem Mund, welche seine Erleichterung ausdrückte. Beruhigt wischte er sich mit seinem rechten Arm den Schweiß von der Stirn. "Puh..."
Im Moment darauf weiteten sich seine Augen, der Mann war ja auch noch da. Ganz langsam drehte er seinen Kopf um 90° zu diesem und blickte ihn mit einem ausdruckslosen Blick an. Kurze Zeit danach verwandelte sich dieser Blick in ein peinlich berührtes Grinsen, ein Schweißtropfen bildete sich an seinem Hinterkopf. "Heheheh...", lachte er und kratzt sich verlegen am Hinterkopf. Doch gerade als er dachte die Katastrophe überstanden zu haben hörte er ein Geräusch vor sich. Der Koffer!
Das Monstrum, welches vermutlich noch größer war als der Mann neben ihm, begann zu kippen. Und das in seine Richtung!
Seine Augen weiteten sich, seine Gesichtszüge entglitten ihm schlagartig, als sich ein Schatten langsam über ihn ausbreitete, während er noch immer auf seiner Tasche saß. Der Koffer fiel um.
"Oh verdammter Miiist, aaaaahhhh!", schrie er noch, als würde ihn das Schreien vor dem Unglück bewahren. Doch dies war nicht weiter schlimm, da sein Schreien schlagartig verstummte. Und dies als der geradezu absurd große Koffer mit viel zu viel Gewicht den Pokémontrainer kurzerhand begrub. Erstaunlicherweise sah man von der Seite keine Überreste mehr von Gusto oder seiner Tasche, da der Koffer scheinbar so schwer war, dass er ihn einfach platt gedrückt wurde wie ein Flunschlik.
Diese Demütigung hätte er sich wirklich sparen können.
Hätte ich nur die Hilfe des Monokel-Heinis angenommen...egal ob Kofferdieb oder nicht...diesen Koffer hätte er mir ohnehin nicht klauen können...
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Prime Pier Empty Re: Prime Pier

Beitrag von GastDo Aug 20, 2015 10:36 pm

Oha. Astreiner Stunt, den dieser Junge da hinlegte, als er hinfiel. Vielleicht würde man ihn statt als Comedian ja besser als Stuntman einsetzen? Wer weiß, vielleicht wäre er dazu besser geeignet. Aber nach Pokéwood kommen muss er in jedem Fall, das Talent hat er. Da steht es außer Frage, ob er überhaupt auch den Willen dazu hat. Das hätte er sich überlegen müssen, bevor er hier so einen lächerlichen Auftritt hingelegt hatte... (Mal davon abgesehen, dass Drehdas' Auftritte nicht im Ansatz besser oder weniger lächerlich waren.) Oh, und sein Vokabular, als ihn die Schaulustigen begannen zu bestaunen... So frech, direkt und ungehobelt! Filmreif, aber nun wirklich! Was war nochmal der schnellste Weg, um ihn nach Pokéwood zu bringen...? Den müssten sie sofort nehmen!

Er schafft es schon allein. Klar. Das glaubt der Jungspund doch wohl selbst nicht. Es war mehr als offensichtlich, dass er Drehdas' Hilfe benötigen würde. Aber scheinbar... gestand er sich das ungern ein. Als er sich dann wieder vergebens (zumindest schien es zunächst einmal vergebens) daran versuchte, seinen Koffer zu stemmen, kam Drehdas nicht umhin, das ganze mit "Ich fürchte, das wird nicht funktionieren, Min Jung." zu kommentieren. Als der Fremde nun aber wirklich alles gab, um seinen Koffer anzuheben - Donnerlittchen - schaffte er es dann doch, dass der vom Boden abhob. Nur wenige Zentimeter, aber immerhin! Das war regelrecht unglaublich! Kraft in den Armen hatte er also auch noch, da sieht man es doch! Der geborene Stuntman. Das Schiff dauerte fast schon zu lange, um ihn nach Pokéwood zu bringen. Aber beamen konnte man ihn ja leider noch nicht. Zumindest... Nicht ohne After Effects oder Ähnliches. Und das war einem ja leider Gottes im realen Leben nicht als Option gegeben. Auch wenn Drehdas das unheimlich cool gefunden hätte, wenn das gegangen wäre. Aber im Ernst. Dieser Junge war gut. Mehr als nur gut. Aber dann... geschah etwas mehr als nur Unglückliches. Dieser Junge schien aber auch wirklich vom Pech verfolgt. Oder wollte er nur demonstrieren, wie gut er mit schmerzhaften Situationen umgehen konnte und somit seine Kompetenz als Stuntman unter Beweis stellen? Wer konnte das schon wissen...? Ausgeschlossen war es durchaus nicht. Vielleicht... hatte er aber auch einfach Pech. Oder war besser gesagt einfach der größte Pechvogel, der dem Regisseur je untergekommen war. Aber zurück zur Sache. Der Koffer begann zu kippen. Falls man das noch Koffer nennen konnte. Gerade als er begann, zu kippen, besonders da, fiel es Drehdas auf, wie groß dieses Monstrum eigentlich war. Es war noch größer, als er ihn beim ersten Blick eingeschätzt hatte. Und schon da hielt er den Monster-Koffer für lächerlich groß. Wäre er nicht gerade am Kippen, würde er vermutlich darüber rätseln, was der junge Mann da alles drin versteckt hatte. Vielleicht sein gesamtes Pokémon-Team, weil er sich keine Pokébälle leisten konnte? Das brachte ihn gerade auf eine perfekte Idee für sein nächstes Drehb... Halt! Es war dem Regisseur schon wieder passiert, er war abgeschweift. So war der Koffer gerade am Kippen, der ältere Mann wollte gerade noch versuchen, ihn von dem Sturz abzuhalten, da hatte er den Jungen schon unter seinen geschätzten tausend Tonnen begraben. Zugegeben, Drehdas' Körperkraft war derart gering, dass er vermutlich nicht das Geringste dagegen hätte tun können, aber dennoch hätte er es irgendwie gern versucht. Und wenn er den Heldentod gestorben wäre, wenn dieser Koffer auch ihn unter sich begraben hätte. Er wäre mit einem Lächeln auf den Lippen gegangen. Jawohl.

Nun war es aber an der Zeit für den selbsternannten Helden und Talentscout, dem armen Jungspund aus seiner misslichen Lage zu helfen. Schließlich konnte er in Pokéwood ja auch mit keinem toten Talent ankommen. Und diesmal aus wirklicher Hilfsbereitschaft, ob man es glauben mag oder nicht. Tatsächlich wurde das Interesse an dem Jungen als Schauspieler eher in den Hintergrund gedrängt und seine wahre natürliche Hilfsbereitschaft geweckt, als Drehdas sah, wie er unter diesem riesigen Monstrum an Koffer begraben wurde. Er musste jemandem in solch einer Lage doch einfach weiterhelfen! Also machte sich unser Teilzeitheld an die Arbeit, obgleich er noch nicht einmal annähernd einen Plan hatte, wie er das ganze anstellen sollte. Zunächst einmal fing er damit an, kurz zu vergessen, wie wenig Kraft er doch in den Armen hatte, und begann, den Koffer anzuheben. Zunächst natürlich vergebens, er bewegte sich nicht einen Millimeter. Was wollte einer denn mit so einem Koffer? Plante er etwa, mit diesem Riesending die Region zu durchqueren? Dann hatte er sich aber ganz schön in Sachen Größe und Gewicht verrechnet. Aber wie dem auch sei. Auf diese Art und Weise würde keiner von beiden wirklich auf einen grünen Zweig kommen. Er zog und zog und zog... Aber es brachte nichts. Noch wollte er aber nicht aufgeben. So hob er noch einmal den Koffer mit beiden Armen und all seiner bescheidenen Menge an Kraft an, als es tatsächlich geschah... Der Koffer begann wirklich, sich zu bewegen! Ein Wunder! Drehdas brachte es doch tatsächlich fertig, ihn ein Stückchen anzuheben. Voller Enthusiasmus hob er ihn Zentimeter für Zentimeter an, fast hätte er ihn schon auf der Höhe gehabt, dass der Jungspund unter diesem Monstrum hätte rausklattern können (vorausgesetzt, er lebte noch immer), da war dann plötzlich dieses Geräusch.

Knack.

Kaum, dass dieses Geräusch zu hören war, füllte sich Drehdas' ganzer Körper mit höllischen Schmerzen. Kaum, dass er diese verspürte, ließ er reflex- und äußerst ruckartig den Koffer fallen, der nun direkt wieder den armen Jungspund unter sich begrub. Drehdas benötigte seine Hände leider gerade dazu, sich seinen Rücken zu halten, die Stelle, von der die Schmerzen kamen. "HEXENSCHUSS!", schrie er laut auf und sprang mit schmerzerfülltem Schrei durch die Gegend, während nun er derjenige war, der die Blicke der Passanten auf sich zog. Nicht, dass ihm einer helfen wollte, nein, eher war es wieder die Sensationsgeilheit. "Habt ihr lieben Leute mit eurem Tag gerade alle nicht Besseres anzufangen?", rief er also noch immer mit einer gewissen Lautstärke in der Stimme, da er noch Schmerzen hatte, worauf die Passanten tatsächlich begannen weiterzugehen.
Drehdas selbst entschloss nun, dass es an der Zeit war, sein Farbeagle zur Hilfe zu holen. "Los, Picasso!", rief er also, während er seinen Pokéball warf... Etwas langsam und vorsichtig natürlich, sein Rücken schmerzte ja schließlich ziemlich dolle. Picasso kam letztendlich heraus, während sein Trainer ihm die Anweisung gab: "Los, mein Freund! Hilf dem armen Jungspund unter seinem gigantischen Monstrum an Koffer heraus!" Gesagt getan, Farbeagle nickte sofort und begann, den Koffer anzuheben, hatte aber zunächst auch ein wenig seine Probleme, ihn sonderlich hoch zu heben, als Drehdas eine Idee kam: "Los, mein Freund! Benutz Rückkehr!" Dem Befehl gehorsam setzte Farbeagle nun Rückkehr ein, um den Koffer mit mehr Kraft anheben zu können. Und tatsächlich, plötzlich fiel es dem Pokémon nicht mehr annähernd schwer, ihn anzuheben und aufzustellen, worauf er nach der anderen Seite umkippte. "Vielen Dank, mein treuer Freund und Helfer!", bedankte sich der Regisseur letzten Endes, bis er sich dann zu dem Fremden wieder hinkniete und versuchte, ihn anzusprechen, um herauszufinden, ob er noch bei Bewusstsein und... man mag es gar nicht erwähnen... noch lebendig war. "... Jungspund? Geht es dir noch gut?"
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Beitrag von GastFr Aug 21, 2015 1:02 am

Ein quälender Schmerz zog sich durch Gusto's ganzen Körper. Es war dunkel...und roch auch etwas komisch. Das war vermutlich die Torte seiner Mutter in dem Koffer, welche schon seit 5 Tagen unberührt in dem Koffer direkt neben seinen Socken liegt. Wie dem auch sei: Er konnte nicht's sehen und fühlte sich irgendwie...platt. Dies war in gewisser weise auch verständlich. Verzweifelt drückte er von unten gegen den Koffer, doch er konnte ihn nicht heben, er war viel zu schwach dafür. Vielleicht war so viel Gepäck doch nicht so praktisch für eine derartige Reise. Doch wer konnte das schon erahnen?!

Verzweifelt versuchte er um Hilfe zu rufen, doch durch den braunen Koffer drang kein Sterbenswörtchen hindurch. Es war zum Haare raufen.
Was soll ich tun? Denk nach Gusto, denk nach...
Am einfachsten war es natürlich einfach...liegen zu bleiben. Das klang gut...einfach in Ruhe auf den-Moment! Da war ja noch der Mann mit dem Monokel! Vielleicht würde er es ja schaffen den Koffer anzuheben. Wobei...so stark sah er dann auch nicht aus. Man müsste schon die Statur eines Machomei haben um dieses Monstrum anheben zu können. Somit fiel das auch weg.
Doch was war das? Pötzlich lies der Schmerz nach...war es nun soweit...sollte das Ende kommen. Zu Fall gebracht von einem Koffer...den wiederum er selbst zu Fall gebracht hatte. Gusto erblickte ein helles Licht, war es nun so weit gekommen?
Doch was war da zu sehen? Der Mann schaffte es wirklich den Koffer anzuheben! So viel Kraft hätte er ihm gar nicht zugetraut. Ein lächeln zauberte sich in Gusto's Gesicht.
"Danke sehr, Sir...vielen, vielen Da-huh? Was war das für ein Geräu-", er hatte nicht mal zu Ende gesprochen, da fiel der gigantische Koffer auch schon ein zweites Mal auf ihn.
Ich hasse mein Leben...
Schon wieder war er unter dem Koffer begraben, der Schmerz war nun noch größer. Wieder alles Dunkel. Vielleicht sollte er ja sein Schlurp zu Hilfe rufen? Ja genau! Sein Schlurp, dass...in seinem Rucksack...unter ihm...ist. Na großartig.
Naja, vermutlich wäre es ohnehin keine sehr große Hilfe gewesen. Im besten Fall hätte es den Koffer geöffnet und die Torte verspeist.
Kaum hatte er den Gedanken vollendet erblickte er jedoch wieder das Licht, hatte es der Mann nun wirklich geschafft? Ein Schatten war vor ihm zu sehen.
"Danke für ihre Hilfe, sie sind wirklich sehr-AAAHHH!!", Gusto konnte seinen Augen nicht trauen. Da Stand eine Schattengestalt vor ihm, die dem Mann nicht mal ähnlich sah, die mit bloßer Körperkraft den Koffer anhob.
So...pelzig...hatte ich den Typen gar nicht in Erinnerung...aahhhh, das ist sein Pokémon! Ist auch wahrscheinlicher, als dass er plötzlich zu einer Art Bigfoot wurde um den Koffer anzuheben.
Er hörte noch die Stimme des Mannes, welcher sich geschwollen nach seinem Zustand erkundigte. Jetzt nur nicht zu schwach wirken, in Johto zählt ja bekanntlich der erste Eindruck!
"E-es geht schon.", antwortete Gusto spontan, während er unter dem Koffer herauskrabbelte und sich aufrichtete.
"Danke für ihre Hilfe, ich wäre da vermutlich allein nicht mehr so einfach heraus gekommen."
Sein Blick wanderte zu dem Farbeagel. Sofort ging er in die Hocke um mit dem Pokémon auf einer Ebene zu sein.
"Und auch dir meinen Dank, mein kleiner Freund.", sprach er mit freundlicher Stimme. Der ungeschickte, genervte Tollpatsch von gerade eben schien verschwunden zu sein, da er begann das Farbeagel über den Kopf zu streicheln.
Jedoch vergas er nicht, dass er noch immer etwas mit seinem Gepäck anfangen musste...das Leben war definitiv kein Zuckerschlecken.
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Beitrag von GastFr Aug 21, 2015 3:18 pm

Puh, ein Glück, dass es dem Jungen gut ging, da war Drehdas doch recht erleichtert. Einerseits einfach aus Mitgefühl mit dem Jungen und andererseits, weil ihm sonst ein sehr wertvoller Neuzugang durch die Lappen gegangen wäre... Und das wäre nun wirklich nicht zu verantworten gewesen. Ganz und gar nicht erleichternd hingegen waren die höllischen Rückenschmerzen, die Drehdas verspürte. Doch durch die leichte Kälte, die momentan auch so hier in der Nähe des Wassers herrschte, war es schon nicht mehr ganz so unerträglich. Es hieß ja immer, dass von Mensch zu Mensch unterschiedlich Kälte oder Wärme bei so etwas helfen könnten. Zum Glück schien das etwas frischere Wetter hier einen positiven Effekt zu haben, sodass Drehdas sich zumindest noch halbwegs normal bewegen konnte. Falls das eben überhaupt ein Hexenschuss war. Nein, jedenfalls war es keine gute Idee, jetzt in Gegenwart dieses heißblütigen Jungspunds Schwäche zu zeigen. Das musste jetzt echt nicht sein, also riss er sich lieber zusammen und rang sich zu einem äußerst verkrampft wirkenden Lächeln durch. "Schön, dass es dir wieder gut geht, Min Jung. Ich habe doch gern geholfen." 'Unauffällig' hielt er sich aber noch immer den Rücken. Sobald dieser Junge nach Pokéwood verfrachtet wurde, war erst mal ein schön eiskaltes Bad fällig. So wie er es mochte. Davon würde das ganze dann hoffentlich auch bald wieder verschwinden, weil ewig konnte er auch nicht so tun, als ginge es ihm durch und durch gut.

Da sah Drehdas auch eine etwas andere Seite des Jungen als die des genervten Pechvogels, als dieser Picasso zu streicheln begann. Dankbar war er immerhin auch noch. Noch dankbarer würde er dem Regisseur sicher sein, wenn dieser ihm die Verwirklichung seines Talents ermöglichen würde! Egal ob jetzt Stuntman oder Comedian, der Junge hatte 'Das gewisse Etwas'. Picasso jedenfalls lächelte zufrieden auf die Streicheleinheit hin und ließ sie sehr gern über sich ergehen. Hätte es die Zuneigung zu seinem Trainer nicht, hätte es den Koffer aber auch vermutlich nicht durch Rückkehr hochheben können. Also hatte Drehdas trotz seinem schwächelnden Rücken doch letztendlich seinen Teil dazu beigetragen und konnte sich nun wie der Retter in der Not fühlen. Dafür war aber nun keine Zeit.
Langsam war es eher an der Zeit zu tun, was die Höflichkeit einem Gentleman wie ihm vorschrieb. Genau, sich vorzustellen. Eine Schwierigkeit gab es da nur, verbunden mit einer Frage, die sich dem Regisseur jedes Mal auftat, wenn er eine neue Bekanntschaft machte. Mit welchem Namen sollte man sich bloß vorstellen? Andreas Davis war zugegebenermaßen ein ziemlich schnarchiger Name, wenn er den nennen würde, könnte man ja vielleicht auf sein fortgeschrittenes Alter schließen und das wäre... Oh Gott. Gar nicht auszumalen. Aus selbigem Grund wollte er nebenbei auch nicht offen zeigen, dass er einen Hexenschuss bekam. Das bekamen doch nur alte Menschen und Waschlappen! Und dazu wollte er für den Jungen nun wirklich ungern zählen. Den Spitznamen bevorzugte Drehdas eh gegenüber seinem wahren Namen, da war es wohl auch besser, eben diesen zu nennen. "Entschuldige bitte, Min Jung, wo bleiben denn nur meine Manieren? Mein Name ist An Drehdas und ich arbeite für die wunderbare Filmbranche als einer der begnadetsten Regisseure weit und breit!" Begeistert warf er die Arme in die Luft und setzte sein breitestes Grinsen auf, fast schon als würde er Applaus erwarten. Aber... beeindrucktes Raunen oder ehrfürchtiges Schweigen würden wohl auch zunächst genügen. Für Fragen oder sarkastische Bemerkungen seinem Namen gegenüber wollte er aber auch nicht allzu viel Raum lassen, da diese, und da sprach er aus Erfahrung, meistens kamen. Da nun aber die Katze aus dem Sack war, konnte der Regisseur ja langsam auch offenbaren, wozu er den Jungen überhaupt angesprochen hatte. Aber halt. Zunächst einmal wäre es von Vorteil, ihm vom Boden aufzuhelfen. "Komm, Jungspund, lass mich dir nun zunächst einmal helfen aufzustehen.", meinte er also, während er seinen Arm ergriff, um ihm vom kalten nassen Boden aufzuhelfen. Man konnte sich ja statt mit der Tür ins Haus zu fallen ja auch erstmal etwas vorsichtig an die Sache herantasten.
Zunächst einmal interessierte es den Mann fortgeschrittenen Alters aber, was den Jungspund dazu bewegte, solch ein Monstrum an Koffer mitzuschleppen und was er alles darin bunkerte. Vielleicht war er ja von der Mafia und der Instrumentenkoffer reichte nicht mehr, weil er so viele und/oder so große Waffen hatte?! Oh Schreck. Gar nicht auszudenken, in was für Schwierigkeiten unser Teilzeitheld sich da begeben konnte. Er ging das Risiko aber mal ein, er sah sich vielleicht auch einfach zu viele Krimis an.
So erkundigte er sich also nach dem Beweggrund des Trainers, solch ein überdimensionales Ding von Koffer mit sich zu schleppen. "Ich will dir ja nicht zu nahe treten, Min Jung, aber was in aller Welt bewegt dich dazu, solch eine brobdingnagische Monstrosität mit auf Reisen zu nehmen? Damit kommt man doch keinen Meter weit!", meinte er also, dabei den Koffer fokussierend. Und da dachte er schon, er wäre mit seinen beinahe zwei Metern riesig...
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Beitrag von GastSa Aug 22, 2015 6:50 pm

So wie er sich da gerade noch seinen Rücken hielt, schien er...wohl für sein Alter entsprechend in Form zu sein. Alt sein ist wohl nicht das schönste in der Welt. Jedoch scheint er sich zusammen zu reißen. Offenbar war der Kerl in gewisser weise ein Gentleman, wie er sich da vorstellte..."An"..."Drehdas"...was für ein merkwürdiger Name. Wenn das ein Wortspiel auf seine Tätigkeit in der Filmbranche war, war er...nicht gerade kreativ. Gusto's Blick spiegelte deutlich seine unbeeindruckte Art in diesem Moment wieder.
"Ähm...ja...freut mich. Mein Name ist Gusto und ich bin Pokémon-Züchter."
Dass so ein Vogel beim Fernsehen arbeitet...kaum zu glauben. Aber sein schrulliges Aussehen zieht wohl Aufmerksamkeit auf sich. Hm, es kann ja nicht jeder derartig unauffällig durch die Welt ziehen, wie ich.
Gusto warf nochmal einen prüfenden Blick auf das Farbeagel von Drehdas. Das war Rückkehr, was es da einsetzte. Die Tatsache, dass dieses kleine Pokémon einen derartig schweren Koffer heben konnte sprach für die Zuneigung des Pokémon's seinem Trainer gegenüber. Ob sein Schlurp soetwas auch können würde...? Wohl eher nicht. Dafür fehlen ihm dann doch zu viele Hirnzellen und Muskeln in seinem kleinen Körper. Aber das Farbeagel dieses Herren sah erstaunlich gut trainiert aus. Auch wenn sich sein Trainer derartig geschwollen ausdrückt..."Min Jung"...? Und an Arroganz schien es ihm auch nicht zu Mangeln.
"...Ähm..."der begnadetsten Regisseure weit und breit"...? Ich kenn' Sie nicht mal.", diese Situation war etwas peinlich. Gusto hatte noch nie etwas von einem "Drehdas" gehört. Ob das ein Star in der Johto-Region war? All diese Gedanken streiften durch Gustos Kopf, während er selbst sich aufhelfen ließ. Wenn der Mann schon so hilfsbereit war. Dieser "Drehdas".
Doch da schoss es ihm plötzlich durch den Kopf, natürlich kannte er den Mann vor sich. Gusto drehte sich zu seinem "Retter", zog verdutzt eine Augenbraue hoch und begann ihn auf seine Vermutung anzusprechen.
"Sind Sie nicht dieser Kerl, der in seiner Schauspielkarriere nur schlechte Filme produziert hat, die kaum Erfolg hatten und sich anschließend als Regisseur versucht und jetzt sogar noch schlechtere Filme macht?
Oh ja, ich bin ein riesen Fan.
, schloss er seinen Vortrag mit einer sarkastischen Bemerkung ab. Da hatten die Lieblingsfilme seiner Mutter ja doch mal einen Zweck neben der Tatsache, dass er vermutlich später Immun gegen jegliche Foltermethoden ist, da keine Folter so schlimm wie der Filme dieses Mannes sein konnten.
Seine Mimik während dieser Ansage ließ sich in Form von Verachtung, Desinteresse und Verwirrung deuten. Ob er ihm nun zu Nahe trat? Ob er ihn verletzt hat? Ob ihn das überhaupt interessierte? Im Grunde eigentlich eher nicht. Immerhin legte er ja nur die Fakten dar. Vielleicht sollte er jetzt trotzdem etwas nettes sagen...nur, damit er nicht so unhöflich rüber kam. Doch was sollte er sagen.
Gusto begann den Regisseur zu mustern und versuchte irgendetwas an ihm zu finden, dass sich nicht negativ auslegen ließ. Sein Blick blieb bei Drehdas' Monokel stehen. Es sah wirklich...lächerlich aus. Wieso läuft man heutzutage mit sowas herum.
Von außen war deutlich zu sehen, wie Gusto begann abzudriften, doch dies hieß es zu verhindern!
Schnell begann er zu reden:
"Mein äh...Kompliment zu ihrem...äääähhh..., jetzt wurde es dann doch etwas brenzlig, doch dann stieß ihm etwas ins Auge:
"Ihr Farbeagel! Es ist wirklich sehr..., jetzt noch ein Kompliment, dass sich nicht allzu schlecht auslegen lassen würde!
Gusto drehte seinen Kopf zu dem Pokémon, während seine Augen zu Drehdas wanderten:
"...bescheiden."
Mission ausgeführt., dachte sich Gusto zufrieden.
Huh? Was hatte er gerade noch gesagt? Sein Koffer? Ah...es war ihm also aufgefallen. Gusto blickte mit leicht hasserfülltem Blick zu dem Monstrum von Koffer hinter sich.
"Naja...", erwiderte er verdutzt dem Ex-Schauspieler, "Ich denke...ich hab ihn mitgenommen weil...da viel Zeug rein passt? Ach, was weiß ich! Meine Mutter hat mir das Teil aufgeschwatzt, ich kann doch selbst nichts damit anfangen!"
Von der Wut überrannt drehte er sich zu seinem Koffer, holte mit seinem Bein aus und trat kraftvoll gegen sein Gepäck. Ein dumpfes Geräusch war zu hören, als der Koffer kein Stück nachgab. Ein schreckliches Gefühl zog sich durch Gusto's Zehen, woraufhin er im nächsten Moment nach seinem Fuß griff, einen kurzen Schmerzschrei ausstöhnte und wie von einem Bibor gestochen wild auf und ab hüpfte. Als würde dies auch nur irgendwas an den Schmerzen ändern.
"Ah mist! Au! Au! Au!", entführ es ihm. "Du blöde, hässliche, unpraktische und viel zu schwere Zumutung eines Koffers! Ich hätte dich auf dem letzten Flohmarkt einfach dazu stellen sollen!"
Vorsichtig pustete er auf seinen Schuh um seinen Fuß zu kühlen...als hätte das auch nur irgendeine Wirkung. Doch langsam begann der Schmerz wieder nach zu lassen. Welch erleichternde Situation, doch die umherlaufenden Menschen blickten schon wieder zu den beiden. Vielleicht war er doch nicht so unauffällig, wie er anfangs dachte. Nun blickten selbst die Leute auf dem Schiff hinter ihm auf ihn herab, was ihm ohne Mühe durch seine akrobatischen Turnübungen in Form von Sprüngen auffiel. Leicht verlegen drehte er sich zu den Leuten auf dem Schiff, den Blick gerade auf sie gerichtet.
"Ähm...hehehe..., lediglich ein verlegenes Lachen entwich ihm, als er sich peinlich berührt am Hinterkopf kratzte. So hatte er sich seine Ankunft in Johto sicher nicht vorgestellt. Im nächsten Moment drehte sich der Züchter wieder erstaunlich schnell um, da ihm die Sache dann doch etwas peinlich war. Trotzdem gelang es ihm wie ein Profi die Scham zu verstecken, dachte er sich zumindest.
Sein Blick war dann wieder auf Drehdas gerichtet, der die ganze Nummer vermutlich von vorne bis hinten mit ansah. Naja...aber dieser Kerl sollte sich wohl nicht über ihn lustig machen. Zumindest machte er auf Gusto einen eher zuvorkommenden Eindruck.
Nun begann ihn aber doch eine Sache zu wundern: Was machte ein Regisseur von Pokéwood in Johto? Vielleicht hatte er ja seine Filmkarriere an den Nagel gehängt? Dies wäre zumindest eine gute Sache für die Menschenheit gewesen. Noch mehr möchtegern-Krimis oder Filme über das Filme machen mit Drehdas in der Hauptrolle konnte die Welt nicht sehen. Nun interessierte es Gusto aber doch, was er hier Tat.
"Wenn ich fragen darf: Sie sind doch eigentlich ein Regisseur aus Pokéwood aus der Einall-Region. Also...wieso sind sie dann in Johto? Das ist doch eigentlich nicht ihr natürlicher Ort um...naja..."Filme" zu produzieren?"
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Beitrag von GastMo Aug 24, 2015 2:27 pm

Sein Name war also Gusto... Gusto. Geschmackloser geht's kaum, dachte Drehdas sich innerlich und musste über sein eigenes Wortspiel schmunzeln. Und ja. Pokémonzüchter war er auch noch. Wunderschön. Vielleicht war das ja sogar eine mögliche Erklärung für diese - man konnte es gar nicht oft genug betonen - Monstrosität von Koffer. Da war sicher... naja... Züchterzeugs und so drin. Bestimmt war es das. Aber wie auch immer, nicht mehr lange würde er sich als Pokémonzüchter betiteln. Bald schon dürfte er sich bei allen als berüchtigter Stuntman in den Filmen des begnadeten An Drehdas vorstellen! Eine wundervolle Vorstellung. Aus dem im einen Moment noch total unbeschriebenen Blatt von Züchter wird der Star von morgen...! Das war so ein perfektes Beispiel für diese Tellerwäscher-Millionär-Geschichte. Nun musste man ihm nur noch einen 'Schubser' in die richtige Richtung geben...!
Die nächste Aussage des Jungen traf den Regisseur dann aber doch wie ein Schlag. Nicht, dass er diese Worte nie zu hören bekam, nein, er war nur jedes Mal aufs Neue empört, sie hören zu müssen. Wie konnte man ihn nur nicht kennen...? So lange war er jetzt schon im Geschäft, hatte schon so viele Filme gedreht, in so vielen Filmen mitgespielt und sogar ein Buch geschrieben... Wie war es dann möglich, dass so viele Leute behaupteten, noch nie von Drehdas gehört zu haben? Das war einfach unmöglich! Aber diese Frustration wollte er nach außen hin nicht zu sehr ausleben. Schließlich war noch immer nichts sicher, ganz bestimmt war Gusto noch von der Stuntman- beziehungsweise Comedian-Sache zu überzeugen. Also cool bleiben. Hey, Drehdas brauchte den Ruhm aber ehrlich gesagt auch nicht. Er wusste auch so, dass er wunderbare Filme machte. Und es gab immerhin eine Hand voll, die ihn kannten und ihn in manchen Fällen sogar gut fanden. Das allein machte Drehdas schon glücklich.
Okay, das war wirklich nicht nett. Überhaupt ganz und gar nicht. Drehdas machte früher schon schlechte Filme und jetzt noch schlechtere? Zugegeben, das war ein wenig ungehobelt. Er nahm auch mal nicht an, dass Gusto gerade einen Witz machte. Der sah nämlich recht ernst dabei aus. Gut, vielleicht konnte er Witze auch einfach nur super glaubhaft rüberbringen. Auch eine Möglichkeit. Drehdas wollte mal hoffen, dass es das war. Denn auch wenn er seinen Beruf eher aus Spaß an der Sache machte als dafür, besonders viel Ruhm zu bekommen, den er sich ja auch so erhoffte, wenn er sich selbst so hoch anpries, solche destruktiven negativen Kritiken waren manchmal einfach zu viel. Da der Regisseur sich aber mit Ironie ab und an recht schwer tat, erkannte er den Sarkasmus in Gustos letztem Satz nicht. "Oh, ein Fan? Ich bin gerührt! Autogramme aber etwas später bitte, zuerst muss ich dich auf etwas ansprechen.", entgegnete er dem Kerl also. Bis er anfing, wartete er aber noch einen Moment ab, denn er bemerkte, wie Gusto den Versuch startete, irgendetwas zu sagen, sich damit aber sichtlich schwer tat. Konnte er dem Jungspund vielleicht bei irgendetwas behilflich sein? Ah, sein Farbeagle. Es ist was? Oh, sehr... bescheiden. Beim besten Willen, dieses 'Kompliment' hätte Gusto sich auch sparen können. Egal. Was auch immer. Nach außen hin ließ sich Drehdas mal nichts anmerken.
Aber, oha! Nun wurde es wieder ziemlich interessant. Eine Art Plot Twist! Er bekam den Koffer nur aufgeschwatzt und findet ihn selbst wohl viel zu riesig! "Deine Mutter scheint sehr sorgsam zu sein, Jungspund.", kommentierte Drehdas die Aussage. Ja, das war sie wohl, wenn sie glaubte, dass Gusto so ein Monstrum von Koffer - ja, es musste noch einmal gesagt werden - benötigte. Und plötzlich kochten die Emotionen hoch! Wut, da war Wut zu sehen! Sehr schön! Richtig lebhaft! Die Emotionen tobten regelrecht in Gusto! Vor lauter Wut trat er gegen seinen Koffer, welcher... sich nicht zu bewegen schien. Picasso wurde bei der Geschichte jedoch inzwischen ziemlich skeptisch und sah sich den Koffer mal lieber von nahem an. Der Jungspund währenddessen schien seine morgendlichen Turnübungen noch nicht gemacht zu haben und diese nachzuholen, als er begann, durch die Gegend zu springen. Und schon wieder waren alle Augen auf ihn und den Regisseur gerichtet. Hatten die ganzen Statisten hier etwa alle nichts besseres zu tun, als ständig auf andere Leute zu gaffen, wenn sie mal etwas lauter wurden, bloß weil ihr eigenes Leben so uninteressant war? Bof, allein schon die Tatsache, dass er das gerade dachte, ließ Drehdas ein klein wenig herunterfahren. Er musste es nicht einmal aussprechen. Immerhin schien der Schmerz in Gustos Zeh aber nicht mehr so schlimm zu sein, er sprang nämlich nicht lange durch die Gegend. Um Interesse an seinem Wohlergehen zu zeigen, fragte Drehdas aber lieber noch einmal nach. "Geht es dir noch gut, Min Jung?", fragte er also mit einem recht besorgt wirkenden Blick.

Johto? Wovon genau sprach er da denn nur? Wusste er vielleicht doch mehr über den Regisseur und Teilzeithelden, als es diesem recht war? Ab und an schaute er immerhin dort vorbei. Nicht, dass er dort bekannt gewesen wäre, aber ja. In jedem Fall war er dort ab und an. Und offensichtlich wusste dieser Gusto darüber Bescheid! Dieser Frage sollte man vielleicht lieber ausweichen. Was er dort alle paar Monate tat, ging nun keinen, aber auch wirklich niemanden etwas an. So weit, dass Gusto diese Region für die Johto-Region hielt, dachte Drehdas dann aber nicht. "Nun, ab und an bin ich dort, um... Besorgungen zu machen, und zwar... uhm... Moment! Das bringt mich auf das, worauf ich ursprünglich hinaus wollte, Jungspund."
Wichtiger war es jetzt, das neue Talent langsam anzuwerben und auf den Punkt zu kommen.
"Du hast die ultimativen Starqualitäten, du bist super dazu geeignet, ein Schauspieler zu werden! Ich in meinem großen Talent als Talentscout würde dich äußerst gern mit nach Pokéwood nehmen! Es ist nur eine Schiffsfahrt von hier entfernt und ich mache doch zum perfekten Star! Ob du nun Stuntman, Comedian oder lieber doch was anderes werden willst, bleibt natürlich voll und ganz dir überlassen. Ich mache dir da keine Vorschriften, ich habe dir nur dein Talent aufgezeigt. Es liegt nun an dir, etwas Großes daraus zu machen!" So schloss er seine kleine Rede dann ab, warf begeistert die Arme in die Luft und seinen Kopf nach hinten und wartete Gustos Reaktion ab. Er rechnete mit Begeisterung pur. Was denn auch sonst?
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Beitrag von GastDi Aug 25, 2015 5:15 pm

Also geistert dieser Kerl wirklich hin und wieder in dieser Region umher. Heh, "Besorgungen machen", was für eine schmierige Ausrede. Aber vermutlich hatte er seine Gründe. Gustos Blick blieb auf Drehdas gerichtet, während dieser mit ihm Sprach, Anstand hatte er ja! Doch Moment...wie war das gerade eben? Er wollte ursprünglich auf etwas hinaus? Das würde ja bedeuten, dass er ihm nicht aus purer Freundlichkeit half sondern irgendwas im Schilde führte...
"Ähm ja? Worauf denn?", reagierte der Pokémon-Züchter mit kaum merklich verunsicherter Stimme.
Im den nächsten Sekunden schossen mehrere Gedanken durch den Kopf des Jungen mit den pinken Haaren.
Was wollte er nur von ihm? Was sollte ein Fernsehstar schon von jemandem wie ihm wollen? Laut seiner Großmutter ist er ja immerhin "talentfrei" aufgewachsen...es gab wirklich nettere Sprüche, die man seinem Kind zum siebten Geburtstag an den Kopf werfen konnte. Oder wollte er ihm sogar etwas aufreden?! Gusto's Gesichtszüge entglitten während der Sprachpause des Regisseurs, als er so tief in Gedanken versunken war. Was könnte er ihm nur andrehen wollen? Wenn er es überhaupt darauf abgesehen hatte. Eher zu bezweifeln. Aber man sollte keine Möglichkeit außer Acht lassen. Etwas wie...einen Bausparvertrag. Süß, ein Bausparvertrag. Nein, das konnte es nicht sein! Das war dann doch etwas zu abwegig.
Was gibt es noch für Optionen? Vielleicht sollte ich zu meinen ursprünglichen Gedanken zurückkehren: Drehdas hat Dreck am Stecken. Vielleicht arbeitet er ja für die Mafia! Gar nicht auszudenken! Ob dieser Kerl mir vielleicht einen Gefallen anbietet, damit ich fortan der Mafia einen schulde? Oh Arceus, ich will nicht kriminell werden müssen!!, dachte er sich mit bibbernder Stimme in seinem Kopf, während ihm äußerlich schon fast die Tränen kamen, als er sich selbst derartig unter Druck setzte.
Doch warte...was hatte der grün-haarige Kerl gerade gesagt?
"Starqualitäten", "Talentscout", "Pokéwood", "Schiffsfahrt", "Comedian", "Vorschriften", "Talent"...was hatte er noch gesagt...ah, "Stuntman"?!
Gusto's Augen weiteten sich. Was hatte der Kerl da gerade gesagt? Starqualitäten? Bei IHM?! Er wollte ihn wirklich nach Pokéwood mitnehmen.
"Entschuldigung, aber ich bezweifle, dass sie da den richtigen Ansprechen. Ich bin nicht für die großen Bühnen dieser Welt geschaffen. Ich bin eher der Kerl, der sich im Hintergrund hält. Also...danke, aber nein danke."
Gusto drehte sich um und zog unter Anstrengung seine Tasche unter dem Koffer hervor, diesmal achtete er jedoch auf den richtigen Stand und kontrollierte zuvor, ob irgendwelche Dinge hinter ihm lagen. Als er sie dann hervorgezogen hatte hielt er sie mit beiden Händen fest umschlungen vor sich. Während seiner Arbeit ging ihm der Gedanke jedoch weiter durch den Kopf und langsam schien er sich die Idee selbst gut zu reden.
"Wissen Sie, ich bin ganz einfach nicht der Typ zum Star. Hat meine Großmutter auch immer gesagt."
Sein Blick wandte sich dann wieder zu Drehdas. In aller Ruhe begann sich Gusto auf seinen Koffer zu setzen.
"Ich wüsste auch gar nicht, ob ich sowas könnte. Also auf der Bühne stehen. Ich meine: Klar, ich kann gut Reden, aber ob das auch vor Menschenmassen gilt?", sprach er mit leiser werdender Stimme.
Gusto drehte seinen Kopf nachdenklich in Richtung Horizont. Ob er die Sache doch vielleicht etwas überstürzte?
"Mal rein hypothetisch: Würde sich sowas überhaupt lohnen? Ich meine...ich hab keine Erfahrung, kein Geld und müsste bei Null anfangen und das will doch niemand wirklich, oder? Aber...Zufälle gibt's doch immer, oder?", unbewusst begann er seine eigene Motivation für sein Stardarsein zu fördern, als Drehdas ihn darauf Ansprach. Seine Gedanken schraten immer weiter voran. Er sah sich schon selbst in einer Luxuslimosine mit vergoldeten Reifen, welche zwar nicht gerade vorteilhaft waren aber dafür schick aussahen.
Er drehte seinen Kopf zurück zu Drehdas und seine Augen funkelten fast schon.
"Wie...sieht's denn da mit dem Lohn aus?"
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Beitrag von GastDo Aug 27, 2015 4:18 pm

Okay, die erste Reaktion des Jungspunds war ein Nein. Das hatte Drehdas wohl oder übel schon befürchtet. Aber er würde nicht An Drehdas heißen (Okay, er hieß eigentlich Andreas Davis, aber das mal außer Acht gelassen), wenn er nicht ein Nein in ein eindeutiges Ja verwandeln würde! Das würde er ganz bestimmt hinbekommen. Wenn er das ganze noch kurz sacken und Gusto weiterhin überlegen lassen würde, würde sich zumindest mal ein Großteil dieser Arbeit schon von selbst erledigen. So kommentierte der Regisseur die Aussage Gustos, dass er eher der Kerl wäre, der sich im Hintergrund hält, zunächst einmal nicht. Auch, wenn es ihm richtig auf der Zunge brannte einzuwerfen, dass die halbe Stadt ihn schon anstarrte, seit er angekommen war.
Gustos Großmutter hatte immer gesagt, er hätte nicht das Zeug zum Star? Was war das denn für eine alte Schreckschraube? So etwas sagte man seinem armen Enkel doch nicht, auch wenn es vielleicht nur in der Absicht war, dass er einen gut bezahlten Job bekommen sollte, mit dem er ihr die Rente finanzieren konnte. Hach ja. Aber Träume ließ man einfach nicht platzen und Drehdas war ja wohl ein erfahrenerer Talentscout als eine höchstwahrscheinlich demente alte Frau, die das Talent dieses Jungen einfach nicht anerkennen wollte! Der Junge hatte Talent, man musste ihm nur eine Leinwand geben, auf der er seine Kunst ausüben konnte! Und was war besser für Nachwuchstalente und alte gescheiterte Schauspieler, die nochmal im Showbusiness Fuß fassen wollten, als Pokéwood? Genau das richtige für einen talentierten Jungen wie Gusto und einen... Drehdas. Also. Das sollte nun auch ausgesprochen werden. "Min Jung... Ich bezweifle ehrlich gesagt, dass deine Großmutter Ahnung davon hat, woran man ein echtes Talent erkennt... Aber das macht nichts, dafür erkenne ich ein Talent ja schon aus kilometerweiter Entfernung!" Da begann er zu grinsen. Der Fisch hing sicherlich schon bald am Haken und Pokéwood würde einen hervorragenden Comedian/Stundtman/Wasauchimmer begrüßen dürfen.
Der Sinneswandel schien auch schon einzusetzen, was der alte Regisseur sehr begrüßte. Er musste nicht mal allzu viel tun. Nun lautete die Frage des Jungspunds, ob sich so etwas denn überhaupt lohnen würde.
"Was denkst du denn, ob sich das lohnt? Jeder fängt irgendwann einmal bei Null an, kein Meister fällt vom Himmel. Nun ja, außer vielleicht in deinem Fall, haha! Aber guck mich an, ich habe quasi schon zweimal von Null angefangen. Einmal, als ich Schauspieler wurde und dann... Nun... Als ich... Natürlich auf vollkommen freiwilliger Basis zum Beruf als Regisseur wechselte! Beide Male habe ich von Null angefangen und jetzt schau, wer ich geworden bin! Das kannst du auch!"
Drehdas grinste nach seiner kurzen Rede über beide Ohren. Das war doch sicherlich das Holzhammer-Argument schlechthin. Gusto konnte das, was der Regisseur erreicht hatte, sicherlich auch eines Tages erreichen! (... Also nichts.) Während Drehdas richtig von sich selbst überzeugt war, wirkte das Argument nüchtern betrachtet nach außen hin eher abschreckend, wenn man Drehdas' tatsächliche Karriere betrachtete statt der, von der er immer in seinen Flunkergeschichten erzählte. Apropos Geschichten...
"Der Lohn? Nun, das hängt ganz davon ab. Ich möchte dir dazu gern eine Geschichte erzählen. Weißt du, Min Jung..." Drehdas machte eine kurze künstlerische Pause, legte vorsichtig seinen Arm um den Jungspund und streckte seinen Arm aus, welcher genau wie Drehdas' Blick auf das Meer vor den beiden gerichtet war. Erst dann fuhr er fort, in dieser Position verharrend. "Als ich so jung wie du war..." Er räusperte sich kurz. "... und das ist noch überhaupt GAR nicht lange her, da war ich auch pleite und entschied mich dazu, die Schauspielschule zu besuchen. Mein Talent wollte aber zunächst in Pokéwood nicht richtig anerkannt und ich bekam eine richtig dürftige Bezahlung. Mein Weg und der Weg meiner Lebensgefährtin trennten sich, da wir Unterschiedliches wollten... Ich war am Boden. Meine Bezahlung reichte auch nicht einmal aus, um überhaupt nur schlecht über die Runden zu kommen. Das Reich unter der Brücke meine Heimat, ein Obdachloser, der wusste, wie man nachts ein wärmendes Feuer machen konnte, mein bester Freund." Er wischte sich kurz eine künstliche Träne aus den Augen, ehe er dann plötzlich wieder heiterer aussah. "Doch dann! Plot Twist!" Er ließ Gusto los, sprang auf und war schon richtig in die Rolle des Geschichtenerzählers eingetaucht. Die Arme waren nun weit ausgebreitet, der Blick gen Meer gerichtet und der Blick voller Enthusiasmus. "Ein sehr weiser Mann, der in Pokéwood viel Einfluss hatte, erkannte zum Glück mein Talent. Er nahm mich mit, ich bekam einen Job als Schauspieler und bekam sogar einen Mindestlohn! Hach, mein Traum hatte sich erfüllt... Und genau so... hat es sich zugetragen."
Es ist wohl von Bedeutung zu wissen, dass Drehdas jede seiner Geschichten so beendet, egal wie viel Prozent davon erlogen waren. Nun... sagen wir es so... Zumindest das mit seiner Lebensgefährtin stimmte. Zufrieden mit sich selbst und in der Überzeugung, mit der Geschichte etwas tief in Gusto drin bewegt zu haben, stemmte Drehdas zufrieden die Arme in die Hüfte, während Picasso offenbar die ganze Zeit über hinter Drehdas stand und exakt jede Mimik und Gestik des Regisseurs 1:1 nachahmte.
Ausbleiben tat nach solch einer für Drehdas' Empfinden herzergreifende Geschichte, ob Gusto sich von solchen Geschichten für den Job als Comedian/Stuntman/Wasauchimmer begeistern ließ.
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Beitrag von GastDo Aug 27, 2015 11:39 pm

Ob Gusto dachte, dass sich diese Sache lohnt? Naja, irgendwie schon. Doch nun wollte er sich von dem Regisseur erklären, was so toll an diesem Beruf war. Aber gut, dass jeder mal bei Null anfängt konnte er sich denken, das gilt schließlich bei allen Dingen und bei je-was? Außer bei ihm? Nein, nein, jetzt schmierte Drehdas Gusto aber Honig um den Mund. Aber gut, wenn dies ein Mann sagte, der wohl erfahrung in diesem Bereich hatte und sogar schon zwei Mal bei Null anfangen musste...etwas musste er ja wissen. Doch dann fiel von Drehdas ein Argument, dass eher...nicht so gut war. "Schau mal, wer ich geworden bin". Ja. Das...war nicht gerade das "Gelbe vom Ei". Wirklich nicht. So wie Drehdas wollte er auch definitiv nicht werden. Ein schrulliger Mann, der seinen Träumen noch im hohen Alter hinterher jagd und eben dieses nicht eingestehen will. Und eine derartige Karriere in der man sich die ganze Zeit nur gerade so über Wasser halten kann und auf der ganzen Welt vielleicht...drei Fans hat ist auch nicht das Wahre. Doch Drehdas sah diese Sache wirklich als Ansporn an. Gusto's Gesichtszüge waren sehr emotionslos, während Drehdas fast vor Enthusiasmus platzte.
Und schon ging es los, das wovor Gusto bei älteren Menschen immer etwas Angst hatte: Die Geschichten.
Dann legte der Ex-Schauspieler auch noch seinen Arm um ihn. Beide blickten Richtung Meer, als Drehdas seinen Arm ausstreckte. Leicht verdutzt und peinlich berührt wandte sich Gustos Blick zu Drehdas, welcher aber gerade dabei war sich in Ekstase zu reden.
Und da kam auch schon die erste Lüge angeflogen: "und das ist noch überhaupt GAR nicht lange her". Was dieser Kerl doch für ein grandioser Schwindler war. Aber gut, wer war Gusto schon andere wegen dem Lügen zu verurteilen, er war doch selbst alles andere als besser. Doch nun lauschte er wieder den Worten Drehdas'.
Er fing also in der Schauspielschule an? Naja gut, das tat wohl jeder angehende Schauspieler.
Und in Pokéwood wollten sie sein Talent nicht anerkennen. ...Sein was?
Gusto musste kurz über seinen eigenen Witz schmunzeln, was nach außen hin wohl so aussah, als würde er Drehdas' Geschichte interessant finden, da dieser einfach weitersprach.
Und er wurde schlecht bezahlt. Klang nicht gerade so, als würde das Schauspielerdarsein wirklich schön sein. Und dann verlor er auch noch seine Lebensgefährtin. Also...traurig war das schon irgendwie...aber Gusto durfte natürlich nicht zeigen, dass ihn die Geschichte rührte und riss sich zusammen. Ohnehin war dies auch eher etwas, was gegen die ganze Geschichte sprach. Doch offenbar war das nicht genug! Drehdas berichtete davon, wie seine Lebensumstände waren. Jeder Tellerwäscher hatte es ja besser als er. Und jeder Tellerwäscher hatte mehr Aufstiegsmöglichkeiten. Gusto stand der Schock förmlich ins Gesicht geschrieben. Sich in der Gosse an einem Feuerchen wärmen war dann ja wohl wirklich nicht sein Traum.
Plötzlich sprang der komische Zeitgenosse an seiner Seite jedoch vor ihn und streckte seine Arme entgegen dem Himmel. Gusto wusste gar nicht so recht, wie er mit der Situation umgehen sollte.
"Plot...twist...?"
Im nächsten Moment erzählte Drehdas wohl vom seinem Aufstieg als Schauspieler, durch einen "weisen Mann". Vielleicht hatte dieser "weise Mann" auch eher Tomaten auf den Augen, wenn er diesem Kerl wirklich Lohn in Höhe vo-Moment was? Mindestlohn?! Gusto konnte seinen Ohren kaum trauen. Was war Schauspieler nur für ein grotten schlechter Beruf? Nehmen den etwa nur Idioten an? Kurz erkannte er nochmal, was für eine Gestalt da gerade vor ihm posierte.
...Frage zurückgezogen.
Seinen Traum erfüllt...ein komischer Kauz war das da. Aber wieso erzählte er ihm das alles? Wollte er etwa...!! Nun fiel der Groschen! Dieser Kerl wollte ihn nach Pokéwood bekommen!
Nicht mit mir! Der Kerl schleppt mit nicht in die Einall-Region! Dahin bringen mich keine zehn Gallopa!
Auf Gusto's Blick war jedoch aufgrund der Geschichten leicht verstört, um seine eigentliche Region zu verstecken, setzte er kurzerhand ein fettes, falsches Grinsen auf.
"Das äh...klingt ja toll!", log er dreißt, während er sich im Hinterkopf überlegt, wie er sich nun am besten aus der Affäre ziehen konnte.
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Beitrag von GastFr Aug 28, 2015 6:02 pm

Gusto schien wohl zurecht mit dieser ganzen Situation ein klein wenig überfordert. Drehdas war ja auch ein recht... Naja. Exzentrischer Zeitgenosse. Seine Art Geschichten zu erzählen mag etwas komisch herüberkommen und seine Art zu argumentieren recht ineffizient sein. Drehdas war während seiner Rede aber so in genau diese vertieft, dass er nicht bemerkte, wie abschreckend das alles jetzt wohl auf den armen Gusto wirken musste. Für ihn war diese Argumentation von vorne bis hinten durch und durch schlüssig und unumstößlich. Und natürlich wollte er auch noch einen drauflegen, um den Fisch ganz sicher am Haken zu haben, auch wenn das überaus falsche Grinsen, welches Drehdas selbstverständlich für echt hielt, ebenso wie die Lüge, dass das für Gusto alles toll klingen würde, dem Regisseur signalisierten, dass der Fisch wohl bereits sicher am Haken war.
"Aber warte, das beste kommt ja noch!", warf Drehdas dann noch freudestrahlend ein. Der Finishing-Move.
Drehdas stellte sich breitbeinig vor ihn, die Arme weit ausgebreitet, ein Grinsen über beide Ohren im Gesicht. Er hatte diesen talentierten Newcomer ja SOWAS von sicher dabei...! "Weißt du, Jungspund...", begann Drehdas, den Angesprochenen mit einem beinahe auf furchteinflößende Art und Weise begeisterten Blick fixierend, während Picasso immer noch jeden Gesichtsausdruck und jede einzelne seiner Bewegungen nachahmte, ohne dass sein Trainer es bemerkte, "Das Dasein als Schauspieler ist noch besser als das als Regisseur, keine Frage! Ich habe ja auch nur gewechselt, um.. naja..." Erneut folgte eine kurze Pause, in der Drehdas sich verlegen am Hinterkopf kratzte. Es war nicht einmal sein Problem, dass er jetzt sein Gegenüber anlügen würde ohne rot zu werden, nein, er würde obendrein noch sein Alter eingestehen. Eine sehr unschöne Situation. "...um... den jüngeren Nachwuchstalenten den Vortritt zu lassen. Auch wenn ich angefleht wurde, nicht hinter die Kamera zu gehen, fand ich, dass es an der Zeit war, das Spotlight den Jungspunden zu überlassen. Und genau HIER kommst du ins Spiel." Er sah ihn nun wieder grinsend an, lehnte sich etwas vorwärts, nahm die Arme inzwischen natürlich wieder runter und legte einen davon Gusto auf die Schulter. "Du kannst genauso ein toller Schauspieler werden wie ich! Und wenn es dir hilft daran zu glauben, vielleicht ja sogar besser als ich!" Mehr als daran glauben war doch sicherlich nicht möglich, nein. Wie sollte auch jemand kommen, der mehr Talent hatte als er? Allein schon fast so viel reichte ja schon für einen weltberühmten Superstar aus! Hach ja... Drehdas wurde wirklich nie müde darin, sich im Bezug auf seine Karriere selbst etwas vorzuspielen. "Wir von Pokéwood suchen junge Talente wie dich. Für so einen Job als Comedian/Stuntman/Wasuachimmer wärst du doch super geschaffen, das weiß ich! Und..." Als nächstes lehnte Drehdas sich Gusto entgegen, kam etwas näher, setzte eine verschmitzte Miene auf und murmelte ihm den Rest des angefangenen Satzes zu: "...ich kann noch nichts fest versprechen, aber es besteht sogar die Chance, dass du einmal mehr verdienst als ich! Na, wie klingt das?" Machen wir uns nichts vor. Niemand, aber auch wirklich niemand, nicht mal die neuesten Neulinge bei den Schauspielern, verdiente in seinem Job so wenig wie Drehdas.
Nun ging er wieder ein wenig auf Abstand und setzte wieder sein breites Dauergrinsen auf, das seine Gesichtsmuskeln aufs Extremste strapazierte. Hoffentlich hatte er Gusto bald am Haken und konnte es absetzen, das war ja mal einfach fürchterlich anstrengend.
"Und dort hinten ist es einfach super, du wirst es lieben! Dein Manager wird dich sogar viel weniger als sonst anschreien, wenn du einen Kassenschlager in die Kinos bringst!" Wie schade, dass Drehdas nicht wusste, wie sich exakt das anfühlte. "Und die Kollegen, die dich und deine Art mögen oder dich akzeptieren, kannst du sogar fragen, ob die dir morgens deinen Kaffee bringen, ohne dass sie dir direkt mehrmals reinspucken!" Drehdas ließ es diesmal sein, sich aus Verlegenheit am Hinterkopf zu kratzen. Noch nie war ihm sowas passiert, neheheeein!
Nun sanken Drehdas' Arme ein wenig. Und das zum Teil geplant, zum Teil, weil sie ihm von seiner übertriebenen Gestik weh taten. "Hach ja, es ist einfach schwer zu beschreiben, wie traumhaft sich der Alltag dort gestaltet. Ich bin sicher, du kannst es kaum noch abwarten, mich zu den Filmstudios zu begleiten, nicht wahr? Aber warte, hör dir das noch an!" Nun war eine Hand in die Hüfte gestemmt, die andere hielt den Zeigefinger nach oben, um seine Aussage zu untermauern. "Wenn du es schaffst so atemberaubend zu sein, dass du mehr Fans hast als Menschen, die dich in Zeitungen in Filmkritiken anprangern, besteht die Chance, dass du dein Haus NICHT in Toilettenpapier eingewickelt vorfindest!" Drehdas hätte es auf die Bibel geschworen, dass es ihm nicht aufgefallen war, aber seine Argumente waren eher nicht das Gelbe vom Ei.
Nun hatte er seine ewig lange Rede abgeschlossen und fixierte Gusto mit einem selbstsicheren Blick. "Aber gut, ich will dir mal noch nicht allzu viel verraten und auch nicht allzu viel Zeit mit Reden verbringen. Ich frage dich nun einfach, Gusto, Min Jung, willst du mit mir mit nach Pokéwood kommen?" Bäm. Volle Überzeugungsarbeit geleistet. Jetzt könnte doch gar nichts anderes als ein 'Ja' kommen, oder nicht?
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Beitrag von GastSa Sep 05, 2015 2:46 am

Gustos Blick wurde immer verstörter. Drehdas wollte ihm nun "das beste" verraten. Darauf konnte Gusto eigentlich gut verzichten. Der Regisseur begann sich vor ihm scheinbar in Position zu bringen. Oder sowas ähnliches. Ob sich ein alter Mann derartig bewegen sollte? Naja, war ja seine Entscheidung.
Ich hab irgendwie...'n ganz mieses Gefühl..., dachte sich Gusto, während er sein Gegenüber skeptisch ansah.
Nun wurde er auch noch geradezu schockierend genau von Drehdas angestarrt, langsam wurde die Sache unheimlich.
Was wollte er ihm denn nun sagen? Und sein Farbeagle, welches offenbar auf den Namen "Picasso" hörte, wie Gusto vorhin kurz vernahm, imitierte ihn perfekt. Vielleicht sollte es eine Karriere als Pantomime in Erwägung ziehen. Allerdings starrte es Gusto nun mit dem selben Blick an wie sein heißblütiger Trainer.
Dieser Kerl versuchte ihm wohl zwanghaft das Schauspieldarsein schmackhaft zu machen. Und er hat es aufgegeben weil...ihn niemand mehr haben wollte?
Nunja, ihm jetzt ins Wort zu fallen wäre vielleicht etwas unhöflich. Und schon Mama hat immer gesagt:
"Unterbrich nie einen Verrückten, der dir 'ne Menge Kohle verschaffen will!"
Mama war eine schlaue Frau. Trotzdem konnte sie nicht kochen, was man essen konnte ohne zuvor die Lebensmittelbehörde einzuschalten. Und überhaupt schien die Bezahlung ohnehin alles andere als "fürstlich" zu sein.
Derweil hörte sich Gusto leicht abwesend die etwas fadenscheinige Erklärung von Drehdas über die Beendigung seiner Schauspielkarriere an und wie er jüngeren Generationen Platz schaffen will und sie in das Rampenlicht lässt. Wäre ja ganz nett...wäre nicht alles gelogen.
Gustos Blick wirkte in der Zeit von Drehdas' Erklärung durchgehend skeptisch und leicht genervt, doch plötzlich ging es wieder um ihn selbst.
Wie war das?
Gusto blickte auf seine Schulter, als An Drehdas seine Hand auf dieser ablegte.
Wieso...lässt dieses miese Gefühl nur nicht nach...?
Dann kam ein Argument mit dem Gusto nun wirklich nicht gerechnet hatte. Ein genauso guter Schauspieler werden wie der schrullige Kerl da vor ihm?
Also das war wirklich nicht was er sich erträumte!
Wie bitte? Sogar besser als er?!
Ist das wirklich so...realistisch? Ein Kindergartenkind hatte mehr schauspielerisches Talent als dieser Spinatkopf! Also das war nun wirklich keine schwere Aufgabe!
Er war also auf der Suche nach einem Talent. Und wollte gerade ihn zu einem Comedian/Stuntman/Wasauchimmer machen.
Gusto fühlte sich zwar in gewisser weise geschmeichelt doch...war das nicht wirklich sein Lebenstraum. Vor allem nicht bei derartig schlechten Aussichten!
Der junge Züchter bekam selbstverständlich mit, wie sich Drehdas ihm näherte und ihm etwas in sein Ohr flüsterte.
Sogar mehr verdienen als er...
"...Soll das 'n Scherz sein?"
Das kann er doch wohl nicht ernst meinen! Jeder Tafelabwischer in der Trainerschule verdient wohl mehr als dieser Möchtegern-Schauspieler/-Regisseur!
"...Wie das Klingt...na, fast zu wahr um schön zu sein."
Nun nahm der kauzige Kerl etwas Abstand von Gusto und blickte ihn mit einem angsteinflößenden Lächeln an. Hat dieser Kerl im Lotto gewonnen oder versucht er seine Magenbeschwerden zu verstecken? Und jetzt erzählte was von...Managern die einen...weniger als sonst...anschreien? Ach, komm schon! Das konnte doch nicht sein ernst sein!
"Moment, Moment, Moment! In den Kaffee spucken?!", sagte Gusto schnell, als Drehdas' "überzeugende Worte" geradezu an ihm vorbeiflogen.
"Okay, langsam wird das echt lächerlich..."
Gustos Zwischenrufen in Mitten seiner Schmackhaftmachung liesen den Regisseur scheinbar total kalt in seinem Redeschwall.
Nun erzählte er was von "traumhaft". Naja, das war nicht das Wort, dass Gusto dazu einfällt. Er könnte nun vielleicht etwas mehr sagen...aber die Worte, die ihm dazu einfielen waren definitiv nicht nett. Wenn er die veröffentlichen wurden...dann würde diese Wortwahl wohl überhaupt nur für Ohren von Personen geeignet sein, die mindestens das 16. Lebensjahr erreicht hätten. Aber vergessen wir mal die Wortwahl, was Drehdas da von sich gab war viel zu...ja auf eine gewisse weise wohl zu interessant um wegzuhören. Und es kommt noch mehr?!
"Nein, bitte! Das war genug! Ich muss wirklich nichts mehr hören!", schrie Gusto fast schon leise um den Stress zum Ausdruck zu bringen, der sich gerade in ihm ansammelte.
Moment, mehr Fans als Leute die einen anprangern? Kein Wunder hatte Drehdas das nie hinbekommen! Die Zahl der Leute die ihn anprangerten war wohl...sieben Mal so groß wie seine eigentliche Fangemeinde.
"Das Haus nicht in Toilettenpapier eingewickelt aufzufinden ist für dich also ein Erfolgserlebtnis?!"
Gusto konnte gar nicht fassen, was ihm der Kerl da erzähle. Wirklich verrückt.
Und nun kam sie. Die alles entscheidende Frage. Und Gusto wusste schon, wie er darauf antworten würde.
"Nein! Nein! Definitiv nicht! Ich geh' sogar in deinen nächsten Film, wenn du mich damit in Frieden lässt!", schrie er panisch mit aufgerissenen Augen.
War es denn zu glauben?
"Sowas nennst du Argumentation?!"
Gusto griff sich mit einer Hand an seine Stirn. Vollkommen fertig mit den Nerven, nachdem was er da gerade mit anhören musste. Sein Blick wanderte langsam zu Drehdas, während ihm der Schweiß auf der Stirn stand, so sehr hatte ihn die Argumentation des Ex-Schauspielers runtergezogen.
"Ich...ich dachte ihr Typen verdient mehrere Millionen im Jahr?! Wo zum viereckigen Owei verschwindet euer ganzes Geld hin?! Wirfst du dein erspartes in einen Wunschbrunnen und wünscht dir mehr Geld, dass du dann ohnehin nicht bekommst?!
Gustos Blick war starr auf Drehdas gerichtet, als er ihn an seinem Anzug packte und ihn direkt ansah.
"Niemals bringst du mich in dieses Loch von Pokéwood! Davor kämpfe ich mit verbundenen Augen...
Gusto hielt sich hierbei die Augen mit seiner linken Hand zu, nachdem er seinen Griff von Drehdas löste.
...auf einem Bein...
Gusto hob nach dieser Aussage sein linkes Bein an und hopste etwas auf seinem rechten herum.
...und mit den Händen auf dem Rücken...
Seine rechte Hand streckte er nun auf seinen Rücken um für Drehdas die Metapher so deutlich wie möglich zu machen.
gegen ein Machomei im Ringkampf! Und es ist sehr wahrscheinlich, dass ich danach im Krankenhaus liege!
Kaum hatte Gusto seine Emotionen raus gelassen, so verlor er beim Hüpfen seinen Gleichgewichtssinn und fiel auf seinen Rücken. Nur ein kurzer, schwacher Laut entwich ihm hierbei, der jedoch von dem dumpfen Geräusch als er auf dem Boden aufschlug überdeckt wurde.
Jedoch spürte er den Schmerz praktisch gar nicht. So oft wie er soetwas schon einstecken musste. Kurzerhand sprang er förmlich auf um Drehdas weiter seine Meinung nahe zu legen.
"Und dir würde ich das gleiche vorschlagen! Wieso arbeitest du überhaupt da, wenn fast alle Dinge mit denen du konfrontiert wirst nicht sehr viel ruhmreicher als Fukanohaufen sind? Das ist doch unlogisch!"
Gusto wunderte er wirklich wie jemand sein ganzes Leben unter solchen Umständen leben konnte und ob er wirklich blind war im Anblick dieser..."Karriereleiter"?
Gusto drehte seinen Kopf entgeistert zur Seite und sah dann wieder fixiert zu Drehdas.
...Woher bekommst du überhaupt dein Essen...?
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Beitrag von GastSa Sep 05, 2015 10:35 pm

Okay, okay... Scheinbar hatte Drehdas den Newcomer doch nicht so sicher am Haken, wie er anfangs dachte. Wie es aussah, war die Argumentation des heißblütigen Regisseurs wohl doch nicht so effektiv und ließ das ganze eher abschreckend als vielversprechend auf das junge Nachwuchstalent wirken. Er bat es dem älteren Herrn sogar an, in seinen nächsten Film zu gehen, sollte er ihn endlich damit in Ruhe lassen, ihn zwanghaft nach Pokéwood holen zu wollen. Zugegeben, Drehdas war für jeden weiteren Zuschauer heilfroh, der ein wenig Leben in den Kinosaal brachte, er erwartete sich jedoch etwas mehr von dem Ergebnis seiner intensiven Argumentation. Scheinbar fand der Jungspund diese Argumente nämlich alles andere als überzeugend. Da warf er doch eine recht interessante Frage auf, wo denn das ganze Geld, diese ganzen Millionen Pokédollar, die Pokéwood verdiente, hin flossen. Nun, die Antwort war ganz rational gesehen einfach. Für den Regisseur hingegen war es nicht so leicht, sich das ganze einzugestehen. Das Geld ging an die guten Schauspieler und Regisseure. Nicht, dass Drehdas den anderen den Erfolg nicht gönnte, nur zeigte ihm die Tatsache, dass die anderen mehr bekamen als er, doch immer wieder, dass der Regisseur doch nicht so gut war wie er es immer von sich behauptete. Zumindest war er absolut nicht jedermanns Geschmack. Wenn man nicht gerade Trashiges mochte...
"Ohoho, mein Junge, so schlecht verdiene ich nicht. Ich sprach nicht vom allgemeinen Mindestlohn, sondern von dem geringsten Lohn, den man in dem kunterbunten Filmgeschäft so erhalten kann. Meinst du, ich wäre sonst so stilvoll gekleidet, wenn ich ins Hungertuch beißen müsste?" Und damit log er nicht, Drehdas verdiente wirklich gar nicht mal so schlecht, man kam ganz gut damit aus. Und so hatte er so gesehen auch schon alles, was er brauchte, um glücklich zu sein. Seinen Traumberuf und einen mehr als ausreichenden Lohn. Auffällig war an Drehdas' Satz vielleicht aber eher, dass er zwei Sprichwörter miteinander vertauschte: 'Ins Gras beißen' und 'Am Hungertuch nagen'. Ja, Sprichwörter waren nicht gerade seine Stärke. Immer warf er sie durcheinander.
Dann machte der Jungspund noch einmal mehr als deutlich, wie ungern er doch mit nach Pokéwood kommen wollte. Lieber würde er auf einem Bein mit verbundenen Augen gegen ein Machomei kämpfen, so ist das also? "Du hast aber eine lebhafte Fantasie, Min Jung. Sicher, dass du diese Kreativität nicht ausleben willst?" Naja, einen letzten Versuch war es ja wert, irgendwie noch überzeugend zu wirken. Eine lebhafte Fantasie hatte er nichtsdestotrotz. Vielleicht eignete er sich ja sogar eher als ein Drehbuchautor! Drehdas und er könnten dann ja sogar zusammenarbeiten? Das wäre doch traumhaft, nicht wahr?
Langsam begann er dann aber doch, den alten Mann ein wenig zu frustrieren. Wenn er nicht mitkommen wollte, um sein Talent zu verwirklichen, schön. Aber dann unter die Gürtellinie zu gehen nach solch einem nett gemeinten Angebot war für den Regisseur, da dieser es zumindest gerade so sah, war dann doch zu viel. Aber gut, sei es drum. Er wollte sich nicht groß darüber aufregen, es sollte vermutlich nicht einmal beleidigend gemeint sein. "Nicht ruhmreicher als ein Fukanohaufen? Ich bin berühmt, Min Jung, lebe meinen Traum und kann von meinem Traum leben! Was will jemand in meinem doch leicht fortgeschrittenen Alter denn mehr?", warf Drehdas letztendlich ein. Wahrscheinlich ging Gusto davon aus, dass Drehdas wahrlich den festgelegten Mindestlohn meinte. Gut, zu seiner Verteidigung, die Formulierung des Regisseurs ließ auch darauf schließen. Gut, das mit dem Toilettenpapier und der Spucke im Kaffee war ihm auch nur als Neuling passiert, inzwischen gab es doch sowas wie Leute mit Respekt bei Pokéwood, sodass sowas so gut wie gar nicht mehr vorkam. Zum Glück. Aber auch nur fast nicht mehr, genau wissen konnte man es nie. Im Nachhinein musste Drehdas dann doch zugeben, dass seine Argumentation, obgleich sie gut gemeint und optimistisch formuliert war, nicht unbedingt die allerstärkste war. So hatte sich der Regisseur ein neues Talent wohl selbst verspielt. Ein Saboteur an sich selbst. Oh! Das brachte ihn dann auch schon gleich auf eine Idee für ein neues Drehbuch! Das, weswegen er eigentlich auch herkam. Nun wandte er sich wieder Gusto zu. "Nun, Min Jung, so übel ist es nicht. Man kommt gut über die Runden, auch wenn man nicht so ein Naturtalent ist wie ich. Und du scheinst ein genauso großes zu sein. Tja, bedauerlich, dass du offenbar nicht willst, es hätte wirklich noch viel aus so einem talentierten Jungspund wie dir werden können..." Dabei machte Drehdas ein ziemlich ernstes Gesicht, verschränkte die Arme hinter dem Rücken und senkte seinen Blick. Ohne es bewusst zu tun, wandte Drehdas wohl eine Art Umkehr-Psychologie an. Ob da noch irgendwas zu retten war, war natürlich die andere Sache. Wahrscheinlich eher nicht. Ganz akzeptieren wollte er es aber noch nicht, dass das Angebot abgelehnt wurde. Irgendetwas musste er doch tun können, um Gusto auf den rechten Weg bringen zu können...!
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Beitrag von GastMi Sep 23, 2015 9:39 pm

Gusto kratzte sich verlegen an seinem Hinterkopf, als er sehen musste, wie Drehdas ihm seine Trauer erklärte. Irgendwie tat es ihm nun schon fast leid. Sein Blick wandte sich kurz zu dem Farbeagel seines Gesprächpartners, als wollte er von diesem eine Antwort bekommen, was er nun tun sollte. Doch dieses war auch keine wirkliche Hilfe. Daraufhin wandte sein Blick auf verschiedene Dinge in seinem Umfeld, während er mit Drehdas sprach.
"Nichts für ungut...ihre Bemühungen in allen Ehren, aber...ich weiß nicht, ob das wirklich so eine gute Idee ist..."
Sein Blick fiel danach auf einen Mann, der einer jungen Frau mit ihrer Tasche half. Gusto wusste nicht ganz, was in ihn gefahren ist, doch im nächsten Moment stellte er sich in der "Rolle" des Mannes vor, wie er da die Tasche der Frau trug.
"Es ist doch eher unwahrscheinlich, dass ich..."
Er blinzelte zwei Mal stärker um sich seinen Gedanken wieder klar zu werden. Bereits leicht verwundert über die Situation. Doch bevor er sich wieder voll auf Drehdas konzentrieren konnte, sah er einen Kapitän, der mit einem Wingull auf seinen Schultern auf das Meer starrte. Scheinbar vollkommen in seinem Element. Er konnte nicht anders und stellte sich auch hier seine Wenigkeit in der Rolle des Kapitäns vor.
Na dann wollen wir mal Segel setzen, ihr lausigen Landratten!
Schnell schüttelte er seinen Kopf um zu verhindern, dass er weiter an etwas derartiges dachte. Ohnehin...war der Spruch mit den Landratten doch eher etwas...piratenmäßig. Wirklich passend zu einem Kreuzfahrtskapitän war das nicht.
Aber genug mit den Gedankenspielen!
Er sah zurück zu dem Regisseur mit den auffallend grünen Haaren.
"...ich für sowas überhaupt geeignet bin. Vielleicht hab ich Talent...aber..."
Er konnte den Satz nicht mal zu Ende bringen, als sein Blick auf eine alte Dame fiel, die offenbar gerade Geld mit...Breakdancing verdiente. Wirklich beeindruckend. In einem solchen Alter noch so fit zu sein.
Dann sprach er weiter, ohne seinen Kopf wieder zu Drehdas zu drehen.
"Aber...das ganze ist nicht meine Welt."
Nun sah er Drehdas gezielt an.
"Ich bin Pokémonzüchter von Herzen. Und meine "Bestimmung" gebe ich nicht so einfach auf, tut mir wirklich leid Sie enttäuschen zu müssen. Aber meine Entscheidung steht fest."
Ein leichtes Grinsen spiegelte sich nun auf Gustos Gesicht wieder, während sich seine Augen schlossen. Freundlich sah er Drehdas an, mit dem Glauben, dass dieser ihn versteht. Er war ja eigentlich ein ganz netter Zeitgenosse. Vielleicht etwas schrullig. Aber wer ist heut zu Tage denn schon normal?
Der junge Pokémon Züchter sah seinen Gesprächspartner nun wieder normal an.
"Ich habe eigentlich großen Respekt vor dem was ihr Regisseure tut. Nur ist das nicht meine Liga. Ich arbeite viel zu gern mit Pokémon zusammen, als dass ich meine "Berufung" ablegen würde. Ich bin zuversichtlich, dass Ihr das versteht, da euer Farbeagle ja offensichtlich auch eine gute Erziehung genossen hat."
Mit diesen Worten richtete er den Rucksack auf seinem Rücken, welche mit allerlei notwendigen Dingen für eine lange Reise gefüllt war. Bald wollte er seine Weg durch die Yohto Region in Angriff nehmen.
"Aber eine Frage habe ich noch..."
Gusto blickte Drehdas ernst an. Es sah wirklich so aus, als wäre er zu einer weltbewegenden Erkenntnis gekommen.
"...die Breakdance-Oma hat's doch echt drauf, oder?"
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Beitrag von GastDi Sep 29, 2015 4:00 pm

Na, diese Absage kam doch wirklich mehr als unsicher rüber. War er sich überhaupt sicher, dass er es nicht wollte oder zwang er sich selbst dazu, nein zu sagen? Es schien Gusto alles andere als leicht zu fallen, Drehdas ins Gesicht zu sagen, dass das ganze nichts für ihn war. Zudem schien er immer wieder abzuschweifen und sich von den Dingen rundherum ablenken zu lassen. Na wenn das mal nicht verdächtig wirkte. Was er dann jedoch über sein Dasein als Züchter sagte, wirkte durch und durch ehrlich. Scheinbar mochte er seinen Job wirklich ziemlich gern. Zwar sicherlich nicht so gern, wie Drehdas seinen hatte, aber...
Nun grinste er jedoch und meinte, wie sehr er doch die Arbeit Drehdas' bewundere. "Nun, ich würde lügen, würde ich sagen, dass ich es nicht oft zu hören bekomme, dass meine Arbeit geschätzt wird." Und mit diesem Satz log Drehdas sogar ein weiteres Mal. Man konnte bei ihm aber auch schon davon sprechen, dass er so sehr von sich überzeugt war, dass er sich das sogar schon so sehr selbst einredete, dass er es tatsächlich selbst glaubte. Ob es in so einem Fall denn noch wirklich flunkern war...? Und ja, wohl wahr, auch Picasso genoss eine gute Erziehung, denn so schrill die äußere Schale Drehdas' auch wirken mochte, er hatte doch einen weichen Kern. Seine Pokémon wurden wirklich immer ziemlich gut von ihm behandelt. "So schnell würde ich aber noch nicht das Korn in die Flinte stecken, Min Jung!", warf der Mann mittleren Alters dann aber ein. Ja, Sprichwörter waren noch immer nicht seine Stärke. "Du kannst doch..." Er breitete zwecks eines dramatischen Untertons die Arme aus und stellte sich breitbeinig direkt vor Gusto hin. "... ebenso gut auch beides tun!!" In seinem Gesicht war nun ein ziemlich breites Grinsen zu erkennen, mit dem er für eine Sekunde erwartungsvoll in Gustos Gesicht blickte, ehe er dann wieder etwas näher zu ihm trat und ihm wieder etwas leiser und geheimnisvoll mit vorgehaltener Hand zumurmelte: "Du kannst doch einen Züchter spielen... Und Pokémon sind beim Dreh mehr als nur erwünscht! Ja, Picasso und Squizzel konnten ihren Glanz auch bereits im Rampenlicht zeigen!" Nun nahm der Regisseur wieder einen weniger penetrant wirkenden Abstand zu dem Jungen an und grinste selbstsicher, während er mit erhobenem Finger und geschlossenen Augen meinte: "Die Zuschauer würden dich förmlich lieben!" Die Augen wieder geöffnet formte Drehdas mit seinen Fingern ein kleines Rechteck, durch welches er den Züchter betrachtete. "Jahaa, mein Junge, ich kann es schon genau vor mir sehen! Du würdest dich super vor den Kameras schlagen!" Nun stemmte er die Hände in die Hüfte und grinste über beide Ohren. "Naaa, Jungspund? Sag schon, was denkst du?" Also wenn jetzt noch etwas anderes als eine Zusage kam...
Oha, der Jungspund hatte also noch eine Frage. Bestimmt wollte er nun direkt schon wissen, welches Schiff sie nehmen mussten! Garantiert! Oh... Nein, er wollte scheinbar nur die Meinung des Regisseurs über die Breakdance-Oma hören. Moment einmal... Breakdance-Oma? Na das war doch... fantastisch! "Breakdance-Oma? Wo ist sie denn?", murmelte er, kurz bevor er sie dann auch erblickte. Ein wunderbarer Anblick! Ein regelrechter Anblick für die Götter! Und wie beweglich die in ihrem Alter noch war... Sensationell! "Weißt du was, Jungspund? Die nehmen wir beide gleich nach Pokéwood mit. Sie... 'hats drauf', wie die Jugend heutzutage sich wohl in diesem Falle artikulieren würde." Kurz blickte er Gusto unsicher an, weil Drehdas sich nicht so ganz sicher war, ob er das Wort im richtigen Zusammenhang benutzt hatte. Man war ja immer so alt, wie man sich fühlte. Und Drehdas als innerlicher 21-jähriger musste, was die Jugendsprache anging, doch immer auf dem neuesten Stand sein. Er wollte ja nicht ein... 'uncooler Opa' oder so werden, wenn die Bezeichnung richtig war. Wie auch immer. Die Frau war ein außergewöhnliches Talent, genau das, was das Fernsehen brauchte. Gleich zwei neue Talente auf einmal, heute war wohl Drehdas' Glückstag!
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Beitrag von GastMi Sep 30, 2015 6:32 pm

Somit hatte sich die Sache dann gegessen. Nach dieser Ansage konnte Drehdas ihn doch nicht weiter wollen. Offenbar hatte es der schrullige Regisseur mit den grünen Haaren es jetzt auch eingeseh-
Mo-Mo-Moment, was hatte er da vorhin gesagt? Beides? Das wäre doch eine Überlegung wert. Oder nicht...? Er stellte sich das mit den Pokémon vor. Und scheinbar durfte man das auch, es klang gerade so, als würde der etwas ältere Mann da aus eigener Erfahrung sprechen. Kurz warf Gusto einen Blick auf seine Jackentasche, in welche er den Pokéball seines Schlurps stecken, damit es nicht so auffällig an seinem Gürtel hielt. Es hätte ja sein können, dass es gestohlen wird...oder dass Gusto zu einem Kampf herausgefordert wird! Das wäre ja schrecklich, undenkbar. Aber ob er das wirklich mit seinem Schlurp tun konnte? Das einzige was es konnte war essen, schlafen und im Schlaf essen. Zugegeben, letzteres war irgendwie beeindruckend. Auch wenn es bereits versuchte Gustos Kopf zu essen. Vermutlich würde es sich einfach über das Büffet hinter der Bühne her machen, alles verputzen und anschließend noch auf dem Tisch schlafen. Und blöderweise...litt es genau wie sein Trainer an Lampenfieber. Aber irgendwie sollte auch dieses Problem zu lösen sein, sein Schlurp war schließlich in guter Form und hervorragend aufgezogen! Obwohl Gusto sonst keine wirkliche Lust auf Arbeit hatte. Momentchen mal..."Squizzel"...? Vermutlich ein weiteres Pokémon, es klang ja mal stark nach einem Eichhörnchen...und in diesem Fall konnte es sich nur um ein Pachirisu handeln. Zumindest fielen Gusto sonst auf Anhieb keine weiteren Pokémon dieser Kategorie ein. Drehdas musste wohl eine Vorliebe für Spitznamen besitzen. Naja, jedem das seine.
Das alles war aber noch lange kein Grund für den Mann in den besten Jahren herumzuhüpfen, als hätte er Turnübungen bei einem Spoink bekommen! Ein wirklich...schrulliger Kerl, der es wohl gern in Sachen Gestikulieren und Körperkontakt etwas übertrieb. Wahrscheinlich war es nur gut gemeint.
"Halt! Stopp, stopp, stopp. Es gibt da ein ganz entscheidendes Problem: Ich bin absichtlich nach Johto gereist, ich will hier Pokémon studieren. Und nur wegen einer Chance nehme ich mir nicht das nächstbeste Schiff und fahre in die Einall Region! Ohnehin...will ich das auch aus anderen Gründen nicht...", warf Gusto dem freundlichen Regisseur an den Kopf, als er dann auf eines der Schiffe und sein Gepäck blickte.
Das Schwanken der Schiffe war für ihn alles andere als einladend, er wirde schon vom bloßen Hinsehen wieder leicht bäulich und öffnete kränklich für ein kurzes Stöhnen seinen Mund, seine Seekrankheit meldete sich bereits wieder. Und zum anderen war da...sein Gepäck. Das Monstrum von Koffer, welches ihn fast erschlagen hatte und seine viel zu unpraktische Reisetasche, welche zur Hälfte unter dem Koffer begraben war. Wie er sie da raus bekam...darüber machte er sich später Gedanken. Schnell und kurz schüttelte er seinen Kopf um sich wieder zusammenreißen zu können, danach sah er wieder zu dem Ex-Schauspieler Drehdas.
Irgendwie wollte er sich diese Chance auch nicht entgehen lassen, was eher ungewöhnlich für den Jungen war, der es nach einem einmaligen Versuch aufgab beim Münzwurf "Kopf" zu bekommen. Denn...wer bekommt schon so eine Chance? Sicherlich nicht jeder. Und Drehdas würde sicher ein gutes Wort für ihn bei der ganzen..."Pokéwood-Gang" einlegen, wenn er das so sagen konnte. Aber er wollte auch noch nicht so einfach die Region aufgeben. Da kam ihm eine Idee, was sich an seinen Gesichtszügen ablesen lies.
"Hören Sie, es tut mir leid, aber ich werde wohl nicht mein "Leben" hier aufgeben, wenn es auch erst einige Minuten alt ist. Ich habe zu viel in die Wege geleitet um hier her zu kommen. Allerdings hätte ich eine Idee. Wenn ich diese Region vollständig erkundet habe, werde ich mich in die Einall Region begeben. Wenn ich dann in Pokéwood bin, werde ich mein Glück versuchen, in Ordnung? Dann können Sie einen Star aus mir machen.", schloss der Züchter mit den pinken Haaren seinen Satz ab und grinste breit, während er seine Augen zugekniffen hatte.
Und dann verdien' ich Kohle bis zum Geht-nicht-mehr, hahahaa! Das wird ein Leben!
Und da meldete sich Gusto's Ego auch schon etwas zu Wort, da man selbst dem scheinbaren "ewigen Pessimisten" Honig um's Maul schmieren, sodass er eingebildet wird. Aber gut...ein wenig Arroganz ist ja nichts schlimmes. Nur kommt bekanntlich Hochmut vor dem letztendlichen Fall.
In der Zwischenzeit hatte Drehdas offenbar die Breakdance-Oma "ausgecheckt". Sagte man das so? "Ausgecheckt"? Naja, was solls, interessiert ohnehin niemanden!
"Ja, sie ist wirklich beeindruckend für ihr Alter. Meine Oma sitzt den ganzen Tag nur in ihrem Schaukelstuhl und strickt den ganzen Sommer Dinge, die man dann im Winter tragen kann. Oder eher "muss". Wenn man sich weigert, dann bekommt man an Festtagen kein Essen von ihr. Und so schrecklich ihre gestrickten Dinge auch aussehen, kochen und backen kann die Frau wie keine andere."
...Moment. Was hatte Drehdas da gerade gesagt? Er wollte sie mitnehmen?! Ehm...naja gut...er war immerhin der "Talentscout". Aber untalentiert war sie ja nicht.
Dann sah Drehdas Gusto an, die fragende Art in seinem Blick war dessen geschultem Auge nicht entgangen. Er wollte wohl wissen, ob sein Ausdruck richtig, oder eher, im richtigen Zusammenhang war. Um den älteren Mann nicht so "alt aussehen zu lassen", so wirkte er auf manche wohl gerade, entgegnete er dem Monokelträger mit grünem Haar ein leichtes, skeptisches und zugleich vorsichtiges Nicken. Hiermit wollte er Drehdas klar machen, dass er sich nicht geirrt hatte. Hoffentlich war dies zufriedenstellend für den 49-jährigen.
"Sie wollen sie fragen...? Okay, aber...erstmal diese Sache. Wäre das für Sie in Ordnung? Ich denke, dass das uns beide zufrieden stellen dürfte. Sie bekommen ihr Talent und ich kann noch mein normales Leben genießen."
Sprach Gusto mit ruhiger Stimme und einem ebenso ruhigen Gesichtsausdruck, wie er es häufig tat. Wenn er nicht gerade damit beschäftigt war sich von seinen Emotionen (meist Angst oder Wut) hinreißen zu lassen und sich diese auch in seiner Stimme und seiner Mimik ausdrückten.
"Und wenn wir schon dabei sind...könnte ich Sie denn auch duzen. Mir wird diese "Siezerei" langsam unangenehm. So viel Förmlichkeit ist wohl nicht mehr angebracht oder was denken Sie?"
Sie sprachen jetzt schon lange genug über größere Wege und Erlebnisse aus der Vergangenheit der jeweils anderen Person, da war das sicherlich nicht verkehrt.
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Beitrag von GastMi Okt 14, 2015 1:18 pm

Er war absichtlich nach Johto gereist, weil er dort Pokémon erforschen wollte? Und er wollte nicht nach Einall fahren? Aber... er war doch ein Einall! Was genau versuchte der Jungspund, dem Regisseur zu sagen? Ahhh, jetzt verstand er es! Der Junge begann zu schauspielern! Und das sogar ziemlich gut, das musste man dem Jungspund jedenfalls lassen! Fast hätte er den alten Drehdas reingelegt, haha! Aber so schnell nicht! Er spielte offensichtlich einen Pokémon-Forscher, der nach Johto kam, um dort Pokémon zu studieren und der vollkommen abgeneigt davon war nach Einall zu kommen. Hm, gut gespielt, Gusto, gut gespielt! Das war so überzeugend, was der Jungspund da ablieferte, dass Drehdas es ihm tatsächlich fast abgekauft hätte, dass der Kerl glaubte, er sei in Johto! Der Regisseur konnte nicht anders als zu lachen, ehe er dem Jungspund dann weiterhin zuhörte, der eben eh eine kurze Redepause eingelegt hatte.
Wow, er war ja wirklich total in seiner Rolle drin, an ihm ging wohl ein großartiger Darsteller verloren. Man glaubte ihm einfach jedes Wort, als würde er das hier wirklich für Johto halten! Großartig, ganz großes Kino! Der ehemalige Schauspieler war durch und durch begeistert, so faltete er entzückt die Hände unter seinem Kinn zusammen und sah Gusto dabei zu, wie er vollends in seine Rolle eintauchte. Weswegen nur sagte er es dem guten Mann während dem Schauspielern, dass er nicht schauspielern wollte? Ahhh, er wollte also erst einmal "diese Region erkunden", bevor er seine Schauspielkarriere, die unter allen Umständen erfolgreich sein würde, begann. Tja, da konnte man eben nichts machen. So ein Pech aber auch. Mit einem Mal ertappte sich Drehdas bei der Gestik, die er eben während Gustos Rede nach außen hin zeigte, und ließ dann beschämt die Hände fallen. Ups. Nun sollte er auch mal langsam etwas dazu sagen, bevor man ihn noch schief ansah. So fing er sich wieder und lehnte sich mit dem Oberkörper Richtung Gusto und murmelte ihm den folgenden Satz hinter hervorgehaltener Hand zu, als würde die nachfolgende Aussage strikte Geheimhaltung von Gusto erfordern. "Okay, Min Jung, ich verstehe schon.", meinte der ältere Herr und zwinkerte dem Jungspund so auffällig zu, wie es nur ging. "Ich wünsche dir stets Frohmut und Glück auf deiner ''Reise' durch 'Johto'... Dein Ausnahmetalent kannst du auch noch später ausschöpfen, Min Jung. Geh deinen Weg.", meinte der Regisseur dann freundlich, wobei er die Wörter 'Johto' und 'Reise' besonders betonte und dabei mit seinen Händen Gänsefüßchen gestikulierte. Unterstehen würde der Herr sich und die Rolle, in der Gusto war, aufzudecken. Er selbst konnte doch mindestens ebenso gut schauspielern und das würde er ihm nun beweisen!

Beruhigt atmete Drehdas auf, als der Jungspund ihm ganz unauffällig zunickte, als der ältere Herr diesen neumodischen Begriff in den Mund nahm. Gewissermaßen fühlte er sich jetzt 'cool', oder wie auch immer die Kids heutzutage das sagten. Schon witzige Begriffe, die die jungen Menschen sich ausdachten. Diese Kreativität war doch auch eine Qualität für gute Schauspieler. Schade, dass sich nicht noch mehr junge Leute dem Film-Business widmeten, es war eine regelrechte Verschwendung ihres Talents, wie sie da standen am Straßenrand mit ihren neumodischen Walkmen und keinen Gedanken an ihre spätere Laufbahn verschwendeten... Die Kinder verblödeten an solchen Dingern doch regelrecht! Aaaaaber er schweifte ab.
Lächelnd hörte der Regisseur Gusto zu, als dieser von seiner Großmutter erzählte. Liebe zu der Familie, wie schön. Immer schön zu hören, wenn jemand seine Großmutter gern hatte und- Moment, was war das? Sie konnte kochen und backen wie keine andere? "Jungspund.", begann der ältere Herr grinsend. "Mal so unter uns zwei Gentlemen und rein aus Interesse... Welchen Beziehungsstatus besitzt deine Großmutter?", erkundigte sich der ältere Regisseur bei dem Jungen. Die Frage kam aber wirklich mehr aus Interesse, auf Fernbeziehungen oder dergleichen ließ der Herr sich doch nicht ein, nein. Aber zugegeben, Frauen, die gut kochen und backen konnten, waren stets Gold wert. "Natürlich, lass uns da das unformellere 'Du' wählen." Tatsächlich war der ältere Herr zwar ein Freund von Formalitäten, hatte allerdings dennoch absolut nichts dagegen, mit einer Person, die er gerade erst kennengelernt hatte, per 'Du' zu verkehren. Das war für ihn das normalste der Welt.
Noch etwas vergessen? Ach ja, richtig. Drehdas wollte die ältere Dame ja noch für Pokéwood rekrutieren. Daran wollte er sich auch gleich mal ran machen. "Ich bin jeden Moment zurück, Min Jung.", meinte Drehdas, als er sich langsam der Breakdance-Oma oder besser gesagt der Flut an Menschen, die sich um sie herum versammelten, näherte. So kämpfte er sich durch erwähnte Fluten durch und trat näher an die Oma heran, um sie von Nahem zu bewundern und sie, sobald sie fertig wurde, mit nach Pokéwood zu nehmen. Welchen Beziehungsstatus diese gute Frau wohl hatte...? Doch bevor er nur daran denken konnte, bekam er plötzlich von der sich ziemlich schnell und körperbetont bewegenden Dame einen Fuß an den Kopf, welcher ihn mit sofortiger Wirkung zu Boden schickte, während die Menge um ihn herum Platz machte, den Mann zwar mit offenen Mündern angaffend, sie unternahmen jedoch nichts. Sie standen nur da. Drehdas währenddessen merkte, wie es ihm langsam schwarz vor Augen wurde. Wäre das hier ein Cartoon, würden ihm jetzt vermutlich Sternchen um den Kopf schweben und wäre der Regisseur noch bei Bewusstsein, wäre es ihm vermutlich überaus peinlich, dass er vor all den Leuten und Min Jung von einer Frau bewusstlos getreten wurde. Erst der Hexenschuss, dann das... Wie schlimm konnte dieser Tag hier eigentlich noch werden?
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Beitrag von GastSa Nov 21, 2015 10:55 pm

Immerhin lies sich der schrullige Ältere Herr auf das "Du" ein. Die Frage nach dem Beziehungsstatus seiner Großmutter hatte Gusto erstmal gekonnt überhört. Immerhin ging es ihn absolut nichts an! Und aus der Frage lies sich schon ein leichtes Interesse heraushören! Und...er dachte nicht daran den Grünhaarigen mit seiner Großmutter zu verkuppeln!
Und vor allem-huh? Was...was hatte der Kerl denn jetzt vor? Gusto sah nur noch, wie Drehdas an ihm vorbei lief. Offenbar wollte er gleich zurück sein.
"Ähm...okay?"
Die Verwirrung stand Gusto förmlich ins Gesicht geschrieben. Was hatte der Alte jetzt vor?
Während sich Drehdas durch die Menschenansammlung schlängelte, begann diese sich parallel auch etwas aufzulösen. Offenbar...heh...hatte er es auf die Breakedance-Oma abgesehen. Was hatte der Kerl vor? Er wollte sie wohl in ein Gespräch verwick-Ouw!
Kurzerhand bekam er von den besseren Gymnastikübungen der alten Dame einen Tritt verpasst. Das sah...schmerzhaft aus. Immerhin machten die Leute ihm Platz, damit er auch angenehm auf den Boden fallen konnte.
Ohne groß nachzudenken hob er seine beiden Arme und streckte diese gerade nach oben in die Luft.
"10 Punkte!"
Schade, dass weder in seiner großen Tasche noch in seinem Koffer irgendwelche Zahlenschilder waren. Die hatte er blöderweise zu Hause vergessen.
Naja, vielleicht sollte er sich erkundigen, ob mit Drehdas alles in Ordnung war. Die Menschenmenge begann sich nun wirklich in Bewegung zu setzen und Mann mit dem pinken Haar konnte ohne Probleme zu dem älteren Herrn gelangen.
So brachte er sich neben diesem in Position und sah ihn von oben herab an.
"Na das...lief ja nicht so gut, oder?"
Dass Gusto in diesem Moment etwas abgehoben zu Drehdas sprach, war wohl nicht schwer zu bemerken. Schließlich fand er es selbst ziemlich amüsant, wie der "große Filmemacher" von einer Oma zu Fall gebracht wurde. In diesem Moment musste er auch schon schmunzeln.
"Wenn du ein Gespräch mit ihr aufbauen willst, dann musst du das anders anfangen. Du musst sie erstmal freundlich aber dezent auf dich hinweisen!"
So machte sich der "Experte" für Gesprächseröffnungen nun selbst ans Werk. So richtete der Pokémon-Züchter kurzerhand seinen modischen Schal und strich sich seine Haare zurück, was jedoch im Grund so gut wie keine äußerlichen Veränderungen zu folge hatte, was das kurze "Styling" eher fraglich machte.
Sanft schloss er seine Augen um sich wohl seelisch auf seine Aufgabe vorzubereiten. In gewisser Weise war es natürlich fraglich, wieso man sich für ein einfaches Ansprechen derartig viel Mühe gab. Aber so war Gusto eben, schließlich musste er sich gut präsentieren. Jedoch nicht vor der Breakdance-Oma, sondern vor Drehdas. Er hatte ja noch immer den leichten Drang vor anderen Leuten anzugeben.
Aber nun hieß es zur Tat schreiten! So ging Gusto einen Schritt auf das Großmütterchen zu und wollte das Gespräch beginnen; natürlich voll konzentriert.
"Hallo-?!", das "O" an seinem ersten Wort war noch zur Hälfte hörbar, als auch Gusto von einem Bein der Dame an der linken Stirnseite getroffen wurde, sich einmal im Kreis drehte und anschließend unsanft direkt neben Drehdas zu Boden fiel, mit dem Gesicht nach unten.
Peinlicher hätte die Sache kaum laufen können.
Das einzige was Gusto nach seiner Blamage noch heraus brachte war ein unterdrücktes "Aua.".
Sowas lies er sich natürlich nicht gefallen. So sprang er kurzerhand auf und mit leicht angesäuertem Blick.
"Hey, was soll das, Omchen, kannst du nicht aufpassen?!"
Nicht zu übersehen war dabei eine größere Beule, welche er von dem Kick der älteren Dame bekam.
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Beitrag von GastMi Dez 16, 2015 6:15 pm

Was ein Jammer, dass der Jungspund einfach nicht auf Drehdas' Frage nach dem Beziehungsstatus der Großmutter eingehen wollte! Dabei wäre es dem älteren Herrn doch eine Ehre gewesen, die reizende Dame einmal persönlich kennenzulernen...! Natürlich hegte der Regisseur nur gute Absichten. Wer war er denn auch, etwas Unanständiges im Sinn zu haben? Nein, tatsächlich hörte sich die Beschreibung dieser in die Jahre gekommenen Frau durchaus so an, als wollte Drehdas ihr einmal begegnen. Aber dazu kam es wohl nicht in absehbarer Zeit. Als Gusto die Frage einfach ignorierte, zwirbelte Drehdas 'unauffällig' seinen grünen Schnurrbart und sah geflissentlich darüber hinweg. Musste ja auch nicht sein. Pah! "Nun denn, dann eben nicht. Ich gehe jede Wette ein, deine Großmutter kocht und backt sowieso miserabel.", meinte der Regisseur dann und ging erhobenen Hauptes... Zu der Breakdance-Oma. Ja, die verstand ihn sicherlich viiieeel besser.
... Nicht. Es kam nämlich anders, bevor der Regisseur handeln konnte, landete er durch einen versehentlichen Tritt an den Kopf auf dem Boden. Ihm war schwindelig, er wusste nicht, wie ihm geschieht. Ebenso realisierte er nicht, dass er soeben von einer geschätzt 80-jährigen umgenietet wurde. Es gäbe ja vermutlich Menschen, denen diese Tatsache unangenehm oder gar peinlich wäre. Drehdas ginge es ja vielleicht auch so, hätte er denn schon bemerkt, was soeben vorgefallen war. Alles, was er sah, waren Sterne... Bevor ihm schwarz vor Augen wurde und er ohnmächtig war. So bekam er nicht einmal die zugegeben äußerst großzügige Punkteverteilung Gustos für so einen unsauberen Fall, wie der Regisseur ihn soeben hinlegte, mit.
Doch die Bewusstlosigkeit hielt nicht allzu lange an. Drehdas kam wohl mit einer großen Beule am Kopf davon und war langsam wieder fähig, sowohl akkustisch als auch optisch seine Umgebung zumindest verschwommen wieder wahrzunehmen. Der Mann hielt sich die Stirn und bekam gerade noch so mit, wie eine rote Silhouette vor ihm irgendetwas in einer beruhigenden Stimmlage sagte. War das etwa ein Engel? Hätte er lieber nicht auf das weiße Licht zugehen sollen gerade eben? Oh nein... Sie ging wieder weg! "B-bleib h-hier..", murmelte Drehdas kaum hörbar, als Gusto, welcher soeben vermutlich für einen Engel gehalten wurde, auf die Breakdance-Oma zuging. Doch auch der Jungspund schien nicht mehr Glück zu haben. Ihm widerfuhr das gleiche Schicksal wie dem älteren Herrn und er landete mit einem Tritt an der Stirn auf dem Boden, was für Drehdas aussah, als würde der Engel gerade... hinunterstürzen...? "Lucifer...!", murmelte Drehdas wieder vor sich hin, ehe er sich fing und langsam aufsetzte. Was ihm der Schädel brummte! So musste man sich wohl im Vollrausch fühlen...! Kurz verpasste sich der Regisseur selbst eine Ohrfeige und schüttelte den Kopf, was dazu führte, dass er endlich wieder eine klare Sicht auf die Geschehnisse um sich herum hatte. Oh nein! Die Breakdance-Oma hatte den nächsten Unschuldigen zu Boden gesendet! Es wurde Zeit, dass ihr jemand Einhalt gebot..! Doch da sprang der Jungspund schon auf. "Min Jung.", murmelte Drehdas, als er mit ansah, wie er wutentbrannt die tanzende Oma mit ihrem Fehlverhalten konfrontierte. Es brachte ja alles nichts, ganz langsam richtete Drehdas sich auf und begann langsam, den Jungspund auf seinen Verdacht vorzubereiten: "ICH GLAUBE, DIE MUSIK IST ZU LAUT, MIN JUNG! SIE KANN DICH SO GAR NICHT AKKUSTISCH WAHRNEHMEN!", schrie er aus Leibeskräften, um die geradezu lächerlich laute Musik um sich herum zu übertönen. Blöd nur, dass da in Wirklichkeit keine Musik war. Zumindest keine, die irgendjemand außer Drehdas hören konnte. Vermutlich hatte der Tritt an den Kopf da irgendetwas ausgelöst, was besser nicht ausgelöst worden wäre... Und da gab es wohl tatsächlich Leute, die dachten, man könne bei diesem Mann schon nichts mehr kaputt machen.
Jedenfalls gab es da wohl eine Art Arzt unter den Zuschauern der tanzenden Oma, der sich mit dem auszukennen schien, was der gute alte Drehdas da hatte. "Oh mein Gott, halten Sie durch!", meinte dieser dann bestürzt und stürzte zu dem Regisseur hin, ihn langsam hinfort geleitend. "Der junge Mann mit der fragwürdigen Haarfarbe kann so etwas ja noch recht gut wegstecken, aber in Ihrem Alter sollten Sie vorsichtig sein. Das könnte bei Ihnen irreparable Schäden ausgelöst haben!", meinte er dann besorgt und versuchte offenbar, Drehdas zum nächstbesten Krankenhaus zu bringen. "Und Ihr Hexenschuss eben... Tss, tss, tss. So etwas sollten Sie SCHLEUNIGST untersuchen lassen!", fügte der fürsorgliche Mann hinzu. Drehdas selbst jedoch schien allein schon akkustisch kein Wort zu verstehen. "OB ICH TRÄNE GEDÖST HABE? UND ICH SOLLTE EINEN STREUSELKUCHEN BACKEN? GUTER MANN, WAS BEIM TEUTATES REDEN SIE DA?!", schrie der Regisseur verwirrt zurück. Immerhin war er nicht GANZ taub. Der Arzt jedoch schenkte ihm nur einen verwirrten Blick. "Ja was... ICH SAGTE, DASS SIE SCHLEUNIGST INS KRANKENHAUS MÜSSEN!", erwiderte der Arzt ebenso laut, worauf er als Antwort nur bekam: "IST JA GUT! SIE MÜSSEN JA NICHT GLEICH HIER RUMSCHREIEN!" Der Arzt wollte etwas erwidern, aber... Nein. Das war ihm jetzt definitiv zu anstrengend. Der Kerl würde jetzt umgehend ins Krankenhaus gebracht werden und basta.
Nun ja. Ein Problem war Gusto jetzt los, während ein anderes blauhaariges Problem offenbar schon auf ihn zugestürmt kam... Vermutlich würde er nie endgültig seine Ruhe haben.

gt: Einkaufszentrum


Zuletzt von Drehdas am Di Dez 29, 2015 5:03 pm bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Beitrag von GastMo Dez 28, 2015 1:29 pm

Gusto zuckte stark zusammen, als ihn Drehdas da so plötzlich von der Seite begann anzuschreien. Was hatte der Alte denn jetzt plötzlich für ein Problem?! Und von was für einer Musik sprach er überhaupt?!
"HÖR AUF MICH ANZUSCHREIEN! UND DA IST GAR KEINE MUSIK, DER EINZIGE DER HIER KEINE AKKUSTISCHE WAHRNEHMUNG MEHR HAT BIST DUUUU!!!"
Gusto schrie mit solchen Emotionen, dass seine Pupillen sogar nicht mehr zu erkennen waren. Immerhin schrie ihn Drehdas in vergleichbarer Lautstärke an. Vielleicht hatte dieser nun das letzte bisschen seines Gehörs auch verloren.
Und offenbar war nicht nur Gusto dieser Meinung, so rannte plötzlich ein Arzt aus der Zuschauermenge um sich um den alten Filmemacher zu kümmern. Bevor Gusto noch was sagen konnte führte eben dieser Arzt Drehdas auch schon fort, vermutlich zum nächsten Krankenhaus. Jedoch konnte er noch gut die Worte des Arztes hören und fühlte sich sogleich beleidigt.
"WAS HEISST HIER "FRAGWÜRDIGE HAARFARBE"?!", schrie er dem Arzt noch hinterher.
Offenbar war das Interesse der Allgemeinheit nun verloren gegangen, da sie einfach weggingen. Sie machten sich scheinbar keinerlei Sorgen um Gusto.
"Schrecklich, was dem alten Mann widerfahren ist...der Junge hätte ihm ja auch helfen können.", murmelte eine Frau in der Menge zu ihrem Nebenmann, für Gusto jedoch noch deutlich hörbar.
Sowas unverschämtes, als würde sich Gusto keine Sorgen um einen alten Mann machen, der ernsthaft krank ist. Aber es sorgte sich eben auch niemand um ihn! So lies er es sich nicht nehmen der Frau sarkastisch nachzurufen.
"EIN Glück geht es MIR gut! Immerhin hat sich ja jeder um mich gekümmert!!!"
Der Nebenmann der Frau warf kurz einen Blick auf Gusto und wandte sich dann wieder seiner Gesprächspartnerin zu:
"Und als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, denkt er auch noch nur an sich und ob es ihm gut geht."
Verständnisvoll und leicht genervt nickte die Frau ihrem Nebenmann zu:
"Ja, eben! Und dann hat er noch Wahnvorstellungen, dass sich jeder um ihn kümmern würde! Dabei hat sich doch keiner für ihn interessiert...pah.", erwiderte die Frau.
Gusto war derweil von der "sprachlichen Dampfwalze", die ihn soeben metaphorisch überrollt hatte, buchstäblich zu Boden gegangen. So schnell er aber auch deprimiert auf die Knie stürzte, so schnell richtete er sich wieder auf.
"GENAU DAS IST JA DAS PROBLEM!", schrie er.
Ruhig begann der Mann mit den pinken Haaren dann ein Selbstgespräch zu führen.
"...Man ey...der Tag fängt gar nicht gut an.  Nun ja...ich sollte so langsam weitermachen, wo ich aufgehört habe. Immerhin sollte ich vor heute Abend noch zum Pokémon-Center gelangen. Irgendwo muss ich ja übernachten. Aber dazu...muss ich erstmal meinen Koffer in Bewegung setzen."
Kaum hatte er seinen lauten Gedankengang beendet, musste er auch schon erschöpft seufzen. So viel Arbeit, wieso konnte er nicht irgendein nützliches Pokémon mit sich führen? Sowas wie ein...ein starkes Machomei! Ja! Das würde den Koffer und seine Tasche mit zwei Händen und ihn in einer weiteren tragen, während es ihm mit der vierten Hand ein Buch zum Lesen hielt. Aber das war leider nur Wunschdenken...immerhin führte er ein ganz anderes Pokémon mit sich, das sich in den seltensten Situationen als wirklich nützlich erwies.
Mit einer pessimistischen Einstellung ging er so wieder zu seinem Reisekoffer und seiner Reisetasche. Zuerst schnallte er sich die Tasche über die Schulter und über seinen normalen Rucksack. Schon nahm er eine bucklige Haltung an, da sein eher untrainierter Körper für sowas wirklich nicht geschaffen war. Unter Anstrengung versuchte er dann gefühlte fünf Minuten seinen Koffer aufzurichten, was ihm am Ende auch gelang.
"Puh...endlich...", sprach er erschöpft und begann daraufhin seinen Koffer hinter sich her zu ziehen.
So marschierte er den Pier entlang, fest entschlossen das Pokémon-Center zu erreichen. Danach konnte er auch in die nächste Stadt aufbreche. Welche das wohl war? Die Karte der Johto-Region hatte er ja leider noch nicht im Kopf.
Während seinen Überlegungen lief er eigentlich gefährlich nah am Rand des Docks in dem die Schiffe anlegten und abfuhren. Doch natürlich machte er sich keine Sorgen. Immerhin war er ja nicht dumm. Und...wie groß war schon die Wahrscheinlichkeit, dass ihn jetzt nochmal eine derartig komische Person über den Weg lief? Oder gar über den Haufen rannte? Haha...nun das war dann doch zu unwahrscheinlich, als dass es überhaupt eintreten konnte.
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Beitrag von GastDi Dez 29, 2015 3:50 pm

cf: Rayono City - Restaurant Serpi's Royal

Keuch. Es war ganz schön schwer, trotz dem Durchmarsch durch das Wüstengebiet die ganze Zeit pausenlos durchzurennen. Shindou konnte bald nicht mehr. Es war aber notwendig. Notwendig, um dieses Schiff zu kriegen. Dieses eine letzte Schiff nach Vapydro City, das in - oh Schreck! Jeden Moment ablegte! Der Blauhaarige musste langsam echt zusehen, dass er sich beeilte, wenn er heute noch bei seinen Eltern ankommen wollte! So spät am Abend fuhren ja keine Schiffe mehr, das hier war die letzte Möglichkeit. Shindou legte noch einmal einen Zahn zu, doch er konnte langsam wirklich nicht mehr. Was sollte er denn tun, wenn er jetzt nicht mehr rechtzeitig am Prime Pier war? Auf der Straße schlafen?
Der Gedanke beschäftigte ihn kurz, bis er dann am Hafen war. So viele Piers. Eigentlich war Shindou ja schon oft genug dort abgefahren und angekommen, um es zu wissen, aber... Welcher hiervon war noch gleich der Prime Pier? Ach Gottchen, er hatte jetzt wirklich keine Zeit dafür, sich darüber nochmal Gedanken zu machen! Da hinten war ein Schiff dabei abzulegen. Stimmt, dann musste das ja der Prime Pier se- Moment! Es legte schon ab? "Halt! Wartet auf mich! Bitte!", rief Shindou dem Schiff noch panisch hinterher und rannte darauf zu. Doch gerade, als der Junge am Pier ankam, war es schon dabei, sich langsam in Bewegung zu setzen. "Wartet auf mich! Heeyy!", rief Shindou, die Augen nur auf das Schiff gerichtet und dabei null darauf achtend, wo er hinlief. Doch offenbar hörte keiner auf dem Schiff seine Rufe - es war zu spät. Naja, wohl oder übel war es in zweierlei Hinsicht zu spät. Shindou hatte nicht darauf geachtet, wo er hingelaufen war, und krachte deswegen in einen anderen jungen Mann, der am Pier gerade dabei war, seinen geradezu lächerlich großen Koffer in Bewegung zu setzen.
"Oh, Verzeihung!", rief Shindou bestürzt, als er zu Boden fiel und realisierte, dass er gerade in jemanden hineingekracht war."Das... das wollte ich nicht. Hast du dich verletzt?", setzte er dann an zu fragen, erhob sich langsam, klopfte sich den Staub von der Kleidung und hielt dem Unbekannten die Hand hin, um ihm aufzuhelfen. Hoffentlich war er jetzt nicht sauer auf ihn...?!
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Beitrag von GastSa Jan 02, 2016 2:27 pm

Während sich Gusto mit seinem schweren Gepäck abrackerte, gingen ihm ein paar Ideen durch den Kopf. Vielleicht sollte er eine einheimische Person nach dem Pokécenter befragen, immerhin hatte er selbst ja keine Ahnung und die Karte verwirrte ihn irgendwie nur noch mehr. Kaum hatte Gusto seinen letzten Gedankengang beendet, so ertönte auch schon eine Stimme:
"Wartet auf mich! Heeyy!", rief diese nur.
Wer schrie hier denn so ru-ru-rum?! Als er gerade seinen Kopf zur Seite drehte, rannte ihn auch schon ein Junge mit blauem Haar über den Haufen, weswegen der Pinkhaarige zu Boden fiel. Ungeschickt wie er war, zog er bei dem Zusammenstoß seinen Arm aus dem Henkel seiner Tasche, wodurch diese nur noch an seinem Hals hin und er beim Sturz durch das Gewicht an seinem Hals fast erwürgt wurde.
"Urgh-Bulululu!", bekam er mit herausgestreckter Zunge gerade noch heraus. Er hatte fast schon Ähnlichkeit mit seinem Pokémon. Vielleicht kommt das davon, wenn man zu lange mit ein und demselben Pokémon durch die Welt reist.
Als er dann auf den Boden fiel stieß er den gigantischen Koffer hinter sich um, welcher daraufhin direkt ins Wasser fiel.
Gusto selbst lag mit dem Kopf über dem Steg. Seine Tasche, welche inzwischen über sein Gesicht zu rutschen drohte, hielt er energisch mit seinen Zähnen fest. Aber so konnte er doch unmöglich aufstehen!
Glücklicherweise streckte ihm der Junge, der ihn soeben umgerannt hatte seine Hand entgegen um ihm aufzuhelfen. Anstand schien er zumindest zu haben, weswegen der Pokémon-Züchter seine Hilfe mit einem Nicken annahm und sich aufhelfen lies.
Seine Tasche nahm er direkt danach aus dem Mund und stellte sie neben sich ab.
"Kannst du nicht aufpassen?! Wegen dir ist mein Koffer ins Wasser gefallen!"
Kaum hatte es Gusto selbst ausgesprochen realisierte er erst den Ernst der Lage.
Mein Koffer versinkt!, machte er sich in Gedanken klar. Es half alles nichts.
"Ich muss ihn da rausholen!"
Nett gesagt, da hatte er doch Tatsächlich für eine Sekunde vergessen, dass er nicht schwimmen konnte. Peinlich...das sollte natürlich niemand bemerken. Was sollte er jetzt tun? Immerhin waren dort Kleidung und Unterwäsche für die nächsten 8 Monate!
...Okay, vielleicht war die Planung etwas übertrieben, aber...trotzdem wollte er nicht alles dem Meer schenken!
Als er gerade am Verzweifeln war, aktivierte sich plötzlich der einzige Pokéball an seiner Hüfte und sein treuer Begleiter erschien neben ihm: sein Schlurp.
Dieses hatte offenbar auch erkannt, was auf dem Spiel stand, weswegen es sich wie ein Turmspringer am Steg bereit machte um den Koffer sicher zu bergen. Immerhin wusste es ja auch, dass sein Besitzer nicht in der Lage war zu schwimmen, aber es selbst offenbar schon. Ein wahrer Retter in der Not!
"Los Schlurp! Hol den Koffer aus dem Wasser!", rief Gusto selbstsicher.
Als sein Schlurp dann jedoch sprang, war es eher ein unbeholfener Sprung wie bei einem Paketsprung. Und dabei stieß es versehentlich noch die Tasche ins Wasser, die Gusto unter Einsatz seines Lebens festhielt.
"Was tust du denn da, du Idiot?!", rief er wutentbrannt seinem Schlurp nur nach, welches nun eher ins Wasser stolperte als zu springen.
Als es dann letztendlich das Wasser erreichte, ging es unter wie ein Stein und schrie dabei wie am Spieß.
"SCHLUUUURRRRPP!!!"
Offenbar konnte es auch nicht schwimmen!
"WIESO MACHST DU SOWAS, WENN DU AUCH NICHT SCHWIMMEN KANNST?!", schrie Gusto nur und griff sich im selben Atemzug die Zunge seine Schlurps.
Aufgrund des Gewichts seine Pokémons und seiner mangelnden Körperkraft wurde Gusto jedoch gleich mit ins Wasser gezogen, weswegen er sich nur noch zu dem Blauhaarigen umsehen konnte, während er selbst gerade ins Wasser gezogen wurde.
Mit beiden Händen fest die Zunge seines Schlurps haltend, wehte noch der weiße Schal von Gusto im Wind.
"Neeeeiiiiii-!"
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Beitrag von GastSo Jan 10, 2016 7:52 pm

Oh nein. Da hatte man es einmal eilig und rempelte direkt eine Person an! Noch schlimmer: Sie wurde glatt umgeworfen von Shindou! Selbstverständlich tat ihm das unheimlich leid. So war nicht nur die Person mit der fragwürdigen Haarfarbe zu Boden gefallen - Nein! Natürlich musste es schlimmer kommen und der überdimensionale Koffer, der direkt hinter ihr stand, wurde soeben mitgerissen. Der Koffer versank im Wasser, er sank immer tiefer und tiefer und tiefer... Und ehe das gleiche mit dem armen Jungen geschah, der vor Shindou auf dem Boden lag, half ihm dieser auf. Immerhin konnte er seine Tasche retten, das war doch was! Ein Fakt, der Shindou in seinem gnadenlosen Optimismus doch irgendwie erfreute.
"Das tut mir unheimlich leid wegen deinem Koffer...", meinte er kleinlaut und kratzte sich am Hinterkopf. "Aber hey, sieh es positiv! Du konntest deine Tasche retten!"
Aus seinem letzten Satz war eine gewisse Spur deplatzierter Enthusiasmus herauszuhören. Der Satz klang wahrscheinlich nicht ganz so gut in den Ohren dessen, der wahrscheinlich eben seinen halben Besitz, den er in seinem gesamten Leben bisher ansammeln konnte, im Meer versinken sah. Ungünstiger Moment für Optimismus. Shindou verstand das aber natürlich nicht so recht. Obwohl... Gewissermaßen schon, denn er merkte schon, dass das wohl eine unpassende Aussage war, als der Fremde nun ansetzte, um ins Wasser zu springen. Wirklich, dieses riesige Ding wollte er aus dem Wasser zerren? Das wollte Shindou aber wirklich gern sehen, immerhin wog das Ding bestimmt ein paar Tonnen! Der Kerl musste eine übermenschliche Stärke haben, das Ding überhaupt ein paar Millimeter bewegen zu können, aber wenn er es sogar aus dem Wasser ziehen wollte... Komischerweise schien er aber irgendwie zu zögern. Warum denn, was stimmte denn nicht? Ah, wahrscheinlich war es ihm etwas unangenehm, einfach so in voller Montur ins Wasser zu springen. Verständlich. Angenehm war das für Shindou ebenso wenig. Oder es war dem Kerl doch etwas zu viel, da das Ding ja immerhin viel zu schwer war.
Doch da kam schon die siebte Kavallerie: Schlurp. Er befreite sich von selbst aus dem Pokéball und wollte offenbar den Koffer aus dem Wasser ziehen. Jep, ein Pokémon konnte die Kraft ja vielleicht wirklich noch aufbringen, dieses Monstrum aus den Tiefen der Meere zurückzuholen.
"Du benutzt dein Pokémon, um das Ding aus dem Wasser zu holen? Ganz schön clever!", staunte Shindou und grinste aufgeregt. Jetzt würde er das Pokémon in Aktion sehen dürfen, ganz schön cool!
... Nicht. Naja, es wurde zumindest nicht ganz so cool, wie Shindou sich das anfangs vorstellte. Schlurp sprang unbeholfen genug, um die Tasche des Fremden noch mit ins Wasser zu reißen. Na toll, die Tasche war also auch noch weg. Diesmal war es zwar nicht Shindous Schuld, doch das war eher ein schwacher Trost. Außerdem war der Fremde, als er sich an der Zunge seines Begleiters festhielt, kurz davor, ebenso ins Wasser zu fallen, was um jeden Preis zu verhindern galt! Reflexartig packte ihn Shindou, welcher ja, da er dem Fremden aufgeholfen hatte, noch direkt hinter ihm stand. Durch diesen Kraftausgleich konnte der Fremde zumindest noch davor bewahrt werden, unterzugehen und da der Fremde die glitschige lange Zunge seines Partners nicht mehr halten konnte, rutschte er mitsamt Shindou nach hinten weg und beide landeten auf dem Hintern, aber immerhin auf dem Trockenen. Schnell erhob der Blauhaarige sich wieder. Offenbar konnte das Pokémon mit der ewig langen Zunge nicht schwimmen, stellte er fest und sah sich ruckartig um, ob irgendwo am Pier ein länglicher Gegenstand in Sicht war, mit dem er dem Pokémon hätte aus dem Wasser helfen können, doch Fehlanzeige. Da musste wohl ein anderer Plan her. Ah! Riolu! Mit ihm hatte Shindou doch früher manchmal schwimmen geübt, um gegen Wasser-Pokémon und bei allgemeinen Notfällen besser bestehen zu können. Das konnte man sich jetzt zu Nutzen machen!
"Okay, deinen Partner haben wir in Nullkommanichts wieder da raus! Los, Riolu, ich brauche deine Hilfe!", sprach der Junge zunächst zu dem anderen Jungen mit der fragwürdigen Haarfarbe, dann zu seinem treuen Partner Riolu, der soeben aus seinem Ball befreit wurde. Mit einem Nicken sprang das Wellen-Pokémon auch gleich ins Wasser. Ein Glück, dass es wenigstens Schwimmen konnte, sonst hätten alle Beteiligten jetzt wohl ein ernsthaftes Problem gehabt. Riolu aber packte sich Schlurp und schwamm langsam mit ihm gemeinsam zum Steg zurück. Es war eine mühsame Arbeit, da das Pokémon ja schließlich nicht leicht war, doch letztendlich konnten beide sich zum Steg retten, ein Glück.
Sogleich schüttelte sich Riolu aus, wodurch das Wasser überall hinspritzte, ehe es begann, das Schlurp vor sich zu legen und langsam mit beiden Pfoten auf die Brust des Pokémon zu drücken, um das gesamte Wasser aus seiner Lunge zu pressen. Shindou unterdessen wandte sich dem bisher noch Fremden zu, um dessen Status nun zu ändern.
"Das ging ja gerade noch gut... Es tut mir nur wirklich für dein Gepäck leid.", begann er und kratzte sich am Hinterkopf. Er konnte seinem Gegenüber gar nicht richtig in die Augen sehen, da er sich schämte. Doch es half alles nichts, es war nun einmal so geschehen, da konnte jetzt leider niemand mehr etwas daran ändern. "Nun, wenn das irgendwie möglich ist, werde ich dir dein Zeug ersetzen... Mein Name ist jedenfalls Shindou. Shindou Yamasaki. Und.. es tut mir wirklich leid.", setzte er dann etwas kleinlaut fort. Es tat ihm ja wirklich leid um die Koffer, sicher waren da viele wertvolle Dinge darin. Nicht die besten Bedingungen, eine Bekanntschaft zu starten, huh?
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