cf: Wohngebiet

Ein Gefühl von Freude durchströmte Silver, als er seine Wohnungstür aufschloss. Hier konnte er alleine sein - also, alleine so wie in ohne fremde Menschen ohne sich herum. Denn ganz alleine wollte der Rothaarige gar nicht sein. Er trat in die Wohnung ein, schloss die Tür hinter sich, streifte seine Schuhe ab, zog die Jacke aus, hing sie ordentlich an einen Haken, und ging mitsamt seiner Tasche ins Wohnzimmer. Dort legte er die Tasche neben das Sofa, nahm die 4 Pokébälle heraus und öffnete sie mit jeweils einem Klick auf den Knopf an der Vorderseite. Mit Zischen und rotem Leuchten erschienen Snibunna, Iksbat, Impergator und Vulpix vor Silver. Das Iksbat Fledermeep stürzte sich sofort auf ihren Trainer, was bei einer eins achtzig großen Fledermaus dezent.. anstrengend war, und den jungen Mann auf den Boden warf. "Uff, Meep! Du bist schwer! Ich hab dich auch lieb, aber bitte, geh runter von mir!", stieß der Rotschopf lachend hervor, während er verzweifelt versuchte, sein Iksbat von sich herunter zu bewegen. Dies gelang ihm eher mäßig. Das lilane Fledermauspokémon hatte auch ein anständiges Gewicht, wodurch es sich recht schwierig verschieben ließ, und lieber weiterhin an Silver herumwuselte. Kurayami stand kopfschüttelnd im Hintergrund, und nahm das verwirrt wirkende, kleine Vulpix in Schutz, während Frostkralle keine Lust mehr hatte, sich rauszuhalten. Das riesige Impergator passte mit seinen zwei Komma drei Metern gerade so aufrecht in die Wohnung, und wirkte deswegen vielleicht ein klein wenig bedrohlich, als es nach dem Iksbat griff, es von Silver runter hob und böse anstarrte. "Danke, Frost.", grinste Silver, während er sich vom Boden hochschob, kurz seine Klamotten abklopfte, und in die Küche ging, wo er Pokéfutter für alle jeweils portioniert auf einen Teller packte, und dann nacheinander verteilte. Fledermeeps Teller stellte er neben die Spüle - da sie fliegen konnte, sollte sie das nicht weiter stören, ein wenig höher sitzen zu müssen beim Essen. Frostkralle bekam den Teller in die Arme gedrückt, und die Futterportionen für Kurayami und Foxy stellte er zu den beiden auf den Boden bei der Couch. Der Rothaarige versuchte, seine Pokémon möglichst alle auf einmal zu streicheln, was natürlich nicht ging. Snibunna und Vulpix kraulte er am Kopf, danach stellte er sich zu Iksbat und tätschelte der großen Fledermaus die Flügel. Sein Impergator war ja nicht nur ein bisschen größer als er, so dass er dieses tatsächlich umarmen musste, um ihm sinnvoll seine Zuneigung zu zeigen - das war definitiv noch einfacher gewesen, als Frostkralle ein Tyracroc war.

Nachdem die Pokémon gegessen hatten und ihre tägliche Dosis Zuneigung erhalten hatten, machte sich Silver auch noch etwas zu essen - eine Pizza. Sicherlich nicht sehr nahrhaft, aber immerhin schnell und einigermaßen lecker. Kochen konnte er nämlich nur bedingt gut, und da hatte er heute auch eigentlich keine Lust mehr drauf. Es war schließlich schon spät, und wenn der Rotschopf daran dachte, dass er morgen wieder arbeiten musste, hatte er jetzt schon keinen Bock aufzustehen. Wobei, wenn Hotaro vielleicht wieder im Café auftauchen würde, würde das den Tag ein wenig erträglicher machen. Irgendwie beruhigte es Silver, den unscheinbaren braunhaarigen Jungen zu bedienen und sich mit ihm zu unterhalten - und das, obwohl ihm Unterhaltungen normalerweise widerstrebten. Aber Hotaro war ja inzwischen kein Fremder mehr, er hatte ihm sogar zu seiner kleinen knuffigen Foxy verholfen... Ob Silver ihm wohl schreiben sollte? Aber, das wäre doch sicherlich komisch, so gefühlt mitten in der Nacht. Gut, es war erst etwa 22 Uhr, aber... was sollte er ihm denn schreiben? 'Gute Nacht, Meister <3' war ja wohl keine Option, Silver war nicht im Dienst, und hatte sich nicht zu verhalten wie eine Maid. Auch wenn ihm das gegenüber Hotaro fast normal erschien - er hasste es zwar, sich wie ein Mädchen anzuziehen, aber für den Job musste es sein. Der "Rollenspiel-Teil" war aber meistens gar nicht soooo tragisch... womöglich hatte der junge Trainer sich im Verlauf der Zeit auch einfach nur daran gewöhnt. Nachdenklich aß er seine Pizza, räumte danach das Geschirr auf, ging ins Bad um sich umzuziehen, und begab sich danach in sein Schlafzimmer. 'Soll ich das jetzt tun? Hach, was soll schon passieren, mehr als mir nicht antworten kann er auch nicht.' Gedacht, getan. Er verschickte eine kurze Textnachricht an Hotarus Visocaster, stöpselte seinen Caster danach ans Ladegerät, und legte sich dann ins Bett. Einen kurzen Moment später hatte er ein Impergator neben sich, ein Iksbat, dass von der Deckenlampe hing, sowie ein Snibunna und ein Vulpix, die sich jeweils am Fußende des Bettes zusammenrollten. Es dauerte nicht lange, dann schliefen die Pokémon, und kurz darauf landete auch Silver im Land der Träume. Die Antwort Hotarus auf seinem Viso-Caster sah er also abends nicht mehr.

Am nächsten Morgen

Das Sonnenlicht schien bereits in sein Schlafzimmer, als der Rothaarige vom nervtötenden Piepsen seines Weckers aus dem Schlaf gerissen wurde. Eher weniger begeistert schaltete er den Wecker ab, quälte sich aus seinem Bett, und begab sich in die Küche. Dort richtete er Frühstück für seine Pokémon an, und machte sich selbst eine Schüssel Müsli. Nachdem er dieses verspeist hatte, weckte er sein Team, und ging danach eins Bad. Er duschte, suchte sich Klamotten aus dem Schlafzimmmer (Unterwäsche und BH, sowie Jeans und ein schwarzes Shirt), schminkte sich danach im Bad, und rief sein Pokémon-Team zurück in ihre Bälle. Er packte seine Tasche, und nahm nun endlich seinen Viso-Caster von der Ladestation. Silver bemerkte die Nachricht von Hotaro, und freute sich, dass der Braunhaarige vermutlich später im Café auftauchen würde. Zwar freute er sich nicht so sehr, "Kleine" genannt zu werden, aber für Hotaro war er eben die rothaarige Maid aus dem Café - damit musste er wohl klarkommen. Er antwortete ihm - und war sich nicht so ganz sicher, warum er die Nachricht so schrieb, wie er es getan hatte. Das war nämlich eigentlich eine ziemlich peinliche Nachricht, die auch relativ niedliche, und somit peinliche, Smileys enthielt. Wissend, dass Hotaru da sein würde, war es ein wenig erträglicher, sich nun auf den Weg zur Arbeit zu machen. Er zog sich Schuhe und eine Jacke an, hing sich die Tasche um, und verließ seine Wohnung - nicht, ohne vorher abzuschließen, versteht sich.

tbc: Maid-Café

[kommt nach Hause, kümmert sich um seine Mons, füttert sie, isst Pizza zu abend, schreibt Hotaro, geht ins Bett; steht auf, macht den Pokémon Frühstück, isst Müsli, duscht&macht sich fertig, holt Mons in Bälle, antwortet Hotaro, macht sich auf den Weg zur Arbeit]

First Message an Hotaro
Second Message an Hotaro